[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tür mit einem Griffstück, das mit einem in einer
Beschlagnut eines Türflügels zumindest auf einer Schließseite angeordneten Schubstangenbeschlag
zusammenwirkt, wobei der Schubstangenbeschlag, aus verschiebbaren Treibstangen zusammengesetzt
ist, denen zumindest ein Schließbolzen zugeordnet ist und eine Tür mit einem sich
über eine Breite des Türflügels erstreckenden Dichtungsbeschlag.
[0002] Eine eingangs genannte Tür mit einem Griffstück umfasst einen Schubstangenbeschlag
mit einer Treibstange, um bei einer Bewegung des Griffstückes beispielsweise den Schließbolzen
in ein Schließteil hinein oder aus einem Schließteil heraus zum Öffnen der Tür zu
bewegen, wobei der Schließbolzen auch als eine Art federbelastete Schlossfalle oder
ein insbesondere einem Schloss zugeordneter Riegel ausgebildet sein kann. Die Verbindung
des drehbaren Griffstückes, beispielsweise einer so genannten Griffolive, mit dem
Schubstangenbeschlag erfolgt mittels eines üblichen Getriebes.
[0003] Bei der Tür kann es sich um eine Haustür oder eine Terrassentür handeln, wobei eine
Forderung nach einem schwellenfreien Zugang immer stärker wird, was aber bezüglich
einer wirksamen bodenseitigen Abdichtung, die thermisch und gegen eindringenden Wind
sowie Nässe wirksam ist, zu Problemen führt, die im Wesentlichen nur durch ein bewegliches
Dichtungsprofil zu lösen sind, das im geschlossenen Zustand der Tür zuverlässig wirksam
ist.
[0004] Die
DE 198 06 405 A1 beschreibt eine beidseitig auslösbare Türdichtungsvorrichtung, die über die gesamte
Breite an der Unterseite eines Türblatts angeordnet und in mindestens zwei Dichtabschnitte
unterteilt ist. Die Türdichtungsvorrichtung besteht aus einer sich über die gesamte
Breite erstreckenden U-Schiene, auf deren Schenkel innenseitig Stege angeordnet sind.
Pro Dichtabschnitt weist die Türdichtungsvorrichtung eine in einem unteren Abschnitt
der U-Schiene vertikal bewegliche Dichtungsleiste mit einem elastischen Dichtstreifen,
einen in einem oberen Abschnitt der U-Schiene beim Öffnen und Schließen der Tür horizontal
bewegbaren Schieber und eine Blattfeder auf, die an ihrem einen Ende am Schieber und
an ihrem anderen Ende an einem in dem oberen Abschnitt der U-Schiene angeordneten
Festlager angelenkt ist. Der Schieber steht auf einer Schlossseite über das Türblatt
über. An dem Schieber ist auf der der Schlossseite abgewandten Seite die Anlenkung
der Blattfeder des ersten Dichtabschnitts und die Befestigung einer Schubstange für
den Schieber jedes weiteren Dichtabschnitts angeordnet, wobei die Schubstange jeweils
bewegbar durch das Festlager des oder der vorderen Dichtabschnitte hindurchgeführt
ist. In einem Ruhezustand der Türdichtungsvorrichtung seht ein Betätigungskeil eines
Schiebervorderteils voll über die U-Schiene über und der Dichtstreifen ist im Abstand
oberhalb der Bodenoberkante angeordnet. Wird der Betätigungskeil durch das Schließen
der Tür eingedrückt und dadurch die Schieber von der Schlossseite zur Bandseite bewegt,
wird die Blattfeder derart ausgelenkt, dass die Dichtungsleiste und der darin befestigte
Dichtstreifen nach unten ausgelenkt und auf die Bodenoberkante gedrückt werden.
[0005] Aus der
DE 297 20 978 U1 ist eine Vorrichtung zum bodenseitigen Abdichten von Türen bekannt, die eine an der
Tür bodenseitig gelagerte Dichtleiste, die über einen Bewegungsmechanismus in eine
inaktive Stellung anhebbar und in eine aktive Dichtstellung absenkbar ist umfasst.
