[0001] Die Erfindung betrifft ein Haustür-Türblatt, ein Herstellverfahren für ein solches
Haustür-Türblatt und eine Haustür, die dieses Haustür-Türblatt aufweist.
[0002] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet von Haustüren. Als Haustüren werden Türen bezeichnet,
die als äußerer Abschluss eines Gebäudes verwendbar sind.
[0003] Die Erfindung betrifft insbesondere Haustüren, die als Haupteingang von Wohngebäuden,
insbesondere Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern, Reihenhäusern, Doppelhaushälften,
verwendbar sind.
[0004] Haustüren stehen mit der äußeren Umwelt in Kontakt und sollen daher hohen Anforderungen
an Schallschutz, Einbruchschutz und Wärmedämmung erfüllen. Haustüren weisen ein auch
als Türflügel bezeichnetes Türblatt und einen auch als Zarge bezeichneten Türrahmen
auf. Das Türblatt umfasst in der Regel einen Türblattrahmen und eine Türfüllung.
[0005] Als Materialien für Haustüren gibt es am Markt hauptsächlich Haustüren aus Holz,
aus Kunststoff oder aus Metall. Diese Materialien haben im Hinblick auf Schallschutz,
Einbruchschutz und Wärmedämmung verschiedene Vorteile und Nachteile. Holz und Kunststoff
haben im Vergleich zu Metallmaterialien eine geringere Wärmeleitfähigkeit, so dass
es mit diesen Materialien grundsätzlich einfacher scheint, einen Wärmeschutz zu erzielen.
Andererseits sind Holz und Kunststoff gegenüber Metallen in der Regel weniger widerstandsfähig
ausgelegt, so dass auf Metallmaterialien basierende Haustüren in der Regel robuster
sind, sich auch bei häufigem und längerem Betrieb weniger verziehen und eine gute
Grundlage für einen erhöhten Einbruchschutz liefern. Auf Metallmaterialien basierende
Haustüren wirken qualitativ hochwertig. Sie lassen sich sehr exakt mit geringen Spaltmaßen
herstellen und haben eine höhere Lebensdauer als Kunststoff- oder Holztüren.
[0006] Aufgrund dessen können Haustüren aus Metall dichter schließend ausgeführt werden,
und es kann ein hoher Einbruchschutz erzielt werden.
[0007] Nach einem früheren Standard wird der Türblattrahmen von einem Türblatthersteller
und die Türfüllung von einem Türfüllungshersteller hergestellt. Die Türfüllung ist
üblicherweise als Sandwichplatte aufgebaut, die eine außen angeordnete Motivplatte,
eine Innenplatte und dazwischen eine Isolierung umfasst. Bei diesen Modellen ist die
sichtbare Fuge zwischen Rahmen und Füllung optisch nachteilig. Nachteilig ist außerdem,
dass die Auslieferung des Türblattes in einer Wunschfarbe die getrennte Lackierung
des Rahmens und der Füllung erforderlich macht.
[0008] Als Weiterentwicklung werden Türblätter mit innenliegendem Flügelprofil oder Türblattrahmen
am Markt angeboten. Bei diesen Türblättern decken Deckplatten, Deckbleche oder Motivplatten
sowohl die Türfüllung als auch den Türblattrahmen ab.
EP 1 568 842 A2 und
EP 2 581 542 zeigt unterschiedliche Ausführungsformen derartiger Türblätter mit innenliegendem
Türblattrahmen.
[0009] Die Flügelprofile (im Folgenden auch als Türrahmenprofile bezeichnet) können einschalig
ausgebildet sein. In diesem Fall sorgt die Verwendung von Profilen aus schlecht wärmeleitendem
Polymer oder Verbundmaterial für die thermische Trennung von Innenseite und Außenseite.
Weiterhin können Hohlräume in den Profilen und der Hohlraum zwischen einem äußeren
Deckblech und einem inneren Deckblech zur Wärmedämmung mit einer Polyurethan-Hartschaumfüllung
gefüllt sein. Neben der wärmedämmenden Funktion sorgt diese Füllung auch für eine
verbesserte mechanische Stabilität des Türblatts.
[0010] Eine Alternative stellen zweischaligen Türblattrahmenprofile dar, die mindestens
ein äußeres Türblattrahmenprofil und ein inneres Türblattrahmenprofil aufweisen. Für
die thermische Trennung werden äußere Türblattrahmenprofile aus einem Polymermaterial,
wie Polyamid (PA), oder einem Verbundwerkstoff, wie Carbonfaser- und/oder Glasfaser-verstärktem
Kunststoff (CFK und/oder GFK), und innere Türblattrahmenprofile aus einem Metallmaterial,
wie Aluminium, kombiniert. Polymermaterialien verfügen über eine geringe Wärmeleitfähigkeit,
Aluminiumprofile sind leicht und stabil und lassen sich gut durch Strangpressen herstellen.
Auch bei der zweischaligen Ausführung eines Türblattrahmens kann eine PU-Hartschaumfüllung
in Hohlräumen der Profile und/oder zwischen den Türblatt-Deckblechen für eine verbesserte
Wärmedämmung und für eine verbesserte mechanische Stabilität des Türblatts eingesetzt
werden.
[0011] Die den äußeren Abschluss bildenden Deckplatten oder Deckbleche des Türblatts werden
üblicherweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung hergestellt. Für einen verbesserten
Einbruchschutz können Stahlbleche anstelle von Aluminiumblechen verwendet werden.
[0012] Von der Hörmann KG sind Haustüren mit den Bezeichnungen ThermoCarbon, ThermoSafe,
Thermo65 und TopComfort im Handel erhältlich. Das Haustür-Türblatt der Haustür mit
der Bezeichnung "ThermoCarbon" umfasst zwei AluminiumDeckbleche, zwischen denen ein
Flügelprofil aus Carbon-Glasfaser-verstärktem Verbundmaterial und eine PU-Hartschaumfüllung
zur thermischen Trennung angeordnet sind. Das Türblatt der wärmegedämmten Haustür
mit der Bezeichnung "Thermo65" weist anstelle der Aluminiumdeckbleche Stahldeckbleche
auf der Außenseite und der Innenseite auf, wodurch der Einbruchschutz verbessert wird.
[0013] Haustür-Türblätter mit innenliegendem Flügelprofil weisen besonders großflächige
Deckbleche auf. Bei großflächigen Blechen sind bereits kleine Verbiegungen mit dem
bloßen Auge gut erkennbar. Haustür-Türblätter mit innenliegendem Flügelprofil werden
außerdem mit geringen Spaltmaßen hergestellt. Verbiegungen des Flügels können wegen
der geringen Spaltmaße zu Problemen beim Schließen der Haustür führen. Eine Zielsetzung
bei der Konstruktion derartiger Haustür-Türblätter besteht daher darin, die auf ein
Türblatt einwirkenden Kräfte zu verringern bzw. den unvermeidbar einwirkenden Kräften
entgegenzuwirken, um Verbiegungen des Türblatts zu vermeiden oder zu verringern.
[0014] Verbiegungen des Türblattes können durch die Kräfte hervorgerufen werden, mit denen
Anwender eine Haustür öffnen und schließen. Außerdem führt das ungleichmäßige Erwärmen
und Abkühlen der Außenseite und der Innenseite des Türblattes, wie bei direkter Sonneneinstrahlung
oder starkem Frost, zu Verbiegungen.
[0015] Die Bedienkräfte können mit einem neuen Dichtungssystem verringert werden, bei dem
die Nuten für die Aufnahme der Dichtungen in Türblatt und Türzarge so positioniert
werden, dass größere und damit flexiblere Dichtungen eingebaut werden können. Hierbei
wird gleichzeitig die Konstruktionsluft zwischen Flügel und Zarge vergrößert. Einzelheiten
dieses verbesserten Dichtungssystems werden in Fig. 5 im Zusammenhang mit einem erfindungsgemäßen
Türblatt gezeigt. Weiterhin können die Bedienkräfte durch ein optimiertes GU-Schlosssystem
verringert werden, das unter anderem eine Verbesserung der Schließplattengeometrie
vorsieht. Mit diesen beiden Maßnahmen ist es möglich, eine Reduzierung der Bedienungskräfte
um bis zu 80 % zu erreichen. Die starke Reduktion der Bedienungskräfte ermöglicht
es, etwa 90 % der Fehlfunktionen zu vermeiden, die beim Öffnen und Schließen eines
verformten Türblatts auftreten.
[0016] Weitere konstruktive Maßnahmen sind erforderlich, um die restlichen Fehlfunktionen
zu vermeiden oder einzuschränken, die ganz überwiegend durch klimatisch bedingte Verbiegungen,
wie durch einseitige Hitze- und Kälteeinwirkung auf eine Haustür, hervorgerufen werden.
[0017] Bei hochwärmegedämmten Haustüren mit metallischen Deckblechen treten solche Durchbiegungen
durch den sogenannten Bimetalleffekt auf. Der Bimetalleffekt sorgt für eine Verformung,
bei der sich die Biegelinie zur warmen Seite hin verändert. Der Bimetalleffekt und
das Durchbiegen durch klimatische Belastungen im Sommer und im Winter werden in Fig.
2A bis Fig. 2C überblicksartig dargestellt.
[0018] Im Sommer erwärmt sich das äußere Deckblech stark. Das fest mit dem Türblattrahmen
verbundene Deckblech dehnt sich aus und verursacht einen Verzug des Türblattes, den
die Türdichtungen nicht mehr aufnehmen können. Eine Folge hiervon ist das Auftreten
von Zuglufterscheinungen. Im Winter kühlt sich das äußere Deckblech stark ab und zieht
sich entsprechend zusammen. Es kommt ebenfalls zu einer Verbiegung, allerdings in
der anderen Richtung. Die Türdichtungen können den Verzug nicht mehr aufnehmen. Hierbei
kann der Druck auf die Schlossfalle so hoch werden, dass ein Öffnen der Tür per Schlüsselbetätigung
sehr unkomfortabel oder sogar unmöglich wird.
