[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1
und ein Verfahren zu deren Betrieb.
[0002] Eine entsprechende Ventilanordnung ist aus der
US 5 305 789 bekannt. Diese Ventilanordnung soll zur Verwendung in einem hydraulischen Fahrantrieb
weitergebildet werden.
[0003] Bei einem Fahrantrieb wird die Drehgeschwindigkeit der Räder typischerweise im Zulauf
eingestellt. Darüber hinaus muss insbesondere bei einem Fahrantrieb im offenen hydraulischen
Kreis eine Begrenzung des zum Tank zurückfließenden Volumenstroms erfolgen, damit
das Fahrzeug bei Bergabfahrt nicht unkontrolliert beschleunigt. Eine entsprechende
Ventilanordnung ist aus der
EP 1 355 065 B1 bekannt. Dabei ist entweder die Regelung im Zulauf oder die Regelung im Rücklauf
hydraulisch wirksam. Speziell beim Übergang zwischen den Betriebszuständen Zulaufregelung
bzw. Rücklaufregelung kommt es in der Folge zu Instabilitäten.
[0004] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ventilanordnung besteht darin, dass derartige Instabilitäten
vermieden werden. Weiter ist die Ventilanordnung einfach aufgebaut. Darüber hinaus
können alle Räder des Fahrantriebs gesondert mit entsprechenden ersten Aktuatoren
angetrieben werden. Insbesondere bei Geradeausfahrt ist der synchrone Lauf aller ersten
Aktuatoren sichergestellt und zwar sowohl bei Bergauffahrt und als auch Bergabfahrt.
[0005] Gemäß dem selbständigen Anspruch wird vorgeschlagen, dass den ersten Aktuatoren ein
gemeinsamer Stromregler zugeordnet ist, wobei jedem ersten Aktuator ein Fluidströmungspfad
zugeordnet ist, welcher ausgehend von der Pumpe, weiter über die jeweilige erste Blende,
weiter über die jeweilige erste Druckwaage, weiter über den jeweiligen ersten Aktuator,
weiter über den gemeinsamen Stromregler zur Druckfluidsenke führt, wobei die erste
Druckwaage so eingerichtet ist, dass sie einen Druck zwischen sich und der betreffenden
ersten Blende auf einen höchsten Lastdruck einregelt, welcher ausschließlich unter
Einbeziehung der ersten Aktuatoren gebildet wird.
[0006] Die Ventileinrichtung ist zur Verwendung mit einem Druckfluid vorgesehen, bei dem
es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit und höchst vorzugsweise um Hydrauliköl handelt.
Vorzugsweise hat die Ventilanordnung einen Pumpenanschluss zum Anschluss der Pumpe,
einen Rücklaufanschluss zum Anschluss der Druckfluidsenke und für jeden ersten Aktuator
zwei Arbeitsanschlüsse. Im Fall eines offenen hydraulischen Kreises ist die Druckfluidsenke
ein Tank, aus dem die Pumpe Druckfluid ansaugt. Im Falle eines geschlossenen hydraulischen
Kreises ist die Druckfluidsenke ein Sauganschluss der Pumpe. Die erste Blende kann
von zwei gesonderten Steuerkanten gebildet werden, wobei abhängig von der Bewegungsrichtung
des betreffenden Aktuators nur jeweils eine der beiden Steuerkanten hydraulisch wirksam
ist. Die ersten Steuerventile sind vorzugsweise so eingerichtet, dass neben der Bewegungsgeschwindigkeit
auch die Bewegungsrichtung des zugeordneten ersten Aktuators steuerbar ist. Die erste
Blende ist vorzugsweise stetig verstellbar. Es kann sich aber auch um eine Blende
handeln, die nur zwei Stellzustände aufweist, wobei sie vorzugsweise im ersten Stellzustand
ganz verschlossen ist, wobei sie im zweiten Stellzustand einen definierten Strömungswiderstand
aufweist. Der Lastdruck eines ersten Aktuators ist derjenige Druck, welcher unmittelbar
stromabwärts der betreffenden ersten Druckwaage anliegt. Der entsprechende höchste
Lastdruck kann mittels einer Wechselventil-Kaskade oder gemäß der
US 5 305 789 ermittelt werden. Bei den ersten Aktuatoren handelt es sich vorzugsweise um Hydromotoren,
welche höchst vorzugsweise Bestandteil eines Radantriebs eines Fahrzeugs, beispielsweise
einer mobilen Hubarbeitsbühne, sind.
