[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel für einen Schließzylinder mit einem Schaft
und mit zumindest einer in dem Schaft angeordneten Schließausnehmung für Stiftzuhaltungen
des Schließzylinders, wobei die Schließausnehmung eine geneigt zur Längsachse des
Schaftes angeordnete Flanke aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Schließzylinder
für einen solchen Schlüssel mit einem in einem Gehäuse drehbaren Kern und einem Schließkanal
zur Aufnahme des Schaftes des Schlüssels, wobei in den Schließkanal ein Stift der
Stiftzuhaltung hineinragt.
[0002] Ein Schlüssel der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
EP 2 221 436 A2 bekannt. Bei diesem Schlüssel weisen die Schließausnehmungen unterschiedliche Abschnitte
mit unterschiedlichen Neigungswinkeln auf. Hierdurch lassen sich Einschnittgründe
einander benachbarter Schließausnehmungen unterschiedlich breit gestalten. Zudem können
besonders große Stufensprünge zwischen einander benachbarter Schließausnehmungen erzeugt
werden. Diese Schließausnehmungen wirken mit senkrecht auf den Schaft geführten Stiftzuhaltungen
des Schließzylinders zusammen. Jedoch werden häufig auch Stiftzuhaltungen geneigt
zu dem Schaft des Schlüssels angeordnet. Bei solchen Schließzylindern kann die Stiftzuhaltung
verklemmen, wenn die Schließausnehmung einen besonders steilen ersten Abschnitt hat.
[0003] Aus der
EP 2 848 755 A2 ist ein Schlüssel bekannt geworden, bei dem eine Stiftzuhaltung geneigt zum Schaft
des Schlüssels angeordnet ist. Die Schließausnehmung im Schlüssel ist jedoch symmetrisch
mit geraden Flanken gestaltet. Damit lässt sich nur eine geringe Anzahl an Schließausnehmungen
auf einer begrenzten Schlüssellänge unterbringen.
[0004] Weiterhin ist aus der
CH 657 178 A5 ein Schlüssel bekannt geworden, bei dem die Schließausnehmungen unterschiedliche
Formen aufweisen. Die mit den Schließausnehmungen zusammenwirkenden Stiftzuhaltungen
sind senkrecht zum Schaft des Schlüssels angeordnet. Damit lässt sich ebenfalls nur
eine geringe Anzahl an Schließausnehmungen auf der begrenzten Schlüssellänge unterbringen.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schlüssel der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass er eine hohe Anzahl an Schließausnehmungen auf einer
begrenzten Schlüssellänge ermöglicht und besonders leichtgängig in den Schließzylinder
einführbar ist. Weiterhin soll ein Schließzylinder mit einer besonders hohen Anzahl
an Schließgeheimnissen für einen solchen Schlüssel geschaffen werden.
[0006] Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Flanken konvex
gestaltet sind.
[0007] Durch diese Gestaltung eine über Flanke gleitende Stiftzuhaltung beim Eintritt in
die Schließausnehmung zunächst eine geringe Verschiebung. Einer über eine solche Schließausnehmung
gleitende Stiftzuhaltung wird damit ein nur sehr geringer Widerstand entgegen gesetzt.
Der Schlüssel ist damit besonders leichtgängig in den Schließzylinder einführbar.
Weiterhin können die flachsten Bereiche zweier benachbarter Schließausnehmungen ineinander
übergehen, da sie nicht zu dem Schließgeheimnis beitragen. Damit können die Schließausnehmungen
und damit auch die Stiftzuhaltungen besonders eng beieinander angeordnet sein.
[0008] Ein besonders leichtgängiges Einführen des Schlüssels in den Schließzylinder lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erreichen, wenn
die Flanke von einem Radius gebildet ist.
[0009] Die konvex gestalteten Flanken lassen sich kostengünstig aus einzelnen Abschnitten
zusammenstellen, wenn ein tiefster Abschnitt der Schließausnehmung einen kleineren
Neigungswinkel zur Senkrechten auf den Schaft hat als ein flachster Abschnitt.
