[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine stationäre Abfallpresseneinheit zur Verbindung
mit einem mobilen Wechselcontainer mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Es sind Abfallcontainer mit integrierter Abfallpresse bekannt, um den in einen Aufgabetrichter
des Containers geworfenen Abfall zu komprimieren und damit das Ladevolumen des Containers
besser ausnutzen zu können. Dies gilt insbesondere für großvolumige Abfälle wie Kartonagen.
Bei mobilen Wechselcontainern wird jedoch für die Anordnung der Presseneinheit und
ihres Antriebs ein nicht unerheblicher Teil des zur Verfügung stehenden Containervolumens
benötigt, so dass es unwirtschaftlich ist, die Presseneinheit mit dem Antrieb als
festen Teil des Containers auszubilden, der stets mittransportiert werden muss.
[0003] Immer dann, wenn regelmäßig große Mengen von komprimierbarem Abfall anfallen, werden
daher stationäre Abfallpressen eingesetzt, die mit einem mobilen Wechselcontainer
koppelbar sind. Die am Aufgabetrichter der stationären Abfallpresseneinheit aufgegebenen
Abfallmenge wird am Boden von einem Pressstempel ins Innere des Wechselcontainers
geschoben. Die eigentliche Nachverdichtung findet erst dann statt, wenn das Containervolumen
bereits mit unverdichtetem Abfall gefüllt ist. Ist mit zunehmender Füllung eine weitere
Nachverdichtung nicht mehr möglich, wird die Zuführöffnung des Wechselcontainers,
in welche hinein der Pressstempel der stationären Presseneinheit wirkt, verschlossen,
und der Wechselcontainer kann abgefahren werden. Anschließend wird ein anderer, leerer
Wechselcontainer vor der stationären Presseneinheit positioniert. Die Presseneinheit
ragt mit ihrem Bodenblech durch die Zuführöffnung etwas bis ins Innere des Wechselcontainers,
sodass auch der Presskolben bis in den Anfang des Innenraums des Containers geschoben
werden kann. Durch den überlappenden Boden wird zudem die Trennfuge überdeckt, und
es wird so vermieden, dass Abfall zwischen die Presseneinheit und den davor aufgestellten
Wechselcontainergerät.
[0004] Eine gattungsgemäße Abfallpresseneinheit zeigt
EP 472 870 A1. Der Presskolben ist hierbei zweiteilig ausgebildet und besitzt einen unteren Pressschild,
der fest mit einer Vorschubeinheit verbunden ist, sowie einen beweglichen Presskolben,
der im rückwärtigen Bereich des Pressschildes beweglich angebunden ist und mit einer
gekrümmten Rückwand am Aufgabetrichter zusammenwirkt. Beim Rückzug des Presskolbens
schabt der bewegliche Teil über den Boden und schiebt sich unter eventuelle Abfallreste,
die auf dem Boden liegen geblieben sind, oder unter Abfallteile, die vom Benutzer
während der bereits begonnenen Vorschubbewegung des Presskolbens in den Trichter aufgegeben
wurden. Erreicht der bewegliche Teil die gebogene Rückwand, so folgt er deren Kontur
und klappt hoch, sodass die auf dem beweglichen Teil aufliegenden Abfallreste vor
den angeordneten Pressschild abgeworfen werden.
[0005] Um einen ausreichend großen Aufgabetrichter zu schaffen, mit dem eine bequeme Aufgabe
des zu entsorgenden Abfalls möglich ist und in dem auch die Funktion des beweglichen
Pressschilds gewährleistet ist, muss ein entsprechend großer axialer Hub vorgesehen
sein. Dieser führt zu einer entsprechend großen axialen Baulänge der Abfallpresseneinheit,
da die Ausfahrlänge der Hydraulikzylinder, die als einziges Antriebsmittel im rauen
Arbeitsumfeld geeignet sind, die hohen Kräfte zum Pressen von Abfall aufzubringen,
meist weniger als die Hälfte der Kolbenlänge beträgt, oft sogar nur 40 % der Kolbenlänge.
