Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein System mit mindestens zwei Reinigungsgeräten, wobei mindestens
eines der Reinigungsgeräte relativ zu einem anderen Reinigungsgerät verlagerbar ist.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines Systems mit mindestens
zwei Reinigungsgeräten, wobei mindestens eines der Reinigungsgeräte relativ zu einem
anderen Reinigungsgerät verlagert wird.
Stand der Technik
[0003] Reinigungsgeräte sind im Stand der Technik in einer Vielzahl unterschiedlicher Ausführungsformen
hinreichend bekannt. Bei den Reinigungsgeräten kann es sich bspw. um übliche Haushaltsreinigungsgeräte
wie Staubsauger, Wischgeräte, Saug-Wisch-Kombinationen und dergleichen handeln. Als
Reinigungsgeräte sollen hier des Weiteren auch Geräte verstanden werden, welche bspw.
eine Bodenbearbeitungsaufgabe wie Polieren oder Schleifen ausführen oder außerhalb
eines Haushalts einen Rasen mähen können. Die Reinigungsgeräte können manuell durch
einen Nutzer geführt sein, bspw. so, dass ein Nutzer diese während eines Betriebs
vor sich her schiebt oder in einer Vor- und Zurückbewegung über eine Fläche führt.
Des Weiteren sind sich selbsttätig fortbewegende Reinigungsgeräte bekannt, welche
insbesondere als Reinigungsroboter wie Saugroboter und/oder Wischroboter ausgebildet
sein können.
[0004] Des Weiteren ist es im Stand der Technik bekannt, dass Reinigungsgeräte einen Servicebedarf
für eine ihrer Gerätekomponenten anzeigen. Die
DE 10 2012 109 938 A1 offenbart bspw. ein selbsttätig verfahrbares Bodenstaub-Aufsammelgerät mit einem
Staubsammelbehälter und einem Anzeigemittel, welches eine optische und/oder akustische
Meldung erzeugt, dass der Staubsammelbehälter zu entleeren ist. Zum Entleeren des
Staubsammelbehälters wird dieser mit einer Saugeinrichtung eines anderen Reinigungsgerätes,
bspw. eines Staubsaugers oder einer Basisstation verbunden.
[0005] Nachteilig dabei ist, dass der Nutzer entweder eine stets verfügbare Basisstation
vorhalten muss oder in dem Moment, in welchem das Reinigungsgerät den Service fordert,
einen anderen Staubsauger aus einem Aufbewahrungsort entnehmen und betriebsbereit
machen muss.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Ausgehend von dem vorbeschriebenen Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
ein System mit mindestens zwei Reinigungsgeräten so fortzubilden, dass ein Service
an einem der Reinigungsgeräte in besonders komfortabler Art und Weise durch ein zweites
Reinigungsgerät ausgeführt werden kann.
[0007] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe schlägt die Erfindung ein System mit mindestens
zwei Reinigungsgeräten vor, wobei mindestens eines der Reinigungsgeräte relativ zu
einem anderen Reinigungsgerät verlagerbar ist, wobei die Reinigungsgeräte jeweils
eine Kommunikationsverbindung zu einer gemeinsamen Steuereinrichtung aufweisen, wobei
die Steuereinrichtung einge-richtet ist, in Abhängigkeit von einem Servicebedarf einer
Gerätekomponente eines ersten Reinigungsgerätes und in Abhängigkeit von einem Status
einer Servicebereitschaft eines zweiten Reinigungsgerätes eine Aufforderung zum Ausführen
einer Servicehandlung an das zweite Reinigungsgerät und/oder einen Nutzer des zweiten
Reinigungsgerätes zu übermitteln.
[0008] Erfindungsgemäß sind die zwei oder mehr Reinigungsgeräte des Systems nun innerhalb
eines Kommunikationsnetzwerkes so miteinander verbunden, dass jedes der Reinigungsgeräte
mit der gemeinsamen Steuereinrichtung des Kommunikationsnetzwerkes verbunden ist,
sodass die Steuereinrichtung mit jedem der Reinigungsgeräte kommunizieren kann und
über die jeweilige Kommunikationsverbindung eine Information über eine Servicebereitschaft
und/oder eine Information über einen Servicebedarf eines Reinigungsgerätes empfangen
kann. Die gemeinsame Steuereinrichtung dient somit als eine Steuerzentrale, welche
eingerichtet ist, eine Serviceanfrage und/oder einen Betriebsstatus eines Reinigungsgerätes
zu empfangen und so weiterzuverarbeiten, dass die Reinigungsgeräte des Systems vorteilhaft
miteinander interagieren können. Die Kommunikationsverbindung zwischen einem Reinigungsgerät
und der gemeinsamen Steuereinrichtung kann vorzugsweise drahtlos ausgebildet sein,
insbesondere eine Datenkommunikation per WLAN, Bluetooth, Zigbee oder dergleichen
aufweisen. Des Weiteren sind grundsätzlich jedoch auch drahtgebundene Kommunikationstechnologien
möglich, bspw. PowerLAN. Sofern ein Reinigungsgerät des Systems einen Service von
einem anderen Reinigungsgerät des Systems benötigt, übermittelt dieses eine Information
über seinen Servicebedarf an die gemeinsame Steuereinrichtung, welche daraufhin eine
Mitteilung über den Servicebedarf an eines oder mehrere Reinigungsgeräte des Systems
übermittelt, welche geeignet sind, den Servicebedarf zu befriedigen. Zu diesem Zweck
prüft die gemeinsame Steuereinrichtung die Servicebereitschaft eines oder mehrerer
in dem System vorhandener Reinigungsgeräte, sodass eine Aufforderung zur Servicehandlung
nur dann und nur an ein solches Reinigungsgerät übermittelt wird, welches aktuell
servicebereit ist. Im Sinne einer Servicebereitschaft ist ein Zustand des Reinigungsgerätes
zu verstehen, in welchem dieses angeschaltet, d.h. betriebsbereit, ist und ausreichende
Kapazitäten für die auszuführende Servicehandlung aufweist. In dem Fall, dass es sich
bei der Servicehandlung um das Entleeren eines Sauggutsammelbehälters handelt, beinhaltet
die Servicebereitschaft bspw. eine ausreichende Aufnahmekapazität eines Sauggutsammelbehälters
des Reinigungsgerätes und/oder eine ausreichende Akkuladekapazität, um das den Service
bereitstellende Reinigungsgerät selbsttätig an einen Standort des zu reinigenden Reinigungsgerätes
zu bewegen oder dergleichen. Die Aufforderung zum Ausführen einer Servicehandlung
kann dabei entweder automatisch direkt an das zweite Reinigungsgerät übermittelt werden
und/oder an einen Nutzer des zweiten Reinigungsgerätes. In dem letztgenannten Fall
kann die Aufforderung bspw. auf einem Display des zweiten Reinigungsgerätes angezeigt
werden, sodass der Nutzer während bspw. einer aktuellen Nutzung des zweiten Reinigungsgerätes
darüber informiert wird, dass ein erstes Reinigungsgerät einen Service benötigt. Da
der Nutzer das zweite Reinigungsgerät, welches die Servicehandlung ausführen soll,
aktuell bereits in Betrieb hat, erfordert es einen nur geringen Aufwand, dieses Reinigungsgerät
kurzfristig zu verwenden, um den Service an dem ersten Reinigungsgerät auszuführen.
