[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten Polyoxometallaten
zur Aktivierung von molekularem Sauerstoff in Zusammenhang mit dem Bleichen von Anschmutzungen
beim Waschen von Textilien, sowie Wasch- und Reinigungsverfahren, bei denen derartige
Polyoxometallate eingesetzt werden.
[0002] Anorganische Persauerstoffverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid und feste
Persauerstoffverbindungen, die sich in Wasser unter Freisetzung von Wasserstoffperoxid
lösen, wie Natriumperborat und Natriumcarbonat-Perhydrat, werden seit langem als Oxidationsmittel
zu Desinfektions- und Bleichzwecken verwendet. Die Oxidationswirkung dieser Substanzen
hängt in verdünnten Lösungen stark von der Temperatur ab; so erzielt man beispielsweise
mit H
2O
2 oder Alkaliperborat in alkalischen Bleichflotten erst bei Temperaturen oberhalb von
etwa 80 °C eine ausreichend schnelle Bleiche verschmutzter Textilien. Bei niedrigeren
Temperaturen kann die Oxidationswirkung der anorganischen Persauerstoffverbindungen
durch Zusatz sogenannter Bleichaktivatoren verbessert werden, die in der Lage sind,
unter den angesprochenen Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäuren zu liefern und
für die zahlreiche Vorschläge, vor allem aus den Stoffklassen der N- oder O-Acylverbindungen,
beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin,
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine,
Hydrazide, Triazole, Hydrotriazine, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate,
außerdem Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid und Alkylbernsteinsäureanhydride,
Carbonsäureester, insbesondere Natriumnonanoyloxy-benzolsulfonat, Natrium-isononanoyloxy-benzolsulfonat,
O-acylierte Zuckerderivate, wie Pentaacetylglukose, und N-acylierte Lactame, wie N-Benzoylcaprolactam,
in der Literatur bekannt geworden sind. Durch Zusatz dieser Substanzen kann die Bleichwirkung
wäßriger Peroxidflotten so weit gesteigert werden, daß bereits bei Temperaturen um
60 °C im Wesentlichen die gleichen Wirkungen wie mit der Peroxidflotte allein bei
95 °C eintreten.
[0003] Im Bemühen um energiesparende Wasch- und Bleichverfahren gewinnen in den letzten
Jahren Anwendungstemperaturen deutlich unterhalb 60 °C, insbesondere unterhalb 45
°C bis herunter zur Kaltwassertemperatur an Bedeutung.
[0004] Bei niedrigen Temperaturen läßt die Wirkung der bisher bekannten Aktivatorverbindungen
in der Regel erkennbar nach.
[0005] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 761 809 A1 sind Bleichmittel bekannt, die Persauerstoffverbindungen und Polyoxometallate als
Bleichkatalysatoren enthalten, wobei in den Polyoxometallaten Mo, W, Nn, Ta und/oder
V enthalten sein müssen und zusätzlich Übergangsmetalle der 2. und 8. Nebengruppe
enthalten sein können. Konkret offenbart sind (Na/N(CH
3)
4)
8[MnMo
6O
24], K
4[MnMo
6O
8(OH)
6], (NH
4)
10[Mn
3Sb
2W
19O
68], Na
17[Mn
2Se
6W
24O
94Cl], Na
2(N(CH
3)
4)
2[Mn
2W
12O
40(OH)
12]·12H
2O, (Na/K)
10[Mn
3Se
2W
18O
66], Na
8[MnW
12O
40(OH)
2]·6H
2O, Na
6[MnW
12O
40(OH)
2]·6H
2O, Na
7[MnMo
9O
32], und K
7[MnMo
9O
32].
[0006] Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 97/07886 A1 sind peroxidische Verbindungen und/oder Sauerstoff aktivierende Mangankatalysatoren
einer allgemeinen Formel (Q)
q (Mn
pA
aX
xY
yM
mO
dZ
z(H
2O)
b) c H
2O bekannt, in der Q für H, Li, K, Na, Rb, Cs, Ca, Mg, Sr, Ba, AI, PR
1R
2R
3R
4 und/oder NR
1R
2R
3R
4 mit R
1, R
2, R
3 und R
4 = H oder C
1-C
20-Alkyl, C
5-C
8-Cycloalkyl oder Aryl steht; q im Bereich von 1 bis 60 liegt; p im Bereich von 0,1
bis 10 liegt; A für eines oder mehrere Übergangsmetalle der 2. bis 8. Nebengruppe
außer Zn steht; X für Ga, B, P, Si, Ge, As, F, Cl, Br und/oder J steht; Y für Sb,
S, Se, Te oder Bi steht; y im Bereich von 0,1 bis 10 liegt; M für Mo, W, Nb, Ta und/oder
V steht; m im Bereich von 0,5 bis 60 liegt; Z für eines oder mehrere Anionen steht;
a, x und z jeweils im Bereich von 0 bis 10 liegen; d für die zum Ladungsausgleich
notwendige Anzahl von Sauerstoffatomen steht; und b und c Zahlen im Bereich von 0
bis 50 sind.
[0007] Die internationale Patentanmeldung
WO 99/28426 A1 betrifft Zusammensetzungen, die einen Bleichwirkstoff und als Bleichkatalysator ein
Polyoxocobaltat mit Keggin-, Dawson- oder Finke-Struktur enthalten.
[0008] Die internationale Patentanmeldung
WO 00/39264 A1 betrifft ein Bleichverfahren unter Einsatz einer Bleichzusammensetzung, die ein Polyoxometallat
enthält, und Luft als primärer Quelle für Sauerstoffatome. Konkret offenbart sind
die Polyoxometallate NaWO
4, H
4SiW
12O
40, H
3PW
12O
40, α- und γ-K
8SiW
11O
39, ß-Na
10SiW
9O
34, α-K
7PW
11O
39, K
7SiVMnW
10O
39, K
8[P
2CuW
17O
62H
2], K
8[P
2CuW
17O
62H
2], K
10[α-2-P
2W
17O
61], Cs
5NbSiW
11O
40, K
5(NbO
2)SiW
11O
39, ((CH
3)
3NH)
4(NbO
2)PW
11O
39, K
7Mo
2VSiW
9O
40, K
7VMnSiW
10O
39 und K
7VCoSiW
10O
39.