Im Weiteren ist eine Betätigungseinrichtung zum bedarfsweisen Betätigen des Bewegungsmechanismus
vorhanden, wobei die Betätigungseinrichtung einen Kraftspeicher aufweist, der durch
ein Steuersignal ausgelöst wird und bedarfsweise die Dichtleiste aus der einen in
die andere Stellung bewegt. Darüber hinaus ist eine Steuereinheit zum Erzeugen des
Steuersignals vorgesehen, die ein Informationssignal zum Auslösen des Anhebens oder
Absenkens erhält, das auf Raumklimafaktoren wie Raumlufttemperatur oder -feuchte basiert,
die durch Sensoren überwacht werden.
[0006] Die
EP 1 167 678 A2 offenbart eine Dichtungsvorrichtung für einen unteren Türspalt, die unterseitig am
Türflügel befestigbar ist, umfassend einen Auslöser, der bei Schließen der Tür eine
Dichtungsmechanik betätigt, die zur Absenkung einer Innenschiene mit einem an dieser
angebrachten Dichtungsprofil führt, wobei die Dichtungsmechanik wenigstens ein Hebelelement
umfasst, welches gelenkig an der Innenschiene gelagert ist und welches an einem Ende
mit Mitteln versehen ist, zur Herstellung einer Verbindung mit mit dem Auslöser verbundenen
Teilen oder dem Auslöser selbst, wobei weiterhin ein fest angebrachtes Aufnahmeteil
vorgesehen ist, und mindestens zwei Hebelelemente vorgesehen sind, die alternativ
über Rastmittel entweder mit dem Auslöser oder einem mit dem Auslöser verbundenen
Teil oder mit einem fest angebrachten Aufnahmeteil über Rastmittel durch eine Rastverbindung
verbindbar sind. Als problematisch erweist sich allerdings die Tatsache, dass bereits
bei einer leicht geöffneten Stellung der Tür, in der die Tür an ihrer Schlossseite
noch nicht im zugeordneten Türrahmen einliegt, der Auslöser bereits etwas in den Türflügel
oder den Türrahmen eingeschoben ist und die eine Steuerfalle umfassende Dichtungsmechanik
das Dichtungsprofil derart aus der Tür verlagert, dass das Dichtungsprofil im eingebauten
Zustand der Tür über den Boden schleift. Wird die Steuerfalle derart eingestellt,
dass das Dichtungsprofil erst in einer nahezu geschlossenen Lage der Tür, in der den
Türflügel nur noch eine geringe Schwenkbewegung beschreibt, bis es vollständig in
dem Rahmen einliegt, dann erzeugt die Dichtung lediglich einen geringen Anpressdruck
auf dem Boden, da der Hubweg des Dichtungsprofils relativ klein ist. Damit das Dichtungsprofil
beim Schleifen auf dem Boden nicht übermäßig stark verschleißt und auch den Boden
nicht verkratzt, ist eine entsprechende Geometrie, beispielsweise ein relativ großer
Radius bei einem schlauchförmigen, hohlen Dichtungsprofil vorzusehen.
[0007] Die räumlichen Angaben und Richtungsangaben im Folgenden beziehen sich auf eine Tür
in einer üblichen Einbaulage in einer Wand eines Gebäudes, wobei sich die Tür in einer
Außenwand oder als eine so genannte Wohnungsabschlusstür in einer Innenwand zwischen
einem Wohnungsbereich und einem Flur befinden kann.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tür der eingangs genannten Art zu
schaffen, die ein Dichtungsprofil aufweist, das beim Verschwenken der Tür in deren
eingebauten Zustand weder über einen Boden schleift und damit den Boden beschädigt
noch an einem die Tür im geschlossenen Zustand umgreifenden Rahmen schleift und keinem
unnötigen Verschleiß aufgrund des Verschwenkens des Türflügels und dem damit verbundenen
Schleifen unterliegt.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine der Treibstangen mit mindestens
einem sich über eine Breite und/oder Höhe des Türflügels erstreckenden Dichtungsbeschlag
derart zusammenwirkt, dass in einer Treibstangenstellung ein Dichtungsprofil mit seiner
freien Dichtungskante aus dem Dichtungsbeschlag heraus und in einer anderen Treibstangenstellung
in den Dichtungsbeschlag hinein verlagerbar ist.
