[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein eine Storensteuerung, ein System und ein Verfahren
zum Synchronisieren der Systemzeit einer Storensteuerung mit einer Referenzzeit gemäss
den Merkmalen der Ansprüche 1, 7 und 8.
[0002] Beschattungseinrichtungen wie z.B. Storen in Gebäuden werden verbreitet automatisch
von Steuervorrichtungen in diesen Gebäuden kontrolliert. Die Steuerung solcher Beschattungseinrichtungen
kann in Abhängigkeit einer Vielzahl von Einflussfaktoren erfolgen. Einflussfaktoren
können z.B. sensorisch erfasste Messgrössen sein und/oder in einem Speicher der Storensteuerung
gespeicherte Daten, insbesondere Sollwerte oder allgemein Vergleichsgrössen für die
Messgrössen. Nachfolgend sind einige Beispiele solcher Einflussfaktoren aufgeführt:
- Ausrichtung bzw. Himmelsrichtung einer Fassade, an der sich ein Fenster oder allgemein
eine Gebäudeaussparung mit einer Beschattungseinrichtung befindet;
- Abmessungen der Gebäudeaussparung und deren relative Lage an der Fassade;
- Sonnenstand bzw. die Einstrahlrichtung der Sonne bei der Gebäudeaussparung in Abhängigkeit
der Tageszeit und der Jahreszeit;
- Bereiche bzw. Richtungen, aus denen bei der Gebäudeaussparung z.B. aufgrund schattenwerfender
Objekte oder aufgrund der Lage des Horizonts keine Sonneneinstrahlung möglich ist;
- Einstellmöglichkeiten der Beschattungseinrichtung (zum Beispiel bei Lamellenstoren
das Absenken und Hochziehen des Behangs sowie das Verstellen des Neigungswinkels der
Lamellen) und deren Wirkung auf direkte Sonneneinstrahlung bei der Gebäudeaussparung;
- Witterungseinflüsse wie Wind, Regen, Hagel, Bewölkung, Temperatur usw.
- Tageszeit und Jahreszeit (insbesondere Lokalzeit bzw. Ortszeit)
[0003] Eine Storensteuerung umfasst einen Programmspeicher, in dem Verarbeitungsvorschriften
gespeichert sind, welche die Verarbeitung von Eingangsgrössen zu Ausgangsgrössen vorgeben.
Eine Storensteuerung kann dazu ausgebildet sein, individuelle Bedürfnisse von Personen
in einem Raum hinter der Gebäudeaussparung zu berücksichtigen, indem beispielsweise
manuelle Einstellungen an einer Bedienvorrichtung als Eingangsgrössen vorrangig behandelt
werden. Eingaben an Bedienelementen sind ebenfalls Einflussfaktoren, die bei der Steuerung
von Storen berücksichtigt werden.
[0004] Verschiedene Funktionen einer Beschattungssteuerung wie z.B. die Berechnung des Sonnenstandes
bzw. der Einstrahlrichtung der Sonne zu einer bestimmten Tages- und Jahreszeit bedingen
eine genaue Vorgabe des Datums und der Ortszeit an der jeweiligen geodätischen Position
des Gebäudestandorts. Als Ortszeit wird die Sonnenzeit an einem bestimmten Ort bezeichnet,
also jene Zeit, bei der die Sonne um 12 Uhr mittags im Meridian steht bzw. der Sonnenstand
über dem Horizont am höchsten ist. Die Ortszeit kann insbesondere aus der koordinierten
Weltzeit (UTC) und aus der geografischen Lage des jeweiligen Ortes berechnet werden.
Die koordinierte Weltzeit (UTC) ist eine globale Referenzzeit, die der Ortszeit am
Nullmeridian entspricht. Die auf diese Weise aus der globalen Referenzzeit berechnete
Ortszeit ist eine am jeweiligen Ort nutzbare lokale Referenzzeit.
