[0001] Die Erfindung betrifft eine Streuanlage zum Erzeugen von Streugutmatten aus Streugut,
insbesondere Holzfasern oder Holzspänen, im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten
oder dergleichen Platten, z. B. Faserplatten oder Spanplatten, mit einem Streubandförderer,
auf den das Streugut unter Bildung der Streugutmatte aufgestreut wird, wobei an dem
Streubandförderer (oberhalb des Streubandes) Seitenbegrenzungswände angeordnet sind,
welche die Streugutmatte seitlich begrenzen und quer zur Förderrichtung des Streubandförderers
gegen die seitlichen Mattenkanten anstellbar sind. Bei dem Streugut handelt es sich
bevorzugt um Holzfasern oder Holzspäne. Holzfasern meint insbesondere Fasern für MDF-
oder HDF-Platten. Bei den Spänen kann es sich um übliche Holzspäne oder auch OSB-Späne
für Oriented Strand Board handeln. Dabei handelt es sich in der Regel um beleimtes
Streugut, das z. B. zunächst in einem oberhalb des Streubandförderers angeordneten
Streugutbunker zur Verfügung gestellt wird. Es besteht die Möglichkeit, dass das Streugut
direkt aus dem Bunker auf den Streubandförderer aufgestreut wird. Bevorzugt ist unterhalb
des Streugutbunkers und oberhalb des Streubandförderers ein Streukopf angeordnet,
der z. B. als Streuwalzenstraße ausgebildet sein kann. Zwischen Streugutbunker und
Streukopf kann ein Fallschacht angeordnet sein. Dem Streukopf kann eine Egalisiereinrichtung
nachgeordnet sein.
[0002] Eine solche Streuanlage ist in der Regel Bestandteil einer Anlage zur Herstellung
von Holzwerkstoffplatten, z. B. Faserplatten oder Spanplatten. Der Streuanlage ist
dann bevorzugt eine Presse, z. B. eine kontinuierlich arbeitende Presse oder eine
Taktpresse, nachgeordnet, in welcher die auf dem Streubandförderer erzeugten Streugutmatten
unter Anwendung von Druck und Wärme zu Holzwerkstoffplatten oder dergleichen verpresst
werden.
[0003] Streuanlagen und Anlagen zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten sind aus dem Stand
der Technik in unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. Dabei besteht stets
das Bedürfnis, Holzwerkstoffplatten mit hoher Qualität herzustellen, was sich unter
anderem auf die Querzugfestigkeit der Platte und/oder auf eine bestimmte Dichteverteilung
und/oder Homogenität der Platte beziehen kann. Dabei ist es grundsätzlich bekannt,
dass die Qualität der erzeugten Streugutmatte einen wesentlichen Einfluss auf die
Qualität der hergestellten Holzwerkstoffplatte hat. So ist man im Stand der Technik
z. B. bestrebt, Streugutmatten mit gleichmäßiger Streuverteilung herzustellen.
[0004] Vor diesem Hintergrund beschreibt die
DE 101 22 972 B4 eine gattungsgemäße Streuanlage der eingangs beschriebenen Art, mit einem Streugutbunker
und mit einer unterhalb des Streugutbunkers angeordneten Streuwalzenstraße, mit der
das Streugut auf den Streubandförderer aufgestreut wird. Der Streuwalzenstraße ist
dann eine Egalisiereinrichtung zum Egalisieren des Streugutes nachgeordnet, und zwar
unter Erzeugung einer gleichmäßigen Dichteverteilung. Diese Egalisiereinrichtung weist
bevorzugt zwei Walzenduos mit jeweils einer Wurfwalze und einer Verteilerwalze auf.
Diesen beiden Walzenduos sind eine oder mehrere Glättwalzen nachgeordnet. Die Wurfwalzen
können als Stachelwalzen ausgebildet sein. Auch die Glättwalzen können als Stachelwalzen
ausgebildet sein. Die Verteilerwalzen sind bei dieser Ausführungsform bevorzugt als
Schaufelwalzen ausgebildet.
[0005] Alternativ wird in der
DE 10 2006 030 122 B4 vorgeschlagen, den unterhalb des Streugutbunkers angeordneten Fallschacht mit Luftführungseinrichtungen
auszurüsten, um die Streuverteilung über die Streubreite bereits im Fallschacht und
folglich oberhalb des Streubandförderers beeinflussen zu können. So sollen sich Streugutmatten
mit über die Streugutbreite gleichmäßiger Dichteverteilung erzeugen lassen. Es besteht
dann die Möglichkeit, die Streuverteilung vor dem Verpressen zu analysieren, z. B.
mit Strahlungsmessvorrichtungen, so dass gegebenenfalls mit einem echten Regelkreis
gearbeitet werden kann (vgl.
DE 10 2006 030 122 B4).
[0006] Alternativ wird in der
DE 10 2007 042 666 B3 beschrieben, gezielt auf die Befüllung des Streugutbunkers Einfluss zu nehmen, indem
eine Förderschneckenvorrichtung zur Befüllung des Bunkers im Bereich der Abwurföffnung
zur Variation der Abwurfposition einen entlang der Schneckenlängsrichtung verschiebbaren
Abwurfeinsatz aufweist, wobei dieser Abwurfeinsatz fernverstellbar sein kann. Zwischen
Förderschneckenvorrichtung und Streugutbunker ist in der Regel ein Füllschacht vorgesehen,
in welchem eine Pendelschurre vorgesehen sein kann, die entlang der Bunkerquerrichtung
und folglich entlang der Mattenbreite pendeln kann.
