[0001] Die Erfindung betrifft einen Koffer mit einem Seitenwände aufweisenden Kofferkörper
und einem aufklappbaren Deckel, der an mindestens einer Seite des Kofferkörpers angeformt
ist, wobei eine Seitenwand des Koffers eine Ausnehmung aufweist, in die ein Übergreifsegment
des Deckels eingreift.
[0002] Ein Koffer besteht aus zwei Teilen, die mithilfe eines Reißverschlusses miteinander
verbindbar sind. Um den Inhalt des Koffers gegen einwirkende Kräfte zu schützen und
zudem die Form des Koffers stabil zu halten, weist der Koffer entweder eine Hartschalenstruktur
auf oder besitzt einen stabilisierenden Rahmen, der zumindest teilweise mit Schutz
gebenden Verstärkungen versehen ist. Diese Verstärkungen sind in der Regel in dem
Boden des Koffers und der dem Boden gegenüberliegenden Seite des Koffers integriert.
An dem Boden sind üblicherweise mindesten zwei Rollen befestigt, wobei der Koffer
mit einem einfachen Tragegriff getragen und einem ausziehbaren Griff gezogen werden
kann, wenn die Rollen benutzt werden sollen. Bekannte Koffer sind beispielsweise aus
DE 10 2015 003 739 A1 oder
DE 10 2007 043 898 A1 bekannt.
[0003] Besonders im Falle von Weichmaterialkoffer, deren Grundkörper mit einem weichen Material
wie Leder oder Stoff überzogen ist, ist ein den Inhalt schützendes Skelett oder entsprechende
an den Kofferseiten angeordnete Verstärkungen von hoher Wichtigkeit. Ansonsten kann
es durch auf den Koffer einwirkende äußere Kräfte zu Beschädigungen des Kofferinhalts
kommen.
[0004] Nachteilig bei einem Hartschalenkoffer ist das hohe Gewicht und die Steifigkeit,
was durch die aus Kunststoff oder Metall bestehenden Hartschalen begründet ist. Gleiches
gilt auch für einen Weichmaterialkoffer, der zwar ein geringeres Gewicht als ein Hartschalenkoffer
aufweist, aber nichtsdestotrotz aufgrund des Grundkörpers beziehungsweise der Verstärkungen
ein hohes Eigengewicht aufweist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen alternativen Koffer bereitzustellen,
der ein niedriges Eigengewicht aufweist und gleichwohl den Kofferinhalt ausreichend
schützt.
[0006] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch einen Koffer gemäß Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0007] Nach der Erfindung wird ein Koffer mit einem Kofferkörper bereitgestellt, der durch
eine Rückwand und sich an diese anschließende und an jeweils zwei gegenüberliegende
Schmal- und Längsseiten des Kofferkörpers angeordnete Seitenwände begrenzt wird, und
mit einem aufklappbaren Deckel, der an mindestens einer Seite des Kofferkörpers angeformt
ist und durch einen Reißverschluss mit dem Kofferkörper verbindbar ist, wobei eine
Seitenwand eine Ausnehmung aufweist, in die ein Übergreifsegment des Deckels eingreift,
so dass das Übergreifsegment zumindest teilweise die Seitenwand des Kofferkörpers
bildet. Bei dem erfindungsgemäßen Koffer handelt es sich vorzugsweise um einen Weichmaterialkoffer.
[0008] Bei der Erfindung kann vorteilhafterweise auf struktur- und rahmenversteifende Elemente
(zum Beispiel Stahlrahmen als Rahmenskelett an den einzelnen Kofferseiten) im Wesentlichen
verzichtet werden, wobei die strukturversteifenden Eigenschaften durch die Gestaltung
des Übergreifsegments und dessen Eingreifen in die Ausnehmung erreicht werden. Die
Seitenwand besitzt aufgrund der Ausnehmung nur eine geringe Stabilität und bietet
keinen ausreichenden Schutz gegen einwirkende äußere Kräfte. Die Stabilität der Seitenwand
und auch Schutz werden jedoch dadurch garantiert, dass das Übergreifsegment den fehlenden
Teil der Seitenwand kompensiert. Hierdurch kann das Gewicht des Kofferkörpers reduziert
werden.
