Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines sich selbsttätig innerhalb
einer Umgebung fortbewegenden Bodenbearbeitungsgerätes, wobei eine Detektionseinrichtung
des Bodenbearbeitungsgerätes Merkmale einer zu reinigenden Fläche detektiert und mit
Referenzmerkmalen von Teppichen vergleicht.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein sich selbsttätig innerhalb einer Umgebung
fortbewegendes Bodenbearbeitungsgerät mit einem Gehäuse und einer Detektionseinrichtung,
welche eingerichtet ist, Merkmale einer zu reinigenden Fläche zu detektieren und mit
Referenzmerkmalen von Teppichen zu vergleichen.
Stand der Technik
[0003] Bodenbearbeitungsgeräte der vorgenannten Art und Verfahren zu deren Betrieb sind
im Stand der Technik bekannt.
[0004] Bei dem Bodenbearbeitungsgerät kann es sich beispielsweise um einen Reinigungsroboter
handeln, welcher selbstständig eine Saugaufgabe ausführen kann.
[0005] Die Veröffentlichungen
DE 10 2011 000 536 A1 und
DE 10 2008 014 912 A1 offenbaren beispielsweise derartige Verfahren im Zusammenhang mit selbsttätig verfahrbaren
Saug- und/oder Reinigungsrobotern zur Reinigung von Fußböden. Die Roboter sind mit
Abstandssensoren ausgestattet, welche Abstände zu Hindernissen, wie beispielsweise
Möbelstücken oder Raumbegrenzungen, messen. Aus den gemessenen Abstandsdaten wird
eine Umgebungskarte erstellt, anhand welcher eine Fahrroute geplant werden kann, die
eine Kollision mit Hindernissen vermeidet. Die Abstandssensoren arbeiten bevorzugt
berührungslos, beispielsweise mit Hilfe von Licht und/oder Ultraschall. Es ist des
Weiteren bekannt, den Roboter mit Mitteln zur Rundum-Abstandsmessung zu versehen,
beispielsweise mit einem optischen Triangulationssystem, welches auf einer um eine
Vertikalachse rotierenden Plattform oder dergleichen angeordnet ist. Die erfassten
Abstandsdaten werden mittels einer Recheneinrichtung des Roboters zu einer Umgebungskarte
verarbeitet und gespeichert, so dass im Zuge eines Arbeitsbetriebs auf diese Umgebungskarte
zum Zwecke der Orientierung zurückgegriffen werden kann.
[0006] Die Offenlegungsschrift
JP 2004174149 A offenbart darüber hinaus einen Saugroboter und ein Verfahren zu dessen Betrieb, wobei
eine Kamera des Saugroboters eine Kante eines Teppichs identifiziert und erkennt,
ob an dieser Kante Fransen angeordnet sind. Für den Fall, dass der Teppich Fransen
aufweist, wird eine Bürste des Saugroboters deaktiviert, damit die Kante ohne Probleme
überfahren werden kann und die Fransen nicht in den Saugroboter eingesaugt werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein
Bodenbearbeitungsgerät und ein Verfahren zum Betrieb eines Bodenbearbeitungsgerätes
anzugeben, bei welchem Fransen eines Teppichs detektiert und bearbeitet werden.
[0008] Der Teppich weist im Gegensatz zu bekannten Teppichböden, welche den Boden eines
Raums bis zu den Wänden auskleiden, üblicherweise eine geringere Flächenausdehnung
auf. Teppiche im Sinne der Erfindung sind verschiebbar auf einem Boden des Raums angeordnet
und weisen Dicken von üblicherweise 5mm bis hin zu 30mm oder mehr auf. Im Sinne der
Erfindung sind Fransen Stofffäden, die sich üblicherweise parallel zu einer großen
Flächenebene des Teppichs nach außen erstrecken. Diese können durch Abreißen oder
Einschneiden an den Kanten des Teppichs entstehen oder indem lang überstehende Kettfäden
gruppenweise verknotet werden. In einer üblicherweise gewünschten Orientierung erstrecken
sich die Fransen bezogen auf die Teppichkante senkrecht nach außen und liegen neben
dem Teppich auf einem Fußboden.
[0009] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei welchem
bei Erkennen eines Teppichs ermittelt wird, ob und wo der Teppich Fransen aufweist,
wobei die Fransen mittels einer Kämmeinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes in eine
definierte Richtung relativ zu dem Teppich ausgerichtet werden.
[0010] Entgegen dem bekannten Stand der Technik, bei welchem zum Überfahren eines Teppichs
mit Fransen eine Bürste oder eine sonstige Bearbeitungseinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
ausgeschaltet wird, wird diese nun vorteilhaft als Kämmeinrichtung genutzt, um die
Fransen des Teppichs auszurichten und dadurch gegebenenfalls sogar zu reinigen. Das
Bodenbearbeitungsgerät und/oder die Kämmeinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes werden
mittels einer Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes so gesteuert, dass die
Fransen in eine definierte Richtung relativ zu dem Teppich ausgerichtet werden. Üblicherweise
ist diese definierte Richtung eine senkrecht zu einer Abschlusskante des Teppichs
orientierte Richtung. Die Fransen werden des Weiteren üblicherweise parallel zueinander
ausgerichtet. Besonders bevorzugt kämmt die Kämmeinrichtung die Fransen relativ zu
der jeweiligen Teppichkante senkrecht nach außen.