[0019] Das Problem des Verzugs von Türblättern bei Temperaturänderung hat mehrere Ursachen:
Das als Deckblech verwendete Aluminium hat einen relativ großen Ausdehnungskoeffizienten.
Das Blech ist auf dem Flügelrahmen "schubfest" verklebt und kann sich daher nicht
frei ausdehnen. Beim Ausdehnen eines schubfest mit dem Flügelprofil verbundenen Aluminiumdeckblechs
treten somit enorm große Kräfte auf. Solche Kräfte kennt man auch vom steinzeitlichen
Spalten von Felsen mittels aufquellender Holzkeile. Das Flügelprofil gibt der Kraft
des sich verlängernden oder verkürzenden Aluminiumblechs nach und verbiegt sich. Je
nach Sommer- oder Wintersituation kommt es zu einer konvexen oder einer konkaven Verbiegung
des Türblatts. Fig. 2A bis 2C enthalten eine anschauliche Darstellung dieses Effekts.
Das Flügelprofil übt zwar eine statische Gegenkraft gegen die Verbiegung aus. Die
Gegenkraft reicht aber bei weitem nicht aus, um die Verbiegung zu verhindern.
[0020] Eine weitere Ursache für die Verbiegung ist die schubfeste Verklebung des in das
Türblatt injizierten PU-Schaumes mit dem Aluminiumblech. Der Schaum dehnt sich bei
Temperaturerhöhung ebenfalls aus und bringt zusätzliche Schubkraft in den Flügelrahmen
ein.
[0021] Heutige Lösungen dieses Problems sehen eine statische Versteifung der Tür vor. Eine
statische Aussteifung der Tür kann durch ein drittes Türband mittig zwischen den beiden
anderen Türbändern erreicht werden. Außerdem kann die Dicke des Deckblechs auf der
Tür-Innenseite, die der Bandseite entspricht, von etwa 1,5 mm auf etwa 3 mm erhöht
werden. Eine weitere Möglichkeit zur statischen Versteifung der Tür besteht im Einschieben
eines massiven Stahlkerns in das Aluminiumprofil auf der Tür-Innenseite, die der Bandseite
entspricht. Fig. 3 zeigt derartige Lösungen des Stands der Technik in einer Querschnittsdarstellung.
[0022] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Haustür-Türblatt mit verbesserten Eigenschaften
bei Temperaturänderung zu schaffen.
[0023] Die Aufgabe wird mit einem Haustür-Türblatt mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0024] Ein vorteilhaftes Herstellverfahren für ein solches Haustür-Türblatt ist Gegenstand
eines Nebenanspruchs.
[0025] Eine Haustür, die ein solches Haustür-Türblatt aufweist, ist Gegenstand eines weiteren
Nebenanspruchs.
[0026] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0027] Gemäß einem ersten Aspekt schafft die Erfindung ein Haustür-Türblatt für eine als
Außenabschluss eines Gebäudes geeignete Haustür, wobei das Haustür-Türblatt ein oder
mehrere den Türblattrahmen bildende Türblattrahmenprofile und eine am Türblattrahmen
befestigte Innendeckplatte und eine am Türblattrahmen befestigte Außendeckplatte umfasst,
wobei die Innendeckplatte ein Innendeckblech aufweist und die Außendeckplatte ein
oder mehrere Außendeckbleche aufweist, wobei das eine Außendeckblech oder eines der
mehreren Außendeckbleche einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten als das Innendeckblech
hat.
[0028] Der Ausdehnungskoeffizient, Längenausdehnungskoeffizient oder Wärmeausdehnungskoeffizient
ist ein Kennwert, der das Verhalten eines Stoffes bezüglich Veränderungen seiner Abmessungen
bei Temperaturveränderungen beschreibt. Die Wärmeausdehnung ist eine stoffspezifische
Materialkonstante. Vorliegend wird unter Ausdehnungskoeffizient insbesondere der Längenausdehnungskoeffizient
verstanden, der auch als thermischer Längenausdehnungskoeffizient α bezeichnet wird.
Je größer der Längenausdehnungskoeffizient ist, desto mehr dehnt sich ein Material
bei Erwärmung aus und desto mehr verkürzt es sich bei Abkühlung.
[0029] Bei einer ersten Ausführungsform ist es bevorzugt, dass die Außendeckplatte ein einziges
Außendeckblech mit einem kleineren Längenausdehnungskoeffizienten aufweist, wie beispielsweise
ein Blech aus einem Edelstahl, ein Blech aus einem nicht-rostenden Stahl oder ein
Blech aus einem austenitischen Stahl.
[0030] Bei einer zweiten Ausführungsform ist es bevorzugt, dass die Außendeckplatte mehrere
Außendeckbleche aufweist, von denen mindestens eines einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten
als das Innendeckblech aufweist. Bei dieser Ausführungsform ist es besonders bevorzugt,
dass die mehreren Außendeckbleche in einer Sandwich-Struktur übereinander angeordnet
sind, wobei ein innenliegendes Außendeckblech einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten
als ein außenliegendes Außendeckblech und/oder das Innendeckblech hat.
[0031] Wenn mehrere Außendeckbleche vorgesehen sind, werden die verschiedenen Außendeckbleche
bevorzugt einzeln, unabhängig voneinander und ohne klebenden Kontakt miteinander mit
dem Türblattrahmen verbunden. Dafür weist das am weitesten innenliegende Deckblech
eventuell kleinere Abmessungen als das am weitesten außenliegende Deckblech auf.
[0032] Es ist bevorzugt, dass das eine oder einzige Außendeckblech bzw. das innenliegende
Außendeckblech und das Innendeckblech schubfest an dem Türblattrahmen befestigt sind
und das außenliegende Außendeckblech schubweich an dem Türblattrahmen befestigt ist.
[0033] Unter schubfester Befestigung wird eine Befestigung von zwei Teilen mit einem Befestigungsmittel
verstanden, das bei Krafteinwirkung im Wesentlichen seine Form beibehält und somit
die auf das eine Teil einwirkende Kraft im Wesentlichen an das andere Teil überträgt,
was gegebenenfalls dessen Verbiegung hervorruft. Unter einer schubweichen Befestigung
wird eine Befestigung verstanden, bei der das Befestigungsmittel unter Krafteinwirkung
gegebenenfalls unter elastischer oder plastischer Verformung reagiert und vorzugsweise
die auf das eine Teil einwirkende Kraft nicht oder nur in geringem Maß auf das andere
Teil überträgt. Eine Verbiegung des anderen Teils kann vermieden werden. Stattdessen
ergibt sich eine Verschiebung zwischen den verbundenen Teilen ohne Verbiegung.
[0034] Es ist bevorzugt, dass der Längenausdehnungskoeffizient des außenliegenden Außendeckblechs
und/oder des Innendeckblechs dem 1,1-fachen bis 3-fachen, vorzugsweise 1,3-fachen
bis 2,7-fachen, besonders bevorzugt 1,5-fachen bis 2,5-fachen, ganz besonders etwa
1,5-fachen bis etwa 2,0-fachen des Längenausdehnungskoeffizienten des einen Außendeckblechs
bzw. des innenliegenden Außendeckblechs entspricht.
[0035] Es ist bevorzugt, dass die Steifigkeit des einen Außendeckblechs bzw. des innenliegenden
Außendeckblechs dem 1,5-fachen bis 5-fachen, vorzugsweise 2-fachen bis 4-fachen, besonders
bevorzugt 2,5-fachen bis 3,5-fachen der Steifigkeit des außenliegenden Außendeckblechs
und/oder des Innendeckblechs entspricht.
[0036] Mit der Steifigkeit wird der Widerstand eines Körpers gegen elastische Verformung
durch eine Kraft oder ein Moment beschrieben.
[0037] Es ist bevorzugt, dass es sich bei dem einen Außendeckblech bzw. dem innenliegenden
Außendeckblech um ein Stahlblech handelt und bei dem Innendeckblech und dem außenliegenden
Außendeckblech um Aluminiumbleche handelt.
[0038] Aluminium hat einen Längenausdehnungskoeffizienten α von 23,8·10
-6/K. Der Längenausdehnungskoeffizient α von Stahl beträgt 11,7·10
-6/K. Der Längenausdehnungskoeffizient α von Edelstählen, wie beispielsweise V2A-Stahl,
liegt bei etwa 16·10
-6/K. Damit hat Aluminium beim Erwärmen eine etwa doppelt so große Längenausdehnung
wie Stahl und eine etwa 1,5-mal so große Längenausdehnung wie Edelstahl. Weiterhin
hat Stahl eine 3-fache Steifigkeit gegenüber Aluminium.
[0039] Versuche haben ergeben, dass der durch Temperaturschwankungen hervorgerufene Verzug
eines Türblatts bei Verwendung eines Außendeckblechs aus oder mit Edelstahl besonders
gut vermieden werden kann.
[0040] Bei dem Aluminium kann es sich um reines Aluminium oder eine Aluminiumlegierung,
insbesondere Al-Mg-Legierungen mit einem hohen Aluminiumanteil von mindestens 80 Gew.-%,
handeln.
