[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für die Oberfläche eines
der Mündung eines kippbaren Vakuum-Konverters zugeordneten Flansches.
[0002] Der Vakuum-Konverter ist eine gängige Vorrichtung für die Produktion von Stahlsorten,
die durch niedrige oder ultra-niedrige Kohlenstoffgehalte gekennzeichnet sein können.
Die metallurgische Behandlung im Vakuum-Konverter wird in die atmosphärische Phase,
die gewöhnlich durch das thermodynamische Reaktionsgleichgewicht unter atmosphärischem
Druck stattfindet, und in die Vakuumphase unterteilt, in der die Gleichgewichte in
der Schmelze bzw. Legierung unter niedrigeren Drücken kontrolliert werden sollen.
[0003] Nach der atmosphärischen Behandlung wird der Vakuum-Konverter durch eine Abdichtabdeckung
abgedeckt. Dadurch wird eine Druckreduzierung der in dem Vakuum-Konverter befindlichen
Atmosphäre über ein Vakuumpumpensystem ermöglicht.
[0004] Der Wirkungsgrad des Vakuumsystems hängt stark von der Dichtheit zwischen dem Flansch
des Konvertergefäßes und der Vakuumabdeckung ab. Es ist das grundlegende technische
Problem, die Flanschoberfläche sauber und frei von Metall- oder Schlackenspritzen
zu halten. Hohe Oberflächenreinheit reduziert mögliche Luftleckagen und sorgt für
die Durchführung der nachfolgenden Vakuumbehandlung mit hoher Genauigkeit und in dem
hierfür vorgesehen Zeitintervall.
[0005] Aus der
CN 102719624 A ist eine Spritzschutzabdeckung für einen Sauerstoff-Blas- und Entkarbonisierungs-Vakuum-Raffinationsofen
bekannt. Die Spritzschutzabdeckung umfasst einen oberen Deckelring mit einem Durchgangsloch,
einen konischen Zylinder und einen Basisring, wobei der obere Abdeckring am oberen
Ende des konischen Zylinders angeordnet ist, und die Innenseite des Basisrings am
unteren Ende des konischen Zylinders befestigt ist. Die Spritzschutzabdeckung umfasst
ferner einen Abdeckring mit einer oberen Abdeckring-Oberplatte, einer Deckel-Deckschlauch-Deckschale
und einer reinen Kupferdeckel-Deckelunterplatte.
[0006] Die Druckschrift
US 6,830,723 B2 offenbart eine Vorrichtung zur Behandlung von geschmolzenem Metall in einem Behandlungsgefäß
mit einer entfernbaren Abdeckung oder Haube. Dichtungsmittel sind zwischen der Abdeckung
und dem Behälter vorgesehen, um eine gasdichte Behandlungszone zu schaffen. Die Dichtungsmittel
umfassen zusammenpassende Umfangsflansche an dem Behälter und der Abdeckung, wobei
der Abdeckflansch zwei beabstandete ringförmige Dichtungsstreifen für die Behälterflansche
und einen metallischen ringförmigen Spritzschutz aufweist. Dieser Dichtungsstreifen
umfasst einen Wärmedämmstreifen, der aus einem verformbaren faserigen feuerfesten
Material ausgebildet ist, um eine gasdichte thermische Barriere zwischen dem Inneren
und dem Äußeren des Gefäßes und einem Metallringstreifen zu schaffen, auf dem die
Abdeckung auf dem Behälter aufliegt.
[0007] Es hat sich gezeigt, dass es bei den oben beschriebenen Schutz- und Abdeckvorrichtungen
immer wieder zu ungewollten Verzögerungen gekommen ist. Beim Wechseln der Betriebsmodi
zwischen der atmosphärischen Phase und der Vakuumphase muss ein Vakuumdeckel auf der
Flanschoberfläche der Flanschöffnung des Vakuum-Konverters aufgesetzt werden.
[0008] Hierzu muss die Oberfläche der Flanschöffnung des Vakuum-Konverters aus den oben
beschriebenen Gründen möglichst frei von Verkrustungen sein. Um dies sicherstellen
zu können und eine leidlich gereinigte Flanschoberfläche zu ermöglichen, müssen hierfür
Arbeiter aufwendig gesichert und vor der Hitzestrahlung geschützt werden. Die Anforderungen
an den Arbeitsschutz sind dementsprechend hoch und aufwendig, damit die Gesundheit
der Arbeiter gewährleistet werden kann. Diese Sicherheitsvorkehrungen sind mit einem
erheblichen administrativen Aufwand verbunden. Zudem sind sie zeitaufwendig und wegen
des Produktionsausfalls kostenintensiv.
[0009] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schutzvorrichtung zu schaffen,
mit der die oben genannten Nachteile überwunden werden können.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst, insbesondere
dadurch, dass die Oberfläche des Flansches mit einer einen zentrischen Durchlass aufweisenden
Abdeckung abdeckbar ist, und die Abdeckung an ihrer, dem Konverter zugewandten Unterseite
eine den Flansch formschlüssig umgreifende ringförmige Ausnehmung aufweist. Hierdurch
wird während der atmosphärischen Behandlung der Schmelze im Konverter die Oberfläche
der Flanschöffnung vor umherfliegenden Schlacken- und Schmelzenteilchen wirksam geschützt.
