[0001] Die Erfindung betrifft einen Kalander, mit einem Gestell, in dem mehrere Oberwalzen
und mindestens eine Unterwalze gelagert sind.
[0002] Bei Kalandern, insbesondere solchen zur Behandlung von Vlies-, Textil-, Kunststoff-
oder Papier-Warenbahnen, besteht häufig die Notwendigkeit, eine der beiden Walzen
eines Nips auszutauschen. Meist soll dies zum Austausch der Oberflächenqualität (Gravur,
Belag, Härte) erfolgen.
[0003] Ein Austausch einer Walze ist gerade bei einfachen Kalandern oft aufwendig. Zahlreiche
manuelle Arbeiten sind notwendig. Erwähnt seien der Antrieb, die Lagerschmierung,
ggf. die Heizung und natürlich die Abstützung der Walze. Ist die Walze beheizt, so
muss die auszutauschende Walze zunächst zeitaufwendig abgekühlt und die neue Walze
vor Produktionsbeginn aufgeheizt werden. Lange Anlagenstillstands- und Produktionsausfallzeiten
sind die Folge. Für den schnellen Walzenwechsel vorgesehene Kalandertypen sind oft
aufwendig oder erfordern einen vergrößerten Walzendurchmesser. In einigen Varianten
steht nur eine Alternativwalze für eine der beiden bzw. für beide Walzen eines Nips
zur Verfügung. Einige Schnellwechselkalander sind nicht für bestimmte Anwendungsarten,
etwa das Kalandrieren von Vlies, geeignet.
[0004] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Kalander zu schaffen, bei dem
zumindest eine Walze eines Nips schnell ausgetauscht werden kann und der hinsichtlich
zumindest eines der genannten Nachteile verbessert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 wiedergegebenen Kalander gelöst.
[0006] Der erfindungsgemäße Kalander weist ein Gestell auf, in dem mehrere Oberwalzen und
mindestens eine Unterwalze gelagert sind. Die mindestens eine Unterwalze kann mit
einer Oberwalze einen Nip bilden.
[0007] Bevorzugt ist durch den Kalander ein einlaufseitiger Nip und ein auslaufseitiger
Nip bereitstellbar. In einer Ausführungsform ist durch den Kalander gleichzeitig ein
einlaufseitiger und ein auslaufseitiger Nip bereitstellbar. In einer anderen Ausführungsform
ist durch den Kalander zu einem Zeitpunkt lediglich ein einlaufseitiger oder ein auslaufseitiger
Nip bereitstellbar.
[0008] Mindestens eine Unterwalze ist bevorzugt mit einer eigenen Zustelleinrichtung versehen,
mit der sie bevorzugt auf eine Oberwalze zu- und von dieser wegbewegbar ist, besonders
bevorzugt translatorisch. Die Zustelleinrichtung kann einen Hydraulikzylinder umfassen.
Die Begriffe "Zustelleinrichtung" und "Zustellvorrichtung" sind im Rahmen dieser Druckschrift
synonym.
[0009] In einer wichtigen Ausführungsform dient der Kalander dem thermischen Verfestigen
von Vliesstoffen. Es kann eine glatte Walze gegen eine gravierte Walze wirken. Auch
können beide Walzen eines Nips graviert sein. Mindestens eine der beiden Walzen eines
Nips kann beheizt sein. Um verschiedene Produkte zu erzeugen, ist bevorzugt die gravierte
Walze schnell austauschbar. In einer Ausführungsform ist nur die Oberwalze eines Nips
graviert.
[0010] In einer anderen Ausführungsform dient der Kalander dem Kalandrieren von Papier oder
Textil.
[0011] In einer Ausführungsform wirkt eine Walze mit einem Belag gegen eine beheizte glatte
oder auch gravierte Walze. Mit dem Begriff "Belag" sind im Rahmen dieser Druckschrift
zum einen insbesondere Walzen gemeint, die eine nachgiebige Beschichtung aufweisen
und zum anderen insbesondere, in einer weiten Verwendung dieses Begriffs, auch Baumwollwalzen.
Auch hier kann ein schneller Austausch der Gravur gewünscht sein. Häufiger besteht
aber der Bedarf, den Belag auszutauschen, um eine andere Belagsart oder -härte zum
Einsatz zu bringen, oder auch diesen nachschleifen zu können, da Verschleiß vor allem
an dem weicheren Belag stattfindet.
[0012] Mit Vorteil kann durch den Walzenwechsel eine schnelle Temperaturänderung der Walzenoberfläche
zumindest einer Walze eines Nips herbeigeführt werden. Dies geschieht bevorzugt ohne
einen Temperaturwechsel in einer Walze von 1 bis 10 K/min zu überschreiten, da andernfalls
Thermospannungen im Walzenmaterial zu befürchten sind.
[0013] Mit Vorteil ermöglicht der Kalander ein schnelles Austauschen einer Walze, ohne manuelles
Eingreifen.
[0014] Bevorzugt ist ein Walzentausch in kürzerer Zeit als das Auf- oder Abheizen der Walze
möglich.
[0015] In einer Ausführungsform ist mindestens eine Unterwalze vorgesehen, die in zwei verschiedene
Arbeitspositionen bringbar ist und die weiter bevorzugt mit verschiedenen Oberwalzen
einen Nip bildet. Es sind also bevorzugt mindestens zwei verschiedene Unterwalzenpositionen
vorgesehen, von denen zu einem Zeitpunkt bevorzugt lediglich eine ausgewählt ist.
Genau eine Unterwalze kann vorzugsweise also; in einer Ausführungsform lediglich nacheinander;
zwei verschiedene Nips bilden, deren Position bevorzugt voneinander abweicht.
[0016] In einer Ausführungsform ist die Unterwalze verkippbar und/oder verschiebbar vorgesehen,
vorzugsweise um die einlaufseitige Oberwalze oder die auslaufseitige Oberwalze oder
auch zwei Oberwalzen gleichzeitig zu bedienen.
[0017] Mit dem Begriff "einlaufseitig" ist im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere die
Seite des Kalanders bezeichnet, an der die Ware in den Kalander einläuft. Mit dem
Begriff "auslaufseitig" ist im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere die Seite des
Kalanders bezeichnet, an der die Ware den Kalander verlässt.
[0018] Bevorzugt ist eine Unterwalze des Kalanders an einem Kipphebelpaar angeordnet. Die
beiden Kipphebel dieses Kipphebelpaares sind bevorzugt lediglich paarweise verkippbar.
Dieses Kipphebelpaar weist bevorzugt zwei verschiedene Endpositionen auf, in denen
weiter bevorzugt jeweils eine Anlagefläche des Kipphebelpaares an einer Gegenanlagefläche
des Gestells anliegt. Hierdurch sind auf einfach Art und Weise zwei verschiedene,
definierte Positionen des Kipphebelpaares und damit zwei verschiedene definierte Positionen
der Unterwalze geschaffen.
[0019] Die Kippachse des Kipphebelpaares liegt bevorzugt zwischen der Pressebene des einlaufseitigen
Nips und der Pressebene des auslaufseitigen Nips. Hierdurch ergibt sich eine Aufteilung
der von der Unterwalze auf das Kipphebelpaar übertragenen Kraft mit einer Kraftkomponente
in Längsrichtung der Kipphebel und einer Kraftkomponente, die das Kipphebelpaar gegen
den jeweiligen Anschlag presst und zu einer Art Verriegelung der Position des Kipphebelpaares
führt.
[0020] Bevorzugt entsprechen die beiden Endpositionen, die die Unterwalze in den beiden
Endpositionen des Kipphebelpaares einnimmt, den beiden Arbeitspositionen der Unterwalze,
in denen diese vorzugsweise mit der zugehörigen Oberwalze einen Nip bildet.
[0021] In einer Ausführung umfasst der Kalander genau eine Unterwalze.
[0022] In einer anderen Ausführungsform umfasst der Kalander mehr als eine Unterwalze.
[0023] In einer Ausführungsform ist mehr als eine weitere Walze eines Nips zum Austausch
bereitgehalten.
[0024] In einer Ausführungsform umfasst der Kalander genau zwei Unterwalzen, die weiter
bevorzugt unabhängig voneinander zustellbar sind.
[0025] Die Zustellbewegung der Unterwalzen erfolgt bevorzugt translatorisch, vorzugsweise
ausschließlich.
[0026] In einer Ausführungsform ist mindestens eine Unterwalze des Kalanders - mit Ausnahme
der Zustellbewegung - nicht verlagerbar.
[0027] Bei mehreren Unterwalzen kann, wie bevorzugt, auch die Temperatur oder die Oberflächenqualität
der Unterwalze schnell verändert werden. Hierdurch ist es, wie in einer Ausführungsform,
zudem möglich, durch mehrere, etwa zwei, Walzenspalte zu fahren.
[0028] Das Gestell kann von der Seite betrachtet zumindest in etwa "U"-förmig ausgebildet
sein.
[0029] Die lichte Weite des "U"-förmigen Gestells oder Gestellteils kann größer sein, als
der doppelte Durchmesser der Unterwalze.
[0030] In einer Ausführungsform ist das gesamte Gestell ortsfest ausgebildet.
[0031] In einer anderen Ausführungsform weist das Gestell ein erstes ortsfestes Gestellteil
und ein zweites Gestellteil auf, wobei das zweite Gestellteil verlagerbar zu dem ersten
Gestellteil vorgesehen ist. In dieser Ausführungsform kann das zweite Gestellteil
von der Seite betrachtet zumindest in etwa "U"-förmig ausgebildet sein. Die Warenzuführung
und das Warentransportband können in dieser Ausführungsform immer in der gleichen
Position verbleiben. Die Position der Warenzuführung und des Warentransportbandes
kann also unveränderbar ausgestaltet sein. Wie auch in anderen Ausführungsformen können
die Nips geneigt sein, sodass die Ware den Nip ohne weitere Berührung der Walzenoberflächen
verlassen kann.
[0032] Bevorzugt ist mindestens eine - bevorzugt genau eine - Unterwalze an dem ersten Gestellteil
gelagert und weiter bevorzugt ist mindestens eine Oberwalze - bevorzugt alle Oberwalzen
- an dem zweiten Gestellteil gelagert. Die mindestens eine Oberwalze ist dabei bevorzugt
nicht unmittelbar an dem zweiten Gestellteil gelagert.
[0033] Das zweite Gestellteil ist bevorzugt an dem ersten Gestellteil gelagert, vorzugsweise
verschiebbar und/oder verkippbar.
[0034] Bevorzugt ist das zweite Gestellteil relativ zu dem ersten Gestellteil mittels eines
Schublagers verschiebbar gelagert. Das Schublager kann ein Linearlager umfassen, also
eine geradlinige Verschiebung zulassen. Auch eine Lagerung, die eine Verschiebbarkeit
entlang einer gekrümmten Linie zulässt, ist grundsätzlich denkbar. Bevorzugt umfasst
das Schublager eine Schlitten und/oder Schienenanordnung.
[0035] Das Schublager ist bevorzugt teilweise oder ganz unterhalb der Unterwalze angeordnet.
[0036] In der grundsätzlich denkbaren Ausführungsform, in der das zweite Gestellteil verkippbar
an dem ersten Gestellteil gelagert ist, ist das Kipplager bevorzugt unterhalb der
Unterwalze angeordnet.
[0037] Das zweite Gestellteil ist vorzugsweise in - bevorzugt zwei - verschiedene Positionen
relativ zu dem ersten Gestellteil bringbar, in denen eine Unterwalze mit verschiedenen
Oberwalzen einen Nip bildet.
[0038] In einer Ausführungsform weist der Kalender zumindest ein Walzenlagerungsschwenkhebelpaar
auf - in einer Ausführungsform genau ein Walzenlagerungsschwenkhebelpaar - an dem
mindestens eine Oberwalze - in einer Ausführungsform genau eine Oberwalze - angeordnet
ist. Ein derartiges Walzenlagerungsschwenkhebelpaar wird im Rahmen dieser Druckschrift
auch kurz als Schwenkhebelpaar bezeichnet und ein Walzenlagerungsschwenkhebel eines
derartigen Paares wird im Rahmen dieser Druckschrift auch kurz als Schwenkhebel bezeichnet.