[0006] Ein weiteres Problem besteht darin, dass ein Verkanten des Pressschildes beim Pressvorgang
vermieden werden muss. Aus dem Stand der Technik sind dazu kreuzförmige Antriebsanordnungen
bekannt, bei denen zwei Hydraulikzylinder über Kreuz angeordnet sind, sodass auf beide
Seiten des Schildes stets die gleiche Kraft ausgeübt wird, wenn die Ölkreisläufe der
Hydraulikzylinder miteinander verbunden sind.
[0007] Aus der
FR 2 979 073 A1 ist eine stationäre Abfallpresse zur Verbindung mit einem Wechselcontainer bekannt,
bei der eine deutliche Reduzierung der axialen Länge erreicht wird, sodass es insbesondere
möglich ist, Abfall von der Stirnseite an der Rückseite her aufzugeben. Der Benutzer
muss nicht mehr seitlich an die Abfallpresse herantreten, um in den Aufgabetrichter
abwerfen zu können. Die stationäre Presseneinheit kann damit platzsparend aufgestellt
werden, zum Beispiel an einer Laderampe. Die Reduzierung der axialen Länge wird dadurch
erreicht, dass mehrere Hydraulikzylinder mit ihren jeweiligen Zylinderelementen mechanisch
fest verbunden sind und deren Kolbenstangen in entgegengesetzte Richtungen ausfahren.
Die Einheit aus den miteinander verbundenen Zylindern ist freischwebend gelagert,
während sich die Kolbenstangen an den Lagern an der Rückwand des Gehäuses beziehungsweise
am Pressschild abstützen. Um der zweiten oben genannte Problematik zu begegnen, nämlich
ein Verkanten des Pressschildes bei der Vorschubbewegung zu verhindern, ist eine Multizylindereinheit
vorgesehen. Hierbei handelt es sich um eine spiegelsymmetrische Anordnung aus einem
zentralen Hydraulikzylinder und zwei Nebenhydraulikzylindern vorgesehen. Der zentrale
Hydraulikzylinder stützt sich an der Rückseite des Gehäuses der Presseneinheit ab,
während die beidseits des zentralen Hydraulikzylinders angeordneten Nebenzylinder
mit dem Pressschild verbunden sind. Durch diese spiegelsymmetrische Anordnung mit
zwei Nebenzylindern, die den Pressschild führen und zwischen denen eine gewissen Abstützbreite
besteht, soll ein Verkanten vermieden werden. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt,
dass die Distanz zwischen den beiden Lagern an den Nebenzylindern in Relation zur
Breite des Pressschildes nicht ausreichend ist, um das Verkanten wirksam zu unterbinden.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass kein beweglicher Pressekolben mehr zur Reinigung
des Bodens einsetzbar ist, da der rückwärtige Bauraum hinter dem Pressschild für die
Anordnung und Bewegung der Multizylindereinheit benötigt wird.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, bei reduzierter axialer
Baulänge der stationären Presseneinheit für einen mobilen Wechselcontainer eine gleichmäßige
und verkantungsfreie Führung des Pressschildes zu ermöglichen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine stationäre Abfallpresseneinheit mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0010] "Stationär" bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass keine feste konstruktive
Verbindung mit dem Wechselcontainer besteht; jedoch sind temporäre, lösbare Verbindungen
zum Wechselcontainer während des Pressenbetriebs möglich. Eine ortsfeste Aufstellung
ist damit ebenso möglich wie die feste Anbringung auf einer mobilen Plattform.
[0011] Zur Orientierung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung die vordere Seite im Folgenden
diejenige Stirnseite, die dem mobilen Wechselcontainer zuzuwenden ist und an der der
vom Pressschild ergriffene Müll ausgeschoben wird. Die hintere oder rückwärtige Seite
befindet sich an der gegenüberliegenden Stirnseite an dem insbesondere rechteckig
ausgebildeten Grundrahmen, auf dem die Abfallpresseneinheit aufgebaut ist.
