[0001] Die Anmeldung betrifft einen schallabsorbierenden Hallentrennvorhang für Sporthallen,
Veranstaltungs- und Messehallen, Werkshallen und ähnliche Räume.
[0002] Trennvorhänge für Sporthallen werden in der Regel zweilagig aus Kunststofffolie oder
Kunststoffplane oder Kunstleder hergestellt und bei Bedarf von der Hallendecke herabgelassen.
Damit kann erreicht werden, dass eine Halle in Teilbereiche aufgeteilt und jede Teilhalle
durch verschiedene Personengruppen für verschiedene oder gleiche Sportarten genutzt
werden kann. Auch in anderen Hallen ist durch einen Hallentrennvorhang die unterschiedliche
Nutzung von Teilbereichen der Halle möglich. Bei Nutzung der Teilhallen können in
vielen Fällen relativ hohe Schallpegel auftreten, z.B. in Sporthallen. Hallentrennvorhänge
werden daher regelmäßig schalldämmend ausgeführt, das heißt, es wird der Schalldurchgang
von einer Teilhalle zur benachbarten Teilhalle durch den Hallentrennvorhang reduziert.
Damit bleibt ein relativ hoher Schallpegel in den einzelnen Teilhallen vorhanden.
Während die Schalldämmung, also die Verhinderung des Schalldurchgangs von einer Seite
des Hallentrennvorhangs zur anderen Seite des Hallentrennvorhangs, in der Regel in
gewissem Maße unterbunden werden kann, bieten die Hallentrennvorhänge in der Regel
keine befriedigende breitbandige Schallabsorption. Das bedeutet, dass der auf den
Hallentrennvorhang auftreffende Schall zwar gemindert durch den Vorhang hindurch in
die benachbarte Teilhalle gelangt, aber ein Großteil am Hallentrennvorhang reflektiert,
anstatt im Hallentrennvorhang absorbiert wird, und damit das Schallfeld im Raum gedämpft
und der Pegel gemindert, wird.
[0003] Zur Lösung dieses Problems wird etwa in der
EP 1 174 063 A1 vorgeschlagen, den Hallentrennvorhang zusätzlich mit absorbierendem Material zu versehen,
um eine Schallabsorption am Hallentrennvorhang zu erreichen. Diese Vorgehensweise
ist grundsätzlich vernünftig und geeignet, die Wirkung ist aber tendenziell auf hohe
Frequenzen begrenzt und bisweilen sind das zusätzliche Gewicht und ein damit einhergehender
zusätzlicher Aufwand unerwünscht.
[0004] Aus der
DE 198 10 597 A1 ist ein mehrschichtiger Trennvorhang mit gelochten äußeren Bahnen bekannt. Die gelochten
Bahnen gestatten eine verbesserte Schallabsorption, jedoch kann der Schall durch die
gelochten Bahnen hindurchtreten, sodass die Schalldämmung verschlechtert würde, wenn
keine zusätzlichen Dämmmaßnahmen ergriffen werden. Diese Dämmmaßnahmen führen wiederum
zu erhöhtem Aufwand. Aufwändig ist es insbesondere, wenn auf beiden Seiten des Hallentrennvorhangs
eine Schallabsorption erwünscht ist.
[0005] Aus der
DE 198 32 723 A1 ist ein hochraffbarer Trennvorhang für Sporthallen, -säle oder dergleichen bekannt.
Dieser weist horizontal gegenüberliegende Vorhangbahnen auf, die mit Querschnüren
verbunden sind. Die Vorhangbahnen sind über Zuggurte zusammenraffbar. Mindestens eine
der Vorhangbahnen ist gelocht ausgebildet. Dabei hat zumindest eine Vorhangbahn eine
gelochte Vorderwand, die dem Hallenraum oder Hallenteilraum zugewandt ist, und eine
Rückwand. Zwischen Vorderwand und Rückwand ist ein vliesartiges Schallschluckmaterial
angeordnet. Im Regelfall sind zwei derartige Vorhangbahnen vorhanden.
[0006] Aus der
DE 10 2012 021 446 A1 ist ein hochraffbarer Trennvorhang für große Räume bekannt. Dieser weist zwei Vorhangbahnen
auf, die in regelmäßigen Höhenabständen durch Querglieder verbunden sind. Die unteren
Enden sind über Zugglieder mit einer motorisch antreibbaren Aufwickelwelle verbunden.