[0005] Die Ortszeit kann alternativ z.B. auch aus der Uhrzeit der jeweiligen Zeitzone und
der geodätischen Position des Gebäudestandorts hergeleitet werden. Die geodätische
Position ist durch den Längen- und Breitengrad des Gebäudestandorts definiert.
[0006] Aus der
EP 1069277 A2 ist eine Sonnenschutzanlage mit einer Steuerung bekannt, bei der ein Funkuhrempfänger
die von einer Funkuhr ausgestrahlten Signale empfängt und so eine Referenzzeit mit
Datum liefert. Dadurch können Gangabweichungen vermieden werden, wie sie sich bei
unabhängigen Uhren bzw. Zeitgebern im Lauf der Jahre einstellen. Für den Empfang von
Zeitsignalen umfassen solche Funkuhrempfänger an einer geeigneten Stelle eine Antenne.
Der geografische Standort der Sonnenschutzanlage kann z.B. mittels eines GPS-Empfängers
ermittelt und in der Steuerung gespeichert werden. Wenn ein solcher GPS-Empfänger
fester Bestandteil der Sonnenschutzanlage ist, muss er ebenfalls an einem Ort des
Gebäudes angeordnet sein, wo er die Signale der GPS-Satelliten empfangen kann, also
beispielsweise auf dem Gebäudedach.
[0007] Aus der
WO 2007/006775 A1 ist eine Steuervorrichtung für Jalousien an Hochbauten bekannt, die ein Empfangsmittel
für Signale eines globalen Positionserkennungssystems (GPS) umfasst. Die von Satelliten
des GPS-Systems ausgestrahlten und vom Empfangsmittel empfangenen Signale stellen
ständig eine Referenzzeit mit Datum zur Verfügung. Überdies kann aus den empfangenen
Signalen von mehreren Satelliten die geodätische Position des Empfangsmittels bestimmt
werden.
[0008] Solche bekannten Vorrichtungen zum Synchronisieren der Systemzeit einer Steuerung
mit einer Referenzzeit mit Datum haben den Nachteil, dass sie nur eingeschränkt nutzbar
sind. Die schwachen Funksignale von Satelliten oder von einem möglicherweise weit
entfernten Funkuhrsender können nur im Freien zuverlässig empfangen werden. Der Aufwand
und die Kosten zum Bereitstellen geeigneter Empfangsmittel für den Empfang der Zeitsignale
ist vergleichsweise hoch. Überdies ist die Genauigkeit und Wiederholrate solcher Zeitsignale
viel höher, als dies z.B. zum Synchronisieren der Systemzeit einer Storensteuerung
erforderlich ist.
[0009] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum kostengünstigen und einfachen Synchronisieren der Systemzeit einer Storensteuerung
mit ausreichender Genauigkeit mit einer aktuellen Referenzzeit zu schaffen.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Storensteuerung sowie durch ein System und ein
Verfahren zum Synchronisieren der Systemzeit einer Storensteuerung gemäss den Merkmalen
der Patentansprüche 1, 7 und 8.
[0011] Der Ausdruck "Storensteuerung" ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
breit zu verstehen. Er umfasst allgemein eine Steuerung, die zum Steuern von technischen
Einrichtungen, insbesondere von beliebigen Beschattungseinrichtungen bei einem Gebäude
ausgebildet ist.
[0012] Die Systemzeit wird von einem Zeitgeber der Storensteuerung bereitgestellt. Die Systemzeit
umfasst in der Regel eine Uhrzeit mit Datum bzw. allgemein eine erste Zeit innerhalb
eins Tages-Zeitintervalls (bestimmt durch Erdrotation) und eine zweite Zeit innerhalb
eines Jahres-Zeitintervalls (bestimmt durch den Umlauf der Erde um die Sonne).
[0013] Diese Systemzeit kann im Wesentlichen der lokalen Ortszeit am Gebäudestandort entsprechen.
Alternativ kann die Systemzeit auch einen bekannten Offset zur Ortszeit aufweisen.