Die Schwenkhebel eines Schwenkhebelpaares sind bevorzugt lediglich paarweise verschwenkbar.
Mit diesem mindestens einen Schwenkhebelpaar ist bevorzugt mindestens eine Oberwalze
aus einer Parkposition in eine Arbeitsposition verschwenkbar. Das mindestens eine
Schwenkhebelpaar ist bevorzugt in eine Arbeitsposition schwenkbar, in der die an ihm
angeordnete mindestens eine Walze in einer Arbeitsposition ist. Das mindestens eine
Schwenkhebelpaar ist zudem bevorzugt in eine Parkposition schwenkbar, in der die mindestens
eine an ihm angeordnete Walze in einer Parkposition ist. Als "Arbeitsposition" einer
Walze wird im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere die Position einer Walze bezeichnet,
in der diese mit einer Gegenwalze einen Nip bildet oder bilden kann.
[0039] Mit Vorteil ist das mindestens eine Schwenkhebelpaar um etwa 90° verschwenkbar.
[0040] In einer wichtigen Ausführungsform weist der Kalander ein erstes Schwenkhebelpaar
und ein zweites Schwenkhebelpaar auf.
[0041] Mit Vorteil ist jedes Schwenkhebelpaar um eine Schwenkachse verschwenkbar am Gestell
gelagert.
[0042] Jedes Schwenkhebelpaar stellt bevorzugt eine Lagerung für eine Walze bereit. Die
an dem mindestens einen Schwenkhebelpaar angeordneten Walzen sind also über das Schwenkhebelpaar
am Gestell des Kalanders gelagert.
[0043] Die Versorgung der Lager der an dem mindestens einen Schwenkhebelpaar angeordneten
Oberwalzen ist einfach zu lösen. Denn die Lagerkörper werden bevorzugt nur um einen
Winkel von etwa 90° verdreht. Mit Vorteil ist eine Lagerschmierung ohne berührende
Dichtungen und folglich drucklosem, nur der Schwerkraft folgendem Ölablauf realisiert.
Da die Lagerkörper bevorzugt nur um einen Winkel von etwa 90° verdreht werden, sind
die Lagerschmier-Ölabläufe und Lagerschmier-Ölrücklaufleitungen mit Schwerkraftförderung
einfach ausführbar.
[0044] Bevorzugt sind an dem ersten Schwenkhebelpaar und/oder dem zweiten Schwenkhebelpaar
mindestens zwei Oberwalzen gelagert.
[0045] In einer Ausführungsform sind sowohl an dem ersten Schwenkhebelpaar, als auch an
dem zweiten Schwenkhebelpaar jeweils mindestens zwei Oberwalzen gelagert.
[0046] Die Parkposition jeder Oberwalze ist bevorzugt so weit von der Unterwalze entfernt,
dass eine Bewegung der mindestens einen an dem anderen Schwenkhebelpaar angeordneten
Walze aus der Arbeitsposition in die Parkposition und umgekehrt möglich ist.
[0047] Bevorzugt stimmen die Arbeitspositionen von mindestens zwei verschiedenen Oberwalzen
überein.
[0048] Die Oberwalzen sind bevorzugt jeweils gemeinsam mit ihrer Antriebs- und ggf. Versorgungseinrichtung
verlagerbar.
[0049] In einer Ausführungsform entspricht die Zahl der Unterwalzen die Zahl der in einem
Schwenkhebel gelagerten Oberwalzen.
[0050] In der Ausführungsform, in der das Gestell ein erstes ortsfestes Gestellteil und
ein zweites Gestellteil aufweist, wobei das zweite Gestellteil verlagerbar zu dem
ersten Gestellteil vorgesehen ist, ist das Schwenkhebelpaar vorzugsweise an dem zweiten
Gestellteil gelagert. In der Ausführungsform mit zwei Schwenkhebelpaaren sind bevorzugt
beide Schwenkhebelpaare an dem zweiten Gestellteil gelagert. Die mindestens eine Oberwalze
ist also bevorzugt mittels mindestens eines Schwenkhebelpaares an dem zweiten Gestellteil
gelagert. Bei einer Verschiebung des zweiten Gestellteils werden bevorzugt die Schwenkhebel
mitsamt ihren Lagern, Schwenkachsen, Schwenkantrieben und den an ihnen gelagerten
Oberwalzen mitverschoben.
[0051] Um die im Kalandergestell wirkenden Kräfte zu reduzieren, ist mit Vorteil jeder Schwenkhebel
auf der seiner Schwenkachse gegenüberliegenden Seite einer Pressebene eines Nips arretierbar.
Dies ist bevorzugt derart realisiert, dass der gegenüberliegende Schwenkhebel zunächst
über die Parkposition hinaus schwenkbar ist, anschließend der Schwenkhebel in die
Arbeitsposition bringbar ist und der gegenüberliegende Schwenkhebel in seine Parkposition
zurück verlagerbar ist und hierdurch den Schwenkhebel arretiert. Weiter bevorzugt
erfolgt die Arretierung dadurch, dass jeder Schwenkhebel eine schwenkachsennahe Anschlagfläche
und eine schwenkachsenferne Anschlagfläche aufweist und die schwenkachsennahe Anschlagfläche
des Schwenkhebels in seiner Parkposition mit Vorteil an der schwenkachsenfernen Anschlagfläche
eine sich in Arbeitsposition befindlichen Schwenkhebels anliegt. Mit anderen Worten
ist jeder in Arbeitsposition befindliche Schwenkhebel bevorzugt an einem in Parkposition
befindlichen Schwenkhebel verriegelbar.
[0052] Mit Vorteil ist jeder Schwenkhebel in eine Freigabeposition bringbar. Die Parkposition
jedes Schwenkhebels liegt bevorzugt zwischen seiner Freigabeposition und seiner Arbeitsposition.
Mit Vorteil ist jeder Schwenkhebel in seiner Freigabeposition gerade so weit geneigt,
dass der andere Schwenkhebel kollisionsfrei gegen dem ersten Schwenkhebel in seine
Parkposition gebracht werden kann.
[0053] Mit Vorteil sind die Schwenkhebel als zweiarmige Hebel ausgebildet, bei denen auf
einer Seite der Schwenkachse mindestens eine Oberwalze angeordnet ist und auf der
anderen Seite bevorzugt ein Schwenkantrieb angreift.
[0054] Jeder Schwenkhebel ist bevorzugt doppelwandig ausgebildet und umgreift weiter bevorzugt
eine Lagerlasche des Gestells beidseitig.
[0055] Mit Vorteil sind die Oberwalzen lösbar an den Schwenkhebeln befestigt.
[0056] Die Oberwalzen können graviert sein. Die Oberwalzen können jedoch auch glatt sein.
Auch die mindestens eine Unterwalze kann graviert oder glatt sein. Alle oder einzelne
Walzen können durchbiegesteuerbar sein. Der Kalander kann sowohl konventionelle Walzen
für kleine Linienkräfte, als auch durchbiegesteuerbare Walzen für höhere Kräfte oder
höhere Genauigkeiten aufweisen. Mit Vorteil ist ein Aufheizen und ein Abkühlen der
Walzen in ihrer Parkposition möglich.
[0057] Zur Vereinfachung des Antriebs können einzelne oder alle Walzen des Kalanders mit
einem Direktantrieb ausgestattet sein.
[0058] In einer Ausführungsform sind die Arbeitspositionen aller Oberwalzen auf einer Höhe
angeordnet.
[0059] In einer Ausführungsform ist der Kalander für Vlieswaren vorgesehen. Genauer gesagt
dient der Kalander in dieser Ausführungsform zur thermischen Verfestigung von Vliesstoffen.
Bevorzugt wird das Vlies erst unmittelbar vor der Verfestigung im Kalander auf ein
Warentransportband einer Warenzuführung abgelegt und gebildet. Die Warenzuführung
reicht bevorzugt bis weniger als 10 cm oder 5 cm an die den Nip bildenden Walzen heran.
[0060] Bevorzugt weist der Kalander eine Warenzuführung auf, die weiter bevorzugt ein Warentransportband
umfasst, und die Warenzuführung ist bevorzugt als Vlieszuführung ausgeführt.
[0061] Das Warentransportband dient bevorzugt also dem Transport der Warenbahn.
[0062] Mit Vorteil ist das Warentransportband zumindest im Wesentlichen horizontal ausgerichtet.
Der übrige Kalander ist in einer Ausführungsform schräg angeordnet, um Platz für dieses
Warentransportband - insbesondere dann, wenn der auslaufseitige Nip aktiv ist - zu
schaffen. Die Nips können also geneigt sein. In der Ausführungsform, in der der übrige
Kalander schräg angeordnet ist, ist er bevorzugt in Warentransportrichtung leicht
nach unten geneigt.
[0063] Mit dem Begriff "Warenzuführung" wird im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere
eine Vorrichtung bezeichnet, die zu kalandrierende Waren, bevorzugt Vlies, bis unmittelbar
vor den Nip transportiert.
[0064] Die Warenzuführung kann ein Siebband umfassen, mit einer Siebbandumlenkwalze die
möglichst nahe an dem jeweiligen Nip angeordnet ist.
[0065] In einer Ausführungsform ist das Warentransportband in dem Bereich vor dem jeweiligen
Nip schräg angeordnet, bevorzugt in Warentransportrichtung schräg nach oben. Auf diese
Weise kann das Warentransportband - insbesondere dann, wenn es den auslaufseitigen
Nip bedient - näher an den Nip heran reichen.
[0066] Insbesondere in der Ausführungsform, in der der Kalander ein in dem Bereich vor dem
Nip zumindest im Wesentlichen horizontales Warentransportband umfasst, können die
Oberwalzen Arbeitspositionen aufweisen, die in verschiedenen Höhen vorgesehen sind.
Bevorzugt ist die Arbeitsposition der auslaufseitigen Oberwalze niedriger vorgesehen,
als die Arbeitsposition der einlaufseitigen Oberwalze. Auf diese Weise schafft die
einlaufseitige Oberwalze, wenn der auslaufseitige Nip realisiert ist, Platz für das
Warentransportband. In der Ausführungsform, in der die Oberwalzen Arbeitspositionen
aufweisen, die in verschiedenen Höhen vorgesehen sind, sind die Oberwalzen also bevorzugt
höhenversetzt an dem jeweiligen Schwenkhebelpaar angeordnet. In einer anderen Ausführungsform,
in der die Oberwalzen Arbeitspositionen aufweisen, die in verschiedenen Höhen vorgesehen
sind, ist dies bevorzugt durch Schrägstellung des Kalanders bewirkt.
[0067] In einer Ausführungsform ist die Position des Warentransportbandes veränderbar ausgestaltet.
In der Ausführungsform mit verschwenkbarer und/oder verschiebbarer Unterwalze ist
die Veränderung der Position des Warentransportbandes bevorzugt mit der Bewegung der
Unterwalze gekoppelt.
[0068] In einer Ausführungsform umfasst die Warenzuführung ein zusätzliches Übergabeband,
das bevorzugt bis unmittelbar an dem Nip heranreicht und dessen Position bevorzugt
veränderbar vorgesehen ist. Es kann eine Saugwalze vorgesehen sein, zur Übergabe der
Ware von der übrigen Warenzuführung auf das Übergabeband. Das Übergabeband und die
Unterwalze können verbunden sein und gleichzeitig bewegbar sein.
[0069] Die Warenzuführung kann eine Umlenkwalze umfassen, die eine Umlenkung des Warentransportbandes
im Bereich vor dem Nip nach oben bewirkt und bevorzugt von oben auf das Warentransportband
und die Ware wirkt.
[0070] Insbesondere in der Ausführungsform mit zwei Unterwalzen, kann eine Unterwalze als
eine Ausweichwalze ausgestaltet sein, die mit einer Ausweichbewegung in eine Ausweichposition
bringbar ist. Mit Vorteil handelt es sich hierbei um die einlaufseitige Unterwalze.
Auch hierdurch wird, wenn der auslaufseitige Nip realisiert ist, Platz für die Warenzuführung
geschaffen. Die Ausweichbewegung erfolgt bevorzugt translatorisch. Die Ausweichposition
ist bevorzugt unter der Parkposition der Unterwalze angeordnet. Die Ausweichbewegung
umfasst bevorzugt eine Strecke, die größer als der Radius der Ausweichwalze ist. Anders
ausgedrückt kann also der einlaufseitige Nip mit einem größeren Hub versehen sein,
damit eine Warenzuführung möglichst nah an den auslaufseitigen Nip heranreichen kann.