Mindestens eine der Vorhangbahnen besteht aus einer innenliegenden Schallschlucksicht
und einer außenliegenden mit Löchern versehenen Kunststoffschicht.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einfach gestaltbaren Trennvorhang
bereitzustellen, welcher sowohl eine befriedigende Schalldämmung wie auch eine befriedigende
Schallabsorption aufweist. Die Lösung der Aufgabe findet sich insbesondere in Anspruch
1. Die abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterentwicklungen an. Der Beschreibung
sind weitere Einzelheiten und Hinweise zur Lösung der Aufgabe zu entnehmen.
[0008] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein Trennvorhang, insbesondere für Hallen, darunter
beispielsweise Sport-, Veranstaltungs- und Messe- und Werkshallen, bereitzustellen
ist, welcher zwei Schichten aufweist und sich dadurch auszeichnet, dass jede der Schichten
Absorptionsbereiche und Dämmbereiche aufweisen. Die Absorptionsbereiche und Dämmbereiche
sind innerhalb einer Schicht benachbart. Dabei ist in den Absorptionsbereichen die
Schallabsorption höher als in den Dämmbereichen. In den Dämmbereichen ist die Schalldämmung
höher als in den Absorptionsbereichen. Ferner liegen die Absorptionsbereiche einer
Schicht gegenüber den Dämmbereichen der anderen Schicht.
[0009] Der Begriff Absorptionsbereich ist wie erkennbar in gewisser Weise als Kunstwort
zu verstehen. Selbstverständlich tritt bei jedem praktischen Trennvorhang eine gewisse
Schallabsorption auf. Unter dem Absorptionsbereich soll hier schlicht ein Bereich
verstanden werden, in dem die Schallabsorption höher ist als in den genannten Dämmbereichen.
Bei den Dämmbereichen wiederum handelt es sich um Bereiche, in denen die Schalldämmung
höher ist als in den Absorptionsbereichen. Selbstverständlich tritt auch in den Absorptionsbereichen
eine Schalldämmung auf. Dies ergibt sich schon allein daraus, dass natürlich jede
Absorption auch dazu führt, dass etwas weniger Schall in den benachbarten Raum gelangen
kann, wodurch auch eine Schalldämmung hervorgerufen wird. Die gewählten Begriffe sollen
lediglich anschaulich verdeutlichen, auf welchen Effekt im jeweiligen Bereich abgestellt
wird. Selbstredend ist es wünschenswert, in den Absorptionsbereichen auch eine hohe
Dämmung vorzufinden, ebenso wird in den Dämmbereichen eine hohe Schallabsorption gewünscht.
Wie bereits bei der Schilderung des Standes der Technik dargestellt, ist es aber häufig
nicht oder jedenfalls nicht in einfacher Weise möglich, beide Effekte in einem Bereich
befriedigend zu erreichen.
[0010] Wichtig ist, dass die Absorptionsbereiche einer Schicht gegenüber den Dämmbereichen
der anderen Schicht liegen. Damit wird erreicht, dass Schall, der im Absorptionsbereich
einer Schicht nicht hinreichend gedämmt wird und somit in die andere Teilhalle gelangen
würde, in der anderen Schicht, in der an der besagten Stelle sich ein Dämmbereich
befindet, gedämmt wird.
[0011] Werden etwa in der einen ersten Teilhalle zugewandten Schicht abwechselnd Absorptionsbereiche
und Dämmbereiche angeordnet, wobei von oben beginnend zunächst ein Absorptionsbereich
und dann ein Dämmbereich angeordnet ist, so wird auf der Schicht, die der anderen
Teilhalle zugewandt ist, zunächst ein Dämmbereich angeordnet sein und dann ein Absorptionsbereich
folgen.
[0012] Damit wird erreicht, dass durch die Absorptionsbereiche einer Schicht hindurchtretender
Schall an der nächsten Schicht, die primär schalldämmend und nicht primär schallabsorbierend
ist, also im Dämmbereich, gedämmt wird. Ein Schalldurchtritt in die benachbarte Teilhalle
wird also verhindert. Dies gilt andersherum natürlich genauso; wenn durch den Dämmbereich
praktisch kein Schall mehr durch die erste Schicht hindurchtritt, so muss die Dämmung
an der zweiten Schicht nicht mehr hoch sein, so dass dort kein Dämmbereich sein muss,
sondern ein Absorptionsbereich genügt.