[0009] Der Kofferkörper ist vorteilhafterweise derart ausgestaltet, dass die von den Schmal-
oder Längsseiten in Richtung des Deckels verlaufenden Kanten nach Außen gewölbt ausgestaltet
sind. Das heißt, insbesondere die Kofferecken, die gemeinsam von den Schmalseiten
und Längsseiten geformt werden, können konvex geformt sein. Der Koffer ist trotzdem
stapelbar und aufgrund der abgerundeten Kanten weniger stoßempfindlich. Das Übergreifsegment
kann in einer Ausgestaltung nach Außen gewölbt sein, so dass es geometrisch korrespondierend
zu den abgerundeten Kanten des Kofferkörpers ausgestaltet ist und sich geometrisch
in die Ausnehmung in der Seitenwand einfügt und diese bedeckt. Dies ist vorteilhaft,
da der Koffer bezüglich seiner Stapelbarkeit keine Einbußen erfährt.
[0010] Mithilfe des Reißverschlusses wird der Deckel mit dem Kofferkörper verbunden, wobei
der Reißverschluss an drei Seiten des Kofferkörpers vorgesehen sein kann. Der Deckel
kann an mindestens einer Seite des Kofferkörpers beweglich angeformt sein. Hierbei
kann es sich um eine Schmalseite oder eine Längsseite des Kofferkörpers handeln. Es
kann auch bevorzugt sein, dass der Deckel über das Übergreifsegment an dem Kofferkörper
angeformt ist. Hierbei ist das Übergreifsegment insbesondere an der Ausnehmung der
Seitenwand angeformt. Der Reißverschluss kann als teilbarer Reißverschluss mit zwei
Reißverschluss-Bandhälften ausgestaltet sein, wobei eine Bandhälfte des Reißverschlusses
an durch die Seitenwände und die Ausnehmung gebildeten Oberkante des Kofferkörpers
entlangläuft und eine weitere Bandhälfte des Reißverschlusses an einer durch eine
Deckelgrundfläche oder einer durch die Deckelgrundfläche und das Übergreifsegment
gebildeten Unterkante des Deckels entlangläuft. Für die Ausgestaltung, bei der der
Deckel am Kofferkörper angeformt ist, bilden die Deckelgrundfläche und das Übergreifsegment
die Unterkante, an der die Bandhälfte des Reißverschlusses entlangläuft. Hierbei kann
der Deckel mit dem Übergreifsegment bewegt werden und das Übergreifsegment kann mithilfe
des Reißverschlusses an dem Kofferkörper, insbesondere der Ausnehmung befestigt werden.
Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Deckel über das Übergreifsegment an
dem Kofferkörper angeformt ist, so dass die Deckelgrundfläche die Unterkante bildet,
an der die Bandhälfte des Reißverschlusses entlangläuft.
[0011] In der Ausnehmung kann ein Begrenzungselement angeordnet sein. Das Begrenzungselement
kann entweder bereits in dem Kofferkörper integriert vorliegen oder bei Bedarf in
die Ausnehmung eingespannt werden. Durch das Begrenzungselement kann verhindert werden,
dass Gepäckgut aus dem geöffneten Koffer herausfällt. Das Begrenzungselement kann
beispielsweise als Netz oder elastische Wand ausgestaltet sein.
[0012] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein Tragegriff am Übergreifsegment angeformt
ist. Vorteilhafterweise übergreift das Übergreifsegment die Seitenwand derart, dass
der Tragegriff bevorzugt mittig an der Seite des Koffers angeordnet ist, so dass der
Koffer beim Tragen im Lot bleibt und bequem getragen werden kann.
[0013] Um den Deckel formstabil zu halten, kann es vorteilhaft sein, am Deckel eine zumindest
teilweise umlaufende Randverstärkung aus Kunststoff oder Metall vorzusehen. Bei der
Randverstärkung kann es sich um Keder handeln, dass in dem Deckel vernäht ist. Es
hat sich gezeigt, dass die Randverstärkung im Deckel die Stabilität beziehungsweise
Integrität des Koffers insgesamt verbessert.
[0014] Um den Tragegriff zu stabilisieren, kann eine am Tragegriff mündende und den Deckel
zumindest teilweise umlaufende Verstärkung aus Kunststoff oder Metall im Deckel vorgesehen
sein, das beispielsweise aus Keder besteht.