[0010] Die vorliegende Erfindung hat die Verbesserung der Oxidations- und Bleichwirkung
von beim Waschen von Textilien oder beim Reinigen harter Oberflächen eingesetzter
Flotten, insbesondere bei niedrigen Temperaturen im Bereich von ca. 10 °C bis 45 °C,
zum Ziel.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Polyoxometallaten, ausgewählt aus
der Gruppe umfassend umfassend oxometallische Polyeder-Basiseinheiten MO
x mit x = 5 oder 6, in denen M frühe Übergangsmetalle umfassend die Elemente der Gruppen
3 bis 6 des Periodensystems, insbesondere der Gruppen 5 und 6 und vorzugsweise V,
Cr, Mo, und W repräsentiert, die gegebenenfalls anteilig durch spätere Übergangsmetalle
umfassend die Elemente der Gruppen 3 bis 12, insbesondere der Gruppen 5 bis 10 des
Periodensystems substituiert worden sein können, wobei die oxometallischen Polyeder
um ein zentrales Heteroatom aus der Gruppe umfassend die Elemente der Gruppen 13 bis
17, insbesondere von Gruppe 14 bis 16 des Periodensystems herum zu einem Cluster angeordnet
sein können, und deren Mischungen, zur Aktivierung von molekularem Sauerstoff, insbesondere
Luftsauerstoff, beim Waschen von Textilien oder Reinigen harter Oberflächen. Ein zweiter
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von diesen Polyoxometallaten zur Verstärkung
der Reinigungsleistung von Wasch- oder Reinigungsmitteln in wässriger, insbesondere
tensidhaltiger Flotte in Anwesenheit einer gasförmigen Phase, die neben der flüssigen
Phase der Flotte vorliegt und molekularen Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff,
enthält.
[0012] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Polyoxometallaten, ausgewählt
aus der Gruppe umfassend umfassend oxometallische Polyeder-Basiseinheiten MO
x mit x = 5 oder 6, in denen M frühe Übergangsmetalle umfassend die Elemente der Gruppen
3 bis 6 des Periodensystems, insbesondere der Gruppen 5 und 6 und vorzugsweise V,
Cr, Mo, und W repräsentiert, die gegebenenfalls anteilig durch spätere Übergangsmetalle
umfassend die Elemente der Gruppen 3 bis 12, insbesondere der Gruppen 5 bis 10 des
Periodensystems substituiert worden sein können, wobei die oxometallischen Polyeder
um ein zentrales Heteroatom aus der Gruppe umfassend die Elemente der Gruppen 13 bis
17, insbesondere von Gruppe 14 bis 16 des Periodensystems herum zu einem Cluster angeordnet
sein können, und deren Mischungen, zum Bleichen von Farbanschmutzungen beim Waschen
von Textilien in wässriger, insbesondere tensidhaltiger, Flotte, oder in wässrigen,
insbesondere tensidhaltigen, Reinigungslösungen für harte Oberflächen, insbesondere
für Geschirr, zum Bleichen von gefärbten Anschmutzungen, insbesondere von Tee, in
Anwesenheit einer gasförmigen Phase, die neben der flüssigen Phase der Flotte vorliegt
und molekularen Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff, enthält. Die Formulierung
"Bleichen von Anschmutzungen" ist dabei in ihrer weitesten Bedeutung zu verstehen
und umfaßt sowohl das Bleichen von sich auf dem Textil befindendem gefärbten Schmutz,
das Bleichen von in der Waschflotte befindlichem, vom Textil abgelösten gefärbten
Schmutz als auch das oxidative Zerstören von sich in der Waschflotte befindenden Textilfarben,
die sich unter den Waschbedingungen von Textilien ablösen, bevor sie auf andersfarbige
Textilien aufziehen können.
[0013] Das Polyoxometallat wird vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Na
5[IMo
6O
24] · 3 H
2O, K
5[SiW
11VO
40] · 12 H
2O, Na
5PMo
10V
2O
40 und Mischungen aus mindestens zweien von diesen.
[0014] Die erfindungsgemäße Verwendung besteht im wesentlichen darin, Bedingungen zu schaffen,
unter denen der insbesondere über die Darreichungsform Luft bereitgestellte molekulare
Sauerstoff und das genannte Polyoxometallat miteinander reagieren können, mit dem
Ziel, stärker oxidierend wirkende Folgeprodukte zu erhalten. Solche Bedingungen liegen
insbesondere dann vor, wenn das Polyoxometallat in einem wäßrigen System vorliegt
und neben der flüssigen Phase dieses wäßrigen Systems eine gasförmige Phase, beispielsweise
Luft, vorliegt, die molekularen Sauerstoff enthält. Dieser kann durch die Grenzfläche
zur flüssigen Phase in das wäßrige System eindringen und dort oder an der genannten
Grenzfläche mit dem Polyoxometallat ein stärker oxidierendes Folgeprodukt bilden.
Mittels Durchmischung der flüssigen und der gasförmigen Phase kann die Bildung des
stärker oxidierenden Folgeprodukts noch verstärkt werden. Der Einsatz unter Umgebungsdruck
und -temperatur stehender Luft ist möglich. Allerdings kann die Bildung des stärker
oxidierenden Folgeprodukts durch den Einsatz einer eine höhere Konzentration an molekularem
Sauerstoff aufweisenden Gasphase und/oder einer molekularen Sauerstoff enthaltenenden
Gasphase unter erhöhtem Druck gewünschtenfalls verstärkt und/oder beschleunigt werden.
Wenn eine nicht bei Normaldruck oder üblichem Umgebungsdruck vorliegende Gasphase
eingesetzt wird, ist ein Druck bis 100 bar, insbesondere im Bereich von 10 bar bis
80 bar, bevorzugt. Die das Polyoxometallat enthaltende Flotte kann daneben übliche
Bestandteile von Wasch- oder Reinigungsmitteln enthalten, die in üblicher Weise aus
dem Einbringen von derartigen Mitteln in die Flotte stammen. Da die bleichende Wirkung
der Flotte durch das Zusammenwirken des genannten Polyoxometallats mit molekularem
Sauerstoff verstärkt wird, können die bei der Zubereitung der Flotte zum Einsatz kommenden
Wasch- oder Reinigungsmittel frei von Persauerstoffverbindungen sein. Gewünschtenfalls
kann die Bildung des stärker oxidierenden Folgeprodukts beschleunigt werden, wenn
man von einer gegebenenfalls wasch- oder reinigungsmittelhaltigen Flotte ausgeht,
die soviel an H
2O
2 oder in Wasser H
2O
2-liefernder Substanz enthält, dass deren Konzentration (berechnet als H
2O
2) in der Flotte 0,01 mmol/l bis 0,5 mmol/l, insbesondere 0,06 mmol/l bis 0,12 mmol/l
beträgt. Durch die Reaktion mit dem Polyoxometallat wird das H
2O
2 oder die in Wasser H
2O
2-liefernde Substanz verbraucht, muss aber nicht ersetzt werden, da stärker oxidierendes
Folgeprodukt nach dessen Abreaktion mit zu bleichenden Anschmutzungen im Sinne eines
Kreislaufs mit Hilfe von molekularem Sauerstoff neu gebildet wird. In bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung ist das neben dem Polyoxometallat in der Flotte eingesetzte
Wasch- oder Reinigungsmittel daher frei von Persauerstoffverbindungen oder enthält
nur so viel an H
2O
2 oder in Wasser H
2O
2-liefernder Substanz, dass deren Konzentration (berechnet als H
2O
2) in der Flotte 0,01 mmol/l bis 0,5 mmol/l, insbesondere 0,06 mmol/l bis 0,12 mmol/l
beträgt. Da sich die eingesetzte Persauerstoffverbindung nicht zur Gänze gleichzeitig
löst und das H
2O
2 in der Flotte wie geschildert abreagieren kann, ist der Versuch, die Konzentration
des H
2O
2 in der zum Waschen oder Reinigen eingesetzten Flotte zu messen, wenig zweckmäßig;
die vorstehend angegeben Konzentrationsbereiche beziehen sich daher auf die rechnerisch
aus der Gesamtmenge von zugegebenem Mittel freisetzbares H
2O
2.
