[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten Polyoxometallaten
zur Aktivierung von Persauerstoffverbindungen in Zusammenhang mit dem Bleichen von
Anschmutzungen beim Waschen von Textilien, sowie Wasch- und Reinigungsmittel, die
derartige Polyoxometallate enthalten.
[0002] Anorganische Persauerstoffverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid und feste
Persauerstoffverbindungen, die sich in Wasser unter Freisetzung von Wasserstoffperoxid
lösen, wie Natriumperborat und Natriumcarbonat-Perhydrat, werden seit langem als Oxidationsmittel
zu Desinfektions- und Bleichzwecken verwendet. Die Oxidationswirkung dieser Substanzen
hängt in verdünnten Lösungen stark von der Temperatur ab; so erzielt man beispielsweise
mit H
2O
2 oder Alkaliperborat in alkalischen Bleichflotten erst bei Temperaturen oberhalb von
etwa 80 °C eine ausreichend schnelle Bleiche verschmutzter Textilien. Bei niedrigeren
Temperaturen kann die Oxidationswirkung der anorganischen Persauerstoffverbindungen
durch Zusatz sogenannter Bleichaktivatoren verbessert werden, die in der Lage sind,
unter den angesprochenen Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäuren zu liefern und
für die zahlreiche Vorschläge, vor allem aus den Stoffklassen der N- oder O-Acylverbindungen,
beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin,
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine,
Hydrazide, Triazole, Hydrotriazine, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate,
außerdem Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid und Alkylbernsteinsäureanhydride,
Carbonsäureester, insbesondere Natriumnonanoyloxy-benzolsulfonat, Natrium-isononanoyloxy-benzolsulfonat,
O-acylierte Zuckerderivate, wie Pentaacetylglukose, und N-acylierte Lactame, wie N-Benzoylcaprolactam,
in der Literatur bekannt geworden sind. Durch Zusatz dieser Substanzen kann die Bleichwirkung
wäßriger Peroxidflotten so weit gesteigert werden, daß bereits bei Temperaturen um
60 °C im Wesentlichen die gleichen Wirkungen wie mit der Peroxidflotte allein bei
95 °C eintreten.
[0003] Im Bemühen um energiesparende Wasch- und Bleichverfahren gewinnen in den letzten
Jahren Anwendungstemperaturen deutlich unterhalb 60 °C, insbesondere unterhalb 45
°C bis herunter zur Kaltwassertemperatur an Bedeutung.
[0004] Bei niedrigen Temperaturen läßt die Wirkung der bisher bekannten Aktivatorverbindungen
in der Regel erkennbar nach.
[0005] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 761 809 A1 sind Bleichmittel bekannt, die Persauerstoffverbindungen und Polyoxometallate als
Bleichkatalysatoren enthalten, wobei in den Polyoxometallaten Mo, W, Nn, Ta und/oder
V enthalten sein müssen und zusätzlich Übergangsmetalle der 2. und 8. Nebengruppe
enthalten sein können. Konkret offenbart sind (Na/N(CH
3)
4)
8[MnMo
6O
24], K
4[MnMo
6O
8(OH)
6], (NH
4)
10[Mn
3Sb
2W
19O
68], Na
17[Mn
2Se
6W
24O
94Cl], Na
2(N(CH
3)
4)
2[Mn
2W
12O
40(OH)
12]·12H
2O, (Na/K)
10[Mn
3Se
2W
18O
66], Na
8[MnW
12O
40(OH)
2]·6H
2O, Na
6[MnW
12O
40(OH)
2]·6H
2O, Na
7[MnMo
9O
32], und K
7[MnMo
9O
32].
[0006] Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 97/07886 A1 sind peroxidische Verbindungen und/oder Sauerstoff aktivierende Mangankatalysatoren
einer allgemeinen Formel (Q)
q (Mn
pA
aX
xY
yM
mO
dZ
z(H
2O)
b) c H
2O bekannt, in der Q für H, Li, K, Na, Rb, Cs, Ca, Mg, Sr, Ba, AI, PR
1R
2R
3R
4 und/oder NR
1R
2R
3R
4 mit R
1, R
2, R
3 und R
4 = H oder C
1-C
20-Alkyl, C
5-C
8-Cycloalkyl oder Aryl steht; q im Bereich von 1 bis 60 liegt; p im Bereich von 0,1
bis 10 liegt; A für eines oder mehrere Übergangsmetalle der 2. bis 8. Nebengruppe
außer Zn steht; X für Ga, B, P, Si, Ge, As, F, Cl, Br und/oder J steht; Y für Sb,
S, Se, Te oder Bi steht; y im Bereich von 0,1 bis 10 liegt; M für Mo, W, Nb, Ta und/oder
V steht; m im Bereich von 0,5 bis 60 liegt; Z für eines oder mehrere Anionen steht;
a, x und z jeweils im Bereich von 0 bis 10 liegen; d für die zum Ladungsausgleich
notwendige Anzahl von Sauerstoffatomen steht; und b und c Zahlen im Bereich von 0
bis 50 sind.
[0007] Die internationale Patentanmeldung
WO 99/28426 A1 betrifft Zusammensetzungen, die einen Bleichwirkstoff und als Bleichkatalysator ein
Polyoxocobaltat mit Keggin-, Dawson- oder Finke-Struktur enthalten.
[0008] Die internationale Patentanmeldung
WO 00/39264 A1 betrifft ein Bleichverfahren unter Einsatz einer Bleichzusammensetzung, die ein Polyoxometallat
enthält, und Luft als primärer Quelle für Sauerstoffatome. Konkret offenbart sind
die Polyoxometallate NaWO
4, H
4SiW
12O
40, H
3PW
12O
40, α- und γ-K
8SiW
11O
39, β-Na
10SiW
9O
34, α-K
7PW
11O
39, K
7SiVMnW
10O
39, K
8[P
2CuW
17O
62H
2], K
8[P
2CuW
17O
62H
2], K
10[α-2-P
2W
17O
61], Cs
5NbSiW
11O
40, K
5(NbO
2)SiW
11O
39, ((CH
3)
3NH)
4(NbO
2)PW
11O
39, K
7Mo
2VSiW
9O
40, K
7VMnSiW
10O
39 und K
7VCoSiW
10O
39.