[0007] Vorrichtungen zur Messung der Dichte oder insbesondere auch des Flächengewichtes
von Streugutmatten oder von verpressten Holzwerkstoffplatten sind im Übrigen aus der
Praxis bekannt. Sie werden z. B. auch in der
DE 10 2007 022 578 A1 beschrieben und können mit einem oder mehreren traversierenden Strahlungsmessköpfen
arbeiten.
[0008] Bei den aus der Praxis bekannten Streuanlagen sind im Übrigen optional im Bereich
des Streubandförderers und folglich im Bereich der bereits auf dem Streubandförderer
aufgestreuten Matte Seitenbegrenzungswände vorgesehen, welche die Streugutmatte seitlich
begrenzen. Solche Seitenbegrenzungswände können (manuell) quer zur Förderrichtung
gegen die seitlichen Mattenkanten anstellbar sein. Dazu wurden dann in der Praxis
in der Regel die Dichteverteilungen bzw. Flächengewichtsverteilungen der verpressten
Holzwerkstoffplatten analysiert, indem Proben geschnitten und (im Labor) analysiert
wurden. Es bestand dann die Möglichkeit, die Position der Seitenbegrenzungswände zur
Beeinflussung der Dichteverteilung/Flächengewichtsverteilung im Bereich der Plattenkanten
zu variieren.
[0009] In ähnlicher Weise wird in der
DE 10 2011 076 655 A1 eine Streuanlage beschrieben, bei welcher zwischen Streukopf und Presse eine Verdichtungsvorrichtung
angeordnet ist, um die Pressgutmatte an ihren Schmalseiten quer zur Produktionsrichtung
zu verdichten. Zuvor kann eine Besäumvorrichtung vorgesehen sein. Bei der Verdichtungsvorrichtung
kann es sich um ein umlaufendes Rad, um Leitbleche oder ein endlos umlaufendes Verdichtungsband
handeln.
[0010] Die in der Praxis eingesetzten Streuanlagen der eingangs beschriebenen Art, bei denen
im Bereich des Streubandförderers z. B. Seitenbegrenzungswände vorgesehen sind, haben
sich in der Praxis hervorragend bewährt, sie sind jedoch weiterentwicklungsfähig.
Hier setzt die Erfindung ein.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Streuanlage der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, mit der sich Streugutmatten für die Herstellung hochwertiger Holzwerkstoffplatten
oder dergleichen Platten mit hervorragender Dichteverteilung herstellen lassen.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Streuanlage
der eingangs beschriebenen Art, dass eine oder beide Seitenbegrenzungswände mit einem
oder mehreren Stellantrieben verstellbar ist oder verstellbar sind, dass den Seitenbegrenzungswänden
zumindest eine Messeinrichtung nachgeordnet ist, mit der die Streuverteilung über
die Mattenbreite messbar ist, wobei die Stellantriebe zur Positionierung der Seitenbegrenzungswände
mit eine Steuer- oder Regeleinrichtung in Abhängigkeit von den mit der Messeinrichtung
gemessenen Streuverteilungen steuerbar oder regelbar sind.
[0013] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass die Qualität der Streuverteilung
über die Mattenbreite einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der verpressten
Platten hat. Weiter geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass es beim Streuen
von Streugutmatten insbesondere zu Inhomogenitäten über die Mattenbreite kommen kann
und zwar in der Praxis insbesondere derart, dass die Streuverteilung im Bereich der
Mattenränder von der Streuverteilung im Bereich der Mattenmitte abweicht. Streuverteilung
meint im Rahmen der Erfindung insbesondere die Verteilung des Flächengewichts und
folglich das Flächengewichtsprofil über die Mattenbreite. So entstehen in der Praxis
z. B. Streugutmatten, bei denen es im Randbereich zu Über- oder Unterstreuungen kommt.
[0014] Erfindungsgemäß wird einer solchen inhomogenen Streuverteilung (insbesondere im Bereich
der Mattenkanten) nun mithilfe einer automatisierten Anstellung der Seitenbegrenzungswände
entgegengewirkt. Denn erfindungsgemäß ist in die Streuanlage (oder in dem Bereich
der nachgeordneten Presse) eine Messeinrichtung integriert, mit der die Streuverteilung
über die Mattenbreite messbar ist, so dass dann über Stellantriebe eine Positionierung
der Seitenbegrenzungswände in Abhängigkeit von den Messergebnissen erfolgen kann,
so dass je nach Streuverteilung in unterschiedlichem Maße Druck auf die Mattenkanten
ausgeübt wird, und zwar mit dem Ziel, eine gewünschte Streuverteilung, z. B. eine
über die breite homogene Streuverteilung einzustellen. Dazu sind der oder die Stellantriebe
zur Positionierung einer oder beider Seitenbegrenzungswände vorzugsweise in einen
geschlossenen Regelkreis integriert und folglich mit einer Regeleinrichtung verbunden,
so dass die Positionierung in Abhängigkeit von einer mit der Messeinrichtung gemessenen
Ist-Streuverteilung zur Einstellung einer Soll-Streuverteilung regelbar ist/sind.
Dabei können die Seitenbegrenzungswände mit ihren in Förderrichtung vorderen Enden
zumindest an einem Anlenkpunkt befestigt sein und der Stellantrieb kann z. B. auf
das in Förderrichtung hintere Ende der Seitenbegrenzungswand (oder auch auf einen
Punkt zwischen dem vorderen Anlenkpunkt und der hinteren Seitenbegrenzungswand) arbeiten.
Der Antrieb kann aber alternativ auch als Drehantrieb auf den Anlenkpunkt arbeiten.