[0041] Es ist bevorzugt, dass das Stahlblech aus einem Stahl besteht, der unter nicht-magnetischen
Stählen, austenitischen Stählen, austenitisch-ferritischen Stählen mit geringem Ferritanteil,
nichtrostenden Stählen, insbesondere nicht-magnetischen nichtrostenden Stählen, Edelstählen,
insbesondere nicht-magnetischem Edelstählen, ausgewählt ist.
[0042] Ursächlich für die Verformung (Bimetalleffekt) ist das Aluminiumblech. Üblicherweise
besteht das Aluminiumblech aus Aluminium-Magnesium-Legierungen mit einem Aluminiumanteil
von mehr als 80 Gew.-% und entsprechendem Magnesiumanteil von weniger als 20 Gew.-%.
Das Magnesium fördert den Stressfaktor der Längenänderung bei den in Frage kommenden
Temperaturdifferenzen.
[0043] Edelstahl als erfindungsgemäß bevorzugtes Material für die Herstellung des Außendeckblechs
bringt neben der optimal verringerten Längenänderung bei Erwärmen oder Abkühlen auch
den Vorteil mit sich, dass ein Edelstahlblech auch nicht magnetisch hergestellt werden
kann oder bereits nicht magnetisch vorliegt.. Ferritische Anteile, die für unerwünschte
magnetische Eigenschaften sorgen, sind entweder nicht vorhanden oder nicht bedeutend.
[0044] Ein besonderer Vorteil von Edelstählen besteht darin, dass die für die Verarbeitung
von Aluminium verwendeten Einrichtungen, insbesondere im Zusammenhang mit Laserbearbeitungen,
Pulverbeschichtungsanlagen, Klebeverfahren, weiterverwendet werden können. Die Edelstahlbleche
liefern bei der Lackierung gute Ergebnisse.
[0045] Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Edelstahl besteht darin, dass Edelstahl ein
so hochwertiges Material ist, dass es die Herstellung von Premiumprodukten ermöglicht.
[0046] Die Festigkeit von Edelstählen ist so groß, dass ihre Verwendung für Außendeckbleche
von Türblättern auch für eine hohe Einbruchhemmung sorgt. Die Verwendung höher fester
oder hoch fester Edelstähle ist im Zusammenhang mit der Einbruchhemmung besonders
vorteilhaft. Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit der Erzielung bestimmter Widerstandsklassen
für den Einbruchschutz zu berücksichtigten. Aluminiumbleche müssen ab einer bestimmten
Widerstandsklasse verstärkt werden, weil sie relativ weich sind. Während RC2-klassifizierte
Türen noch mit relativ weichen Aluminiumblechen gebaut werden können, treten bei höher
klassifizierten Türen (RC3 und RC4) Probleme bei der Verwendung von Aluminiumblechen
auf. Durch die Verwendung eines Außenblechs aus/mit Edelstahl ist es möglich, Türblätter
für Türen zu konstruieren, die eine RC3- oder RC4-Klassifizierung erhalten. Dies ist
ohne die Verwendung von Edelstahl nicht möglich.
Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von Edelstahl besteht darin, dass vorhandene
Fertigungsanlagen für Aluminiumbleche auch für Edelstahlbleche verwendet werden können.
Durch einfache Substitution können unterschiedliche Blechqualitäten auf automatisierten
Fertigungsanlagen verwendet werden. Dies bietet höchste Flexibilität bei maximaler
Effektivität.
[0047] Soweit die erfindungsgemäßen Edelstähle auch rostfrei sind, besteht ein weiterer
Vorteil darin, dass die damit hergestellten Bleche wegen des inhärenten Rostschutzes
nicht verzinkt werden müssen.
[0048] Klimatests mit dem bevorzugten Edelstahl gegenüber Stahl allgemein ergeben gute Ergebnisse.
Der kleinere Längenausdehnungskoeffizient von Stahl und Edelstahl bei Verwendung als
Außenblech für Türblätter verbessert oder beseitigt die geringfügigen, aber optisch
und hinsichtlich des Schließverhaltens merkbaren Verzüge von Türblättern mit Außenblech
aus Aluminium.
[0049] Es ist bevorzugt, dass das eine oder die mehreren Türblattrahmenprofile zur thermischen
Trennung mindestens ein äußeres Türblattrahmenprofil aus einem Polymermaterial im
Kontakt mit dem einen Außendeckblech oder dem innenliegenden Außendeckblech und ein
mit dem äußeren Türblattrahmenprofil verbundenes inneres Türblattrahmenprofil aus
einem Metallmaterial, insbesondere Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, wie einer
Aluminium-Magnesium-Legierung, im Kontakt mit dem Innendeckblech umfassen.
[0050] Es ist bevorzugt, dass das äußere Türblattrahmenprofil aus einem Polyamid besteht
oder ein Polyamid umfasst. Es ist weiterhin bevorzugt, dass das innere Rahmenprofil
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, wie einer Aluminium-Magnesium-Legierung,
besteht oder ein solches Metallmaterial umfasst. Im Bereich des Türblattrahmens ergibt
sich vorzugsweise von innen nach außen eine Abfolge Innendeckblech aus Aluminium,
inneres Türblattrahmenprofil aus Aluminium, äußeres Türblattrahmenprofil aus Polyamid
und Außendeckblech aus Edelstahl. Der starken Längenänderung von Aluminiumblechen
bei Temperaturänderung auf Grund des hohen AI-Ausdehnungskoeffizienten von 23,8 10
-6/K wirkt das Edelstahlblech mit einem Ausdehnungskoeffizienten beispielsweise von
16 10
-6/K optimal entgegen. Weiterhin wirkt das Edelstahlblech auch der starken Längenänderung
des äußeren Türblattrahmenprofils aus Polyamid mit einem PA-Ausdehnungskoeffizienten
von 110 10
-6/K bei Temperaturänderungen entgegen. Das Edelstahlblech hat insbesondere bei thermisch
getrennten Türblattrahmen mit einem äußeren Türblattrahmenprofil aus einem Polymermaterial,
wie Polyamid, eine vorteilhafte Wirkung.
[0051] Es ist bevorzugt, dass das Innendeckblech und das eine Außendeckblech bzw. das innen
liegende Außendeckblech mit einem schubfest verbindenden Klebstoff mit dem Türblattrahmen
verklebt sind. Beispielhaft kann das Stahlblechs mit den "standardmäßigen" Klebstoff
auf den "standardmäßigen" Profilen verklebt werden. Hierzu zählt auch der Klebstoff
"Theramix".
[0052] Es ist weiterhin bevorzugt, dass das außenliegende Außendeckblech mit einem schubweich
verbindenden Klebstoff oder Klebeband mit dem Türblattrahmen klebend verbunden ist.
Als Klebband kommt jedes für derartige Anwendungen vorgesehenes doppelseitiges Klebeband
in Frage. Wenn ein loser, aufzutragender schubweicher Klebstoff verwendet wird, um
das außenliegendes Aluminium-Außendeckblech schubweich an dem Türblattrahmen zu befestigen,
sind auf den äußeren Oberflächen der Türblattrahmenprofile im Kontakt mit dem Außendeckblech
Klebstoffnuten vorgesehen, die im Vergleich zu üblichen Klebstoffnuten tiefer ausgebildet
sind. In diesem Fall ist es vorteilhaft, den äußeren Holm oder Steg des äußeren Türblattrahmenprofils
im Kontakt mit den Deckblechen dicker auszubilden, um tiefere Klebstoffnuten vorsehen
zu können.
[0053] Es ist bevorzugt, dass das Haustür-Türblatt eine Mehrfachverriegelungseinrichtung
aufweist, die von außen nur über Personenidentifikation betätigbar ist.
[0054] Gemäß einem zweiten Aspekt schafft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines
Haustür-Türblatts, das folgende Schritte umfasst:
- a) Herstellen eines Türblattrahmens aus einem oder mehreren Türblattrahmenprofilen,
insbesondere einem oder mehreren äußeren Türblattrahmenprofilen aus einem Polymermaterial,
wie einem Polyamid, und einem oder mehreren inneren Türblattrahmenprofilen aus einem
Metallmaterial, wie Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, im Kontakt mit dem einen
oder den mehreren äußeren Türblattrahmenprofilen;
- b) Befestigen der Innendeckplatte, die ein Innendeckblech aufweist, an der Innenseite
des Türblattrahmens;
- c) Befestigen der Außendeckplatte, die ein oder mehrere Außendeckbleche aufweist,
an der Außenseite des Türblattrahmens,
wobei ein Außendeckblech einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten als das Innendeckblech
hat.
[0055] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) umfasst:
b1) Schubfestes Befestigen des Innendeckblechs an dem Türblattrahmen.
[0056] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) umfasst:
b2) Verkleben des Innendeckblechs mit einem schubfest verbindenden Klebstoff mit dem
Türblattrahmen;
[0057] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) umfasst:
b3) Verwenden eines Aluminiumblechs als Innendeckblech.
[0058] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c1) Befestigen des einen Außendeckblechs an dem Türblattrahmen;
[0059] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c2) Befestigen der mehreren Außendeckbleche an dem Türblattrahmen unter Ausbildung
einer Sandwichstruktur, wobei die Außendeckbleche so ausgewählt werden, dass ein innenliegendes
Außendeckblech einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten als ein außenliegendes
Außendeckblech und/oder das Innendeckblech hat.
[0060] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c3) Befestigen mehrerer Außendeckbleche an dem Türblattrahmen unter Ausbildung einer
Sandwichstruktur, wobei ein innenliegendes Außendeckblech schubfest an dem Türblattrahmen
befestigt wird und ein außenliegende Außendeckblech schubweich an dem Türblattrahmen
befestigt wird.