Die Ausweichbewegung kann mithilfe eines Teleskopzylinders realisiert sein.
[0071] Damit die Walzen, wie bevorzugt, in ihrer Parkposition aufheizbar oder abkühlbar
sind, sind bevorzugt auch für diese Positionen Antriebe vorgesehen. Denn sobald die
Walzentemperatur etwa 80° C übersteigt, müssen die Walzen ständig drehen um bleibende
Verformungen zu vermeiden. Bevorzugt ist daher genau eine, mehrere oder alle Walzen
mit einem eigenen Antrieb versehen, auch, um ein Umflanschen von Kardanwellen beim
Walzenwechsel zu vermeiden. Damit die Antriebe, die sich normalerweise auf einen separaten
Antriebsbock befinden, nicht mit den Walzen verfahren werden müssen, kann mindestens
ein Walzenantrieb als Direktantrieb ausgestaltet sein.
[0072] Der Schwenkantrieb der Schwenkhebel kann ein Spindelhubgetriebe umfassen. In einer
anderen Ausführungsform umfasst dieser Schwenkantrieb einen Hydraulikzylinder.
[0073] In einer Ausführungsform ist genau eine, mehrere oder alle Unterwalzen jeweils lediglich
in genau eine Arbeitsposition bringbar.
[0074] In einer Ausführungsform ist genau eine, mehrere oder alle Oberwalzen nicht an einem
Schwenkhebel angeordnet, sondern unverschwenkbar im Gestell gelagert.
[0075] In einem Ausführungsbeispiel umfasst der Kalander genau einen Schwenkhebel, an dem
mindestens eine - bevorzugt genau zwei - Oberwalzen angeordnet sind, die mithilfe
des Schwenkhebels aus einer Parkposition in eine Arbeitsposition verschwenkbar sind.
Gegenüber der Ausführungsform mit zwei Schwenkhebeln ist diese Ausführungsform weniger
aufwendig. Gegenüber der Ausführungsform ohne Schwenkhebel weist sie den Vorteil auf,
dass die mindestens eine Unterwalze durch Ausschwenken des Schwenkhebels einfacher
auszubauen ist und, wie bevorzugt, ein weiterer Schwenkhebel mit mindestens einer
Oberwalze nachrüstbar ist.
[0076] Bevorzugt weist das Kipphebelpaar eine motorische Schwenkhebelbetätigungsvorrichtung
auf, die beispielsweise einen Hydraulikzylinder umfassen kann.
[0077] Die Pressebene eines Nips verläuft durch die Achsen der an diesem Nip beteiligten
Walzen. In einer Ausführungsform verlaufen alle Pressebenen des Kalanders senkrecht.
[0078] In einer anderen Ausführungsform verläuft mindestens eine Pressebene - bevorzugt
alle Pressebenen - des Kalanders nicht senkrecht, sondern schräg.
[0079] In einer Ausführungsform ist die Schwenkachse des Kipphebelpaars genau mittig zwischen
den beiden Pressebenen der beiden realisierbaren Nips angeordnet.
[0080] In einer anderen Ausführungsform ist die Schwenkachse des Kipphebelpaars - insbesondere
in der Ausführungsform, in der die einlaufseitige Oberwalze höher angeordnet ist,
als die auslaufseitige Unterwalze, näher an der einlaufseitigen Pressebene angeordnet,
als an der auslaufseitigen Pressebene.
[0081] Bevorzugt ist jede Unterwalze unterhalb aller Arbeitspositionen der Oberwalzen angeordnet.
[0082] In einer Ausführungsform gilt das für Oberwalzen ausgeführte für Unterwalzen. In
einer Ausführungsform gilt das für Unterwalzen ausgeführte für Oberwalzen.
[0083] Die Unterwalze umfasst in einer Ausführungsform eine erste Walze, unabhängig von
ihrer Anordnung. Die erste Walze kann also über oder unter anderen Walzen angeordnet
sein.
[0084] Die Oberwalzen umfassen in einer Ausführungsform eine zweite Walze, unabhängig von
ihrer Anordnung. Die zweite Walze kann also über oder unter anderen Walzen angeordnet
sein.
[0085] Die Oberwalzen umfassen in einer Ausführungsform eine dritte Walze, unabhängig von
ihrer Anordnung. Die dritte Walze kann also über oder unter anderen Walzen angeordnet
sein.
[0086] Die Oberwalzen umfassen in einer Ausführungsform eine vierte Walze, unabhängig von
ihrer Anordnung. Die vierte Walze kann also über oder unter anderen Walzen angeordnet
sein.
[0087] Die Oberwalzen umfassen in einer Ausführungsform eine fünfte Walze, unabhängig von
ihrer Anordnung. Die fünfte Walze kann also über oder unter anderen Walzen angeordnet
sein.
[0088] Soweit sich aus dem Zusammenhang nichts anderes ergibt, sind die Begriffe "Schwenkhebel"
und "Schwenkhebelpaare" im Rahmen dieser Druckschrift synonym.
[0089] Die Erfindung betrifft auch einen Kalander, insbesondere für Textile, Vlies-, Kunststoff-
oder Papier-Warenbahnen, mit einem Gestell, in dem eine erste Walze, eine zweite Walze
und eine dritte Walze gelagert sind, wobei die erste Walze im Betrieb des Kalanders
entweder mit der zweiten Walze oder mit der dritten Walze einen Nip bildet, durch
den die Warenbahn hindurchführbar ist, wozu die zweite Walze zwischen einer Arbeitsposition,
in der sie mit der ersten Walze einen Nip bildet, und einer Parkposition verlagerbar
ist, und die dritte Walze zwischen einer Arbeitsposition, in der sie mit der ersten
Walze einen Nip bildet, und einer Parkposition verlagerbar ist, wobei die zweite Walze
über erste Schwenkhebel am Gestell gelagert ist, wobei jeder Schwenkhebel um eine
Schwenkachse verschwenkbar ist.
[0090] Ein derartiger Kalander ist aus der
DE 100 05 306 C1 bekannt. Bei Kalandern, insbesondere solchen zur Behandlung von Textilen, Vlies-,
Kunststoff- oder Papier-Warenbahnen, besteht häufig die Notwendigkeit, eine der beiden
einen Nip bildenden Walzen, durch die die Warenbahn zur Behandlung hindurchgeführt
ist, auszutauschen. Oft werden für bestimmte Behandlungen Walzen mit unterschiedlichen
Oberflächenqualitäten des Walzenmantels wie beispielsweise unterschiedliche Gravuren,
Beläge unterschiedlicher Arten und/oder Härte erforderlich.
[0091] Beim thermischen Verfestigen von Vlies-Warenbahnen mit einem Kalander wirkt üblicherweise
eine glatte gegen eine gravierte Walze. Auch beide Walzen können graviert ausgeführt
sein. Mindestens eine der beiden Walzen ist regelmäßig beheizt, damit die Vlies-Warenbahn
an durch die Erhebungen der gravierten Walze erzeugten komprimierten Bereiche zumindest
teilweise aufgeschmolzen wird. Da die Gravur maßgeblich das Produktionsergebnis bestimmt,
müssen die gravierten Walzen häufig ausgetauscht werden.
[0092] Beim Kalandrieren von Papier oder Textilien wirkt bevorzugt eine Walze mit einem
Belag gegen eine meist glatte oder auch gravierte Walze. Unter "Walze mit einem Belag"
sind insbesondere Walzen zu verstehen, deren auf die Warenbahn wirkende Mantelfläche
von einem auf den Walzenkörper aufgebrachten Belag aus beispielsweise Kunststoff,
Gummi oder auch Baumwolle gebildet ist. Auch hier kann ein schneller Austausch einer
Gravurwalze gewünscht sein. Häufiger besteht aber auch der Bedarf, den Belag auszutauschen,
um eine andere Belagart oder - härte zum Einsatz bringen zu können. Da Walzen mit
einem Belag regelmäßig einem höheren Verschleiß als Walzen ohne Belag unterliegen,
besteht zusätzlich das Bedürfnis nach der Möglichkeit eines schnellen Walzenwechsels,
um den Belag einer zuvor benutzten Walze nach Erreichen der Verschleißgrenze nachbearbeiten
oder erneuern zu können.
[0093] Darüber hinaus kann Anlass für das Bestreben eines schnellen und einfachen Walzenwechsels
sein, eine schnelle Temperaturänderung der Arbeitsfläche einer Walze herbeizuführen.
Denn erfahrungsgemäß ist eine Temperaturänderung zur Vermeidung von Thermospannungen
im Walzenmaterial nur mit 1 bis 3 K/min möglich. Besteht die Option eines schnellen
Walzenwechsels, können verschieden hoch vortemperierte Walzen vorgehalten und im Bedarfsfall
einer Temperaturänderung ausgetauscht werden.
[0094] Im Fall konventioneller, nicht durchbiegesteuerbarer Walzen kann zum Fahren verschiedener
Linienkräfte im Walzenspalt die Möglichkeit eines schnellen Austauschs unterschiedlich
bombierter Walzen wünschenswert sein.
[0095] Der aus der
DE 100 05 306 B1 vorbekannte, die eingangs zitierten Merkmale aufweisende Kalander ermöglicht einen
Wechsel einer dritten, mit einer ersten einen Nip bildenden Walze gegen eine zweite,
mit der ersten Walze den Nip bildenden Walze in kürzester Zeit. Allerdings benötigt
er hierzu zweite Schwenkhebel, so dass seine Herstellung aufwendig ist.
[0096] Auch stehen trotz der aufwendigen Konstruktion lediglich zwei Walzen zur Verfügung,
was die Variabilität dieses Kalanders begrenzt.
[0097] Beispielsweise aus der
GB 868,498 ist ein Kalander bekannt, bei welchem eine Mehrzahl von Walzen in einer um eine parallel
zur Längserstreckung des Nips verlaufende Achse drehbare Einrichtung gelagert sind.
Durch Drehung dieser Einrichtung um die Achse lassen sich die verschiedenen Walzen
wahlweise zwischen einer Arbeitsposition, in welcher sie zusammen mit einer weiteren
Walze den Nip bilden, und einer Parkposition verlagern.
[0098] Nachteilig bei diesen, auch "Revolverkalander" bezeichneten Kalandern ist der mit
diesen verbundene, hohe technische Aufwand. Denn um einzelne der verlagerbaren Walzen
austauschen zu können, muss regelmäßig fast eine volle Umdrehung des "Revolvers" möglich
sein. Dadurch bedingt ist sein Aufbau, der einen unabhängigen Antrieb aller Walzen,
ein unabhängiges Heizen und Kühlen der Walzen, sowie das Schmieren aller Lager ermöglicht,
konstruktiv aufwendig.
[0099] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den aus der
DE 100 05 306 C1 bekannten Kalander hinsichtlich des mit seiner Herstellung verbundenen Aufwandes
und/oder hinsichtlich der mit ihm zur Verfügung gestellten Möglichkeiten des Walzenaustauschs
zu verbessern.
[0100] Diese Aufgabe wird durch den in Anspruch 20 wiedergegebenen Kalander gelöst.
[0101] Bei dem erfindungsgemäßen Kalander ist die dritte Walze, wie auch die zweite Walze,
über die ersten Schwenkhebel am Gestell gelagert. Damit kann der für die zweiten Schwenkhebel
erforderliche Aufwand eingespart werden.
[0102] Um wahlweise die zweite oder die dritte Walze zur Nipbildung mit der ersten Walze
verwenden zu können, sind die zweiten und dritten Walzen vorzugsweise relativ zu den
ersten Schwenkhebeln verlagerbar angeordnet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
kann die zweite und dritte Walze vorzugsweise entlang einer Kurvenbahn verlagerbar
angeordnet sein, derart, dass die zweite oder dritte Walze von der den Nip durchlaufenden
Warenbahn beabstandet sind, wenn sich die jeweilige Walze in ihrer Parkposition befindet.