[0010] Die vorliegende Erfindung hat die Verbesserung der Oxidations- und Bleichwirkung
anorganischer Persauerstoffverbindungen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen im
Bereich von ca. 10 °C bis 45 °C, zum Ziel.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von H
5[PMo
10V
2O
40] und/oder seiner Alkali- oder Ammoniumsalze zur Verstärkung der Reinigungsleistung
von persauerstoffhaltigen Wasch- oder Reinigungsmitteln in wäßriger, insbesondere
tensidhaltige Flotte. Das genannte Polyoxometallat kann wasserfrei oder kristallwasserhaltig
vorliegen und entsprechend erfindungsgemaäß eingesetzt werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Verwendung besteht im wesentlichen darin, Bedingungen zu schaffen,
unter denen die Persauerstoffverbindung und das genannte Polyoxometallat miteinander
reagieren können, mit dem Ziel, stärker oxidierend wirkende Folgeprodukte zu erhalten.
Solche Bedingungen liegen insbesondere dann vor, wenn die Reaktionspartner in einem
wäßrigen System aufeinandertreffen. Dies kann durch separate Zugabe der Persauerstoffverbindung
und des Polyoxometallats zu einer gegebenenfalls wasch- oder reinigungsmittelhaltigen
Flotte geschehen. Besonders vorteilhaft wird es jedoch unter Verwendung eines Wasch-
oder Reinigungsmittels, welches das Polyoxometallat und ein peroxidisches Oxidationsmittel
enthält, durchgeführt. Die Persauerstoffverbindung kann auch separat, in Substanz
oder als vorzugsweise wäßrige Lösung oder Suspension, zum wäßrigen System zugegeben
werden, wenn ein persauerstoffverbindungsfreies Wasch- oder Reinigungsmittel verwendet
wird. Je nach Verwendungszweck können die Bedingungen weit variiert werden. So kommen
neben rein wäßrigen Lösungen auch Mischungen aus Wasser und geeigneten organischen
Lösungsmitteln als Reaktionsmedium in Frage.
[0013] Weitere Gegenstände der Erfindung sind ein Verfahren zum Waschen von Wäsche und ein
Verfahren zum Reinigen harter Oberflächen, umfassend die Verfahrensschritte (a) Bereitstellen
einer wäßrigen Flotte, enthaltend H
2O
2 oder eine in Wasser H
2O
2 liefernde, insbesondere anorganische Persauerstoffverbingung und das genannte Polyoxometallat,
und (b) In-Kontakt-Bringen dieser Flotte mit zu waschenden Textilien oder zu reinigenden
harten Oberflächen. Vorzugsweise stellt man den Kontakt zwischen der wäßrigen Flotte
und dem zu waschenden oder zu reinigenden Gegenstand bei Temperaturen im Bereich von
20 °C bis 80 °C, insbesondere von 40 °C bis 60 °C, her. Vorzugsweise bleibt der zu
waschende oder zu reinigende Gegenstand über einen Zeitraum von 20 Minuten bis 120
Minuten, insbesondere von 30 Minuten bis 90 Minuten, mit der wäßrigen Flotte in Kontakt.
Die erfindungsgemäßen Verfahren können manuell oder mit Hilfe üblicher Vorrichtungen,
beispielsweise Waschmaschinen oder Geschirrspülmaschinen, ausgeführt werden. Im Rahmen
einer erfindungsgemäßen Verwendung und eines erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Einsatzmengen an Persauerstoffverbindungen im allgemeinen so gewählt, dass in der
Flotte zwischen 10 ppm und 10 % Aktivsauerstoff, vorzugsweise zwischen 50 und 5000
ppm Aktivsauerstoff vorhanden sind; vorzugsweise beträgt die Konzentration des Polyoxometallats
in der Flotte 0,00005 g/l bis 0,5 g/l, insbesondere 0,005 g/l bis 0,05 g/l.
[0014] Eine Kombination aus Persauerstoffverbindung und dem genannten Polyoxometallat wird
vorzugsweise zum Bleichen von Anschmutzungen, insbesondere von Tee, beim Waschen von
Textilien, insbesondere in wäßriger, tensidhaltiger Flotte, verwendet. Die Formulierung
"Bleichen von Anschmutzungen" ist dabei in ihrer weitesten Bedeutung zu verstehen
und umfaßt sowohl das Bleichen von sich auf dem Textil befindendem gefärbten Schmutz,
das Bleichen von in der Waschflotte befindlichem, vom Textil abgelösten gefärbten
Schmutz als auch das oxidative Zerstören von sich in der Waschflotte befindenden Textilfarben,
die sich unter den Waschbedingungen von Textilien ablösen, bevor sie auf andersfarbige
Textilien aufziehen können.
[0015] Eine weitere bevorzugte Anwendungsform gemäß der Erfindung ist die Verwendung einer
Kombination aus Persauerstoffverbindung und dem genannten Polyoxometallat in insbesondere
wäßrigen, tensidhaltigen Reinigungslösungen für harte Oberflächen, insbesondere für
Geschirr, zum Bleichen von gefärbten Anschmutzungen, zum Beispiel Tee. Auch dabei
wird unter dem Begriff der Bleiche sowohl das Bleichen von sich auf der harten Oberfläche
befindendem Schmutz, insbesondere Tee, als auch das Bleichen von in der Geschirrspülflotte
befindlichem, von der harten Oberfläche abgelösten Schmutz verstanden.
