[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlagleiste für einen Prallbrecher mit den Merkmalen
des Anspruches 1 und sie betrifft einen Rotor mit einer solchen Schlagleiste gemäß
den Merkmalen des Anspruchs 7 sowie einen Prallbrecher gemäß Anspruch 13.
[0002] Prallbrecher werden zur Zerkleinerung von mineralischen Werkstoffen (Naturstein oder
Recyclingmaterial) und zur Herstellung von feiner oder grober Gesteinskörnung verwendet.
Dabei wird das Material im freien Fall in den Wirkungsbereich von Schlagleisten eines
Rotors gebracht und von dort gegen Prallplatten geschleudert. Dort zerbricht es. Die
Schlagleisten sind Verschleißteile und müssen regelmäßig ausgetauscht werden. In reversierbaren
Prallbrechern kann die Drehrichtung des Rotors geändert werden, so dass die Vorder-
und Rückseiten der Schlagleisten im Wechsel genutzt werden können, bis die Verschleißgrenze
erreicht ist. Anschließend können die Schlagleisten um ihre eigene Längsachse gewendet
werden. Ein noch nicht verschlissener Endbereich der Schlagleisten, der sich in einer
Schlagleistenaufnahme im Rotor befand, gelangt dadurch nach außen, so dass die Schlagleiste
bis zum Erreichen der Verschleißgrenze auch dieses Endbereiches verwendet werden kann.
Es ist hinsichtlich des Ausnutzungsgrades des eingesetzten Werkstoffes wünschenswert,
wenn der Haltebereich der Schlagleisten möglichst klein ist und der dem Verschleiß
ausgesetzte Schlagbereich möglichst groß ist. Ist der Haltebereich allerdings zu klein,
kann es zu hohen Spannungen in der Schlagleiste kommen. Die Schlagleiste kann brechen,
was Beschädigungen an weiteren Teilen des Prallbrechers nach sich ziehen kann. Reparaturen
und Produktionsausfälle sind die Folge. Ist der Haltebereich zu groß, können signifikante
Materialanteile der Schlagleiste nicht für den Kontakt mit dem zu zerkleinernden Material
genutzt werden. Ein geringer Ausnutzungsgrad ist wirtschaftlich ungünstig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlagleiste für einen Prallbrecher
aufzuzeigen, welche eine lange Standzeit und einen hohen Ausnutzungsgrad besitzt.
Zudem soll ein geeigneter Rotor für eine solche Schlagleiste gezeigt werden sowie
ein Prallbrecher mit einem Rotor mit längerer Standzeit.
[0004] Die erste Aufgabe ist bei einer Schlagleiste mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Ein passender Rotor, der diese Aufgabe löst, ist Gegenstand des Patentanspruches 7
und ein entsprechender Prallbrecher ist Gegenstand des Anspruches 13.
[0005] Es wird eine wendbare Schlagleiste zum Einsetzen in eine achsparallele Schlagleistenaufnahme
eines insbesondere reversierbaren Rotors eines Prallbrechers vorgeschlagen. Ein maximaler
Ausnutzungsgrad ergibt sich dann, wenn die Schlagleiste gewendet werden kann. Die
Schlagleiste besitzt einen Haltebereich in der Mitte und benachbart zum Haltebereich
jeweils einen Schlagbereich. Einer der beiden Schlagbereiche an den Stirnseiten einer
Schlagleiste befindet sich in einer Einsatzposition, d.h. er ragt aus dem Rotor heraus.
Der andere Schlagbereich befindet sich geschützt in dem Rotor und kann durch Wenden
der Schlagleiste in die Einsatzposition gebracht werden.
[0006] Die Schlagleiste besitzt innerhalb eines kartesischen Koordinatensystems eine in
z-Richtung verlaufende Längsachse, die in der Einbaulage parallel zur Schlagleistenaufnahme
des Rotors verläuft, eine in y-Richtung verlaufende Hochachse, die auf eine radiale
Kopffläche der Schlagleiste gerichtet ist und eine in x-Richtung verlaufende Querachse,
die auf eine Längsseite der Schlagleiste gerichtet ist. Der Ursprung dieses Koordinatensystems
befindet sich in der Mitte der Querschnittsfläche der Schlagleiste.
[0007] Die Schlagleiste besitzt an jeder ihrer Längsseiten (Vorderseite und Rückseite) zwei
endseitige Stirnflächen, die als Schlagflächen dienen, und zwischen den Stirnflächen
einen vorderseitigen und einen rückseitigen Haltebereich. Welche Seite die Vorderseite
und welche Seite die Rückseite ist, hängt von der Einbaulage und von der Drehrichtung
des Rotors ab. Die Erfindung geht von identischen Vorder- und Rückseiten bezüglich
der dortigen Wirkflächen aus. Das ermöglicht einen reversiblen Betrieb des Rotors,
ohne dass beim Reversieren die Schlagleiste manuell gewendet werden müsste.
[0008] Die Haltebereiche sind jeweils von zwei identischen Längsstegen begrenzt, d.h. die
Haltebereiche befinden sich zwischen den Längsstegen. Die Längsstege stehen gegenüber
den Stirnflächen vor. Bezogen auf die y-z-Ebene und auf die x-z-Ebene sind die Längsstege
spiegelsymmetrisch angeordnet. Die Schlagleiste ist dadurch rotationssymmetrisch.
Sie kann um 180° um die x-, y- oder z-Achse gedreht werden und bildet sich dabei auf
sich selbst ab.
[0009] Die Längsstege sind im Querschnitt trapezförmig. Sie haben eine breite Basis an der
Schlagleiste und eine schmalere Oberseite im Abstand zur Basis. Die Oberseite verläuft
parallel zur y-z-Ebene. Auch die Stirnflächen verlaufen im Wesentlichen parallel zur
y-z-Ebene. "Im Wesentlichen" bedeutet in diesem Zusammenhang "im Rahmen der Fertigungstoleranzen".
Es kann sich bei der Schlagleiste insbesondere um ein Gussbauteil handeln. Gussbauteile
besitzen Oberflächen, die fertigungsbedingt leicht geneigt oder uneben sein können.
Die Erfindung erfasst sowohl Oberflächen, die durch Gießen hergestellt worden sind,
als auch solche die durch umformende oder materialabhebende Verfahren bearbeitet worden
sind, z.B. geschmiedete oder gefräste Oberflächen. Die erfindungsgemäße Schlagleiste
kann aus einem metallischen Gusswerkstoff, einem keramischen Werkstoff oder aus einem
Hybridwerkstoff aus Stahl mit keramischen Anteilen bestehen. Die Erfindung ist nicht
auf einen bestimmten Werkstoff beschränkt, sofern dieser Werkstoff mit hinreichender
Standzeit mineralisches Material brechen kann.