[0015] In einer Ausgestaltung können im Kofferkörper formstabilisierende Verstärkungselemente
vorgesehen sein. Hierbei kann es sich um Elemente aus Kunststoff oder Metall handeln,
die als Segmente vorliegen und lediglich an zu verstärkenden Bereichen des Kofferkörpers
integriert sind. Auch können die Verstärkungselemente als Rahmen oder Skelett ausgestaltet
sein. Die Verstärkungselemente können in der Rückwand oder den Seiten des Kofferkörpers
vorliegen, wobei diese zur Bildung der Ausnehmung in der Seitenwand entsprechend geformt
beziehungsweise zugeschnitten sind.
[0016] Es ist bevorzugt, dass eine Seitenwand des Kofferkörpers als eine durch eine stabilisierende
Schale gebildete struktursteife Bodenstruktur vorliegt, an der Rollen vorgesehen sind.
Hierbei kann es sich um die Seitenwand handeln, die der Seitenwand mit der Ausnehmung
gegenüberliegt.
[0017] Es ist bevorzugt, dass am Kofferkörper unterhalb des Reißverschlusses zumindest teilweise
ein öffenbarer Faltenverschluss entlangläuft, der im geschlossenen Zustand eine Stofffalte
bedeckt, die im geöffneten Zustand des Faltenverschluss freigegeben wird. Hierdurch
kann das Koffervolumen vergrößert werden.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass im Übergreifsegment ein Verstärkungselement vorliegt.
Das im Übergreifsegment angeordnete Verstärkungselement kann aus einem Kunststoff
oder Metall gefertigt sein und als konvexe Platte ausgestaltet sein. Das Verstärkungselement
im Übergreifsegment ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass es sich im Wesentlichen
in die Ausnehmung in der Seitenwand einfügt. Hierdurch wird ein Schutz der Seitenwand
trotz Ausnehmung erreicht. Ferner kann es vorteilhaft sein, dass die Seitenwand mit
der Ausnehmung zumindest teilweise ein Verstärkungselement aufweist, das zusammen
mit einem im Übergreifsegment vorliegenden Verstärkungselement eine die jeweilige
Seite des Kofferkörpers im Wesentlichen vollständig abdeckende Verstärkung bildet.
Somit wäre ein die Seitenwand im Wesentlichen vollständig abdeckender Schutz gegeben.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen der Erfindung näher
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines geöffneten Koffers mit an der Längsseite angeformten
Deckel,
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines Koffers mit an der Schmalseite angeformten Deckel,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines geöffneten Koffers mit an der Schmalseite angeformten
Deckel,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines geöffneten Koffers mit an der Längsseite angeformten
Übergreifsegment,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht eines geschlossenen Koffers,
- Figur 6
- eine Seitenansicht eines Koffers mit Verstärkungen im Deckel,
- Figur 7
- eine Seitenansicht eines Koffers mit an der Schmalseite angeordneten Tragegriff,
- Figur 8
- eine Seitenansicht eines Koffers mit in der Rückwand vorliegenden Handgriff und
- Figur 9
- eine weitere perspektivische Ansicht eines geschlossenen Koffers.
[0020] Ein Koffer 1 wird durch einen Kofferkörper 2 und einen Deckel 3 gebildet. Der Kofferkörper
2 weist eine Rückwand 4 auf, an die sich vier Seitenwände 5 anschließen, die im Wesentlichen
senkrecht zur Rückwand 4 ausgerichtet sind und somit einen Stauraum 6 im Kofferkörper
2 begrenzen. Die Seitenwände 5 sind an Schmalseiten 7 und Längsseiten 8 des Kofferkörpers
angeordnet, die sich jeweils gegenüber liegen.
[0021] Die Längsseiten 8 weisen in Richtung des Deckels 2 beziehungsweise der Rückwand 4
abgerundete Ecken 9 auf. Die Kanten 10 der Schmalseiten 7 sind zumindest teilweise
konvex geformt und weisen mindestens eine Wölbung nach Außen auf, wie beispielsweise
in den Figuren 5 und 7 angedeutet.