[0016] Die erfindungsgemäßen Verwendungen zur Verstärkung der Reinigungsleistung von Wasch-
und Reinigungsmitteln und zum Bleichen von gefärbten Anschmutzungen können besonders
einfach dadurch realisiert werden, dass man das Polyoxometallat in eine vorzugsweise
tensidhaltige wäßrige Flotte einbringt, die auch Persauerstoffverbindung und das zu
reinigende Textil oder den zu reinigenden Gegenstand mit harter Oberfläche enthält,
wobei die Reihenfolge des Einbringens von Polyoxometallat, Persauerstoffverbindung
und Textil oder Gegenstand mit harter Oberfläche beliebig ist, oder eine vorzugsweise
tensidhaltige wäßrige Flotte, welche das Polyoxometallat und Persauerstoffverbindung
enthält, auf das zu reinigende Textil oder die zu reinigende harte Oberfläche aufbringt.
Vorzugsweise wird das Polyoxometallat als Bestandteil eines Wasch- oder Reinigungsmittels
eingesetzt, das besonders bevorzugt auch die Persauerstoffverbindung enthält.
[0017] Weitere Gegenstände der Erfindung sind daher Wasch- und Reinigungssmittel, die das
oben genannte Polyoxometallat enthalten. In festen erfindungsgemäßen Mitteln sind
vorzugsweise 0,001 Gew.-% bis 45 Gew.-%, insbesondere 0,085 Gew.-% bis 5 Gew.-% an
derartigem Polyoxometallat enthalten. Vorzugsweise sind in flüssigen erfindungsgemäßen
Mitteln 0,0011 Gew.-% bis 85 Gew.-%, insbesondere 0,11 Gew.-% bis 8,5 Gew.-% an derartigem
Polyoxometallat enthalten.
[0018] Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel, die als insbesondere pulverförmige
Feststoffe, in nachverdichteter Teilchenform, als homogene Lösungen oder als Suspensionen
beziehungsweise Dispersionen vorliegen können, können außer der erfindungsgemäß verwendeten
bleichverstärkenden Verbindung und vorzugsweise Persauerstoffverbindung im Prinzip
alle bekannten und in derartigen Mitteln üblichen Inhaltsstoffe enthalten. Die erfindungsgemäßen
Wasch- und Reinigungsmittel können insbesondere Buildersubstanzen, oberflächenaktive
Tenside, wassermischbare organische Lösungsmittel, Enzyme, Sequestrierungsmittel,
Elektrolyte, pH-Regulatoren und weitere Hilfsstoffe, wie optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren,
Farbübertragungsinhibitoren, Schaumregulatoren, zusätzliche Persauerstoff-Aktivatoren
sowie Farb- und Duftstoffe enthalten.
[0019] Als geeignete organische oder anorganische Persauerstoffverbindungen kommen organische
Persäuren beziehungsweise persaure Salze organischer Säuren, wie Phthalimidopercapronsäure,
Perbenzoesäure oder Salze der Diperdodecandisäure, insbesondere abe anorganische Persauerstoffverbindungen
wie Wasserstoffperoxid und unter den Reinigungsbedingungen Wasserstoffperoxid abgebende
anorganische Salze, wie Perborat, Percarbonat und/oder Persilikat, und Wasserstoffperoxid-Einschlußverbindungen,
wie H
2O
2-Harnstoffaddukte, in Betracht. Wasserstoffperoxid kann dabei auch mit Hilfe eines
enzymatischen Systems, das heißt einer Oxidase und ihres Substrats, erzeugt werden.
Sofern feste Persauerstoffverbindungen eingesetzt werden sollen, können diese in Form
von Pulvern oder Granulaten verwendet werden, die auch in im Prinzip bekannter Weise
umhüllt sein können. Die Persauerstoffverbindungen können als solche oder in Form
diese enthaltender Mittel, die prinzipiell alle üblichen Wasch- oder Reinigungsmittelbestandteile
enthalten können, zu der Wasch- beziehungsweise Reinigungslauge zugegeben werden.
Besonders bevorzugt wird Alkalipercarbonat, Alkaliperborat-Monohydrat oder Wasserstoffperoxid
in Form wäßriger Lösungen, die 3 Gew.-% bis 10 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthalten,
eingesetzt. Falls ein erfindungsgemäßes Wasch- oder Reinigungsmittel Persauerstoffverbindungen
enthält, sind diese vorzugsweise in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere
von 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt von 7 Gew.-% bis 17 Gew.-% und
äußerst bevorzugt 8 Gew.-% bis 15 Gew.-% vorhanden.
[0020] Gewünschenfalls können im Rahmen der Erfindung zusätzlich zu dem Polyoxometallat
auch unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure-liefernde Verbindungen eingesetzt
werden, obwohl die bleichverbessernde Wirkung des Polyoxometallats auch in deren Abwesenheit
auftritt. Als unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure-liefernde Verbindung
können insbesondere Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen gegebenenfalls
substituierte Perbenzoesäure und/oder aliphatische Peroxocarbonsäuren mit 1 bis 12
C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen ergeben, allein oder in Mischungen, eingesetzt
werden. Geeignet sind die eingangs zitierten Bleichaktivatoren, die O- und/oder N-Acylgruppen
insbesondere der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen
tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin
(TAED), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), acylierte
Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate oder
-carboxylate beziehungsweise die Sulfon- oder Carbonsäuren von diesen, insbesondere
Nonanoyl- oder Isononanoyl- oder Lauroyloxybenzolsulfonat (NOBS beziehungsweise iso-NOBS
beziehungsweise LOBS), 4-(2-Decanoyloxyethoxycarbonyloxy)-benzolsulfonat (DECOBS)
oder Decanoyloxybenzoat (DOBA), acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin,
Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran sowie acetyliertes Sorbitol
und Mannitol und deren Mischungen (SORMAN), acylierte Zuckerderivate, insbesondere
Pentaacetylglukose (PAG), Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose,
acetyliertes, gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton, und/oder N-acylierte
Lactame, beispielsweise N-Benzoylcaprolactam. Ein erfindungsgemäßes Wasch- oder Reinigungsmittel
enthält vorzugsweise bis zu 10 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 8 Gew.-% unter Perhydrolysebedingungen
Peroxocarbonsäure-liefernder Verbindung, und ist einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
frei von solchen Verbindungen.