[0007] Die hydraulische Schaltung gemäß der
US 5 305 789 zeichnet sich dadurch aus, dass an allen ersten Blenden der Steuerventile der gleiche
Druckabfall anliegt und zwar unabhängig vom Betriebszustand der Ventilanordnung. Damit
wirkt diese hydraulische Schaltung wie ein Volumenstromteiler, wobei das Aufteilungsverhältnis
der Volumenströme zu den verschiedenen ersten Aktuatoren mittels der ersten Blenden
einstellbar ist. Mit dem gemeinsamen Stromregler im Rücklauf wird das Fahrzeug bei
Bergabfahrt gebremst. Der Stromregler ist hydraulisch immer dann wirksam, wenn der
dort eingestellte Volumenstrom kleiner als die Summe der an den Steuerventilen eingestellten
Volumenströme ist. Eben dieser Betriebszustand wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
angestrebt. Auch in diesem Betriebszustand bleibt die mit den ersten Blenden eingestellte
Volumenstromaufteilung erhalten. Dementsprechend wird mit dem Stromregler im Rücklauf
die mittlere Geschwindigkeit aller ersten Aktuatoren eingestellt. Mit den ersten Blenden
der Steuerventile wird eingestellt, ob der betreffende erste Aktuator gegenüber dieser
mittleren Geschwindigkeit schneller oder langsamer laufen soll. Diese beiden Regelungen
sind gleichzeitig aktiv, wobei sich insgesamt ein stabiles Systemverhalten ergibt.
[0008] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der Erfindung angegeben.
[0009] Es kann vorgesehen sein, dass den ersten Aktuatoren eine gemeinsame zweite Druckwaage
zugeordnet ist, welche in den genannten Fluidströmungspfaden zwischen der Pumpe und
der jeweiligen ersten Blende angeordnet ist, wobei die zweite Druckwaage so eingerichtet
ist, dass sie einen Druck stromaufwärts des Stromreglers auf einen vorgegebenen Wert
einregelt. Vorzugsweise wird der genannte Druck unmittelbar stromaufwärts des Stromreglers
abgegriffen. Hierdurch wird erreicht, dass am Eingang des Stromreglers ein genügend
hoher Druck anliegt und zwar unabhängig davon, ob das Fahrzeug bergauf oder bergab
fährt. Damit kann der Stromregler seine Regelfunktion ordnungsgemäß erfüllen. Weiter
vermindert die zweite Druckwaage die Schwingungsneigung des Gesamtsystems. Darüber
hinaus ermöglicht die zweite Druckwaage die weiter unten angesprochene Hinzunahme
von weiteren zweiten Aktuatoren, die ebenfalls über die Pumpe versorgt werden.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass der genannte Druck stromaufwärts des Stromreglers über
eine zweite Blende an die zweite Druckwaage angeschlossen ist. Hierdurch werden Systemschwingungen
gedämpft. Die zweite Blende hat vorzugsweise einen festen Strömungswiderstand.
[0011] Es kann wenigstens ein zweiter Aktuator vorgesehen sein, welcher von der Pumpe parallel
zu den wenigstens zwei ersten Aktuatoren mit Druckfluid versorgbar ist. In einem Fahrzeug
sind neben den Radantrieben in Form der ersten Aktuatoren weitere zweite Aktuatoren
vorhanden. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ventilanordnung besteht darin, dass diese
ebenfalls von der Pumpe her mit Druckfluid versorgbar sind und zwar, ohne dass die
Funktion des Radantriebs beeinträchtigt wird.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass die zweiten Aktuatoren zwischen der Pumpe und der zweiten
Druckwaage parallel an die genannten Fluidströmungspfade angeschlossen sind. In diesem
Bereich werden die genannten Fluidströmungspfade von einer gemeinsamen Leitung gebildet,
an welche die zweiten Aktuatoren parallel angeschlossen sind. In der Folge bewirkt
die zweite Druckwaage, dass die Belastung der Pumpe durch die zweiten Aktuatoren die
Regelung der ersten Aktuatoren nicht nachteilig beeinflusst.