[0011] Das Erkennen eines Teppichs während eines Bodenbearbeitungsbetriebs des Bodenbearbeitungsgerätes
kann nach verschiedenen Methoden der Bodenerkennung erfolgen. Beispielsweise nimmt
eine Kamera des Bodenbearbeitungsgerätes ein Bild und/oder ein Video der Umgebung
auf und leitet dieses an eine Recheneinrichtung weiter. Die Recheneinrichtung führt
ein Bildverarbeitungsprogramm aus, welches definierte Merkmale innerhalb des Bildes
bzw. des Videos erkennt und mit Referenzmerkmalen vergleicht, die Teppiche üblicherweise
charakterisieren. Bei diesen Merkmalen kann es sich beispielsweise um eine in der
Umgebung in Anspruch genommene Fläche, eine Höhe relativ zu einer Bodenfläche und/oder
eine Struktur oder Farbe handeln. Weitere Merkmale sind selbstverständlich möglich.
Des Weiteren kann auch eine Position des Teppichs in einem Raum einer Wohnung oder
relativ zu Möbelstücken zur Bestimmung beitragen. Die Detektionseinrichtung kann alternativ
oder zusätzlich zu einer Kamera des Weiteren auch andere optische Sensoren, Ultraschallsensoren,
Kontaktsensoren und dergleichen aufweisen. Ein Erkennen, ob der Teppich Fransen aufweist,
erfolgt grundsätzlich in üblicher Art und Weise durch Vergleich mit gespeicherten
Referenzmerkmalen. Referenzmerkmale für Fransen können beispielsweise eine bestimmte
Länge, Breite und Höhe, eine Anzahl, eine aktuelle Orientierung relativ zu dem Teppich
und dergleichen sein. Sofern schließlich festgestellt wird, dass der Teppich Fransen
aufweist, wird die Kämmeinrichtung nach einer vordefinierten Strategie verwendet,
um die Fransen auszurichten.
[0012] Es wird vorgeschlagen, dass das Bodenbearbeitungsgerät vor einer Bearbeitung der
Fransen eines Teppichs zunächst einen Bereich der Umgebung und/oder des Teppichs bearbeitet,
welcher keine Fransen aufweist. Vorzugsweise werden somit zunächst solche Bereiche
bearbeitet, in denen keine Fransen detektiert worden sind. Durch das anfängliche Vermeiden
der Fransenbereiche können Störungen des Bodenbearbeitungsgerätes vermieden werden,
welche bei einem ständigen Wechsel des Bodenbearbeitungsgerätes von Fransenbereichen
auf Nicht-Fransenbereiche, und umgekehrt, entstehen könnten. Nach Bearbeiten der fransenfreien
Bereiche werden anschließend die Fransen aufweisenden Bereiche des Teppichs bearbeitet,
nämlich die Fransen ausgerichtet und gegebenenfalls gereinigt.
[0013] Es wird vorgeschlagen, dass eine Fahrstrategie und/oder Fahrroute des Bodenbearbeitungsgerätes
in Abhängigkeit von einer detektierten Position und/oder einer gewünschten Orientierung
der Fransen an dem Teppich generiert wird. Die von der Detektionseinrichtung erkannten
Positionen und Ausdehnungen von Teppichen werden herangezogen, um eine Fahrstrategie
und/oder Fahrroute des Bodenbearbeitungsgerätes durch die Umgebung zu planen. Wie
zuvor erläutert kann die Fahrroute bzw. die Fahrstrategie beinhalten, dass zunächst
solche Bereiche der Umgebung bzw. des Teppichs gereinigt werden, welche keine Fransen
aufweisen. Darüber hinaus kann die Fahrstrategie bzw. die Fahrroute auch so geplant
werden, dass es infolge einer bestimmten Fahrrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
zu einer gewünschten Ausrichtung von Fransen kommt, weil die Kämmeinrichtung dann
dementsprechend relativ zu einem Teppich orientiert ist und durch die Fransen gezogen
wird. Vorzugsweise entsteht eine Ausrichtung mit parallelen Fransen senkrecht zu einem
zugehörigen Kantenbereich des Teppichs. Beispielsweise kann das Bodenbearbeitungsgerät
den Teppich abschnittsweise über nebeneinander liegende Kantenteilbereiche verlassen,
wodurch es zu einer parallelen Ausrichtung der Fransen zueinander und zu einer senkrechten
Ausrichtung der Fransen relativ zu dem jeweiligen Kantenbereich des Teppichs kommen
kann. Des Weiteren kann die Fahrstrategie und/oder Fahrroute beinhalten, dass mehrere
in der Umgebung vorhandene Teppiche in einer bestimmten Reihenfolge angefahren werden,
aus einer bestimmten Richtung angefahren werden oder dergleichen. Des Weiteren kann
die Fahrstrategie die Verwendung bestimmter Bodenbearbeitungselemente in bestimmten
Umgebungsteilbereichen vorsehen, beispielsweise auf einem Teppich andere Bodenbearbeitungselemente
als in einem Fransenbereich oder einem ganz teppichfreien Bereich der Umgebung.