Aufgrund dieser Maßnahme ist sichergestellt, dass die sich in ihrer Parkposition befindliche
Walze das mit dem Kalander erzielte Bearbeitungsergebnis nicht beeinflusst. Es können
daher alternativ die zweite oder die dritte Walze zur Nipbildung zusammen mit der
ersten Walze Verwendung finden, ohne dass hierzu der Warenbahnverlauf geändert werden
müsste.
[0103] Um - mit anderen Worten - den nötigen Abstand zwischen der sich in ihrer Parkposition
befindlichen Walze und der Warenbahn im Betrieb sicherstellen zu können, ist es zusätzlich
oder alternativ ebenfalls möglich, den Kalander derart auszubilden, dass die Schwenkachsen
der ersten Schwenkhebel relativ zum Gestell verlagerbar angeordnet sind.
[0104] Bei dieser bevorzugten Ausführungsform werden für einen Walzenwechsel nicht die zweiten
und dritten Walzen relativ zu den ersten Schwenkhebeln verlagert. Sondern die zweiten
und dritten Walzen sind relativ zu den ersten Schwenkhebeln ortsfest (jedoch dreh-
und auswechselbar) vorgesehen. Damit die jeweils in ihrer Parkposition befindliche
Walze gegenüber der durch den Nip vorlaufenden Warenbahn einen deutlichen Abstand
aufweist, ist es von Vorteil, wenn die Verlagerung der Schwenkachse der ersten Schwenkhebel
schräg zur Ebene erfolgt, die durch den Warenbahnverlauf vor dem Nip definiert ist.
[0105] Um die Verlagerbarkeit der Schwenkachsen der ersten Schwenkhebel relativ zum Gestell
zu verwirklichen, weist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Kalanders gestellseitige Lagereinrichtungen auf, die relativ zum Gestell verlagerbar
angeordnet sind. Die Lagereinrichtungen definieren die Positionen der Schwenkachsen
der ersten Schwenkhebel.
[0106] Diese Lagereinrichtungen können insbesondere jeweils zumindest einen Lagerbock umfassen.
Gestellseitig ist vorzugsweise für jeden Lagerbock eine Schienenanordnung vorgesehen,
die schräg zu einer Ebene verläuft, die senkrecht zu der Ebene ausgerichtet ist, in
der die Walzenachsen der den Nip bildenden Walzen liegen.
[0107] Mit dem zuvor beschriebenen, erfindungsgemäßen Kalander ist es möglich, die zweite
oder die dritte Walze alternativ zur Nipbildung mit der ersten Walze heranzuziehen.
Da es jedoch regelmäßig wünschenswert ist, zumindest eine weitere Walze vorhalten
zu können, die wahlweise zur Nipbildung mit der ersten Walze herangezogen werden kann,
ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kalanders
eine vierte Walze vorgesehen, die zwischen einer Arbeitsposition, in der sie mit der
ersten Walze einen Nip bildet, und einer Parkposition verlagerbar ist, wobei die vierte
Walze über zweite Schwenkhebel am Gestell gelagert ist, wobei jeder Schwenkhebel um
eine Schwenkachse verschwenkbar ist.
[0108] Besonders bevorzugt ist es, wenn darüber hinaus eine fünfte Walze vorgesehen ist,
die zwischen einer Arbeitsposition, in der sie mit der ersten Walze einen Nip bildet
und einer Parkposition verlagerbar ist, über die zweiten Schwenkhebel an dem Gestell
gelagert ist. Die zweiten Schwenkhebel können dann insbesondere und bevorzugt analog
der ersten Schwenkhebel, jedoch in Bezug auf eine durch die Mittellängsachsen der
den Nip bildenden Walzen gehenden Ebene spiegelbildlich ausgebildet sein.
[0109] Insbesondere können die vierte und die fünfte Walze vorzugsweise entlang einer Kurvenbahn
verlagerbar angeordnet sein derart, dass die vierte oder die fünfte Walze von der
den Nip durchlaufenden Warenbahn beabstandet sind, wenn sich die jeweilige Walze in
ihrer Ruheposition befindet.
[0110] Alternativ oder zusätzlich können die Schwenkachsen der zweiten Schwenkhebel relativ
zum Gestell verlagerbar angeordnet sein, vorzugsweise in Richtungen, die schräg zu
der Ebene verlaufen, die durch die Warenbahn unmittelbar hinter dem Nip definiert
ist.
[0111] Hierzu können gestellseitige Lagereinrichtungen, die die Schwenkachsen der zweiten
Schwenkhebel definieren, vorgesehen sein. Diese können entlang von am Gestell vorgesehenen
Schienenanordnungen verlagerbar sein, die schräg zu der Ebene, die senkrecht zu der
Ebene ausgerichtet ist, in der die Walzenachsen der den Nip bildenden Walzen liegen.
[0112] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kalanders weisen
die ersten Schwenkhebel und die zweiten Schwenkhebel Arretiereinrichtungen auf. Diese
Arretiereinrichtungen sind derart ausgebildet, dass die sich in einer Parkposition
befindlichen zweiten Schwenkhebel die sich in ihrer Arbeitsposition befindlichen ersten
Schwenkhebel arretieren und umgekehrt. Das heißt, die sich in einer Parkposition befindlichen
ersten Schwenkhebel arretieren die sich in ihrer Arbeitsposition befindlichen ersten
Schwenkhebel.
[0113] Die Erfindung umfasst die in dieser Druckschrift genannten Merkmale in allen Kombinationen.
[0114] In der Zeichnung sind - rein schematisch - mehrere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Kalanders sowie eine mit dem in den Fig. 22 und 24 gezeigten Kalander verwirklichbare
Warenbahnführung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kalanders;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kalanders;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kalanders;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kalanders;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines fünften Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kalanders;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines sechsten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kalanders;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht eines siebten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kalanders;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht eines achten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kalanders;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht des in Fig. 1 gezeigten Kalanders, mit Veranschaulichung der Bewegung
der Schwenkhebel;
- Fig. 10
- eine schematische Draufsicht eines Schwenkhebelpaares;
- Fig. 11
- eine Seitenansicht eines zehnten Ausführungsbeispiels eines Kalanders;
- Fig. 12
- eine Seitenansicht eines elften Ausführungsbeispiels eines Kalanders;
- Fig. 13
- eine Seitenansicht eines zwölften Ausführungsbeispiels eines Kalanders;
- Fig. 14
- eine Seitenansicht eines dreizehnten Ausführungsbeispiels eines Kalanders;
- Fig. 15
- eine Seitenansicht eines vierzehnten Ausführungsbeispiels eines Kalanders;
- Fig. 16
- eine Seitenansicht eines fünfzehnten Ausführungsbeispiels eines Kalanders;
- Fig. 17
- eine Seitenansicht eines sechszehnten Ausführungsbeispiels eines Kalanders;
- Fig. 18
- eine Seitenansicht eines siebzehnten Ausführungsbeispiels eines Kalanders;
- Fig. 19
- eine Seitenansicht eines achtzehnten Ausführungsbeispiels eines Kalanders.
- Fig. 20
- eine Seitenansicht eines neunzehnten Ausführungsbeispiels eines Kalanders.
- Fig. 21
- eine Seitenansicht eines zwanzigsten Ausführungsbeispiels eines Kalanders.
- Fig. 22
- das einundzwanzigste Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht (Ansicht in Längsrichtung
der Walzen) mit sämtlichen der zwischen einer Park- und einer Arbeitsposition verlagerbaren
Walzen, wobei die erste Walze mit der zweiten Walze einen Nip bildet;
- Fig. 23
- das einundzwanzigste Ausführungsbeispiel in einer Fig. 1 entsprechenden Ansicht in
einer Arbeitsposition, in welcher die dritte Walze mit der ersten Walze einen Nip
bildet;
- Fig.24
- ein zweiundzwanzigstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kalanders in einer
Arbeitsposition, bei welcher die dritte Walze mit der ersten Walze einen Nip bildet
sowie
- Fig. 25
- eine Prinzipdarstellung einer mit den in Fig. 22 bis 24 oder 1 bis 21 dargestellten
Ausführungsbeispielen verwirklichbaren Warenbahnführung.
[0115] Die Warentransportrichtung verläuft in den Figuren 1 bis 9 und 11 bis 19 von links
nach rechts. Die Warentransportrichtung verläuft auch in den Figuren 20 bis 25 von
links nach rechts.
[0116] In den in den Figuren 1 bis 9 gezeigten Ausführungsbeispielen weist der Kalander
100 ein erstes Schwenkhebelpaare 3 und ein zweites Schwenkhebelpaare 4 auf.
[0117] In Fig. 10 ist das erste Schwenkhebelpaar 3 schematisch dargestellt. Es ist erkennbar,
dass das Schwenkhebelpaar 3 die beiden an ihm angeordneten Oberwalzen 2, 2' beidseitig
abstützt. Fig. 10 zeigt auch, dass jeder Schwenkhebel des Schwenkhebelpaares 3 doppelwandig
ausgebildet ist.
[0118] In den in den Figuren 1 bis 9 gezeigten Ausführungsbeispielen weist der Kalender
zwei gleichartige Schwenkhebelpaare 3, 4 auf und es sind an jedem der beiden Schwenkhebelpaare
genau zwei Oberwalzen 2, 2', 2", 2"' angeordnet. Unter anderem Fig. 1 lässt erkennen,
dass die Schwenkhebel 3, 4 als zweiarmige Hebel ausgebildet sind, bei denen auf einer
Seite der Schwenkachse S, S' die jeweiligen Oberwalzen 2, 2', 2", 2"' angeordnet sind
und auf der anderen Seite ein Schwenkantrieb 29, 29' angreift. In den in den Figuren
1 bis 9 und 19 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst der Schwenkantrieb 29, 29'
ein Spindelhubgetriebe.
[0119] Mit den Schwenkhebelpaaren 3, 4 sind Oberwalzen 2, 2', 2", 2"' aus Parkpositionen
6, 6' in Arbeitspositionen 7, 7' verschwenkbar. Die Schwenkhebel sind also in eine
Arbeitsposition 9 schwenkbar, in der die an ihnen angeordneten Walzen in Arbeitsposition
7, 7' sind und in eine Parkposition 10, in der die an ihnen angeordneten Walzen in
einer Parkposition 6, 6' sind.
[0120] Jeder Schwenkhebel ist auf der seiner Schwenkachse S, S' gegenüberliegenden Seite
einer Pressebene 21, 22 relativ zum Gestell 1 festlegbar. Jeder in Arbeitsposition
9 befindliche Schwenkhebel ist dabei an einem in Parkposition 10 befindlichen Schwenkhebel
verriegelbar, in dem jeder Schwenkhebel eine bezogen auf seine Schwenkachse S, S'
schwenkachsennahe Anschlagfläche 11, 11' und eine schwenkachsenferne Anschlagfläche
12, 12' aufweist und die schwenkachsennahe Anschlagfläche 11, 11' des in Parkposition
10 befindlichen Schwenkhebels an der schwenkachsenfernen Anschlagfläche 12, 12' des
in Arbeitsposition 9 befindlichen Schwenkhebels anliegt. In den in den Figuren 1 bis
9 gezeigten Ausführungsbeispielen ist stets der linke Schwenkhebel in Arbeitsposition.
Es versteht sich, dass auch der linke Schwenkhebel in Parkposition und der rechte
Schwenkhebel in Arbeitsposition sein kann.
[0121] Fig. 9 verdeutlicht den Schwenk- und Verriegelungsvorgang: In einem ersten Schritt
ist ein Schwenkhebelpaar (in Fig. 9 das rechts gezeigte Schwenkhebelpaar) in eine
Freigabeposition 13 bringbar. In einem zweiten Schritt ist das andere Schwenkhebelpaar
in Arbeitsposition bringbar. In einem dritten Schritt ist das Schwenkhebelpaar aus
der Freigabeposition in die Parkposition bringbar, in der seine schwenkachsennahe
Anschlagfläche 11' an der schwenkachsenfernen Anschlagfläche 12 des anderen Schwenkhebelpaares
anliegt und dieses auf diese Weise verriegelt.
[0122] Eine Zusammenschau etwa der Figuren 1 und 9 zeigt, dass die Parkposition 10 jedes
Schwenkhebelpaares zwischen seiner Freigabeposition 13 und seiner Arbeitsposition
9 liegt.