[0009] Die Reinigungsgeräte des Systems sind an der gemeinsamen Steuereinrichtung registriert,
sodass die Steuereinrichtung Kenntnis darüber hat, welche Reinigungsgeräte in dem
System zur Verfügung stehen. Die Registrierung der Reinigungsgeräte kann direkt an
der gemeinsamen Steuereinrichtung oder auch an oder mittels eines Reinigungsgerätes
des Systems erfolgen. Die Registrierung kann manuell oder automatisch durch das Registrieren
eines jeden Reinigungsgerätes an einem zur Registrierung vorgesehenen anderen Reinigungsgerät
oder der gemeinsamen Steuereinrichtung erfolgen. Hierzu ist es möglich, dass das zu
registrierende Reinigungsgerät bspw. einen optischen Code aufweist, welcher auf seiner
Gehäuseoberfläche angeordnet ist, insbesondere einen Barcode, QR-Code oder dergleichen.
Des Weiteren ist zur Registrierung auch eine Kommunikation zwischen zwei beteiligten
Reinigungsgeräten und/oder zwischen dem zu registrierenden Reinigungsgerät und der
gemeinsamen Steuereinrichtung mittels einer drahtlosen Funkkommunikation wie WLAN,
NFC, Bluetooth, Zigbee oder dergleichen möglich. Anhand einer übermittelten Gerätekennung
kann die Steuereinrichtung erkennen, wie das jeweilige Reinigungsgerät anzusprechen
ist bzw. wie ein Servicebedarf oder ein Status einer Servicebereitschaft des jeweiligen
Reinigungsgerätes zu erkennen ist. Die Gerätekennung kann u.a. bspw. eine Information
darüber enthalten, ob Informationen akustisch, optisch, durch eine Funkkommunikation
oder andere übertragen werden. Bei einer akustischen Datenübermittlung könnte die
Gerätekennung bspw. eine Information über einen dem jeweiligen Reinigungsgerät zugeordneten
identifizierbaren Ton enthalten. Bei einem optischen Verfahren können Informationen
bspw. in der Form von Bildinformationen vorliegen, wobei z.B. eine definierte Bewegung
eines Reinigungsgerätes einen Servicebedarf oder eine Servicebereitschaft signalisiert.
Korrespondierend zu den Reinigungsgeräten des Systems ist dann auch die gemeinsame
Steuereinrichtung so auszubilden, dass diese eingerichtet ist, entsprechende Informationen
von den Reinigungsgeräten zu empfangen und auszuwerten. Nachdem die gemeinsame Steuereinrichtung
eine Information über einen Servicebedarf eines ersten Reinigungsgerätes erhalten
hat, informiert diese entweder ein für eine Servicehandlung zur Verfügung stehendes
Reinigungsgerät und/oder einen Nutzer eines betreffenden Reinigungsgerätes über den
Servicebedarf. Die darin enthaltene Aufforderung zum Ausführen einer Servicehandlung
kann bspw. ausgegeben werden, indem das den Servicebedarf aufweisende Reinigungsgerät
oder das für eine Servicehandlung zur Verfügung stehende Reinigungsgerät ein akustisches
und/oder optisches Signal an den Nutzer übermittelt. Bspw. kann das Reinigungsgerät
ein Display, eine Leuchtdiode, einen Lautsprecher, ein Vibrationselement oder dergleichen
aufweisen. Des Weiteren kann auch die gemeinsame Steuereinrichtung ein akustisches
und/oder optisches Anzeigemittel aufweisen, mittels welchem ein Nutzer informiert
werden kann.
[0010] Es wird vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist, einen Steuerbefehl
zum Ausführen der Servicehandlung an das zweite Reinigungsgerät zu übermitteln. Bei
dieser Ausgestaltung veranlasst die gemeinsame Steuereinrichtung ein Reinigungsgerät
unmittelbar zum Ausführen der Servicehandlung, ohne dass ein Zutun des Nutzers des
Reinigungsgerätes erforderlich ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht somit eine vollautomatische
Bereitstellung einer Servicehandlung für das erste Reinigungsgerät durch das zweite
Reinigungsgerät. Dabei kann die gemeinsame Steuereinrichtung mit dem Steuerbefehl
gleichzeitig auch eine Information über einen aktuellen Gerätestandort des ersten
Reinigungsgerätes übermitteln, sodass das zweite Reinigungsgerät bspw. zu dem ersten
Reinigungsgerät hinfahren kann. Bei dieser vollautomatischen Steuerung der Servicehandlung
des zweiten Reinigungsgerätes kann es empfehlenswert sein, dass das zweite Reinigungsgerät
eine Information über das Ausführen der Servicehandlung an einen Nutzer übermittelt,
sodass dieser über den Betrieb des ersten und/oder zweiten Reinigungsgerätes informiert
ist und somit nicht erschrickt, über eines der Reinigungsgeräte stolpert oder dergleichen.
[0011] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung eine lokale Steuereinrichtung
des ersten oder zweiten Reinigungsgerätes oder eine außerhalb der Reinigungsgeräte
ausgebildete, zentrale Steuereinrichtung des Systems ist, insbesondere eine Steuereinrichtung
eines Hausautomationssystems. Gemäß einer ersten Ausführungsform kann die gemeinsame
Steuereinrichtung somit eine Steuereinrichtung sein, welche in eines der Reinigungsgeräte
integriert ist. Somit bildet dieses Reinigungsgerät gleichzeitig auch die gemeinsame
Steuereinrichtung des Systems, welche Serviceanfragen der Reinigungsgeräte des Systems
empfängt und Steuerbefehle und/oder Aufforderungen zur Servicehandlung generiert und
ausgibt. Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann die Steuereinrichtung des Systems
eine separate Steuereinrichtung sein, welche in keinem der Reinigungsgeräte verbaut
ist. Dabei ist die gemeinsame Steuereinrichtung stets auch dann verfügbar, wenn die
Reinigungsgeräte ausgeschaltet sind. Insbesondere kann die gemeinsame Steuereinrichtung
eine Steuereinrichtung eines Hausautomationssystems sein. Das Hausautomationssystem
kann bspw. ein WLAN-Netzwerk beinhalten, in welchem die Reinigungsgeräte und die Steuereinrichtung
über WLAN-Kommunikationsmodule miteinander kommunizieren. Die Steuereinrichtung bildet
in diesem System z. B. einen AccessPoint, über welchen die Kommunikation zwischen
den Reinigungsgeräten geführt ist. Das Hausautomationssystem kann neben dem System
mit mindestens zwei Reinigungsgeräten des Weiteren auch andere Komponenten aufweisen,
welche keine Reinigungsgeräte sind, bspw. eine Heizung, eine Klimaanlage, eine Beleuchtungseinrichtung,
ein Rollladensystem, eine Schließeinrichtung und dergleichen.