[0014] Besonders bevorzugt werden eine Position und Orientierung eines detektierten Teppichs
und eine Position und/oder Orientierung der Fransen in einer Umgebungskarte des Bodenbearbeitungsgerätes
gespeichert. Die Umgebungskarte des Bodenbearbeitungsgerätes kann in üblicher Art
und Weise des Weiteren Objekte und Raumbegrenzungen der Umgebung beinhalten, beispielsweise
Möbelstücke und Wände einer Wohnung. Zudem werden nun wie vorgeschlagen auch Teppiche
in der Umgebungskarte gespeichert, nämlich deren Position und Orientierung innerhalb
des jeweiligen Raumes. Des Weiteren beinhaltet die Umgebungskarte auch eine Information
darüber, welche Kantenbereiche des Teppichs Fransen aufweisen und in welche Raumrichtung
bzw. in welche Richtung relativ zu dem Teppich diese orientiert sind. Basierend auf
der so erstellten Umgebungskarte kann dann eine Fahrstrategie bzw. Fahrroute des Bodenbearbeitungsgerätes
geplant werden. Die Planung kann sodann nach bestimmten Kriterien erfolgen, wie zuvor
erläutert, beispielsweise um zunächst eine Reinigung teppich- bzw. fransenfreier Bereiche
durchzuführen, mehrere Teppiche in einer bestimmten Reihenfolge anzufahren oder dergleichen.
[0015] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das Bodenbearbeitungsgerät zur Ausrichtung
der Fransen auf den Teppich fährt und diesen in eine Richtung verlässt, welche einer
gewünschten Orientierung der Fransen entspricht. Dies wird erreicht, indem die Räder
des Bodenbearbeitungsgerätes und/oder die Kämmeinrichtung so orientiert sind, dass
deren Kontaktfläche parallel zu der gewünschten Orientierung der Fransen ausgerichtet
ist. Vorzugsweise ist dies eine senkrecht zu einem Kantenbereich des Teppichs orientierte
Abrollrichtung oder Kämmrichtung. Sofern es sich bei der Kämmeinrichtung beispielsweise
um einen Kamm mit parallelen Zinken oder eine Bürste mit einer Vielzahl von Borsten
handelt, können die Fransen optimal ausgerichtet werden. Eine Fahrstrategie des Bodenbearbeitungsgerätes
beinhaltet vorteilhaft, dass das Bodenbearbeitungsgerät die Fransen ausgehend von
beispielsweise einem zentralen Bereich des Teppichs abschnittsweise nach außen gerichtet
überfährt, nämlich vorzugsweise senkrecht zu einer zugeordneten Kante des Teppichs.
Nach Überfahren der Fransen kann das Bodenbearbeitungsgerät beispielsweise erneut
auf den Teppich fahren, und zwar vorzugsweise von einer Seite, an welcher die Fransen
noch nicht ausgerichtet wurden.
[0016] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass das Bodenbearbeitungsgerät über einen keine
Fransen aufweisenden Kantenbereich auf den Teppich fährt. Diese Ausführung eignet
sich bei Teppichen, welche zumindest einen Kantenbereich aufweisen, der keine Fransen
trägt. Beispielsweise kann dies ein Teppich sein, welcher an zwei zueinander parallelen
Kantenbereichen Fransen aufweist und an zwei anderen zueinander parallelen Kantenbereichen,
insbesondere solchen, die senkrecht zu den beiden vorgenannten Kantenbereichen stehen,
keine Fransen aufweist. Bei dieser Ausgestaltung kann das Bodenbearbeitungsgerät nach
einer Ausrichtung von Fransen und einem Herabfahren von dem Teppich von einer Seite
wieder auf den Teppich auffahren, welche keine Fransen aufweist. Anschließend kann
ein erneutes Ausrichten der Fransen, insbesondere in einem benachbarten Kantenbereich,
erfolgen.
[0017] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Fransen mittels einer Borstenwalze des
Bodenbearbeitungsgerätes gekämmt werden. Insbesondere können die Fransen mittels einer
während eines Bodenbearbeitungsbetriebs um eine im Wesentlichen parallel zu dem Teppich
ausgerichtete Rotationsachse rotierenden Borstenwalze gekämmt werden. Grundsätzlich
kann die die Fransen kämmende Borstenwalze entweder um eine parallel oder senkrecht
zu dem Teppich ausgerichtete Rotationsachse rotieren. Um die Fransen parallel zueinander
und senkrecht zu einem Kantenbereich des Teppichs auszurichten, eignet sich jedoch
insbesondere eine Borstenwalze, welche um eine parallel zu dem Teppich ausgerichtete
Rotationsachse rotiert. Besonders bevorzugt ist die die Fransen kämmende Borstenwalze
gleichzeitig dazu geeignet, eine zu reinigende Fläche der Umgebung während eines Bearbeitungsbetriebs
des Bodenbearbeitungsgerätes zu reinigen. Eine solche Borstenwalze weist üblicherweise
eine sehr große Vielzahl neben- und hintereinander angeordneter Borsten auf, welche
beispielsweise während eines Saugbetriebs des Bodenbearbeitungsgerätes eine verbesserte
Reinigungswirkung auf Teppichen und Teppichböden erzielen. Eine solche Borstenwalze
kann somit sowohl einer Reinigungsaufgabe als auch einer Kämmaufgabe dienen.