[0010] Die trapezförmigen Längsstege besitzen jeweils zwei Flanken, die sich von der Basis
zu der Oberseite erstrecken. Die einander zugewandten inneren Flanken benachbarter
Längsstegen schließen jeweils einen Flankenwinkel von 20° bis 27°, zur x-Achse ein.
Insbesondere beträgt der Flankenwinkel 23° bis 26° und bevorzugt 25°. Dieser Flankenwinkel
hat sich als besonders geeignet für die Übertragung der Kräfte von der Schlagleiste
auf den Rotor und zur Übertragung des Drehmomentes von dem Rotor auf die Schlagleiste
erwiesen.
[0011] Vorzugsweise sind nicht nur die Flankenwinkel der beiden inneren Flanken auf einer
Längsseite identisch, sondern auch die Flankenwinkel der beiden äußeren Flanken. Zudem
können die Flankenwinkel der inneren und äußeren Flanken identisch sein und ebenfalls
20° bis 27°, insbesondere 23° bis 26°, bevorzugt 25° betragen. Die paarweise diagonal
gegenüberliegend angeordneten inneren Flanken verlaufen in einer gemeinsamen Ebene.
[0012] Die äußeren Flanken haben diesen um ca. 25° von der x-Achse abweichenden Winkel,
damit die in die Längsstege eingeleiteten Kräfte im Übergang von der Basis zu den
Flanken nicht um 90°, sondern um etwa 65° umgelenkt werden müssen. Zudem sind die
Übergänge der Flanken zur Basis hin gerundet, was ebenfalls Spannungsspitzen im Werkstoff
vermeidet.
[0013] Die Schlagleiste besitzt eine in x-Richtung gemessene Breite, wobei die Breite zwischen
den Längsstegen mindestens so groß ist wie die Breite im Bereich der Stirnflächen.
Bevorzugt ist die Breite zwischen den Längsstegen größer als die Breite im Bereich
der Stirnflächen, insbesondere um eine Größenordnung von 4 bis 10 %. Die Breite der
Schlagleiste im Schlagbereich weicht nur relativ wenig von der Breite zwischen den
Längsstegen ab, z.B. 80 mm/85 mm oder 100 mm/108mm (Breite Stirnflächen/Breite zwischen
den Längsstegen). Die größere Breite zwischen den Längsstegen ist zweckmäßig, weil
die Längsstege bei der erfindungsgemäßen Art der Krafteinleitung höheren Belastungen
ausgesetzt sind und weil die Belastungen der Längsstege möglichst spannungsarm über
den zentralen Bereich der Schlagleiste auf die weiteren Längsstege übertragen werden
sollen. Der zentrale Bereich der Schlagleiste zwischen den Längsstegen soll daher
eine größere Breite haben.
[0014] Die Erfindung geht davon aus, dass die Breite einer nicht verschlissenen Schlagleiste
sowohl im Bereich der Stirnflächen als auch zwischen den Längsstegen im Wesentlichen
konstant ist.
[0015] Im Rahmen der Erfindung ist der Haltebereich, derjenige Bereich, in welchem die Schlagleiste
gehalten ist. Er beginnt an einem oberen Kontaktbereich an dem äußeren Längssteg und
endet an einem unteren Kontaktbereich an dem unteren Längssteg. Die Schlagleiste wird
zwischen den Längsstegen durch formschlüssigen Eingriff gehalten.
[0016] Die Erfindung vermeidet eine Schwächung des Querschnitts der Schlagleiste durch seitliche
Einkerbungen. Die unterschiedlichen Breiten bewirken, dass der zentrale Bereich zwischen
den Längsstegen zwar wie eine Vertiefung erscheint, tatsächlich aber den Querschnitt
der Schlagleiste nicht schwächt, sondern sogar verstärkt. Es entsteht keine Kerbwirkung.
Durch mehr Material in dem zentralen Bereich wird die Basis für eine sichere Verankerung
einer wendefähigen Schlagleiste geschaffen. Die Kombination des etwas breiteren zentralen
Bereiches mit den besagten Flankenwinkeln der inneren Flanken ermöglicht eine Schlagleiste,
die im Ergebnis bei hoher Belastbarkeit weniger Material benötigt und daher einen
hohen Ausnutzungsgrad von mindestens 50 % erreicht. Bevorzugt ist der Ausnutzungsgrad
größer als 55 % und insbesondere größer als 60 %.
[0017] Durch die Breitenunterschiede sind die einander zugewandten inneren Flanken der Längsstege
kürzer als die äußeren Flanken, sofern die inneren und äußeren Flanken denselben Flankenwinkel
haben. Während des Betriebes werden über die inneren Flanken der radial inneren Längsstege
Fliehkräfte auf die Schlagleistenhalter in der Schlagleistenaufnahme übertragen. Die
Schlagleisten bewirken durch ihr hohes Eigengewicht und die hohen Rotationsgeschwindigkeiten
sehr hohe Fliehkräfte. Der formschlüssige Eingriff zwischen Rotor und Schlagleisten
bewirkt eine sichere Fixierung in Radialrichtung des Rotors. Dennoch sind die Schlagleisten
im Stillstand mechanisch leicht auswechselbar, weil sie nur über die Flanken der Längsstege
mit dem Rotor in Kontakt stehen. Die Schlagleisten können axial aus den Schlagleistenaufnahmen
herausgezogen werden. Da die axiale Belastung verhältnismäßig gering ist, genügen
zur axialen Fixierung einfache Fixiermittel, wie z.B. an den Rotor geschraubte Axialsicherungen.
Sie sind leicht lösbar und ermöglichen einen unmittelbaren Zugriff auf die Schlagleiste.
[0018] Die Schlagleistenaufnahme ist beiderseits von Schlagleistenhaltern begrenzt. Die
Schlagleistenhalter sind mit dem Rotor verschweißt. Der Rotor kann aus mehreren parallel
zueinander angeordneten Rotorscheiben aufgebaut sein, wobei die Schlagleistenhalter
sich von Rotorscheibe zu Rotorscheibe erstrecken. Die Schlagleistenhalter sind diejenigen
Bauteile, mit denen die Schlagleisten über ihre Flanken in Kontakt stehen.
[0019] Die inneren Flanken der radial inneren Längsstege werden nicht nur durch Fliehkräfte
belastet, sondern vor allem dadurch, dass zu zerkleinerndes Material auf die Schlagleiste
trifft und von der Schlagleiste stark beschleunigt wird. Da der Schlagkreis des Rotors
größer ist als der Rotor selbst, wird auf eine beanspruchte Schlagleiste ein Drehmoment
ausgeübt. Dieses Drehmoment wird über die Flanken der Längsstege in den Rotor übertragen.
