[0001] Vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit einer Vorrichtung zum Entsorgen gebrauchter
Kaugummis, umfassend einen Korpus mit einer Vorderseite zur Aufnahme der gebrauchten
Kaugummis, und einem Behältnis zum Sammeln und vorübergehenden Lagern der gebrauchten
Kaugummis, welches unterhalb des Korpus angeordnet oder unterseitig in diesen integriert
ist, wobei die Vorderseite mit einer Schicht versehen ist.
[0002] Ein immer noch häufig anzutreffendes Ärgernis auf öffentlichen Plätzen stellt das
Verhalten vieler Kaugummikonsumenten dar, ihre gebrauchten Kaugummis auf der Stelle
zu entsorgen, d.h. dort, wo sie sich gerade befinden auf den Boden zu spucken bzw.
werfen oder an Wände, Bänke, Türen, Laternen und ähnliches zu kleben. Egal ob der
Kaugummi offen sichtbar oder vielleicht aus einem gewissen Schamgefühl heraus, versteckt
derartig unsachgemäß entsorgt wird, ist dies in jedem Fall unschön und unhygienisch.
[0003] Bei einem durchschnittlichen Kaugummiverbrauch von rechnerisch etwa 100 Streifen
Kaugummi pro Bundesbürger pro Jahr ist diese Art der achtlosen Entsorgung selbst dann
ein Problem, wenn sie nur von einem geringen Teil der Kaugummikonsumenten praktiziert
wird. Hinzu kommt, dass Kaugummikonsum und ebenso die beschriebene Art der unsachgemäßen
Entsorgung gehäuft von bestimmten Altersschichten und Gruppen von Menschen und den
durch diese frequentierten Plätzen auftritt.
[0004] Das Problem wird dadurch verschlimmert, dass handelsüblicher Kaugummi nicht biologisch
abbaubar und nur sehr schwer von den meisten Untergründen zu entfernen ist, sodass
beschriebene unsachgemäße Entsorgung für viele Kommunen und deren Reinigungskräfte
ein großes Problem darstellt. Es wurde festgestellt, dass mancherorts bis zu 80 Kaugummis
auf einem Quadratmeter Straße kleben. Für das Entfernen von inkorrekt entsorgter Kaugummis
von öffentlichen Plätzen und Anlagen geben die Kommunen in Deutschland jährlich etwa
900 Millionen Euro aus. Daher verwundert es nicht, dass immer mehr Städte Bußgelder
für das achtlose Wegwerfen von Kaugummis verhängen.
[0005] Als einen Grund für das Vorkommen und die Häufigkeit dieses Phänomens wurde erkannt,
dass einerseits keine ausreichende Zahl von Entsorgungsmöglichkeiten, beispielsweise
in Form öffentlicher Abfalleimer, vorhanden ist und andererseits diese häufig von
Kaugummikonsumenten nicht beachtet werden. Ansatzmöglichkeiten, das Problem unsachgemäß
entsorgter Kaugummis anzugehen, welche auch seitens der betroffenen Kommunen und Einrichtungen
verfolgt wurden und werden, kann also einerseits das Durchführen von Kampagnen zur
Verhaltensbeeinflussung und -änderung der Verursacher sein und andererseits die Bereitstellung
einer besseren und dichteren Infrastruktur von Entsorgungsmöglichkeiten, besonders
an und in der Nähe der Orte, die häufig von Kaugummikonsumenten besucht werden. Der
Nachteil hierbei ist jedoch, dass wie oben erwähnt, Mülleimer einerseits groß und
andererseits trotzdem häufig zu unscheinbar sind, in jedem Fall ihre Benutzung für
die Verursacher des Kaugummi-Problems nicht interessant oder ansprechend genug scheint.
[0006] Es tritt noch hinzu, dass Abfalleimer wie auch andere öffentliche Einrichtungen häufig
durch Vandalismus beschädigt und im Extremfall unbenutzbar werden.