[0010] Entspricht die Treibstangenstellung, in der das Dichtungsprofil mit seiner freien
Dichtungskante aus dem Dichtungsbeschlag heraus verlagert ist und sich im eingebauten
Zustand der Tür in einer bodenseitig und/oder umfangsseitig, also beispielsweise längsseitig
und/oder oberseitig, abdichtenden Lage befindet, einer verriegelten Stellung oder
einer Kippstellung der Tür, ist sichergestellt, dass durch das Dichtungsprofil eine
zuverlässig wirksame Abdichtung gegen Wind und Nässe gegenüber dem Türrahmen und oder
dem Boden gegeben ist, wobei die Abdichtung dann wirksam ist, wenn sich der Türflügel
innerhalb des Türrahmens befindet, so dass ein Schleifen des Dichtungsprofils über
einen Boden oder innerhalb des Türrahmens, das sowohl zu einer Beschädigung des Bodens
bzw. des Türrahmens als auch zu einem reibungsbedingten Verschleiß des Dichtungsprofils
führen kann, ausgeschlossen ist. Das Dichtungsprofil kann sowohl in einer geradlinigen
Bewegung als auch in einer Schwenkbewegung aus dem Dichtungsbeschlag heraus in eine
abdichtende Stellung verlagert werden. Zur Verlagerung des Dichtungsprofils kann ein
Getriebe zwischen der mindestens einen Treibstange und dem Dichtungsprofil vorgesehen
sein, das eine kleine bzw. geringe Bewegung der Treibstange in eine relativ große
Bewegung des Dichtungsprofils transformiert. Bei dem Dichtungsprofil kann es sich
beispielsweise um ein elastisches Hohlprofil, insbesondere eine Art Schlauchprofil,
eine so genannte Besendichtung oder Dichtungslamellen handeln. Der Dichtungsbeschlag
kann neben beweglichen Teilen zur Betätigung bzw. Verlagerung des Dichtungsprofils
eine Profilschiene, beispielsweise ein U-Profil umfassen, das auch mit Führungselementen
bestückt sein kann. Im Weiteren kann der Dichtungsbeschlag mit Befestigungsmitteln
zur Festlegung an dem Türflügel und oder zur Halterung des Dichtungsprofils versehen
sein, wobei das Dichtungsprofil an der dem Dichtungsbeschlag zugewandten Seite in
einer Schiene gehalten sein kann, die in der Profilschiene des Dichtungsbeschlags
beweglich ist. Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass das Dichtungsprofil sowohl
aus einzelnen Profilabschnitten als auch aus einem den Türflügel umlaufenden Dichtungsprofil
bestehen kann. Der Dichtungsbeschlag kann derart ausgeführt sein, dass einzelne Abschnitte
jeweils einer Seite zugordnet sind, also ein Abschnitt bodenseitig, ein Abschnitt
oberseitig und zwei Abschnitte längsseitig angeordnet sind.
[0011] In Ausgestaltung ist der Schubstangenbeschlag mittels des Griffstückes und/oder eines
Schlosses und/oder eines Motors verschiebbar. Neben den üblichen Mitteln zur Betätigung
des Schubstangenbeschlages, wie dem Griffstück und dem Schloss kann auch ein Motor
vorgesehen sein, der auch in ein elektrisches bzw. elektronisches Schloss integriert
oder von diesem angesteuert sein kann. Beispielsweise lässt sich der Motor zur Verlagerung
des Dichtungsprofils fernsteuern, insbesondere auch unter Verwendung einer Einrichtung
zur Erkennung biometrischer Merkmale. Auch bei der Installation eines Motors ist gewährleistet,
dass die Treibstange und damit auch das Dichtungsprofil zum Verriegeln der Tür verlagert
wird.
[0012] Zweckmäßigerweise steht das Dichtungsprofil in einer verriegelten Stellung des Schubstangenbeschlages
seiner mit seiner freien Dichtungskante über den Dichtungsbeschlag vor und liegt in
einer entriegelten Stellung und/oder einer Dreh-/KippStellung in dem Dichtungsbeschlag
ein. Sonach wird das Dichtungsprofil weder bei einer Schwenkbewegung zum Öffnen der
Tür noch bei einer Kippbewegung zum Öffnen des Türflügels gegenüber dem Türrahmen
belastet.
[0013] Alternativ wird die Aufgabe bei einer Tür mit einem sich über eine Breite des Türflügels
erstreckenden Dichtungsbeschlag dadurch gelöst, dass dem Dichtungsbeschlag ein Antriebsmotor
mit einer mit einem Näherungssensor gekoppelten elektronischen Steuerung derart zugeordnet
ist, dass beim Erreichen einer durch den Näherungssensor erfassten Schließstellung
ein Dichtungsprofil mit seiner freien Dichtungskante aus dem Dichtungsbeschlag heraus
und beim Öffnen des Türflügels in den Dichtungsbeschlag hinein verlagerbar ist.