[0018] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass eine Drehzahl und/oder Drehrichtung der Borstenwalze
für ein Kämmen und/oder Überfahren der Fransen variiert wird. Somit kann es je nach
der Beschaffenheit der auszurichtenden Fransen vorteilhaft sein, die Borstenwalze
verglichen mit einer Drehzahl während eines üblichen Bodenreinigungsbetriebs der Bodenbearbeitungseinrichtung
schneller oder langsamer zu rotieren. Vorteilhaft ist ein Motor bzw. Getriebe des
Bodenbearbeitungsgerätes dafür geeignet, verschiedene Drehzahlen und/oder Drehrichtungen
der Borstenwalze zu bewirken. Üblicherweise ist es vorteilhaft, wenn die Borstenwalze
für eine Ausrichtung von Fransen mit einer geringeren Drehzahl rotiert wird als während
einer Bodenreinigung. Des Weiteren kann es auch vorteilhaft sein, dass die Drehrichtung
der Borstenwalze abhängig davon eingestellt wird, ob sich das Bodenbearbeitungsgerät
derzeit von dem Teppich runter bewegt oder auf den Teppich auffährt. Die Drehrichtung
der Borstenwalze sollte jeweils der Kämmrichtung der Fransen entsprechen, um die gewünschte
Ausrichtung der Fransen zu erreichen bzw. beizubehalten. Des Weiteren kann es auch
vorgesehen sein, dass die Borstenwalze bei einem Überfahren bereits gekämmter Fransen
gar nicht rotiert wird. Diese Ausführung kann insbesondere dort vorteilhaft sein,
wo die Drehrichtung der Borstenwalze nicht geändert werden kann. Somit wird verhindert,
dass die ausgerichteten Fransen wieder durcheinander gewirbelt werden.
[0019] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass ein Bodenbearbeitungselement des Bodenbearbeitungsgerätes
beim Überfahren der Fransen von der Fläche abgehoben wird. Insbesondere kann vorgesehen
sein, dass die Kämmeinrichtung beim Überfahren bereits ausgerichteter Fransen von
der Fläche abgehoben wird. Bei dem Bodenbearbeitungselement kann es sich bspw. um
eine Seitenbürste eines Bodenbearbeitungsgerätes, ein zusätzliches Wischelement oder
dergleichen handeln. Sobald die Detektionseinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
erkennt, dass aktuell oder in Kürze Fransen überfahren werden, können diese Bodenbearbeitungselemente,
welche nicht zur Ausrichtung der Fransen dienen, vollständig von der Fläche abgehoben
werden, so dass diese das Ausrichten der Fransen nicht stören bzw. schon ausgerichtete
Fransen nicht durcheinander bringen.
[0020] Neben dem zuvor beschriebenen Verfahren zum Betrieb eines sich selbsttätig innerhalb
einer Umgebung fortbewegenden Bodenbearbeitungsgerätes wird mit der Erfindung des
Weiteren auch ein sich selbsttätig innerhalb einer Umgebung fortbewegendes Bodenbearbeitungsgerät
mit einem Gehäuse und einer Detektionseinrichtung vorgeschlagen, wobei die Detektionseinrichtung
eingerichtet ist, Merkmale einer zu reinigenden Fläche zu detektieren und mit Referenzmerkmalen
von Teppichen zu vergleichen, wobei das Bodenbearbeitungsgerät eine Kämmeinrichtung
zum Ausrichten von Fransen eines Teppichs in eine definierte Richtung aufweist, wobei
die Kämmeinrichtung relativ zu den Fransen und dem Gehäuse verlagerbar an dem Bodenbearbeitungsgerät
angeordnet ist und/oder bezüglich einer Drehzahl und/oder Drehrichtung um eine Rotationsachse
steuerbar ist. Die Kämmeinrichtung kann beispielsweise ein Bodenbearbeitungselement
sein, welches ohnehin zur Ausführung von Bodenbearbeitungsaufgaben an dem Bodenbearbeitungsgerät
angeordnet ist, beispielsweise eine um eine horizontale Rotationsachse (bezogen auf
eine Orientierung während eines üblichen Bodenbearbeitungsbetriebs) rotierbare Borstenwalze
oder dergleichen. Alternativ kann die Kämmeinrichtung auch ausschließlich zum Zwecke
des Ausrichtens von Teppichfransen an dem Bodenbearbeitungsgerät vorgesehen sein.
Die Kämmeinrichtung kann vorzugsweise in Verbindung mit einer Steuereinrichtung des
Bodenbearbeitungsgerätes stehen, welche eine Verlagerung und/oder Rotation der Kämmeinrichtung
relativ zu einem Gehäuse des Bodenbearbeitungsgerätes steuern kann. Insbesondere kann
auch eine Drehzahl und/oder Drehrichtung einer rotierenden Kämmeinrichtung gesteuert
werden. Das Bodenbearbeitungsgerät ist somit insgesamt ausgebildet, Fransen eines
Teppichs gemäß einer Ausführungsvariante des zuvor beschriebenen Verfahrens auszurichten.