[0020] Umgekehrt überträgt der angetriebene Rotor Kräfte in die Schlagleistenhalter und
diese wiederum über die besagten Flanken in die Längsstege der Schlagleiste. Die inneren,
einander zugewandten Flanken der Längsstege sind neben den Schlagflächen die wichtigsten
Flächen der Schlagleisten, weil sie, und erfindungsgemäß nur sie, an der Kraftübertragung
teilnehmen. Es ist im Rahmen der Erfindung nicht ausgeschlossen, dass es durch mineralisches
Material, das in Spalten und Fugen zwischen Schlagleiste und Schlagleistenhalter eingedrungen
ist, eine zusätzliche oder mittelbare Kraftübertragung erfolgt. Primär werden die
Kräfte über die Flanken übertragen.
[0021] Auf der Rückseite der Schlagleiste wird beim Brechen von Material vor allem die radial
innere Flanke des radial äußeren Längsstegs belastet. Auf der Vorderseite ist es beim
Brechen die innere Flanke des radial inneren Längsstegs. Die Flanken sind erfindungsgemäß
so orientiert, dass die aufzunehmenden Drehmomente um die Längsachse (Drehachse/z-Achse)
der Schlagleiste auf Flächen treffen, die sich in Radialrichtung zur Drehachse erstrecken.
Ideal ist es, wenn diese Flächen einen großen radialen Abstand zur Drehachse haben.
Der Hebelarm wird vergrößert und dadurch die Flächenpressungen am Abstützpunkt reduziert,
d.h. der Kraftvektor wird kleiner. Erfindungsgemäß wird ein großer Hebelarm bei einer
schlanken Schlagleiste dadurch erreicht, dass die als Abstützpunkte bzw. Abstützflächen
dienenden Flanken einen großen radialen Abstand von der Längsachse (z-Achse) haben.
Damit gleichzeitig der Ausnutzungsgrad hoch bleibt, dürfen die Längsstege nicht zu
breit/hoch sein. Es wird als optimal angesehen, wenn die Flanken in einem Winkel von
20° bis 27° angeordnet sind und in einer Radialebene liegen, welche die Längsachse
schneidet. Aufgrund der Symmetrie stehen die sich kreuzenden Radialebenen der vier
inneren Flanken in einem Winkel von 2 x 20°-27°= 40°-52° zueinander, vorzugsweise
50°. Die inneren Flanken sind gewissermaßen x-förmig angeordnet in Bezug auf den Mittelpunkt
der Schlagleiste bzw. die z-Achse, um die das Drehmoment ausgeübt wird, und welche
in derselben Ebene liegt, in der sich auch die diametral angeordneten inneren Flanken
befinden.
[0022] Im Ergebnis werden eingeleitete Drehmomente bei dieser Konfiguration optimal von
den Schlagleistenhaltern aufgenommen. Biegemomente in den Längsstegen werden reduziert
und der Verschleiß sowie die Beanspruchung des Materials gemindert. Die Bruchgefahr
nimmt ab, so dass der zentrale Bereich zwischen den Längsstegen in Relation zu der
gesamten Schlagleiste kleiner gestaltet sein kann mit der Folge, dass der Ausnutzungsgrad
größer wird.
[0023] Die beiden radial äußeren Flanken können in der Einbaulage eine Schulter zum Schutz
von angrenzenden Bauteilen des Rotors bilden. Die radial äußeren Flanken dürfen zu
diesem Zweck bis zu einem gewissen Grad verschleißen. Das ist nicht nachteilig für
die Funktion der Schlagleiste, weil die äußeren Flanken keine Kontaktflächen mit dem
Rotor haben. Eine Abweichung der Maßhaltigkeit oder ein Verschleiß in diesem Bereich
beeinträchtigt nicht den sicheren Sitz oder die Lebensdauer der Schlagleiste.
[0024] Als besonders günstig wird eine Geometrie der Schlagleiste angesehen, wenn das Verhältnis
zwischen der Breite des Schlagbereichs und dem minimalen Abstand der Flanken im zentralen
Bereich1,8 - 2,2 zu 1 beträgt, insbesondere 2 zu 1. Die besagte Breite im Schlagbereich
ist bevorzugt größer als 70 bis 80 mm. Die Breite ist insbesondere über den gesamten
Schlagbereich im Wesentlichen konstant.
[0025] Das Verhältnis zwischen dem minimalen Abstand der inneren Flanken zwischen den Längsstegen
und der Höhe der Längsstege beträgt bevorzugt 1,8 - 2,2 zu 1, insbesondere 2 zu 1.
[0026] Die Längsstege sollten eine Breite in x-Richtung von 40 % - 60 %, insbesondere 50
%, der Höhe der Schlagleiste haben. Ihre Oberseiten sollten eine Höhe in y-Richtung
haben von bevorzugt 40 % - 60 %, insbesondere 50 % des minimalen Abstandes der inneren
Flanken zwischen den Längsstegen. Die Breite der Schlagleiste im Bereich der Längsstege
ist bevorzugt 40 % - 60 %, insbesondere 50 % größer als die Breite der Schlagleiste
im Schlagbereich. Die Länge der Schlagleiste in z-Richtung ist unabhängig von den
anderen Proportionen.
[0027] Die Erfindung schlägt zur Befestigung einen geeigneten Rotor vor, bei welchem die
Schlagleistenaufnahme einander gegenüberliegende Schlagleistenhalter mit Vorsprüngen
aufweist, um zwischen die Längsstege zu fassen. Die Vorsprünge haben in diesem Fall
bevorzugt dieselben Flankenwinkel, wie die inneren Flanken der Längsstege. Dadurch
wird erreicht, dass die Flächenpressung möglichst gering und gleichmäßig ist und zwar
sowohl am Rotor als auch an der Schlagleiste. Der Werkstoff wird bei gleichmäßiger
Belastung optimal ausgenutzt. Dadurch kann Material am Rotor und an der Schlagleiste
gespart werden.
[0028] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind Rotorschutzplatten an dem
Rotor angeordnet, welche die Schlagleistenhalter radial umfangsseitig bedecken. Die
Rotorschutzplatten sind austauschbare Verschleißteile, die allerdings wesentlich höhere
Standzeiten haben als die Schlagleisten, weil sie weniger stark belastet werden. Die
Rotorschutzplatten können bei der Erfindung sehr nah an die Schlagleiste herangeführt
werden. Eine Randseite einer Rotorschutzplatte ist bevorzugt unmittelbar gegenüberliegend
zu den Oberseiten der radial äußeren Längsstege angeordnet. Dadurch können die Oberseiten
der radial äußeren Längsstege, bis zu welcher die Stirnflächen abgetragen werden,
optimal geschützt werden, so dass die Schlagleisten maximal verschleißen können, ohne
dass ihre Längsstege beschädigt werden.