[0012] Die Erfindung sieht zwei Multizylindereinheiten vor, die vollständig außerhalb des
von dem Presskolben überstrichenen Flächenbereichs angeordnet sind, sodass der Einsatz
des bewährten zweiteiligen Klapp-Presskolbens weiterhin möglich ist. Die Multizylindereinheiten
mit ihren zu entgegengesetzten Seiten wirkenden Kolbenstangen führen zu einer Halbierung
der axialen Baulänge gegenüber herkömmlichen Abfallpresseneinheiten.
[0013] Gegenüber der aus bekannten Abfallpresse besteht der Vorteil bei der Erfindung außerdem
darin, dass die Kräfte, die durch die Multizylindereinheiten ausgeübt werden, jeweils
ganz außen am Pressschild ansetzen und dass der Pressschild mit seiner gesamten Arbeitsbreite
zwischen den Wirkungslinien der außen angeordneten Multizylindereinheiten angeordnet
ist. Durch die seitliche Anordnung können die Antriebe nahezu vollständig vom Abfallaufgaberaum
abgeschirmt werden. Die Arbeitsbreite ist der Teil der Bodenfläche, der durch die
Seitenwände begrenzt ist und auf dem Abfall verschoben und komprimiert werden können.
[0014] Vorzugsweise ragt lediglich eine seitlich direkt an den Pressschild angebundene Lagerkonsole
durch eine Schlitzausnehmung in der inneren Seitenwand des Aufgabetrichters, während
das Lager an der Lagerkonsole, an dem die Multizylindereinheit angebunden ist, bereits
durch die innere Seitenwand am Aufgabetrichter abgeschirmt ist.
[0015] Vorzugsweise ist auch noch eine äußere Seitenwand vorgesehen, um zu verhindern, dass
Benutzer von außen in den Antrieb eingreifen können, und/oder um den Antrieb vor Witterungseinflüssen
zu schützen. Die Multizylindereinheiten bewegen sich dann in einem Zwischenraum zwischen
der äußeren Seitenwand und der inneren Seitenwand des Aufgabetrichters.
[0016] Um zu erreichen, dass der Pressschild dicht über den Bodenbereich des Aufgabetrichters
geführt wird und sich nicht auf dort liegenden Abfall aufschieben und aufsteigen kann,
ist erfindungsgemäß zusätzlich vorgesehen, dass die Lagerkonsole des Pressschilds
zumindest im Bereich der Lagerstelle und/ oder die Basiseinheit der Multizylindereinheit
mit den beiden miteinander gekoppelten Zylindern jeweils in Schienen geführt sind
oder entlang von Gleitschienen geführt sind. Die Gleitschienen sind außen am Aufgabetrichter
angeordnet, vorzugsweise in dem genannten Zwischenraum zwischen der inneren und der
äußeren Seitenwand. Dabei ist insbesondere vorgesehen, die Lagerstelle und/oder die
Basiseinheit mit Gleitplatten zu versehen, die nach oben und nach unten weisend angeordnet
sind. Durch die seitlichen Führungen werden entsprechende Gleitflächen bereitgestellt,
an denen die Teile entlang gleiten können, falls es zu einem Hochsteigen des Pressschildes
kommen sollte. Ansonsten können die Gleitelemente berührungsfrei durch die Schienen
laufen. Möglich ist auch, den Pressschild bewusst in den Seitenführungen hängend zu
verfahren, sodass vermieden wird, dass der Pressschild unmittelbar über den Boden
schabt.