Jedenfalls lässt sich durch eine einfache Schwenkbewegung der Seitenbegrenzungswand
eine einfache variable Anstellung über die erfindungswesentlichen Stellantriebe realisieren.
Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Seitenbegrenzungswände nicht
als starre Wände um einen Drehpunkt verschwenkt werden, sondern z. B. elastisch verformt
werden, um die gewünschte Anstellung zu erreichen. Bevorzugt kommt jedoch die beschriebene
Verschwenkung um eine Achse in Betracht, die senkrecht auf die Mattenoberfläche bzw.
senkrecht auf den Streubandförderer steht und damit in der Regel vertikal ausgerichtet
ist. Bevorzugt sind die Seitenbegrenzungswände an einem (ortsfesten) Tragrahmen gehalten,
wobei dieser Tragrahmen z. B zwei seitlich des Streubandförderers angeordnete Seitenteile
aufweist. Bevorzugt sind die Seitenbegrenzungswände nun verschwenkbar an diesem Tragrahmen
befestigt. Konstruktiv besteht die Möglichkeit, an die Seitenbegrenzungswand (oder
an jede Seitenbegrenzungswand jeweils) zumindest einen Führungssteg anzuschließen,
z. B. gelenkig einen Führungssteg an die Seitenbegrenzungswand anzuschließen, wobei
dieser Führungssteg z. B. an einem Seitenteil des Tragrahmens geführt sein kann. Der
Stellantrieb kann in einem solchen Fall auf den Führungssteg arbeiten.
[0015] Die Stellantriebe können elektromotorisch, hydraulisch oder pneumatisch ausgestaltet
sein. Weitere mögliche Details einer Ausgestaltung mit verstellbaren Seitenbegrenzungswänden
sind in der Figurenbeschreibung beschrieben.
[0016] In einer optionalen Weiterbildung der Erfindung besteht die Möglichkeit, einer inhomogenen
Streuverteilung über die Mattenbreite (zusätzlich) mit Hilfe einer (modifizierten)
Egalisiereinrichtung entgegenzuwirken. Diese modifizierte Egalisiereinrichtung weist
modifizierte Verteilerwalzen auf, die nicht nur wir beim Stand der Technik für eine
Durchmischung der Streugutmatte (z. B. zum Abbauen von lokalen Streuhügeln oder dergleichen)
sorgen, sondern die gezielt die Streuverteilung (insbesondere die Flächengewichtsverteilung)
über die Mattenbreite beeinflussen. So ist vorgesehen, dass die Egalisiereinrichtung
zwei Verteilerwalzen aufweist, mit denen die Streugutverteilung der bereits gestreuten
Matte manipuliert werden kann, indem die Verteilerwalzen gezielt Material entweder
von innen nach außen oder von außen nach innen transportieren. Sofern die beiden Walzen
z. B. mit identischer Drehgeschwindigkeit angetrieben werden, heben sich diese Effekte
auf, so dass keine wesentliche Veränderung der Streuverteilung erfolgt. Werden die
Walzen jedoch mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten betrieben, so kann sehr
variabel ganz gezielt die Streuverteilung über die Breite beeinflusst werden.
[0017] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass diese Verteilerwalzen als Verteilerwerkzeuge
Schnecken oder dergleichen aufweisen, so dass die Verteilerwalzen grundsätzlich als
Schneckenwalzen ausgebildet sind. Besonders bevorzugt sind die Verteilerwalzen jedoch
in grundsätzlich bekannter Weise als Schaufelwalzen ausgebildet, das heißt die Verteilerwalzen
sind als über die Walzenbreite und den Walzenumfang verteilte, radial abstehende Schaufeln
ausgebildet, die um einen vorgegebenen Anstellwinkel zur Förderrichtung des Streubandförderers
angestellt sind. Solche Schaufelwalzen sind bei einer Egalisiereinrichtung z. B. aus
der
DE 101 22 972 B4 bekannt. Optional sind diese Verteilerwalzen nun jedoch derart modifiziert, dass
die Schaufeln einer Verteilerwalze bzw. jeder der beiden Verteilerwalzen in den beiden
erwähnten Walzenbereichen (bei denen es sich z. B. um die Walzenhälften handeln kann)
in entgegengesetzten Richtungen angestellt sind. Während die beim Stand der Technik
verwendeten Schaufelwalzen folglich lediglich für eine Durchmischung zum Abbau von
Streuhügeln oder dergleichen eingesetzt wurden, sind die modifizierten Schaufelwalzen
mit der beschriebenen "Mitte-Rand-Asymmetrie" ausgebildet, so dass sie in der beschriebenen
Weise das Streugut entweder von der Walzenmitte zu den Walzenrändern oder von den
Walzenrändern zur Walzenmitte hin befördern.
[0018] Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die über die Walzenbreite verteilten
Schaufeln bezogen auf den Umfang derart versetzt zueinander angeordnet sind, dass
sie auf einer sich entlang der Walzenbreite erstreckenden gekrümmten Schaufelkurve
liegen, welche für die beschriebene Verteilwirkung sorgt.
[0019] Konstruktiv können die Schaufelwalzen in grundsätzlich bekannter Form einen Walzenkörper
mit über die Walzenbreite verteilten radial abstehenden Schaufeln aufweisen. Dazu
können auf dem Walzenkörper der Verteilerwalzen Ringscheiben mit den radial abstehenden
Schaufeln befestigt sein, wobei die Ringscheiben in vorgegebenem Abstand über die
Walzenbreite und mit vorgegebenem Drehwinkelversatz der Schaufeln über den Walzenumfang
angeordnet sein können. Konstruktiv können die Schaufelwalzen folglich als Ringscheibenwalzen
ausgebildet sein.