[0015] Weitere Gegenstände der Erfindung sind ein Verfahren zum Waschen von Wäsche und ein
Verfahren zum Reinigen harter Oberflächen, umfassend die Verfahrensschritte (a) Bereitstellen
einer wäßrigen Flotte, enthaltend das genannte Polyoxometallat, und (b) In-Kontakt-Bringen
dieser Flotte mit zu waschenden Textilien oder zu reinigenden harten Oberflächen in
Anwesenheit einer gasförmigen Phase, die neben der flüssigen Phase der wässrigen Flotte
vorliegt und molekularen Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff, enthält. Vorzugsweise
stellt man den Kontakt zwischen der wäßrigen Flotte und dem zu waschenden oder zu
reinigenden Gegenstand bei Temperaturen im Bereich von 20 °C bis 95 °C, insbesondere
von 30 °C bis 60 °C, her. Insbesondere bei maschineller Anwendung müssen die Verfahrensschrite
(a) und (b) nicht nacheinander ausgeführt werden, sondern ergeben sich bei Einbringen
des zu reinigenden Gutes in die Maschine und anschließendes Einspülen eines Mittels,
welches das Polyoxometallat enthält, mit Wasser gleichzeitig. Vorzugsweise bleibt
der zu waschende oder zu reinigende Gegenstand über einen Zeitraum von 15 Minuten
bis 2,5 Stunden, insbesondere von 45 Minuten bis 1,5 Stunden, mit der wäßrigen Flotte
in Kontakt. Die erfindungsgemäßen Verfahren können manuell oder mit Hilfe üblicher
Vorrichtungen, beispielsweise Waschmaschinen oder Geschirrspülmaschinen, ausgeführt
werden. Im Rahmen einer erfindungsgemäßen Verwendung und eines erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Einsatzmengen an Polyxoxometallat so gewählt, dass dessen Konzentration
in der Flotte vorzugsweise im Bereich von 0,05 µmol/l bis 5 µm/l, insbesondere 0,1
µmol/l bis 0,12 µmol/l liegt. Die oben genannten Konzentrationen an H
2O
2 oder in Wasser H
2O
2-liefernder Substanz in der Flotte gelten auch für bevorzugte Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Verfahren.
[0016] Die im Rahmen der Erfindung zum Einsatz kommende Flotte weist vorzugsweise einen
pH-Wert im Bereich von pH 6 bis pH 14, insbesondere von pH 8,5 bis pH 12 auf.
[0017] Wasch- und Reinigungsmittel, die als insbesondere pulverförmige Feststoffe, in nachverdichteter
Teilchenform, als homogene Lösungen oder als Suspensionen beziehungsweise Dispersionen
vorliegen können, können außer der erfindungsgemäß verwendeten bleichverstärkenden
Verbindung im Prinzip alle bekannten und in derartigen Mitteln üblichen Inhaltsstoffe
enthalten. In festen Mitteln, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden können, sind in der Regel 0,0005 Gew.-% bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 0,00076
Gew.-% bis 0,4 Gew.-%, und insbesondere 0,0015 Gew.-% bis 0,01 Gew.-% an oben definiertem
Polyoxometallat enthalten. Vorzugsweise sind in flüssigen Mitteln, die im Rahmen der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, in der Regel 0,0005 Gew.-% bis 6
Gew.-%, vorzugsweise 0,0006 Gew.-% bis 0,54 Gew.-%, und insbesondere 0,001 Gew.-%
bis 0,013 Gew.-% an oben definiertem Polyoxometallat enthalten. Die Wasch- und Reinigungsmittel
können insbesondere Buildersubstanzen, oberflächenaktive Tenside, wassermischbare
organische Lösungsmittel, Enzyme, Sequestrierungsmittel, Elektrolyte, pH-Regulatoren
und weitere Hilfsstoffe, wie optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren,
Schaumregulatoren sowie Farb- und Duftstoffe enthalten.
[0018] Als gegebenenfalls zusätzlich vorhandene geeignete Persauerstoffverbindungen kommen
insbesondere anorganische Persauerstoffverbindungen wie Wasserstoffperoxid und unter
den Einsatzbedingungen Wasserstoffperoxid abgebende anorganische Salze, wie Perborat,
Percarbonat und/oder Persilikat, und Wasserstoffperoxid-Einschlußverbindungen, wie
H
2O
2-Harnstoffaddukte, in Betracht. Wasserstoffperoxid kann dabei auch mit Hilfe eines
enzymatischen Systems, das heißt einer Oxidase und ihres Substrats, erzeugt werden.