[0017] Weiterhin vorzugsweise sieht die erfindungsgemäße Abfallpresseneinheit vor, dass
an den Endpunkten der Kolbenstangen die Lagerachsen jeweils so ausgerichtet sind,
dass sie zueinander senkrecht verlaufen. Beispielsweise kann die vordere Kolbenstange,
die mit dem Pressschild verbunden ist, an einer vertikalen Achse mit der Lagerkonsole
am Pressschild verbunden sein, während die rückwärtige Kolbenstange, die sich am Grundgestell
abstützt, an einem Lager mit horizontaler Achse angebunden ist. Durch diese um 90°
versetzte Anordnung der Achsen können alle im Betrieb auftretenden Schiefstellungen
zwischen dem ortsfesten Gestell, der Multizylindereinheit und dem Pressschild ausgeglichen
werden. Verspannungen werden wirksam vermieden und der rauen Arbeitsumgebung wird
Rechnung getragen.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Die
Figuren zeigen jeweils in geschnittener perspektivischer Ansicht:
- Fig. 1
- eine stationäre Abfallpresseneinheit mit einem mobilen Wechselcontainer von schräg
hinten,
- Fig. 2
- die stationäre Abfallpresseneinheit mit zurückgezogenem Pressschild von schräg hinten,
- Fig. 3
- die stationäre Abfallpresseneinheit mit vorgeschobenem Pressschild von schräg hinten
und
- Fig. 4
- die stationäre Abfallpresseneinheit mit vorgeschobenem Pressschild von schräg vorn.
[0019] Figur 1 zeigt eine stationäre Abfallpresseneinheit 100 mit einem mobilen Wechselcontainer
200.
[0020] Der Wechselcontainer 200 umfasst einen geschlossenen Boden 201, Seitenwände 202,
eine Rückwand 203 und ein Dach 204. Eine vordere Wand 205 verschließt nur den oberen
Teil der Höhe des Wechselcontainers 200, während darunter eine Zuführöffnung 206 frei
bleibt, die sich nahezu über die gesamte Breite des Innenraums erstreckt.
[0021] Die Abfallpresseneinheit 100 umfasst zumindest:
- einen auf einem Grundrahmen 109 aufliegenden, ebenen Boden 101,
- einen Aufgabetrichter 102 mit Seitenwänden 103 und einer gebogenen Rückwand 105 und
- einen rückwärtigen Stützrahmen 107.
[0022] In den Seitenwänden 103 des Aufgabetrichters 102 ist jeweils eine Schlitzausnehmung
104 eingebracht. Dahinter befindet sich eine Führungsschiene 150. Innerhalb des Aufgabetrichters
102 ist ein Pressschild 130 mit einer Schaufel 131 angeordnet. In der in Figur 1 dargestellten
Stellung des Pressschildes 130 ist die Schaufel 131, bedingt durch die gebogene Form
der Rückwand 105, nach oben geschwenkt, sodass eventuell darauf aufliegender Abfall
zurück auf den Boden 101 geworfen wird. Zwischen dem vertikalen Stützrahmen 107 an
der Rückseite des Grundrahmens 109 und dem Pressschild 130 ist eine Multizylindereinheit
110 mit zwei Hydraulikzylindern angeordnet, die den Vorschub des Pressschildes 130
bewirken. Auf der anderen, rechten Seite ist ebenfalls eine solche Multizylindereinheit
vorgesehen, die jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit hier und in den folgenden
Figuren nicht dargestellt ist. Ebenfalls nicht dargestellt sind die Ölleitungen, die
mit einer Schleppkette zur Basisgruppe des Antriebs mit den beiden verbundenen Hydraulikzylindern
geführt sind.
[0023] Figur 2 zeigt die Abfallpresseneinheit 100 aus der gleichen Perspektive in vergrößerter
Ansicht und ohne den Wechselcontainer 200. Im Bereich der Seitenwand 103 des Aufgabetrichters
102 ist hier insbesondere die Führungsschiene 150 sichtbar, die hinter der Schlitzausnehmung
104 angeordnet ist. Oberhalb davon sind Gleitflächen 151,152 ausgebildet, die rechtwinklig
zur vertikalen Seitenwand angeordnet sind.