[0013] Bei der Erfindung wird die Erkenntnis genutzt, dass es im Regelfall ausreichend ist,
wenn nur in einzelnen Absorptionsbereichen eine hinreichend hohe Schallabsorption
erzielt wird. Damit kann eine insgesamt ausreichend hohe Schallabsorption erzielt
werden.
[0014] Dabei kann der Abstand der Schichten voneinander genutzt werden. Für die Absorption
ist der Abstand zwischen den Schichten bedeutsam. Zunächst soll dargestellt werden,
dass es sich bei den Absorptionsbereichen, wie später ausgeführt, beispielsweise um
einen perforierten Bereich und/oder einen mikroperforierten Bereich und/oder um mit
einem Vlies ausgestattete Bereiche handelt. Es handelt sich im Normalfall um einen
Bereich, durch den Schall mit einem gewissen Strömungswiderstand dringen kann. Die
Absorption erfolgt dabei bekanntlich nicht allein in der Schicht selbst, sondern in
Verbindung mit dem Volumen zwischen der Schicht mit dem Absorptionsbereich und der
weiteren Schicht, die dort einen Dämmbereich hat. Der Abstand zwischen den Schichten,
in der Diktion der oben erwähnten
DE 198 32 723 A1der Abstand zwischen den Vorhangbahnen, kann daher akustisch genutzt werden. Der
Frequenzbereich in dem die Absorption erfolgt, hängt vom Abstand der Schichten ab.
In der
DE 198 32 723 A1 steht hierfür nur der Abstand zwischen der Vorderwand und der Rückwand in einer Vorhangbahn
zur Verfügung. Angesichts der begrenzten Bautiefe eines Vorhangs steht somit in der
DE 198 32 723 A1 ein kleinerer Abstand zur Verfügung. Dies führt dazu, dass nur höhere Frequenzen
absorbiert werden und damit die relevanten Geräusche nicht absorbiert werden können.
Mithin unterscheidet sich die vorliegende Erfindung nicht nur baulich von der
DE 198 32 723 A1, sondern ermöglicht auch eine bessere akustische Funktion mit deutlich erweitertem
Frequenzbereich der Schallabsorption bei begrenzter Bautiefe.
[0015] In einer wichtigen Ausführungsform verlaufen zwischen den Schichten Verbindungselemente,
die den Durchgang des Schalls von einem Raumbereich zwischen den Schichten zu einem
benachbarten Raumbereich zwischen den Schichten unterbinden. Somit kann also verhindert
werden, dass Schall, der an einer Stelle, also vor allem in einem Absorptionsbereich,
in den Raum zwischen den Schichten gelangt, sich in diesem Raum längs den Schichten
ausbreiten kann. Dies könnte dazu führen, dass Schall durch einen Absorptionsbereich
der ersten Schicht in den Raum zwischen der ersten Schicht und der zweiten Schicht
gelangt, sich in diesem Raum ausbreiten kann und dann aus einem Absorptionsbereich
der zweiten Schicht in die andere Teilhalle treten kann. Eben diese Schallausbreitung
kann durch die, im Regelfall nahezu geschlossenen Verbindungselemente, die zwischen
den Schichten verlaufen, unterbunden werden.
[0016] Es versteht sich, dass die Verbindungselemente bevorzugt an den Grenzen von Absorptionsbereichen
zu den Dämmbereichen einer Schicht abgehen und entsprechend an den Grenzen von Absorptionsbereichen
zu den Dämmbereichen der gegenüberliegenden Schicht ankommen.
[0017] In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Absorptionsbereiche durch einen perforierten
Bereich gebildet. Wie nachfolgend dargestellt werden wird, ist eine Reihe von Ausgestaltungen
eines perforierten Bereichs für die Absorption denkbar und gut geeignet. Es ist aber
leicht zu erkennen, dass ein perforierter Bereich im Regelfall einen höheren Durchgang
von Schall als ein geschlossener Bereich aufweist. Dies verdeutlicht den oben dargestellten
Zielkonflikt zwischen Schalldämmung und Schallabsorption, der dazu führt, dass in
unterschiedlichen Bereichen auf unterschiedliche Effekte abzustellen ist.