[0021] Zusätzlich zu den Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäuren
bilden, oder an deren Stelle können weitere bleichaktivierende Verbindungen, wie beispielsweise
Nitrile, aus denen sich Perimidsäuren bilden, vorhanden sein. Dazu gehören insbesondere
Aminoacetonitrilderivate mit quaterniertem Stickstoffatom gemäß der Formel

in der R
1 für -H, -CH
3, einen C
2-24-Alkyl- oder -Alkenylrest, einen substituierten C
1-24-Alkyl- oder C
2-24-Alkenylrest mit mindestens einem Substituenten aus der Gruppe -Cl, -Br, -OH, -NH
2, -CN und -N
(+)-CH
2-CN, einen Alkyl- oder Alkenylarylrest mit einer C
1-24-Alkylgruppe, oder für einen substituierten Alkyl- oder Alkenylarylrest mit mindestens
einer, vorzugsweise zwei, gegebenenfalls substituierten C
1-24-Alkylgruppe(n) und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromatischen Ring steht,
R
2 und R
3 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus -CH
2-CN, -CH
3, -CH
2-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
3, -CH(CH
3)-CH
3,-CH
2-OH, -CH
2-CH
2-OH, -CH(OH)-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
2-OH, -CH
2-CH(OH)-CH
3, -CH(OH)-CH
2-CH
3, -(CH
2CH
2-O)
nH mit n = 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, R
4 und R
5 unabhängig voneinander eine voranstehend für R
1, R
2 oder R
3 angegebene Bedeutung haben, wobei mindestens 2 der genannten Reste, insbesondere
R
2 und R
3, auch unter Einschluß des Stickstoffatoms und gegebenenfalls weiterer Heteroatome
ringschließend miteinander verknüpft sein können und dann vorzugsweise einen Morpholino-Ring
ausbilden, und X ein ladungsausgleichendes Anion, vorzugsweise ausgewählt aus Benzolsulfonat,
Toluolsulfonat, Cumolsulfonat, den C
9-15-Alkylbenzolsulfonaten, den C
1-20-Alkylsulfaten, den C
8-22-Carbonsäure-methylestersulfonaten, Sulfat, Hydrogensulfat und deren Gemischen, ist,
können eingesetzt werden.
[0022] Auch sauerstoffübertragende Sulfonimine und/oder Acylhydrazone können eingesetzt
werden. Auch die Anwesenheit von weiteren bleichkatalysierenden Übergangsmetallkomplexen
ist möglich. Diese werden vorzugsweise unter den Cobalt-, Eisen-, Kupfer-, Titan-,
Vanadium-, Mangan- und Rutheniumkomplexen ausgewählt. Als Liganden in den Übergangsmetallkomplexen
kommen sowohl anorganische als auch organische Verbindungen in Frage, zu denen neben
Carboxylaten insbesondere Verbindungen mit primären, sekundären und/oder tertiären
Amin- und/oder Alkohol-Funktionen, wie Pyridin, Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Imidazol,
Pyrazol, Triazol, 2,2'-Bispyridylamin, Tris-(2-pyridylmethyl)amin, 1,4,7-Triazacyclononan,
1,4,7-Trimethyl-1,4,7-triazacyclononan, 1,5,9-Trimethyl-1,5,9-triazacyclododecan,
(Bis-((1-methylimidazol-2-yl)-methyl))-(2-pyridylmethyl)-amin, N,N'-(Bis-(1-methylimidazol-2-yl)-methyl)-ethylendiamin,
N-Bis-(2-benzimidazolylmethyl)-aminoethanol, 2,6-Bis-(bis-(2-benzimidazolylmethyl)aminomethyl)-4-methylphenol,
N,N,N',N'-Tetrakis-(2-benzimidazolylmethyl)-2-hydroxy-1,3-diaminopropan, 2,6-Bis-(bis-(2-pyridylmethyl)aminomethyl)-4-methylphenol,
1,3-Bis-(bis-(2-benzimidazolylmethyl)aminomethyl)-benzol, Sorbitol, Mannitol, Erythritol,
Adonitol, Inositol, Lactose, und gegebenenfalls substituierte Salene, Porphine und
Porphyrine gehören. Zu den anorganischen Neutralliganden gehören insbesondere Ammoniak
und Wasser. Falls nicht sämtliche Koordinationsstellen des Übergangsmetallzentralatoms
durch Neutralliganden besetzt sind, enthält der Komplex weitere, vorzugsweise anionische
und unter diesen insbesondere ein- oder zweizähnige Liganden. Zu diesen gehören insbesondere
die Halogenide wie Fluorid, Chlorid, Bromid und lodid, und die (NO
2)
--Gruppe, das heißt ein Nitro-Ligand oder ein Nitrito-Ligand. Die (NO
2)
--Gruppe kann an ein Übergangsmetall auch chelatbildend gebunden sein oder sie kann
zwei Übergangsmetallatome asymmetrisch oder η
1-O-verbrücken. Außer den genannten Liganden können die im Aktivatorsystem gemäß der
Erfindung zu verwendenden Übergangsmetallkomplexe noch weitere, in der Regel einfacher
aufgebaute Liganden, insbesondere ein- oder mehrwertige Anionliganden, tragen. In
Frage kommen beispielsweise Nitrat, Actetat, Trifluoracetat, Formiat, Carbonat, Citrat,
Perchlorat sowie komplexe Anionen wie Hexafluorophosphat. Die Anionliganden sollen
für den Ladungsausgleich zwischen Übergangsmetall-Zentralatom und dem Ligandensystem
sorgen. Auch die Anwesenheit von Oxo-Liganden, Peroxo-Liganden und Imino-Liganden
ist möglich. Insbesondere derartige Liganden können auch verbrückend wirken, so daß
mehrkernige Komplexe entstehen. Im Falle verbrückter, zweikerniger Komplexe müssen
nicht beide Metallatome im Komplex gleich sein. Auch der Einsatz zweikerniger Komplexe,
in denen die beiden Übergangsmetallzentralatome unterschiedliche Oxidationszahlen
aufweisen, ist möglich. Falls Anionliganden fehlen oder die Anwesenheit von Anionliganden
nicht zum Ladungsausgleich im Komplex führt, sind in den Übergangsmetallkomplex-Verbindungen
anionische Gegenionen anwesend, die den kationischen Übergangsmetall-Komplex neutralisieren.