[0012] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die einen Servicebedarf aufweisende Gerätekomponente
ein Sauggutsammelbehälter eines als Staubsauger ausgebildeten ersten Reinigungsgerätes
ist. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das zweite Reinigungsgerät ein manuell
von einem Nutzer führbarer Staubsauger ist. Das erfindungsgemäße System wird gemäß
dieser Ausführungsform als ein Kommunikationssystem zwischen bspw. mehreren Staubsaugern
vorgeschlagen, wobei zumindest eines der Reinigungsgeräte für eine Regeneration eines
Sauggutsammelbehälters des anderen Reinigungsgerätes ausgebildet ist. Das erste Reinigungsgerät
kann dabei entweder ein stationärer oder ein sich selbsttätig fortbewegender Staubsauger
sein. Im Sinne eines Staubsaugers können hier alle solche Geräte verstanden werden,
welche eine Saug-Gebläseeinheit aufweisen. Dazu gehören übliche Haushaltsstaubsauger,
jedoch bspw. auch Basisstationen für Reinigungsgeräte, welche bspw. selbst eine Regeneration
eines Sauggutsammelbehälters eines anderen Gerätes vornehmen können, d.h. Sauggut
bspw. von einem Reinigungsgerät in ihren eigenen Sauggutsammelbehälter übernehmen
können. Das zweite Reinigungsgerät, welches zum Ausführen der Servicehandlung ausgebildet
ist, kann vorzugsweise ein manuell von einem Nutzer führbarer Staubsauger sein, bspw.
ein üblicher Bodenstaubsauger, welchen der Nutzer während eines Reinigungsbetriebs
manuell über eine zu reinigende Fläche führt. In dem Fall, dass es sich bei dem zweiten
Reinigungsgerät um ein von einem Nutzer zu führendes Reinigungsgerät handelt, und
nicht um ein sich selbsttätig fortbewegendes Reinigungsgerät, empfiehlt es sich, dass
der Nutzer des zweiten Reinigungsgerätes von der Steuereinrichtung aufgefordert wird,
das manuell geführte Reinigungsgerät zu dem ersten Reinigungsgerät hinzuführen, bspw.
zu tragen oder zu ziehen, oder das erste Reinigungsgerät zu dem zweiten Reinigungsgerät
zu holen. Alternativ kann ein autonomes erstes Reinigungsgerät auch vollautomatisch
zu dem Ort des zweiten Reinigungsgerätes gesteuert werden.
[0013] Es wird vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist, einen Steuerbefehl
zum Fortbewegen des zweiten Reinigungsgerätes an einen Gerätestandort des ersten Reinigungsgerätes
zu generieren und an das zweite Reinigungsgerät zu übermitteln. Alternativ, oder auch
zusätzlich, kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist, einen
Steuerbefehl zum Fortbewegen des ersten Reinigungsgerätes an einen Gerätestandort
des zweiten Reinigungsgerätes zu generieren und an das erste Reinigungsgerät zu übermitteln.
Die Steuereinrichtung ist somit dazu ausgebildet, eine Fortbewegung des ersten und/oder
des zweiten Reinigungsgerätes so zu steuern, dass die beiden Reinigungsgeräte für
die Servicehandlung aufeinander zu bewegt werden. Die Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet,
die bekannten Informationen über die in dem System registrierten Reinigungsgeräte
derart auszuwerten, dass jeweils ein Steuerbefehl zum Fortbewegen nur an ein solches
Reinigungsgerät übermittelt wird, welches tatsächlich auch für eine selbsttätige Fortbewegung
geeignet ist.
[0014] Neben dem zuvor beschriebenen System mit mindestens zwei Reinigungsgeräten und einer
gemeinsamen Steuereinrichtung wird des Weiteren ein Verfahren zum Betrieb eines Systems
mit mindestens zwei Reinigungsgeräten vorgeschlagen, wobei mindestens eines der Reinigungsgeräte
relativ zu einem anderen Reinigungsgerät verlagert wird, wobei die Reinigungsgeräte
jeweils über eine Kommunikationsverbindung mit einer gemeinsamen Steuereinrichtung
kommunizieren, wobei die Steuereinrichtung in Abhängigkeit von einem Servicebedarf
einer Gerätekomponente eines ersten Reinigungsgerätes und in Abhängigkeit von einem
Status einer Servicebereitschaft eines zweiten Reinigungsgerätes eine Aufforderung
zum Ausführen einer Servicehandlung an das zweite Reinigungsgerät und/oder an einen
Nutzer des zweiten Reinigungsgerätes übermittelt. Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet
somit, dass eines der in dem System vernetzten Reinigungsgeräte einen Servicebedarf
einer seiner Gerätekomponenten an die gemeinsame Steuereinrichtung des Systems übermittelt,
woraufhin die Steuereinrichtung einen Status einer Servicebereitschaft eines zweiten
Reinigungsgerätes prüft, welches geeignet wäre, eine entsprechende Servicehandlung
vorzunehmen, und in dem Fall, dass das zweite Reinigungsgerät dazu bereit und geeignet
ist, eine Aufforderung zum Ausführen der entsprechenden Servicehandlung an das zweite
Reinigungsgerät und/oder an einen Nutzer des zweiten Reinigungsgerätes zu übermitteln,
sodass entweder das zweite Reinigungsgerät vollautomatisch die Servicehandlung durchführen
kann oder aber der Nutzer das zweite Reinigungsgerät so führt und/oder steuert, dass
dieses die Servicehandlung an dem ersten Reinigungsgerät ausführen kann. Im Übrigen
gelten die in Bezug auf das erfindungsgemäße System gemachten Ausführungen entsprechend
auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
[0015] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Aufforderung zum Ausführen der Servicehandlung
akustisch, optisch und/oder haptisch mittels eines Anzeigemittels des ersten oder
zweiten Reinigungsgerätes an den Nutzer übermittelt wird. Der Nutzer kann somit entweder
direkt von dem ersten Reinigungsgerät, welches den Servicebedarf aufweist, informiert
werden, oder von dem zweiten Reinigungsgerät, welches er vorzugsweise aktuell in Betrieb
hat. Es kann vorgesehen sein, dass der Nutzer gerade eine Reinigung mittels des zweiten
Reinigungsgerätes durchführt, während ihn die Aufforderung zum Ausführen der Servicehandlung
erreicht. Insbesondere kann bspw. eine Warnlampe des ersten oder zweiten Reinigungsgerätes
aufleuchten, ein Lautsprecher ein entsprechendes Signal abgeben oder im Falle des
zweiten Reinigungsgerätes, welches der Nutzer gerade in der Hand hält, auch ein Vibrationselement
vibrieren, sodass der Nutzer haptisch eine Information über den Servicebedarf erhält.