[0018] In einer Ausführungsform sind die Absorptionsbereiche durch eine mikroperforierte
Absorberschicht gebildet. Das Prinzip der Schallabsorption durch Mikroperforation
ist hinreichend bekannt und soll daher an dieser Stelle nur ganz knapp dargestellt
werden.
[0019] Schall, der auf eine mikroperforierte Schicht, also auf eine Schicht mit Löchern
in einem Durchmesser von normalerweise 1 - 2 mm und darunter, es sind auch etwas andere
Werte denkbar, und einem Lochflächenanteil von wenigen Prozent dringt, wird in der
gelochten Schicht gedämpft. Der zugrundeliegende Wirkmechanismus ist die Anregung
von Schwingungen, die den aufgenommenen Schall letztlich in Wärme umwandeln. Im Regelfall
ist es sinnvoll, hinter der mikroperforierten Lage eine Luftschicht und danach eine
geschlossene Schicht anzubringen, d.h. hinter der mikroperforierten Lage ein abgeschlossenes
Volumen anzubringen, um den Effekt zu verstärken. Dies ist bei einer einlagigen Schicht
vorliegend gegeben, da sich ja an Absorptionsbereiche der ersten Schicht Dämmbereiche
der zweiten Schicht anschließen. Zudem ist das Luftvolumen durch die akustisch geschlossenen
Verbindungselemente zur mikroperforierten Lage hin abgeschlossen.
[0020] In einer Ausführungsform sind die Absorptionsbereiche durch eine Lage mit Löchern
gebildet, welche schalldurchlässig sind, wobei insbesondere Löcher mit einem Durchmesser
von 1 mm bis 8 mm gewählt sind. Im Vergleich zur Mikroperforation werden also größere
Löcher gewählt.
[0021] In einer Ausführungsform sind die Absorptionsbereiche mit einem zusätzlichen Strömungswiderstand,
insbesondere mit einem Akustikvlies, ausgestattet. Der Strömungswiderstand ist auf
Seiten der jeweiligen Halle oder innerhalb des Trennvorhangs, bevorzugt auf der perforierten
Schicht aufgebracht oder lose davor angeordnet. Dies gestattet eine relative einfache
Ausführung. Der zusätzliche Strömungswiderstand muss für die Absorption nicht allein
sorgen, sondern nur im Zusammenwirken mit dem perforierten Bereich. Dies ist ein Unterschied
zur eingangs geschilderten
EP 1 174 063 A1.
[0022] In einer Ausführungsform sind die Absorptionsbereiche durch ein Textil gebildet.
Derartige Textilien sind zu einem günstigen Preis problemlos erhältlich. Mit einem
Gesamtströmungswiderstand im Bereich von etwa 50 Pa s / m bis etwa 3000 Pa s / m erreicht
man akustische brauchbare Lösungen. Eine akustisch optimierte Schallabsorption ergibt
sich bei einem Strömungswiderstand im Bereich von etwa 300 Pa s / m bis etwa 1000
Pa s / m.
[0023] An dieser Stelle der allgemeine Hinweis, dass der Begriff "perforiert" nicht einschränkend
dahingehend zu verstehen ist, dass nur ein Bereich gemeint wäre, der zunächst ein
geschlossener Bereich wäre, in den anschließend durch ein wie auch immer geartetes
Perforationsverfahren Löcher eingebracht würden, wodurch sich der perforierte Bereich
ergäbe. Es kann auch ein Bereich sein, welcher bereits bei seiner Herstellung mit
Löchern ausgestattet ist, wie dies etwa bei einem Textil der Fall ist.