Die Merkmale und Vorteile, welche zuvor in Bezug auf das Verfahren beschrieben wurden,
gelten entsprechend auch für eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerätes.
[0021] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass das Bodenbearbeitungsgerät eine aus dem Gehäuse
des Bodenbearbeitungsgerätes ausfahrbare Kämmeinrichtung aufweist. Die Kämmeinrichtung
kann somit nach Bedarf aus dem Gehäuse ausgefahren werden und ansonsten platzsparend
innerhalb des Bodenbearbeitungsgerätes vorgehalten werden, um die Dimension des Bodenbearbeitungsgerätes
nicht zu vergrößern. Vorzugsweise kann die Kämmeinrichtung eine nicht rotierende Bürste
sein, die relativ zu den Fransen und/oder relativ zu dem Gehäuse des Bodenbearbeitungsgerätes
verlagerbar ist. Gemäß dieser Ausgestaltung ist es möglich, dass das Bodenbearbeitungsgerät
zum Ausrichten der Fransen außerhalb des Teppichs neben einem jeweiligen Kantenbereich
herfährt und die Kämmeinrichtung in immer wiederkehrenden Kämmbewegungen ein Ausrichten
der Fransen vollzieht. Bei dieser Ausgestaltung ist die Navigation des Bodenbearbeitungsgerätes
vereinfacht, da das Bodenbearbeitungsgerät den Teppich nicht ständig befahren und
wieder verlassen muss.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Bodenbearbeitungsgerätes;
- Fig. 2
- ein Bodenbearbeitungsgerät, welches eine Fahrroute an einem Teppich verfolgt;
- Fig. 3
- eine Skizze einer Fahrroute des Bodenbearbeitungsgerätes;
- Fig. 4
- ein Bodenbearbeitungsgerät gemäß einer ersten Ausführungsform bei einem Annähern an
einen Teppich;
- Fig. 5
- das Bodenbearbeitungsgerät bei einem Auffahren auf den Teppich;
- Fig. 6
- das Bodenbearbeitungsgerät auf dem Teppich;
- Fig. 7
- ein Bodenbearbeitungsgerät gemäß einer weiteren Ausführungsform während des Ausrichtens
von Teppichfransen;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht auf das Bodenbearbeitungsgerät gemäß Fig. 7 und
- Fig. 9
- eine Umgebungskarte des Bodenbearbeitungsgerätes mit darin gespeicherten Positionen
von Teppichen.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0023] Figur 1 zeigt ein Bodenbearbeitungsgerät 1, welches hier als Saugroboter ausgestaltet
ist. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 verfügt über motorisch angetriebene Räder 13, mit
deren Hilfe sich das Bodenbearbeitungsgerät 1 innerhalb einer Umgebung fortbewegen
kann. Des Weiteren verfügt das Bodenbearbeitungsgerät 1 über Bodenbearbeitungselemente
10, nämlich hier eine seitlich über ein Gehäuse 11 des Bodenbearbeitungsgerätes 1
hervorstehende Seitenbürste sowie eine Borstenwalze 8, welche um eine Rotationsachse
9 rotierbar ist. Die Rotationsachse 9 ist in der hier dargestellten üblichen Betriebsstellung
des Bodenbearbeitungsgerätes 1 horizontal orientiert, das heißt im Wesentlichen parallel
zu einer zu reinigenden Fläche. Die Borstenwalze 8 dient einerseits zum Lösen von
Schmutz von der zu reinigenden Fläche, insbesondere aus einem Teppich 3, und zum Anderen
als eine Kämmeinrichtung zum Ausrichten von Fransen 4 eines Teppichs 3. Hierauf wird
im Folgenden noch eingegangen.
[0024] Das Bodenbearbeitungsgerät 1 weist des Weiteren eine Abstandsmesseinrichtung 12 auf,
welche hier beispielsweise eine Triangulationsmesseinrichtung aufweist. Die Abstandsmesseinrichtung
12 ist innerhalb des Gehäuses 11 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 angeordnet und weist
im Einzelnen eine Laserdiode auf, deren emittierter Lichtstrahl über eine Umlenkeinrichtung
aus dem Gehäuse 11 herausgeführt und um eine in der gezeigten Orientierung des Bodenbearbeitungsgerätes
1 senkrechte Drehachse rotierbar ist, insbesondere mit einem Messwinkel von 360°.
Dadurch ist eine Rundum-Abstandsmessung um das Bodenbearbeitungsgerät 1 möglich. Die
Abstandsmesseinrichtung 12 misst Abstände zu Hindernissen, beispielsweise Möbelstücken
17, innerhalb einer Umgebung des Bodenbearbeitungsgerätes 1.
[0025] Weiter weist das Bodenbearbeitungsgerät 1 im Bereich der Bodenbearbeitungselemente
10 eine nicht weiter dargestellte Saugmundöffnung auf, über welche mittels einer Motor-Gebläse-Einheit
mit Sauggut beaufschlagte Luft in das Bodenbearbeitungsgerät 1 eingesaugt werden kann.
Für die Elektroversorgung der einzelnen Elektrokomponenten des Bodenbearbeitungsgerätes
1, wie für einen Antrieb der Räder 13 und der Bodenbearbeitungselemente 10 und darüber
hinaus weiter vorgesehene Elektronik, weist das Bodenbearbeitungsgerät 1 einen nicht
dargestellten, wieder aufladbaren Akkumulator auf.