[0007] Um dem Problem unsachgemäß entsorgter Kaugummis zu begegnen, sind dem Stand der Technik
bereits Vorrichtungen zum Entsorgen von Kaugummi bekannt, wie beispielsweise der spezielle
Kaugummiabfallbehälter Gum Catcher. Der Gum Catcher ist aufgrund seiner kompakten
Größe leicht an einer Wand und/oder einem Pfosten anbringbar. Sein Nachteil ist jedoch,
dass er gerade aufgrund seiner kompakten Größe noch leichter übersehen werden kann
als ein traditioneller Mülleimer. Einen ähnlichen Nachteil hat auch der aus der britischen
Patentveröffentlichungsschrift
GB 2 337 195 A bekannter Abfalleimer für verbrauchte Kaugummis, welcher an seiner Oberseite eine
Öffnung aufweist unterhalb derer eine schräg verlaufende, anti-Haft beschichtete Rampe
die oben eingeworfenen Kaugummis in das Innere gleiten lässt, angebracht ist. Zudem
ist dieser Abfalleimer aus Benutzersicht her mit einem üblichen Mülleimer funktionsidentisch
und bietet keinerlei Merkmale die seine Benutzung gegenüber diesen interessanter werden
lassen. Daran ändert sich auch dadurch nichts, dass der dort offenbarte Kaugummi-Abfalleimer
kleiner ausgeführt ist als ein üblicher Mülleimer. Im Gegenteil kann es dadurch umso
schneller passieren dass er überquillt und damit für seinen Zweck unbrauchbar wird.
Denn durch die Ähnlichkeit mit einem traditionellen Mülleimer steht zu erwarten, dass
er häufig wie ein solcher auch zur Entsorgung anderen Abfalls gebraucht wird.
[0008] Eine weitere Vorrichtung, die aufgrund ihrer Ausgestaltung in Form eines Pfostens,
über den eine auswechselbare Hülle mit unterseitig angebrachten kreisringförmigen
Kaugummifänger besser sichtbar und damit für Kaugummikonsumenten möglicherweise interessanter
sein könnte, ist in der internationalen Veröffentlichungsschrift
WO2008/117071 A1 offenbart. Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, dass die Kaugummis bis zum
Wechseln der Hülle sichtbar und ungeschützt außen ankleben, bzw. teilweise sich auch
in Folge des Austrocknens ablösen und nach unten auf den kreisringförmigen Fänger
fallen um dort liegen zu bleiben. Dies ist zum einen unschön und zum anderen auch
unhygienisch, weswegen sich diese Form der Kaugummientsorgung auch bisher wenig durchgesetzt
hat. Ein zusätzlicher Nachteil ist der, dass sie sich nur zur freistehenden Anbringung,
und nicht zur Anbringung an Häuserwänden eignet.
[0009] Letzteres wird durch die in der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2015 102 569 U1 des Anmelders offenbarten Kaugummientsorgungsvorrichtung vorteilhaft überwunden.
Diese Vorrichtung hat jedoch ebenfalls den Nachteil, dass entsorgte Kaugummis zumindest
zum Großteil weiterhin sichtbar auf der Vorderseite der Vorrichtung anhaften, bis
die dortige Papier- oder Folienschicht gereinigt bzw. gewechselt wird.
[0010] Es besteht daher ein Bedarf nach einer kompakten, und trotzdem gut sichtbaren Vorrichtung
zum Entsorgen gebrauchter Kaugummis, welche die beschriebenen Nachteile vermeidet,
um insbesondere die gebrauchten Kaugummis auf hygienischere und ästhetischere Weise
bis zur endgültigen Entsorgung zwischenzulagern. Eine solche Vorrichtung zu entwickeln
ist die Aufgabe, die vorliegender Erfindung zu Grunde liegt.
[0011] Als Lösung präsentiert vorliegende Erfindung eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, umfassend
einen Korpus mit einer Vorderseite zur Aufnahme der Kaugummis, einem unterhalb des
Korpus angeordneten oder unterseitig oder in einem unteren Bereich integrierten Behältnis
zum Sammeln der gebrauchten Kaugummis und einer Schicht, welche die Vorderseite des
Korpus überzieht und abdeckt. Insoweit entspricht erfindungsgemäße Vorrichtung einer
aus der Stand der Technik bekannten. Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Kaugummientsorgungsvorrichtung
ist jedoch, dass die Vorderseite über eine Öffnung verfügt, durch welche gebrauchte
Kaugummis in das Innere des Korpus eingebracht werden können, wo sie schwerkraftbedingt
weiter nach unten in das (Sammel-)Behältnis fallen.