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Systemzeit der koordinierten Weltzeit (UTC)
entspricht oder alternativ der Uhrzeit (mit oder ohne Berücksichtigung der Sommerzeit)
in der Zeitzone des Gebäudestandorts.
Zum besseren Verständnis erfolgt die Erläuterung der Erfindung beispielhaft unter
der Annahme, dass die Systemzeit der Ortszeit am Gebäudestandort entspricht. Die Abweichung
der Systemzeit von der tatsächlichen Ortszeit bzw. der lokalen Referenzzeit soll möglichst
gering sein, beispielsweise weniger als 1 Minute, vorzugsweise weniger als 30s. Da
Zeitgeber, die eine Systemzeit definieren, gegenüber der Referenzzeit Gangunterschiede
aufweisen, muss die Systemzeit solcher Zeitgeber regelmässig mit der Referenzzeit
synchronisiert werden. Dabei kann z.B. der jeweils aktuelle Wert der lokalen Referenzzeit
als neuer aktueller Wert der Systemzeit übernommen werden.
Die Erfindung macht von der Überlegung Gebrauch, dass eine globale oder lokale Referenzzeit,
die von einem Zeitgeber einer Basisstelle bereitgestellt wird, mit ausreichender Genauigkeit
mittels einer Kommunikationseinrichtung von der Basisstelle an lokale Storensteuerungen
übermittelt werden kann. Der Zeitgeber der Basisstelle ist beispielsweise ein NTP-Server
und vorzugsweise mit einer Atomuhr synchronisiert.
[0014] Die zeitlichen Verzögerungen bei der Übermittlung der globalen und/oder lokalen Referenzzeit
sind in der Regel klein und liegen beispielsweise in der Grössenordnung einer Sekunde.
Selbst wenn bei der Datenübermittlung mit Verzögerungen in der Grössenordnung von
30s gerechnet werden müsste, wäre dies immer noch tolerierbar. Wenn eine Storensteuerung
eine Referenzzeit empfängt, wird diese vorzugsweise prioritär verarbeitet, d.h. die
Synchronisation der Systemzeit erfolgt mit möglichst geringer zeitlicher Verzögerung.
Dadurch können Abweichungen der Systemzeit von der Referenzzeit minimiert werden.
Die Verarbeitungsvorschriften zum Erfassen der Referenzzeit und zum Synchronisieren
der Systemzeit sind im Programmspeicher gespeichert.
[0015] Die Kommunikation erfolgt in einem Kommunikationsnetzwerk gemäss einem vorgegebenen
Kommunikationsprotokoll wie z.B. UDP/IP (NTP/SNTP) oder LoRaWAN. Die Übertragung der
Daten kann insbesondere über elektrische Leiter, Lichtleiter oder mittels elektromagnetischer
Wellen wie Radiowellen z.B. über Satellit oder Mobilfunk gemäss einem Mobilfunkstandard
wie z.B. GSM, GPRS, UMTS oder LTE erfolgen. Dies umfasst insbesondere die Kommunikation
in proprietären Netzwerken auf 868 MHz und auf 433 MHz.
[0016] Am lokalen Standort einer Storensteuerung kann die Zeitinformation z.B. von einem
Router oder allgemein einem Empfänger empfangen und über ein lokales, leitungsgebundenes
oder kabelloses Netzwerk (z.B. WLAN) der Storensteuerung zugänglich gemacht werden.
Alternativ kann die Storensteuerung selbst einen Empfänger für Daten von der Basisstelle
umfassen.