[0029] Der Kontaktbereich zwischen der Schlagleiste und den Schlagleistenhaltern ist in
der Höhe sehr begrenzt. Die radial innersten Kontaktbereiche zwischen der Schlagleiste
und den Schlagleistenhaltern befinden sich an den inneren Flanken der radial inneren
Längsstege. Umgekehrt befinden sich die radial äußersten Kontaktbereiche zwischen
der Schlagleiste und dem Schlagleistenhalter an der inneren Flanke der radial äußeren
Längsstege. Der Kontaktbereich zwischen Rotor und Schlagleiste ist zwar sehr konzentriert,
allerdings können durch die diametrale Anordnung der als Stützflächen dienenden Flanken
und durch die daraus resultierenden großen Hebelarme auch sehr große Kräfte und Drehmomente
übertragen werden.
[0030] In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Schlagleistenaufnahme einen radial
inneren Bereich aufweisen zur Aufnahme der zweiten Stirnfläche bzw. des zweiten Schlagabschnitts
der Schlagleiste, wobei dieser Bereich in x-Richtung verbreitert ist, und einen in
x-Richtung schmaleren Bereich, der sich zwischen den Vorsprüngen befindet. Er befindet
sich radial weiter außen. Zwischen diesen Bereichen ist ein gerundeter Übergangsbereich
angeordnet, der sich über wenigstens 50 % der Breite der Oberseite der inneren Längsstege
erstreckt. Der gerundete Bereich ist sehr groß, so dass möglichst keine Kerbspannungen
in diesem Bereich entstehen können. Die Oberseiten der Längsstege berühren die inneren
Bereiche der Schlagleistenaufnahme nicht und übertragen daher keine Kräfte. Durch
die sich paarweise unmittelbar gegenüberliegenden Längsstege werden allerdings breite
Schultergürtel geschaffen, welche die Fliehkräfte der Schlagleiste in den Rotor übertragen.
[0031] Die erfindungsgemäße Schlagleiste hat folgende Vorteile:
In der Einbaulage bilden die gegenüberliegenden, radial äußeren Längsstege einen Bereich
maximaler Breite als Schultergürtel aus. Am radial äußeren Schultergürtel greifen
die größten Drehmomente der Schlagleiste an. Sie werden durch optimierte Flankengeometrien
effektiv in die angrenzenden Bauteile eingeleitet. Auch schützt die breite Schulter
den Rotor selbst vor Verschleiß.
[0032] Die Schlagleiste ist einfach profiliert, besitzt klare Proportionen und ist daher
kostengünstig in der Herstellung.
[0033] Die Schlagleiste hat durch die diametral angeordneten Flanken gleichsinniger Orientierung
eine größtmögliche Stützbreite, wodurch die Belastung der Schlagleiste reduziert wird.
[0034] Der größtmögliche Radius in der Schlagleistenaufnahme verhindert Spannungsspitzen
im Schlagleistenhalter und sorgt für höchste Stabilität.
[0035] Der Flankenwinkel von ca. 20 bis 27°, bevorzugt 25° hat den Vorteil, dass die Spreizkräfte
innerhalb der Schlagleistenaufnahme gering sind. Mit zunehmendem Flankenwinkel würden
die Spreizkräfte zunehmen, d.h. die quer zur Schlagleistenaufnahme wirkenden Kräfte.
Flankenwinkel unter 20° würden bei gleichbleibendem radialem Abstand der Flanken die
Breite der Schlagleiste vergrößern, wodurch der Ausnutzungsgrad sinkt. Soll die Breite
nicht größer werden, müsste der radiale Abstand der Flanken kleiner werden, was mit
kürzeren Hebelarmen und höherer Flächenpressung einhergeht. Der Bereich zwischen 20°
und 27° wird als optimal angesehen.
[0036] An der Schlagleiste angreifende Kräfte werden über die radial inneren Längsstege
bei den besagten Flankenwinkeln weit im Rotorinneren in den Rotor eingeleitet. Das
reduziert die Belastungen des Rotors im äußeren Umfangsbereich und verbessert die
Materialausnutzung.
[0037] Der Rotor kann mit zwei, drei oder mehr identischen Schlagleisten ausgestattet sein,
die gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind. Es ist auch möglich, Schlagleisten
unterschiedlicher Höhe miteinander zu kombinieren, z.B. zwei Schlagleisten größerer
Höhe mit zwei Schlagleisten geringerer Höhe, jeweils im Wechsel. Die Schlagleisten
kommen insbesondere in reversierbaren Prallbrechern zum Einsatz. Eine Verwendung in
nicht reversierbaren Prallbrechern ist ebenso möglich.
[0038] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in rein schematischen Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0039] Es zeigen:
- Figur 1
- Einen Rotor eines Prallbrechers in einer Draufsicht;
- Figur 2
- Einen Schnitt durch den Rotor der Figur 1 entlang der Linie II. aus Figur 1;
- Figur 3
- Die Einzelheit III. aus Figur 3 und
- Figur 4
- Eine Schlagleiste im Querschnitt.
[0040] Figur 1 zeigt einen Rotor 1 eines im Übrigen nicht näher dargestellten Prallbrechers.
Der Rotor 1 besitzt eine horizontale Rotorwelle 2, welche in Lagern 3, 4 gelagert
ist. Die Rotorwelle 2 erstreckt sich horizontal zwischen den Lagern 3, 4. Sie wird
von einer Riemenscheibe 5 angetrieben. An dem Rotor 1 sind Schlagleisten 6 über den
Umfang verteilt angeordnet. Die in der Bildebene der Figur 1 oberste Schlagleiste
6 verläuft wie alle anderen Schlagleisten 6 parallel zur Drehachse D der Rotorwelle
2.
[0041] Bei der nachfolgenden Erläuterung der Schlagleisten 6 wird auf ein kartesisches Koordinatensystem
Bezug genommen. Der Ursprung des Koordinatensystems befindet sich in der Mitte der
Schlagleiste 6, das heißt auf halber Länge (z-Achse), Höhe (y-Achse) und Breite (x-Achse)
der besagten Schlagleiste 6. Bezogen auf die in der Bildebene oberste Schlagleiste
6 und senkrecht zur Drehachse D erstreckt sich die x-Richtung tangential zum Rotor
1. Die y-Achse ist die Radialrichtung und zeigt von der Rotorwelle 2 weg. Die z-Achse
verläuft parallel zur Drehachse D.