Sofern feste Persauerstoffverbindungen eingesetzt werden sollen, können diese in Form
von Pulvern oder Granulaten verwendet werden, die auch in im Prinzip bekannter Weise
umhüllt sein können. Die Persauerstoffverbindungen können als solche oder in Form
diese enthaltender Mittel, die prinzipiell alle üblichen Wasch- oder Reinigungsmittelbestandteile
enthalten können, zu der Waschbeziehungsweise Reinigungslauge zugegeben werden. Besonders
bevorzugt wird Alkalipercarbonat, Alkaliperborat-Monohydrat oder Wasserstoffperoxid
in Form wäßriger Lösungen, die 3 Gew.-% bis 10 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthalten,
eingesetzt. Falls ein im Rahmen der Erfindung eingesetztes Wasch- oder Reinigungsmittel
Persauerstoffverbindungen enthält, sind diese vorzugsweise in Mengen von 0,1 Gew.-%
bis 50 Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt von
7 Gew.-% bis 17 Gew.-% und äußerst bevorzugt 8 Gew.-% bis 15 Gew.-% vorhanden.
[0019] Die Mittel können ein oder mehrere Tenside enthalten, wobei insbesondere anionische
Tenside, nichtionische Tenside und deren Gemische in Frage kommen. Geeignete nichtionische
Tenside sind insbesondere Alkylglykoside und Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte
von Alkylglykosiden oder linearen oder verzweigten Alkoholen mit jeweils 12 bis 18
C-Atomen im Alkylteil und 3 bis 20, vorzugsweise 4 bis 10 Alkylethergruppen. Weiterhin
sind entsprechende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von N-Alkyl-aminen,
vicinalen Diolen, Fettsäureestern und Fettsäureamiden, die hinsichtlich des Alkylteils
den genannten langkettigen Alkoholderivaten entsprechen, sowie von Alkylphenolen mit
5 bis 12 C-Atomen im Alkylrest brauchbar.
[0020] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere Seifen und solche, die Sulfat- oder
SulfonatGruppen mit bevorzugt Alkaliionen als Kationen enthalten. Verwendbare Seifen
sind bevorzugt die Alkalisalze der gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 12
bis 18 C-Atomen. Derartige Fettsäuren können auch in nicht vollständig neutralisierter
Form eingesetzt werden. Zu den brauchbaren Tensiden des Sulfat-Typs gehören die Salze
der Schwefelsäurehalbester von Fettalkoholen mit 12 bis 18 C-Atomen und die Sulfatierungsprodukte
der genannten nichtionischen Tenside mit niedrigem Ethoxylierungsgrad. Zu den verwendbaren
Tensiden vom Sulfonat-Typ gehören lineare Alkylbenzolsulfonate mit 9 bis 14 C-Atomen
im Alkylteil, Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, sowie Olefinsulfonate mit 12
bis 18 C-Atomen, die bei der Umsetzung entsprechender Monoolefine mit Schwefeltrioxid
entstehen, sowie alpha-Sulfofettsäureester, die bei der Sulfonierung von Fettsäuremethyl-
oder -ethylestern entstehen.
[0021] Derartige Tenside sind in den im Rahmen der Erfindung eingesetzten Waschmitteln in
Mengenanteilen von vorzugsweise 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere von 8 Gew.-%
bis 30 Gew.-%, enthalten, während Mittel zur Reinigung von harten Oberflächen, insbesondere
von Geschirr vorzugsweise 0,1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,2 Gew.-% bis 5
Gew.-% Tenside, enthalten.
[0022] Ein im Rahmen der Erfindung eingesetztes Mittel enthält vorzugsweise mindestens einen
wasserlöslichen und/oder wasserunlöslichen, organischen und/oder anorganischen Builder.
Zu den wasserlöslichen organischen Buildersubstanzen gehören Polycarbonsäuren, insbesondere
Citronensäure, Zuckersäuren und Carboxymethylinuline, monomere und polymere Aminopolycarbonsäuren,
insbesondere Glycindiessigsäure, Methylglycindiessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodisuccinate
wie Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure und Hydroxyiminodisuccinate, Ethylendiamintetraessigsäure
sowie Polyasparaginsäure, Polyphosphonsäuren, insbesondere Aminotris-(methylenphosphonsäure),
Ethylendiamintetrakis(methylenphosphonsäure), Lysintetra(methylenphosphosäure) und
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, polymere Hydroxyverbindungen wie Dextrin sowie
polymere (Poly-)carbonsäuren, insbesondere durch Oxidation von Polysacchariden zugängliche
Polycarboxylate, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren und Mischpolymere
aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität
einpolymerisiert enthalten können. Die relative mittlere Molekülmasse (hier und im
Folgenden: Gewichtsmittel) der Homopolymeren ungesättiger Carbonsäuren liegt im allgemeinen
zwischen 5 000 g/mol und 200 000 g/mol, die der Copolymeren zwischen 2 000 g/mol und
200 000 g/mol, vorzugsweise 50 000 g/mol bis 120 000 g/mol, jeweils bezogen auf freie
Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist eine relative
mittlere Molekülmasse von 50 000 g/mol bis 100 000 g/mol auf. Geeignete, wenn auch
weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen
und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche
organische Buildersubstanzen können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere
zwei ungesättigte Säuren und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol
und/ oder ein Vinylalkohol-Derivat oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure
Monomer beziehungsweise dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten
C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth)-acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist. Die dritte monomere
Einheit wird in diesem Fall von Vinylalkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten
Vinylalkohol gebildet. Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen
Ester aus kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C
1-C
4-Carbonsäuren, mit Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Polymere enthalten dabei 60
Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure bzw. (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure bzw. Acrylat, und Maleinsäure bzw. Maleinat sowie 5
Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Vinylalkohol und/oder Vinylacetat.
Ganz besonders bevorzugt sind dabei Polymere, in denen das Gewichtsverhältnis von
(Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat zu Maleinsäure beziehungsweise Maleinat
zwischen 1:1 und 4:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 3:1 und insbesondere 2:1 und 2,5:1
liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsverhältnisse auf die Säuren
bezogen. Das zweite saure Monomer beziehungsweise dessen Salz kann auch ein Derivat
einer Allylsulfonsäure sein, die in 2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise mit
einem C
1-C
4-Alkylrest, oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder Benzol-Derivaten
ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 40 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure beziehungsweise Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
15 Gew.-% bis 25 Gew.-% Methallylsulfonsäure bzw. Methallylsulfonat und als drittes
Monomer 15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Kohlenhydrats.
Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-, Di-, Oligo- oder Polysaccharid
sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide bevorzugt sind. Besonders bevorzugt ist
Saccharose. Durch den Einsatz des dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen
in das Polymer eingebaut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwortlich
sind. Diese Terpolymere weisen im Allgemeinen eine relative mittlere Molekülmasse
zwischen 1 000 g/mol und 200 000 g/mol, vorzugsweise zwischen 200 g/mol und 50 000
g/mol auf. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere Acrolein und
Acrylsäure/Acrylsäuresalze beziehungsweise Vinylacetat aufweisen. Die organischen
Buildersubstanzen können, insbesondere zur Herstellung flüssiger Mittel, in Form wäßriger
Lösungen, vorzugsweise in Form 30- bis 50-gewichtsprozentiger wäßriger Lösungen eingesetzt
werden. Alle genannten Säuren werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen Salze,
insbesondere ihre Alkalisalze, eingesetzt.