Zu diesen anionischen Gegenionen gehören insbesondere Nitrat, Hydroxid, Hexafluorophosphat,
Sulfat, Chlorat, Perchlorat, die Halogenide wie Chlorid oder die Anionen von Carbonsäuren
wie Formiat, Acetat, Benzoat, Citrat oder Oxalat. Beispiele für solche zusätzlichen
Übergangsmetallkomplex-Verbindungen sind Mn(IV)
2(µ-O)
3(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-di-hexafluorophosphat, [N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-vinylphenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-chlorid,
[N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-nitrophenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-acetat,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-phenylendiamin]-mangan-(III)-acetat, [N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-chlorid,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-diaminoethan]-mangan-(III)-chlorid, [N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-sulfonatophenyl)-methylen]-1,2-diaminoethan]-mangan-(III)-chlorid,
Mangan-Oxalat, Nitropentammin-cobalt(III)-chlorid, Nitritopentammin-cobalt(III)-chlorid,
Hexamminco-balt(III)-chlorid, Chloropentammin-cobalt(III)-chlorid sowie der Peroxo-Komplex
[(NH
3)
5Co-O-O-Co(NH
3)
5]Cl
4.
[0023] Die erfindungsgemäßen Mittel können ein oder mehrere Tenside enthalten, wobei insbesondere
anionische Tenside, nichtionische Tenside und deren Gemische in Frage kommen. Geeignete
nichtionische Tenside sind insbesondere Alkylglykoside und Ethoxylierungs- und/oder
Propoxylierungsprodukte von Alkylglykosiden oder linearen oder verzweigten Alkoholen
mit jeweils 12 bis 18 C-Atomen im Alkylteil und 3 bis 20, vorzugsweise 4 bis 10 Alkylethergruppen.
Weiterhin sind entsprechende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von
N-Alkyl-aminen, vicinalen Diolen, Fettsäureestern und Fettsäureamiden, die hinsichtlich
des Alkylteils den genannten langkettigen Alkoholderivaten entsprechen, sowie von
Alkylphenolen mit 5 bis 12 C-Atomen im Alkylrest brauchbar.
[0024] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere Seifen und solche, die Sulfat- oder
SulfonatGruppen mit bevorzugt Alkaliionen als Kationen enthalten. Verwendbare Seifen
sind bevorzugt die Alkalisalze der gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 12
bis 18 C-Atomen. Derartige Fettsäuren können auch in nicht vollständig neutralisierter
Form eingesetzt werden. Zu den brauchbaren Tensiden des Sulfat-Typs gehören die Salze
der Schwefelsäurehalbester von Fettalkoholen mit 12 bis 18 C-Atomen und die Sulfatierungsprodukte
der genannten nichtionischen Tenside mit niedrigem Ethoxylierungsgrad. Zu den verwendbaren
Tensiden vom Sulfonat-Typ gehören lineare Alkylbenzolsulfonate mit 9 bis 14 C-Atomen
im Alkylteil, Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, sowie Olefinsulfonate mit 12
bis 18 C-Atomen, die bei der Umsetzung entsprechender Monoolefine mit Schwefeltrioxid
entstehen, sowie alpha-Sulfofettsäureester, die bei der Sulfonierung von Fettsäuremethyl-
oder -ethylestern entstehen.
[0025] Derartige Tenside sind in den erfindungsgemäßen Reinigungs- oder Waschmitteln in
Mengenanteilen von vorzugsweise 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere von 8 Gew.-%
bis 30 Gew.-%, enthalten, während die erfindungsgemäßen Mittel zur Reinigung von harten
Oberflächen, insbesondere von Geschirr vorzugsweise 0,1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere
0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-% Tenside, enthalten.
[0026] Ein erfindungsgemäßes Mittel enthält vorzugsweise mindestens einen wasserlöslichen
und/oder wasserunlöslichen, organischen und/oder anorganischen Builder. Zu den wasserlöslichen
organischen Buildersubstanzen gehören Polycarbonsäuren, insbesondere Citronensäure,
Zuckersäuren und Carboxymethylinuline, monomere und polymere Aminopolycarbonsäuren,
insbesondere Glycindiessigsäure, Methylglycindiessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodisuccinate
wie Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure und Hydroxyiminodisuccinate, Ethylendiamintetraessigsäure
sowie Polyasparaginsäure, Polyphosphonsäuren, insbesondere Aminotris(methylenphosphonsäure),
Ethylendiamintetrakis(methylenphosphonsäure), Lysintetra(methylenphosphosäure) und
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, polymere Hydroxyverbindungen wie Dextrin sowie
polymere (Poly-)carbonsäuren, insbesondere durch Oxidation von Polysacchariden zugängliche
Polycarboxylate, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren und Mischpolymere
aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer Substanzen ohne Carbonsäurefunktionalität
einpolymerisiert enthalten können. Die relative mittlere Molekülmasse (hier und im
Folgenden: Gewichtsmittel) der Homopolymeren ungesättiger Carbonsäuren liegt im allgemeinen
zwischen 5 000 g/mol und 200 000 g/mol, die der Copolymeren zwischen 2 000 g/mol und
200 000 g/mol, vorzugsweise 50 000 g/mol bis 120 000 g/mol, jeweils bezogen auf freie
Säure. Ein besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist eine relative
mittlere Molekülmasse von 50 000 g/mol bis 100 000 g/mol auf. Geeignete, wenn auch
weniger bevorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethylen, Propylen
und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50 Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche
organische Buildersubstanzen können auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere
zwei ungesättigte Säuren und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol
und/ oder ein Vinylalkohol-Derivat oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure
Monomer beziehungsweise dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch ungesättigten
C
3-C
8-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C
3-C
4-Monocarbonsäure, insbesondere von (Meth)-acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C
4-C
8-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders bevorzugt ist. Die dritte monomere
Einheit wird in diesem Fall von Vinylalkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten
Vinylalkohol gebildet. Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen
Ester aus kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C
1-C
4-Carbonsäuren, mit Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Polymere enthalten dabei 60
Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure bzw. (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure bzw. Acrylat, und Maleinsäure bzw. Maleinat sowie 5
Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 30 Gew.-% Vinylalkohol und/oder Vinylacetat.