Durch die Aufforderung wird der Nutzer auf den Servicebedarf aufmerksam und kann entsprechend
eine Servicehandlung mittels des zweiten Reinigungsgerätes durchführen. Insbesondere
kann der Nutzer sich mit dem zweiten Reinigungsgerät zu dem ersten Reinigungsgerät
bewegen und dort eine Servicehandlung ausführen. Alternativ ist es auch denkbar, dass
der Nutzer das erste Reinigungsgerät an den Gerätestandort des zweiten Reinigungsgerätes
holt. Ggf. kann durch ein Anzeigemittel, bspw. ein Display, auch eine Information
über den aktuellen Gerätestandort des ersten Reinigungsgerätes übermittelt werden,
sodass der Nutzer Kenntnis darüber erlangt, wo sich das erste Reinigungsgerät derzeit
befindet.
[0016] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung das zweite Reinigungsgerät
zum Ausführen einer Servicehandlung an der Gerätekomponente des ersten Reinigungsgerätes
steuert. Gemäß dieser Verfahrensführung vollzieht das zweite Reinigungsgerät automatisch
eine Servicehandlung an dem ersten Reinigungsgerät. Es ist nicht erforderlich, dass
ein Nutzer des Systems an dem zweiten Reinigungsgerät angreift, um damit den Service
auszuführen. Vielmehr sendet die Steuereinrichtung einen Steuerbefehl direkt an das
zweite Reinigungsgerät, woraufhin dieses veranlasst wird, eine entsprechende Tätigkeit
auszuführen.
[0017] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung einen Steuerbefehl zum
Fortbewegen des zweiten Reinigungsgerätes an einen Gerätestandort des ersten Reinigungsgerätes
generiert und an das zweite Reinigungsgerät übermittelt. Alternativ kann vorgesehen
sein, dass die Steuereinrichtung einen Steuerbefehl zum Fortbewegen des ersten Reinigungsgerätes
an einen Gerätestandort des zweiten Reinigungsgerätes generiert und an das erste Reinigungsgerät
übermittelt. Gemäß der zuerst genannten Verfahrensführung wird das zweite Reinigungsgerät
welches die Servicehandlung ausführen soll, zu dem Gerätestandort des ersten Reinigungsgerätes
gerufen. Das erste Reinigungsgerät, welches den Service benötigt, kann hingegen an
seinem Gerätestandort verbleiben und dort auf die Ankunft des zweiten Reinigungsgerätes
warten. Diese Verfahrensführung empfiehlt sich bspw., wenn das erste Reinigungsgerät
ein nicht selbsttätig fortbewegbares Reinigungsgerät ist. Gemäß der zweiten genannten
Verfahrensführung steuert die Steuereinrichtung das erste Reinigungsgerät an den Gerätestandort
des zweiten Reinigungsgerätes, welches die Servicehandlung zur Verfügung stellt. In
diesem Fall handelt es sich bei dem ersten Reinigungsgerät um ein sich selbsttätig
fortbewegbares Reinigungsgerät, bspw. einen Reinigungsroboter. Dieser wird von der
Steuereinrichtung zu dem Gerätestandort des zweiten Reinigungsgerätes gesteuert, welches
die Servicehandlung bereitstellt.
[0018] Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass ein Füllstand eines Sauggutsammelbehälters
des ersten Reinigungsgerätes detektiert wird, wobei ein Servicebedarf den Sauggutsammelbehälter
an die Steuereinrichtung übermittelt wird, wobei die Steuereinrichtung einen Status
einer Servicebereitschaft des zweiten Reinigungsgerätes ermittelt und zumindest eines
der Reinigungsgeräte so steuert, dass sich dieses zu dem anderen Reinigungsgerät hin
bewegt und der Sauggutsammelbehälter des ersten Reinigungsgerätes mittels einer Einrichtung
des zweiten Reinigungsgerätes geleert wird. Gemäß dieser Ausführung handelt es sich
bei dem Servicebedarf des ersten Reinigungsgerätes um ein Erfordernis, den Sauggutsammelbehälter
zu leeren, da dieser bspw. einen maximalen Füllstand erreicht hat. Das erste Reinigungsgerät
weist dabei in üblicher Art und Weise eine Detektionseinrichtung zum Erkennen eines
Füllstands des Sauggutsammelbehälters auf. Sofern ein definierter Grenzwert für den
Füllstand überschritten ist, übermittelt das erste Reinigungsgerät seinen Servicebedarf
an die gemeinsame Steuereinrichtung des Systems, woraufhin die Steuereinrichtung prüft,
ob eines oder mehrere Reinigungsgeräte des Systems für die Servicehandlung geeignet
und bereit sind. Hierzu wird vorzugsweise der Status einer Servicebereitschaft eines
jeden Reinigungsgerätes des Systems geprüft, wobei bspw. regelmäßige Statusmeldungen
der in dem System vernetzten Reinigungsgeräte ausgewertet werden. Sofern mehrere Reinigungsgeräte
zum Ausführen der Servicehandlung bereitstehen, d.h. angeschaltet sind und/oder sich
derzeit in Benutzung befinden, kann die gemeinsame Steuereinrichtung des Weiteren
dasjenige Reinigungsgerät ermitteln, welches einen kürzesten Weg zu dem Gerätestandort
des ersten Reinigungsgerätes aufweist und/oder ein solches, welches keine aktuell
ausgeführte Reinigungsaufgabe unterbrechen müsste, um die Servicehandlung an dem ersten
Reinigungsgerät auszuführen. Sobald das optimale Reinigungsgerät für die Servicehandlung
ermittelt ist, kann sich entweder das erste Reinigungsgerät, welches die Servicehandlung
benötigt, zu dem zweiten Reinigungsgerät bewegen, oder umgekehrt. Welches Reinigungsgerät
von der gemeinsamen Steuereinrichtung zu dem jeweils anderen Reinigungsgerät bewegt
wird, kann die gemeinsame Steuereinrichtung nicht zuletzt aufgrund des Gerätetyps
der Reinigungsgeräte entscheiden. Sofern nur eines der Reinigungsgeräte ein mobiles
Reinigungsgerät ist, wird das mobile Reinigungsgerät vorzugsweise zu dem stationären
Reinigungsgerät gesteuert. Mobile Reinigungsgeräte sind dabei entweder Reinigungsroboter,
welche sich selbsttätig innerhalb der Umgebung fortbewegen können, oder auch Reinigungsgeräte,
welche von einem Nutzer verlagert werden können. Bspw. übliche Bodenstaubsauger, die
ein Nutzer hinter sich herzieht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Ein sich selbsttätig fortbewegendes Reinigungsgerät,
- Fig. 2
- ein System aus einem ersten Reinigungsgerät und einem zweiten Reinigungsgerät,
- Fig. 3
- das in Figur 2 dargestellte System während einer Aufforderung zum Ausführen einer
Servicehandlung an einen Nutzer des zweiten Reinigungsgerätes,
- Fig. 4
- das System gemäß den Figuren 2 und 3 während einer Servicehandlung des zweiten Reinigungsgerätes
an dem ersten Reinigungsgerät,
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform eines Systems mit zwei Reinigungsgeräten.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0020] Figur 1 zeigt ein Reinigungsgerät 1, welches hier als Saugroboter ausgebildet ist.