[0017] Die Kommunikation zwischen der Basisstelle und einem oder mehreren direkt adressierbaren
Routern oder Empfängern von Storensteuerungen an lokalen Gebäudestandorten kann unidirektional
oder alternativ bidirektional erfolgen. Zusätzlich oder alternativ kann die Basisstelle
dazu ausgebildet sein, Daten mit einer globalen oder lokalen Referenzzeit vorzugsweise
simultan an mehrere oder alle Teilnehmer innerhalb des Netzwerks zu übermitteln. Dabei
wird ein bestimmtes Multicast- bzw. Broadcast-Telegramm an vorbestimmte Teilnehmer
innerhalb des Netzwerks gesandt. Insbesondere kann das Netzwerk beispielsweise als
VPN-Netzwerk ausgebildet sein. Die Storensteuerungen an den lokalen Standorten können
als lokale Adressen in diesem Netzwerk definiert sein. Ein Server in diesem Netzwerk
gleicht seine Zeit über NTP mit einem Zeitserver ab und stellt die globale oder lokale
Referenzzeit für die Storensteuerungen bzw. die lokalen Teilnehmer zur Verfügung.
Mittels authentifizierter Telegramme wird die Identität des Übermittlers sichergestellt.
Alternativ könnte die Basisstelle eine globale oder lokale Referenzzeit auch über
eine vorzugsweise gesicherte Funkverbindung (z.B. LoRa) ausstrahlen. Authentifizierungs-
und/oder Verschlüsselungsalgorithmen stellen sicher, dass das System störungsfrei
funktioniert.
[0018] Wahlweise können Daten mit der jeweils aktuellen globalen oder lokalen Referenzzeit
nach einem vorgegebenen oder wählbaren zeitlichen Muster von der Basisstelle an die
lokalen Storensteuerungen übermittelt werden, welche diesen Dienst abonniert haben.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass Zeitinformationen standardmässig z.B. täglich,
wöchentlich oder monatlich von der Basisstelle an Storensteuerungen übermittelt werden.
Storensteuerungen, die zur bidirektionalen Kommunikation mit der Basisstelle ausgebildet
sind, können bei Bedarf jederzeit die Übermittlung der globalen oder lokalen Referenzzeit
bei der Basisstelle anfordern. Wenn nur die globale Referenzzeit übermittelt wird,
berechnet die Storensteuerung z.B. unter Verwendung von Daten des lokalen geografischen
Standorts die lokale Referenzzeit. Dies ermöglicht z.B. bei der Inbetriebnahme oder
nach einem Neustart der Storensteuerung die sofortige Synchronisierung der Systemzeit
mit der lokalen Referenzzeit.
[0019] Vorzugsweise umfasst die Basisstelle eine Datenbank, in der wesentliche Informationen
wie z.B. Konfigurationsdaten von Storensteuerungen von Gebäuden an unterschiedlichen
Standorten gespeichert sind.
Aufgrund der individuellen Adressierbarkeit der Storensteuerungen kann die Basisstelle
zusätzlich zur Referenzzeit weitere Daten, insbesondere weitere individuelle Konfigurationsdaten,
an die jeweiligen Storensteuerungen übermitteln. Solche Konfigurationsdaten können
insbesondere Daten für die Grundkonfiguration einer Storensteuerung enthalten, z.B.
Daten zur geodätischen Position des jeweiligen Gebäudestandorts, Daten zur Ausrichtung
von Fassaden am betreffenden Gebäude bezüglich der Himmelsrichtungen, Daten zu Breite
und Höhe von Fenstern und deren Beschattungseinrichtung sowie deren Lage an einer
bestimmten Fassade, Daten betreffend Richtungen, aus denen bei bestimmten Fenstern
aufgrund von schattenwerfenden Objekten und/oder aufgrund des Horizonts keine Sonneneinstrahlung
möglich ist, usw. Solche Daten, welche die Grundkonfiguration einer Storensteuerung
betreffen, müssen in der Regel nur einmal an die jeweilige Storensteuerung übermittelt
werden. Sie werden dort in einem nichtflüchtigen Speicher der Storensteuerung gespeichert.
Die Daten, welche die aktuelle globale oder lokale Referenzzeit umfassen, sind ebenfalls
Konfigurationsdaten. Im Unterschied zu Daten der Grundkonfiguration werden die Daten
der jeweils aktuellen globalen oder lokalen Referenzzeit jedoch gemäss vorgebbaren
Regeln wiederholt (z.B. täglich) von der Basisstelle an die Storensteuerung übermittelt.