[0013] Es kann ein Pumpenregler vorgesehen sein, welcher so eingerichtet ist, dass der Förderdruck
der Pumpe auf einen Wert eingeregelt wird, welcher um eine vorgegebene Druckdifferenz
oberhalb eines höchsten Lastdrucks ist, welcher unter Einbeziehung aller ersten Aktuatoren
und, soweit vorhanden, aller zweiter Aktuatoren gebildet wird. Damit reicht der Förderdruck
der Pumpe zur Versorgung aller erster und zweiter Aktuatoren aus. Eine Besonderheit
der erfindungsgemäßen Ventilanordnung besteht darin, dass die ersten Druckwaagen und
der Pumpenregler von unterschiedlichen höchsten Lastdrücken angesteuert werden. Bei
den ersten Druckwaagen werden ausschließlich die ersten Aktuatoren berücksichtigt,
wobei beim Pumpenregler alle ersten und zweiten Aktuatoren berücksichtigt werden.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass der Stromregler eine verstellbare dritte Blende und
eine dritte Druckwaage umfasst, welche in Reihe geschaltet sind, wobei die dritte
Druckwaage so eingerichtet ist, dass sie den Druckabfall an der dritten Blende auf
einen vorgegebenen Wert einregelt. Die dritte Blende ist vorzugsweise stetig verstellbar,
beispielsweise mittels eines Elektromagneten. Die dritte Blende kann stromaufwärts
oder stromabwärts der dritten Druckwaage angeordnet sein.
[0015] Schutz wird außerdem für ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung
beansprucht, wobei ein am Stromregler eingestellter Volumenstrom kleiner als eine
Summe der mittels der ersten Blenden eingestellten Volumenströme ist. Damit ist sichergestellt,
dass der Stromregler den Volumenstrom im Rücklauf nach oben begrenzt. Die ersten Blenden
sind so weit geöffnet, dass auch ein größerer Fluidstrom hindurchfließen könnte, wenn
der Stromregler dies zulassen würde. Dabei wird ausgenutzt, dass es für die Aufteilung
der Volumenströme auf die verschiedenen ersten Verbraucher nur auf die relative Einstellung
der ersten Blenden zueinander ankommt und nicht auf deren absolute Einstellung. Die
Einstellung der ersten Blenden und/oder des Stromreglers werden während des Betriebs
vorzugsweise fortlaufend verändert, um die Fahrgeschwindigkeit des entsprechenden
Fahrzeugs an die Vorgabe des Fahrers anzupassen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird
vorzugsweise auf einer Steuervorrichtung implementiert, welche einen programmierbaren
Digitalrechner umfasst, wobei die ersten Steuerventile und der Stromregler an die
Steuervorrichtung angeschlossen sind.
[0016] Die Volumenströme an den ersten Blenden können in Abhängigkeit des am Stromregler
eingestellten Volumenstroms verstellt werden. Der Stromregler kann in Abhängigkeit
eines, beispielsweise über ein Bedienelement vorgegebenen, Fahrerwunsches einen Volumenstrom
einstellen. Der Zusammenhang zwischen Fahrerwunsch und Volumenstrom kann in einer
zeitlichen Reihenfolge zur Bedienung und/oder positionsabhängigen Reihenfolge zum
Bedienelement stehen. Der Stromregler kann in Abhängigkeit eines Bedienelementes und/oder
eines externen Systems einen Volumenstrom einstellen, beispielsweise, um die Fahrgeschwindigkeit
in einem Notfall anzupassen oder autonome Fahrvorgänge zu ermöglichen.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass der am Stromregler eingestellte Volumenstrom um einen
vorgegebenen Faktor kleiner als die Summe der mittels der ersten Blenden eingestellten
Volumenströme ist. Der genannte Faktor ist vorzugsweise fest vorgegeben.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass bei der Einstellung der ersten Blende und/oder des
Stromreglers ein Lenkwinkel eines Fahrzeugs berücksichtigt wird, dessen Bestandteil
die Ventilanordnung ist. Hierdurch wird dem Umstand Rechnungen getragen, dass sich
bei Kurvenfahrt die kurvenäußeren Räder schneller drehen als die kurveninneren Räder.