[0022] Die Seitenwand 5 an einer Oberseite 11 des Kofferkörpers 2 weist eine Ausnehmung
12 auf, so dass die Seitenwand 5 mit der Ausnehmung 12 zumindest im Bereich der Ausnehmung
12 kürzer ausgestaltet ist, wie die gegenüberliegende Seitenwand 5. Um ein Herausfallen
von im Stauraum 6 aufgenommenen Gepäck zu verhindern, kann ein Begrenzungselement
13 in Gestalt eines Netzes oder einer aus einem flexiblen Material bestehenden Struktur
in der Ausnehmung 12 gespannt sein. Das Begrenzungselement 13 kann auch als Trennwand
ausgestaltet sein, die bei Bedarf in den Kofferkörper 2, insbesondere die Seitenwand
5 mit der Ausnehmung 12 einschiebbar ist.
[0023] Der Deckel 3 ist an einer Längsseite 8 des Kofferkörpers 2 angeformt und durch einen
Reißverschluss 14 mit dem Kofferkörper 2 verbindbar, wobei der Deckel 3 über die Längsseite
8 geöffnet wird. Wie Figur 2 zeigt, kann der Deckel 3 auch an der Schmalseite 7 beweglich
angeformt und folglich über die Schmalseite 7 geöffnet werden. Figur 3 illustriert
einen Koffer 1 in einem geöffneten Zustand, wobei der Deckel 3 an der Schmalseite
7 angeformt ist. In dem Bereich, wo der Deckel 3 an dem Kofferkörper 2 angeformt ist,
ist der Reißverschluss 14 unterbrochen. Der Deckel 3 kann beispielsweise mit einem
Stoffband gelenkig an dem Kofferkörper 2 befestigt sein.
[0024] Der Deckel 3 weist ein Übergreifsegment 15 auf, das über eine Seite 7, 8 des Kofferkörpers
2 greift und in die Ausnehmung 12 hineinragt. Der aufgrund der Ausnehmung 12 fehlende
Bereich der Seitenwand 5 wird durch das Übergreifsegment 15 kompensiert, so dass das
Übergreifsegment 15 zumindest teilweise die Seitenwand 5 des Kofferkörpers 2 bildet
und die Seite 7, 8 des Kofferkörpers 2 mit der Ausnehmung 12 aus einem Teil der Seitenwand
5 und einem Teil des Übergreifsegments 15 geformt ist. Das Übergreifsegment 15 kann
entweder in dem bewegten Teil des Deckels 3 angeordnet sein, der über den Stauraum
6 des Kofferkörpers 2 bewegt wird und diesen bedeckt. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass, wie Figuren 2 und 4 andeuten, der Deckel 3 am Übergreifsegment 15 an den
Kofferkörper 2 angeformt ist. Hierbei wird das Übergreifsegment 15 beim Öffnen des
Deckels 3 nicht mit diesem mit bewegt. Nichtsdestotrotz kompensiert das Übergreifsegment
15 auch in dieser Ausgestaltung die Ausnehmung 12 in der Seitenwand 5.
[0025] Der Reißverschluss 14 ist als teilbarer Reißverschluss 14 mit zwei Bandhälften 16,
17 ausgestaltet, wobei eine Bandhälfte 16 am Kofferkörper 2 und eine weitere Bandhälfte
17 am Deckel 3 vorliegen. Die Bandhälfte 16 am Kofferkörper 2 verläuft an einer durch
die Seitenwände 5 und die Ausnehmung 12 gebildeten Oberkante 18 des Kofferkörpers
2 entlang. Die Bandhälfte 17 am Deckel 3 verläuft an einer durch eine Deckelgrundfläche
19 und das Übergreifsegment 15 gebildeten Unterkante 20 des Deckels 3 entlang. Für
die in den Figuren 2 bis 4 gezeigte Ausgestaltung, bei der das Übergreifsegment 15
am Kofferkörper 2 angeformt ist, verläuft die Bandhälfte 17 des Reißverschlusses am
Deckel 3 an der durch die Deckelgrundfläche 19 gebildeten Unterkante 20 entlang.
[0026] Am Übergreifsegment 15 ist ein Tragegriff 21 angeordnet und zwar derart, dass der
Koffer 1 beim Tragen im Lot bleibt und bequem getragen werden kann. Hierfür ist es
vorteilhaft, wenn der Tragegriff 21 mittig an der Seite 7, 8 vorliegt, was in der
Figur 7 angedeutet ist. Um den Tragegriff 21 zu stabilisieren, ist eine nicht dargestellte
Verstärkung im Tragegriff 21 integriert, die beispielsweise aus einem Kunststoff oder
Metall besteht und zur Gewichtsersparnis als Wabenstrukturleiste ausgestaltet ist.