Vorzugsweise wird jeweils von der Basisstelle eine globale Referenzzeit an die Storensteuerungen
übermittelt, da diese nicht abhängig ist von der geodätischen Lage der einzelnen Gebäude.
Es genügt somit, jeweils nur eine Nachricht mit der Information der globalen Referenzzeit
vorzugsweise gleichzeitig an alle teilnehmenden Abonnenten zu senden. Jede Storensteuerung
kann aus der globalen Referenzzeit die am jeweiligen Ort geltende lokale Referenzzeit
berechnen.
[0020] Falls die Kommunikationseinrichtung zur bidirektionalen Kommunikation eingerichtet
ist, kann jede Storensteuerung individuell Anfragen zur Übermittlung der gewünschten
Referenzzeit oder anderer Konfigurationsdaten an die Basisstelle senden.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann die Basisstelle auch dazu ausgebildet sein, die Referenzzeit
mittels Digital Audio Broadcasting (DAB) an Storensteuerungen zu übermitteln. Die
Storensteuerungen umfassen in diesem Fall einen DAB-Empfänger, der dazu ausgebildet
ist, zumindest die codiert übermittelte Referenzzeit (UTC) zu erfassen.
[0022] Alternativ oder zusätzlich kann die Storensteuerung auch andere Signale empfangen,
die Informationen einer Referenzzeit umfassen, beispielsweise Mobilfunksignale wie
GSM-Notrufsignale oder von Satelliten ausgestrahlte Signale, die nicht für Ortungszwecke
geeignet oder bestimmt sind.
[0023] Vorzugsweise ist die Storensteuerung dazu ausgebildet, Signale mit Informationen
einer Referenzzeit auf mehreren unterschiedlichen Kommunikationswegen zu empfangen.
Sollte die Übertragungsqualität der Signale auf einem der Kommunikationskanäle ungenügend
sein, kann die Referenzzeit über einen anderen Kommunikationsweg an die Steuerung
übermittelt werden.
[0024] Anhand einiger Figuren wird die Erfindung nachfolgend kurz erläutert. Dabei zeigen
Figur 1 ein System mit einer Basisstelle und einem Gebäude mit einer ersten synchronisierbaren
Storensteuerung,
Figur 2 ein System mit einer Basisstelle und einem Gebäude mit einer zweiten synchronisierbaren
Storensteuerung,
Figur 3 das System aus Figur 1 mit einer zusätzlichen mobilen Basisstelle,
Figur 4 das System aus Figur 1 mit einer um eine Datenbank erweiterten Basisstelle.
[0025] Bei der schematischen Anordnung in Figur 1 umfasst eine Basisstelle 1 eine Zeitbasis
bzw. einen Zeitgeber mit einer globalen Referenzzeit 3, die z.B. mit einer Atomuhr
synchronisiert ist, und mit einer ersten Kommunikationseinrichtung 5. Ein Gebäude
7 an einem bestimmten geodätischen Standort ist stellvertretend für eine Mehrzahl
solcher Gebäude 7 an unterschiedlichen geodätischen Standorten dargestellt. Im Gebäude
7 ist eine Storensteuerung 9 zum Steuern mindestens einer Store 11 angeordnet. Die
Wirkverbindung zwischen der Storensteuerung 9 und der oder den Storen 11 ist symbolisch
durch eine unterbrochene Linie 10 dargestellt. Die Storensteuerung 9 umfasst eine
zweite Kommunikationseinrichtung 13 für die Kommunikation mit der ersten Kommunikationseinrichtung
5. Diese symbolisch durch eine unterbrochene Linie 15 dargestellte Kommunikationsverbindung
ermöglicht zumindest eine unidirektionale Übermittlung der globalen Referenzzeit 3
oder einer davon abgeleiteten lokalen Referenzzeit 3 von der Basisstelle 1 zu jeder
Storensteuerung 9. Für diesen Zweck sind in der Basisstelle 1 eindeutige Kommunikationsadressen
jeder der Storensteuerungen 9 gespeichert. Die Kommunikation kann beispielsweise über
Internet erfolgen. Vorzugsweise sind die Kommunikationseinrichtungen 5, 13 für eine
bidirektionale Kommunikation ausgebildet. Jede der zweiten Kommunikationseinrichtungen
13 kann so bei Bedarf die Übermittlung der globalen oder lokalen Referenzzeit 3 oder
anderer Daten bei der ersten Kommunikationseinrichtung 5 der Basisstelle 1 anfordern.