[0011] Dabei ist vorgesehen, dass der zentrische Durchlass im Wesentlichen den Abmessungen
der Konvertermündung entspricht. Dadurch umschließt und schützt die Schutzvorrichtung
passgenau die Seitenfläche und die Oberfläche des Flansches.
[0012] Für den Transport der Schutzvorrichtung aus einer Ruheposition in die Arbeitsposition
bzw. zum Auf- und Absetzen der Schutzvorrichtung beispielsweise mittels eines Kranes
sind an der Oberfläche der Schutzvorrichtung Transportbügel vorgesehen.
[0013] Zur Sicherung der Schutzvorrichtung ist es vorgesehen, die Abdeckung mit mindestens
einem Sicherungsmittel zu versehen, das lösbar mit dem Vakuum-Konverter verbunden
werden kann.
[0014] Die Ausnehmung der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung kann kegel-, nasen- oder prismenförmig
ausgebildet und individuell dem jeweiligen Konverterflansch angepasst sein.
[0015] Die Schutzvorrichtung kann aus einem einfachen, niedrig legierten, preisgünstigen
Baustahl bestehen. Um die Oberfläche der Schutzvorrichtung bzw. der Abdeckung zu schützen
und ein Säubern zu erleichtern, kann sie mit einer feuerfesten, druckelastischen Beschichtung
versehen sein. Diese Beschichtung soll Anbackungen, Verkrustungen und Reste von Aufschmelzungen
an der Schutzvorrichtung verhindern. Der Einsatzzyklus der Schutzvorrichtung kann
dadurch nicht unerheblich verlängert werden.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer beispielhaften Ausführungsform unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben.
[0017] Die einzige Figur zeigt die Seitenansicht des oberen Teils eines Vakuum-Konverters
im Schnitt mit einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
[0018] Wie in der Zeichnung dargestellt, besteht die Schutzvorrichtung 10 im Wesentlichen
aus einer scheibenförmigen Abdeckung 11, die auf einem Flansch 12 eines Vakuum-Konverters
13 aufgesetzt werden kann. Hierzu ist an der Unterseite 14 der Abdeckung 11 eine ringförmige
Ausnehmung 15 vorgesehen. Die Abdeckung 11 umgreift den Flansch 12 des Vakuum-Konverters
13 formschlüssig.
[0019] Damit die Abdeckung 11 angehoben, verfahren und abgesenkt werden kann, sind an ihrer
Oberseite 16 Transportbügel 17 angeordnet. Die Abdeckung 11 weist einen zentrisch
und im Wesentlichen kreisrunden Durchlass 18 auf, über den während der atmosphärischen
Behandlungsphase Gase und Schlackenspritzer austreten können.
[0020] Um die Abdeckung 11 beim Kippen des Vakuum-Konverters 13 zu sichern, ist mindestens
ein Sicherungsmittel 19 vorgesehen, dass die Schutzvorrichtung 10 gegenüber dem Flansch
12 arretiert. Hierzu kann an der Außenseite des Vakuum-Konverters 13 beispielsweise
ein Haken 20 angeschweißt sein.
[0021] Der Haken 20 wiederum kann über Verbindungsmittel 21 lösbar mit der Abdeckung 11
verbunden werden. Als Verbindungsmittel 21 sind insbesondere Ketten denkbar, die mit
Zugspindelstangen auf Spannung gebracht werden können.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 10
- Schutzvorrichtung
- 11
- Abdeckung
- 12
- Flansch
- 13
- Vakuum-Konverter
- 14
- Unterseite
- 15
- ringförmige Ausnehmung
- 16
- Oberseite
- 17
- Transportbügel
- 18
- Durchlass
- 19
- Sicherungsmittel
- 20
- Haken
- 21
- Verbindungsmittel
1. Schutzvorrichtung für die Oberfläche eines, der Mündung eines kippbaren Vakuum-Konverters
(13) zugeordneten Flansches (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Flansches (12) mit einer einen zentrischen Durchlass aufweisenden
Abdeckung (11) abdeckbar ist, und die Abdeckung (11) an ihrer, dem Konverter zugewandten
Unterseite (14) eine den Flansch (12) formschlüssig umgreifende ringförmige Ausnehmung
(15) aufweist.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) an ihrer Oberseite (16) mit Transportbügeln (17) versehen ist.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) mit mindestens einem Sicherungsmittel (19) versehen ist.
4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsmittel (19) die Abdeckung (11) lösbar mit dem Vakuum-Konverter (13)
verbindet.
5. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) aus Baustahl besteht.
6. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (16) der Abdeckung (11) mit einer feuerfesten, druckelastischen Beschichtung
versehen ist.