[0061] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c4) Auswählen des außenliegenden Außendeckblechs einer Sandwich-Struktur so, dass
sein Längenausdehnungskoeffizient dem 1,1-fachen bis 3-fachen und vorzugsweise 1,3-fachen
bis 2,7-fachen, besonders bevorzugt 1,5-fachen bis 2,5-fachen, noch bevorzugter etwa
1,5-fachen bis etwa 2,0-fachen des Längenausdehnungskoeffizienten des innenliegenden
Außendeckblechs und/oder des Innendeckblechs entspricht.
[0062] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c5) Auswählen des einen Außendeckblechs bzw. des innenliegenden Außendeckblechs so,
dass seine Steifigkeit dem 1,5-fachen bis 5-fachen, vorzugsweise 2-fachen bis 4-fachen,
besonders bevorzugt 2,5-fachen bis 3,5-fachen der Steifigkeit des außenliegenden Außendeckblechs
und/oder des Innendeckblechs entspricht.
[0063] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c6) Verwenden eines Stahlblechs, insbesondere Edelstahlblechs, als das eine Außendeckblech
bzw. das innenliegende Außendeckblech.
[0064] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c7) Verwenden eines Aluminiumdeckblechs als das außenliegende Außendeckblech und/oder
das Innendeckblech.
[0065] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c8) Verkleben des einen Außendeckblechs bzw. des innenliegenden Außendeckblechs und/oder
des Innendeckblechs mit einem schubfest verbindenden Klebstoff mit dem Türblattrahmen.
[0066] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) umfasst:
c9) Verkleben des außenliegenden Außendeckblechs mit einem schubweich verbindenden
Klebstoff oder Klebeband mit dem Türblattrahmen.
[0067] Es ist bevorzugt, dass das Stahlblech unter Stahlblechen aus nicht-magnetischen Stählen,
nichtrostenden Stählen, insbesondere nicht-magnetischen nichtrostenden Stählen, Edelstählen,
insbesondere nicht-magnetischen und/oder nichtrostenden Edelstählen, und austenitischen
Stählen ausgewählt wird.
[0068] Es ist bevorzugt, dass das Verfahren den weiteren Schritt d) umfasst:
d) Montieren einer Mehrfachverriegelungseinrichtung in dem Haustür-Türblatt, die von
außen nur über Personenidentifikation betätigbar ist.
[0069] Eine Haustür, die das Haustür-Türblatt nach Patentanspruch 1 und eine Türzarge umfasst,
ist Gegenstand eines weiteren Nebenanspruchs.
[0070] Die Erfindung liefert einen neuen Lösungsansatz für das Problem der durch Temperaturänderung
hervorgerufenen Verbiegung von Haustüren mit metallischem Deckblech, insbesondere
Aluminiumdeckblech. Der Lösungsansatz besteht in einer "Armierung" des Türflügels
mittels zusätzlich aufgeklebtem Stahlblech auf der Tür-Außenseite. Die Tür-Außenseite
entspricht der Bandgegenseite der Tür. Das hier angewendete Prinzip ist ähnlich dem
Prinzip der Stahlbetonarmierung.
[0071] Stahl hat gegenüber Aluminium nur 50 % Längenausdehnung. Edelstahl hat gegenüber
Aluminium nur etwa 66 % Längenausdehnung. Stahl hat gegenüber Aluminium 3-fache Zugfestigkeit.
[0072] Im Folgenden wird die Funktionsweise einer Tür nach dem neuen Lösungsansatz erklärt:
Das fest mit dem Flügelrahmen verklebte Edelstahlblech "hält die Tür zusammen". Der
um 50 % bzw. etwa 34 % geringere Längenausdehnungskoeffizient von Stahl bzw. Edelstahl
wirkt dem des Aluminiumbleches entgegen. Das Stahlblech bzw. Edelstahlblech verringert
die Längenausdehnung des Aluminiumblechs.
[0073] Das Aluminiumblech hat keine Verbindung zum Stahlblech oder zum PU-Schaum. Es ist
lediglich im Randbereich "schubweich" mit dem Flügelprofil verbunden. Somit kann es
sich "relativ leicht" ausdehnen, ohne allzu viel Kraft in den Flügel einzuleiten.
Mit Hilfe des Stahlbleches reicht nun die statische Gegenkraft des Flügelprofils aus,
um die Verformung auf ein Minimum zu reduzieren.
[0074] Das Aluminiumblech hat in dieser Sandwich-Anordnung eine weitere Funktion: es "schirmt"
das Stahlblech etwas gegen Temperatureinwirkung ab. Dadurch dehnt es sich weniger
aus bzw. zieht sich weniger zusammen.
[0075] Der neue Lösungsansatz bringt außerdem Vorteile bei der Fertigung der Tür mit sich:
Das Stahlblech braucht lediglich auf Türgröße formatiert zu werden. Bei Türen mit
Lichtausschnitt (Glaseinsatz) erhält das Stahlblech ebenfalls einen (größeren) Lichtausschnitt.
Der Einbau von Gläsern ist unverändert zum heutigen Verfahren. Außerdem kann das Stahlblech
mit den "standardmäßigen" Klebstoffen auf den "standardmäßigen" Profilen verklebt
werden. Die Türenherstellung kann bezüglich des Glaseinsatzes und der Injektion des
PU-Schaumes unverändert bleiben.
[0076] Weiterhin gibt es Vorteile der Tür nach dem neuen Lösungsansatz hinsichtlich der
Wirtschaftlichkeit. Das Stahlblech kann vom Coil herunter auf der Schlagschere formatiert
werden. Dies ist preisgünstig. Das Stahlblech ist hermetisch abgeschlossen. Es benötigt
nur eine minimale Zinkauflage (Verzinkung nach dem Sendzimir-Verfahren). Wegen des
hermetischen Abschlusses kann auf die Verzinkung auch vollständig verzichtet werden.
Bei nicht-rostenden Edelstählen kann auf die Verzinkung ganz verzichtet werden.
[0077] Weitere Vorteile der Tür nach dem neuen Lösungsansatz ergeben sich für den Endverbraucher.
Er kann (von außen) trotz der verbesserten Biegefestigkeit keinerlei Unterschied erkennen.
Das Türblatt wird beispielsweise nur etwa 1 mm dicker. Die Türdichtung kann die entstehende
Verformung "ausgleichen". Zuglufterscheinungen oder hohe Bedienkräfte am Schlüssel
werden deutlich reduziert. Das Stahlblech hat keinen negativen Einfluss auf die Eigenschaft
"Einbruchhemmung".
[0078] Der steifere Türflügel kann verbesserte Werte bei Prüfungen, wie "Widerstand gegen
Windlast", bringen.
[0079] Die Problemstellung und ein Ausführungsbeispiel werden im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Haustür des Stands der Technik in einer Querschnittsansicht;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Problemstellung anhand eines Längsschnitts durch
eine Hauswand mit integrierter Haustür, die durch Temperaturänderung verzogen ist;
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht eines Türblattrahmens mit der Darstellung von Lösungen zur
Beseitigung der Verbiegung eines Haustür-Türblatts durch Temperaturänderung gemäß
dem Stand der Technik;
- Fig. 4
- eine Haustür mit einem verbesserten Dichtungssystem mit einer ersten erfindungsgemäßen
Ausführungsform des Haustür-Türblatts in einer Querschnittsansicht;
- Fig. 5
- eine Haustür ohne das verbesserte Dichtungssystem mit einer zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsform des Haustür-Türblatts in einer Querschnittsansicht.
[0080] Fig. 1 zeigt eine Haustür 10 des Stands der Technik umfassend eine Haustür-Zarge
14 und ein Haustür-Türblatt 12 in einer Querschnittsansicht.
[0081] Die Zarge 14 umfasst ein äußeres Zargenprofil 20 aus einem Aluminiumhohlprofil und
ein inneres Zargenprofil 22 aus einem Aluminiumhohlprofil. Das äußere Zargenprofil
20 und das innere Zargenprofil 22 sind durch senkrecht zu äußerer Breitseite 34 und
innerer Breitseite 36 der Haustür 10 verlaufende, für die thermische Trennung sorgende
Verbindungsstege 24 miteinander verbunden. Für die Verbindung sind die Verbindungsstege
24 an ihren Enden schwalbenschwanzförmig ausgebildet. Die schwalbenschwanzförmigen
Enden greifen in entsprechend geformte Nuten im äußeren Zargenprofil 20 und im inneren
Zargenprofil 22 formschlüssig unter Ausbildung von Nut-Feder-Verbindungen ein. Für
die thermische Trennung sind die Verbindungsstege 24 aus einem Material mit geringer
Wärmeleitfähigkeit, wie einem Polymermaterial, wie z. B. Polyamid oder Aramid, oder
einem Verbundmaterial, wie faserverstärktem Kunststoffmaterial (CFK, GFK), gebildet.
[0082] Der zwischen äußerem Zargenprofil 20, innerem Zargenprofil 22 und den Verbindungsstegen
24 vorhandene Hohlraum 26 ist zur weiteren Wärmedämmung mit einer PU-Hartschaumfüllung
28 gefüllt ist.
[0083] Das äußere Zargenprofil 20 ist mit einem in Richtung auf das Türblatt 12 vorspringenden
ersten Anschlagfalz 50 versehen, gegen den der Randbereich der Außendeckplatte 40
im geschlossenen Zustand der Haustür 10 anschlägt. Auf der Anschlagseite weist der
erste Anschlagfalz 50 an seinem äußeren Ende eine erste C-profilförmige Aufnahmenut
56 auf, in der eine äußere Anschlagdichtung 60 angreift. Die Verbindungsstege 24 sind
zudem als langgestreckte Aufnahmenuten 30 mit schwalbenschwanzförmigen Hintergriffen
ausgebildet. In der langgestreckten Aufnahmenut 30 in dem türblattseitigen Verbindungssteg
24 greift eine mittlere Anschlagdichtung 70 an.