[0042] Aus der Schnittdarstellung der Figur 2 geht hervor, dass umfangsseitig des Rotors
1 insgesamt vier Schlagleisten 6 gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Die vier Schlagleisten
6 sind identisch, ebenso die zugehörigen Schlagleistenaufnahmen 7 innerhalb des Rotors
1. Die Schlagleistenaufnahmen 7 sind in Längsrichtung des Rotors, das heißt parallel
zur Drehachse D der Rotorwelle 2 verlaufende Taschen. Bezogen auf das in Figur 1 eingeführte
Koordinatensystem verlaufen die Taschen in z-Richtung.
[0043] Die Schlagleisten 6 sind im Querschnitt im Wesentlichen rechteckig konfiguriert.
Sie sind bezogen auf die y-z-Ebene und auch bezogen auf die x-z-Ebene spiegelsymmetrisch.
Sie besitzen jeweils radiale Kopfflächen 8, die im Wesentlichen parallel zur x-z-Ebene
verlaufen. Da es sich bei den Schlagleisten 6 um Gussbauteile handelt, können die
Kopfflächen 8 gießtechnisch bedingt eine leichte Formschräge haben. Die Längsseiten
9, 10 der Schlagleiste 6 verlaufen im parallelen Abstand zueinander und stehen dadurch
im Wesentlichen senkrecht zu den Kopfflächen 8.
[0044] An den Längsseiten 9, 10 befinden sich zwei endseitige Stirnflächen 11, 12, 13, 14,
die als Schlagflächen dienen. Zwischen den Stirnflächen 11 - 14 einer jeden Längsseite
9, 10 befindet sich je eine Hinterschneidung, die als Haltebereich 15, 16 bezeichnet
wird. Die Haltebereiche 15, 16 sind jeweils von zwei Längsstegen 17, 18, 19, 20 begrenzt,
wie auch anhand der Darstellung der Figuren 2 bis 4 zu erkennen ist. Sämtliche Längsstege
17 - 20 sind identisch konfiguriert und besitzen denselben Querschnitt. Die Längsstege
17 - 20 sind im Querschnitt trapezförmig und besitzen eine verbreiterte Basis 21 sowie
eine schmalere Oberseite 22 (Figur 4). Zwischen der Basis 21 und der Oberseite 22
erstrecken sich jeweils schräge Flanken. Innere Flanken 23 - 26 sind einander zugewandt
und begrenzen die Haltebereiche 15, 16. Äußere Flanken 27 bilden den Übergang zu den
Stirnflächen 11 - 14. Alle Kanten sind gerundet.
[0045] Der Pfeil P1 in Figur 2 symbolisiert die Drehrichtung der Rotorwelle 2 und damit
des Rotors 1. Aufgrund der Drehrichtung wird die Stirnfläche 11 als Schlagfläche beansprucht.
Bei dieser Drehrichtung könnten auch die Bezeichnungen Vorderseite und Rückseite der
Schlagleiste 6 verwendet werden. Da die Drehrichtung umkehrbar ist, kann gleichsam
die gegenüberliegende Stirnfläche 14 im Reversierbetrieb als Schlagfläche dienen.
[0046] Über den Rotor 1 und die Schlagleistenaufnahmen 17 wird eine Drehbewegung auf die
Schlagleisten 6 übertragen. Die Schlagleisten 6 sind in nicht näher dargestellter
Weise in z-Richtung, das heißt in Längsrichtung des Rotors 1 in die Schlagleistenaufnahmen
7 eingeschoben. Sie werden in der Einbaulage gegen axiales Verschieben gesichert.
Durch den formschlüssigen Eingriff von Schlagleistenhaltern 28, 29 zwischen die Längsstege
17 - 20 sind die Schlagleisten 6 unverlierbar im Rotor 1 gehalten. Die Schlagleistenhalter
28, 29 liegen an den jeweils inneren Flanken 23 - 26 der Schlagleiste 6 an. Aufgrund
der schrägstehenden inneren Flanken 23 - 26 ist der hinterschnittene Bereich, also
der jeweilige Haltebereich 15, 16 im Querschnitt trapezförmig mit gerundeten Ecken.
[0047] Aus der vergrößerten Darstellung der Figur 3 wird deutlich, dass es einen Kontaktbereich
zwischen den Flanken 23 - 26 und den Schlagleistenhaltern 28, 29 gibt. Die Schlagleistenhalter
28, 29 besitzen hierzu gegengleiche Vorsprünge 30, 31, deren Geometrie und insbesondere
deren Stützflächen an die Flankenwinkel der inneren Flanken 23 - 26 angepasst sind.
Der Flankenwinkel W1 ist in Figur 4 eingezeichnet.
[0048] Figur 3 zeigt, dass der radial äußerste Kontaktbereich zwischen den Schlagleistenhaltern
28, 29 und der Schlagleiste 6 die radial inneren Flanken 23, 24 der radial äußeren
Längsstege 17, 19 sind. In gleicher Weise befinden sich die radial innersten Kontaktbereiche
zwischen den inneren Flanken 25, 26 und den entsprechenden Vorsprüngen 30, 31 der
Schlagleistenhalter 28, 29. Radial oberhalb oder unterhalb der genannten Bereiche
gibt es keine weiteren Kontaktbereiche. Dementsprechend ragen die radial äußeren Längsstege
17, 19 über die Schlagleistenhalter 28, 29 vor und liegen gewissermaßen radial außen
an dem Rotor 1 auf. Sie werden über Rotorschutzplatten 32 geschützt, die radial von
außen auf den Rotor 1 geschraubt sind. Die Rotorschutzplatten 32 bedecken die Schlagleistenhalter
28, 29 und schützen diese vor Verschleiß. Die Rotorschutzplatten 32 besitzen jeweils
eine Randseite 33, die den Oberseiten 22 der Längsstege 17, 19 gegenüberliegt. Dadurch
werden die Längsstege 17, 19 in diesem Bereich vor Verschleiß geschützt. Die Rotorschutzplatten
32 sind austauschbar befestigt.
[0049] Figur 3 zeigt in der Vergrößerung den Bereich III gemäß Figur 2. Im radial äußeren
Teil der Schlagleiste 6 sind verschiedene Verschleißlinien eingezeichnet. Die Verschleißlinien
zeigen, dass der Rotor 1 anfänglich im Gegenuhrzeigersinn betrieben worden ist, da
die linke obere Ecke der Schlagleiste 6 zuerst abgetragen worden ist. Anschließend
ist die Drehrichtung umgekehrt worden, so dass die in der Bildebene rechte Stirnfläche
11 als Schlagfläche dient. Dementsprechend wurde die rechte obere Ecke der Schlagleiste
6 abgetragen. Nach mehrmaligem Reversieren des Rotors 1 ist die Verschleißgrenze V
erreicht. Die Verschleißgrenze V befindet sich etwa in Verlängerung der radial äußeren
Flanken 27. Die Verschleißgrenze V ist die Grenze für die maximale Ausnutzung der
Schlagleiste 6. Die Schlagleiste 6 besitzt in diesem Zustand einen etwa dreieckförmigen
Restquerschnitt an der Verschleißgrenze V.