[0010] Zur weiteren Verringerung des Widerstandes beim Einführen des Schlüssels in den Schließkanal
trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn ein
mittlerer Abschnitt eine gerundete Kontur aufweist und stufenlos zu dem tiefsten Abschnitt
und zu dem flachsten Abschnitt übergeht. Der stufenlose Übergang des mittleren Abschnitts
zu den tiefsten und flachsten Abschnitten wird vorzugsweise dadurch erzeugt, dass
Tangenten der gerundeten Kontur des mittleren Abschnitts an den angrenzenden Abschnitten
mit deren Neigungswinkeln zusammenfallen.
[0011] Zur weiteren Vereinfachung der Schließausnehmung trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der mittlere Abschnitt von einem Radius gebildet
ist.
[0012] Die Schließausnehmung lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung mathematisch einfach bestimmen und damit auch einfach fertigen, wenn
der tiefste Abschnitt und der flachste Abschnitt der Schließausnehmung von Geraden
gebildet sind.
[0013] Stifte der Stiftzuhaltungen werden gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung zuverlässig von der Schließausnehmung abgestützt, wenn die Schließausnehmung
quer zur Längsachse des Schaftes unsymmetrisch gestaltet ist. Diese unsymmetrische
Form ermöglicht ein leichtgängiges Gleiten einer geneigt angeordneten Stiftzuhaltung
in die Schließausnehmung und ein präzises Abstützen des Stiftes beim Schließen.
[0014] Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines Schließzylinders mit einer
besonders hohen Anzahl an Schließgeheimnissen für einen solchen Schlüssel, wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Stiftzuhaltungen geneigt zur Senkrechten auf den Schaft angeordnet
sind.
[0015] Durch diese Gestaltung ermöglicht der Schließzylinder besonders große Stufensprünge
der Stiftzuhaltung bei geringen Veränderungen der Tiefe der Schließausnehmung im Schlüssel.
Da die Flanken jedoch flach auf die Oberfläche des Schaftes des Schlüssels auslaufen,
wird ein Verhaken der Stiftzuhaltungen zuverlässig verhindert.
[0016] Zur weiteren Erhöhung der Anzahl der Schließgeheimnisse des Schließzylinders trägt
es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der Stift
der Stiftzuhaltung mit seinem in den Schließkanal hineinragenden Ende unrund gestaltet
ist. Die unrunde Gestaltung könnte beispielsweise durch eine Abflachung der Spitze
des Stiftes erzeugt werden.
[0017] Zur weiteren Verringerung des Kraftaufwandes beim Einführen des Schlüssels in den
Schließkanal trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
bei, wenn der in den Schließkanal hineinragende Stift eine Kulissenführung im Kern
hat, so dass der Stift bei einer Längsbewegung verdrehbar ist. Insbesondere wenn der
Stift mit seinem in den Schließkanal hineinragenden Ende unrund gestaltet ist, bewirkt
das Einführen des Schlüssels ein Absenken oder Anheben des Stiftes durch die Zwangssteuerung
in der Kulissenführung.
[0018] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Schließzylinder mit einem Schlüssel,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch den Schließzylinder mit dem Schlüssel aus Figur 1 entlang
der Linie II - II,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Schlüssel,
- Fig. 4
- stark vergrößert einen Teilbereich IV des Schließzylinders und des Schlüssels aus
Figur 1,
- Fig. 5
- stark vergrößert einen Teilbereich einer weiteren Ausführungsform des Schlüssels,
- Fig. 6
- stark vergrößert einen Teilbereich einer weiteren Ausführungsform des Schlüssels,
- Fig. 7
- vergrößert eine weitere Ausführungsform des Schlüssels,
- Fig. 8
- stark vergrößert einen Teilbereich des Schlüssels aus Figur 7 mit angrenzenden Bereichen
einer Stiftzuhaltung,
- Fig. 9
- einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders mit dem
Schlüssel aus Figur 3.