[0019] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schaltplan des Teils einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung, der die ersten
Aktuatoren umfasst; und
- Fig. 2
- einen Schaltplan des Teils der erfindungsgemäßen Ventilanordnung, der die zweiten
Aktuatoren umfasst.
[0021] Fig. 1 zeigt einen Schaltplan des Teils einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung 10,
der die ersten Aktuatoren 11 umfasst. Die vorliegende Ventilanordnung 10 ist beispielhaft
als offener hydraulischer Kreis ausgebildet. Die Druckfluidsenke 13 wird damit von
einem Tank gebildet, wobei alle Tanksymbole 13 in Fig. 1 und 2 den gleichen Tank bezeichnen.
Eine Pumpe 20 saugt Druckfluid aus dem Tank 13 an und fördert es zu einer gemeinsamen
zweiten Druckwaage 50. Zwischen der Pumpe 20 und der zweiten Druckwaage 50 ist ein
Abzweig 80 vorgesehen, über den Druckfluid zu den zweiten Aktuatoren (Nr. 12 in Fig.
2) gefördert werden kann, wobei dieser Abzweig 80 in Fig. 2 fortgesetzt ist.
[0022] Die Pumpe 20 hat vorzugsweise ein verstellbares Verdrängungsvolumen, wobei sie beispielsweise
als Axialkolbenpumpe ausgebildet ist. Der Pumpe 20 ist ein Pumpenregler 21 zugeordnet,
welcher den Förderdruck 24 der Pumpe 20 auf einen Druck einregelt, der um eine vorgegebene
Druckdifferenz oberhalb eines höchsten Lastdrucks 23 liegt, welcher unter Einbeziehung
aller ersten Aktuatoren 11 und aller zweiten Aktuatoren (Nr. 12 in Fig. 2) gebildet
wird. Dabei verstellt der Pumpenregler 21 das Verdrängungsvolumen der Pumpe 20. Der
Pumpenregler 21 kann darüber hinaus weitere Funktionen, wie eine Druckabschneidung
und/oder eine Leistungsbegrenzung haben.
[0023] Stromabwärts der zweiten Druckwaage 50 zweigt sich der Fluidstrom auf mehrere parallele
Fluidströmungspfade auf, welche jeweils zu einem ersten Steuerventil 30 und weiter
zu einem zugeordneten ersten Aktuator 11 führen. Das erste Steuerventil 30 hat vorliegend
drei Schaltstellungen. Die mittlere Schaltstellung ist vorzugsweise eine Sperrstellung
33, in welcher der zugeordnete erste Aktuator 11 sich nicht bewegt, wobei er hydraulisch
eingespannt ist. In der in Fig. 1 linken Schaltstellung dreht sich der erste Aktuator
11, der vorliegend als Hydromotor ausgebildet ist, beispielsweise nach rechts. In
der in Fig. 1 rechten Schaltstellung dreht sich der genannte erste Aktuator 11 in
die entgegengesetzte Richtung. Das erste Steuerventil 30 umfasst eine erste Blende
31, die in der Sperrstellung 33 ganz verschlossen ist, wobei ihre freie Querschnittsfläche
bei einer Verstellung von der Sperrstellung 33 weg stetig zunimmt. Das erste Steuerventil
30 ist vorzugsweise elektrisch verstellbar.
[0024] Ausgehend von der ersten Blende 31 fließt das Druckfluid über eine erste Druckwaage
40 zu Richtungssteuermitteln 32 innerhalb des ersten Steuerventils 30, wobei das Druckfluid
von dort weiter zum zugeordneten ersten Aktuator 11 fließt. Mit der ersten Blende
31 wird die Bewegungsgeschwindigkeit des ersten Aktuators 11 eingestellt, wobei mit
den Richtungssteuermitteln 32, die vorzugsweise durch verstellbare Blenden gebildet
werden, dessen Bewegungsrichtung eingestellt wird. Es versteht sich, dass die erste
Blende 31 auch Bestandteil der Richtungssteuermittel 32 sein kann.