[0012] Der Korpus ist ein Gehäuse aus Vorder-, Seiten- und Deckelfläche, welche zusätzlich
optional eine Rückwand und eine Bodenfläche umfassen kann. Form, Ausgestaltung der
Flächen ist im Rahmen der Erfindung von untergeordneter Bedeutung. Es können ausgefallene
geometrische Strukturen genauso verwendet werden, wie einfache, ebene rechteckige
oder geometrisch in eine kleine Zahl Dreiecke und/oder Rechtecke zerlegbare Flächen.
[0013] Für die Erfüllung ihres Zweckes wichtiger ist hingegen Material und Verbindung aus
der Flächen. Ziel ist, einen stabilen, robusten Korpus zu erhalten, der jahrelanger
gebrauchsmäßiger Benutzung wie auch Vandalismus gleichermaßen standhält. Als Material
bieten sich hierfür metallische Werkstoffe, besonders Stahl(blech) oder Feste Kunststoffe
an. Metall hat den Vorteil leichter vor Ort reparierbar zu sein. Es ist auch ein Metall-Kunststoff
Verbund denkbar. Die Seitenflächen werden, abhängig vom konkret verwendeten Material
verbunden durch Schweißen, Schrauben, Kleben, Nieten oder andere, dem Fachmann geläufige
Arten der Verbindung. Auch eine Herstellung des Korpus oder mehrerer seiner Flächen
aus einem Stück durch Gießen oder Tiefziehverformung eines Rohlings ist denkbar.
[0014] Die Öffnung in der Vorderseite des Korpus ist in ihrer Form weitgehend beliebig.
Sie muss jedoch von ausreichender Größe sein um einen gebrauchten Kaugummi bequem
hindurch befördern zu können. Die Öffnung wird teilweise oder vollständig durch die
flexible Schicht überdeckt. Die flexible Schicht dient dazu, ein Ankleben gebrauchter
Kaugummis an die Vorderseite des Korpus selbst wirksam zu verhindern, sodass die Kaugummis
in jedem Fall in das Innere des Korpus und dort weiter nach unten in das Sammelbehältnis
gelangen. Hierzu weist die Schicht idealerweise eine verminderte Haftung für gebrauchte
Kaugummis auf.
[0015] Die Ränder der Öffnung und die Innenseite des Korpus, möglicherweise auch alle Innenflächen
des Korpusinneren könnten in machen Ausführungsformen vorliegender Erfindung ebenfalls
über eine anti-Haft Beschichtung verfügen, um zu verhindern, das möglicherweise mit
viel Schwung durch die Öffnung in der Vorderseite eingebrachte gebrauchte Kaugummis
an einer Innenseite des Korpus kleben bleiben.
[0016] Diese Gefahr ist nach Möglichkeit durch konstruktive Maßnahmen zu minimieren, da
ein einfacher, in kurzen Intervallen ausgeführter Reinigungsvorgang der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nur ein Reinigen oder Wechseln der Schicht und ein Leeren und/oder Reinigen
des Behältnisses vorsieht. Eine Reinigung des gesamten Korpusinneren würde üblicherweise
jedoch nur in größeren Intervallen erfolgen. Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch
nicht ausgeschlossen, eine Komplettreinigung auch in kürzeren zeitlichen Abständen
durchzuführen. Die Länge dieser Reinigungsintervalle sind idealerweise abhängig von
der, erwarteten oder beobachteten, Benutzungsintensität abhängig zu machen.
[0017] Das (Sammel-)Behältnis ist erfindungsgemäß ein Gefäß mit zumindest Seiten- und einer
Bodenfläche. Darüber hinaus kann auch eine Deckelfläche vorhanden sein, die es nach
oben hin mit Ausnahme der Kaugummieinfallsöffnungen abschließt. Es kann erfindungsgemäß
entweder in den unteren Teil des Korpus integriert sein, in dem etwa eine Einschuböffnung
im Korpus der Vorderseite des Korpus vorhanden ist, durch die ein nach oben offenes
Behältnis einschiebbar ist, oder das Behältnis ist als separate Einheit ausgeführt,
welche unterseitig des Korpus angeordnet ist. Bei einer Anbringung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung an eine Wand kann das Behältnis etwa unabhängig vom Korpus an der Wand
befestigt sein, oder ist ein Einschubrahmen vorhanden, welcher unabhängig vom Korpus
an der Wand befestigt ist und in den das Behältnis einschiebbar ist. Konkrete Ausgestaltungen
und Realisierungen der beschriebenen Anordnungen sind dem Fachmann ohne weiteres geläufig.