[0024] Im vorderen Bereich sind die Einzelteile der Multizylindereinheit 110 erkennbar.
Die beiden Zylindergehäuse 111.1, 112.1 sind fest miteinander verbunden. Sie besitzen
nach oben und nach unten weisende Gleitelemente 113, 114. Der untere Hydraulikzylinder
111 ist an einem Lager 106 mit einer horizontalen Lagerachse schwenkbeweglich mit
dem Stützrahmen 107 verbunden. Der obere Hydraulikzylinder 112 ist schwenkbeweglich
über ein vertikales Lager 121 mit einer Lagerkonsole 120 verbunden, die seitlich über
den Pressschild 130 hinausragt. Dadurch, dass die Achsen der Lager 121, 106 um 90°
versetzt zueinander ausgerichtet sind, ist die Multizylindereinheit 110 in zwei räumlichen
Orientierungen gelenkig gelagert, so dass Schiefstellungen und daraus resultierende
Spannungen vermieden werden.
[0025] Die Lagerkonsole 120 ist, wie die Multizylindereinheit 110 auch, mit nach oben und
nach unten weisenden Gleitelementen 123 belegt. Das Paket aus Lagerkonsole 120 und
Gleitelementen 123 wird in der Führungsschiene 150 geführt, während die Basisgruppe
der Multizylindereinheit 110, die die beiden Zylindergehäuse 111, 112 umfasst, über
die Gleitplatten 113, 114 zwischen den übereinander angeordneten Gleitschienen 151,
152 geführt ist.
[0026] Figur 3 zeigt die stationäre Abfallpresseneinheit 100 wiederum aus der gleichen Perspektive
wie in Fig. 2, dieses Mal jedoch mit vorgeschobenem Pressschild 130. Die bewegliche
Schaufel 131 liegt auf dem Boden 101 auf. Diese besitzt eine spitzwinklige Schaberkante
132, die beim Rückhub des Pressschilds 130 den Abfall auf dem Boden 101 untergreift.
Am Ende eines Rückhubs klappt die Schaufel 131 mit der spitzwinkligen Schaberkante
132 nach oben, so dass der von der Schaufel untergriffene Abfall vor den Pressschild
130 gefördert wird.
[0027] Die Multizylindereinheit 110 ist vollständig ausgefahren, sodass ihre Kolbenstangen
111.2, 112.2 außerhalb der Zylindergehäuse 111.1, 112.1 sichtbar sind. Durch die Schlitzausnehmung
104 in der Seitenwand 103 des Aufgabetrichters 102 ist erkennbar, dass sich die Führungsschiene
150 nur so weit nach hinten hin erstreckt, wie es für die Führung der Lagerkonsole
21 bis zum hintersten Rückzugspunkt des Pressschilds 130 erforderlich ist. Die Führungsschiene
150 endet daher in einem mittleren Bereich der Länge des Aufgabetrichters 102, um
auch die Bewegungen der Basisgruppe mit den beiden Zylindergehäusen 112.1, 111.1 der
Multizylindereinheit 110 nicht zu behindern.
[0028] In Figur 4 ist dieselbe Situation der stationären Abfallpresseneinheit 100 wie in
Figur 3 gezeigt, jedoch mit Teilen des daran angesetzten mobilen Wechselcontainers
200 und mehr mit Blick von vorn, und zwar auf die Öffnung 206 in der Vorderwand 205
und die Vorderseite des Pressschilds 130.
[0029] Der Pressschild 130 befindet sich in der vordersten Stellung, in der er geringfügig
in die Zuführöffnung 205 im Wechselcontainer 200 hineinragt. Aus dieser Ansicht wird
im Bereich der rechten Seitenwand der Abfallpresseneinheit 100 insbesondere die Anordnung
der Gleitschienen deutlich:
- Die Gleitschiene 151 befindet sich in dem Paket von Gleitschienen oben und ist nach
unten weisend ausgerichtet. Sie dient als Anlage für die oberen Gleitelemente 114
an der Multizylindereinheit 110.