Das Reinigungsgerät 1 verfügt über motorisch angetriebene Räder 7, mit deren Hilfe
es sich innerhalb einer Umgebung fortbewegen kann. Des Weiteren weist das Reinigungsgerät
1 Reinigungselemente 8 auf, nämlich eine Seitenbürste, welche über ein Gerätegehäuse
des Reinigungsgerätes 1 hervorsteht, sowie eine Borstenwalze, welche um eine im Wesentlichen
horizontale Achse rotiert und dabei auf eine zu reinigende Fläche einwirkt. Weiter
weist das Reinigungsgerät 1 im Bereich der Reinigungselemente 8 eine nicht weiter
dargestellte Saugmundöffnung auf, über welche mit Sauggut beaufschlagte Luft mittels
einer Motor-Gebläse-Einheit in das Reinigungsgerät 1 eingesaugt werden kann. Für die
Elektroversorgung der Elektrokomponenten des Reinigungsgerätes 1, insbesondere für
den Antrieb der Räder 7 und der Reinigungselemente 8 und darüber hinaus weiter vorgesehene
Elektronik, weist das Reinigungsgerät 1 einen nicht dargestellten, wiederaufladbaren
Akkumulator auf. Das Reinigungsgerät 1 ist des Weiteren mit einer Detektionseinrichtung
9 ausgestattet, welche hier bspw. eine Triangulationsmesseinrichtung aufweist. Die
Detektionseinrichtung 9 misst Abstände zu Hindernissen 16 (siehe bspw. Figur 2) innerhalb
der Umgebung des Reinigungsgerätes 1. Die Detektionseinrichtung 9 weist im Einzelnen
eine Laserdiode auf, deren emittierter Lichtstrahl über eine Umlenkeinrichtung aus
einem Gehäuse des Reinigungsgerätes 1 herausgeführt und um eine in der gezeigten Orientierung
des Reinigungsgerätes 1 senkrechte Drehachse rotierbar ist, insbesondere mit einem
Messwinkel von 360 Grad. Dadurch ist eine Rundum-Abstandsmessung um das Reinigungsgerät
1 möglich. Mit Hilfe der Detektionseinrichtung 9 kann die Umgebung des Reinigungsgerätes
1 in einer bevorzugt horizontalen Ebene vermessen werden, d.h. in einer zu der zu
reinigenden Fläche parallelen Ebene. Dadurch kann das Reinigungsgerät 1 unter Vermeidung
einer Kollision mit Hindernissen 16, insbesondere Möbeln und Wänden, in der Umgebung
verfahren. Die mittels der Detektionseinrichtung 9 aufgenommenen Messdaten, welche
hier Abstände zu Hindernissen 16 in der Umgebung darstellen, werden zur Erstellung
einer Umgebungskarte genutzt. Die Umgebungskarte dient einer Steuereinrichtung 3 des
Reinigungsgerätes 1 zur Navigation und Selbstlokalisierung innerhalb der Umgebung.
Hier wird die Umgebungskarte des Weiteren auf einem Anzeigemittel 6 des Reinigungsgerätes
1 angezeigt, nämlich auf einem Display des Reinigungsgerätes 1. Dadurch erlangt ein
Nutzer des Reinigungsgerätes 1 Kenntnis über die Umgebung aus Sicht des Reinigungsgerätes
1, nämlich die Hindernisse 16, die Eigenposition des Reinigungsgerätes 1 in der Umgebung
sowie ggf. zusätzlich innerhalb der Umgebung vorhandener weiterer Reinigungsgeräte
2. Des Weiteren kann das Reinigungsgerät 1 bspw. einen nicht dargestellten Odometrie-Sensor
aufweisen, welcher eine von dem Reinigungsgerät 1 zurückgelegte Wegstrecke anhand
einer Rotation der Räder 7 misst. Des Weiteren ist es auch möglich, dass das Reinigungsgerät
1 bspw. Kontaktsensoren oder dergleichen aufweist.
[0021] Das Reinigungsgerät 1 verfügt des Weiteren über einen lokalen Speicher (nicht dargestellt)
welcher der Steuereinrichtung 3 des Reinigungsgerätes 1 zugeordnet ist. Der lokale
Speicher dient zur Speicherung der Umgebungskarte oder zumindest eines Teilbereiches
der Umgebungskarte. Zur Durchführung von Navigations- und Selbstlokalisierungsberechnungen
greift die Steuereinrichtung 3 des Reinigungsgerätes 1 auf diesen Speicher zu.
[0022] Das Reinigungsgerät 1 verfügt über einen Sauggutsammelbehälter 11 zur Aufnahme von
Sauggut, welches mittels der Motor-Gebläse-Einheit des Reinigungsgerätes 1 von der
zu reinigenden Fläche aufgenommen wurde. Dem Sauggutsammelbehälter 11 ist eine Füllstandanzeige
10 zugeordnet, welche einen aktuellen Füllstand des Sauggutsammelbehälters 11 angibt.