[0050] Spätestens wenn die Verschleißgrenze V erreicht ist, wird die Schlagleiste 6 in Längsrichtung
des Rotors 1 aus der Schlagleistenaufnahme 7 herausgezogen und kann um ihre Längsachse
gewendet werden, so dass die zuvor inneren Stirnflächen 13, 14 nach außen gelangen.
Bei diesem Wenden um 180 Grad gibt es keine Vorzugsrichtung der Schlagleiste 6. Es
ist unerheblich, ob die Schlagleiste 6 nur um ihre Längsachse gedreht wird oder beim
Wenden zugleich auch um ihre Hochachse (y-Achse) gedreht wird. Die Rotationssymmetrie
der Schlagleiste 6 ermöglicht beide Einsetzrichtungen in die Schlagleistenaufnahme
7.
[0051] Figur 3 zeigt, dass die Schlagleistenaufnahme 7 für den nicht im Eingriff befindlichen
Bereich der Schlagleiste 6 relativ breit ausgestaltet ist. Es gibt in der Schlagleistenaufnahme
7 einen inneren in x-Richtung verbreiterten Bereich 34. Die Breite dieses inneren
Bereiches 34 ist größer als die Breite der Schlagleiste 6, gemessen über die Längsstege
18, 20. Ein in x-Richtung schmalerer Bereich 35 befindet sich zwischen den Vorsprüngen
30, 31. Der verbreiterte Bereich 34 ist mit dem schmaleren Bereich 35 über einen Übergangsbereich
36 verbunden. Der Übergangsbereich 36 ist gerundet. Die Rundung des Übergangsbereiches
36 erstreckt sich über wenigstens 50 % der Höhe der Oberseite 22 der inneren Längsstege.
Durch den großen Rundungsradius werden Spannungen in diesem Bereich des Schlagleistenhalters
28, 29 vermieden. Das ist wichtig, weil dieser Bereich der Schlagleistenhalter 28,
29 nicht nur die Fliehkräfte aufnehmen muss, die von der Schlagleiste 6 auf den Rotor
1 ausgeübt werden, sondern, weil das Drehmoment des Rotors 1 von den Schlagleisten
6 auf das zu zerkleinernde Material übertragen werden muss. Die erfindungsgemäße Schlagleiste
besitzt hierzu besondere Proportionen, die nachfolgend anhand der Figur 4 erläutert
werden.
[0052] Die Schlagleiste 6 besitzt bei diesem Ausführungsbeispiel eine Höhe H1 von 320 mm
bei einer Breite B1 in ihrem Schlagbereich von 80 mm. Das Verhältnis von Höhe zu Breite
beträgt 4:1.
[0053] Die Schlagleiste 6 ist in ihrem nicht für den Verschleiß vorgesehenen, mittleren
Halterungsabschnitt etwas breiter als im Schlagbereich. Die Längsstege 17 - 20 besitzen
jeweils eine Höhe von 20 mm gemessen von den endseitigen Stirnflächen 11- 14 (Breite
B2). Ihre Oberseiten 22 besitzen eine Höhe H2 von 20 mm. Die Höhe H3 wird an der Basis
21 gemessen und gibt den minimalen Abstand der inneren Flanken 23 -26 der Längsstege
17-20 an.
[0054] Figur 4 zeigt ferner, dass die Flankenwinkel W1 bei allen eingezeichneten Flanken
der Längsstege 17 - 20 identisch sind. Sie betragen 25 Grad. Die inneren Flanken 23
- 26 erstrecken sich jeweils radial von einem Mittelpunkt M der Schlagleiste 6 ausgehend.
Daher schneiden sich die dargestellten strichpunktierten Linien als Verlängerung der
jeweiligen inneren Flanken 23 - 26 im Mittelpunkt M. Der Mittelpunkt M liegt auf der
Längsachse der Schlagleiste 6 (z-Achse), um welche die montierte Schlagleiste 6 während
des Betriebes theoretisch im Rahmen der vorgesehenen Toleranzen innerhalb der Schlagleistenaufnahme
7 verschwenken kann.
[0055] Bei einer Drehrichtung des Rotors 1 im Uhrzeigersinn, das heißt in Richtung des Pfeils
P1 (Figur 2), wird auf die inneren Flanken 24, 26 eine Kraft vom Rotor 1 kommend ausgeübt.
Gleichzeitig halten die beiden radial inneren Flanken 25, 26 der unteren Längsstege
18, 20 die Schlagleiste 6 in Position. Dort werden die Fliehkräfte der Schlagleiste
6 aufgenommen. Wird nun auf die Stirnfläche 11 durch aufprallendes Material eine Kraft
ausgeübt, werden vor allen Dingen der in der Bildebene links obere Längssteg 19 und
zusätzlich der Längssteg 18 rechts unten belastet, weil auf die Schlagleiste 6 ein
Drehmoment in Richtung des Pfeils P2 um den Mittelpunkt M ausgeübt wird. Die dabei
entstehenden Kräfte werden über die besagten inneren Flanken 25, 26 aufgenommen und
in die Schlagleistenhalter 28, 29 eingeleitet. Es handelt sich um Normalkräfte, d.h.
Kräfte, die senkrecht auf den Flanken stehen.
[0056] Figur 4 zeigt ferner, dass die Breite B3 der Schlagleiste 6, welche über die Oberseiten
22 der Längsstege 18, 20 gemessen wird, 1,5 mal so groß ist, wie die Breite B1 der
Schlagleiste 6 im Bereich ihrer Schlagflächen. Im Haltebereich 15, 16 in der Mitte
der Schlagleiste 6 ist die Breite B4 mindestens so groß wie die Breite B1 im Bereich
der Stirnflächen 11, 12, so dass keine Einkerbung im Sinne einer Materialschwächung
vorhanden ist. Die Breite B4 in dem Bereich zwischen den Längsstegen 17 - 20 beträgt
in diesem Ausführungsbeispiel 85 mm im Vergleich zu 80 mm in den Schlagbereichen.