- Die untere Gleitschiene 152 ist nach oben weisend ausgerichtet und dient als Anlage
für die unteren Gleitelemente 113 an der Multizylindereinheit 110.
- Zwischen den Gleitschienen 151, 152 befindet sich eine Führungsschiene 150, die als
U-förmiges Profil ausgebildet ist, welches sich zur Schlitzausnehmung 104 hin öffnet.
In der Führungsschiene 150 wird die Lagerkonsole 120 mit dem Lager 121 und dem Gelenkkopf
der Kolbenstange 111.1 des oberen Hydraulikzylinders geführt.
1. Stationäre Abfallpresseneinheit (100) zur Verbindung mit einem mobilen Wechselcontainer
(200),
welche wenigstens umfasst:
- einen Grundrahmen (109) mit einem Boden (101);
- einen Aufgabetrichter (102), der zumindest eine Rückwand (105) und Seitenwände (103)
aufweist, wobei der Boden (101) und der Aufgabetrichter (102) einen Abfallaufgaberaum
ausbilden;
- einen Pressschild (130), der mittels wenigstens einer Multizylindereinheit (110)
über den Boden (101) hinweg verschiebbar ist, wobei die Multizylindereinheit (110)
wenigstens zwei an ihren Zylindergehäusen (111, 112) miteinander verbundene Hydraulikzylinder
(111, 112) umfasst, wobei der eine Hydraulikzylinder (112) mit seiner Kolbenstange
(112.2) am Pressschild (130) abgestützt ist und der andere Hydraulikzylinder (111)
mit seiner Kolbenstange (111.2) am Grundrahmen (109, 107) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Multizylindereinheiten (110) vorgesehen sind:
- die jeweils nah an den Seitenwänden (103) des Aufgabetrichters (102) und seitlich
außerhalb des von dem Pressschild (130) überstrichenen Arbeitsbereichs angeordnet
sind;
- und die mit Gleit- und/oder Führungsmitteln (103, 104) versehen ist, welche jeweils
an wenigstens einer fest an der Abfallpresseneinheit (100) angebrachten Gleit- und/oder
Führungsschiene (150, 151, 152) geführt sind, die sich parallel zur Vorschubrichtung
des Pressschildes (130) erstreckt.
2. Abfallpresseneinheit (100) nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens eine Lagerkonsole (120) seitlich an den Pressschild (130) jeweils
anschließt, an deren Lager (121) die Multizylindereinheit (110) gelenkig angebunden
ist.
3. Abfallpresseneinheit (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenwänden (103) jeweils wenigstens eine Schlitzausnehmung (104) ausgebildet
ist, hinter der eine Führungsschiene (150) zur Führung der Lagerkonsole (120) angeordnet
ist.
4. Abfallpresseneinheit (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass jeweils wenigstens zwei vertikal übereinander angeordnete Gleitschienen (151, 152)
vorgesehen sind, zwischen denen die Multizylindereinheit (110) geführt ist, und
- dass die Führungsmittel durch Gleitplatten (103, 104) gebildet sind, von denen jeweils
wenigstens eine an der Oberseite und eine an der Unterseite der Multizylindereinheit
(110) angeordnet ist.
5. Abfallpresseneinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Multizylindereinheit (110) jeweils:
- über ein Lager (121) mit dem Pressschild (130) und
- über ein Lager (106) mit dem Grundrahmen (106) oder mit einem Stützgestell (107)
gelenkig verbunden ist.
6. Abfallpresseneinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Lager (106, 121) um 90° versetzt zueinander ausgerichtet sind.
7. Abfallpresseneinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressschild (130) an seiner Rückseite eine bewegliche Schaufel (131) aufweist.
8. Abfallpresseneinheit (100) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Schaufel (131) in Richtung des Rückhubs des Pressschilds (130) weisend
eine spitzwinklige Schaberkante (132) aufweist, die auf dem Boden (101) aufliegt.