[0020] Bevorzugt weist die Egalisiereinrichtung nicht nur die (beiden) Verteilerwalzen auf,
sondern außerdem zumindest zwei Wurfwalzen, wobei jeder der beiden Verteilerwalzen
jeweils eine Wurfwalze zugeordnet ist. Die Egalisiereinrichtung weist folglich bevorzugt
zwei Walzenduos auf, die jeweils aus einer Wurfwalze und einer Verteilerwalze bestehen.
Die Wurfwalzen können als Stachelwalzen oder dergleichen ausgebildet sein. Besonders
bevorzugt handelt es sich dabei um Stachelwalzen, deren Stacheln eine vorgegebene
Breite von zumindest 5 mm, z. B 10 mm oder mehr aufweisen, so dass das Streugut mit
Hilfe der verhältnismäßig breiten Stacheln aus der Streugutmatte in die jeweils zugeordnete
Verteilerwalze geworfen wird. Denn in bevorzugter Ausführungsform sind die Verteilerwalzen
um ein vorgegebenes Maß höher angeordnet als die Wurfwalzen. Die Wurfwalzen tauchen
folglich in die Streugutmatte ein und werfen das Streugut auf die Verteilerwalze.
Insofern liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Verteilerwalzen nur mit verhältnismäßig
geringem Maß in die Streugutmatte eintauchen oder gegebenenfalls auch oberhalb der
Streugutmatte rotieren, ohne in das Streugut einzutauchen. Dieses hängt auch von der
jeweiligen Dicke der Streugutmatte ab. Im Übrigen kann es zweckmäßig sein, in der
Egalisiereinrichtung außerdem eine oder mehrere Glättwalzen vorzusehen, die bevorzugt
den beiden Walzenduos nachgeordnet sind bzw. die der letzten Verteilerwalze und/oder
der letzten Wurfwalze nachgeordnet sind. Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung,
dass bei der Verwendung von Walzenduos die Wurfwalze in Förderrichtung vor der zugeordneten
Verteilerwalze angeordnet ist. Überraschend hat sich durch Versuche jedoch herausgestellt,
dass besonders gute Egalisierergebnisse erzielt werden, wenn die Wurfwalze der Verteilerwalze
nachgeordnet ist, so dass die Wurfwalze das Material gleichsam zurück auf die Verteilerwalze
wirft. Es besteht die Möglichkeit, dass alle Walzen der Egalisiereinrichtung in derselben
Richtung rotieren, und zwar z. B. entgegengesetzt zu der Förderrichtung des Förderers.
[0021] Von besonderer Bedeutung sind bei der modifizierten Egalisiereinrichtung die beschriebenen
Verteilerwalzen, die im Zuge des Betriebes der Anlage mit unterschiedlichen Verteilerrichtungen
betrieben werden, so dass die eine Verteilerwalze das Streugut von innen nach außen
und die andere Verteilerwalze das Streugut von außen nach innen fördert. Dieses lässt
sich konstruktiv z. B. dadurch realisieren, dass die Verteilrichtungen der ersten
Verteilerwalze und die Verteilrichtungen der zweiten Verteilerwalze entgegengesetzt
zueinander orientiert sind und dass diese beiden Verteilerwalzen dann in derselben
Drehrichtung angetrieben werden. Bei identischer Drehrichtung haben diese beiden Verteilerwalzen
dann folglich aufgrund der unterschiedlichen Konstruktion verschiedene Verteilerrichtungen.
[0022] Alternativ liegt es jedoch ebenso im Rahmen der Erfindung, dass die Verteilrichtungen
der ersten Verteilerwalze und die Verteilrichtungen der zweiten Verteilerwalze in
derselben Richtung orientiert sind und in diesem Fall werden die Verteilerwalzen im
Betrieb dann in entgegengesetzten Drehrichtungen angetrieben, so dass ebenfalls der
beschriebene Effekt erreicht wird.
[0023] Stets ist es zweckmäßig, wenn sich die Verteilerwirkungen bei identischer Drehgeschwindigkeit
der beiden Verteilerwalzen gegeneinander aufheben, so dass zur Beeinflussung der Streuverteilung
dann ganz gezielt Drehzahldifferenzen zwischen den beiden Verteilerwalzen eingestellt
werden.
[0024] Ferner schlägt die Erfindung in besonders bevorzugter Weiterbildung vor, dass der
Egalisiereinrichtung zumindest eine Messeinrichtung nachgeordnet ist. Dabei kann es
sich um die bereits im Zusammenhang mit den Seitenbegrenzungswänden erwähnte Messeinrichtung
handeln. Damit ist die Streuverteilung (z. B. das Flächengewichtsprofil oder das Dichteprofil
der Streugutmatte) über die Mattenbreite messbar ist, wobei die Drehgeschwindigkeiten
der Verteilerwalze und insbesondere der Unterschied der Drehgeschwindigkeiten der
beiden Verteilerwalzen mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung in Abhängigkeit von
den mit der Messeinrichtung gemessenen Streuverteilungen einstellbar ist bzw. einstellbar
sind. Es ist folglich möglich, unmittelbar während des Betriebes der Anlage und folglich
beim Herstellen von Holzwerkstoffplatten die Streuverteilung des Streugutes noch vor
dem Einlauf in die Presse zu messen und auf der Grundlage des Messergebnisses die
Streuverteilung der Streugutmatte zu beeinflussen, um optimale Plattenqualitäten herzustellen.