[0023] Derartige organische Buildersubstanzen können gewünschtenfalls in Mengen bis zu 40
Gew.-%, insbesondere bis zu 25 Gew.-% und vorzugsweise von 1 Gew.-% bis 8 Gew.-% enthalten
sein. Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in pastenförmigen oder
flüssigen, insbesondere wasserhaltigen, Mitteln eingesetzt.
[0024] Als wasserlösliche anorganische Buildermaterialien kommen insbesondere Polyphosphate,
vorzugsweise Natriumtriphosphat, in Betracht. Als wasserunlösliche anorganische Buildermaterialien
werden insbesondere kristalline oder amorphe, wasserdispergierbare Alkalialumosilikate,
in Mengen nicht über 25 Gew.-%, vorzugsweise von 3 Gew.-% bis 20 Gew.-% und insbesondere
in Mengen von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% eingesetzt. Unter diesen sind die kristallinen
Natriumalumosilikate in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith A, Zeolith P sowie
Zeolith MAP und gegebenenfalls Zeolith X, bevorzugt. Mengen nahe der genannten Obergrenze
werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen Mitteln eingesetzt. Geeignete Alumosilikate
weisen insbesondere keine Teilchen mit einer Korngröße über 30 µm auf und bestehen
vorzugsweise zu wenigstens 80 Gew.-% aus Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr
Calciumbindevermögen liegt in der Regel im Bereich von 100 bis 200 mg CaO pro Gramm.
[0025] Zusätzlich oder alternativ zum genannten wasserunlöslichen Alumosilikat und Alkalicarbonat
können weitere wasserlösliche anorganische Buildermaterialien enthalten sein. Zu diesen
gehören neben den Polyphosphaten wie Natriumtriphosphat insbesondere die wasserlöslichen
kristallinen und/oder amorphen Alkalisilikat-Builder. Derartige wasserlösliche anorganische
Buildermaterialien sind in Mitteln vorzugsweise in Mengen von 1 Gew.-% bis 20 Gew.-%,
insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% enthalten. Die als Buildermaterialien brauchbaren
Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein molares Verhältnis von Alkalioxid zu SiO
2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin
vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen
Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:2,8. Als kristalline Silikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen
Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate der allgemeinen
Formel Na
2Si
xO
2x+1 · y H
2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl
von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen Formel die Werte
2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ß- als auch δ-Natriumdisilikate (Na
2Si
2O
5 · y H
2O) bevorzugt. Auch aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie
kristalline Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl
von 1,9 bis 2,1 bedeutet, können eingesetzt werden. Weiter bevorzugt wird ein kristallines
Natriumschichtsilikat mit einem Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es aus Sand und
Soda hergestellt werden kann. Natriumsilikate mit einem Modul im Bereich von 1,9 bis
3,5 werden in einer weiteren Ausführungsform der Mittel eingesetzt. In einer bevorzugten
Ausgestaltung setzt man ein granulares Compound aus Alkalisilikat und Alkalicarbonat
ein, wie es zum Beispiel unter dem Namen Nabion® 15 im Handel erhältlich ist.
[0026] Maschinelle Geschirreinigungsmittel sind vorzugsweise niederalkalisch und enthalten
die üblichen Alkaliträger wie zum Beispiel Alkalisilikate, Alkalicarbonate und/oder
Alkalihydrogencarbonate. Zu den üblicherweise eingesetzten Alkaliträgern zählen Carbonate,
Hydrogencarbonate und Alkalisilikate mit einem Molverhältnis SiO
2/M
2O (M = Alkaliatom) von 1,5 : 1 bis 2,5 : 1. Alkalisilikate können dabei in Mengen
von bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten sein. Auf den Einsatz
der hoch alkalischen Metasilikate als Alkaliträger wird vorzugsweise ganz verzichtet.
Das bevorzugt eingesetzte Alkaliträgersystem ist ein Gemisch aus Carbonat und Hydrogencarbonat,
vorzugsweise Natriumcarbonat und -hydrogencarbonat, das in einer Menge von bis zu
60 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, enthalten ist. Je nachdem, welcher
pH-Wert letztendlich gewünscht wird, variiert das Verhältnis von eingesetztem Carbonat
und eingesetztem Hydrogencarbonat, üblicherweise wird jedoch ein Überschuß an Natriumhydrogencarbonat
eingesetzt, so daß das Gewichtsverhältnis zwischen Hydrogencarbonat und Carbonat im
allgemeinen 1 : 1 bis 15 : 1 beträgt.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform der Mittel zur Reinigung von Geschirr sind in diesen
20 Gew.-% bis 40 Gew.-% wasserlöslicher organischer Builder, insbesondere Alkalicitrat,
5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Alkalicarbonat und 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% Alkalidisilikat
enthalten.
[0028] Als in den Mitteln gegebenenfalls enthaltene Enzyme kommen insbesondere solche aus
der Klasse der Proteasen, Lipasen, Cutinasen, Amylasen, Pullulanasen, Xylanasen, Hemicellulasen,
Cellulasen, Peroxidasen sowie Oxidasen beziehungsweise deren Gemische in Frage, wobei
der Einsatz von Protease, Amylase, Lipase und/oder Cellulase besonders bevorzugt ist.
Der Anteil beträgt vorzugsweise 0,2 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, insbesondere 0,5 Gew.-%
bis 1 Gew.-%. Die Enzyme können in üblicher Weise an Trägerstoffen adsorbiert und/oder
in Hüllsubstanzen eingebettet sein oder als konzentrierte, möglichst wasserfreie Flüssigformulierungen
eingearbeitet werden.
[0029] Geeignete Vergrauungsinhibitoren beziehungsweise soil-release-Wirkstoffe sind Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen und Cellulosemischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose und Methyl-Carboxymethylcellulose.
Vorzugsweise werden Natrium-Carboxymethylcellulose und deren Gemische mit Methylcellulose
eingesetzt. Zu den üblicherweise eingesetzten Soil-release-Wirkstoffen gehören Copolyester,
die Dicarbonsäureeinheiten, Alkylenglykoleinheiten und Polyalkylenglykoleinheiten
enthalten. Der Anteil an Vergrauungsinhibitoren und/oder soil-release-Wirkstoffen
liegt im allgemeinen nicht über 2 Gew.-% und beträgt vorzugsweise 0,5 Gew.-% bis 1,5
Gew.-%, jeweils bezogen aud das Mittel.