Der Tragegriff 21 kann jedoch auch, wie in Figur 4 gezeigt, an der Schmalseite 7 des
Kofferkörpers 2 vorliegen.
[0027] Der Kofferkörper 2 ist derart ausgestaltet, dass die durch die Schmal- und Längsseiten
7, 8 geformten Ecken 9 abgerundet sind. Der Kofferkörper kann nicht dargestellte Verstärkungselemente
aufweisen, die beispielsweise in den Seitenwänden 5 integriert sind und als U-förmig
geformte Platten aus Kunststoff oder Metall vorliegen. Die Seitenwand 5 mit der Ausnehmung
12 weist eine geteilte Platte oder einzelne Verstärkungselemente auf, die im Wesentlichen
halb-U-förmig ausgestaltet ist. In dem Übergreifsegment 15 kann ebenfalls ein nach
Außen gewölbtes Verstärkungselement (nicht dargestellt) aufgenommen sein, dass das
Übergreifsegment 15 stabilisiert und einen Schutz gegen die Einwirkung von äußeren
Kräften bietet. Im Fall, dass die Seitenwand 5 mit der Ausnehmung 12 ebenfalls ein
Verstärkungselement aufweist, das jedoch aufgrund der Ausnehmung 12 nur teilweise
Schutz bietet, ergänzt das Verstärkungselement im Übergreifsegment 15 das Verstärkungselement
in der Seitenwand 5, so dass die Seite 7, 8 des Koffers 1 ausreichend gegen äußere
Kräfte geschützt ist. Das Verstärkungselement in dem Übergreifsegment besteht aus
einem Kunststoff, wie z. B. Polyethylen und ist als konvexe Platte geformt, so dass
es geometrisch korrespondierend zu den abgerundeten Ecken 9 des Kofferkörpers 2 ausgestaltet
ist und sich geometrisch in die Ausnehmung15 in der Seitenwand 5 einfügt.
[0028] Wie unter Anderem in Figur 5 erkennbar, verläuft eine Randverstärkung 22 zumindest
teilweise entlang der Bandhälfte 17 des Reißverschlusses im Deckel 3, die die Form
und Struktur des Deckels 3 stabilisiert. Dadurch, dass die Bandhälfte 17 zumindest
teilweise randverstärkt ist, übt der Reißverschluss 14 ebenfalls eine strukturgebende
Funktion aus, die sich insbesondere über das Übergreifsegment 15 auf die Struktur
der Seitenwand 5 mit der Ausnehmung 12 stabilisierend auswirken kann. Auf zusätzliche
struktur- oder rahmenversteifende Elemente kann in den Seiten 7, 8 verzichtet werden,
wodurch das Gewicht des Koffers 1 reduziert wird. Die Randverstärkung 22 kann beispielsweise
aus Keder hergestellt und in dem Deckel 3 vernäht sein. Eine weitere Verstärkung mündet
am Tragegriff 21 und umläuft den Deckel 3 zumindest teilweise, wie beispielsweise
in Figur 6 illustriert ist. Durch die Verstärkung 23 wird der Tragegriff 21 stabilisiert
und die auf ihn wirkenden Zugkräfte in den Kofferkörper abgeleitet. Beide Verstärkungen
22, 23 wirken formstabilisierend auf den Deckel 3 und verhindern, dass der Deckel
3 im geöffneten Zustand in sich zusammenfällt.
[0029] In Figur 7 ist erkennbar, dass an einer Unterseite 24 des Koffers 2 eine Seitenwand
5 als eine gewölbte Wanne oder Schale vorliegt, die eine Bodenstruktur bildet, an
der Rollen 25 vorgesehen sind. Hierbei können, je nach Ausgestaltung des Koffers 1
zwei oder mehr Rollen 25 an der Bodenstruktur angeordnet sein. Die Bodenstruktur kann
als struktursteife Kunststoffschale ausgebildet sein. Um den Koffer 1 mithilfe der
Rollen 25 zu bewegen, ist ein Handgriff 26 vorgesehen, mit einem nicht dargestellten
ausziehbaren und in der Rückwand 4 des Kofferkörpers 2 versenkbaren Teleskopgestänge,
wie beispielsweise in den Figuren 1, 5 und 8 angedeutet.