[0014] Auch bei dieser Lösung ist gewährleistet, dass das Dichtungsprofil dann in seine
Funktionsstellung verlagert wird, wenn der Türflügel die Schließstellung erreicht,
was durch den Näherungssensor, der beispielsweise zuverlässig einen Abstand zu einem
Rahmen bzw. einem Rahmenfalz erfasst, sichergestellt ist. Entfernt sich der Näherungssensor
von dem Rahmen bzw. dem Rahmenfalz, dann wird die freie Dichtungskante des Dichtungsprofils
in den Dichtungsbeschlag hinein verlagert und wirkt sich in dieser Stellung weder
negativ auf einen Boden aus noch unterliegt es einem reibungsbedingten Verschleiß.
[0015] Um eine besonders zuverlässige Abdichtung bei einer dennoch weitgehenden Barrierefreiheit
zu gewährleisten, taucht vorzugsweise das Dichtungsprofil in der über den Dichtungsbeschlag
vorstehenden Endlage in eine schwellenseitige Bodenschiene ein. Die Bodenschiene kann
beispielsweise einen U-Förmigen Querschnitt aufweisen und das Dichtungsprofil liegt
in seiner abgesenkten Endlage zwischen den beiden parallelen Schenkeln der Bodenschiene,
die nur wenige Millimeter tief sein muss, ein.
[0016] Zur Schaffung eines eine zuverlässige Abdichtung begünstigenden Anlagedrucks des
Dichtungsprofils ist zweckmäßigerweise das Dichtungsprofil unter der Wirkung mindestens
einer Feder in der über den Dichtungsbeschlag vorstehenden Endlage gehalten. Dementsprechend
ist es nicht erforderlich, die gesamte Anpresskraft beispielsweise mittels der Treibschiene
aufzubringen. Vielmehr ist auch denkbar, dass die Treibschiene lediglich das Dichtungsprofil
in den Dichtungsbeschlag zurückzieht, hierbei die mindestens eine Feder spannt, wobei
eine Riegeleinrichtung zwischen dem Dichtungsprofil und dem Dichtungsbeschlag wirksam
wird, und im Weiteren die Treibschiene zum Lösen der Riegeleinrichtung ausgebildet
ist, so dass das Dichtungsprofil in seine aus dem Dichtungsbeschlag maximal vorstehende
Lage verlagert wird. Selbstverständlich können mehrere Federn über die Länge des Dichtungsprofils
vorgesehen sein, wonach eine gleichmäßige Anlage des Dichtungsprofils auf dem Boden
über die gesamte Breite des Türflügels und/oder über die Höhe sowie oberseitig an
dem Türrahmen oder einem benachbarten Bauteil, beispielsweise einem Pfosten oder dergleichen,
gegeben ist.
[0017] In Ausgestaltung weist das Dichtungsprofil an seiner freien Dichtungskante mindestens
eine Dichtlamelle auf. Die Lamelle kann mit ihrer freien Dichtkante in Richtung einer
Außenseite des Türflügels weisen um Winddruck oder Staunässe entgegenzuwirken.
[0018] Nach einer Weiterbildung ist der Dichtungsbeschlag neben einer den Schubstangenbeschlag
aufnehmenden Beschlagnut angeordnet. Demnach ist es möglich, auch insbesondere auf
der Unterseite des Türflügels bzw. umlaufend um den Türflügel Schließbolzen oder dergleichen
anzuordnen. Der Dichtungsbeschlag wird vorzugsweise in Richtung der Außenseite der
Tür parallel zu der den Schubstangenbeschlag aufnehmenden Beschlagnut angeordnet.
[0019] Um das elastische Dichtungsprofil über seine Länge zu stabilisieren, ist das Dichtungsprofil
in einer Schiene angeordnet und mittels eines Getriebes verlagerbar. Die Schiene kann
aus einem Metall oder Kunststoff gefertigt sein und fasst das Dichtungsprofil auf
seiner dem Dichtungsbeschlag zugewandten Seite, die der freien Dichtungskante gegenüberliegt.
Das Getriebe kann aus richtungsumlenkenden Elementen bestehen und auch ein so genanntes
Scherengestänge umfassen. Das Getriebe steht zweckmäßigerweise mit dem Antriebsmotor
der der Treibschiene in Verbindung.