[0030] Als optische Aufheller für insbesondere Textilien aus Cellulosefasern (zum Beispiel
Baumwolle) können beispielsweise Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure beziehungsweise
deren Alkalimetallsalze enthalten sein. Geeignet sind zum Beispiel Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine Diethanolaminogruppe,
eine Methylaminogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können
Aufheller vom Typ des substituierten 4,4'-Distyryl-diphenyl anwesend sein, zum Beispiel
4,4'-Bis-(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyl. Auch Gemische von Aufhellern können verwendet
werden. Für Polyamidfasern eignen sich besonders gut Aufheller vom Typ der 1,3-Diaryl-2-pyrazoline,
beispielsweise 1-(p-Sulfoamoylphenyl)-3-(p-chlorphenyl)-2-pyrazolin sowie gleichartig
aufgebaute Verbindungen. Der Gehalt des Mittels an optischen Aufhellern beziehungsweise
Aufhellergemischen liegt im allgemeinen nicht über 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 Gew.-%
bis 0,5 Gew.-%.
[0031] Zu den in den Mitteln einsetzbaren üblichen Schaumregulatoren gehören beispielsweise
Polysiloxan-Kieselsäure-Gemische, wobei die darin enthaltene feinteilige Kieselsäure
vorzugsweise silaniert oder anderweitig hydrophobiert ist. Die Polysiloxane können
sowohl aus linearen Verbindungen wie auch aus vernetzten Polysiloxan-Harzen sowie
aus deren Gemischen bestehen. Weitere Entschäumer sind Paraffinkohlenwasserstoffe,
insbesondere Mikroparaffine und Paraffinwachse, deren Schmelzpunkt oberhalb 40 °C
liegt, gesättigte Fettsäuren beziehungsweise Seifen mit insbesondere 20 bis 22 C-Atomen,
zum Beispiel Natriumbehenat, und Alkalisalze von Phosphorsäuremono- und/oder -dialkylestern,
in denen die Alkylketten jeweils 12 bis 22 C-Atome aufweisen. Unter diesen wird bevorzugt
Natriummonoalkylphosphat und/oder -dialkylphosphat mit C
16- bis C
18-Alkylgruppen eingesetzt. Der Anteil der Schaumregulatoren kann vorzugsweise 0,2 Gew.-%
bis 2 Gew.-% betragen.
[0032] Zu den in den Mitteln, insbesondere wenn sie in flüssiger oder pastöser Form vorliegen,
verwendbaren organischen Lösungsmitteln gehören Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere
Methanol, Ethanol, Isopropanol und tert.-Butanol, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen, insbesondere
Ethylenglykol und Propylenglykol, sowie deren Gemische und die aus den genannten Verbindungsklassen
ableitbaren Ether. Derartige wassermischbare Lösungsmittel sind in in Mengen von vorzugsweise
nicht über 20 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Mittel, vorhanden.
[0033] Zur Einstellung eines gewünschten, sich durch die Mischung der übrigen Komponenten
nicht von selbst ergebenden pH-Werts können die Mittel system- und umweltverträgliche
Säuren, insbesondere Citronensäure, Essigsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure,
Glykolsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure und/oder Adipinsäure, aber auch Mineralsäuren,
insbesondere Schwefelsäure oder Alkalihydrogensulfate, oder Basen, insbesondere Ammonium-
oder Alkalihydroxide, enthalten. Derartige pH-Regulatoren sind in den Mitteln vorzugsweise
nicht über 10 Gew.-%, insbesondere von 0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, enthalten.
[0034] Die Herstellung fester Mittel bietet keine Schwierigkeiten und kann in im Prinzip
bekannter Weise, zum Beispiel durch Sprühtrocknen oder Granulation, erfolgen, wobei
das Polyoxometallat gegebenenfalls später getrennt zugesetzt werden kann.
[0035] Mittel in Form wäßriger oder sonstige übliche Lösungsmittel enthaltender Lösungen
werden besonders vorteilhaft durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe, die in Substanz
oder als Lösung in einen automatischen Mischer gegeben werden können, hergestellt.
Beispiele
Beispiel 1: Herstellung von Na5[IMo6O24] · 3 H2O
[0036] 1,35 g Na
2MoO
4 · 2 H
2O und 0,2 g NalO
3 wurden in jeweils 1 ml heißem destillierten Wasser (≈ 95 °C) gelöst. Anschließend
wurden tropfenweise 0,62 ml 12 N HCl-Lösung zur Natriummolybdatlösung gegeben und
die Natriumperiodatlösung mit der Natriummolybdatlösung vereinigt. Die Mischung wurde
bei 85 °C auf etwa 1,3 ml eingeengt und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die ausgefallenen farblosen plättchenartigen Kristalle wurden abzentrifugiert, drei
Mal mit 5 bis 10 ml Ethanol gewaschenund für einige Stunden bei 60 °C im Trockenschrank
getrocknet. Man erhielt 9 g Na
5[IMo
6O
24] · 3 H
2O.
Beispiel 2: Herstellung von Molybdovanadophosphorsäuren
a) 11-Molybdo-1-vanadophosphorsäure
[0037] Zu einer Lösung von 0,61 g Natriummetavanadat in 10 ml kochendem Wasser wurden 0,71
g in 5 ml Wasser gelöstem Natriumhydrogenphosphat zugegeben. Die Lösung wurde mit
0,5 ml konzentrierter Schwefelsäure angesäuert und zu der nun rot gefärbten Lösung
13,3 g in 20 ml Wasser gelöstes Natriummolybdat-Dihydrat gegeben. Unter starkem Rühren
wurden 8,5 ml konzentrierter Schwefelsäure langsam zugegeben, wodurch sich der rote
Farbton der Lösung etwas aufhellte. Nach dem Abkühlen auf 25 °C wurde die Heteropolysäure
4 Mal mit jeweils 10 ml Diethylether extrahiert. Während der Extraktion bildete sich
ein Dreiphasensystem aus, in dessen mittlerer Schicht sich das Heteropolyetherat befand.
Die mittleren Phasen wurden isoliert und bei 60 °C getrocknet. Das entstandene Produkt
wurde aus 5 ml Wasser umkristallisiert und an der Luft getrocknet. Man erhielt 2,8
g 11-Molybdo-1-vanadophosphorsäure.
b) 10-Molybdo-2-vanadophosphorsäure
[0038] Die Synthese erfolgte analog zum Vorgehen unter a) unter Einsatz angepasster Mengen
an Natriummetavanadat (2,44 g in 10 ml Wasser) und Natriummolybdat-Dihydrat (12,1
g in 20 ml Wasser). Man erhielt 3,5 g 10-Molybdo-2-vanadophosphorsäure.
c) 9-Molybdo-3-vanadophosphorsäure
[0039] Die Synthese erfolgte analog zum Vorgehen unter a) unter Einsatz angepasster Mengen
an Natriummetavanadat (3,66 g in 20 ml Wasser) und Natriummolybdat-Dihydrat (5,45
g in 15 ml Wasser). Man erhielt 0,72 g 9-Molybdo-3-vanadophosphorsäure.