[0026] Das Bodenbearbeitungsgerät 1 verfügt zudem über eine Detektionseinrichtung 2, nämlich
hier eine in Fahrtrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes 1 vorne an dem Gehäuse 11
angeordnete Kamera, welche Bilder der Umgebung aufnimmt. Die Detektionseinrichtung
2 ist mit einer nicht dargestellten Auswerte- und Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
1 verbunden, um von der Detektionseinrichtung 2 aufgenommene Bilder auswerten zu können.
Die Auswertung beinhaltet einen Vergleich der in dem Bild vorhandenen Merkmale einer
zu reinigenden Fläche mit Referenzmerkmalen von Teppichen 3 bzw. Fransen 4, um Fransen
4 aufweisende Teppiche 3 innerhalb der Umgebung auffinden zu können. Die Referenzmerkmale
sind in einem Speicher des Bodenbearbeitungsgerätes 1 gespeichert und umfassen typische
Merkmale von Teppichen 3 bzw. Fransen 4, nämlich beispielsweise eine Höhe, Breite
und Länge, eine Struktur, eine Orientierung und dergleichen.
[0027] Figur 2 zeigt einen Teilbereich einer Umgebung, nämlich eines Raumes einer Wohnung,
in welchem ein Teppich 3 mit Fransen 4 vorhanden ist. Neben dem Teppich 3 fährt ein
Bodenbearbeitungsgerät 1 entlang eines Fransen 4 aufweisenden Kantenbereiches 7 des
Teppichs 3. Gezeigt ist des Weiteren eine Fahrroute 14, welche das Bodenbearbeitungsgerät
1 zur Reinigung des Teppichs 3 und zur Ausrichtung der Fransen 4 verfolgt. Die Fahrroute
14 beinhaltet ein abschnittsweises Befahren des Teppichs 3 und ein abschnittsweises
Ausrichten der Fransen 4 durch das Bodenbearbeitungselement 10. Wie zu erkennen, beinhaltet
die Fahrroute 14, dass das Bodenbearbeitungsgerät 1 über einen Kantenbereich 7, welcher
keine Fransen 4 aufweist, auf den Teppich 3 fährt, und sodann um 90° schwenkt und
senkrecht zu einem Fransen 4 aufweisenden Kantenbereich 7 den Teppich 3 wieder verlässt.
Beim Überfahren der Fransen 4 ist die Rotationsachse 9 der Borstenwalze 8 parallel
zu dem Kantenbereich 7 orientiert, so dass die Rotationsrichtung der Borstenwalze
8 der gewünschten Ausrichtung der Fransen 4 entspricht. Bei dem Überfahren der Fransen
4 und gleichzeitiger Rotation der Borstenwalze 8 in eine Strichrichtung der Fransen
4 kommt es somit zu der gewünschten Ausrichtung. Sobald das Bodenbearbeitungsgerät
1 den Teppich 3 und die Fransen 4 wieder verlassen hat, fährt es entlang des Kantenbereichs
7 erneut zu einer Seite des Teppichs 3, die keine Fransen 4 aufweist, um dort wieder
auf den Teppich 3 zu fahren und Fransen 4 an einem anderen, benachbarten Kantenbereich
7 auszurichten.
[0028] Figur 3 zeigt eine Fahrroute 14 für die Reinigung des Teppichs 3 bzw. die Ausrichtung
der Fransen 4 gemäß einer weiteren möglichen Ausführung. Dabei ist der Teppich 3 in
Bezug auf die Fahrroute 14 in zwei Hälften geteilt, welche jeweils einen Kantenbereich
7 mit Fransen 4 aufweisen. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 fährt gemäß dieser Fahrroute
14 jeweils ungefähr in einem Mittenbereich auf den Teppich 3 auf und von dort aus
zu unterschiedlichen Abschnitten der Fransen aufweisenden Kantenbereiche 7.