[0020] Zweckmäßigerweise umfasst der Schubstangenbeschlag Eckumlenker und erstreckt sich
umlaufend um den Türflügel, wobei dem Schubstangenbeschlag zugeordnete Schließbolzen
mit rahmenseitigen Schließstücken zusammenwirken. Eine solche Beschlaganordnung ist
beispielsweise von einer Terrassentür oder einem Fenster mit einem Dreh-/Kippbeschlag
bekannt.
[0021] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche
definiert.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
[0023] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Tür,
- Fig. 2
- eine Darstellung der Tür nach Fig. 1 in alternativer Ausgestaltung,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Schließseite eines Türflügels der Tür nach Fig.
1,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Unterseite des Türflügels der Tür nach Fig. 1,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Einzelheit V nach Fig. 1 mit einem Dichtungsprofil
in einer zu einem Boden beabstandeten Lage,
- Fig. 6
- die schematische Darstellung der Einzelheit V nach Fig. 1 mit dem Dichtungsprofil
in einer auf dem Boden aufliegenden Lage,
- Fig. 7
- die schematische Darstellung nach Fig. 6 mit einem alternativen Dichtungsbeschlag,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung der Einzelheit VIII nach Fig. 2,
- Fig. 9
- schematische Querschnitte durch die Darstellungen der Fig. 5 und 6,
- Fig. 10
- einen schematischen Querschnitt durch die Darstellung nach Fig. 6 mit einem alternativen
Dichtungsprofil,
- Fig. 11
- einen schematischen Querschnitt durch die Darstellung nach Fig. 6 in alternativer
Ausgestaltung und
- Fig. 12
- eine Darstellung der Tür nach Fig. 1 in weiterer alternativer Ausgestaltung.
[0024] Eine Tür 1 ist nach Fig. 1 als eine Terrassentür mit einem eine Verglasung 2 als
Füllung aufweisenden Türflügel 3 ausgebildet. Die Verglasung 2 ist in einem Flügelrahmen
4 gehalten, der über Bänder 5 mit einem Blendrahmen 6 verbunden ist, der schwellenlos
ausgeführt ist. Die schwellenlose Ausführung ist dadurch realisiert, dass entweder
ein bodenseitiges Rahmenteil bündig mit einer Oberkante eines Bodens 7 montiert oder
nicht vorhanden ist. Auf der den Bändern 5 gegenüberliegenden Seite des Flügelrahmens
4 ist ein Griffstück 8, das im Zusammenhang mit der Terrassentür auch als eine Griffolive
zu bezeichnen ist, angeordnet.
[0025] Das Griffstück 8 ist über ein Umlenkgetriebe mit einem in einer Beschlagnut 9 aufgenommenen
Schubstangenbeschlag 10, der Stulpschienen 11 und darin verschiebbar angeordnete Treibstangen
12 mit Schließbolzen 13 umfasst, wobei den Schließbolzen 13 zur Verriegelung der Tür
1 ortsfest, insbesondere blendrahmenseitig angebrachte Gegenschließteile, die vorliegend
nicht dargestellt sind, zugeordnet sind. Das Griffstück 8 ist zumindest in zwei Stellungen,
nämlich eine waagerechte Stellung, in der die Schließbolzen 13 freigegeben und der
Türflügel 3 zum Öffnen verschwenkbar ist, und eine senkrechte Stellung, in der das
freie Ende des Griffstücks 8 in Richtung des Bodens 8 weist und die Schließbolzen
13 bei einer geschlossenen Tür 1 zum Verriegeln derselben in die zugeordneten Gegenschließteile
eingreifen. Ist der Schubstangenbeschlag 10 als ein Dreh-/Kippbeschlag ausgebildet,
lässt sich das Griffstück 8 in eine dritte Stellung, in der das freie Ende in die
dem Boden 7 entgegengesetzte Richtung weist, verdrehen und der Türflügel 3 ist gegenüber
dem Blendrahmen 6 kippbar. Um eine weitergehende Verriegelung bereitzustellen, können
auch bodenseitig mit entsprechenden Gegenschließteilen zusammenwirkende Schließbolzen
13 vorgesehen sein, wobei die entsprechenden Treibstangen 12 mittels Eckumlenker miteinander
verbunden sind.