Beispiel 3: Herstellung von Na5[PMo10V2O40]
[0040] Die in 2 b) hergestellte Molybdovanadophosphorsäure wurde durch lonenaustausch über
das lonenaustauscherharz Amberlite IR-120 in Natriumform überführt
Beispiel 4: Herstellung von K5[SiW11VO40]
[0041] 16,5 ml 4 M HCl-Lösung wurden innerhalb von 10 min in Schritten von 1 ml zu einer
stark gerührten (≈ 750 rpm) Lösung von 18,2 g Na
2WO
4 · 2 H
2O (0,55 mmol) in 30 ml destilliertem Wasser gegeben. Anschließend wurde eine Lösung
von 1,1 g Na
2SiO
3 (5 mmol) in 10 ml destilliertem Wasser hinzugefügt und etwa 4 mL 4 M HCl-Lösung zugegeben,
um einen pH-Wert von 5 bis 6 zu erreichen. Die Lösung wurde für 100 min gerührt und
der pH-Wert währenddessen durch Zugabe von weiterer 4 M HCl-Lösung konstant bei 5
bis 6 gehalten. 9 g KCl wurden anschließend der Lösung zugesetzt und die Lösung manuell
für 15 min gerührt. Der weiße Niederschlag aus K
8[β
2-SiW
11O
39] · 14 H
2O wurde abfiltriert und einige Stunden bei 60 °C im Trockenschrank getrocknet.
[0042] Zu einer Lösung von 0,25 g VOSO
4 · 5 H
2O in 3 ml Pufferlösung (Essigsäure-Acetatpuffer mit einem pH-Wert von ca. 4,7) wurden
2,4 g K
8[β
2-SiW
11O
39] · 14 H
2O zugegeben, die Lösung wurde auf 60 °C erhitzt und innerhalb von 3 min wurden 0,75
g KCl hinzugefügt. Die Lösung wurde über Nacht im Kühlschrank bei ca. 5 °C aufbewahrt,
und am nächsten Tag wurde der schwarze Niederschlag abfiltriert. Das Filtrat wurde
erneut über Nacht im Kühlschrank bei ca. 5 °C aufbewahrt, und am nächsten Tag wurde
der zusätzlich ausgefallene schwarze Niederschlag ebenfalls abfiltriert. Nach dem
zweiten Filtriervorgang wurde die Lösung für 2 h in ein Eisbad gestellt, wodurch zusätzliche
Mengen an Produkt als dunkelvioletter Feststoff auskristallisierten. Man erhielt insgesamt
1,6 g K
5[SiW
11VO
40].
Beispiel 5: Bleichversuche
[0043] 15 ml jeweils einer wässrigen Lösung, enthaltend 0,6 g/l eines bleichmittelfreien
Waschmittels, 2 µmol/l Na
5[IMo
6O
24] sowie die in der nachfolgenden Tabelle 1 angegebene Konzentration [mmol/l] an H
2O
2, und ein mit einer standardisierten Heidelbeer-Anschmutzung versehenes Baumwollläppchen
wurden in einen Glaseinsatz überführt und dieser in einen Autoklaven eingesetzt. Der
Autoklav wurde verschlossen, mit 80 bar an synthetischer Luft oder Stickstoff beaufschlagt,
auf Dichtigkeit überprüft, in eine auf 40 °C vortemperierte Heizmanschette eingesetzt
und für 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Nach Abkühlen des Autoklaven im Wasserbad
und Ablassen des Drucks wurde die Textilprobe für 30 Sekunden in 50 ml vollentsalztem
Wasser geschwenkt, um die Waschlösung abzuspülen. Die Auswertung der Fleckentfernungsleistung
erfolgte an den getrockneten Textilproben über Farbabstandsmessung gemäß der L*a*b*
-Werte und die daraus berechneten Y-Werte als Maß für die Helligkeit. Die folgende
Tabelle zeigt die Y-Werte, die sich nach dem Waschen ergaben. Zum Vergleich wurden
die Versuche ohne den Zusatz von Na
5[IMo
6O
24], und unter Ersatz dieses Wirkstoffs durch die gleiche Menge an Mn-Me
3TACN wiederholt, was zu ebenfalls in Tabelle 1 angegebenen Werten führte.
|
ohne |
Na5[IMo6O24] |
Mn-Me3TACN |
H2O2 |
Luft |
N2 |
Luft |
N2 |
Luft |
N2 |
0,09 |
57,9 |
52,0 |
64,6 |
57,5 |
61,0 |
54,7 |
0,18 |
59,4 |
54,2 |
64,2 |
58,0 |
61,6 |
55,9 |
0,26 |
59,7 |
53,5 |
65,3 |
58,6 |
61,4 |
55,9 |
0,35 |
58,4 |
52,7 |
64,2 |
58,2 |
62,4 |
55,5 |
0,44 |
58,4 |
52,7 |
64,8 |
57,7 |
60,6 |
54,7 |
[0044] Die Y-Werte bei Einsatz des erfindungswesentlichen Wirkstoffs in Anwesenheit von
Luft sind größer als diejenigen bei Anwesenheit von Stickstoff; sie sind außerdem
größer als diejenigen, die sich bei seinem Ersatz durch einen bekannten Bleichkatalysator
oder beim Einsatz nur des Waschmittels ergeben, was einem höheren Weißgrad und somit
einer verbesserten Fleckentfernung entspricht.
1. Verwendung von Polyoxometallaten, ausgewählt aus der Gruppe umfassend oxometallische
Polyeder-Basiseinheiten MOx mit x = 5 oder 6, in denen M frühe Übergangsmetalle umfassend die Elemente der Gruppen
3 bis 6 des Periodensystems, insbesondere der Gruppen 5 und 6 und vorzugsweise V,
Cr, Mo, und W repräsentiert, die gegebenenfalls anteilig durch spätere Übergangsmetalle
umfassend die Elemente der Gruppen 3 bis 12, insbesondere der Gruppen 5 bis 10 des
Periodensystems substituiert worden sein können, wobei die oxometallischen Polyeder
um ein zentrales Heteroatom aus der Gruppe umfassend die Elemente der Gruppen 13 bis
17, insbesondere von Gruppe 14 bis 16 des Periodensystems herum zu einem Cluster angeordnet
sein können, und deren Mischungen, zur Verstärkung der Reinigungsleistung von Wasch-
oder Reinigungsmitteln in wässriger, insbesondere tensidhaltiger Flotte in Anwesenheit
einer gasförmigen Phase, die neben der flüssigen Phase der Flotte vorliegt und molekularen
Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff, enthält.