[0018] Es ist jedoch dabei darauf zu achten, dass keiner oder ein möglichst kleiner Spalt
zwischen der Oberseite des Behältnisses und der Unterseite des Korpus verbleibt, sodass
das Innere des Behältnisses, wo sich die gebrauchten Kaugummis sammeln, nicht oder
möglichst wenig von außen einsehbar ist.
[0019] Die Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung findet folgendermaßen statt:
Gegebenenfalls wird die erfindungsgemäße Vorrichtung zunächst zum bestimmungsgemäßen
Gebrauch vorbereitet, indem das (Sammel-)Behältnis in seine vorgesehene Halterung
eingeschoben wird und die Vorderseite des Korpus mit einer erfindungsgemäßen Schicht
oder Beschichtung versehen wird. Diese kann beispielsweise in Form einer Folie, eines
(beschichteten) Papiers oder eines textilen Gewebes vorliegen, welche an der Vorderseite
des Korpus befestigt wird, etwa durch anheften, ankleben oder einschieben in eine
dafür vorgesehene Halterung. Die so vorbereitete erfindungsgemäße Kaugummientsorgungsvorrichtung
wird benutzt, indem ein gebrauchter Kaugummi auf den über der Öffnung in der Vorderseite
befindlichen Teil der Schicht gedrückt wird, welcher nachgibt und den Weg in das Innere
des Korpus freigibt. Der Kaugummi wird vom Benutzer sodann losgelassen und fällt schwerkraftbedingt
das Innere des Korpus passierend nach unten durch die Öffnung in der Oberseite des
Behältnisses in das Innere des Sammelbehältnisses, wo er zur weiteren Lagerung bis
zur endgültigen Entsorgung verbleibt.
[0020] Die Öffnung in der Oberseite des Behältnisses kann in manchen Ausführungsformen vorliegender
Erfindung durch eine federbelastete Klappe verschlossen sein, welche durch die Wucht
eines nach unten fallenden, auf die Klappe treffenden Kaugummis geöffnet wird. Durch
eine solche Klappe ist ein blickdichter Abschuss des Sammelbehältnisses und dadurch
eine von der Umgebung nahezu isolierte Zwischenlagerung gebrauchter Kaugummis möglich.
Es empfiehlt sich jedoch, darauf zu achten, dass eine ausreichende Belüftung des Behältnisses
trotzdem gegeben ist, damit die dort gelagerten Kaugummis schnell trocknen um das
Mikrobenwachstum nach Möglichkeit gering zu halten.
[0021] Der wesentliche Vorteil der verbesserten Kaugummientsorgungsvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung besteht darin, dass im Gegensatz zu im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
durch Zwischenlagerung der gebrauchten Kaugummis im Inneren eines von außen nicht
einsehbaren Sammelbehältnisses ein großer Fortschritt der Ästhetik und vor allem Hygiene
der Entsorgungsvorrichtung erreicht ist. Auf den Kaugummis etwaig gedeihende Bakterien
oder andere Mikrolebewesen sind dadurch von nachfolgenden Benutzern isoliert, und
ein Anlocken von weiteren kleinen Lebewesen und Ungeziefer wird minimiert oder sogar
verhindert.
[0022] Als Konsequenz aus der erreichten höheren Ästhetik und Hygiene ergibt sich als weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung eine Verminderung der Abscheu bzw. der Überwindung
seitens potentieller Benutzer. Bei aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen
mag dies ein wichtiger Grund sein, warum diese wenig bis keinen Anklang fanden. Denn
wenn gebrauchte Kaugummis sichtbar an der Außenseite oder Vorderseite solcher Entsorgungsvorrichtungen
klebend zwischengelagert werden, vermindert sich die Bereitschaft nachfolgender Kaugummikonsumenten,
die Einrichtung ebenfalls zu benutzen. Somit hat vorliegende Erfindung nicht nur praktische
Vorteile für Hygiene und Ästhetik sondern kann auch zu einer höheren Akzeptanz und
Benutzungsrate von Kaugummientsorgungsvorrichtung und somit zu einer generell von
gebrauchten Kaugummis freieren Umwelt beitragen.