Ganz besonders bevorzugt sind dabei Polymere, in denen das Gewichtsverhältnis von
(Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat zu Maleinsäure beziehungsweise Maleinat
zwischen 1:1 und 4:1, vorzugsweise zwischen 2:1 und 3:1 und insbesondere 2:1 und 2,5:1
liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsverhältnisse auf die Säuren
bezogen. Das zweite saure Monomer beziehungsweise dessen Salz kann auch ein Derivat
einer Allylsulfonsäure sein, die in 2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise mit
einem C
1-C
4-Alkylrest, oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder Benzol-Derivaten
ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 40 Gew.-% bis 60
Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylat,
besonders bevorzugt Acrylsäure beziehungsweise Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
15 Gew.-% bis 25 Gew.-% Methallylsulfonsäure bzw. Methallylsulfonat und als drittes
Monomer 15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines Kohlenhydrats.
Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-, Di-, Oligo- oder Polysaccharid
sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide bevorzugt sind. Besonders bevorzugt ist
Saccharose. Durch den Einsatz des dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen
in das Polymer eingebaut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwortlich
sind. Diese Terpolymere weisen im Allgemeinen eine relative mittlere Molekülmasse
zwischen 1 000 g/mol und 200 000 g/mol, vorzugsweise zwischen 200 g/mol und 50 000
g/mol auf. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere Acrolein und
Acrylsäure/Acrylsäuresalze beziehungsweise Vinylacetat aufweisen. Die organischen
Buildersubstanzen können, insbesondere zur Herstellung flüssiger Mittel, in Form wäßriger
Lösungen, vorzugsweise in Form 30- bis 50-gewichtsprozentiger wäßriger Lösungen eingesetzt
werden. Alle genannten Säuren werden in der Regel in Form ihrer wasserlöslichen Salze,
insbesondere ihre Alkalisalze, eingesetzt.
[0027] Derartige organische Buildersubstanzen können gewünschtenfalls in Mengen bis zu 40
Gew.-%, insbesondere bis zu 25 Gew.-% und vorzugsweise von 1 Gew.-% bis 8 Gew.-% enthalten
sein. Mengen nahe der genannten Obergrenze werden vorzugsweise in pastenförmigen oder
flüssigen, insbesondere wasserhaltigen, erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt.
[0028] Als wasserlösliche anorganische Buildermaterialien kommen insbesondere Polyphosphate,
vorzugsweise Natriumtriphosphat, in Betracht. Als wasserunlösliche anorganische Buildermaterialien
werden insbesondere kristalline oder amorphe, wasserdispergierbare Alkalialumosilikate,
in Mengen nicht über 25 Gew.-%, vorzugsweise von 3 Gew.-% bis 20 Gew.-% und insbesondere
in Mengen von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% eingesetzt. Unter diesen sind die kristallinen
Natriumalumosilikate in Waschmittelqualität, insbesondere Zeolith A, Zeolith P sowie
Zeolith MAP und gegebenenfalls Zeolith X, bevorzugt. Mengen nahe der genannten Obergrenze
werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen Mitteln eingesetzt. Geeignete Alumosilikate
weisen insbesondere keine Teilchen mit einer Korngröße über 30 µm auf und bestehen
vorzugsweise zu wenigstens 80 Gew.-% aus Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr
Calciumbindevermögen liegt in der Regel im Bereich von 100 bis 200 mg CaO pro Gramm.
[0029] Zusätzlich oder alternativ zum genannten wasserunlöslichen Alumosilikat und Alkalicarbonat
können weitere wasserlösliche anorganische Buildermaterialien enthalten sein. Zu diesen
gehören neben den Polyphosphaten wie Natriumtriphosphat insbesondere die wasserlöslichen
kristallinen und/oder amorphen Alkalisilikat-Builder. Derartige wasserlösliche anorganische
Buildermaterialien sind in erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise in Mengen von 1
Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% enthalten. Die als Buildermaterialien
brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein molares Verhältnis von Alkalioxid
zu SiO
2 unter 0,95, insbesondere von 1:1,1 bis 1:12 auf und können amorph oder kristallin
vorliegen. Bevorzugte Alkalisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen
Natriumsilikate, mit einem molaren Verhältnis Na
2O:SiO
2 von 1:2 bis 1:2,8. Als kristalline Silikate, die allein oder im Gemisch mit amorphen
Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline Schichtsilikate der allgemeinen
Formel Na
2Si
xO
2x+1 · y H
2O eingesetzt, in der x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl
von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allgemeinen Formel die Werte
2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisitikate (Na
2Si
2O
5 · y H
2O) bevorzugt. Auch aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie
kristalline Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine Zahl
von 1,9 bis 2,1 bedeutet, können in erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel wird ein kristallines
Natriumschichtsilikat mit einem Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es aus Sand und
Soda hergestellt werden kann. Natriumsilikate mit einem Modul im Bereich von 1,9 bis
3,5 werden in einer weiteren Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel eingesetzt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung erfindungsgemäßer Mittel setzt man ein granulares
Compound aus Alkalisilikat und Alkalicarbonat ein, wie es zum Beispiel unter dem Namen
Nabion® 15 im Handel erhältlich ist.
[0030] Erfindungsgemäße maschinelle Geschirreinigungsmittel sind vorzugsweise niederalkalisch
und enthalten die üblichen Alkaliträger wie zum Beispiel Alkalisilikate, Alkalicarbonate
und/oder Alkalihydrogencarbonate. Zu den üblicherweise eingesetzten Alkaliträgern
zählen Carbonate, Hydrogencarbonate und Alkalisilikate mit einem Molverhältnis SiO
2/M
2O (M = Alkaliatom) von 1,5 : 1 bis 2,5 : 1. Alkalisilikate können dabei in Mengen
von bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten sein. Auf den Einsatz
der hoch alkalischen Metasilikate als Alkaliträger wird vorzugsweise ganz verzichtet.