Bezugszeichen:
[0057]
- 1 -
- Rotor
- 2 -
- Rotorwelle
- 3 -
- Lager
- 4 -
- Lager
- 5 -
- Riemenscheibe
- 6 -
- Schlagleiste
- 7 -
- Schlagleistenaufnahme von 1
- 8 -
- Kopffläche von 6
- 9 -
- Längsseite von 6
- 10 -
- Längsseite von 6
- 11 -
- Stirnfläche von 6
- 12 -
- Stirnfläche von 6
- 13 -
- Stirnfläche von 6
- 14 -
- Stirnfläche von 6
- 15 -
- Haltebereich von 6
- 16 -
- Haltebereich von 6
- 17 -
- Längssteg von 6
- 18 -
- Längssteg von 6
- 19 -
- Längssteg von 6
- 20 -
- Längssteg von 6
- 21 -
- Basis von 17 - 20
- 22 -
- Oberseite von 17 - 20
- 23 -
- Innere Flanke von 17
- 24 -
- Innere Flanke von 19
- 25 -
- Innere Flanke von 18
- 26 -
- Innere Flanke von 20
- 27 -
- Äußere Flanke von 17 - 20
- 28 -
- Schlagleistenhalter von 1
- 29 -
- Schlagleistenhalter von 1
- 30 -
- Vorsprung von 29
- 31 -
- Vorsprung von 28
- 32 -
- Rotorschutzplatte von 1
- 33 -
- Randseite von 32
- 34 -
- Haltebereich von 7
- 35 -
- Schmalerer Bereich von 7
- 36 -
- Übergangsbereich zwischen 34 und 35
- B1 -
- Breite zwischen 11 und 14
- B2 -
- Breite von 17 - 20
- B3 -
- Breite zwischen 18 und 20
- B4 -
- Breite zwischen 15 und 16
- D -
- Drehachse
- H1 -
- Höhe von 6
- H2 -
- Höhe von 17 - 20
- H3 -
- minimaler Abstand zwischen 23-26 an der Basis 21
- M -
- Mittelpunkt von 6
- P1 -
- Drehrichtung
- P2 -
- Drehmoment
- V -
- Verschleißgrenze
- W1 -
- Winkel
- x, y, z
- - Achsen des Koordinatensystems von 6
1. Schlagleiste zum Einsetzen in eine achsparallele Schlagleistenaufnahme (7) eines Rotors
(1) eines Prallbrechers mit folgenden Merkmalen:
a. Die Schlagleiste (6) besitzt innerhalb eines kartesischen Koordinatensystems eine
in z-Richtung verlaufende Längsachse, die in der Einbaulage parallel zur Schlagleistenaufnahme
(7) verläuft, eine in y-Richtung verlaufende Hochachse, die auf eine radiale Kopffläche
(8) der Schlagleiste (6) gerichtet ist und eine in x-Richtung verlaufende Querachse,
die auf eine Längsseite (9) der Schlagleiste (6) gerichtet ist;
b. Die Schlagleiste (6) besitzt an jeder ihrer Längsseiten (9, 10) zwei endseitige
Stirnflächen (11, 12, 13, 14) und zwischen den Stirnflächen (11, 12, 13, 14) einen
vorderseitigen und einen rückseitigen Haltebereich (15, 16), wobei die Haltebereiche
(15, 16) jeweils von zwei Längsstegen (17, 18, 19, 20) begrenzt sind, die gegenüber
den Stirnflächen (11, 12, 13, 14) vorstehen, wobei die Längsstege (17, 18, 19, 20)
bezogen auf die y-z-Ebene und auf die x-z-Ebene spiegelsymmetrisch angeordnet sind;
c. Die Längsstege (17 - 20) sind im Querschnitt trapezförmig, mit einer breiten Basis
(21) an der Schlagleiste (6) und einer schmaleren Oberseite (22) im Abstand zur Basis
(21) sowie mit jeweils einer inneren schrägen Flanke (23, 24, 25, 26) und einer äußeren
Flanke (27), wobei sich die Flanken (23 - 27) zwischen der Basis und der Oberseite
(22) erstrecken und wobei die inneren Flanken (23 - 26) in einem Flankenwinkel (W1)
von 20° bis 27° zur x-Richtung verlaufen;
d. Paarweise diagonal gegenüberliegend angeordnete innere Flanken (23 - 26) verlaufen
in einer gemeinsamen Ebene;
e. Nur die inneren Flanken (23 - 26) sind in der Einbaulage zur Übertragung von Kräften
in die Schlagleistenaufnahme (7) am Rotor (1) abstützbar.
2. Schlagleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine in x-Richtung gemessen Breite besitzt, wobei die Breite (B4) in dem Bereich
zwischen den beiden Längsstegen (17 - 20) mindestens so groß ist wie die Breite (B1)
im Bereich der Stirnflächen (11 - 14).
3. Schlagleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden radial äußeren Flanken (27) in der Einbaulage eine Schulter zum Schutz
von angrenzenden Bauteilen des Rotors (1) bilden.
4. Schlagleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Querschnittsfläche der Schlagleiste (6) in der x-y-Ebene einen verschleißbaren
Teil und einen nicht verschleißbaren Teil besitzt, wobei der der verschleißbare Teil
mindestens 50%, insbesondere 55% der gesamten Querschnittsfläche umfasst.
5. Schlagleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen Breite (B1) des verschleißbaren Teils der Schlagleiste (6)
und dem minimalen Abstand (H3) der inneren Flanken (23 - 26) der Längsstege (17 -
20) 1,8 - 2,2 zu 1 beträgt.
6. Schlagleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen dem minimalen Abstand (H3) der Flanken (23-26) der Längsstege
(17-20) zur Höhe (H2) der Längsstege (17-20) 1,8 - 2,2 zu 1 beträgt.
7. Rotor mit mindestens zwei Schlagleisten nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagleistenaufnahme (7) einander gegenüberliegende Schlagleistenhalter (28,
29) mit Vorsprüngen (30, 31) aufweist, um zwischen die Längsstege (17 - 20) zu fassen,
wobei die Vorsprünge (30, 31) dieselben Flankenwinkel (W1) haben, wie die inneren
Flanken (23 - 26) der Längsstege (17 - 20).
8. Rotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der radial innerste Kontaktbereich zwischen der Schlagleiste (6) und den Schlagleistenhaltern
(28, 29) an den inneren Flanken (25, 26) der radial inneren Längsstege (18, 20) befindet.
9. Rotor nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der radial äußerste Kontaktbereich zwischen der Schlagleiste (6) und den Schlagleistenhaltern
(28, 29) an den inneren Flanken (23, 24) der radial äußeren Längsstege (17, 19) befindet.