[0029] Die Figuren 4 bis 6 zeigen ein Bodenbearbeitungsgerät 1 beim Auffahren auf einen
Teppich 3 über einen Fransen 4 aufweisenden Kantenbereich 7. Diese Ausgestaltung eignet
sich insbesondere für Bodenbearbeitungsgeräte 1, bei welchen die Borstenwalze 8 nur
in eine Richtung um die Rotationsachse 9 rotierbar ist. Um beim Auffahren auf den
Teppich 3 zuvor bereits ausgerichtete Fransen 4 nicht zu derangieren, ist die Rotationsachse
9 der Borstenwalze 8 relativ zu dem Gehäuse 11 verlagerbar angeordnet. Die Rotationsachse
9 kann auf einen Befehl der Steuer- und Auswerteeinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
1 von einer zu reinigenden Fläche angehoben bzw. auf diese herabgelassen werden. Wie
in Figur 4 dargestellt, ist die Borstenwalze 8 außerhalb des Teppichs 3 noch auf die
zu reinigende Fläche aufgestellt und kann während einer Saugaufgabe des Bodenbearbeitungsgerätes
1 eine zusätzliche Reinigung, insbesondere ein Lösen von Staub und Schmutz von der
Fläche, bewirken. Sobald der Teppich 3 in einen Detektionsbereich der Detektionseinrichtung
2 ragt, erkennt die der Detektionseinrichtung 2 zugeordnete Steuer- und Auswerteeinrichtung
des Bodenbearbeitungsgerätes 1 den Teppich 3 bzw. die Fransen 4 innerhalb des aufgenommenen
Bildes und veranlasst ein Abheben der Borstenwalze 8 von der zu reinigenden Fläche,
so dass die Borstenwalze 8 die Fransen 4 bei dem Auffahren des Bodenbearbeitungsgerätes
1 auf den Teppich 3 nicht berührt. Dieser Zustand ist in Figur 5 dargestellt. Sobald
das Bodenbearbeitungsgerät 1 auf dem Teppich 3 einen Bereich erreicht hat, welcher
keine Fransen 4 aufweist, kann die Borstenwalze 8 wieder auf den Teppich 3 heruntergelassen
werden, um dort die Reinigung des Teppichs 3 zu unterstützen. Sodann kann das Bodenbearbeitungsgerät
1 den Teppich 3 auf der gegenüberliegenden (in den Figuren 4 bis 6 nicht dargestellten)
Seite wieder verlassen, wobei die Borstenwalze 8 nun bspw. in der in Figur 6 dargestellten
herabgelassenen Stellung verbleiben kann, wenn die Rotationsrichtung der Borstenwalze
8 der gewünschten Kämmrichtung der Fransen 4 entspricht.
[0030] Die Figuren 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Bodenbearbeitungsgerätes
1. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 weist hier eine relativ zu dem Gehäuse 11 verlagerbare
Kämmeinrichtung 5 auf, welche eine Borstenwalze 8 ist. Die Borstenwalze 8 ist um eine
Schwenkachse 15 aus dem Gehäuse 11 heraus und in das Gehäuse 11 hinein verschwenkbar,
so dass die Kämmeinrichtung 5 nach Bedarf aus dem Gehäuse 1 herausgeschwenkt werden
kann. Bei Nichtgebrauch kann die Borstenwalze 8 in einen entsprechenden Aufnahmebereich
16 des Gehäuses 11 eingeschwenkt werden, so dass sich die äußeren Dimensionen des
Bodenbearbeitungsgerätes 1 nicht ändern und das Bodenbearbeitungsgerät 1 möglichst
dicht an Möbelstücken 17 und dergleichen vorbeifahren kann, um eine möglichst lückenlose
Reinigung auszuführen. Gemäß dieser Ausführung verfährt das Bodenbearbeitungsgerät
1 entlang der die Fransen 4 aufweisenden Kantenbereiche 7 des Teppichs 3, wobei die
Borstenwalze 8 abschnittsweise auf eine Mehrzahl von Fransen 4 aufgesetzt wird und
nach erfolgter Ausrichtung dieser wieder abgehoben wird. Sodann fährt das Bodenbearbeitungsgerät
1 vor einen benachbarten Fransen 4 aufweisenden Kantenbereich 7 und setzt auch dort
wiederum die rotierende Borstenwalze 8 auf die Fransen 4 ab, um diese auszurichten.
[0031] Figur 9 zeigt schließlich eine Umgebungskarte 6, welche das Bodenbearbeitungsgerät
1 aus von der Abstandsmesseinrichtung 12 und der Detektionseinrichtung 2 aufgenommenen
Abstandsdaten erstellt hat. Die Umgebungskarte 6 weist detektierte Hindernisse, nämlich
hier Möbelstücke 17, Raumbegrenzungen, nämlich Wände, und Durchgangsbereiche zwischen
Räumen auf. Des Weiteren beinhaltet die Umgebungskarte 6 die von der Detektionseinrichtung
2 detektierten Teppiche 3, welche Kantenbereiche 7 mit Fransen 4 aufweisen.
[0032] Zur Erstellung der Umgebungskarte 6 fährt das Bodenbearbeitungsgerät 1 innerhalb
der Umgebung, das heißt hier der dargestellten Wohnung, umher und misst Abstände zu
Hindernissen, wie beispielsweise den dargestellten Möbelstücken 17. Gleichzeitig detektiert
die Detektionseinrichtung 2 auf einer zu reinigenden Fläche vorhandene Teppiche 3
sowie Kantenbereiche 7 mit Fransen 4. Die aufgenommenen Daten werden zu der dargestellten
Umgebungskarte 6 verarbeitet. Daraufhin kann die Auswerte- und Steuereinrichtung des
Bodenbearbeitungsgerätes 1 eine Fahrroute 14 planen, welche die dargestellte Wohnung
auf möglichst vorteilhafte Weise reinigt, wobei eine Reinigungsreihenfolge von Räumen
und/oder Raumbereichen vorgesehen sein kann.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform können zunächst diejenigen Teilbereiche der Umgebung
gereinigt werden, welche außerhalb von Teppichen 3 und Fransen 4 liegen. Erst in einem
weiteren Verfahrensschritt werden sodann die Oberflächen der Teppiche 3 gereinigt
und die Fransen 4 der Teppiche 3 in eine gewünschte Richtung ausgerichtet. Dies hat
den Vorteil, dass bereits ausgerichtete Fransen 4 nicht durch nachfolgende Reinigungsvorgänge
wieder derangiert werden. Bei der Verfahrroute 14 wird des Weiteren berücksichtigt,
welche Orientierung die Teppiche 3 aufweisen, und in welche Richtung die daran befindlichen
Fransen 4 zeigen sollen. Wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt, kann dann, abhängig
von gegebenenfalls Kantenbereichen 7 mit und ohne Fransen 4 vorgesehen sein, dass
das Bodenbearbeitungsgerät 1 über bestimmte Kantenbereiche 7 auf einen Teppich 3 auffährt
und den Teppich 3 über bestimmte Kantenbereiche 7 wieder verlässt. Sofern ein Teppich
3 beispielsweise rundherum, an allen Kantenbereichen 7 Fransen 4 aufweist, kann die
Borstenwalze 8 wie in den Figuren 4 bis 6 dargestellt, für ein Auffahren auf den Teppich
3 angehoben werden, so dass bereits ausgerichtete Fransen 4 nicht derangiert werden.