Dieses kann durch eine Steuerung oder besonders bevorzugt auch durch eine Regelung
erfolgen, so dass besonders bevorzugt mit einem geschlossenen Regelkreis gearbeitet
wird. Die Messeinrichtung kann besonders bevorzugt als Flächengewichtsmesseinrichtung
ausgebildet sind. Alternativ kann auch eine Dichtemesseinrichtung zum Einsatz kommen.
Es liegt optional im Übrigen auch im Rahmen der Erfindung, nicht die Streuverteilung
der (noch nicht verpressten) Streugutmatte zu analysieren, sondern die Flächengewichtsverteilung
bzw. der Dichteverteilung der verpressten Holzwerkstoffplatte. Auch dieses kann mit
Hilfe einer Messvorrichtung erfolgen, die der Presse nachgeordnet ist, z. B. einer
kontinuierlichen Presse nachgeordnet ist. In diesem Fall kann die Egalisiereinrichtung
in Abhängigkeit von dem Messergebnis der hinter der Presse angeordneten Messeinrichtung
gesteuert und/oder geregelt werden.
[0025] Optional besteht folglich nicht nur die Möglichkeit, die Streugutverteilung mit Hilfe
der Seitenbegrenzungswände, sondern zusätzlich auch mit Hilfe der Egalisiereinrichtung
zu beeinflussen. Denn während mit Hilfe der Egalisiereinrichtung eine verhältnismäßig
großflächige Homogenisierung des Streugutes von innen nach außen bzw. von außen nach
innen erfolgen kann, wirken die beschriebenen Seitenbegrenzungswände ganz besonders
auf die äußersten Randbereiche der Streugutmatte, so dass mit diesen beiden Maßnahmen
unterschiedliche Effekte erzielt werden können. Optional oder ergänzend besteht dann
noch die Möglichkeit, auf die Streugutverteilung bereits vor der Streuung der Streugutmatte
Einfluss zu nehmen, und zwar besonders bevorzugt bereits im Zuge der Befüllung des
Streugutbunkers. Denn oberhalb des Streugutbunkers ist in der Regel eine quer zur
Förderrichtung verstellbare (pendelnde) Pendelschurre vorgesehen (z. B. innerhalb
eines Füllschachtes), über die der Streugutbunker mit Streugut befüllbar ist. Im Rahmen
der Erfindung besteht nun die Möglichkeit, die Bewegung dieser Pendelschurre zur Beeinflussung
der Bunkerbefüllung über die Bunkerbreite mit der Steuer- oder Regeleinrichtung zu
verbinden, so dass über die Pendelschurre die Bunkerbefüllung und damit auch die Streuverteilung
variiert werden kann. Diese zusätzliche Option bietet die Möglichkeit, z. B. Rechts-Links-Asymmetrien
in der Streuverteilung bereits von Beginn an zu korrigieren.
[0026] Gegenstand der Erfindung ist nicht nur die beschriebene Streuanlage, sondern auch
ein Verfahren zum Erzeugen von Streugutmatten aus Streugut, insbesondere Holzfasern
oder Holzspänen, mit einer Streuanlage der beschriebenen Art. Dieses Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Streugutverteilung über die Mattenbreite mit einer
Messeinrichtung gemessen und die Position der Seitenbegrenzungswände in Abhängigkeit
von der gemessenen Streuverteilung gesteuert oder geregelt wird. Im Rahmen dieses
Verfahrens kann dann eine zusätzliche Beeinflussung der Streugutverteilung über die
beschriebene Egalisiereinrichtung und/oder über die Pendelschurre realisiert werden.
Besonders bevorzugt erfolgt im Zuge dieses Verfahrens eine Messung des Flächengewichts
der Streugutmatte über die Mattenbreite.
[0027] Ferner ist Gegenstand der Erfindung eine Pressenanlage zum Herstellen von Holzwerkstoffplatten
oder dergleichen Platten, und zwar mit einer Streuanlage der beschriebenen Art und
mit einer der Streuanlage nachgeordneten Presse zum Verpressen der Streugutmatte zu
einer Platte, z. B. Holzwerkstoffplatte. Bei der Presse kann es sich besonders bevorzugt
um eine kontinuierlich arbeitende Presse, z. B. in der Ausführungsform als Doppelbandpresse
handeln.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Streuanlage in einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt der Anlage nach Fig. 1 aus Richtung des Pfeils A,
- Fig. 3
- die Egalisiereinrichtung der Anlage nach Fig. 1,
- Fig. 4A
- die erste Verteilerwalze der Egalisiereinrichtung nach Fig. 3,
- Fig. 4B
- einen Schnitt durch die Walze nach Fig. 4a,
- Fig. 5A
- die zweite Verteilerwalze der Egalisiereinrichtung nach Fig. 3,
- Fig. 5B
- einen Schnitt durch die Walze nach Fig. 5a,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf die Anlage nach Fig. 1 im Bereich der Seitenbegrenzungswände.