[0123] In den in den Figuren 1, 3 bis 7 und 9 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst der
Kalander genau eine Unterwalze 5 und diese ist in zwei verschiedene Arbeitspositionen
AU1, AU2 bringbar. Zu diesem Zweck ist die Unterwalze 5 verkippbar angeordnet, um
die einlaufseitige Oberwalze 14 oder die auslaufseitige Oberwalze 15 zu bedienen.
Die Unterwalze ist an einem Kipphebelpaar 16 angeordnet, der zwei verschiedene Endpositionen
17, 17' aufweist, in denen jeweils eine Anlagefläche 18, 18' des Kipphebelpaars an
einer Gegenanlagefläche 19, 19' des Gestells 1 anliegt. Und die Kippachse 20 des Kipphebelpaars
ist zwischen der Pressebene 21 des einlaufseitigen Nips 8 und der Pressebene 22 des
auslaufseitigen Nips 8' angeordnet (siehe etwa Fig. 1). Die Bewegung des Kipphebelpaares
ist, etwa in Figur 1, durch den Pfeil P1 symbolisiert.
[0124] In den in den Figuren 2 und 8 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst der Kalander
genau zwei Unterwalzen 5, 5'. Diese sind unabhängig voneinander zustellbar.
[0125] Jede in den Zeichnungen gezeigte Unterwalze 5, 5' weist eine eigene Zustellvorrichtung
30, 30' auf, die einen Hydraulikzylinder umfassen kann.
[0126] In Fig. 5 und 11 ist die Unterwalze 5 in zwei Arbeitspositionen AU1, AU2 gezeigt,
von denen eine gestrichelt dargestellt ist.
[0127] In den in den Figuren 3 bis 8 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst der Kalander
100 eine Warenzuführung 23, die ein Warentransportband 27 umfasst.
[0128] In den in den Figuren 3 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispielen ist dieses Warentransportband
27 zumindest im Wesentlichen horizontal ausgerichtet. In dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Abstand des Warentransportbandes 27 zu dem Nip 8' relativ groß. Die beiden
Oberwalzen sind in diesem Ausführungsbeispiel auf gleicher Höhe angeordnet.
[0129] In dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Kalander 100 schräg angeordnet,
um Platz für das Warentransportband 27 zu schaffen. Wie die Figur zeigt, kann dieses
näher an den Nip 8' herangeführt sein, da durch diese schräge Anordnung die einlaufseitige
Oberwalze höher, als die auslaufseitige Oberwalze angeordnet ist und die einlaufseitige
Oberwalze hierdurch Platz für das Warentransportband 27 bereitstellt.
[0130] In dem in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Warentransportband 27 in dem
Bereich vor dem Nip 8' schräg angeordnet. Auch auf diese Weise kann es näher an den
Nip heranreichen, als in dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel. Es ist eine
Umlenkwalze 26 vorgesehen, die eine Umlenkung des Warentransportbandes 27 im Bereich
vor dem Nip 8' nach oben bewirkt.
[0131] Unter anderem in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Oberwalzen
auf einer Höhe angeordnet.
[0132] In den in den Figuren 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispielen sind die beiden Oberwalzen
auf zwei verschiedenen Höhen H1, H2 angeordnet.
[0133] In den in den Figuren 3 bis 5 sowie 7 und 8 gezeigten Ausführungsbeispielen ist die
Position des Transportbandes 27 veränderbar ausgestaltet, um, je nachdem ob der einlaufseitige
Nip oder der auslaufseitige Nip 8' realisiert ist, möglichst nahe an diesen heranreichen
zu können.
[0134] In dem in der Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Warenzuführung 23 ein
zusätzliches Übergabeband 24 auf, dessen Position veränderbar vorgesehen ist.
[0135] Fig. 6 zeigt eine Saugwalze 25, zur Übergabe der Ware auf das Übergabeband 24.
[0136] In Fig. 8 ist die einlaufseitige Unterwalze 5 als eine Ausweichunterwalze 5a ausgestaltet,
die in eine Ausweichposition 28 bringbar ist. Zu diesem Zweck umfasst die Zustellvorrichtung
30' dieser Unterwalze einen Teleskopzylinder. An Position 24' kann das Transportband
oder ein zusätzliches Übergabeband vorgesehen sein.
[0137] Bei den in den Figuren 11 bis 18 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst der Kalander
keine Schwenkhebel, mit denen Oberwalzen 2, 2' aus Parkpositionen in Arbeitspositionen
verschwenkbar sind. Stattdessen verbleiben die Oberwalzen 2, 2', solange sie an dem
Gestell 1 gelagert sind, stets in ihrer Arbeitsposition.
[0138] Bei den in den Figuren 11, 12, 14 bis 17 und 19 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst
der Kalander 100 genau eine Unterwalze 5.
[0139] Bei den in den Figuren 13 und 18 gezeigten Ausführungsbeispielen umfasst der Kalander
100 zwei Unterwalzen 5, 5'.
[0140] Bei den in den Figuren 11, 14, 16, 17 und 19 gezeigten Ausführungsbeispielen ist
die Unterwalze, wie etwa bei den in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel, an einem
Kipphebelpaar 16 angeordnet, das zwei verschiedene Endpositionen 17, 17' aufweist,
an denen jeweils eine Anlagefläche 18, 18' des Kipphebelpaars an einer Gegenanlagefläche
19, 19' des Gestells anliegt und die Schwenkachse 20 des Kipphebelpaares 16 ist zwischen
der Pressebene 21 des einlaufseitigen Nips 8 und der Pressebene 22 des auslaufseitigen
Nips 8' angeordnet.
[0141] Bei den in den Figuren 12 und 15 gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Unterwalze
nicht verschwenkbar, sondern verschiebbar angeordnet, um von der ersten Arbeitsposition
AU1 in die zweiten Arbeitsposition AU2 verlagert werden zu können. Zu diesem Zweck
ist sie an einem Schlitten 31 angeordnet, der in Richtung des Pfeils P2 verschiebbar
ist.
[0142] Die beiden Unterwalzen 5, 5' des in Fig. 13 gezeigten Ausführungsbeispiels sind unabhängig
voneinander zustellbar. Es können daher, wie in der Figur gezeigt, zwei Nips 8, 8'
realisiert sein oder lediglich der einlaufseitige Nip 8 oder lediglich der auslaufseitige
Nip 8'.
[0143] In dem in Fig. 14 gezeigten Ausführungsbeispiel ist, wie bei dem in Fig. 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel, das Warentransportband 27 zumindest im Wesentlichen horizontal
ausgerichtet und der übrige Kalander schräg angeordnet, um Platz für dieses Warentransportband
27 zu schaffen.
[0144] Bei den in den Figuren 1 bis 3, 6 bis 9, 11 bis 13 und 16 bis 19 gezeigten Ausführungsbeispielen
sind die beiden Oberwalzen 2, 2' auf einer Höhe angeordnet.
[0145] Durch die schräge Anordnung des Kalanders ergibt sich bei dem in Fig. 14 gezeigten
Ausführungsbeispiel, wie bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel, dass die
beiden Oberwalzen 2, 2' auf verschiedenen Höhen H1, H2 angeordnet sind. Auf diese
Weise schafft die einlaufseitige Oberwalze 2 in dem in Fig. 14 gezeigten Fall, in
dem der auslaufseitige Nip 8' realisiert ist, Platz für die Warenzuführung 23, sodass
das Warentransportband 27 möglichst nahe an den auslaufseitigen Nip 8' heranreichen
kann.
[0146] Bei dem in Fig. 15 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Oberwalzen 2, 2'
ebenfalls auf zwei verschiedenen Höhen H1, H2 angeordnet, jedoch bei geradem und nicht
schräg ausgerichtetem Kalander, diesbezüglich entsprechend dem in Fig. 5 gezeigten
Ausführungsbeispiel.
[0147] Bei dem in Fig. 16 gezeigten Ausführungsbeispiel ist, wie bei dem in Fig. 6 gezeigten
Ausführungsbeispiel, ein zusätzliches Übergabeband 24 vorgesehen, das in zwei verschiedenen
Positionen dargestellt ist und eine Saugwalze 25 übergibt die Ware von dem Warentransportband
27 auf das Übergabeband 24. Das Übergabeband 24 kann mit dem Kipphebelpaar 16 gekoppelt
sein.
[0148] Bei dem in Fig. 17 gezeigten Ausführungsbeispiel ist, wie bei dem in Fig. 7 gezeigten
Ausführungsbeispiel, eine Umlenkwalze 26 vorgesehen die eine Umlenkung des Warentransportbandes
27 im Bereich vor dem Nip 8, 8' nach oben bewirkt. Hierdurch ist, wie bei dem in Fig.
7 gezeigten Ausführungsbeispiel, die Neigung des Warentransportbandes 27 vor dem Nip
8, 8' veränderbar, ohne die Neigung des Warentransportbandes vor der Umlenkwalze 26
verändern zu müssen.
[0149] Bei dem in Fig. 18 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die einlaufseitige Unterwalze
5, wie bei dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel als Ausweichwalze 5a ausgeführt
und kann einen vergrößerten Hub durchfahren. Zu diesem Zweck ist sie mit einem Teleskopzylinder
30a ausgestattet. Dieser ermöglicht eine Ausweichbewegung, die größer ist, als der
Radius der Ausweichwalze 5a. Auf diese Weise wird bei Realisierung des auslaufseitigen
Nips 8' Platz für die Warenzuführung 23, die an Position 24' das Transportband oder
ein zusätzliches Übergabeband umfassen kann, geschaffen.
[0150] Bei dem in Fig. 19 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Kalander 100 genau ein
Schwenkhebelpaar W auf, an dem zwei Oberwalzen 2, 2' angeordnet sind.
[0151] Dieses Ausführungsbeispiel hat den Vorteil, dass später ein weiteres Schwenkhebelpaar
mit zusätzlichen Oberwalzen nachgerüstet werden kann. Zudem kann die Unterwalze 5
durch Ausschwenken des Schwenkhebelpaars W einfacher ausgebaut werden, als dies in
den Ausführungsbeispielen, die in den Figuren 11 bis 18 gezeigt sind, der Fall ist.
[0152] In allen gezeigten Ausführungsbeispielen, mit Ausnahme der in den Figuren 4 und 14
gezeigten Ausführungsbeispiele, und der in den Figuren 20 und 21 gezeigten Ausführungsbeispiele,
verlaufen die Pressebenen der (beiden) Nips senkrecht. In den in den Figuren 4 und
14 und in den Figuren 20 und 21 gezeigten Ausführungsbeispielen verlaufen diese Pressebenen
stattdessen schräg. In den in den Figuren 1, 3, 4, 6, 7, 9, 11, 14, 16, 17 und 19
gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Schwenkachse 20 des Kipphebelpaars mittig
zwischen der einlaufseitigen Pressebene 21 und der auslaufseitigen Presseben 22 angeordnet.
In dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schwenkachse 20 näher an der
einlaufseitigen Pressebene 21, als an der auslaufseitigen Pressebene 22 angeordnet.
[0153] Das Gestell 1 ist von der Seite betrachtet in den in den Fig. 1-7, 9, 11, 12, 14
bis 17 und 19 gezeigten Ausführungsbeispielen "U"-förmig ausgebildet.
[0154] In allen gezeigten Ausführungsbeispielen mit Ausnahme der in den Fig. 20 und 21 gezeigten
Ausführungsbeispiele ist das gesamte Gestell 1, 101, 10101 ortsfest ausgebildet.
[0155] In dem in den Fig. 20 und 21 gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Gestell 1 ein
erstes ortsfestes Gestellteil OT und ein zweites Gestellteil VT auf, wobei das zweite
Gestellteil VT verlagerbar zu dem ersten Gestellteil OT vorgesehen ist. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist das zweite Gestellteil VT von der Seite betrachtet zumindest
in etwa "U"-förmig ausgebildet.
[0156] Es ist genau eine Unterwalze 5 vorgesehen und diese ist an dem ersten Gestellteil
OT gelagert. Sie ist, mit Ausnahme der Zustellbewegung, nicht verlagerbar. An dem
zweiten Gestellteil VT sind zwei Schwenkhebelpaare 3, 4 gelagert, mit jeweils zwei
Oberwalzen 2, 2', 2",2"'.