[0023] Vorteilhafte Weiterbildungen vorliegender Erfindung, welche einzeln oder in Kombination
realisierbar sind, insofern sie sich nicht gegenseitig offensichtlich ausschließen,
sollen im Folgenden vorgestellt werden.
[0024] Bevorzugt verfügt die Vorderseite des Korpus über mehr als nur eine Kaugummientsorgungsöffnung
in das Innere des Korpus. Insbesondere sollten zwei, besser noch eine Vielzahl von
Öffnungen vorgesehen sein. Diese können zufällig angeordnet und von verschiedener
Größe sein. In einer bevorzugten Ausführungsform sind diese Öffnungen jedoch alle
im Wesentlichen von gleicher Größe und Form, und sind etwa rasterförmig über der Vorderseite
verteilt angeordnet.
[0025] Die Öffnungen in der Vorderseite des Korpus sind bevorzugt kreisförmig und haben
einen Durchmesser zwischen 1 und 3 cm, besonders bevorzugt zwischen 1,5 und 2 cm.
Die Vorderseite, aber insbesondere die Innenränder der Öffnungen und die vordere Innenseite
des Korpus sind bevorzugt mit einer fest aufgebrachten haftungsvermindernden Beschichtung
versehen, sodass Kaugummis dort nicht kleben bleiben, sondern zuverlässig, sowie es
vorliegende Erfindung vorsieht, weiter nach unten in das Sammelbehältnis fallen.
Die Vorderseite umfasst bevorzugt eine ebene Platte, in welche eine oder alle der
Öffnungen zum Einstecken der Kaugummis eingebracht sind. In manchen ausführungsformen
vorliegender Erfindung ist die Vorderseite als seitwärts öffnende Tür oder auf- oder
abwärts öffnende Klappe gestaltet, die besonders bevorzugt abschließbar ist. Die Vorderseite
als Ganzes ist im Wesentlichen vertikal ausgerichtet und eben.
[0026] Das unterhalb des Korpus angeordnete bzw. im unteren Teil des Korpus integriertes
Sammelbehältnis ist in einer Ausgestaltung vorliegender Erfindung nach oben offen,
d. h. die Öffnung der Oberseite nimmt weitgehend die gesamte Fläche der Oberseite
ein.
[0027] Weiterhin wird vorgeschlagen in besonders bevorzugten Ausführungsformen die Öffnung
Sammelbehältnis nach oben durch eine Klappe insbesondere eine federbelastete Klappe
zu verschließen. Hierbei sollte eine möglichst leichte Klappe und schwache Feder verwendet
werden, sodass der Impuls eines nach unten fallenden Kaugummis üblicher Größe ausreicht
die Klappe zu öffnen.
[0028] Eine schnelle Trocknung der im Behältnis gelagerten Kaugummis ist für die Hygiene
sehr vorteilhaft. Es wird daher vorgeschlagen, Belüftungsmöglichkeiten vorzusehen.
Diese sollten nach Möglichkeit nur Luft, nicht aber Klein- und Kleinstlebewesen durchlassen.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass ein Teilbereich einer oder
mehrerer Seitenflächen oder der Bodenfläche als feinmaschiges Drahtgeflecht ausgeführt
ist. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Raster feiner Bohrungen vorhanden sein.
[0029] Um die Hygiene weiter zu erhöhen und/oder die Reinigung bzw. das Leeren des Behältnisses
zu erleichtern, kann das Behältnis im Inneren über eine Anti-Haft Beschichtung verfügen
und/oder mit einem körnigen Material, beispielsweise Sand gefüllt sein. Noch vorteilhafter
hat das körnige Material feuchtigkeitsbindende Eigenschaften, wie beispielsweise Sägemehl,
Talkum-Puder oder Magnesia.
[0030] Die Form des Behältnisses ist, wie auch die des Korpus mit Ausnahme der Vorderseite,
im Rahmen vorliegender Erfindung im Wesentlichen beliebig. So können z. B. um eine
höhere Aufmerksamkeit auf die Kaugummientsorgungsvorrichtung zu lenken, ungewöhnliche
Formen und interessante Gestaltungen verwendet werden. Einen möglichst weiten Einsatz
der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht durch eine aufwändige Herstellung und damit
hoher Herstellungskosten zu unterminieren wird jedoch vorgeschlagen eine einfache
Form, beispielsweise eine Quader- oder quaderähnliche Form für das Sammelbehältnis
zu verwenden.