[0084] Das Haustür-Türblatt 12 weist einen thermisch getrennten Türblattrahmen 38, als Außendeckplatte
40 ein Außendeckblech 74 aus Aluminium, als Innendeckplatte 42 ein Innendeckblech
72 aus Aluminium und einen mit einer PU-Hartschaumfüllung 92 gefüllten Türblatthohlraum
86 zwischen Außendeckblech 74 und Innendeckblech 72 auf. Die Deckbleche 72, 74 sind
auf die Außenflächen des Türblattrahmens 38 aufgeklebt und bilden die äußere Breitseite
34 und die innere Breitseite 36 des Türblatts 12.
[0085] Für die thermische Trennung umfasst der Türblattrahmen 38 ein äußeres Türblattrahmenprofil
44 aus einem Polymermaterial, beispielsweise einem Polyamid, oder einem Verbundwerkstoff,
beispielsweise einem faserverstärkten Kompositmaterial (CFK, GFK), und ein fest damit
verbundenes inneres Türblattrahmenprofil 46 aus einem Metallmaterial, beispielsweise
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Die Türblattrahmenprofile 44, 46 sind als
Hohlprofile ausgebildet. Der Türblattrahmen 38 kann für die thermische Trennung auch
einteilig aus einem einzigen Türblattrahmenprofil gebildet sein, wenn er aus einem
Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit, wie einem Polymermaterial oder einem Verbundwerkstoff,
hergestellt wird. Die PU-Hartschaumfüllung 92 zwischen den Deckblechen 72, 74 dient
ebenfalls der Wärmedämmung und thermischen Trennung des Türblatts 38.
[0086] Aus dem äußeren Türblattrahmenprofil 44 stehen im Wesentlichen senkrecht zu den Breitseiten
34, 36 des Türblatts 12 verlaufende Profilstege 54 hervor, deren Ende schwalbenschwanzförmig
ausgebildet ist. Die schwalbenschwanzförmigen Enden der Profilstege 54 greifen unter
Ausbildung von Nut-Feder-Verbindungen in entsprechend geformte Aufnahmenuten in dem
inneren Türblattrahmenprofil 46 aus Aluminium ein. Das äußere Türblattrahmenprofil
44, die Profilstege 54 und das innere Türblattrahmenprofil 46 bilden einen Hohlraum
26, der mit einer PU-Hartschaumfüllung 28 gefüllt ist.
[0087] Das äußere Türblattrahmenprofil 44 weist in seinem Inneren einen ersten und einen
zweiten Diagonalversteifungssteg 82, 84 auf. Ferner ragt ebenfalls diagonal eine Hakenausbildung
88 in Richtung des Türblatthohlraums 86 hervor, die sich in der PU-Hartschaumfüllung
92 im Türblatthohlraum 86 verhakt. Die Hakenausbildung 88 ist weiterhin so ausgebildet,
dass sie zusammen mit dem übrigen äußeren Türblattrahmenprofil 44 eine Auflagefläche
32 zum Auflegen der Außendeckplatte 40 bildet.
[0088] Das innere Türblattrahmenprofil 46 ist mit einem in Richtung auf die Zarge 14 vorspringenden
zweiten Anschlagfalz 96 versehen, gegen den der Randbereich des inneren Zargenprofils
22 im geschlossenen Zustand der Haustür 10 anschlägt. Auf der Anschlagseite weist
der zweite Anschlagfalz 96 an seinem äußersten Ende eine zweite C-profilförmige Aufnahmenut
100 auf, in der eine innere Anschlagdichtung 104 angreift. Weiterhin ragt diagonal
eine Hakenausbildung 88 in Richtung des Türblatthohlraums 86 hervor, die sich in der
PU-Hartschaumfüllung 92 im Türblatthohlraum 86 verhakt. Die Hakenausbildung 88 ist
weiterhin so ausgebildet, dass sie zusammen mit dem übrigen inneren Türblattrahmenprofil
46 eine Auflagefläche 32 zum Auflegen der Innendeckplatte 42 bildet.
[0089] Für die Befestigung der Türblattrahmenprofile 44, 46 sind in den Auflageflächen 32
der Türblattrahmenprofile 44, 46 Klebstoffnuten 68 vorgesehen, in die ein hart verklebender
Klebstoff eingebracht wird. Nach Einbringen des hart verklebenden Klebstoffs werden
die Türblattrahmenprofile 44, 46 aufgelegt, wonach der Klebstoff aushärtet.
[0090] Bei der Haustür 10 gemäß Fig. 1 ist das Außendeckblech 74 aus Aluminium, das einen
relativ großen Ausdehnungskoeffizienten hat, "schubfest" mit dem Türblattrahmen verklebt
und kann sich nicht frei ausdehnen. Die durch das Ausdehnen des Außendeckblechs 74
entstehenden Kräfte sind enorm groß. Das äußere Türrahmenprofil 44 gibt der Kraft
des sich verlängernden beziehungsweise verkürzenden Aluminiumblechs nach und verbiegt
sich. Diese Verbiegung kann konkav oder konvex sein. Für Einzelheiten wird auf die
folgende Fig. 2 verwiesen. Die aus dem Flügelprofil kommende statische Gegenkraft
reicht bei weitem nicht aus.
[0091] Weiterhin ist der in das Türblatt injizierte PU-Schaum "schubfest" mit dem Aluminiumblech
verklebt. Der Schaum dehnt sich bei Temperaturerhöhung ebenfalls aus und bringt zusätzliche
Schubkraft in das Türrahmenprofil 44 ein.
[0092] Außerdem ist bei der Haustür 10 gemäß Fig. 1 der Abstand zwischen dem ersten Anschlagfalz
50 des äußeren Zargenprofils 20 und der Außendeckplatte 40 des Türblattes 12 wegen
der am äußeren Ende des ersten Anschlagfalzes 50 angeordneten ersten C-profilförmigen
Aufnahmenut 56 gering, so dass für das Türblatt 12 nur wenig Konstruktionsluft vorhanden
ist. Ebenso ist der Abstand zwischen dem zweiten Anschlagfalz 96 und dem inneren Zargenprofil
22 wegen der am äußeren Ende des zweiten Anschlagfalzes 96 angeordneten zweiten C-profilförmigen
Aufnahmenut 100 gering, so dass für das Türblatt 12 auch an dieser Stelle der Türkonstruktion
nur wenig Konstruktionsluft vorhanden ist. Die Konstruktionsluft liegt jeweils bei
etwa 3 mm. Dieser geringe Abstand ist nachteilig, weil er erhöhte Bedienungskräfte
beim Öffnen und Schließen der Tür erfordert, was zu Reklamationen führen kann.
[0093] Fig. 2A bis 2C zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines Teilbereiches
eines Hauses umfassend eine Hauswand und die darin vorgesehene Haustür. Der Bereich
links entspricht dem Bereich außerhalb des Hauses, der Witterungseinflüssen, insbesondere
Temperaturänderungen, ausgesetzt ist. Der Bereich rechts entspricht dem Bereich innerhalb
des Hauses, in dem die Temperaturen konstanter sind. Durch starke Temperaturänderungen
ergeben sich im Bereich der Haustür Verbiegungsprobleme, für die die Erfindung einen
neuen Lösungsansatz bietet.
[0094] Das Haustür-System ist zweischalig mit einer Wärmeschutzfüllung aufgebaut. Durch
den hochwärmegedämmten Aufbau wird erreicht, dass die Oberflächentemperatur auf der
Haustürinnenseite das ganze Jahr über im Bereich zwischen ca. 15 °C und 25 °C liegt.
Die Oberflächentemperatur auf der Haustüraußenseite kann aber im Winter ca. - 10 °C
und bei Sonneneinstrahlung im Sommer + 50 °C und mehr erreichen. Auf der Außenseite
kann diese im Winter jedoch ca. -10 °C und darunter und bei Sonneneinstrahlung im
Sommer + 50 °C und darüber erreichen.
[0095] Diese Temperaturdifferenzen führen an wärmegedämmten Türen zu Verformungen durch
den physikalischen Bimetalleffekt. Der im Mauerwerk fest verankerte Türrahmen führt
fast keine Verformungen durch. Der Türflügel allerdings biegt sich im Winter nach
innen und im Sommer nach außen. Elastische Dichtungen und einstellbare Schließbleche
gleichen diese Verformungen und Bewegungen aus. Trotzdem kann es sein, dass am Türgriff
etwas nachgeholfen werden muss, um das Türschloss zu öffnen bzw. zu schließen. Der
Anpressdruck des Türflügels kann über eine Verstellung im Schließblech der Jahreszeit
entsprechend angepasst werden. Auch ein geringer Luftaustausch durch die Tür, insbesondere
an der Türschwelle, darf stattfinden. Diese leichten Verformungen resultieren aus
den physikalischen Eigenschaften wärmegedämmter Türen.
[0096] Aluminium-Haustüren sind entsprechend den RAL-Güterichtlinien RAL-GZ996 hergestellt
und erreichen die Beanspruchungsgruppe A. Haustüren sind ein Fassadenelement des Objektes
und dadurch den Temperaturdifferenzen zwischen Innen- und Außenklima ausgesetzt. Die
extremen Außentemperaturen, im Sommer über 30 °C, im Winter unter -15 °C, können zu
Flügelverformungen und damit zu Funktionsproblemen an Türen führen
[0097] Grenzwerte für zulässige Türflügelverformungen liegen nach RAL-GZ996 bei extremen
Temperaturbelastungen für die Verformung bei ≤ 4,5 mm und für das Verriegelungsmoment
bei ≤ 1,5 Nm.