10. Rotor nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagleistenaufnahme (7) einen inneren, in x-Richtung verbreiterten Bereich
(34) aufweist, zur Aufnahme der zweiten Stirnfläche (12, 13) der Schlagleiste (6)
und einen in x-Richtung schmaleren Bereich (35) aufweist, der sich zwischen den Vorsprüngen
(30, 31) befindet, wobei ein gerundeter Übergangsbereich (36) zwischen den genannten
Bereichen (34, 35) angeordnet ist, der sich über wenigstens 50% der Höhe (H2) der
Oberseite (22) der inneren Längsstege (18, 20) erstreckt.
11. Rotor nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Rotorschutzplatten (32) an dem Rotor (1) angeordnet sind, welche die Schlagleistenhalter
(28, 29) bedecken, wobei eine Randseite (33) einer Rotorschutzplatte (32) unmittelbar
gegenüberliegend zu einer Oberseite (22) der Längsstege (17, 19) angeordnet ist.
12. Rotor nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Schlagleisten (6) mit voneinander abweichender Höhe (H1) in den Rotor (1) einsetzbar
sind.
13. Prallbrecher mit einem Rotor nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Prallbrecher reversierbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schlagleiste zum Einsetzen in eine achsparallele Schlagleistenaufnahme (7) eines Rotors
(1) eines Prallbrechers mit folgenden Merkmalen:
a. Die Schlagleiste (6) besitzt innerhalb eines kartesischen Koordinatensystems eine
in z-Richtung verlaufende Längsachse, die in der Einbaulage parallel zur Schlagleistenaufnahme
(7) verläuft, eine in y-Richtung verlaufende Hochachse, die auf eine radiale Kopffläche
(8) der Schlagleiste (6) gerichtet ist und eine in x-Richtung verlaufende Querachse,
die auf eine Längsseite (9) der Schlagleiste (6) gerichtet ist;
b. Die Schlagleiste (6) besitzt an jeder ihrer Längsseiten (9, 10) zwei endseitige
Stirnflächen (11, 12, 13, 14) und zwischen den Stirnflächen (11, 12, 13, 14) einen
vorderseitigen und einen rückseitigen Haltebereich (15, 16), wobei die Haltebereiche
(15, 16) jeweils von zwei Längsstegen (17, 18, 19, 20) begrenzt sind, die gegenüber
den Stirnflächen (11, 12, 13, 14) vorstehen, wobei die Längsstege (17, 18, 19, 20)
bezogen auf die y-z-Ebene und auf die x-z-Ebene spiegelsymmetrisch angeordnet sind;
c. Die Längsstege (17 - 20) sind im Querschnitt trapezförmig, mit einer breiten Basis
(21) an der Schlagleiste (6) und einer schmaleren Oberseite (22) im Abstand zur Basis
(21) sowie mit jeweils einer inneren schrägen Flanke (23, 24, 25, 26) und einer äußeren
Flanke (27), wobei sich die Flanken (23 - 27) zwischen der Basis und der Oberseite
(22) erstrecken und wobei die inneren Flanken (23 - 26) in einem Flankenwinkel (W1)
von 20° bis 27° zur x-Richtung verlaufen;
d. Paarweise diagonal gegenüberliegend angeordnete innere Flanken (23 - 26) verlaufen
in einer gemeinsamen Ebene;
e. Nur die inneren Flanken (23 - 26) sind in der Einbaulage zur Übertragung von Kräften
in die Schlagleistenaufnahme (7) am Rotor (1) abstützbar.
2. Schlagleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine in x-Richtung gemessen Breite besitzt, wobei die Breite (B4) in dem Bereich
zwischen den beiden Längsstegen (17 - 20) mindestens so groß ist wie die Breite (B1)
im Bereich der Stirnflächen (11 - 14).
3. Schlagleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden radial äußeren Flanken (27) in der Einbaulage eine Schulter zum Schutz
von angrenzenden Bauteilen des Rotors (1) bilden.
4. Schlagleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Querschnittsfläche der Schlagleiste (6) in der x-y-Ebene einen verschleißbaren
Teil und einen nicht verschleißbaren Teil besitzt, wobei der der verschleißbare Teil
mindestens 50%, insbesondere 55% der gesamten Querschnittsfläche umfasst.
5. Schlagleiste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen Breite (B1) des verschleißbaren Teils der Schlagleiste (6)
und dem minimalen Abstand (H3) der inneren Flanken (23 - 26) der Längsstege (17 -
20) 1,8 - 2,2 zu 1 beträgt.
6. Schlagleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen dem minimalen Abstand (H3) der Flanken (23-26) der Längsstege
(17-20) zur Höhe (H2) der Längsstege (17-20) 1,8 - 2,2 zu 1 beträgt.
7. Rotor mit mindestens zwei Schlagleisten nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagleistenaufnahme (7) einander gegenüberliegende Schlagleistenhalter (28,
29) mit Vorsprüngen (30, 31) aufweist, um zwischen die Längsstege (17 - 20) zu fassen,
wobei die Vorsprünge (30, 31) dieselben Flankenwinkel (W1) haben, wie die inneren
Flanken (23 - 26) der Längsstege (17 - 20).
8. Rotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der radial innerste Kontaktbereich zwischen der Schlagleiste (6) und den Schlagleistenhaltern
(28, 29) an den inneren Flanken (25, 26) der radial inneren Längsstege (18, 20) befindet.
9. Rotor nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der radial äußerste Kontaktbereich zwischen der Schlagleiste (6) und den Schlagleistenhaltern
(28, 29) an den inneren Flanken (23, 24) der radial äußeren Längsstege (17, 19) befindet.
10. Rotor nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagleistenaufnahme (7) einen inneren, in x-Richtung verbreiterten Bereich
(34) aufweist, zur Aufnahme der zweiten Stirnfläche (12, 13) der Schlagleiste (6)
und einen in x-Richtung schmaleren Bereich (35) aufweist, der sich zwischen den Vorsprüngen
(30, 31) befindet, wobei ein gerundeter Übergangsbereich (36) zwischen den genannten
Bereichen (34, 35) angeordnet ist, der sich über wenigstens 50% der Höhe (H2) der
Oberseite (22) der inneren Längsstege (18, 20) erstreckt.
11. Rotor nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Rotorschutzplatten (32) an dem Rotor (1) angeordnet sind, welche die Schlagleistenhalter
(28, 29) bedecken, wobei eine Randseite (33) einer Rotorschutzplatte (32) unmittelbar
gegenüberliegend zu einer Oberseite (22) der Längsstege (17, 19) angeordnet ist.
12. Rotor nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Schlagleisten (6) mit voneinander abweichender Höhe (H1) in den Rotor (1) einsetzbar
sind.
13. Prallbrecher mit einem Rotor nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Prallbrecher reversierbar ist.