2. Verwendung von Polyoxometallaten, ausgewählt aus der Gruppe umfassend oxometallische
Polyeder-Basiseinheiten MOx mit x = 5 oder 6, in denen M frühe Übergangsmetalle umfassend die Elemente der Gruppen
3 bis 6 des Periodensystems, insbesondere der Gruppen 5 und 6 und vorzugsweise V,
Cr, Mo, und W repräsentiert, die gegebenenfalls anteilig durch spätere Übergangsmetalle
umfassend die Elemente der Gruppen 3 bis 12, insbesondere der Gruppen 5 bis 10 des
Periodensystems substituiert worden sein können, wobei die oxometallischen Polyeder
um ein zentrales Heteroatom aus der Gruppe umfassend die Elemente der Gruppen 13 bis
17, insbesondere von Gruppe 14 bis 16 des Periodensystems herum zu einem Cluster angeordnet
sein können, und deren Mischungen, zum Bleichen von Farbanschmutzungen beim Waschen
von Textilien in wässriger, insbesondere tensidhaltiger, Flotte, oder in wässrigen,
insbesondere tensidhaltigen, Reinigungslösungen für harte Oberflächen, insbesondere
für Geschirr, zum Bleichen von gefärbten Anschmutzungen, insbesondere von Tee, in
Anwesenheit einer gasförmigen Phase, die neben der flüssigen Phase der Flotte vorliegt
und molekularen Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff, enthält.
3. Verwendung von Polyoxometallaten, ausgewählt aus der Gruppe umfassend oxometallische
Polyeder-Basiseinheiten MOx mit x = 5 oder 6, in denen M frühe Übergangsmetalle umfassend die Elemente der Gruppen
3 bis 6 des Periodensystems, insbesondere der Gruppen 5 und 6 und vorzugsweise V,
Cr, Mo, und W repräsentiert, die gegebenenfalls anteilig durch spätere Übergangsmetalle
umfassend die Elemente der Gruppen 3 bis 12, insbesondere der Gruppen 5 bis 10 des
Periodensystems substituiert worden sein können, wobei die oxometallischen Polyeder
um ein zentrales Heteroatom aus der Gruppe umfassend die Elemente der Gruppen 13 bis
17, insbesondere von Gruppe 14 bis 16 des Periodensystems herum zu einem Cluster angeordnet
sein können, und deren Mischungen, zur Aktivierung von molekularem Sauerstoff, insbesondere
Luftsauerstoff, beim Waschen von Textilien oder Reinigen harter Oberflächen.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem Polyoxometallat ein Wasch- oder Reinigungsmittel eingesetzt wird, das frei
von Persauerstoffverbindungen ist.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem Polyoxometallat ein Wasch- oder Reinigungsmittel eingesetzt wird, das so
viel an H2O2 oder in Wasser H2O2-liefernder Substanz enthält, dass deren Konzentration (berechnet als H2O2) in der Flotte 0,01 mmol/l bis 0,5 mmol/l, insbesondere 0,06 mmol/l bis 0,12 mmol/l
beträgt.
6. Verfahren zum Waschen von Wäsche, umfassend die Verfahrensschritte (a) Bereitstellen
einer wässrigen Flotte, enthaltend Polyoxometallat, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
oxometallische Polyeder-Basiseinheiten MOx mit x = 5 oder 6, in denen M frühe Übergangsmetalle umfassend die Elemente der Gruppen
3 bis 6 des Periodensystems, insbesondere der Gruppen 5 und 6 und vorzugsweise V,
Cr, Mo, und W repräsentiert, die gegebenenfalls anteilig durch spätere Übergangsmetalle
umfassend die Elemente der Gruppen 3 bis 12, insbesondere der Gruppen 5 bis 10 des
Periodensystems substituiert worden sein können, wobei die oxometallischen Polyeder
um ein zentrales Heteroatom aus der Gruppe umfassend die Elemente der Gruppen 13 bis
17, insbesondere von Gruppe 14 bis 16 des Periodensystems herum zu einem Cluster angeordnet
sein können, und deren Mischungen, und (b) In-Kontakt-Bringen dieser Flotte mit zu
waschenden Textilien in Anwesenheit einer gasförmigen Phase, die neben der flüssigen
Phase der wässrigen Flotte vorliegt und molekularen Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff,
enthält.
7. Verfahren zum Reinigen harter Oberflächen, umfassend die Verfahrensschritte (a) Bereitstellen
einer wässrigen Flotte, enthaltend Polyoxometallat, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
oxometallische Polyeder-Basiseinheiten MOx mit x = 5 oder 6, in denen M frühe Übergangsmetalle umfassend die Elemente der Gruppen
3 bis 6 des Periodensystems, insbesondere der Gruppen 5 und 6 und vorzugsweise V,
Cr, Mo, und W repräsentiert, die gegebenenfalls anteilig durch spätere Übergangsmetalle
umfassend die Elemente der Gruppen 3 bis 12, insbesondere der Gruppen 5 bis 10 des
Periodensystems substituiert worden sein können, wobei die oxometallischen Polyeder
um ein zentrales Heteroatom aus der Gruppe umfassend die Elemente der Gruppen 13 bis
17, insbesondere von Gruppe 14 bis 16 des Periodensystems herum zu einem Cluster angeordnet
sein können, und deren Mischungen, und (b) In-Kontakt-Bringen dieser Flotte mit zu
reinigender harter Oberfläche in Anwesenheit einer gasförmigen Phase, die neben der
flüssigen Phase der Flotte vorliegt und molekularen Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff,
enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass man den Kontakt zwischen der wäßrigen Flotte und dem zu waschenden oder zu reinigenden
Gegenstand bei Temperaturen im Bereich von 20 °C bis 95 °C, insbesondere von 30 °C
bis 60 °C, herstellt, und/oder dass der zu waschende oder zu reinigende Gegenstand
über einen Zeitraum von 15 Minuten bis 2,5 Stunden, insbesondere von 45 Minuten bis
1,5 Stunden, mit der Flotte in Kontakt bleibt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man in die Flotte soviel an H2O2 oder in Wasser H2O2-liefernder Substanz einbringt, dass deren Konzentration (berechnet als H2O2) 0,01 mmol/l bis 0,5 mmol/l, insbesondere 0,06 mmol/l bis 0,12 mmol/l beträgt.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder Verfahren nach einem der Ansprüche
6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyoxometallat ausgewählt wird aus der Gruppe umfassend Na5[IMo6O24] · 3 H2O, K5[SiW11VO40] · 12 H2O, Na5PMo10V2O40 und Mischungen aus mindestens zweien von diesen.