Zur Messung des Füllstandes ist dem Sauggutsammelbehälter 11 eine nicht näher dargestellte
Messeinrichtung zugeordnet. Diese kann einen Füllstand des Sauggutsammelbehälters
11 bspw. über eine Differenzdruckmessung oder ähnliches messen. Die Steuereinrichtung
3 des Reinigungsgerätes 1 ist des Weiteren ausgebildet, einen Servicebedarf einer
Gerätekomponente, wie bspw. des Sauggutsammelbehälters 11 festzustellen und eine Aufforderung
zum Ausführen einer Servicehandlung, nämlich hier bspw. der Entleerung des Sauggutsammelbehälters
11, mittels eines Anzeigemittels 6 auszugeben. Das Anzeigemittel 6 kann hier bspw.
das Display des Reinigungsgerätes 1 sein, auf welchem insbesondere eine schriftliche
Mitteilung an einen Nutzer 5 des Reinigungsgerätes 1 dargestellt werden kann, oder
ein als Anzeigemittel 6 ausgebildeter Lautsprecher zur Ausgabe eines akustischen Signals.
Des Weiteren verfügt das Reinigungsgerät 1 über ein Kommunikationsmodul 18, mittels
welchem ein Servicebedarf von der Steuereinrichtung 3 an einen Nutzer 5 oder ein anderes
Reinigungsgerät 2 per Funk übermittelt werden kann. Hier handelt es sich bei dem Kommunikationsmodul
18 bspw. um ein WLAN-Modul, welches mit einem anderen WLAN-Modul kommunizieren kann.
Insbesondere dient das Kommunikationsmodul 18 des Reinigungsgerätes 1 zum Übermitteln
einer Aufforderung zum Leeren des Sauggutsammelbehälters 11 an einen Nutzer 5 bzw.
ein anderes Reinigungsgerät 2.
[0023] Figur 2 zeigt eine Raumsituation, in welcher das Reinigungsgerät 1 mit einem weiteren
Reinigungsgerät 2 innerhalb eines Systems zusammenwirkt. Das zweite Reinigungsgerät
2 ist hier ein von einem Nutzer 5 handgeführtes Reinigungsgerät, nämlich ein Bodenstaubsauger,
welchen der Nutzer 5 während eines Reinigungsbetriebs hinter sich herzieht. Das Reinigungsgerät
2 verfügt über Räder 7, welche ein leichtes Verschieben des Reinigungsgerätes 2 auf
einer zu reinigenden Fläche ermöglichen. Des Weiteren ist das Reinigungsgerät 2 in
üblicher Art und Weise mit einer von dem Nutzer 5 handgeführten Bodendüse 12 ausgestattet,
welche über einen Stiel 13 und einen Schlauch 15 mit dem Reinigungsgerät 2 verbunden
ist. An dem Stiel 13 ist des Weiteren ein Griff 14 angeordnet, welcher zum Ergreifen
durch den Nutzer 5 dient. Im Bereich des Griffes 14 ist der Stiel 13 mitsamt der Bodendüse
12 von dem Reinigungsgerät 2 trennbar, sodass der Griff 14 in einer Saugdüse 17 (siehe
Figur 4) mit kleinerem Öffnungsquerschnitt endet. Diese Saugdüse 17 wird bspw. verwendet,
um Reinigungsaufgaben in Hohlräumen, beengten Umgebungsteilbereichen oder dergleichen
auszuführen. Des Weiteren verfügt auch das zweite Reinigungsgerät 2 über ein Kommunikationsmodul
18, nämlich hier ebenfalls ein WLAN-Kommunikationsmodul, mittels welchem das zweite
Reinigungsgerät 2 mit dem ersten Reinigungsgerät 1 des Systems kommunizieren kann.
[0024] In der in Figur 2 dargestellten Situation führt der Nutzer 5 eine Reinigungsaufgabe
mittels des zweiten Reinigungsgerätes 2 aus. Dabei schiebt er die Bodendüse 12 vor
sich her und vollzieht eine Hin- und Herbewegung über die zu reinigende Fläche. Das
erste Reinigungsgerät 1 befindet sich hier bspw. in einem benachbarten Raum bzw. Raumteilbereich
einer Wohnung des Nutzers 5. Das erste Reinigungsgerät 1 kann in der dargestellten
Situation selbst eine Reinigungsaufgabe ausführen, wobei das erste Reinigungsgerät
1 selbsttätig innerhalb des Raumes verfährt. Alternativ kann sich das erste Reinigungsgerät
1 in der dargestellten Situation jedoch auch ruhend, jedoch betriebsbereit in dem
Raum befinden.
[0025] Hier wird das Verfahren zunächst anhand eines ruhenden, betriebsbereiten ersten Reinigungsgerätes
1 beschrieben. Das erste Reinigungsgerät 1 hat zuvor bspw. eine Reinigungstätigkeit
ausgeführt und dabei Sauggut in seinen Sauggutsammelbehälter 11 aufgenommen. Dabei
wurde so viel Sauggut aufgenommen, dass die Menge des gesammelten Sauggutes einen
definierten Grenzwert übersteigt. Die Steuereinrichtung 3 des ersten Reinigungsgerätes
1, welche hier die gemeinsame Steuereinrichtung 3 des aus den beiden Reinigungsgeräten
1, 2 bestehenden Systems ist, prüft, ob derzeit andere Reinigungsgeräte 2 innerhalb
des Systems aktiv sind und für ein Entleeren des Sauggutsammelbehälters 11 des ersten
Reinigungsgerätes 1 zur Verfügung stehen. Dazu verfügt die gemeinsame Steuereinrichtung
3, welche hier die lokale Steuereinrichtung 3 des ersten Reinigungsgerätes 1 ist,
über Informationen über die anderen Reinigungsgeräte 2 des Systems, nämlich hier über
das zweite Reinigungsgerät 2. Die der Steuereinrichtung 3 bekannten Informationen
über das zweite Reinigungsgerät 2 umfassen bspw. eine Geräteidentifikation des zweiten
Reinigungsgerätes 2 ein zu verwendendes Kommunikationsprotokoll zur Kommunikation
zwischen den korrespondierenden Kommunikationsmodulen 18 sowie Informationen über
einen aktuellen Status einer Servicebereitschaft des zweiten Reinigungsgerätes 2,
welche das zweite Reinigungsgerät 2 zuvor an das erste Reinigungsgerät 1 übermittelt
hat. Die Übermittlung des Status der Servicebereitschaft kann entweder kontinuierlich,
in bestimmten Abständen oder auch nur dann erfolgen, wenn sich eine Statusänderung
ergibt.