[0098] Einen großen Einfluss auf die Temperatur einer Türoberfläche außen bei direkter Sonnenbestrahlung
und damit auf das das Ausmaß der Verbiegung hat die Farbe der Tür. Eine weiße Tür
erwärmt sich bei direkter Sonneneinstrahlung auf ca. 40 - 50 °C, eine dunkle Tür auf
ca. 74 - 70 °C, eine sehr dunkle Tür auf ca. 70-80 °C.
[0099] Fig. 2A zeigt die Situation für eine nach innen aufgehende Tür 10 bei einem Sommerklima.
Außen herrschen 25-35 °C, innen beträgt die Temperatur 23 °C. Durch die Erwärmung
und Ausdehnung des Aluminiumblechs auf der Haustür-Außenseite 16 ohne eine entsprechende
Erwärmung und Ausdehnung des Aluminiumblechs auf der Haustür-Innenseite 18 kommt es
zu einer konvexen Verformung 106. Die Haustür 10 verbiegt sich leicht in Richtung
des Raumes. Haustüren 10 mit dunkler Oberfläche dürfen daher keiner direkten Sonneneinstrahlung
und keinem Schlagregen ausgesetzt werden. Die Auswirkungen der konvexen Verformung
106 zeigen sich in einer schlechteren Dichtungsanlage. Die Tür 10 ist nur schwer zu
schließen.
[0100] Fig. 2B zeigt die Situation für eine nach innen aufgehende Haustür 10 bei einem Winterklima.
Außen herrschen -15 °C, innen beträgt die Temperatur 23 °C. Durch die Erwärmung und
das Zusammenziehen des Aluminiumblechs auf der HaustürAußenseite 16 kommt es zu einer
konkaven Verformung 108. Die Haustür 10 verbiegt sich leicht in Richtung des Außenbereichs.
Die Auswirkungen der konkaven Verformung 108 zeigen sich in einer schlechteren Dichtungsanlage.
Die Haustür 10 zeigt ein schlechteres Sperrverhalten.
[0101] Bei stark beheizten Innenräumen und bei gleichzeitig sehr kalten Außentemperaturen
können die großen Temperaturdifferenzen zu Funktionsproblemen führen.
[0102] Als Maßnahmen kommen in Frage: Zuschließen der Tür. Der Türflügel wird schlossseitig
durch Mehrfachverriegelung zusätzlich oben und unten fixiert; 3-fache Verriegelung
und Verstellbarkeit der Schließleiste ± 2 mm; bei den Türen mit extrem kaltem Klima
ist es vorteilhaft, das Versteifungsprofil an der Schlossseite einzubauen.
[0103] Fig. 2C enthält die Darstellung eines Lösungsansatzes ohne bauliche Veränderung an
der wärmegedämmten Haustür 10. Bei direkter Sonneneinstrahlung können die großen Temperaturdifferenzen
zu Funktionsproblemen führen. Als Gegenmaßnahmen sind möglich: Vermeidung des Türeinbaus
mit direkter Sonneneinstrahlung; Tür 10 mit hellen Oberflächen und Einbau eines zusätzlichen
Schutzes durch ein Vordach 110; Zuschließen der Tür. Der Türflügel wird schlossseitig
durch Mehrfachverriegelung zusätzlich oben und unten fixiert; Dreifachverriegelung
und Verstellbarkeit der Schließleiste ± 2 mm; Einbau des Versteifungsprofils an der
Schlossseite.
[0104] Fig. 3 zeigt ein Türblatt 12 des Stands der Technik in einer Querschnittsansicht
mit einer Lösung zur Verminderung der Verbiegung des Türblatts 12 bei Temperaturänderung.
Das Türblatt 12 ist im Wesentlichen wie das Türblatt gemäß Fig. 1 aufgebaut. Gleiche
Bauelemente tragen die gleichen Bezugszeichen. Zur Stabilisierung des Türblatts 12
gemäß dieser Ausführungsform ist in das innere Türblattrahmenprofil 46 ein massiver
Stahlkern 112 eingefügt.
[0105] Fig. 4 zeigt eine Haustür 10 mit einem erfindungsgemäßen Türblatt 12. Zur Beschreibung
der mit der Tür 10 gemäß Fig. 4 übereinstimmenden Konstruktionselemente, die mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind, wird auf die entsprechenden Ausführungen zu Fig. 4 verwiesen.
[0106] Die Haustür gemäß Fig. 4 unterscheidet sich durch zwei konstruktive Maßnahmen von
der Haustür des Stands der Technik gemäß Fig. 1. Durch ein verbessertes Dichtungssystem
wird die Konstruktionsluft zwischen Türblatt 12 und Zarge 14 deutlich vergrößert.
Mit Hilfe des erfindungsgemäß ausgebildeten, weiter unten detailliert beschriebenen
Türblatts 12 wird ein geringerer Verzug des Türblatts 10 bei Temperaturänderung erzielt.
Durch die Kombination dieser beiden Maßnahmen wird eine einwandfreie Funktionsweise
der Haustür 10 gewährleistet.
[0107] Die Verbesserung des Dichtungssystems besteht darin, dass die erste C-profilförmige
Aufnahmenut 56 vom äußeren Ende des ersten Anschlagfalzes 50 an dessen inneres Ende
und damit in die Ecke zwischen der Seitenwand des äußeren Zargenprofils 20 und dem
ersten Anschlagfalz 50 verschoben ist und die zweite C-profilförmige Aufnahmenut 100
vom äußeren Ende des zweiten Anschlagfalzes 96 an dessen inneres Ende und damit in
die Ecke zwischen der Seitenwand des inneren Türblattrahmenprofils 46 und dem zweiten
Anschlagfalz 96 verschoben ist. Durch die Verschiebung der C-profilförmigen Aufnahmenuten
56, 100 wird die Konstruktionsluft zwischen dem Anschlagfalz 50 und der im geschlossenen
Zustand gegenüberliegender Außendeckplatte 40 und zwischen dem Anschlagfalz 96 und
dem im geschlossenen Zustand gegenüberliegenden inneren Zargenprofil 22 deutlich vergrößert.
Die vergrößerten Spalte werden durch eine flexible und deutlich größere äußere Anschlagdichtung
60 und eine flexible und deutlich vergrößerte innere Anschlagdichtung 104 abgedichtet.
Die so verbesserte Haustür 10 kann wegen der größeren Konstruktionsluft oder dem vergrößerten
Spalt von bis zu etwa 5 mm mit geringeren Bedienungskräften bedient werden.
[0108] Wenn dieses neue Dichtungssystem zusätzlich mit einem optimierten GU-Schlosssystem
kombiniert wird (nicht dargestellt), kann eine Reduzierung der Bedienungskräfte um
bis zu 80 % erzielt werden. Hierdurch können verformungsbedingte Reklamationen weitgehend
vermieden werden.
[0109] Verbiegungen der Haustür 10 werden durch Temperaturänderungen auf der Außenseite
16 der Haustür 10 hervorgerufen. Zur Beseitigung dieses Problems wird ein Türblatt
12 bereitgestellt, bei dem ein Außendeckblech 74 aus Edelstahl als Außendeckplatte
40 schubfest auf die Auflagefläche 32 des äußeren Türblattrahmenprofils 44 aufgeklebt
wird. Als Innendeckplatte 42 wird ein Innendeckblech 72 aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
verwendet, das schubfest auf die Auflagefläche 32 des inneren Türblattrahmenprofils
46 aufgeklebt wird.
[0110] Das äußeren Türblattrahmenprofil 44 besteht beispielsweise aus einem Verbundmaterial
oder einem Polymermaterial, insbesondere einem Polyamid. Das innere Türblattrahmenprofil
44 und das Innendeckblech 72 bestehen beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung,
insbesondere einer Aluminium-Magnesium-Legierung, wie einer AlMg-Legierung mit einem
Magnesiumanteil von weniger als 20 Gew.-%. Für die Verklebung wird der Klebstoff 66
in die in den Türblattrahmenprofilen 44, 46 vorgesehenen Klebstoffnuten 68 gegeben.
Die Deckbleche 72, 74 werden formschlüssig auf die Türblattrahmenprofile 44, 46 aufgeklebt
und bilden die nach außen sichtbare äußere Breitseite 34 und innere Breitseite 36
des Türblatts 12.
[0111] Durch den geringeren Ausdehnungskoeffizienten von Edelstahl gegenüber Aluminium und
den deutlich geringeren Ausdehnungskoeffizienten von Edelstahl gegenüber dem Polymermaterial
des äußeren Türblattrahmenprofils 44 wird ein Türblatt 12 erhalten, das sich bei Temperaturänderungen
wesentlich weniger verzieht und somit ein fehlerfreies Öffnen und Schließen der Tür
ermöglicht.
[0112] Fig. 5 zeigt eine Haustür 10 mit einem weiteren erfindungsgemäßen Türblatt 12, die
auf der in Fig. 1 dargestellten Haustür 10 des Stands der Technik basiert. Für die
übereinstimmenden Konstruktionsmerkmale wird auf die Beschreibung der Tür gemäß Fig.
1 verwiesen. Anders als in Fig. 4 sind bei dieser Ausführungsform die Anschlagdichtungen
60, 104 in Aufnahmenuten 56, 100 enthalten, die am äußeren Ende der Anschlagfalze
50, 96 angeordnet sind. Bei dieser Anordnung der Aufnahmenuten 56, 100 ist wie weiter
oben beschrieben die Konstruktionsluft begrenzt. Bei dieser Konstruktion ist es besonders
wichtig, Verbiegungen des Türblatts 12 bei Temperaturänderung zu vermeiden.