[0157] Das zweite Gestellteil VT ist in zwei verschiedene Positionen S1, S2 relativ zu dem
ersten Gestellteil OT bringbar, in denen die Unterwalze 5 mit verschiedenen Oberwalzen
2, 2' einen Nip bildet.
[0158] Das zweite Gestellteil VT ist relativ zu dem ersten Gestellteil OT mittels eines
Schublagers B verschiebbar gelagert. Das Schublager B umfasst ein Linearlager L, lässt
also eine geradlinige Verschiebung zu. Das Schublager B umfasst eine Schlitten und/oder
Schienenanordnung.
[0159] Bei einer Verschiebung des zweiten Gestellteils VT werden die Schwenkhebel 3, 4,
mitsamt ihren Lagern, Schwenkachsen S, S', Schwenkantrieben 29, 29' und den Oberwalzen
2, 2', 2", 2'" mitverschoben.
[0160] Das Schublager B ist in der in Figur 20 gezeigten ersten Position S1 des zweiten
Gestellteils VT ganz unterhalb der Unterwalze 5 angeordnet. In der in Figur 21 gezeigten
zweiten Position S2 des zweiten Gestellteil VT ist es teilweise unterhalb der Unterwalze
5 angeordnet.
[0161] Das zweite Gestellteil VT ist also mittels eines Schublagers B verschiebbar an dem
ersten Gestellteil OT gelagert, das teilweise unterhalb der Unterwalze 5, 5' angeordnet
ist.
[0162] Das in den Fig. 22 und 23 dargestellte, als Ganzes mit 10100 bezeichnete einundzwanzigste
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kalanders umfasst ein Gestell 101, in welchem
eine erste Walze 102 angeordnet ist. Die erste Walze 102 ist an einem Schlitten 103
gelagert, der mit Hilfe einer hydraulisch betätigbaren Kolben/Zylinderanordnung 104
senkrecht zur Längserstreckung der Walze 101 im Gestell verlagerbar ist, und zwar
hier in vertikaler Richtung. Die Kolben/Zylinderanordnung 104 dient auch zur Anstellung
der ersten Walze 102 gegen eine weitere Walze zwecks Nipbildung, wie weiter unten
noch beschrieben werden wird. Die erste Walze 102 kann als beheizte, durchbiegesteuerbare
Walze mit einem glatten Walzenmantel oder auch in anderer Weise ausgebildet sein.
[0163] An dem Gestell 101 sind erste Schwenkhebel 105 um erste Schwenkachsen 107 schwenkbar
gelagert. Die ersten Schwenkhebel umfassen einen vorderen, in der Zeichnung erkennbaren
Schwenkhebel und einen von diesem in Richtung senkrecht zur Zeichenebene beabstandeten
baugleichen, hinteren Schwenkhebel, der in der Zeichnung nicht erkennbar ist. Die
folgende Beschreibung gilt sowohl für den vorderen, sichtbaren ersten Schwenkhebel
105, als auch für den hinteren Schwenkhebel entsprechend, auch wenn dies nicht ausdrücklich
erwähnt ist.
[0164] Die ersten Schwenkhebel 105 sind als zweiarmige Hebel ausgebildet. An dem ersten,
in der Zeichnung rechts dargestellten Arm 105' ist jeweils eine Schienenanordnung
108 vorgesehen, die der Anbringung einer zweiten Walze 106 dient. Hierzu ist die zweite
Walze 106 um ihre Längsachse S2 drehbar in einer Schlittenanordnung 109 gelagert,
die entlang der Schienenanordnung 108 verlagerbar ist.
[0165] Die Schienenanordnung 108 erstreckt sich entlang des in der in Fig. 22 und 23 dargestellten
Arbeitsposition der ersten Schwenkhebel jeweils oberen Randes 1010 und ist entsprechend
der Kontur des oberen Randes als Kurvenbahn ausgebildet.
[0166] Der Verlagerung der Schlittenanordnung 109 entlang der Schienenanordnung 108 dient
ein Linearversteller 1011, der als pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben/Zylindereinheit
oder in sonstiger bekannter Weise ausgebildet sein kann.
[0167] Das eine Ende des Linearverstellers ist am jeweiligen ersten Schwenkhebel 105, das
andere Ende an der jeweiligen Schienenanordnung 108 angelenkt.
[0168] An der Schlittenanordnung 109 ist darüber hinaus eine dritte Walze 1012 um ihre Längsachse
S3 drehbar gelagert. Die Längsachse S3 ist von der Längsachse S2 um einen Winkelabstand
α beabstandet, welcher etwa dem maximalen Winkel a, um welchen die Schlittenanordnung
109 auf der Schienenanordnung 108 mit Hilfe des Linearverstellers 1010 verlagerbar
ist, entspricht.
[0169] Wie in Fig. 22 und 23 erkennbar ist, greift im Bereich des äußeren Endes eines zweiten
Arms 105" des zweiarmigen Schwenkhebels 105 ein Schwenkantrieb 1013 an, der als ein
Spindelhubgetriebe 1014 umfassender Linearantrieb ausgebildet ist.
[0170] In Fig. 22 ist ein Betriebszustand des Kalanders 10100 dargestellt, bei welchem sich
die ersten Schwenkhebel 105 in ihrer Arbeitsposition befinden. In dieser befindet
sich entweder die zweite Walze 106, wie in Fig.22 dargestellt, in ihrer Arbeitsposition
und bildet mit der ersten Walze 102 einen Nip 1015. die dritte Walze 1012 befindet
sich dann in ihrer Parkposition. Oder - wie in Fig. 23 dargestellt - die dritte Walze
befindet sich in ihrer Arbeitsposition und bildet mit der ersten Walze 102 den Nip
1015. Dann befindet sich die zweite Walze 106 in ihrer Parkposition.
[0171] Um einen Wechsel zwischen der zweiten Walze 106 und der dritten Walze 1012 zur Nipbildung
mit der ersten Walze 102 vornehmen zu können, wird mit Hilfe des Linearverstellers
1011 die Schlittenanordnung 109 zwischen ihrer in Fig. 22 dargestellten ersten Extremstellung,
in welcher sie sich bezogen auf die zeichnerische Darstellung am linken Anschlag befindet,
und ihrer in Fig. 23 dargestellten Extremstellung, in welcher sie sich gemäß der zeichnerischen
Darstellung in ihrer rechten Extremstellung befindet, verlagert. Um hierbei kurzzeitig
den Nip zu öffnen, kann entweder die erste Walze mittels der Kolben/Zylinderanordnung
104 für die Dauer der Verlagerung der Schlittenanordnung 109 abgesenkt werden. Oder
die ersten Schwenkhebel 105 werden - wie bevorzugt - mit Hilfe der Schwenkantriebe
1013 kurz angehoben.
[0172] Eine Veränderung der in Fig. 25 dargestellten Warenbahnführung, insbesondere Verlagerung
einer Umlenkwalze 1024 einer Warenbahnförderung 1025, ist dann nicht erforderlich.
[0173] Mit Hilfe der Schwenkantriebe 1013 ist es möglich, die ersten Schwenkhebel 105 zwischen
ihren in Fig. 22 und 23 dargestellten Arbeitspositionen, in welchen die oberen Ränder
1016 etwa parallel zum unteren Rand 1017 des Gestells 101 verlaufen, und Parkpositionen,
in welchen die oberen Ränder 1016 etwa senkrecht zum unteren Rand 1017 verlaufen,
zu verlagern. In diesen Parkpositionen sind sowohl die erste Walze 102, als auch die
zweite und die dritte Walze von außen gut zugänglich, was beispielsweise zum Zwecke
der Auswechslung oder zur Wartung von großem Vorteil ist.
[0174] Das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kalanders 10100 weist darüber hinaus
zweite Schwenkhebel 1018 auf, die um zweite Schwenkachsen 1019 verschwenkbar an dem
Gestell 101 gelagert sind.
[0175] Die zweiten Schwenkhebel 1018 sind bezüglich der Ebene E, die durch die beiden Längsachsen
der Nip bildenden Walzen definiert ist, spiegelbildlich zu dem ersten Schwenkhebel
105 an dem Gestell 1 angeordnet und auch spiegelbildlich zu dem ersten Schwenkhebel
105 ausgebildet. Dementsprechend sind die zweiten Schwenkhebel 1018 wiederum als zweiarmige
Hebel ausgebildet. Die können mit einem zweiten Schwenkantrieb 1020, der ein zweites
Spindelhubgetriebe 1021 umfasst und der an einem Ende des zweiten Arms 1018' angreift,
zwischen einer in Fig. 22 und 23 dargestellten Parkposition und einer Arbeitsposition,
die - spiegelbildlich - derjenigen entspricht, in der in Fig. 22 und 23 die ersten
Schwenkhebel 105 dargestellt sind, verlagert werden.
[0176] Der jeweilige erste Arm 1018' der zweiten Schwenkhebel 1018 umfasst analog zur Ausbildung
der ersten Schwenkhebel 105 eine Ausnehmung mit einem in Arbeitsposition oberen Rand
1026, der gekrümmt ist und entlang dessen sich eine Schienenanordnung 1027 erstreckt.
Entlang der durch die Schienenanordnung vorgegebenen Kurvenbahn ist wiederum eine
Schlittenanordnung 1028 verlagerbar vorgesehen. Der Verlagerung dient ein an jedem
der zweiten Schwenkhebel 1018 vorgesehener Linearversteller 1029, der wiederum beispielsweise
als hydraulische oder pneumatischer Kolben/Zylindereinheit oder in sonstiger Weise
ausgebildet sein kann.
[0177] Die Schlittenanordnung dient der Lagerung einer vierten Walze 1030 und einer fünften
Walze 1031 in einer der Lagerung der zweiten Walze 106 und dritten Walze 1012 entsprechenden
Weise.
[0178] Werden anstelle der ersten Schwenkhebel 105 nach Verlagerung in deren Parkposition
die zweiten Schwenkhebel 1018 in deren Arbeitsposition verlagert, so können wahlweise
die vierte Walze 1030 oder die fünfte Walze 1031 in ihre jeweilige Park- und in ihre
jeweilige Arbeitsposition mit Hilfe der Linearversteller 1029 verlagert werden. Dies
geschieht analog zur zweiten Walze 106 und dritten Walze 1012, nachdem der Nip kurzzeitig
durch Absenken der ersten Walze 102 oder geringfügiges Verschwenken der zweiten Schwenkhebel
1018 geöffnet worden ist.
[0179] Damit Reaktionskräfte zu den im Nip wirkenden Kräften nicht nur über die ersten und
zweiten Schwenkachsen 107, 1019 sowie die ersten und zweiten Schwenkantriebe 1013,
1020 in das Gestell eingeleitet werden, weisen die ersten und zweiten Schwenkhebel
105 schwenkachsennahe Arretiermittel 1032 und schwenkachsenferne Arretiermittel 1033
auf. Die Arretiermittel sind derart angeordnet und ausgebildet, dass das schwenkachsennahe
Arretiermittel der jeweils in ihrer Parkposition befindlichen Schwenkhebel die schwenkachsenfernen
Arretiermittel 1033 der in ihren Arbeitspositionen befindlichen Schwenkhebel übergreifen
und somit auf die in ihrer Arbeitsposition befindlichen Schwenkbügel wirkende Reaktionskräfte
auch über die Schwenkachsen und die Linearversteller der in ihrer Parkposition befindlichen
Schwenkhebel in das Gestell eingeleitet werden.
[0180] Bei dem in Fig. 24 dargestellten, zweiundzwanzigsten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Kalanders 10200 ist wiederum in einem Gestell 10101 eine erste Walze 10102 angeordnet.
Sie ist an einem Schlitten 10103 gelagert, der mit Hilfe einer hydraulisch betätigbaren
Kolben/Zylinderanordnung 10104 senkrecht zur Längserstreckung der Walze 10102 im Gestell
10101 verlagerbar ist, und zwar hier in vertikaler Richtung. Die Kolben/Zylinderanordnung
10104 dient wiederum auch zur Anstellung der ersten Walze 10102 gegen eine weitere
Walze zwecks Nipbildung, wie weiter unten noch beschrieben werden wird. Die erste
Walze 10102 kann als beheizte, durchbiegesteuerbare Walze mit einem glatten Walzenmantel
oder auch in anderer Weise ausgebildet sein.