[0026] Die Anordnung in Figur 2 entspricht bis auf folgenden Unterschied jener aus Figur
1:
Die Storensteuerung 9 selbst ist nicht für eine direkte Kommunikation mit der Basisstelle
1 eingerichtet. Diese Funktion übernimmt eine von der Storensteuerung 9 unabhängige
zweite Kommunikationseinrichtung 13, die ihrerseits wieder in kommunikativer Verbindung
mit der Storensteuerung 9 steht, was durch eine weitere unterbrochene Linie 12 symbolisch
dargestellt ist.
[0027] Die Anordnung in Figur 3 entspricht bis auf folgenden Unterschied jener aus Figur
1:
Die Kommunikation zwischen der ersten Kommunikationseinrichtung 5 und der zweiten
Kommunikationseinrichtung 13 erfolgt nicht direkt, sondern indirekt über eine Relaisstation
17, die analog zur zweiten Kommunikationseinrichtung 13 mit der ersten Kommunikationseinrichtung
5 kommunizieren kann, und die analog zur ersten Kommunikationseinrichtung 5 mit der
zweiten Kommunikationseinrichtung 13 kommunizieren kann. Die Relaisstation 17 kann
dazu ausgebildet sein, von der ersten Kommunikationseinrichtung 5 empfangene Daten
unverzüglich an die zweite Kommunikationseinrichtung 13 weiterzuleiten. Dasselbe gilt
in umgekehrter Richtung für die Weiterleitung von Daten der zweiten Kommunikationseinrichtung
13 an die erste Kommunikationseinrichtung 5. Auf diese Weise können für die Kommunikation
unterschiedliche Kommunikationsmittel wie z.B. WLAN und Mobilfunk miteinander kombiniert
werden. Die Relaisstation 17 umfasst vorzugsweise eine eigene Zeitbasis, die analog
zu jener der Storensteuerung 9 mit der globalen oder lokalen Referenzzeit 3 synchronisiert
werden kann. Weitere Daten wie z.B. Konfigurationsdaten für Storensteuerungen 9 in
einem oder mehreren Gebäuden 7 können optional ebenfalls in einem Speicher der Relaisstation
17 gespeichert werden. Die Relaisstation 17 kann beispielsweise als stationärer Server
ausgebildet sein, der sich insbesondere am Standort eines der Gebäude 7 oder alternativ
entfernt davon befinden kann. Die Relaisstation 17 kann optional in eine Wetterzentrale
integriert sein, die einen oder mehrere Sensoren umfasst zum Erfassen einer oder mehrerer
Umweltmessgrössen wie z.B. Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Aussentemperatur, Helligkeit,
Globalstrahlung, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag. Solche Wetterzentralen können
wirkungsmässig mit einer Storensteuerung 9 verbunden oder optional direkt als Storensteuerung
9 ausgebildet sein. In der Regel sind solche Wetterzentralen auf dem Dach eines Gebäudes
7 angeordnet, wo sie der Witterung ausgesetzt sind und die Umweltmessgrössen optimal
erfassen können.
Die Relaisstation 17 kann alternativ auch mobil ausgebildet sein. So kann beispielsweise
ein Smartphone mit einer entsprechenden App als mobile Relaisstation 17 eingesetzt
werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn eine Storensteuerung 9 in Betrieb
genommen wird. In diesem Fall kann ein Servicetechniker alle relevanten Daten einschliesslich
der globalen oder lokalen Referenzzeit 3 von der mobilen Relaisstation 17 an die Storensteuerung
9 übertragen.