[0024] In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Absorptionsbereiche und/oder die
Dämmbereiche und/oder mindestens eine Schicht zweilagig. Zweilagige Schichten gestatten
häufig im Vergleich zu einer genauso schweren einlagigen Schicht eine höhere akustische
Effizienz. Dies gilt insbesondere für die Schallabsorption, welche in den Absorptionsbereichen
im Vordergrund steht. Je nach Anforderungen kann durch eine zweilagige Schicht eine
verbesserte Schallabsorption, eine verbesserte Schalldämmung oder beides erreicht
werden. Sollte etwa nur auf einer Seite eine verbesserte Schallabsorption gewünscht
sein, kann auch die dieser Seite zugewandte Schicht, genauer gesagt genügen die Absorptionsbereiche
dieser Schicht, zweilagig ausgeführt werden. Möglich ist auch, nur einzelne Absorptionsbereiche
oder Dämmbereiche einer Schicht zweilagig zu gestalten.
[0025] In einer Ausführungsform sind die Schichten des Trennvorhangs in Segmente unterteilt
und zusammenraffbar. Wie eingangs erwähnt, werden Trennvorhänge häufig so gestaltet,
dass sie von einer Hallendecke heruntergelassen werden können und natürlich ebenso
wieder nach oben gezogen, also zusammengerafft werden können. Anstelle eines Herunterlassens
von oben nach unten wäre natürlich auch eine seitliche Bewegung denkbar. Es soll auch
nicht ausgeschlossen sein, dass der Vorhang von unten nach oben aufgezogen wird. Freilich
stellt sich dann das Problem, dass der zusammengeraffte Vorhang am Boden im Regelfall
mehr stört als an der Decke und irgendeine Unterbringung geschaffen werden müsste.
[0026] Zurück zur Aufteilung in Segmente: Im einfachen und verbreiteten Fall handelt es
sich bei den Segmenten um benachbarte Bahnen, die sich über die gesamte Vorhangbreite
erstrecken. Benachbarte Segmente sind dabei so aneinandergefügt, also beispielsweise
zusammengenäht, dass der Vorhang vergleichbar einem Faltenbalg zusammengerafft werden
kann, wenn er nicht benötigt wird, und auseinandergefaltet werden kann, wenn er benötigt
wird. Es versteht sich, dass neben der Unterteilung in Segmente zusätzlich ein Zugmechanismus,
also etwa ein zwischen den Schichten verlaufendes Seil, vorhanden sein muss, um den
Trennvorhang bei Bedarf zusammenzuraffen und auch wieder auseinanderzufalten.
[0027] Die oben geschilderte Erstreckung der Segmente über die Vorhangbreite - sei es die
gesamte Vorhangbreite oder nur ein Teil - gilt für den Fall, dass der Vorhang von
der Hallendecke heruntergelassen werden kann. In diesem Fall verlaufen die Segmente
horizontal. Bei einem seitlich zusammenraffbaren Vorhang verlaufen die Segmente entsprechend
vertikal.
[0028] In einer Ausführungsform bildet ein Segment jeweils einen Dämmbereich oder einen
Absorptionsbereich. Auf diese Weise können die unterschiedlichen Bereiche, also die
jeweiligen Absorptionsbereiche und die jeweiligen Dämmbereiche, in einer Schicht in
einfacher Weise realisiert werden. Es ist im Vergleich zum Stand der Technik praktisch
kein zusätzlicher Aufwand verbunden. Auch bisher werden einzelne Segmente verwendet,
damit der Trennvorhang zusammenraffbar ist.
[0029] Sofern Segmente vorhanden sind, verlaufen die weiter oben geschilderten Verbindungselemente
bevorzugt zwischen den Grenzen benachbarter Segmente.
[0030] In einer Ausführungsform weisen die oben geschilderten Verbindungselemente Durchführungen
für ein Zugelement zum Zusammenraffen des Trennvorhangs auf. Damit kann am üblichen
Aufbau derartiger Trennvorgänge, bei denen das Zugelement zwischen den Schichten angeordnet
ist, festgehalten werden. Bildet man die Durchführungen schalldämmend aus, so wird
ein unerwünschter Schalldurchgang im Bereich der Durchführungen verhindert.
Ausführungsbeispiele
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Trennvorhang,
- Figur 2
- ein Verbindungselement mit Durchführung für ein ebenfalls dargestelltes Zugseil,
- Figur 3
- verschiedene Ausgestaltungen des Trennvorhangs.