[0029] In den Figuren ist eine Streuanlage zum Erzeugen von Streugutmatten aus Streugut,
insbesondere Holzfasern oder Holzspänen, im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
z. B. Faserplatten oder Spanplatten dargestellt. In dem Ausführungsbeispiel weist
die Streuanlage einen Streugutbunker 2 auf, der mit (beleimtem) Streugut befüllt wird,
wobei dieses beleimte Streugut dann aus dem Streugutbunker 2 auf den Streubandförderer
1 unter Bildung der Streugutmatte aufgestreut wird. Der Streugutbunker kann ein bodenseitiges
Dosierband 3 und eine Austragswalzenfront 4 aufweisen. Aus dem Streugutbunker kann
das Streugut entweder unmittelbar auf den Streubandförderer 1 oder zunächst auf eine
in Fig. 1 dargestellte Streuwalzenstraße 5 aufgestreut werden, die auch als Streukopf
bezeichnet wird und die aus einer Vielzahl von hintereinander angeordneten Streuwalzen
besteht. Zwischen Streugutbunker 2 und Streuwalzenstraße 5 kann ein Fallschacht 6
angeordnet sein, in dem gegebenenfalls Auflösewalzen vorgesehen sind. Für die Befüllung
des Streugutbunkers 2 kann oberhalb des Streugutbunkers eine Schneckenvorrichtung
bzw. Förderschneckenvorrichtung 7 vorgesehen sein, über die das beleimte Streugut
(z. B. durch einen Füllschacht 8) in den Streugutbunker 2 eingebracht wird. Oberhalb
der Einfüllöffnung des Streugutbunkers 2 kann eine Pendelschurre 9 vorgesehen sein,
die z. B. innerhalb eines Füllschachtes 8 angeordnet ist. Diese Pendelschurre 9 kann
quer zur Förderrichtung F des Streubandförderers verstellbar sein, z. B. pendeln,
so dass eine Verteilung des Streugutes über die Bunkerbreite erfolgt, wobei die Bunkerbreite
quer und vorzugsweise senkrecht zur Förderrichtung F des Streubandförderers 1 ausgerichtet
ist.
[0030] Jedenfalls wird das Streugut aus dem Streugutbunker 2 unter Bildung einer Streugutmatte
auf den Streubandförderer 1 aufgestreut. Die Streuanlage weist dann außerdem (optional)
eine Egalisiereinrichtung 10 auf, die im Ausführungsbeispiel der Streuwalzenstraße
5 nachgeordnet ist. Diese Egalisiereinrichtung 10 dient der Vergleichmäßigung der
Streuverteilung der Streugutmatte auf dem Streubandförderer 1. Dazu weist die Egalisiereinrichtung
10 zumindest zwei rotierend angetriebene Verteilerwalzen 11 a, 11 b auf, die jeweils
über die Walzenbreite und den Walzenumfang verteilte Verteilerwerkzeuge 12 aufweisen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Egalisiereinrichtung 10 zusätzliche
Wurfwalzen 13 auf, und zwar derart, dass zwei Walzenduos realisiert sind, die jeweils
aus einer Wurfwalze 13 und einer Verteilerwalze 11a, 11 b zusammengesetzt sind. Außerdem
können diesen beiden Walzenduos dann noch eine oder mehrere Glättwalzen 14 nachgeordnet
sein.
[0031] Die Wurfwalzen 13 sind bevorzugt als Stachelwalzen mit über die Walzenbreite verteilten
und über den Walzenumfang verteilten Stacheln ausgebildet, wobei die Stacheln (quer
zur Förderrichtung) eine verhältnismäßig große Breite von z. B. zumindest 5 mm, vorzugsweise
zumindest 10 mm aufweisen, so dass das Streugut aus der Streugutmatte mit Hilfe der
rotierend angetriebenen Stachelwalzen 13 in den Bereich der Verteilerwalzen 11 a,
11 b geworfen wird. Denn es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Verteilerwalzen
11a, 11b jeweils um ein vorgegebenes Maß höher als die jeweils zugeordnete Wurfwalze
13 angeordnet sind. Die Wurfwalzen 13 tauchen verhältnismäßig tief in die Streugutmatte
ein und werfen das Streugut in den Bereich der Verteilerwalzen 11 a, 11 b, die selbst
nur in einem geringeren Maße in die Streugutmatte eintauchen als die Wurfwalzen oder
sogar oberhalb der Streugutmatte rotieren. Auf eine mögliche Ausgestaltung der Egalisiervorrichtung
insbesondere der Verteilerwalzen 11a, b wird im Folgenden noch eingegangen.
[0032] Von besonderer Bedeutung sind im Rahmen der Erfindung die Seitenbegrenzungswände
16, die an dem Streubandförderer 1 oberhalb des Streubandes angeordnet sind, wobei
diese Seitenbegrenzungswände 16 die Streugutmatte seitlich begrenzen und quer zur
Förderrichtung F des Streubandförderers 1 gegen die seitlichen Mattenkanten anstellbar
sind (vgl. Fig. 6). In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Seitenbegrenzungswände
16 mit Stellantrieben 17 verstellbar. So dass eine variable Anstellung der Seitenbegrenzungswände
16 gegen die Mattenkanten möglich wird, und zwar automatisiert. Es ist außerdem vorgesehen,
dass den Seitenbegrenzungswänden 16 eine nicht dargestellte Messeinrichtung nachgeordnet
ist, mit der die Streuverteilung über die Mattenbreite messbar ist. Streuverteilung
meint im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt das Flächengewichtsprofil über die
Mattenbreite. Dabei ist nun vorgesehen, dass die Seitenbegrenzungswände 16 in Abhängigkeit
von den Messergebnissen und folglich in Abhängigkeit von einer Ist-Verteilung angestellt
werden, in dem die Stellantriebe 17 zur Positionierung der Seitenbegrenzungswände
mit einer nicht dargestellten Steuer- oder Regeleinrichtung gesteuert oder geregelt
werden. Dazu ist jede Seitenbegrenzungswand 16 mit ihrem in Förderrichtung F vorderen
Ende an zumindest einem Anlenkpunkt befestigt und der Stellantrieb 17 arbeitet auf
das in Förderrichtung hintere Ende der Seitenbegrenzungswand 16. In dem Ausführungsbeispiel
sind die Seitenbegrenzungswände 16 verstellbar, nämlich verschwenkbar an einem Tragrahmen
20 befestigt, der zwei seitlich des Streubandförderers 1 angeordnete Seitenteile 21
aufweist, so dass die Seitenbegrenzungswände 16 verschwenkbar an diesen Seitenteilen
21 befestigt sind, und zwar verschwenkbar um die vertikale Drehachse 22. Ferner ist
in den Zeichnungen erkennbar, dass in diesem Ausführungsbeispiel an die Seitenbegrenzungswände
16 jeweils zumindest ein Führungssteg 23 an geschlossen ist, z. B. gelenkig angeschlossen
ist, wobei dieser Führungssteg 23 an dem jeweiligen Seitenteil 21 des Tragrahmens
20 geführt ist, und zwar z. B. in Langlochführungen oder dergleichen. Die lediglich
angedeuteten Stellantriebe 17 arbeiten auf diese Führungsstege 23. Jedenfalls besteht
im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, die Seitenbegrenzungswände 16 im Sinne eines
geschlossenen Regelkreises zur Einstellung einer Soll-Streuverteilung variabel zu
positionieren.