[0031] Das Sammelbehältnis ist im Übrigen bevorzugt aus dem Korpus bzw., falls es separat
angebracht ist, aus einer Halterung entnehmbar gestaltet und darüber hinaus abschließbar
ausgeführt. Um zu verhindern, dass evtl. fälschlicherweise an der Vorderseite des
Korpus bzw. auf der dort vorhandenen Beschichtung aufgeklebte Kaugummis auf den Boden
unterhalb der Vorrichtung fallen, ist das Behältnis bevorzugt so ausgeführt, dass
es vorne über die Vorderseite des Korpus übersteht und dort auch über eine nach oben
gerichtete Öffnung verfügt, welche ebenfalls mit einer Klappe verschlossen sein kann.
[0032] Die erfindungsgemäße flexible Schicht bzw. Beschichtung auf der Vorderseite des Korpus
ist in jedem Falle wechselbar gestaltet, hat bevorzugt jedoch zusätzlich anti-Haft
Eigenschaften gegenüber gebrauchten Kaugummis, sodass diese möglichst nicht an der
Schicht hängen bzw. kleben bleiben.
[0033] Die Schicht kann aus Papier, insbesondere beschichteten Papier, Folie oder einem
textilen Gewebe bestehen. Es ist ebenfalls denkbar, einen Verbund, beispielsweise
einen mehrlagigen Verbund, dieser Materialien einzusetzen.
[0034] Die Schicht kann aus einem zusammenhängenden Stück bestehen. Es ist jedoch ebenfalls
denkbar, dass sie sich aus untereinander nur lose verbundenen oder nicht verbundenen
Teilbereichen zusammensetzt. Bei der Benutzung in dieser Form würden solche Teilbereiche
zusammen mit dem Kaugummi nach innen durch die Öffnung gedrückt werden und den Kaugummi
umschließend zusammen mit diesem nach unten in das Sammelbehältnis fallen. Hierdurch
wird eine noch hygienischere Lagerung der Kaugummis erreicht. Bei dieser Ausgestaltung
vorliegender Erfindung ist jeder der in der Vorderseite des Korpus vorhandenen Öffnungen
ein solcher Teilbereich der Schicht zugeordnet.
[0035] Eine solche Unterteilung kann beispielsweise bei Verwendung eines mit Sollbruchlinien
in Form von Perforationen ausgestatteten Papiers, einer Folie oder eines textilen
Gewebes realisiert werden. Hierbei können Sollbruchlinien im Bereich der Öffnung diese
vollständig umschließen und ausgeführt sein.
[0036] In einer anderen Variante umschließen die Sollbruchlinien die Öffnungen nicht vollständig
sondern nur teilweise. In diesem Fall wird beim Aufdrücken des Kaugummis nur eine
Art Tür oder Klappe in der flexiblen Schicht geöffnet, durch die der Kaugummi durch
die Öffnung in das Innere des Korpus schiebbar ist. Nach diesem Vorgang geht diese
Klappe wieder mehr oder minder in die Ausgangsposition zurück und verschließt die
Öffnung wieder in ästhetischer und hygienischer Weise.
[0037] Um eine einfache und schnelle Reinigung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu ermöglichen,
ist die flexible Schicht bevorzugt austausch- bzw. wechselbar. Dies wird durch Realisierung
als lösbar befestigtes Papier, Folie oder textiles Gewebe erreicht. Die Befestigung
kann hier auf vielerlei Arten bewerkstelligt werden. Hierunter fallen anheften, ankleben,
anschrauben und/oder festpinnen. Es können auch zwei oder mehr Federklemmen vorgesehen
sein. Besonders bevorzugt wird die flexible Schicht befestigt, indem Sie in eine Halterung
eingeschoben wird, die randseitig der Vorderseite vorhanden ist. Diese kann beispielsweise
als Dopplung des Materials der Vorderseite ausgestaltet sein.