[0026] Die Tür 1 gemäß Fig. 2 ist als eine Haustür oder eine Wohnungsabschlusstür ausgebildet
und weist neben dem Griffstück 8, das zum Öffnen der Tür 1 mit seinem freien Ende
in Richtung des Bodens 7 verschwenkt wird, ein Schloss 14 auf, das über ein Umlenkgetriebe
mit dem Schließbolzen aufweisenden Schubstangenbeschlag und dessen Treibstangen zusammenwirkt,
um die Schließbolzen beim Verriegeln der Tür 1 aus dem Falz des Türflügels 3 heraus
zu bewegen. Selbstverständlich ist es nicht zwingend erforderlich, die Treibstangen
unmittelbar mit dem Schloss 14 zu bewegen. Vielmehr kann auch ein elektronisches Schloss
mit einem Motor zum Antreiben der Treibstangen zur Verriegelung und Entriegelung der
Tür 1 vorgesehen sein.
[0027] Damit die Tür 1 bodenseitig im geschlossenen bzw. verriegelten Zustand bodenseitig
abgedichtet ist, ist ein sich über die Breite des Türflügels 3 erstreckender Dichtungsbeschlag
15 vorgesehen, der ein bewegliches Dichtungsprofil 16 umfasst, das mittels der Treibstangen
12 des Schubstangenbeschlages 10 bewegbar ist, und zwar derart, dass es in einer Stellung,
die die Treibstangen 12 im verriegelten oder abgeschlossenen Zustand der Tür 1 einnehmen,
das Dichtungsprofil 16 mit seiner freien Dichtungskante 17 aus dem Dichtungsbeschlag
15 herausragt und die freie Dichtungskante 17 vorgespannt bodenseitig angepresst ist.
Sonach ist ein Durchdringen des Spaltes zwischen der Tür 1 und dem Boden 7 von Luft
und Nässe verhindert. Um eine weitergehende Abdichtung bereitzustellen, kann bodenseitig
eine Bodenschiene 18 eingelassen sein, deren parallele Schenkel 19 im Wesentlichen
in einer Ebene mit dem Boden 7 ausgerichtet sind. Zwischen den Schenkeln 19 der Bodenschiene
18 liegt im verriegelten oder abgeschlossenen Zustand der Tür 1 das Dichtungsprofil
16, dessen freie Dichtungskante 17 auf den die Schenkel 19 der Bodenschiene 18 verbindenden
Steg 20 gepresst ist, ein.
[0028] Um bei einem Verschwenken des Türflügels 3 zum Öffnen der Tür 1 ein Schleifen des
Dichtungsprofils 16 zu verhindern, nimmt das Dichtungsprofil 16 in einer Stellung
der Treibstangen 12 des Schubstangenbeschlages 10, in der die Tür 1 entriegelt und
zu öffnen ist, eine Lage ein, in der das Dichtungsprofil 16 mit seiner freien Dichtungskante
17 in dem Dichtungsbeschlag 15 einliegt.
[0029] Zur Verlagerung des Dichtungsprofils 16 sind Mittel 21 vorgesehen, die beispielsweise
zwischen mindestens einer Treibstange 12 und einer das Dichtungsprofil 16 halternden
Schiene 22 angeordnete Kopplungsmittel und/oder ein Getriebe und/oder Hebelgestänge
oder dergleichen umfassen. Die Schiene 22 des Dichtungsprofils 16 kann beispielsweise
mit einer oder beiden längsseitigen Treibstangen 12 oder einer parallel zum Boden
7 verlaufenden Treibstange 12 gekoppelt sein. Im Weiteren können zur Anpressung der
freien Dichtungskante 17 auf dem Boden bzw. dem Steg 20 der Bodenschiene 18 Federn
23 zwischen der Schiene und einem die Schiene 23 lagernden U-Profil 24 des Dichtungsbeschlages
15 angeordnet sein, wobei das U-Profil 24 an dem Flügelrahmen 4 befestigt ist, und
zwar bei Anordnung bodenseitiger Schließbolzen 13 außerhalb des Bereichs der Beschlagnut
9. Sind bodenseitig keine Schließbolzen 13 vorgesehen, kann die Anordnung wahlweise
über der Beschlagnut 9 oder daneben, vorzugsweise in Richtung der Außenseite der Tür
1 versetzt erfolgen.