[0033] Optional besteht im Übrigen die Möglichkeit, die Streuanlage mit der bereits erwähnten
Egalisiereinrichtung 10 auszurüsten, welche die Verteilerwalzen 11a, b aufweist.
[0034] Die Verteilerwalzen 11a, 11 b sind im Ausführungsbeispiel als Schaufelwalzen ausgebildet.
Sie weisen als Verteilerwerkzeuge 12 über die Walzenbreite und den Walzenumfang verteilte,
radial abstehende Schaufeln 12 auf, die (jeweils) um vorgegebene Anstellwinkel zur
Förderrichtung des Streubandförderers 1 angestellt sind. Jede der beiden Verteilerwalzen
11a, 11 b weist dabei jeweils zwei nebeneinander angeordnete Walzenbereiche a1, a2
bzw. b1, b2 (nämlich Walzenhälften) auf, und zwar mit entgegengesetzt orientierten
Verteilwerkzeugen 12 und daraus resultierend entgegengesetzt orientierten Verteilrichtungen,
so dass je nach Drehrichtung der Walze das Streugut entweder zur Walzenmitte oder
zum Walzenrand hin verteilt wird.
[0035] Dabei zeigen die Fig. 4A/4B einerseits und Fig. 5A/5B andererseits, dass die erste
Verteilerwalze 11a und die zweite Verteilerwalze 11 b konstruktiv unterschiedlich
ausgestaltet sind, so dass sie bei identischer Drehrichtung entgegengesetzt orientierte
Verteilrichtungen aufweisen. Bei identischer Drehrichtung fördert die erste Verteilwalze
11a das Material z. B. von außen nach innen, während die zweite Verteilwalze 11 b
das Material von innen nach außen verteilt. Bei identischer Drehgeschwindigkeit/Drehzahl
heben sich diese unterschiedlichen Verteilwirkungen auf, so dass keine Umverteilung
des Materials von außen nach innen oder innen nach außen erfolgt. Es besteht nun jedoch
die Möglichkeit, die beiden Verteilerwalzen 11a, 11b mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten/Drehzahlen
zu betreiben, so dass dann je nach Drehzahldifferenz die gewünschte Förderwirkung
von innen nach außen oder von außen nach innen entsteht.
[0036] Konstruktiv können die Verteilerwalzen 11a, 11b als Scheibenwalzen ausgebildet sein,
die jeweils einen Walzenkörper und eine Vielzahl von auf dem Walzenkörper 18 angeordneten
und über die Walzenbreite verteilten und zueinander beabstandeten Ringscheiben 19
aufweisen, die jeweils mehrere über den Umfang verteilte Schaufeln aufweisen, wobei
vorzugsweise die über die Walzenbreite verteilten Ringscheiben 19 mit vorgegebenem
Drehwinkelversatz über den Walzenumfang angeordnet sind. Auf diese Weise entstehen
dann die in den Fig. 4A und 5B angedeuteten Schaufelkurven 15, wobei ein Vergleich
der Fig.4A und 5A zeigt, dass diese Schaufelkurven 15 unterschiedlich orientiert sind,
so dass die entgegengesetzten Verteilrichtungen entstehen.
[0037] Wie bereits erwähnt, weist eine nicht dargestellte Messeinrichtung auf, mit der die
Streuverteilung (z. B. das Flächengewichtsprofil) der Streugutmatte über die Mattenbreite
messbar ist. Es liegt dann im Rahmen der Erfindung, auch die Egalisiereinrichtung
10 in Abhängigkeit von der gemessenen Streuverteilung einzustellen, indem insbesondere
die Drehgeschwindigkeiten der Verteilerwalzen 11a, 11b und insbesondere der Unterschied
der Drehgeschwindigkeiten eingestellt wird.
[0038] In dem dargestellten Ausführungsführungsbeispiel besteht folglich die Möglichkeit,
in Abhängigkeit von dem Messergebnis entweder die Streuverteilung nur mit Hilfe der
Egalisiereinrichtung 10 oder nur mit Hilfe der Seitenbegrenzungswände 16 zu beeinflussen.
Optional kann eine Beeinflussung sowohl mit der Egalisiereinrichtung 10 als auch mit
den Seitenbegrenzungswänden realisiert werden, und zwar bevorzugt in Abhängigkeit
von den Messergebnissen, die mit ein und derselben Messeinrichtung aufgenommen werden.