[0030] Figuren 7 und 9 zeigen, dass es vorteilhaft sein kann, wenn der Deckel 3 im geschlossenen
Zustand nicht eine Ebene mit dem Kofferkörper 2 bildet, sondern auf diesem aufliegt,
so dass eine Stufe 27 zwischen Kofferkörper 2 und Deckel 3 entsteht. Hierdurch kann
der Stauraum des Kofferkörpers vergrößert werden. Die Höhe der Stufe 27 verringert
sich zur Seitenwand 5 mit der Ausnehmung 12 hin, indem sich die Bandhälfte 16 des
Reißverschlusses 14 am Kofferkörper 2 zur Oberkante 18 hin verjüngt. An den Ecken
9 der Längsseiten 8 liegt das Übergreifsegment 15 mit dem integrierten Verstärkungselement
im Wesentlichen in einer Ebene und formt mit der übrigen Seitenwand 5 eine vollständige
und den Kofferinhalt schützende Seite 7, 8.
1. Koffer (1) mit einem Kofferkörper (2), der durch eine Rückwand (4) und sich an diese
anschließende und an jeweils zwei gegenüberliegende Schmal- und Längsseiten (7, 8)
des Kofferkörpers (2) angeordnete Seitenwände (5) begrenzt wird, und mit einem aufklappbaren
Deckel (3), der an mindestens einer Seite (7, 8) des Kofferkörpers (2) angeformt ist
und durch einen Reißverschluss (14) mit dem Kofferkörper (2) verbindbar ist, wobei
eine Seitenwand (5) eine Ausnehmung (12) aufweist, in die ein Übergreifsegment (15)
des Deckels (3) eingreift, so dass das Übergreifsegment (15) zumindest teilweise die
Seitenwand (5) des Kofferkörpers (2) bildet.
2. Koffer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Reißverschluss (14) zwei Bandhälften (16, 17) umfasst, wobei eine Bandhälfte
(16) des Reißverschlusses (14) an durch die Seitenwände (5) und die Ausnehmung (12)
gebildeten Oberkante (18) des Kofferkörpers (3) entlangläuft und eine weitere Bandhälfte
(17) des Reißverschlusses (14) an einer durch eine Deckelgrundfläche (19) oder einer
durch die Deckelgrundfläche (19) und das Übergreifsegment (15) gebildeten Unterkante
(20) des Deckels (3) entlangläuft.
3. Koffer (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Begrenzungselement (13) in der Ausnehmung (12) angeordnet ist.
4. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragegriff (21) am Übergreifsegment (15) angeformt ist.
5. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Schmal- oder Längsseiten (7, 8) in Richtung des Deckels (3) verlaufenden
Kanten (10) nach Außen gewölbt ausgestaltet sind.
6. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übergreifsegment (15) nach Außen gewölbt ist, so dass es geometrisch korrespondierend
zu den abgerundeten Kanten (10) ausgestaltet ist.
7. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Deckel (3) eine zumindest teilweise umlaufende Randverstärkung (22) aus Kunststoff
oder Metall zur Formstabilisierung des Deckels (3) vorgesehen ist.
8. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine am Tragegriff (21) mündende und den Deckel (3) zumindest teilweise umlaufende
Verstärkung (23) aus Kunststoff oder Metall im Deckel (3) vorgesehen ist.
9. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seitenwand (5) des Kofferkörpers (2) als eine durch eine stabilisierende Schale
gebildete struktursteife Bodenstruktur vorliegt, an der Rollen (25) vorgesehen sind.
10. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Kofferkörper (2) unterhalb des Reißverschlusses (14) zumindest teilweise ein öffenbarer
Faltenverschluss entlangläuft, der im geschlossenen Zustand eine Stofffalte bedeckt,
die im geöffneten Zustand des Faltenverschluss freigegeben wird.
11. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (3) über das Übergreifsegment (15) an dem Kofferkörper (2) angeformt ist.
12. Koffer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergreifsegment (15) ein Verstärkungselement vorliegt.
13. Koffer (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die die Ausnehmung (12) aufweisende Seitenwand (5) des Kofferkörpers (2) ein Verstärkungselement
aufweist, das zusammen mit dem im Übergreifsegment (15) vorliegenden Verstärkungselement
eine die jeweilige Seite (7, 8) des Kofferkörpers (2) im Wesentlichen vollständig
abdeckende Verstärkung bildet.