[0030] Ist eine Betätigung des Dichtungsbeschlages 15 mittel der Treibstangen 12 nicht realisierbar,
z.B. aufgrund der geringen Bewegung der Treibstangen 12, dann kann dem Dichtungsbeschlag
15 ein Antriebsmotor 25 zugeordnet werden, der zum einem mit den Mitteln 21 zur Verlagerung
des Dichtungsprofils 16 und zum anderen mit einem Näherungssensor 26 und/oder einer
Schnittstelle 27 gekoppelt ist, die entweder mit einer Fernbedienung, beispielsweise
eines Erfassungsgerätes für biometrische Merkmale, einer Haussteuerung, einem Smartphone
oder dergleichen, oder dem elektronischen Schloss 14 in Verbindung steht. Erkennt
der Näherungssensor 26 eine Annäherung des Türflügels 3 an den Blendrahmen oder erfolgt
eine entsprechende Signalisierung zum Verriegeln der Tür 1 an die Schnittstelle 27,
dann wird der Antriebsmotor 25 in Bewegung gesetzt, um das Dichtungsprofil 16 derart
zu verlagern, dass es mit seiner freien Dichtungskante 17 aus dem Dichtungsbeschlag
15 herausragt und die freie Dichtungskante 17 bodenseitig vorgespannt angepresst ist.
Stellt der Näherungssensor fest, dass die Tür 1 geöffnet wird, sich also der Türflügel
3 zu dem Blendrahmen 6 entfernt, oder es liegt ein entsprechendes Signal an der Schnittstelle
27, die auch drahtlos ausgebildet sein kann, an, wird das Dichtungsprofil 16 mittels
des Antriebsmotors 25 derart verlagert, dass es mit seiner freien Dichtungskante 17
in dem Dichtungsbeschlag 15 einliegt.
[0031] Das elastische Dichtungsprofil 16 kann gemäß den Fig. 9 und 11 einen schlauchförmigen
Querschnitt oder gemäß Fig. 10 lamellenförmig ausgebildet sein.
[0032] Der Tür 1 nach Fig. 12 sind sowohl bodenseitig als auch an den Längsseiten und oberseitig
Dichtungsbeschläge 15 mit verlagerbaren Dichtungsprofilen 16 zugeordnet, wobei die
Funktionsweise entsprechend den zuvor stehenden Erläuterungen realisiert ist, da der
Schubstangenbeschlag 10 in der Regel um den gesamten Umfang der Tür 1 geführt ist,
wobei es für die Erfindung unerheblich ist, ob die Tür 1 als eine Haustür oder eine
Terrassentür ausgebildet ist. Es ist auch denkbar, die Dichtungsbeschläge 15 und Dichtungsprofile
16 einem Flügelrahmen eines Fensters zuzuordnen, das mit dem entsprechenden Schubstangenbeschlag
10 bestückt und zum Öffnen verschwenkbar bzw. dreh-/kippbar angeordnet ist. Bei einer
umlaufenden Anordnung ist insbesondere an jeder Seite ein mit dem Schubstangenbeschlag
10 zusammenwirkender Dichtungsbeschlag 15 angeordnet. Das Dichtungsprofil 16 kann
beispielsweise einstückig ausgebildet und umlaufend angeordnet sein. Es wird sich
aufgrund einer gewählten Elastizität entsprechend verformen. Es ist auch möglich,
wie in Fig 12 angedeutet, jedem Dichtungsbeschlag 15 ein separates Dichtungsprofil
zuzuordnen. Selbstverständlich ist es mit umfasst, nicht an allen Seiten der Tür 1,
sondern an ausgebwählten Seiten Dichtungsbeschläge 15 mit verlagerbaren Dichtungsprofilen
16 anzuordnen. Beispielsweise wird die Unterseite 28 und/oder die Schließseite 29
und oder die Anschlagseite 30 und/oder die Oberseite 31 der Tür 1 bestückt. Der Fachmann
wird eine anforderungsgerechte Auswahl treffen.