[0039] Ergänzend besteht außerdem die Möglichkeit, die Pendelschurre 9 in Abhängigkeit von
diesen Messergebnissen zu betreiben, so dass bereits die Streuverteilung im Bunker
in Abhängigkeit von den Messergebnissen beeinflusst und damit auf die entstehende
Streugutmatte Einfluss genommen werden kann.
[0040] Die beschriebene Streuanlage ist im Übrigen bevorzugt Bestandteil einer Pressenanlage,
die zum einen die beschriebene Streuanlage und zum anderen eine der Streuanlage nachgeordnete
Presse, z. B. eine kontinuierlich arbeitende Presse aufweist. Diese Presse ist in
den Figuren nicht dargestellt. Es besteht dann optional die Möglichkeit, dass zwischen
der Streuanlage und der Presse noch eine Vorpresse angeordnet ist, die ebenfalls als
kontinuierlich arbeitende Vorpresse ausgebildet sein kann. Im Übrigen besteht die
Möglichkeit, die Messeinrichtung hinter der Presse anzuordnen und folglich das Flächengewichtsprofil
oder Dichtprofil der fertigen Platte für die Steuerung/Regelung zugrunde zu legen.
1. Streuanlage zum Erzeugen von Streugutmatten aus Streugut, insbesondere Holzfasern
oder Holzspänen, im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten oder dergleichen
Platten, z. B. Faserplatten oder Spanplatten,
mit einem Streubandförderer (1), auf dem das Streugut unter Bildung der Streugutmatte
aufgestreut wird,
wobei an dem Streubandförderer, z. B. oberhalb des Streubandes, Seitenbegrenzungswände
(16) angeordnet sind, welche die Streugutmatte seitlich begrenzen und quer zur Förderrichtung
(F) des Streubandförderers (1) gegen die seitlichen Mattenkanten anstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Seitenbegrenzungswände (16) mit einem oder mehreren Stellantrieben
(17) verstellbar ist oder verstellbar sind,
dass den Seitenbegrenzungswänden (16) zumindest eine Messeinrichtung nachgeordnet
ist, mit der die Streuverteilung über die Mattenbreite messbar ist,
wobei die Stellantriebe zur Positionierung der Seitenbegrenzungswände mit einer Steuer-
oder Regeleinrichtung in Abhängigkeit von der mit der Messeinrichtung gemessenen Streuverteilung
steuerbar oder regelbar sind.
2. Streuanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Stellantriebe (17) zur Positionierung einer oder beider Seitenbegrenzungswände
(16) mit einer Regeleinrichtung in einem geschlossenen Regelkreis in Abhängigkeit
von einer mit der Messeinrichtung gemessenen Ist-Streuverteilung zur Einstellung einer
Soll-Streuverteilung regelbar sind.
3. Streuanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenbegrenzungswand (16) mit ihrem in Förderrichtung (F) vorderen Ende an zumindest
einem Anlenkpunkt befestigt ist und dass der Stellantrieb (17) z. B. auf das in Förderrichtung
(F) hintere Ende der Seitenbegrenzungswand (16) arbeitet.
4. Streuanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenbegrenzungswände (16) verstellbar, vorzugsweise verschwenkbar an einem
(ortsfesten) Tragrahmen (20) befestigt sind, der z. B. zwei seitlich des Streubandförderers
(1) angeordnete Seitenteile (21) aufweist.
5. Streuanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an die Seitenbegrenzungswand (16) zumindest ein Führungssteg (23) angeschlossen ist,
z. B. gelenkig angeschlossen ist, wobei dieser Führungssteg (23) z. B. an einem Seitenteil
(21) des Tragrahmens (20) geführt ist und wobei der Stellantrieb (17) vorzugsweise
auf den Führungssteg (23) arbeitet.
6. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Stellantriebe (17) als elektromotorische Antriebe, hydraulische Antriebe
und/oder pneumatische Antriebe ausgebildet ist/sind.
7. Streuanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einer Egalisiereinrichtung (10)
zum vergleichmäßigen der Streuverteilung der Streugutmatte auf dem Streubandförderer
(1), welche zumindest zwei rotierend angetriebene Verteilerwalzen (11a, b) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenbegrenzungswände (16) in Förderrichtung (F) hinter der Egalisiereinrichtung
(10) angeordnet sind.
8. Streuanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem oberhalb des Streubandförderers
(1) angeordneten Streugutbunker (2), der über eine quer zur Förderrichtung verstellbare
Pendelschurre (9) mit Streugut befüllbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Pendelschurre (9) zur Beeinflussung der Bunkerbefüllung über die
Bunkerbreite mit der Steuer- oder Regeleinrichtung steuerbar oder regelbar ist.
9. Verfahren zum Erzeugen von Streugutmatten aus Streugut, insbesondere Holzfasern oder
Holzspänen, im Zuge der Herstellung von Werkstoffplatten, z. B. Holzwerkstoffplatten,
mit einer Streuanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Streuverteilung über die Mattenbreite mit einer Messeinrichtung gemessen und
die Position einer Seitenbegrenzungswand oder beider Seitenbegrenzungswände in Abhängigkeit
von der gemessenen Streuverteilung gesteuert oder geregelt werden.
10. Pressenanlage zum Herstellen von Werkstoffplatten, insbesondere Holzwerkstoffplatten,
z. B. Spanplatten oder Faserplatten, mit einer Streuanlage nach einem der Ansprüche
1 bis 8 und mit einer der Streuanlage nachgeordneten Presse, mit der die Streugutmatten
unter Anwendung von Druck und Wärme zu Werkstoffplatten verpressbar sind, wobei die
Presse bevorzugt als kontinuierlich arbeitende Presse ausgebildet ist.