[0032] In Figur 1 ist ein Trennvorhang 1 zu erkennen. Zum Anheben des Vorhangs 1, häufig
auch als Zusammenraffen bezeichnet, dient eine als Welle ausgebildete Hebevorrichtung
2. Zu erkennen ist eine erste Schicht 3, welche in der Zeichnung links liegt. Diese
Schicht 3 weist drei exemplarisch ausgewählte Segmente 4, 5 und 6 auf. Ein realer
Trennvorhang hat im Regelfall deutlich mehr Segmente als nur drei Segmente, im Sinne
der Übersichtlichkeit werden vorliegend aber drei Segmente beschrieben. Beim Segment
4 handelt es sich um einen als Absorptionsbereich dienenden Bereich. Dieser wird durch
eine perforierte Schicht gebildet. Beim angrenzenden Segment 5 handelt es sich um
einen Dämmbereich, der durch einen durchgehenden Vorhang ohne Lochung gebildet wird.
Dem schließt sich wiederum ein Segment 6 an, welches wie das Segment 4 durch eine
perforierte Schicht gebildet wird und als absorbierendes Segment dient. Auf der anderen
Seite befindet sich die zweite Schicht 7. Zu erkennen sind dabei die Segmente 8, 9
und 10. Segment 8 ist als Dämmbereich mit einer durchgehenden Schicht gebildet, ebenso
wie das Segment 10. Das Segment 9 ist perforiert ausgebildet und dient als Absorptionsbereich.
Die Segmente 4 und 6 der ersten Schicht 3 und das Segment 9 der zweiten Schicht 7
sind baugleich. Ebenso baugleich sind die Segmente 8 und 10 der zweiten Schicht 7
und das Segment 5 der ersten Schicht 3. Zu erkennen sind die Verbindungselemente 11.
Die Verbindungselemente 11 verlaufen zwischen der ersten Schicht 3 und der zweiten
Schicht 7 jeweils zwischen den Grenzen benachbarter Segmente.
[0033] In der Mitte verläuft ein Zugseil 12, welches als Zugelement dient. Durch Drehung
der Hebevorrichtung 2 kann der Trennvorhang 1 angehoben werden und damit zusammengerafft
werden. Durch eine Drehung in die entgegengesetzte Richtung kann der Trennvorhang
1 herabgelassen werden. Dabei hilft die Schwerkraft, die zu einem Auseinanderfalten
des Trennvorhangs 1 führt.
[0034] In Figur 2 ist ein Verbindungselement 11 näher dargestellt. Es ist zu erkennen, dass
das Zugseil 12 durch das Verbindungselement 11 geführt wird. Hierzu ist ein Dichtungsbereich
13 vorgesehen. Dieser ist einerseits so ausgestaltet, dass durch eine Bewegung des
Zugseils 12 zum einen das Zugseil 12 durch das Verbindungselement 11 gezogen werden
kann. Darüber hinaus soll verhindert werden, dass im Bereich der Durchführung des
Zugseils 12 durch das Verbindungselement 11 eine Öffnung entsteht, welche den Schall
von einer Seite des Verbindungselements 11 auf die andere Seite des Verbindungselements
11 durchlässt. Soweit von einer Verhinderung des Schalldurchlasses gesprochen wird,
soll dies natürlich nicht bedeuten, dass eine vollständige Verhinderung des Schalldurchlasses
erreicht werden könnte oder müsste. Es geht nur darum, dass der Schalldurchlass erheblich
reduziert wird.
[0035] Figuren 3a, 3b und 3c zeigen verschiedene Ausgestaltungen des Trennvorhangs 1.
[0036] Beim Trennvorhang 1 in Fig. 3a ist zu erkennen, dass die Segmente 4 und 6 der ersten
Schicht 3 sowie das Segment 9 der zweiten Schicht 7, welche die Absorptionsbereiche
bilden, zweilagig ausgebildet sind. Die übrigen Segmente 5, 8 und 9, welche die Dämmschicht
bilden, sind einlagig ausgebildet. Durch die zweilagige Ausbildung wird eine erhöhte
Schallabsorption erreicht, während eine normale Schalldämmung verwirklicht ist.
[0037] Der in Fig. 3b gezeigte Trennvorhang 1 hat zweilagig ausgebildete Segmente 5, 8 und
10, welche den Dämmbereich bilden. Die den Absorptionsbereich bildenden Segmente 4,
6 und 9 sind einlagig ausgebildet. Somit wird erhöhte Schalldämmung bei normaler Schallabsorption
erreicht.