[0026] Sofern die Steuereinrichtung 3 im Moment des Auftretens des Servicebedarfs betreffend
die Entleerung des Sauggutsammelbehälters 11 des ersten Reinigungsgerätes 1 feststellt,
dass das zweite Reinigungsgerät 2 derzeit nicht aktiv ist, d.h. hier bspw. ausgeschaltet
ist, wartet das erste Reinigungsgerät 1, bis eine Statusänderung der Servicebereitschaft
dahingehend zu verzeichnen ist, dass der Nutzer 5 das zweite Reinigungsgerät 2 in
Betrieb nimmt. Zu diesem Zweck ruht das Reinigungsgerät 1 bspw. in einem Teilbereich
des Raumes während die Steuereinrichtung 3 die von dem zweiten Reinigungsgerät 2 ausgesendeten
Statusmeldungen überwacht. Falls sich in dem System neben dem zweiten Reinigungsgerät
2 noch weitere Reinigungsgeräte 2 befinden, können entsprechend Statusmeldungen auch
von diesen weiteren Reinigungsgeräten 2 überwacht werden. Sobald der Nutzer 5 das
zweite Reinigungsgerät 2 in Betrieb nimmt, übermittelt das zweite Reinigungsgerät
2 seinen Status "Aktiv" an die Steuereinrichtung 3 bzw. hier das erste Reinigungsgerät
1. Die Statusmeldung wird zwischen den beiden Kommunikationsmodulen 18 übertragen.
Diese Situation ist in Figur 2 dargestellt. Die gemeinsame Steuereinrichtung 3 des
Systems, d.h. die lokale Steuereinrichtung 3 des ersten Reinigungsgerätes 1 verarbeitet
den Status des zweiten Reinigungsgerätes 2 und übermittelt eine Aufforderung zum Ausführen
einer Servicehandlung an den Nutzer 5 des zweiten Reinigungsgerätes 2. Diese Situation
ist in Figur 3 dargestellt. Die Aufforderung umfasst hier bspw. eine akustische Mitteilung
"Bitte entleeren", welche mittels des Anzeigemittels 6, nämlich hier dem Lautsprecher,
des ersten Reinigungsgerätes 1, ausgegeben wird. Der Nutzer 5 wird durch die akustische
Aufforderung auf das erste Reinigungsgerät 1 aufmerksam und führt das zweite Reinigungsgerät
2 manuell an den Gerätestandort des ersten Reinigungsgerätes 1.
[0027] Figur 4 zeigt schließlich das Ausführen der Servicehandlung durch das zweite Reinigungsgerät
2. Der Nutzer 5 hat den Stiel 13 und die Bodendüse 12 von dem zweiten Reinigungsgerät
2 entfernt, sodass die Saugdüse 17 mit geringerem Öffnungsdurchmesser einen freien
Endbereich des Schlauches 15 bildet. Die Saugdüse 17 ist in den Sauggutsammelbehälter
11 eingeführt, sodass eine Motor-Gebläse-Einrichtung des zweiten Reinigungsgerätes
2 den in dem Sauggutsammelbehälter 11 des ersten Reinigungsgerätes 1 befindlichen
Staub und Schmutz in einen eigenen Sauggutsammelbehälter (nicht dargestellt) des zweiten
Reinigungsgerätes 2 überführen kann. Während der Servicehandlung überprüft die Steuereinrichtung
3 den Füllstand des Sauggutsammelbehälters 11 und sendet vorzugsweise eine akustische
Mitteilung an den Nutzer 5, sobald der Sauggutsammelbehälter 11 vollständig geleert
ist.
[0028] Obwohl die Ausführungsform gemäß den Figuren 2 bis 4 hier ausgehend von einer Situation
erläutert wurde, in welcher das zweite Reinigungsgerät 2 noch ausgeschaltet ist und
sich nicht in Betrieb befindet, ist es selbstverständlich auch möglich, dass das Reinigungsgerät
2 angeschaltet ist und seinen Status über die Servicebereitschaft an das erste Reinigungsgerät
1 bzw. die gemeinsame Steuereinrichtung 3 des Systems übermittelt.
[0029] Figur 5 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung, welche ein System mit zwei
Reinigungsgeräten 1, 2 und eine externe, außerhalb der Reinigungsgeräte 1, 2, angeordnete,
zentrale Steuereinrichtung 4 aufweist. Die Steuereinrichtung 4 ist hier bspw. gleichzeitig
eine Steuereinrichtung 4 eines Hausautomationssystems, an welches gleichzeitig auch
andere Geräte des Haushalts angeschlossen sein können, bspw. eine Beleuchtung, Heizung,
Rollläden, ein Schließsystem und dergleichen. Die Reinigungsgeräte 1, 2 sind hier
bspw. wie zuvor in Bezug auf das Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 2 bis 4 erläutert
ausgebildet, wobei das erste Reinigungsgerät 1 hier jedoch keine gemeinsame Steuereinrichtung
3 des Systems aufweist. Vielmehr ist die gemeinsame Steuereinrichtung 4 des Systems
nun die an einer Wand des Raumes befestigte externe Steuereinrichtung 4.
[0030] Während des Betriebs des zweiten Reinigungsgerätes 2 übermittelt das zweite Reinigungsgerät
2 einen Status über seine Servicebereitschaft an die separate Steuereinrichtung 4.
Des Weiteren übermittelt das erste Reinigungsgerät 1 eine Information über einen Servicebedarf
einer seiner Gerätekomponenten, nämlich hier bspw. des Sauggutsammelbehälters 11,
an die gemeinsame Steuereinrichtung 4. Die Steuereinrichtung 4 prüft daraufhin, welches
Reinigungsgerät 2 des Systems aktuell eine aktive Servicebereitschaft gemeldet hat.
In der Ausführungsform gemäß Figur 5 ist dies das zweite Reinigungsgerät 2. In Abhängigkeit
von dem signalisierten Servicebedarf des ersten Reinigungsgerätes 1 und dem aktiven
Status einer Servicebereitschaft des zweiten Reinigungsgerätes 2 generiert die gemeinsame
Steuereinrichtung 4 daraufhin eine Aufforderung zum Ausführen einer Servicehandlung
und übermittelt diese an das zweite Reinigungsgerät 2. Diese Aufforderung beinhaltet
hier bspw. ein haptisches Signal für den Nutzer, welches sich durch Vibration des
zweiten Reinigungsgerätes 2 äußert. Des Weiteren sendet die Steuereinrichtung 4 einen
Steuerbefehl zum Fortbewegen des ersten Reinigungsgerätes 1 an das erste Reinigungsgerät
1, wobei der Steuerbefehl gleichzeitig auch die aktuelle Position des zweiten Reinigungsgerätes
2 innerhalb der Umgebung anzeigt. Daraufhin bewegt sich das erste Reinigungsgerät
1 an den Standort des zweiten Reinigungsgerätes 2, wo der Nutzer 5 aktuell eine Reinigung
mittels des zweiten Reinigungsgerätes 2 ausführt. Sobald der Nutzer 5 das erste Reinigungsgerät
1 bemerkt, kann dieser die Servicehandlung an dem ersten Reinigungsgerät 1 ausführen,
nämlich den Sauggutsammelbehälter 11 des ersten Reinigungsgerätes 1 mittels der Saugdüse
17 des zweiten Reinigungsgerätes 2 aussaugen.