[0025] Die erste Druckwaage 40 ist entsprechend der
US 5 305 789 ausgebildet. Der gesamte Inhalt der
US 5 305 789 wird in Bezug genommen und zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht. Die erste
Druckwaage 40 hat eine Regelblende 43 und eine Lastmeldeblende 44. Die freie Querschnittsfläche
der Regelblende 43 nimmt ausgehend von einer ganz geschlossenen Endstellung stetig
zu, wenn die erste Druckwaage 40 zur gegenüberliegenden Endstellung bewegt wird. Die
Lastmeldeblende 44 ist nur dann geöffnet, wenn die Regelblende 43 ganz geöffnet ist,
wobei sie im Übrigen ganz geschlossen ist. In Öffnungsrichtung der Regelblende 43
wird die erste Druckwaage 40 vom höchsten Lastdruck 42 aller ersten Aktuatoren 11
beaufschlagt. In Schließrichtung der Regelblende 43 wird die erste Druckwaage 40 vom
Druck zwischen der ersten Blende 31 und der Regelblende 43 beaufschlagt. Die erste
Druckwaage 40 hat entweder keine oder nur eine sehr schwache Feder. Dementsprechend
regelt sie den Druck zwischen der Regelblende 43 und der ersten Blende 31 auf den
höchsten Lastdruck 42 aller ersten Aktuatoren 11 ein.
[0026] Der höchste Lastdruck 42 aller erster Aktuatoren 11 wird vorliegend mittels der Lastmeldeblende
44 ermittelt. Der Lastdruck 41 eines ersten Aktuators 11 entspricht vorliegend dem
Druck der stromabwärts der Regelblende 43 anliegt. Da nur die lasthöchste erste Druckwaage
40 ganz geöffnet ist, wird nur deren Lastdruck 41 über die Lastmeldeblende 44 zum
zweiten Wechselventil 22 als höchster Lastdruck 42 aller ersten Aktuatoren 11 gemeldet.
Es versteht sich, dass anstelle der Lastmeldeblende 44 auch eine Wechselventilkaskade
Verwendung finden kann, wie sie in Fig. 2 mit Bezug auf die zweiten Aktuatoren erläutert
ist. An dem zweiten Wechselventil 22 liegt eingangsseitig auch der höchste Lastdruck
81 aller zweiter Aktuatoren (Nr. 12 in Fig. 2) an. Der Ausgang des zweiten Wechselventils
22 ist an den Pumpenregler 21 angeschlossen, so dass dort der höchste Lastdruck 23
aller ersten und zweiten Aktuatoren anliegt.
[0027] Ausgehend von den ersten Aktuatoren 11 fließt das Druckfluid über die Richtungssteuermittel
32 des jeweils zugeordneten ersten Steuerventils 30 zu einem gemeinsamen Stromregler
60 und von dort weiter zur Druckfluidsenke 13. Wenn im Rahmen der vorliegenden Anmeldung
von einem Fluidströmungspfad die Rede ist, der über den ersten Aktuator 11 führt,
so ist damit gemeint, dass, wenn in den ersten Aktuator 11 Druckfluid hineinfließt,
im gleichen Augenblick auch wieder Druckfluid aus diesem herausfließt. Vorzugsweise
ist der in den ersten Aktuator hineinfließende Volumenstrom gleich dem aus dem ersten
Aktuator herausfließenden Volumenstrom. Es versteht sich, dass das Druckfluid im ersten
Aktuator 11 mechanische Arbeit verrichtet und nicht einfach nur durch den ersten Aktuator
11 hindurchfließt.
[0028] Der Stromregler 60 ist vorliegend als 2-Wege-Stromregler ausgebildet. Er hat eine
stetig verstellbare dritte Blende 61, mit welcher der gewünschte Volumenstrom eingestellt
wird. Vorliegend ist die dritte Blende 61 elektrisch verstellbar. Weiter ist eine
dritte Druckwaage 62 vorgesehen, welche den Druckabfall an der dritten Blende 61 auf
einen vorgegebenen Wert einregelt, welcher mittels der Vorspannung der entsprechenden
Feder 64 vorgegeben wird. Die dritte Blende 61 und die dritte Druckwaage 62 sind in
Reihe geschaltet, wobei es auf die Reihenfolge nicht ankommt.