[0113] Die Innendeckplatte 42 besteht wie bei den vorherigen Ausführungsformen aus einem
das innere Türblattrahmenprofil 46 vollständig abdeckenden Innendeckblech 72 aus Aluminium.
Das Innendeckblech 72 ist durch einen schubfest verklebenden Klebstoff in den Klebstoffnuten
68 auf der Auflagefläche 32 des inneren Türblattrahmenprofils 46 mit dem inneren Türblattrahmenprofil
46 verklebt, so dass auf das Innendeckblech 72 einwirkenden Kräfte im Wesentlichen
auf das innere Türblattrahmenprofil 46 übertragen werden. Die Klebstoffnuten 68 sind
mit einer geringen Tiefe ausgebildet.
[0114] Die Außendeckplatte 40 besteht aus einem außenliegenden Außendeckblech 74 aus Aluminium
und einem innenliegenden Außendeckblech 76 aus Stahl, insbesondere Edelstahl oder
austenitischem Stahl, die gemeinsam eine Sandwich-Struktur bilden.
[0115] Für die formschlüssige und kraftschlüssige Verbindung sowohl des außenliegenden Außendeckblechs
74 als auch des innenliegenden Außendeckblechs 76 mit der Auflagefläche 32 des äußeren
Türblattrahmenprofils 44 muss die Auflagefläche 32 des äußeren Türblattrahmenprofils
44 in der Draufsicht an ihrem äußeren Rand umlaufend einen erhöhten Auflageflächenbereich
32a für die Ablage des außenliegenden Außendeckblechs 74 und weiter innen ebenfalls
umlaufend einen etwas tieferliegenden Auflageflächenbereich 32b für die Ablage des
innenliegenden Außendeckblechs 76 haben. Der Höhenunterschied zwischen diesen beiden
Bereiche 32a, 32b entspricht der Dicke des innenliegenden Außendeckblech 76. Die Außenfläche
des äußeren Türblattrahmenprofils 44 weist demnach eine umlaufende Stufe parallel
zu den äußeren Rändern des äußeren Türblattrahmenprofils 44 auf. Die Kantenlängen
des innenliegenden Außendeckblech 76 entsprechen den Kantenlängen der umlaufenden
Stufe, so dass das innenliegende Außendeckblech 76 formschlüssig in den tieferliegenden
Auflageflächenbereich 32b eingepasst werden kann. Nach dem Verkleben bilden das innenliegende
Außendeckblech 76 und der erhöhte Auflageflächenbereich 32a eine ebene Fläche für
die Ablage und Verklebung des außenliegenden Außendeckblechs 74. Das außenliegende
Außendeckblech 74 hat solche Kantenlängen, dass es das äußere Türblattrahmenprofil
44 vollständig bedeckt und den einzig sichtbaren äußeren Abschluss des Türblatts 12
bildet.
[0116] Das innenliegende Außendeckblech 74 aus Edelstahl wird schubfest mit dem äußeren
Türblattrahmenprofil 44 verklebt. Hierfür sind in dem tieferliegenden Auflageflächenbereich
32b Klebstoffnuten 68 von geringer Tiefe vorgesehen. Für die schubfeste Verklebung
wird beispielsweise der schubfest verklebende Klebstoff Theramix verwendet.
[0117] Das außenliegende Außendeckblech 76 aus Aluminium wird schubweich mit dem äußeren
Türblattrahmenprofil 44 verklebt. Hierfür sind in dem erhöhten äußeren Auflageflächenbereich
32b tiefere Klebstoffnuten 68 für den schubweich verklebenden Klebstoff vorgesehen.
Die schubweiche Verklebung hat zur Folge, dass Kräfte, die beispielsweise durch die
Längenänderung des außenliegenden Außendeckblechs bei Temperaturänderung hervorgerufen
werden, im Wesentlichen an den ausgehärteten schubweichen Klebstoff abgegeben werden,
nicht aber an das äußere Türblattrahmenprofil 44 weiterleitet werden, wodurch eine
Verbiegung verhindert werden kann. Das innenliegende Außendeckblech 76 aus Edelstahl
ist schubfest mit dem äußeren Türblattrahmenprofil 44 verklebt und sorgt so für die
Stabilität des Türblatts 12. Da sein Längenausdehnungskoeffizient sehr viel kleiner
als der von Aluminium ist und da es zusätzlich durch das außenliegenden Außendeckblech
74 vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist, kommt es zu keiner relevanten Ausdehnung
des innenliegenden Außendeckblechs 76, so dass dieses Deckblech 76 ohne Nachteile
schubfest mit dem äußeren Türblattrahmenprofil 44 verklebt werden kann.
[0118] Es wird eine verzugsoptimierte Konstruktion erhalten. Stahl hat 50 % weniger Längenausdehnung
als Aluminium, Edelstahl etwa 34 % weniger Längenausdehnung als Aluminium. Stahl,
insbesondere Edelstahl, ganz besonders nicht-magnetischer Edelstahl, hat außerdem
eine 3-fache Steifigkeit gegenüber Aluminium. Der Verbund aus Stahlblech bzw. Edelstahlblech
und PA-Profil ist schubfest. Der schubfeste Verbund hält beim Schäumen die Flügelprofile
"auf Maß". Der schubfeste Verbund ist stärker als der schubweiche Verbund zwischen
Aluminiumblech und PA-Profil. Der schubweiche Verbund lässt das Aluminiumblech ausdehnen,
ohne das Flügelprofil mitzunehmen.
[0119] Ein weiterer Vorteil dieser Sandwichanordnung besteht darin, dass das äußere Aluminiumblech
das darunterliegende Edelstahlblech gegen Temperatur und Erwärmung durch die Außenluft
und Sonnenlicht abschirmt.
[0120] Funktionsweise: Der schubfeste Verbund ist stärker als der schubweiche Verbund. Das
Aluminiumblech kann sich stärker ausdehnen, ohne den Flügel mitzunehmen. Das Stahlblech,
insbesondere Edelstahlblech, hält dagegen. Die schubfeste Befestigung erfolgt durch
das Stahlblech bzw. Edelstahlblech. Die Verbundwirkung ist daher wie bisher.
[0121] Bei einem Lichtausschnitt erhält das (Edel)-Stahlblech einen größeren Ausschnitt
als das Glas ist. Die Glasanbindung erfolgt wie bisher. Die Glasdicke ist wie bisher.
Zur Vermeidung von Beulen im Aluminiumblech gegebenenfalls das (Edel)-Stahlblech punktuell
mit Löchern versehen.
[0122] Das auf der Türaußenseite zu montierende Aluminiumdeckblech hat beispielsweise eine
Dicke von 1,5 mm. Das Stahlblech, insbesondere Edelstahlblech, kann die gleiche Dicke
haben. Das Aluminiumdeckblech wird durch "schubweiche" Verklebung mit einem Türblattrahmenprofil
verbunden. Für die Verklebung kann doppelseitiges Klebeband verwendet werden, beispielsweise
mit einer Stärke von 2 mm. Für die Verklebung kann alternativ MS Polymer mit Klebstoffnuten
im Türblattrahmenprofil verwendet werden.
[0123] Das Stahlblech, insbesondere Edelstahlblech, schließt bündig mit dem äußeren Rand
des Türblattrahmenprofils ab und ist schub- und zugfest mit einem Türblattrahmenprofil
verbunden. Hierbei kann es sich um das gleiche Türblattrahmenprofil handeln, mit dem
das Aluminiumblech "schubweich" verklebt ist. Die Verklebung kann mit dem Klebstoff
"Theramix" erfolgen. Die Verklebung kann entlang des gesamten Türblattrahmenprofils
umlaufend erfolgen oder auf Abschnitte des Türblattrahmenprofils beschränkt sein,
die so gewählt sind, dass insgesamt eine schub- und zugfeste Verbindung zwischen dem
Stahlblech bzw. Edelstahlblech und dem Türblattrahmenprofil erhalten wird.
[0124] Wenn für die Verklebung von Aluminiumblech und Türblattrahmenprofil kein Klebeband
verwendet wird, sondern ein loser Klebstoff aufgetragen wird, wird dieser in Klebstoffnuten
eingebracht. Um hinreichend tiefe Klebstoffnuten erzeugen zu können, wird das Türblattrahmenprofil
auf seiner Außenwand, in der die Nuten vorgesehen sind, mit einer dickeren Wandstärke
ausgeführt.