Das in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt eingesetzte Alkaliträgersystem ist
ein Gemisch aus Carbonat und Hydrogencarbonat, vorzugsweise Natriumcarbonat und -hydrogencarbonat,
das in einer Menge von bis zu 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, enthalten
ist. Je nachdem, welcher pH-Wert letztendlich gewünscht wird, variiert das Verhältnis
von eingesetztem Carbonat und eingesetztem Hydrogencarbonat, üblicherweise wird jedoch
ein Überschuß an Natriumhydrogencarbonat eingesetzt, so daß das Gewichtsverhältnis
zwischen Hydrogencarbonat und Carbonat im allgemeinen 1 : 1 bis 15 : 1 beträgt.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel zur Reinigung von Geschirr
sind in diesen 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% wasserlöslicher organischer Builder, insbesondere
Alkalicitrat, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Alkalicarbonat und 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% Alkalidisilikat
enthalten.
[0032] Als in den erfindungsgemäßen Mitteln gegebenenfalls enthaltene Enzyme kommen insbesondere
solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Cutinasen, Amylasen, Pullulanasen, Xylanasen,
Hemicellulasen, Cellulasen, Peroxidasen sowie Oxidasen beziehungsweise deren Gemische
in Frage, wobei der Einsatz von Protease, Amylase, Lipase und/oder Cellulase besonders
bevorzugt ist. Der Anteil beträgt vorzugsweise 0,2 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, insbesondere
0,5 Gew.-% bis 1 Gew.-%. Die Enzyme können in üblicher Weise an Trägerstoffen adsorbiert
und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein oder als konzentrierte, möglichst wasserfreie
Flüssigformulierungen eingearbeitet werden.
[0033] Geeignete Vergrauungsinhibitoren beziehungsweise soil-release-Wirkstoffe sind Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen und Cellulosemischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose und Methyl-Carboxymethylcellulose.
Vorzugsweise werden Natrium-Carboxymethylcellulose und deren Gemische mit Methylcellulose
eingesetzt. Zu den üblicherweise eingesetzten Soil-release-Wirkstoffen gehören Copolyester,
die Dicarbonsäureeinheiten, Alkylenglykoleinheiten und Polyalkylenglykoleinheiten
enthalten. Der Anteil an Vergrauungsinhibitoren und/oder soil-release-Wirkstoffen
in erfindungsgemäßen Mitteln liegt im allgemeinen nicht über 2 Gew.-% und beträgt
vorzugsweise 0,5 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%.
[0034] Als optische Aufheller für insbesondere Textilien aus Cellulosefasern (zum Beispiel
Baumwolle) können beispielsweise Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure beziehungsweise
deren Alkalimetallsalze enthalten sein. Geeignet sind zum Beispiel Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine Diethanolaminogruppe,
eine Methylaminogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können
Aufheller vom Typ des substituierten 4,4'-Distyryl-diphenyl anwesend sein, zum Beispiel
4,4'-Bis-(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyl. Auch Gemische von Aufhellern können verwendet
werden. Für Polyamidfasern eignen sich besonders gut Aufheller vom Typ der 1,3-Diaryl-2-pyrazoline,
beispielsweise 1-(p-Sulfoamoylphenyl)-3-(p-chlorphenyl)-2-pyrazolin sowie gleichartig
aufgebaute Verbindungen. Der Gehalt des Mittels an optischen Aufhellern beziehungsweise
Aufhellergemischen liegt im allgemeinen nicht über 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 Gew.-%
bis 0,5 Gew.-%. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Mittel
frei von derartigen Wirkstoffen.
[0035] Zu den in den erfindungsgemäßen Mitteln einsetzbaren üblichen Schaumregulatoren gehören
beispielsweise Polysiloxan-Kieselsäure-Gemische, wobei die darin enthaltene feinteilige
Kieselsäure vorzugsweise silaniert oder anderweitig hydrophobiert ist. Die Polysiloxane
können sowohl aus linearen Verbindungen wie auch aus vernetzten Polysiloxan-Harzen
sowie aus deren Gemischen bestehen. Weitere Entschäumer sind Paraffinkohlenwasserstoffe,
insbesondere Mikroparaffine und Paraffinwachse, deren Schmelzpunkt oberhalb 40 °C
liegt, gesättigte Fettsäuren beziehungsweise Seifen mit insbesondere 20 bis 22 C-Atomen,
zum Beispiel Natriumbehenat, und Alkalisalze von Phosphorsäuremono- und/oder -dialkylestern,
in denen die Alkylketten jeweils 12 bis 22 C-Atome aufweisen. Unter diesen wird bevorzugt
Natriummonoalkylphosphat und/oder -dialkylphosphat mit C
16- bis C
18-Alkylgruppen eingesetzt. Der Anteil der Schaumregulatoren kann vorzugsweise 0,2 Gew.-%
bis 2 Gew.-% betragen.
[0036] Zu den in den erfindungsgemäßen Mitteln, insbesondere wenn sie in flüssiger oder
pastöser Form vorliegen, verwendbaren organischen Lösungsmitteln gehören Alkohole
mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Methanol, Ethanol, Isopropanol und tert.-Butanol,
Diole mit 2 bis 4 C-Atomen, insbesondere Ethylenglykol und Propylenglykol, sowie deren
Gemische und die aus den genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether. Derartige
wassermischbare Lösungsmittel sind in erfindungsgemäßen Mitteln in Mengen von vorzugsweise
nicht über 20 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 15 Gew.-%, vorhanden.