[0019] Figur 1 zeigt einen Schließzylinder 1 mit einem in einem Gehäuse 2 drehbaren Kern
3 und mit zwei senkrecht zur Zeichenebene angeordneten Reihen von Stiftzuhaltungen
4, 5 zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung des Kerns 3. Der Kern 3
weist einen Schließkanal 6 zur Einführung eines Schaftes 7 des Schlüssels 8 und zur
Ansteuerung der Stiftzuhaltungen 4, 5 auf.
[0020] Figur 2 zeigt in einer Schnittdarstellung durch den Schließzylinder 1 aus Figur 1
entlang der Linie II - II, dass der Kern 3 mit einem Schließbart 9 verbunden ist.
[0021] Figur 3 zeigt den Schlüssel 8 in einer Draufsicht auf eine Flachseite. Der Schlüssel
8 hat eine an den Schaft angrenzende Reide 10. Der Schaft 7 weist zwei Reihen Schließausnehmungen
11, 12 zur Ansteuerung der beiden Reihen der Stiftzuhaltungen 4, 5 des Schließzylinders
1 auf. Der Schlüssel 8 ist als Wendelschlüssel ausgebildet.
[0022] Figur 1 zeigt, dass eine der Reihen der Stiftzuhaltungen 5 geneigt zur Senkrechten
auf die Flachseite des Schaftes 7 des Schlüssels 8 angeordnet ist. Die Stiftzuhaltungen
5 haben einen im Kern 3 geführten und in den Schließkanal 6 hineinragenden Stift 13.
Der Stift 13 steht einer Ausnehmung 14 im Gehäuse 2 gegenüber. Die Stifte 13 der einzelnen
geneigt angeordneten Stiftzuhaltungen 5 gleiten beim Einführen des Schlüssels 8 über
die Flachseite des Schaftes 7. Werden die geneigt auf den Schaft 7 des Schlüssels
8 weisenden Stifte 13 zu weit aus dem Schließkanal 6 herausgedrückt, gelangen sie
mit dem anderen Ende in die Ausnehmung 14 des Gehäuses 2, wodurch die Bewegung des
Kerns 3 blockiert wird.
[0023] Figur 4 zeigt stark vergrößert einen Teilbereich IV des Schaftes 7 des Schlüssels
8 und des Schließzylinders 1 aus Figur 1. Hierbei ist eine der Schließausnehmungen
12 mit einer der geneigt angeordneten Stiftzuhaltung 5 zu erkennen. Die Schließausnehmung
12 weist symmetrisch zueinander angeordnete Flanken 15, 16 auf, welche konvex gestaltet
sind. Die Flanken 15, 16 werden von einem Radius R1 gebildet, so dass ein tief in
dem Schaft angeordneter Abschnitt 17 der Flanken 15, 16 geringer zur Senkrechten S
auf den Schaft 7 geneigt ist, als ein flacher, nahe an der Oberfläche der Flachseite
des Schaftes 7 angeordneter Abschnitt 18.
[0024] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schlüssels 8, bei dem symmetrisch
zueinander angeordneten Flanken 19, 20 einer Schließausnehmung 24, welche in drei
Abschnitte 21, 22, 23 unterteilt ist. Ein tiefster Abschnitt 21 der Flanken 19, 20
der Schließausnehmung 21 hat einen kleineren Neigungswinkel A zur Senkrechten S auf
den Schaft 7 als der flachste Abschnitt 23 mit dem Neigungswinkel B. Ein mittlerer
Abschnitt 22 hat eine gerundete Kontur mit einem Radius R2, welcher anderen beiden
Abschnitte 21, 23 stufenlos verbindet.
[0025] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schlüssels 8, bei dem symmetrisch
zueinander angeordnete Flanken 25, 26 einer Schließausnehmung 27 in zwei Abschnitte
28, 29 unterteilt sind. Der tiefste Abschnitt 28 hat einen kleineren Neigungswinkel
A zur Senkrechten als der flachste Abschnitt 29 mit dem Neigungswinkel B.