Alternativ wäre es auch möglich, eine Drehrichtung der Rotationsachse 9 der Borstenwalze
8 so zu ändern, dass diese als Kämmeinrichtung 5 stets in eine Richtung rotiert, welche
einer gewünschten Orientierung der Fransen 4 entspricht.
Liste der Bezugszeichen
[0034]
- 1
- Bodenbearbeitungsgerät
- 2
- Detektionseinrichtung
- 3
- Teppich
- 4
- Fransen
- 5
- Kämmeinrichtung
- 6
- Umgebungskarte
- 7
- Kantenbereich
- 8
- Borstenwalze
- 9
- Rotationsachse
- 10
- Bodenbearbeitungselement
- 11
- Gehäuse
- 12
- Abstandsmesseinrichtung
- 13
- Rad
- 14
- Fahrroute
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Aufnahmebereich
- 17
- Möbelstück
1. Verfahren zum Betrieb eines sich selbsttätig innerhalb einer Umgebung fortbewegenden
Bodenbearbeitungsgerätes (1), wobei eine Detektionseinrichtung (2) des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) Merkmale einer zu reinigenden Fläche detektiert und mit Referenzmerkmalen von
Teppichen (3) vergleicht, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erkennen eines Teppichs (3) ermittelt wird, ob und wo der Teppich (3) Fransen
(4) aufweist, wobei die Fransen (4) mittels einer Kämmeinrichtung (5) des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) in eine definierte Richtung relativ zu dem Teppich (3) ausgerichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenbearbeitungsgerät (1) vor einer Bearbeitung der Fransen (4) eines Teppichs
(3) zunächst einen Bereich der Umgebung und/oder des Teppichs (3) bearbeitet, welcher
keine Fransen (4) aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fahrstrategie und/oder Fahrroute (14) des Bodenbearbeitungsgerätes (1) in Abhängigkeit
von einer detektierten Position und/oder einer gewünschten Orientierung der Fransen
(4) an dem Teppich (3) generiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Position und Orientierung eines detektierten Teppichs (3) und eine Position
und/oder Orientierung der Fransen (4) in einer Umgebungskarte (6) des Bodenbearbeitungsgerätes
(1) gespeichert werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenbearbeitungsgerät (1) zur Ausrichtung der Fransen (4) auf den Teppich (3)
fährt und diesen in eine Richtung verlässt, welche einer gewünschten Orientierung
der Fransen (4) entspricht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenbearbeitungsgerät (1) über einen keine Fransen (4) aufweisenden Kantenbereich
(7) auf den Teppich (3) fährt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fransen (4) mittels einer Borstenwalze (8) des Bodenbearbeitungsgerätes (1),
insbesondere mittels einer während eines Bodenbearbeitungsbetriebs um eine im Wesentlichen
parallel zu dem Teppich (3) ausgerichtete Rotationsache (9) rotierenden Borstenwalze
(8), gekämmt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehzahl und/oder Drehrichtung der Borstenwalze (8) für ein Kämmen und/oder
Überfahren der Fransen (4) variiert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bodenbearbeitungselement (10) des Bodenbearbeitungsgerätes (1) beim Überfahren
der Fransen (4) von der Fläche abgehoben wird, insbesondere die Kämmeinrichtung (5)
beim Überfahren bereits ausgerichteter Fransen (4) von der Fläche abgehoben wird.
10. Sich selbsttätig innerhalb einer Umgebung fortbewegendes Bodenbearbeitungsgerät (1)
mit einem Gehäuse (11) und einer Detektionseinrichtung (2), welche eingerichtet ist,
Merkmale einer zu reinigenden Fläche zu detektieren und mit Referenzmerkmalen von
Teppichen (3) zu vergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenbearbeitungsgerät (1) eine Kämmeinrichtung (5) zum Ausrichten von Fransen
(4) eines Teppichs (3) in eine definierte Richtung aufweist, wobei die Kämmeinrichtung
(5) relativ zu den Fransen (4) und dem Gehäuse (11) verlagerbar an dem Bodenbearbeitungsgerät
(1) angeordnet ist und/oder bezüglich einer Drehzahl und/ oder Drehrichtung um eine
Rotationsachse (9) steuerbar ist.