Bezugszeichen
| 1. |
Tür |
17. |
Dichtungskante |
| 2. |
Verglasung |
18. |
Bodenschiene |
| 3. |
Türflügel |
19. |
Schenkel |
| 4. |
Flügelrahmen |
20. |
Steg |
| 5. |
Band |
21. |
Mittel |
| 6. |
Blendrahmen |
22. |
Schiene |
| 7. |
Boden |
23. |
Feder |
| 8. |
Griffstück |
24. |
U-Profil von 15 |
| 9. |
Beschlagnut |
25. |
Antriebsmotor |
| 10. |
Schubstangenbeschlag |
26. |
Näherungssensor |
| 11. |
Stulpschiene |
27. |
Schnittstelle |
| 12. |
Treibstange |
28. |
Unterseite |
| 13. |
Schließbolzen |
29. |
Schließseite |
| 14. |
Schloss |
30. |
Anschlagseite |
| 15. |
Dichtungsbeschlag |
31. |
Oberseite |
| 16. |
Dichtungsprofil |
|
|
1. Tür mit einem Griffstück (8), das mit einem in einer Beschlagnut (9) eines Türflügels
(3) zumindest auf einer Schließseite angeordneten Schubstangenbeschlag (10) zusammenwirkt,
wobei der Schubstangenbeschlag (10) aus verschiebbaren Treibstangen (12) zusammengesetzt
ist, denen zumindest ein Schließbolzen (13) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Treibstangen (12) mit einem sich mindestens über eine Breite und/oder Höhe
des Türflügels (3) erstreckenden Dichtungsbeschlag (15) derart zusammenwirkt, dass
in einer Treibstangenstellung ein Dichtungsprofil (16) mit seiner freien Dichtungskante
(17) aus dem Dichtungsbeschlag (15) heraus und in einer anderen Treibstangenstellung
in den Dichtungsbeschlag (15) hinein verlagerbar ist.
2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubstangenbeschlag (10) mittels des Griffstückes (8) und/oder eines Schlosses
(14) und/oder eines Motors verschiebbar ist.
3. Tür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (16) in einer verriegelten Stellung des Treibstangenbeschlages
mit seiner freien Dichtungskante (17) über den Dichtungsbeschlag (15) vorsteht und
in einer entriegelten Stellung und/oder einer Dreh-/Kipp-Stellung in dem Dichtungsbeschlag
(15) einliegt.
4. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine parallel zu dem Dichtungsprofil (16) verlaufende Treibstange (12) des Schubstangenbeschlages
(10) über eine Umlenkung mit einem Betätiger zur Verlagerung des Dichtungsprofils
(16), derart zusammenwirkt, dass in einer Schließstellung das Dichtungsprofil (16)
mit seiner freien Dichtungskante (17) aus dem Dichtungsbeschlag (15) heraus und beim
Öffnen des Türflügels (3) in den Dichtungsbeschlag (15) hinein verlagerbar ist.
5. Tür mit einem sich über eine Breite des Türflügels (3) erstreckenden Dichtungsbeschlag
(15), dadurch gekennzeichnet, dass dem Dichtungsbeschlag (15) ein Antriebsmotor (25) mit einer mit einem Näherungssensor
(26) gekoppelten elektronischen Steuerung derart zugeordnet ist, dass beim Erreichen
einer durch den Näherungssensor (26) erfassten Schließstellung ein Dichtungsprofil
(16) mit seiner freien Dichtungskante (17) aus dem Dichtungsbeschlag (15) heraus und
beim Öffnen des Türflügels (3) in den Dichtungsbeschlag (15) hinein verlagerbar ist.
6. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (16) in der über den Dichtungsbeschlag (15) vorstehenden Endlage
in eine schwellenseitige Bodenschiene (18) eintaucht.
7. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (16) unter der Wirkung mindestens einer Feder (23) in der über
den Dichtungsbeschlag (15) vorstehenden Endlage gehalten ist.
8. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (16) an seiner freien Dichtungskante (17) mindestens eine Dichtlamelle
aufweist.
9. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsbeschlag (15) neben einer den Schubstangenbeschlag (10) aufnehmenden
Beschlagnut (9) angeordnet ist.
10. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsprofil (16) in einer Schiene (22) angeordnet und mittels eines Getriebes
verlagerbar ist.
11. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubstangenbeschlag (10) Eckumlenker umfasst und sich umlaufend um den Türflügel
(3) erstreckt, wobei dem Schubstangenbeschlag (10) zugeordnete Schließbolzen (13)
mit rahmenseitigen Schließstücken zusammenwirken.
12. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubstangenbeschlag (10) als ein Dreh-/Kippbeschlag ausgebildet ist.
13. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine parallel zu dem Dichtungsprofil (16) verlaufende Treibstange (12) des Schubstangenbeschlages
(10) über eine Umlenkung mit einem Betätiger zur Verlagerung des Dichtungsprofils
(16), derart zusammenwirkt, dass in einer Schließstellung das Dichtungsprofil (16)
mit seiner freien Dichtungskante (17) aus dem Dichtungsbeschlag (15) heraus und beim
Öffnen des Türflügels (3) in den Dichtungsbeschlag (15) hinein verlagerbar ist.