[0026] Figur 7 zeigt eine Draufsicht auf einen Schaft 30 einer weiteren Ausführungsform
des Schlüssels 31 für den Schließzylinder 1 aus Figur 1. Hierbei ist zu erkennen,
dass Schließausnehmungen 32 für die geneigt angeordneten Stiftzuhaltungen 5 quer zur
Längsachse des Schaftes 30 unsymmetrisch gestaltet sind. Eine einer Reide 33 am nächsten
angeordnete Schließausnehmung 32' ist zudem auch in Längsrichtung des Schaftes 30
unsymmetrisch gestaltet.
[0027] Figur 8 zeigt den Schlüssel aus Figur 7 mit einer der geneigt angeordneten Stiftzuhaltungen
5 des Schließzylinders 1. Hierbei ist zu erkennen, dass zwei Flanken 34, 35 der Schließausnehmung
32 unsymmetrisch gestaltet sind. Eine der Flanken 35 ist wie in den Ausführungsformen
aus Figur 4 bis 6 beschrieben aufgebaut. Die andere Flanke 34 weist einen besonders
kleinen Neigungswinkel C zur Senkrechten S auf. Der Stift 13 wird besonders präzise
von der Schließausnehmung 32 abgestützt.
[0028] Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schließzylinders 36, welche sich
von der aus Figur 1 dadurch unterscheidet, dass ein Stift 37 der geneigt angeordneten
Reihe von Stiftzuhaltungen 38 an seinem dem Schaft 7 des Schlüssels 8 zugewandten
Ende eine Abflachung 39 hat. Weiterhin hat der Stift 37 eine Kulissenführung 40 mit
einer Nut 41 und einem Kulissenstein 42 im Kern 43. Damit wird der Stift 37 bei einer
Drehung abgesenkt und angehoben.
1. Schlüssel (8, 31) für einen Schließzylinder (1, 36) mit einem Schaft (7, 30) und mit
zumindest einer in dem Schaft (7, 30) angeordneten Schließausnehmung (12, 24, 27,
32) für Stiftzuhaltungen (5, 38) des Schließzylinders (1, 36), wobei die Schließausnehmung
(12, 24, 27, 32) eine geneigt zur Senkrechten (S) auf den Schaft (7, 30) angeordnete
Flanke (15, 16, 19, 20, 25, 26, 34, 35) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanke (15, 16, 19, 20, 25, 26, 35) konvex gestaltet ist.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanke (15, 16) von einem Radius (R1) gebildet ist.
3. Schlüssel nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein tiefster Abschnitt (17, 21, 28) der Schließausnehmung (12, 24, 27) einen kleineren
Neigungswinkel (A) zur Senkrechten (S) auf den Schaft (7) hat als ein flachster Abschnitt
(18, 23, 29).
4. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein mittlerer Abschnitt (22) eine gerundete Kontur aufweist und stufenlos zu dem
tiefsten Abschnitt (21) und zu dem flachsten Abschnitt (23) übergeht.
5. Schlüssel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Abschnitt (22) von einem Radius (R2) gebildet ist.
6. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der tiefste Abschnitt (21, 28) und der flachste Abschnitt (23, 29) der Schließausnehmung
(24, 27) von Geraden gebildet sind.
7. Schlüssel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließausnehmung (32) quer zur Längsachse des Schaftes (30) unsymmetrisch gestaltet
ist.
8. Schließzylinder (1, 36) für einen Schlüssel (8, 31) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem in einem Gehäuse (2) drehbaren Kern (3, 43) und einem Schließkanal
(6) zur Aufnahme des Schaftes (7) des Schlüssels (8), wobei in den Schließkanal (6)
ein Stift (13, 37) der Stiftzuhaltung (5, 38) hineinragt, dadurch gekennzeichnet, dass die Stiftzuhaltungen (5, 38) geneigt zur Senkrechten (S) auf den Schaft (7) angeordnet
sind.
9. Schließzylinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (37) der Stiftzuhaltung (38) mit seinem in den Schließkanal (6) hineinragenden
Ende unrund gestaltet ist.
10. Schließzylinder nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der in den Schließkanal (6) hineinragende Stift (37) eine Kulissenführung (40) im
Kern (43) hat, so dass der Stift (37) bei einer Längsbewegung verdrehbar ist.