[0038] Bevorzugt weist die flexible Schicht eine aufmerksamkeitserregende, für die jeweilig
anzusprechende Zielgruppe von Kaugummikonsumenten ansprechende grafische Gestaltung
auf. Hierzu kann sie mit verschiedenen Motiven bedruckt oder bemalt sein. Weiterhin
wird vorgeschlagen, Hinweise bezüglich der korrekten Benutzung aufzudrucken, um eine
Fehlbenutzung zu vermeiden. Solche Hinweise können auch, alleine oder in Verbindung
mit den Hinweisen auf der flexiblen Schicht, an anderer Stelle auf der Vorderseite
oder der Außenfläche des Korpus angebracht sein. In Verbindung mit einer Vielzahl
von Öffnungen in der Vorderseite des Korpus, wobei bevorzugt ein Motiv pro Öffnung
der Vorderseite bzw. pro Teilbereich vorhanden ist, ist somit durch eine besonders
interessante und zur Verwendung anregende Gestaltung der erfindungsgemäßen Kaugummientsorgungsvorrichtung
erreicht.
[0039] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile vorliegender Erfindung ergeben sich aus
den im Folgenden anhand der Figuren näher erläuterten Ausführungsbeispielen. Diese
dienen nur der Illustration des Gedankens vorliegender Erfindung und sollen diesen
in keiner Weise in seiner Allgemeinheit einschränken.
Es zeigen im Einzelnen:
[0040]
- Figur 1:
- Eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels vorliegender Erfindung.
- Figur 2:
- Eine Vorderansicht der Ausführungsform aus Figur 1 in zwei Teilfiguren einmal mit
und einmal ohne die erfindungsgemäße flexible Schicht.
[0041] Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kaugummientsorgungsvorrichtung
in perspektivischer Ansicht. Sie verfügt über einen Korpus 11 mit einer Vorderseite
12 in Form einer ebenen Platte, in die eine Vielzahl von runden, gleichgroßen Öffnungen
10 eingebracht und weitgehend rasterartig verteilt sind. Die die Vorderseite überdeckende
Schicht ist hier nicht dargestellt. Im unteren Teil des Korpus 11 ist Sammelbehältnis
13 integriert. Es besteht aus einem im Wesentlichen quaderförmigen Einschubfach, welches
in eine dazu komplementäre Einschuböffnung im unteren Teil des Korpus 11 einschiebbar
und dort abschließbar ist. Das Behältnis 13 ist nach oben offen und steht vorderseitig
über die Vorderseite 12 des Korpus hinaus, um evtl. an der Vorderseite anhaftende
und von dort herunterfallende Kaugummis ebenfalls auffangen zu können. Oberseitig
wird der Korpus durch eine schräge Abdeckplatte 111 mit vorstehendem Regenschutz 1110
verschlossen. Der Regenschutz ragt zumindest soweit über Vorderseite 12 vor, wie das
Behältnis 13, so dass dessen außerhalb Korpus 11, vor Vorderseite 12 liegende Öffnung
16 gegen eindringen von Regen geschützt ist.
[0042] Im gezeigten Beispiel ist Korpus 11 mit Behältnis 12 an einer Wand befestigt. Es
ist auch ebenfalls möglich, den Korpus entweder an einen Pfosten zu hängen oder oberseitig
auf einen Pfosten aufzusetzen. Eine freistehende Anbringung hat den Vorteil einer
weiter erhöhten Sichtbarkeit der erfindungsgemäßen Kaugummivorrichtung, sodass die
Benutzungshäufigkeit tendenziell zunimmt.
[0043] Figur 2 zeigt in zwei Teilfiguren je eine Vorderansicht der Ausführungsform aus Figur 1 einmal
mit (Teilfigur A) und einmal ohne die erfindungsgemäße flexiblen Schicht (Teilfigur
B).
Wie in Teilfigur A zu sehen, ist die flexible Schicht 14 als mit bunten, für Kinder
und/oder Jugendliche ansprechenden Motiven bedruckt. Sie verfügt über kreisförmige,
von Sollbruchstellen umgebene Bereiche 141 verfügt, wobei jeder Bereich 141 einer
Öffnung 10 auf der Vorderseite 12 des Korpus 11 zugeordnet ist. Einige der Bereich
sind sichtlich nach Benutzung in die hinter Ihnen liegenden Öffnungen 10' eingedrückt.