[0029] Der Druck 63 unmittelbar stromaufwärts des Stromreglers 60 beaufschlagt die zweite
Druckwaage 50 über eine zweite Blende 51 in Schließrichtung. In Öffnungsrichtung ist
die zweite Druckwaage 50 von einer Feder 52 beaufschlagt. Der entsprechende Federraum
ist vorzugsweise zum Tank 13 hin oder atmosphärisch druckentlastet. Die zweite Druckwaage
50 bewirkt, dass der Druck 63 stromaufwärts des Stromreglers 60 einen vorgegebenen
Wert hat, der von der Vorspannung der Feder 52 bestimmt wird. Hierbei ist anzumerken,
dass sich dieser Druck 63 unmittelbar auf den Lastdruck 41 der ersten Aktuatoren 11
auswirkt, der wiederum in die Regelung 21 des Förderdrucks 24 der Pumpe 20 eingeht.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung besteht gerade darin, dass diese beiden
überlagerten Regelungen nicht zu Instabilitäten bzw. Systemschwingungen führen.
[0030] Die ersten Aktuatoren 11 treiben vorzugsweise die Räder eines Fahrzeugs an. Bei Geradausfahrt
drehen sich diese üblicherweise gleich schnell. Dies wird dadurch erreicht, dass die
ersten Blenden 31 alle gleich eingestellt werden. An allen ersten Blenden 31 liegen
die gleichen Drücke an, nämlich eingangsseitig der Druck stromabwärts der zweiten
Druckwaage 50 und ausgangsseitig der durch die ersten Druckwaagen 40 eingeregelte
höchste Lastdruck 42 aller ersten Aktuatoren 11. Somit fließt durch alle ersten Blenden
31 der gleiche Volumenstrom. Der Öffnungsquerschnitt der ersten Blenden 31 ist dabei
so groß eingestellt, dass der am Stromregler 60 eingestellte Volumenstrom den Gesamtvolumenstrom
begrenzt und nicht etwa ein sehr hoher Strömungswiderstand der ersten Blenden 31.
Damit ist insbesondere sichergestellt, dass sich das Fahrzeug bei Bergabfahrt nicht
unkontrolliert beschleunigt. Die zweite Druckwaage 50 bewirkt bei ebenem und ansteigendem
Gelände im Wesentlichen einen konstanten Druck 63. Bei stark abfallendem Gelände steigt
der Druck 63 über den durch die Feder 53 vorgegeben Druck und schließt die zweite
Druckwaage 50 komplett. Die Nachsaugung aus der Druckfluidsenke 13 zur Versorgung
der Aktuatoren 11 erfolgt in diesem Fall über die Rückschlagventile 14.
[0031] Bei Kurvenfahrt drehen sich die einzeln angetriebenen Räder entsprechend ihrem jeweiligen
Bahnradius unterschiedlich schnell. Dementsprechend werden die ersten Blenden 31 entsprechend
des vom Fahrer mittels eines Lenkrads vorgegebenen Lenkwinkels unterschiedlich eingestellt.
Soweit die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs als Ganzes konstant bleibt, braucht die
Einstellung des Stromreglers 60 hierbei nicht oder allenfalls nur geringfügig verändert
zu werden. Je nach Ansteuerungsstrategie können die ersten Blenden 31 entsprechend
des vom Fahrer mittels des Lenkrads vorgegebenen Lenkwinkels unterschiedlich eingestellt
werden, um den Einfluss der ersten Druckwaagen 40 zu begünstigen.
[0032] Fig. 2 zeigt einen Schaltplan des Teils 10' der erfindungsgemäßen Ventilanordnung,
der die zweiten Aktuatoren 12 umfasst. Wie bereits erläutert, sind die ersten Aktuatoren
(Nr. 11 in Fig. 1) in erster Linie Hydromotore, welche die Räder eines Fahrzeugs antreiben.
In einem Fahrzeug können darüber hinaus weitere zweite Aktuatoren 12 vorhanden sein.
Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Lenkzylinder handeln, mit dem der Lenkeinschlag
der zugeordneten Räder eingestellt wird. Bei einer Hubarbeitsbühne oder einem Gabelstapler
kann beispielsweise ein Hubzylinder vorhanden sein, mit dem ein Arbeitskorb oder eine
Hubgabel angehoben wird. Bei einem Hydraulikbagger werden der Ausleger, der Stiel
und der Löffel jeweils von gesonderten Hydraulikzylindern angetrieben. Auch diese
zweiten Aktuatoren 12 sollen von der Pumpe 20 mit Druckfluid versorgt werden. Dies
geschieht über den bereits angesprochenen Abzweig 80, welcher sich vorliegend zu allen
zweiten Aktuatoren 12 parallel verzweigt. Damit der Förderdruck der Pumpe auch zur
Versorgung der zweiten Aktuatoren 12 ausreicht, wird auch deren höchster Lastdruck
81 ermittelt und an den Pumpenregler (Nr. 21 in Fig. 1) weitergemeldet, so dass dort
der höchste Lastdruck aller erster und zweiter Aktuatoren anliegt.
[0033] Rein beispielhaft sind die zweiten Aktuatoren 12 nach dem sogenannten Load-Sensing-Prinzip
mit Lastkompensation zusammengeschaltet, wobei auch andere Verschaltungen denkbar
sind, solange der höchste Lastdruck 81 aller zweiten Aktuatoren 12 ermittelt wird.
Insbesondere kann auf die vierte Druckwaage 72 zur Lastkompensation verzichtet werden.
[0034] Jedem zweiten Aktuator 12 ist ein zweites Steuerventil 70 zugeordnet. Dieses hat
eine mittlere Sperrstellung 75 und eine erste und eine zweite Bewegungsstellung, die
jeweils eine entgegengesetzte Bewegungsrichtung des betreffenden zweiten Aktuators
12 bewirken. Ein freier Blendenquerschnitt einer Zulaufblende 74 ist mittels einer
Verstellung des zweiten Steuerventils 70 stetig verstellbar. Der Druck stromabwärts
der Zulaufblende 74 ist an einem Lastdruckabgriff des ersten Steuerventils 70 herausgeführt.
In der Sperrstellung liegt dort der Druck im Tank 13 an, so dass unbewegte zweite
Aktuatoren 12 bei der Ermittlung des höchsten Lastdrucks nicht berücksichtigt werden,
da diese nicht mit Druckfluid versorgt werden. Bei einer Bewegung des zweiten Aktuators
12 liegt der Lastdruck dieses Aktuators am Lastdruckabgriff 71 an. Mittels der vierten
Druckwaage 72 wird der Druckabfall an der Zulaufblende 74 auf einen konstanten Wert
eingeregelt, so dass der durch die Zulaufblende 74 fließende Volumenstrom allein von
deren Einstellung und nicht von der am betreffenden zweiten Aktuator 12 angreifenden
Last abhängt. Die Lastdruckabgriffe 71 sind an eine Kaskade von ersten Wechselventilen
73 angeschlossen, an deren Ausgang der höchste Lastdruck 81 aller zweiten Aktuatoren
12 anliegt.
Bezugszeichen
[0035]
- 10
- Ventilanordnung
- 10'
- Teil der Ventilanordnung, welcher die zweiten Aktuatoren umfasst
- 11
- erster Aktuator
- 12
- zweiter Aktuator
- 13
- Druckfluidsenke
- 14
- Rückschlagventil
- 20
- Pumpe
- 21
- Pumpenregler
- 22
- zweites Wechselventil
- 23
- höchster Lastdruck aller erster und zweiter Aktuatoren
- 24
- Förderdruck der Pumpe
- 30
- erstes Steuerventil
- 31
- erste Blende
- 32
- Richtungssteuermittel
- 33
- Sperrstellung
- 40
- erste Druckwaage
- 41
- Lastdruck eines ersten Aktuators
- 42
- höchster Lastdruck aller erster Aktuatoren
- 43
- Regelblende
- 44
- Lastmeldeblende
- 50
- zweite Druckwaage
- 51
- zweite Blende
- 53
- Feder der zweiten Druckwaage
- 60
- Stromregler
- 61
- dritte Blende
- 62
- dritte Druckwaage
- 63
- Druck stromaufwärts des Stromreglers
- 64
- Feder an der dritten Druckwaage
- 70
- zweites Steuerventil
- 71
- Lastdruckabgriff
- 72
- vierte Druckwaage
- 73
- erstes Wechselventil
- 74
- Zulaufblende
- 75
- Sperrstellung
- 80
- Abzweig zu den zweiten Aktuatoren
- 81
- höchster Lastdruck der zweiten Aktuatoren