[0028] Die Anordnung in Figur 4 entspricht bis auf folgenden Unterschied jener aus Figur
1:
Die Basisstelle 1 umfasst zusätzlich eine Datenbank 19, in der Konfigurationsdaten
für Storensteuerungen 9 in einem oder mehreren Gebäuden 7 gespeichert sind. Dies ermöglicht
auf einfache Weise die Konfigurierung oder Änderung der Konfiguration solcher Steuerungen
9.
[0029] Die besonderen Merkmale und Wirkungen der unterschiedlichen Ausführungsformen gemäss
den Figuren 1 bis 4 können auch miteinander kombiniert werden.
1. Storensteuerung (9) umfassend einen Zeitgeber, der eine Systemzeit definiert und eine
Vorrichtung zum Synchronisieren der Systemzeit mit einer Referenzzeit (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Kommunikationseinrichtung (13) umfasst, die in einem Kommunikationsnetzwerk
adressierbar ist und einen Empfänger umfasst zum Empfangen von Daten gemäss einem
Kommunikationsprotokoll, in dem Regeln zum Übermitteln einer globalen und/oder lokalen
Referenzzeit (3) definiert sind, und dass die Storensteuerung (9) Verarbeitungsvorschriften
zum Synchronisieren der Systemzeit mit einer über die Kommunikationseinrichtung (13)
empfangenen globalen oder lokalen Referenzzeit (3) umfasst.
2. Storensteuerung (9) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, beim Empfang der Referenzzeit (3) die Synchronisation
der Systemzeit mit der Referenzzeit (3) vorrangig gegenüber anderen Prozessen auszuführen.
3. Storensteuerung (9) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsnetzwerk für mindestens eine der folgenden Kommunikationsarten
ausgebildet ist:
Internet, Radiowellen oder Long Range Wide Area Network.
4. Storensteuerung (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsprotokoll Regeln zum Übermitteln weiterer Daten umfasst.
5. Storensteuerung (9) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Daten Konfigurationsdaten für die Storensteuerung (9) umfassen.
6. System zum Synchronisieren der Systemzeit einer Storensteuerung (9), wobei die Storensteuerung
(9) einen Zeitgeber umfasst, der die Systemzeit definiert, und eine Kommunikationseinrichtung
(13), die in einem Kommunikationsnetzwerk adressierbar und zum Empfangen von Daten
gemäss einem Kommunikationsprotokoll ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Basisstelle (1) oder eine Relaisstation (17) einen Zeitgeber mit einer Referenzzeit
(3) und eine weitere Kommunikationseinrichtung (5) umfasst, und dass diese Kommunikationseinrichtung
(5) dazu ausgebildet ist, die Referenzzeit (3) gemäss Vorgaben des Kommunikationsprotokolls
an die Kommunikationseinrichtung (13) der Storensteuerung (9) zu übermitteln.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisstelle (1) oder die Relaisstation (17) eine Datenbank umfassen, in der Konfigurationsdaten
für mindestens eine Storensteuerung (9) mit Bezug auf diese Storensteuerung (9) gespeichert
sind.
8. Verfahren zum Synchronisieren der Systemzeit einer Storensteuerung (9), dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Kommunikationseinrichtung (5) in einem Kommunikationsnetzwerk eine Referenzzeit
(3) an eine zweite Kommunikationseinrichtung (13) in diesem Kommunikationsnetzwerk
übermittelt, wobei die zweite Kommunikationseinrichtung (13) Bestandteil der Storensteuerung
(9) ist oder mit dieser in kommunikativer Verbindung steht, und dass die Storensteuerung
(9) beim Empfang der Referenzzeit (3) die Systemzeit entsprechend der Referenzzeit
(3) einstellt.