[0038] In Figur 3c ist ein Trennvorhang 1 zu erkennen, bei dem alle Segmente, 4, 5, 6, 8,
9 und 10 zweilagig ausgebildet sind. Damit wird sowohl erhöhte Schallabsorption wie
auch erhöhte Schalldämmung erreicht.
[0039] Je nach jeweiliger Anforderung an Schalldämmung und Schallabsorption ist also eine
der vorgenannten Ausgestaltungen zu wählen. Es versteht sich, dass auch alle Segmente
einlagig ausgebildet werden können.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Trennvorhang |
| 2 |
Welle der Hebevorrichtung |
| 3 |
erste Schicht |
| 4 |
Segment der ersten Schicht 3 im Absorptionsbereich |
| 5 |
Segment der ersten Schicht 3 im Dämmbereich |
| 6 |
Segment der ersten Schicht 3 im Absorptionsbereich |
| 7 |
zweite Schicht |
| 8 |
Segment der zweiten Schicht 7 im Dämmbereich |
| 9 |
Segment der zweiten Schicht 7 im Absorptionsbereich |
| 10 |
Segment der zweiten Schicht 7 im Dämmbereich |
| 11 |
Verbindungselement zwischen erster Schicht 3 und zweiter Schicht 7 |
| 12 |
Zugseil |
| 13 |
Dichtungselement, angebracht an Verbindungselement 11, zum Schalldichten Durchlass
des Zugseils 12 |
1. Trennvorhang (1), insbesondere für Hallen, darunter beispielsweise Sport-, Veranstaltungs-
Messe- und Werkshallen, mit zwei Schichten (3, 7), dadurch gekennzeichnet, dass jede der Schichten Absorptionsbereiche (4, 6, 9) und Dämmbereiche (5, 8, 10) aufweisen,
wobei die Absorptionsbereiche (4, 6, 9) und die Dämmbereiche (5, 8, 10) innerhalb
einer Schicht benachbart sind, wobei in den Absorptionsbereichen (4, 6, 9) die Schallabsorption
höher ist als in den Dämmbereichen (5, 8, 10), und in den Dämmbereichen (5, 8, 10)
die Schalldämmung höher ist als in den Absorptionsbereichen (4, 6, 9), und die Absorptionsbereiche
(4, 6, 9) einer Schicht gegenüber den Dämmbereichen (5, 8, 10) der anderen Schicht
liegen.
2. Trennvorhang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Schichten (3, 7) Verbindungselemente (11) verlaufen, die den Durchgang
des Schalls von einem Raumbereich zwischen den Schichten (3, 7) zu einem benachbarten
Raumbereich zwischen den Schichten (3, 7) unterbinden.
3. Trennvorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsbereiche (4, 6, 9) durch einen perforierten Bereich gebildet sind.
4. Trennvorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsbereiche (4, 6, 9) durch eine mikroperforierte Absorberschicht gebildet
sind.
5. Trennvorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsbereiche (4, 6, 9) durch eine Lage mit Löchern gebildet sind, welche
schalldurchlässig sind, wobei insbesondere Löcher mit einem Durchmesser von 1 mm bis
8 mm gewählt sind.
6. Trennvorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsbereiche (4, 6, 9) mit einem zusätzlichen Strömungswiderstand, insbesondere
mit einem Akustikvlies ausgestattet sind.
7. Trennvorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsbereiche (4, 6, 9) durch ein Textil gebildet sind.
8. Trennvorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionsbereiche (4, 6, 9) und/oder die Dämmbereiche (5, 8, 10) und/oder mindestens
eine Schicht (3, 7) zweilagig sind.
9. Trennvorhang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten (3, 7) des Trennvorhangs (1) in Segmente (4, 5, 6, 8, 9, 10) unterteilt
und zusammenraffbar sind.
10. Trennvorhang nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Segment (4, 5, 6, 8, 9, 10) jeweils einen Dämmbereich (5, 8, 10) oder einen Absorptionsbereich
(4, 6, 9) bildet.
11. Trennvorhang nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (11) Durchführungen für ein Zugelement (12) zum Zusammenraffen
des Trennvorhangs (1) aufweisen, wobei insbesondere schalldämmende Durchführungen
(13) vorhanden sind.