[0031] Obwohl dies in den vorgenannten Ausführungsformen nicht gezeigt ist, versteht es
sich von selbst, dass die Reinigungsgeräte 1, 2 auch andere Reinigungsgeräte sein
können, bspw. eine stationäre Basisstation für eines der Reinigungsgeräte 1, 2, ein
kombiniertes Saug-Wisch-Reinigungsgerät, zwei Reinigungsroboter, zwei ausschließlich
durch einen Nutzer 5 handführbare Reinigungsgeräte und dergleichen. Die Verfahrensführung
erfolgt je nach der Mobilität der in dem System vorhandenen Reinigungsgeräte 1, 2
entweder analog zu der ersten oder der zweiten dargestellten Ausführungsform. Darüber
hinaus sind selbstverständlich Kombinationen der vorgenannten Ausführungsformen möglich.
Liste der Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Reinigungsgerät
- 2
- Reinigungsgerät
- 3
- Steuereinrichtung
- 4
- Steuereinrichtung
- 5
- Nutzer
- 6
- Anzeigemittel
- 7
- Rad
- 8
- Reinigungselement
- 9
- Detektionseinrichtung
- 10
- Füllstandanzeige
- 11
- Sauggutsammelbehälter
- 12
- Bodendüse
- 13
- Stiel
- 14
- Griff
- 15
- Schlauch
- 16
- Hindernis
- 17
- Saugdüse
- 18
- Kommunikationsmodul
1. System mit mindestens zwei Reinigungsgeräten (1, 2), wobei mindestens eines der Reinigungsgeräte
(1, 2) relativ zu einem anderen Reinigungsgerät (2, 1) verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsgeräte (1, 2) jeweils eine Kommunikationsverbindung zu einer gemeinsamen
Steuereinrichtung (3, 4) aufweisen, wobei die Steuereinrichtung (3, 4) eine außerhalb
der Reinigungsgeräte (1, 2) ausgebildete, zentrale Steuereinrichtung (4) des Systems
ist, an welcher die Reinigungsgeräte (1, 2) registriert sind und welche auch dann
verfügbar ist, wenn die Reinigungsgeräte (1, 2) ausgeschaltet sind, wobei die Steuereinrichtung
(3, 4) des Weiteren eingerichtet ist, in Abhängigkeit von einem Servicebedarf einer
Gerätekomponente eines ersten Reinigungsgerätes (1) und in Abhängigkeit von einem
Status einer Servicebereitschaft eines zweiten Reinigungsgerätes (2) eine Aufforderung
zum Ausführen einer Servicehandlung an das zweite Reinigungsgerät (2) und/oder einen
Nutzer (5) des zweiten Reinigungsgerätes (2) zu übermitteln.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (3, 4) eingerichtet ist, einen Steuerbefehl zum Ausführen der
Servicehandlung an das zweite Reinigungsgerät (2) zu übermitteln.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (3, 4) eine Steuereinrichtung (4) eines Hausautomationssystems
ist.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Servicebedarf aufweisende Gerätekomponente ein Sauggutsammelbehälter (11)
eines als Staubsauger ausgebildeten ersten Reinigungsgerätes (1) ist und/oder dass
das zweite Reinigungsgerät (2) ein manuell von einem Nutzer (5) führbarer Staubsauger
ist.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (3, 4) eingerichtet ist, einen Steuerbefehl zum Fortbewegen
des zweiten Reinigungsgerätes (2) an einen Gerätestandort des ersten Reinigungsgerätes
(1) zu generieren und an das zweite Reinigungsgerät (2) zu übermitteln, und/oder einen
Steuerbefehl zum Fortbewegen des ersten Reinigungsgerätes (1) an einen Gerätestandort
des zweiten Reinigungsgerätes (2) zu generieren und an das erste Reinigungsgerät (1)
zu übermitteln.
6. Verfahren zum Betrieb eines Systems mit mindestens zwei Reinigungsgeräten (1, 2),
wobei mindestens eines der Reinigungsgeräte (1, 2) relativ zu einem anderen Reinigungsgerät
(2, 1) verlagert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsgeräte (1, 2) an einer gemeinsamen, außerhalb der Reinigungsgeräte
(1, 2) ausgebildeten, zentralen Steuereinrichtung (3, 4) des Systems registriert werden,
und dass die Reinigungsgeräte (1, 2) jeweils über eine Kommunikationsverbindung mit
der gemeinsamen Steuereinrichtung (3, 4) kommunizieren, wobei die Steuereinrichtung
(3, 4) in Abhängigkeit von einem Servicebedarf einer Gerätekomponente eines ersten
Reinigungsgerätes (1) und in Abhängigkeit von einem Status einer Servicebereitschaft
eines zweiten Reinigungsgerätes (2) eine Aufforderung zum Ausführen einer Servicehandlung
an das zweite Reinigungsgerät (2) und/oder an einen Nutzer (5) des zweiten Reinigungsgerätes
(2) übermittelt, wobei die Steuereinrichtung (3, 4) auch dann für eine Kommunikation
zur Verfügung steht, wenn die Reinigungsgeräte (1, 2) ausgeschaltet sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufforderung akustisch, optisch und/oder haptisch mittels eines Anzeigemittels
(6) des ersten oder zweiten Reinigungsgerätes (1, 2) an den Nutzer (5) übermittelt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (3, 4) das zweite Reinigungsgerät (2) zum Ausführen einer Servicehandlung
an der Gerätekomponente des ersten Reinigungsgerätes (1) steuert.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (3, 4) einen Steuerbefehl zum Fortbewegen des zweiten Reinigungsgerätes
(2) an einen Gerätestandort des ersten Reinigungsgerätes (1) generiert und an das
zweite Reinigungsgerät (2) übermittelt, und/oder einen Steuerbefehl zum Fortbewegen
des ersten Reinigungsgerätes (1) an einen Gerätestandort des zweiten Reinigungsgerätes
(2) generiert und an das erste Reinigungsgerät (1) übermittelt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Füllstand eines Sauggutsammelbehälters (11) des ersten Reinigungsgerätes (1)
detektiert wird, wobei ein Servicebedarf für den Sauggutsammelbehälter (11) an die
Steuereinrichtung (3, 4) übermittelt wird, wobei die Steuereinrichtung (3, 4) einen
Status einer Servicebereitschaft des zweiten Reinigungsgerätes (2) ermittelt und zumindest
eines der Reinigungsgeräte (1, 2) so steuert, dass sich dieses zu dem anderen Reinigungsgerät
(2, 1) hinbewegt und der Sauggutsammelbehälter (11) des ersten Reinigungsgerätes (1)
mittels einer Einrichtung des zweiten Reinigungsgerätes (2) geleert wird.