1. Ventilanordnung (10) zur Verwendung mit wenigstens zwei ersten Aktuatoren (11), einer
Pumpe (20) und einer Druckfluidsenke (13), wobei jedem ersten Aktuator (11) ein erstes
Steuerventil (30) und eine erste Druckwaage (40) zugeordnet sind, wobei jedes erste
Steuerventil (30) jeweils eine verstellbare erste Blende (31) aufweist, mit welcher
die Bewegungsgeschwindigkeit des betreffenden ersten Aktuators (11) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass den ersten Aktuatoren (11) ein gemeinsamer Stromregler (60) zugeordnet ist, wobei
jedem ersten Aktuator ein Fluidströmungspfad zugeordnet ist, welcher ausgehend von
der Pumpe (20), weiter über die jeweilige erste Blende (31), weiter über die jeweilige
erste Druckwaage (40), weiter über den jeweiligen ersten Aktuator (11), weiter über
den gemeinsamen Stromregler (60) zur Druckfluidsenke (13) führt, wobei die erste Druckwaage
(40) so eingerichtet ist, dass sie einen Druck zwischen sich und der betreffenden
ersten Blende (31) auf einen höchsten Lastdruck (42) einregelt, welcher ausschließlich
unter Einbeziehung der ersten Aktuatoren (11) gebildet wird.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1,
wobei den ersten Aktuatoren (11) eine gemeinsame zweite Druckwaage (50) zugeordnet
ist, welche in den genannten Fluidströmungspfaden zwischen der Pumpe (20) und der
jeweiligen ersten Blende (31) angeordnet ist, wobei die zweite Druckwaage (50) so
eingerichtet ist, dass sie einen Druck (63) stromaufwärts des Stromreglers (60) auf
einen vorgegebenen Wert einregelt.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 2,
wobei der genannte Druck (63) stromaufwärts des Stromreglers (60) über eine zweite
Blende (51) an die zweite Druckwaage (50) angeschlossen ist.
4. Ventilanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei wenigstens ein zweiter Aktuator (12) vorgesehen ist, welcher von der Pumpe (20)
parallel zu den wenigstens zwei ersten Aktuatoren (11) mit Druckfluid versorgbar ist.
5. Ventilanordnung nach Anspruch 4,
wobei die zweiten Aktuatoren (12) zwischen der Pumpe (20) und der zweiten Druckwaage
(50) parallel an die genannten Fluidströmungspfade angeschlossen sind.
6. Ventilanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei ein Pumpenregler (21) vorgesehen ist, welcher so eingerichtet ist, dass der
Förderdruck (24) der Pumpe (20) auf einen Wert eingeregelt wird, welcher um eine vorgegebene
Druckdifferenz oberhalb eines höchsten Lastdrucks (23) ist, welcher unter Einbeziehung
aller ersten Aktuatoren (11) und, soweit vorhanden, aller zweiter Aktuatoren (12)
gebildet wird.
7. Ventilanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Stromregler (60) eine verstellbare dritte Blende (61) und eine dritte Druckwaage
(62) umfasst, welche in Reihe geschaltet sind, wobei die dritte Druckwaage (62) so
eingerichtet ist, dass sie den Druckabfall an der dritten Blende (61) auf einen vorgegebenen
Wert einregelt.
8. Verfahren zum Betrieb einer Ventilanordnung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei ein am Stromregler (60) eingestellter Volumenstrom kleiner als eine Summe der
mittels der ersten Blenden (31) eingestellten Volumenströme ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
wobei der am Stromregler (60) eingestellte Volumenstrom um einen vorgegebenen Faktor
kleiner als die Summe der mittels der ersten Blenden (31) eingestellten Volumenströme
ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
wobei bei der Einstellung der ersten Blende (31) und/oder des Stromreglers (60) ein
Lenkwinkel eines Fahrzeugs berücksichtigt wird, dessen Bestandteil die Ventilanordnung
(10) ist.