Bezugszeichenliste:
[0125]
- 10
- Haustür
- 12
- Haustür-Türblatt
- 14
- Haustür-Zarge
- 16
- Außenseite
- 18
- Innenseite
- 20
- äußeres Zargenprofil
- 22
- inneres Zargenprofil
- 24
- Verbindungssteg
- 26
- Hohlraum
- 28
- PU-Hartschaumfüllung
- 30
- langgestreckte Aufnahmenut
- 32
- Auflagefläche
- 32a
- erhöhten Auflageflächenbereich
- 32b
- tieferliegender Auflageflächenbereich
- 34
- äußere Breitseite
- 36
- innere Breitseite
- 38
- Türblattrahmen
- 40
- Außendeckplatte
- 42
- Innendeckplatte
- 44
- äußeres Türblattrahmenprofil
- 46
- inneres Türblattrahmenprofil
- 50
- erster Anschlagfalz
- 54
- Profilsteg
- 56
- erste C-profilförmige Aufnahmenut
- 60
- äußere Anschlagdichtung
- 66
- Klebstoff
- 68
- Klebstoffnut
- 70
- mittlere Anschlagdichtung
- 72
- Innendeckblech aus Aluminium
- 74
- außenliegendes Außendeckblech aus Aluminium
- 76
- innenliegendes Außendeckblech aus Stahl, insbesondere Edelstahl
- 80
- Außenseite des innenliegenden Außendeckblechs aus Stahl, insbesondere Edelstahl
- 82
- erster Diagonalversteifungssteg
- 84
- zweiter Diagonalversteifungssteg
- 86
- Türblatthohlraum
- 88
- Hakenausbildung
- 92
- PU-Hartschaumfüllung
- 96
- zweiter Anschlagfalz
- 100
- zweite C-profilförmige Aufnahmenut
- 104
- innere Anschlagdichtung
- 106
- konvexe Verformung
- 108
- konkave Verformung
- 110
- Vordach
- 112
- massiver Stahlkern
1. Haustür-Türblatt (12) für eine als Außenabschluss eines Gebäudes geeignete Haustür
(10), wobei das Haustür-Türblatt (12) ein oder mehrere den Türblattrahmen (38) bildende
Türblatt-Rahmenprofile (44, 48) und eine am Türblattrahmen (38) befestigte Innendeckplatte
(42) und eine am Türblattrahmen (38) befestigte Außendeckplatte (40) umfasst, wobei
die Innendeckplatte (42) ein Innendeckblech (72) aufweist und die Außendeckplatte
(40) ein oder mehrere Außendeckbleche (74, 76) aufweist, wobei das eine Außendeckblech
(76) oder eines der mehreren Außendeckbleche (74, 76) einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten
als das Innendeckblech (72) hat.
2. Haustür-Türblatt (12) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mehreren Außendeckbleche (74, 76) in einer Sandwich-Struktur übereinander angeordnet
sind, wobei ein innenliegendes Außendeckblech (74) einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten
als ein außenliegendes Außendeckblech (76) und/oder das Innendeckblech (72) hat.
3. Haustür-Türblatt (12) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das eine Außendeckblech (76) bzw. das innenliegende Außendeckblech (76) und das Innendeckblech
(72) schubfest an dem Türblattrahmen (38) befestigt sind und das außenliegende Außendeckblech
(74) schubweich an dem Türblattrahmen (38) befestigt ist.
4. Haustür-Türblatt (12) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Längenausdehnungskoeffizient des außenliegenden Außendeckblechs (74) und/oder
des Innendeckblechs (72) dem 1,1-fachen bis 3-fachen, vorzugsweise 1,3-fachen bis
2,7-fachen, besonders bevorzugt etwa 1,5-fachen bis etwa 2,0-fachen des Längenausdehnungskoeffizienten
des einen Außendeckblechs (76) bzw. des innenliegenden Außendeckblechs (76) entspricht,
und/oder
- die Steifigkeit des einen Außendeckblechs (76) bzw. des innenliegenden Außendeckblechs
(76) dem 1,5-fachen bis 5-fachen, vorzugsweise 2-fachen bis 4-fachen, besonders bevorzugt
2,5-fachen bis 3,5-fachen der Steifigkeit des außenliegenden Außendeckblechs (74)
und/oder des Innendeckblechs (72) entspricht.
5. Haustür-Türblatt (12) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem einen Außendeckblech (76) bzw. dem innenliegenden Außendeckblech
(76) um ein Stahlblech handelt und bei dem Innendeckblech (72) und dem außenliegenden
Außendeckblech (74) um Aluminiumbleche handelt.
6. Haustür-Türblatt nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Stahlblech aus einem Stahl besteht, der unter nicht-magnetischen Stählen, austenitischen
Stählen, austenitisch-ferritischen Stählen, nichtrostenden Stählen, insbesondere nicht-magnetischen
nichtrostenden Stählen, Edelstählen, insbesondere nicht-magnetischem und/oder nicht-rostenden
Edelstählen, ausgewählt ist.
7. Haustür-Türblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das eine oder die mehreren Türblattrahmenprofile (44, 46) zur thermischen Trennung
mindestens ein äußeres Türblattrahmenprofil (44) aus einem Verbundmaterial oder einem
Polymermaterial, insbesondere einem Polyamid, im Kontakt mit dem einen Außendeckblech
(74) oder dem innenliegenden Außendeckblech (76) und ein mit dem äußeren Türblattrahmenprofil
(44) verbundenes inneres Türblattrahmenprofil (46) aus einem Metallmaterial, insbesondere
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, wie einer Aluminium-Magnesium-Legierung,
im Kontakt mit dem Innendeckblech (72) umfassen.
8. Haustür-Türblatt (12) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Innendeckblech (72) und das innenliegende Außendeckblech (76) durch einen schubfest
verbindenden Klebstoff mit dem Türblattrahmen (38) verklebt sind und das eine Außendeckblech
(76) oder das außenliegende Außendeckblech (74) durch einen schubweich verbindenden
Klebstoff oder Klebeband mit dem Türblattrahmen (38) verklebt ist.
9. Haustür-Türblatt (12) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es eine Mehrfachverriegelungseinrichtung aufweist, die von außen nur über Personenidentifikation
betätigbar ist.
10. Verfahren zur Herstellung des Haustür-Türblatts (12) nach einem der voranstehenden
Ansprüche, das folgende Schritte umfasst:
a) Herstellen eines Türblattrahmens (38) aus einem oder mehreren Türblattrahmenprofilen
(44), insbesondere einem oder mehreren äußeren Türblattrahmenprofilen (44), wie aus
einem Polymermaterial, insbesondere einem Polyamid, und einem oder mehreren inneren
Türblattrahmenprofilen (46), wie aus einem Metallmaterial, insbesondere Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung, im Kontakt mit dem einen oder den mehreren äußeren
Türblattrahmenprofilen (44);
b) Befestigen der Innendeckplatte (42), die ein Innendeckblech (72) aufweist, auf
der Innenseite (18) des Türblattrahmens (38);
c) Befestigen der Außendeckplatte (40), die ein oder mehrere Außendeckbleche (74,
76) aufweist, auf der Außenseite (16) des Türblattrahmens (38),
wobei ein Außendeckblech (76) einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten als das
Innendeckblech (72) hat.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass Schritt b) einen, mehrere oder alle der folgenden Schritte umfasst:
b1) Schubfestes Befestigen des Innendeckblechs (72) an dem Türblattrahmen (38);
b2) Verkleben des Innendeckblechs (72) mit dem Türblattrahmen (38) mit einem schubfest
verbindenden Klebstoff;
b3) Verwenden eines Aluminiumblechs als Innendeckblech (72).
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
das Schritt c) einen, mehrere oder alle der folgenden Schritte umfasst:
c1) Befestigen des einen Außendeckblechs (74) an dem Türblattrahmen (38);
c2) Befestigen der mehreren Außendeckbleche (74, 76) an dem Türblattrahmen (38) unter
Ausbildung einer Sandwichstruktur, wobei die Außendeckbleche (74, 76) so ausgewählt
werden, dass ein innenliegendes Außendeckblech (74) einen kleineren Längenausdehnungskoeffizienten
als ein außenliegendes Außendeckblech (76) und/oder das Innendeckblech (72) hat;
c3) Befestigen mehrerer Außendeckbleche (74, 76) an dem Türblattrahmen (38) unter
Ausbildung einer Sandwichstruktur, wobei ein innenliegendes Außendeckblech (76) schubfest
an dem Türblattrahmen (38) befestigt wird und ein außenliegendes Außendeckblech (74)
schubweich an dem Türblattrahmen (38) befestigt wird;
c4) Auswählen des außenliegenden Außendeckblechs (74) einer Sandwich-Struktur so,
dass sein Längenausdehnungskoeffizient dem 1,1-fachen bis 3-fachen, vorzugsweise 1,3-fachen
bis 2,7-fachen, besonders bevorzugt etwa 1,5-fachen bis etwa 2,0-fachen des Längenausdehnungskoeffizienten
des innenliegenden Außendeckblechs (76) und/oder des Innendeckblechs (72) entspricht;
c5) Auswählen des einen Außendeckblechs bzw. des innenliegenden Außendeckblechs (76)
so, dass seine Steifigkeit dem 1,5-fachen bis 5-fachen, vorzugsweise 2-fachen bis
4-fachen, besonders bevorzugt 2,5-fachen bis 3,5-fachen der Steifigkeit des außenliegenden
Außendeckblechs (74) und/oder des Innendeckblechs (72) entspricht;
c6) Verwenden eines Stahlblechs, insbesondere Edelstahlblechs, als das eine Außendeckblech
bzw. das innenliegendes Außendeckblech (76);
c7) Verwenden eines Aluminiumblechs als das außenliegende Außendeckblech (74) und/oder
das Innendeckblech (72);
c8) Verkleben des einen Außendeckblechs bzw. des innenliegenden Außendeckblechs (76)
und/oder des Innendeckblechs (72) mit dem Türblattrahmen (38) mit einem schubfest
verbindenden Klebstoff;
c9) Verkleben des außenliegenden Außendeckblechs (74) mit einem schubweich verbindenden
Klebstoff oder Klebeband mit dem Türblattrahmen (38).
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stahlblech unter Stahlblechen aus nicht-magnetischen Stählen, nichtrostenden
Stählen, insbesondere nicht-magnetischen nichtrostenden Stählen, Edelstählen, insbesondere
nicht-magnetischen und/oder nichtrostenden Edelstählen, und austenitischen Stählen
ausgewählt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
gekennzeichnet durch den weiteren Schritt d)
d) Montieren einer Mehrfachverriegelungseinrichtung in dem Haustür-Türblatt (12),
die von außen nur über Personenidentifikation betätigbar ist.
15. Haustür (10) umfassend ein Haustür-Türblatt (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 9
und eine Türzarge (14).