[0037] Zur Einstellung eines gewünschten, sich durch die Mischung der übrigen Komponenten
nicht von selbst ergebenden pH-Werts können die erfindungsgemäßen Mittel system- und
umweltverträgliche Säuren, insbesondere Citronensäure, Essigsäure, Weinsäure, Äpfelsäure,
Milchsäure, Glykolsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure und/oder Adipinsäure, aber auch
Mineralsäuren, insbesondere Schwefelsäure oder Alkalihydrogensulfate, oder Basen,
insbesondere Ammonium- oder Alkalihydroxide, enthalten. Derartige pH-Regulatoren sind
in den erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise nicht über 10 Gew.-%, insbesondere von
0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, enthalten.
[0038] Die Herstellung der erfindungsgemäßen festen Mittel bietet keine Schwierigkeiten
und kann in im Prinzip bekannter Weise, zum Beispiel durch Sprühtrocknen oder Granulation,
erfolgen, wobei Persauerstoffverbindung und Bleichkatalysator gegebenenfalls später
getrennt zugesetzt werden.
[0039] Erfindungsgemäße Mittel in Form wäßriger oder sonstige übliche Lösungsmittel enthaltender
Lösungen werden besonders vorteilhaft durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe, die
in Substanz oder als Lösung in einen automatischen Mischer gegeben werden können,
hergestellt.
[0040] Die erfindungsgemäßen Mittel liegen vorzugsweise als pulverförmige, granulare oder
tablettenförmige Präparate vor, die in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch
Mischen, Granulieren, Walzenkompaktieren und/oder durch Sprühtrocknung der thermisch
belastbaren Komponenten und Zumischen der empfindlicheren Komponenten, zu denen insbesondere
Enzyme, Bleichmittel und das bleichaktivierende System zu rechnen sind, hergestellt
werden können. Zur Herstellung erfindungsgemäßer Mittel mit erhöhtem Schüttgewicht,
insbesondere im Bereich von 650 g/l bis 950 g/l, ist ein einen Extrusionschritt aufweisendes
Verfahren bevorzugt.
[0041] Zur Herstellung von Mitteln in Tablettenform geht man vorzugsweise derart vor, daß
man alle Bestandteile in einem Mischer miteinander vermischt und das Gemisch mittels
herkömmlicher Tablettenpressen, beispielsweise Exzenterpressen oder Rundläuferpressen,
mit Preßdrucken im Bereich von 200 · 10
5 Pa bis 1 500 · 10
5 Pa verpresst. Man erhält so problemlos bruchfeste und dennoch unter Anwendungsbedingungen
ausreichend schnell lösliche Tabletten mit Biegefestigkeit von normalerweise über
150 N. Vorzugsweise weist eine derart hergestellte Tablette ein Gewicht von 15 g bis
40 g, insbesondere von 20 g bis 30 g auf, bei einem Durchmesser von 35 mm bis 40 mm.
[0042] Die Herstellung erfindungsgemäßer Mittel in Form von nicht staubenden, lagerstabil
rieselfähigen Pulvern und/oder Granulaten mit hohen Schüttdichten im Bereich von 800
g/l bis 1000 g/l kann auch dadurch erfolgen, daß man in einer ersten Verfahrensteilstufe
die Builder-Komponenten mit wenigstens einem Anteil flüssiger Mischungskomponenten
unter Erhöhung der Schüttdichte dieses Vorgemisches vermischt und nachfolgend - gewünschtenfalls
nach einer Zwischentrocknung - die weiteren Bestandteile des Mittels, darunter den
leistungsverstärkenden Wirkstoff oder die leistungsverstärkende Wirkstoffkombination,
mit dem so gewonnenen Vorgemisch vereinigt.
Beispiele
Beispiel 1: Herstellung von H5[PMo10V2O40] · 32 H2O
[0043] Zu einer Lösung von 2,44 g Natriummetavanadat in 10 ml kochendem Wasser wurde eine
Lösung von 0,71 g Natriumhydrogenphosphat in 5 ml Wasser zugegeben. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Lösung mit 0,5 ml konzentrierter Schwefelsäure angesäuert
und zu der rot gefärbten Lösung eine Lösung von 12,1 g Natriummolybdat-Dihydrat in
20 ml Wasser zugegeben. Unter starkem Rühren wurden 8,5 ml konzentrierter Schwefelsäure
langsam zugegeben, wodurch sich der rote Farbton der Lösung etwas aufhellte. Die entstandene
Heteropolysäure wurde 4 Mal mit jeweils 10 ml Diethylether extrahiert. Während der
Extraktion bildete sich ein Dreiphasensystem aus, in dessen mittlerer Schicht sich
das Heteropolyetherat befand. Die mittleren Phasen wurden isoliert und bei 60 °C getrocknet.
Das entstandene Produkt wurde aus 5 ml Wasser umkristallisiert und an der Luft getrocknet.
Man erhielt 3,5 g H
5[PMo
10V
2O
40] · 32 H
2O.
Beispiel 2: Bleichversuche
[0044] Es wurden Waschversuche bei 60 °C mit den in der nachfolgenden Tabelle angegebenen
standardisierten Anschmutzungen auf Baumwolle unter Einsatz einer Waschlauge eines
bleichaktivatorfreien und bleichmittelhaltigen Waschmittels V1 (resultierend in einer
Konzentration von 0,15 g/l H
2O
2 in der Waschlauge) und 0,005 g/l H
5[PMo
10V
2O
40] · 32 H
2O durchgeführt. Zum Vergleich wurde eine ansonsten identische Waschlauge angesetzt,
die nur das Waschmittel V1 enthielt. Die Auswertung erfolgte über Farbabstandsmessung
gemäß der L*a*b*-Werte und die daraus berechneten Y-Werte als Maß für die Helligkeit.
Die folgende Tabelle zeigt die Y-Werte, die sich nach dem Waschen ergaben.
|
V1 |
V1 + H5[PMo10V2O40] |
Blaubeere |
83,0 |
86,0 |
Mayonnaise/Ruß |
34,4 |
39,2 |
[0045] Die Y-Werte bei Einsatz des erfindungswesentlichen Wirkstoffs sind größer als diejenigen,
die sich beim Einsatz nur des Waschmittels ergeben, was einem höheren Weißgrad und
somit einer verbesserten Fleckentfernung entspricht.