[0181] Wie auch bei dem einundzwanzigsten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kalanders
10100 sind zwei erste Schwenkhebel 10105 vorgesehen, von denen in der Zeichnung lediglich
der dem Betrachter zugewandte, vordere Schwenkhebel erkennbar ist. Die ersten Schwenkhebel
10105 dienen der Lagerung einer zweiten Walze 10106 und einer dritten Walze 10112
jeweils an einem ihrer Enden.
[0182] Die ersten Schwenkhebel 10105 sind um eine erste Schwenkachse 10107 verschwenkbar
an dem Gestell 10101 gelagert, und zwar derart, dass sie sich entweder in einer der
in Fig. 24 dargestellten Arbeitspositionen befinden, in denen entweder die zweite
Walze 10106, oder - wie bei dem in Fig. 24 mit durchgezogener Linie dargestellten
Betriebszustand - die dritte Walze 10112 mit der ersten Walze 10102 einen Nip 10115
bildet oder sich in einer Ruheposition, in der die zweite und die dritte Walze zur
ersten Walze beabstandet sind, befinden.
[0183] Hierzu sind die ersten Schwenkhebel 10105 als zweiarmige Hebel ausgebildet, wobei
an dem ersten Arm 10105' die zweite und dritte Walze 10106, 10112 gelagert sind und
am Ende des zweiten Arms 10105" ein Schwenkantrieb 10113 angreift, der seinerseits
an dem Gestell 10101 gelagert ist.
[0184] Der Schwenkantrieb umfasst ein Spindelhubgetriebe 10114.
[0185] Bei dem in Fig. 24 dargestellten Betriebszustand befindet sich die dritte Walze 10112
in ihrer Arbeitsposition und bildet mit der ersten Walze 10102 den Nip 10115.
[0186] Um einen Walzenwechsel zwischen der dritten Walze 10112 und der zweiten Walze 10106
vornehmen zu können, d.h. die dritte Walze 10112 in eine Parkposition und die zweite
Walze 10106 in die Arbeitsposition bringen zu können, sind die ersten Schwenkhebel
nicht nur mit Hilfe des Schwenkantriebs 10113 um ihre ersten Schwenkachsen 10107 verschwenkbar
an dem Gestell 10101 gelagert, sondern die ersten Schwenkachsen 10107 sind relativ
zum Gestell 10101 verlagerbar angeordnet. Hierzu sind gestellseitig Lagerböcke umfassende
Lagereinrichtungen 10108, die die Positionen der Schwenkachsen 10107 der ersten Schwenkhebel
10105 definieren, vorgesehen, wobei die Lagereinrichtungen 10108 entlang jeweils einer
Schienenanordnung 10109 mit Hilfe von in der Zeichnung nicht dargestellten Linearverstellern
verlagerbar sind.
[0187] Wie in Fig. 24 deutlich erkennbar ist, ist die Schienenanordnung 10109 vom Nip 10115
aus gesehen nach oben ansteigend ausgerichtet. Auf diese Weise werden die Schwenkachsen
10107 der ersten Schwenkhebel 10105 bei einer Fortverlagerung vom Nip 10115 auch mit
einer vertikalen Komponente verlagert, wodurch auch die dritte Walze 10112 beim Verlagern
aus der Arbeits- in eine Parkposition mit einer vertikal nach oben gerichteten Bewegungskomponente
verlagert wird. Auf diese Weise ist es möglich, eine etwa horizontale, konventionelle
Zufuhr einer Warenbahn 10W, die weiter unten noch beschrieben werden wird, zu verwirklichen.
[0188] Während einer Verlagerung der ersten Schwenkachsen 10107 entlang der Schienenanordnung
10109 wird synchron der Schwenkantrieb 10113 betätigt, bis die ersten Schwenkhebel
10105 die in Fig. 24 links gestrichelt dargestellte weitere Arbeitsposition eingenommen
haben, in welcher sich die dritte Walze 10112 in einer Parkposition und die zweite
Walze 10106 in einer Arbeitsposition befindet, in der sie mit der ersten Walze 10102
den Nip 10115 bildet. Um hierbei kurzzeitig den Nip zu öffnen, kann entweder die erste
Walze mittels der Kolben/Zylinderanordnung 10104 für die Dauer der Verlagerung der
Schwenkachsen 10107 abgesenkt werden. Oder die Schwenkhebel 10105 werden - wie bevorzugt
- mit Hilfe der Schwenkantriebe 10113 kurz angehoben. Eine Veränderung der in Fig.
25 dargestellten Warenbahnführung, insbesondere Verlagerung der Umlenkwalze 1024 der
Warenbahnförderung 1025 ist dann nicht erforderlich.
[0189] Das zweite Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kalanders 10200 umfasst des
Weiteren zur Ebene E, die durch die Längsachsen der beiden den Nip 10115 bildenden
Walzen definiert ist, zu den ersten Schwenkhebeln 10105 spiegelbildlich ausgebildete
und an dem Gestell 10101 spiegelbildlich angeordnete zweite Schwenkhebel 10118. Am
ersten Arm 10118' sind eine vierte Walze 10130 und eine fünfte Walze 10131 gelagert.
Am zweiten Arm 10118" greift ein zweiter Schwenkantrieb 10120 an, welcher ein zweites
Spindelhubgetriebe 10121 umfasst. Für jeden zweiten Schwenkhebel 10118 ist ein eigener
zweiter Schwenkantrieb 10120 vorgesehen. Mit ihm ist der jeweilige Schwenkhebel um
eine zweite Schwenkachse 10119 zwischen der in Fig. 24 dargestellten Parkposition
und Arbeitspositionen, die - spiegelbildlich - denjenigen entsprechen, in denen die
ersten Schwenkhebel 10105 dargestellt sind, verschwenkbar.
[0190] Um wahlweise die vierte oder die fünfte Walze 10130, 10131 in Park- oder die Arbeitsposition
bringen zu können, ist eine zweite einen Lagerbock umfassende Lagereinrichtung 10127
vorgesehen, die wiederum mit Hilfe eines in der Zeichnung nicht dargestellten Linearverstellers
entlang einer zweiten Schienenanordnung 10128 verlagerbar ist. Da die Lagereinrichtung
10127 die zweite Schwenkachse 10119 definiert, und die zweite Schienenanordnung 10128
zur Ebene E spiegelbildlich zur Schienenanordnung 10109 ausgerichtet ist, kann ein
Wechsel zwischen der vierten und der fünften Walze analog zum Wechsel zwischen der
zweiten und der dritten Walze erfolgen. Es versteht sich, dass zuvor die ersten Schwenkhebel
10105 in ihre Parkpositionen verlagert werden müssen, die - wiederum zur Ebene E spiegelbildlich
- den in Fig. 24 dargestellten Parkpositionen der zweiten Schwenkhebel 10118 entsprechen.
[0191] Sämtliche Schwenkhebel 105, 1018; 10105, 10118 sind als doppelwandige Hebel ausgebildet
und umgreifen eine Lagerlasche des Gestells 101, 10101 beidseitig. Hierdurch wird
eine sehr stabile Lagerung des jeweiligen Schwenkhebels im Gestell erreicht, die ein
Kippen des Schwenkhebels relativ zum Gestell in einer anderen Richtung als die Schwenkbewegung
zuverlässig verhindert. Für jede Walze existiert - wie bereits zuvor erwähnt - ein
Schwenkhebelpaar, wobei jeder Schwenkhebel eines Paares die Walze in einem ihrer beiden
Endbereiche drehbar aufnimmt. In der Zeichnung ist jeweils nur der dem Betrachter
zugewandte Schwenkhebel eines Schwenkhebelpaares erkennbar. Die nicht erkennbaren
Schwenkhebel eines jeden Schwenkhebelpaares weisen die gleichen Ausgestaltungen wie
die erkennbaren Schwenkhebel auf. Ferner sind für die nicht erkennbaren Schwenkhebelpaare
die gleichen Lagereinrichtungen sowie Schwenkantriebe, Schienenanordnungen und Linearversteller
vorgesehen.
[0192] Eine mit Hilfe des erfindungsgemäßen Kalanders zu behandelnde Warenbahn kann zwischen
den beiden Schwenkhebeln eines Schwenkhebelpaares hindurchgeführt werden und es kann
so die in Fig. 25 schematisch dargestellte Warenbahnführung verwirklicht werden. Bei
dieser wird beispielsweise unterstützt durch ein Siebband 1022 eine Warenbahn 10W,
beispielsweise in Form einer Lage von Filamenten, dem zwischen der ersten Walze 102
und einer der zweiten bis fünften Walze 106, 1012, 1030, 1031; 10106, 10112, 10130,
10131 gebildeten Nip 1015, 10115 zugeführt und in diesem verfestigt. Über geeignete
Kühlwalzen 1023 wird die Warenbahn in Vorlaufrichtung V einer weiteren Verwendung
zugeleitet. Bei der dargestellten Warenbahnführung ist gewährleistet, dass die Warenbahn
den Nip ohne weitere Berührung der Walzen verlässt, wodurch eine thermische Schädigung
der nicht zu verfestigenden Bereiche vermieden wird. Auch ist aufgrund der Anordnung
der Umlenkrolle 1024 in unmittelbarer Nähe des Nips und mit deren horizontaler Tangente
oberhalb des Nips dafür gesorgt, dass die unverfestigte Ware - fixiert auf dem Transportband
- möglichst nah an den Nip herangeführt werden kann. Schließlich erfolgt der Warenbahnzulauf
nahezu parallel zur Ebene, in der der Nip liegt (Nipebene), so dass die Umlenkwalze
1024 nur um einen kleinen Winkel umschlungen wird. Aufgrund dieser Maßnahme ist die
Gefahr, dass die Ware an dem Siebband 1022 haften bleibt und reißt, reduziert. Mit
der Ebene, in der der Nip liegt (Nipebene), wird im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere
die senkrecht zur Pressebene eines Nips verlaufende Ebene bezeichnet.
[0193] Bei einem erfindungsgemäßen Kalander ist die Versorgung der Lager mit Schmiermittel
auf einfache Weise zu bewerkstelligen. Denn aufgrund der Anordnung der alternativ
zur Nipbildung verwendbaren zweiten bis fünften Walzen an Schwenkhebeln werden die
Lagerkörper nur um Winkel < 180°, je nach Ausgestaltung der Schwenkhebel nur um Winkel
≤ 150°, ≤ 120° oder sogar ≤ 90° bei einem Verlagern zwischen Arbeits- und Parkposition
verdreht. Dies ist insbesondere bei einer Lagerschmierung ohne berührende Dichtungen
und folglich drucklosem, nur der Schwerkraft folgenden Ölablauf, wie er üblicherweise
bei beheizten Walzen zum Einsatz kommt, ein großer Vorteil. Lagerschmierölabläufe
und -rücklaufleitungen mit Schwerkraftförderung sind dadurch einfach ausführbar.
[0194] Ferner ist es von Vorteil, einen erfindungsgemäßen Kalander derart auszubilden, dass
die Walzen auch in ihrer Parkposition drehantreibbar sind. Denn insbesondere bei erhöhten
Walzentemperaturen, ganz besonders bei Walzentemperaturen > 80°C, müssen die Walzen
kontinuierlich rotiert werden, um bleibende Verformungen zu vermeiden. Es können hierzu
sämtliche Walzen, zumindest die zweiten bis fünften Walzen mit eigenen Drehantrieben
versehen sein, die in der Zeichnung nicht erkennbar sind. Durch eigene Drehantriebe
erübrigt sich auch ein eventuell ansonsten notwendiges An- und Abkoppeln eines gemeinsamen
Drehantriebs. Damit nicht separate Antriebsböcke für die eigenen Drehantriebe mit
den Walzen verlagert werden müssen, ist es von Vorteil, wenn die eigenen Drehantriebe
als "Direktantriebe" ausgebildet sind.
[0195] Die beiden in den Zeichnungen schematisch dargestellten und zuvor beschriebenen einundzwanzigsten
und zweiundzwanzigsten Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Kalanders weisen
erste und zweite Schwenkhebel mit den zugehörigen zweiten und dritten bzw. vierten
und fünften Walzen auf. Erfindungsgemäß sind jedoch auch Ausführungsbeispiele, bei
denen lediglich die ersten Schwenkhebel mit den zweiten und dritten Walzen vorhanden
sind, insbesondere dann, wenn diese Ausführungsbeispiele dafür geeignet sind, um zweite
Schwenkhebel mit vierten und fünften Walzen ergänzt zu werden.
Bezugszeichenliste:
[0196]
- 100
- Kalander
- 1
- Gestell
- 2, 2', 2", 2"'
- Oberwalzen
- 3
- erstes Schwenkhebelpaar
- 4
- zweites Schwenkhebelpaar
- 5, 5'
- Unterwalzen
- 5a
- Ausweichunterwalze
- 6, 6'
- Parkposition der Oberwalzen
- 7, 7'
- Arbeitsposition der Oberwalzen
- 8
- einlaufseitiger Nip
- 8'
- auslaufseitiger Nip
- 9
- Arbeitsposition des Schwenkhebels
- 10
- Parkposition des Schwenkhebels
- 11, 11'
- schwenkachsennahe Anschlagfläche
- 12, 12'
- schwenkachsenferne Anschlagfläche
- 13
- Freigabeposition des Schwenkhebels
- 14
- einlaufseitige Oberwalze
- 15
- auslaufseitige Oberwalze
- 16
- Kipphebelpaar
- 17, 17'
- Endpositionen des Kipphebelpaars
- 18, 18'
- Anlagefläche des Kipphebelpaars
- 19, 19'
- Gegenanlagefläche des Gestells
- 20
- Kippachse des Kipphebelpaares
- 21
- Pressebene der einlaufseitigen Oberwalze
- 22
- Pressebene der auslaufseitigen Oberwalze
- 23
- Warenzuführung
- 24
- Übergabeband
- 24'
- Position
- 25
- Saugwalze
- 26
- Umlenkwalze
- 27
- Warentransportband
- 28
- Ausweichposition
- 29, 29'
- Schwenkantrieb
- 30, 30'
- Zustellvorrichtung
- 31
- Schlitten
- 10100, 10200
- Kalander
- 101, 10101
- Gestell
- 102, 10102
- erste Walze
- 103, 10103
- Schlitten
- 104, 10104
- Kolben/Zylinderanordnung
- 105, 10105
- erster Schwenkhebel
- 105', 10105'
- Arm
- 105", 10105"
- Arm
- 106, 10106
- zweite Walze
- 107, 10107
- erste Schwenkachse
- 108
- Schienenanordnung
- 109
- Schlittenanordnung
- 1010
- oberer Rand
- 1011
- Linearversteller
- 1012, 10112
- dritte Walze
- 1013, 10113
- Schwenkantrieb
- 1014, 10114
- Spindelhubgetriebe
- 1015, 10115
- Nip
- 1016
- obere Ränder
- 1017
- unterer Rand
- 1018, 10118
- zweite Schwenkhebel
- 1018', 10118'
- Arm
- 1018", 10118"
- Arm
- 1019, 10119
- zweite Schwenkachsen
- 1020, 10120
- zweiter Schwenkantrieb
- 1021, 10121
- zweites Spindelhubgetriebe
- 1022
- Siebband
- 1023
- Kühlwalzen
- 1024
- Umlenkwalze
- 1025
- Warenbahnförderung
- 1026
- oberer Rand
- 1027
- Schienenanordnung
- 1028
- Schlittenanordnung
- 1029
- Linearversteller
- 1030, 10130
- vierte Walze
- 1031, 10131
- fünfte Walze
- 1032
- schwenkachsennahe Arretiermittel
- 1033
- schwenkachsenferne Arretiermittel
- 10108
- Lagereinrichtungen
- 10109
- Schienenanordnung
- 10127
- Lagereinrichtung
- 10128
- Schienenanordnung
- AU1, AU2
- zwei verschiedene Arbeitspositionen derselben Unterwalze
- B
- Schublager
- H1, H2
- verschiedene Höhen
- L
- Linearlager
- OT
- erstes, ortsfestes Gestellteil
- VT
- zweites Gestellteil
- P1, P2
- Pfeile
- S, S'
- Schwenkachse des Schwenkhebelpaares
- S1, S2
- Positionen des zweiten Gestellteils
- W
- Schwenkhebelpaar
- 10W
- Warenbahn
1. Kalander (100) mit einem Gestell (1), in dem mehrere Oberwalzen (2, 2', 2", 2"') und
mindestens eine Unterwalze (5, 5') gelagert sind, wobei die Unterwalze (5, 5') mit
einer Oberwalze (2, 2', 2", 2"') einen Nip (8, 8') bilden kann.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Unterwalze (5, 5') vorgesehen ist, die in zwei verschiedene Arbeitspositionen
(AU1, AU2) bringbar ist und die wahlweise mit verschiedenen Oberwalzen (2, 2', 2",
2"') einen Nip (8, 8') bildet.
3. Kalander nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterwalze (5) verkippbar und/oder verschiebbar ist, um die einlaufseitige Oberwalze
(14) oder die auslaufseitige Oberwalze (15) oder auch zwei Oberwalzen gleichzeitig
zu bedienen.
4. Kalander nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterwalze (5) an einem Kipphebelpaar (16) angeordnet ist, das zwei verschiedene
Endpositionen (17, 17') aufweist, in denen jeweils eine Anlagefläche (18, 18') des
Kipphebelpaares an einer Gegenanlagefläche (19, 19') des Gestells (1) anliegt wobei
die Schwenkachse (20) des Kipphebelpaares (16) zwischen der Pressebene (21) des einlaufseitigen
Nips (8) und der Pressebene (22) des auslaufseitigen Nips (8') liegt.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalander mindestens zwei Unterwalzen (5, 5') umfasst, die unabhängig voneinander
zustellbar sind.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (1) ein erstes ortsfestes Gestellteil (OT) und ein zweites Gestellteil
(VT) aufweist, wobei das zweite Gestellteil (VT) verlagerbar zu dem ersten Gestellteil
(OT) vorgesehen ist und die Unterwalze (5, 5') an dem ersten Gestellteil (OT) gelagert
ist und eine Oberwalze (2, 2', 2", 2"') an dem zweiten Gestellteil (VT) gelagert ist.
7. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalander ein erstes Schwenkhebelpaar (3) und ein zweites Schwenkhebelpaar (4)
umfasst, mit denen Oberwalzen (2, 2', 2", 2"') aus Parkposition (6, 6') in Arbeitsposition
(7, 7') verschwenkbar sind, die in eine Arbeitsposition (9) verschwenkbar sind, in
der die an ihnen angeordneten Walzen (2, 2', 2", 2"') in Arbeitsposition (7, 7') sind
und eine Parkposition (10), in der die an ihnen angeordneten Walzen (2, 2', 2", 2"')
in einer Parkposition (6, 6') sind, wobei an dem ersten Schwenkhebelpaar (3) und/oder
dem zweiten Schwenkhebelpaar (4) jeweils mindestens zwei Oberwalzen (2, 2', 2", 2"')
gelagert sind, wobei jeder in Arbeitsposition (9) befindliche Walzenlagerungsschwenkhebel
an einem in Parkposition (10) befindlichen Walzenlagerungsschwenkhebel verriegelbar
ist, in dem jeder Walzenlagerungsschwenkhebel (3, 4) eine schwenkachsennahe Anschlagfläche
(11, 11') und eine schwenkachsenferne Anschlagfläche (12, 12') aufweist und die schwenkachsennahe
Anschlagfläche (11, 11') des Walzenlagerungsschwenkhebels in seiner Parkposition (10)
an der schwenkachsenfernen Anschlagfläche (12, 12') eines sich in Arbeitsposition
befindlichen Walzenlagerungsschwenkhebels anliegt.
8. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 7, insbesondere für Vlies-Waren, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalander eine Warenzuführung (23) mit einem Warentransportband (27) umfasst und
die Warenzuführung (23) bevorzugt als Vlieszuführung ausgeführt ist, wobei die Warenzuführung
(23) ein zusätzliches Übergabeband (24) umfasst, dessen Position veränderbar vorgesehen
ist, wobei der Kalander zum Kalandrieren einer Ware dient und eine Saugwalze (25)
vorgesehen ist, zur Übergabe der Ware auf das Übergabeband (24).
9. Kalander (10100, 10200), insbesondere für Textile, Vlies-, Kunststoff- oder Papier-Warenbahnen
(10W),
mit einem Gestell (101, 10101), in dem eine erste Walze (102, 10102), eine zweite
Walze (106, 10106) und eine dritte Walze (1012, 10112) gelagert sind, wobei die erste
Walze (102, 10102) im Betrieb des Kalanders (10100, 10200) entweder mit der zweiten
Walze (106, 10106) oder mit der dritten Walze (1012, 10112) einen Nip (1015, 10115)
bildet, durch den die Warenbahn (10W) hindurchführbar ist, wozu die zweite Walze (106,
10106) zwischen einer Arbeitsposition, in der sie mit der ersten Walze (102, 10102)
einen Nip (1015, 10115) bildet, und einer Parkposition verlagerbar ist, die dritte
Walze (1012, 10112) zwischen einer Arbeitsposition, in der sie mit der ersten Walze
(102, 10102) einen Nip (1015, 10115) bildet, und einer Parkposition verlagerbar ist,
wobei die zweite Walze (106, 10106) über erste Schwenkhebel (105, 10105) am Gestell
(101, 10101) gelagert ist, wobei jeder Schwenkhebel um eine erste Schwenkachse (107,
10107) verschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dritte Walze (1012, 10112) über die ersten Schwenkhebel (105, 10105) am Gestell
(101, 10101) gelagert ist.
10. Kalander nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten und dritten Walzen (106, 1012) relativ zu den ersten Schwenkhebeln (105)
verlagerbar angeordnet sind, wobei die zweiten und dritten Walzen (106, 1012) entlang
einer Kurvenbahn verlagerbar angeordnet sind, derart, dass die zweite und die dritte
Walze (106, 1012) von der den Nip (1015) durchlaufenden Warenbahn (10W) beabstandet
sind, wenn sie sich in ihrer Parkposition befinden.
11. Kalander nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Schwenkachsen (10107) der ersten Schwenkhebel (10105) relativ zum Gestell
(10101) verlagerbar angeordnet sind.
12. Kalander nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass gestellseitig Lagereinrichtungen (10108), die die Positionen der Schwenkachsen (10107)
der ersten Schwenkhebel (10105) definieren, vorgesehen sind, wobei die Lagereinrichtungen
(10108) relativ zum Gestell (10101) verlagerbar angeordnet sind.
13. Kalander nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine vierte Walze (1030, 10130) vorgesehen ist, die zwischen einer Arbeitsposition
in der sie mit der ersten Walze (102, 10102) einen Nip (1015, 10115) bildet, und einer
Parkposition verlagerbar ist, wobei die vierte Walze (1030, 10130) über zweite Schwenkhebel
(1018, 10118) am Gestell (101, 10101) gelagert ist, wobei jeder Schwenkhebel (1018,
10118) um eine zweite Schwenkachse (1019, 10119) verschwenkbar ist.
14. Kalander nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine fünfte Walze (1031, 10131) vorgesehen ist, die zwischen einer Arbeitsposition,
in der sie mit der ersten Walze (102, 10102) einen Nip (1015, 10115) bildet, und einer
Parkposition verlagerbar und über die zweiten Schwenkhebel (1018, 10118) an dem Gestell
(101, 10101) gelagert ist, wobei die vierten und fünften Walzen (1030, 1031) relativ
zu den zweiten Schwenkhebeln (1018) verlagerbar angeordnet sind.
15. Kalander nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Schwenkachsen (10119) der zweiten Schwenkhebel (10118) relativ zum Gestell
(10101) verlagerbar angeordnet sind, wobei gestellseitige Lagereinrichtungen (10127),
die die zweiten Schwenkachsen (10119) der zweiten Schwenkhebel (10118) definieren
vorgesehen sind, wobei die Lagereinrichtungen (10127) relativ zum Gestell (10101)
verlagerbar angeordnet sind.