Dieses Papier wird befestigt indem es in eine randseitige, als Halterung dienende
Verdopplung 17 der Vorderseite 12 von oben eingeschoben wird. Hierzu muss als Klappe
ausgeführte Vorderseite zunächst geöffnet werden, um den Zwischenraum, der durch die
Dopplung geschaffen ist, zugänglich zu machen. Diese Ausführung der erfindungsgemäßen
flexiblen Schicht 14 hat den Vorteil, leicht und einfach im Zuge der Reinigung bzw.
der Leerung der erfindungsgemäßen Kaugummientsorgungsvorrichtung wechselbar zu sein.
Ebenfalls ist hierdurch vorteilhaft ermöglicht, dass durch einfache Änderung der auf
Schicht 14 aufgedruckten Motive eine Anpassung an die gewünschte angesprochene Zielgruppe
erfolgen kann.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Öffnung
- 11
- Korpus
- 111
- Deckel
- 1110
- Regenschutz
- 12
- Vorderseite
- 13
- Behältnis
- 14
- flexible Schicht
- 141
- Teilbereich mit Motiv
- 17
- Verdopplung
1. Vorrichtung zum Entsorgen gebrauchter Kaugummis, umfassend:
- einen Korpus (11), mit einer Vorderseite (12), welche zur Aufnahme von gebrauchten
Kaugummis vorbereitet ist, und
- ein Behältnis (13) zum Sammeln und vorübergehenden Lagern der gebrauchten Kaugummis,
welches unterhalb des Korpus angeordnet oder unterseitig oder im unteren Bereich in
diesen integriert ist,
- wobei die Vorderseite (12) mit einer flexiblen Schicht (14) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Vorderseite über eine Öffnung (10) verfügt, welche von der Schicht (14) zumindest
teilweise überdeckt ist, und durch welche Kaugummis in ein Inneres des Korpus einbringbar
sind, und
- das Behältnis (13) an seiner Oberseite eine Öffnung (16) besitzt, die so gestaltet
und angeordnet ist, dass ein durch die Öffnung (10) der Vorderseite (12) geschobener
Kaugummi schwerkraftbedingt den Innenraum des Korpus (11) durchquerend die Öffnung
(16) basiert und in das Behältnis (13) fällt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseite (12):
- mehr als eine, insbesondere mehr als zwei, bevorzugt eine Vielzahl von Öffnungen
(10) aufweist und/oder
- eine ebene Platte umfasst, und/oder
- als Tür oder Klappe gestaltet ist, die insbesondere abschließbar ist, und/oder
- in ihrem Randbereich eine Halterung (17) zum Einschieben der Schicht (14) aufweist,
und/oder
- im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist, und/oder
- im Wesentlichen eben ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (13):
- über den Großteil seiner Oberseite hinweg nach oben offen ist, und/oder
- an seiner Vorderseite über eine Klappe, insbesondere bevorzugt eine abschließbare
Klappe, verfügt, und/oder
- im Wesentlichen quaderförmig ist, und/oder
- aus dem Korpus entnehmbar ist und/oder
- in einer Seiten- oder Bodenfläche einen flächigen, luftdurchlässigen aber für Kleinlebewesen
unpassierbaren Bereich umfasst, über den ein Luftaustausch mit der Umgebung möglich
ist, und/oder
- im Inneren eine Anti-Haft-Beschichtung aufweist, und/oder
- zumindest teilweise mit einem körnigen, insbesondere feuchtigkeitsbindenden, Material
gefüllt ist, und/oder
- über die Vorderseite (12) des Korpus (11) heraussteht und dort über eine nach oben
gerichtete Öffnung (16) verfügt
- aus dem gleichen Material wie der Korpus (11), insbesondere einem Metall, einem
Kunststoff oder einem Verbund daraus besteht.
4. Vorrichtung nach einem vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Schicht (14):
- so ausgestaltet ist, dass gebrauchte Kaugummis nicht oder nur schlecht anhaften,
und/oder
- wechselbar ist, und/oder
- aus untereinander nur lose oder nicht verbunden Teilbereichen besteht, wobei jeder
Teilbereich einer Öffnung (10) zugeordnet ist, und/oder
- aus Papier, insbesondere beschichtetem Papier, einer Folie, einem textilen Gewebe
oder einem Verbund vorbezeichneter Materialien besteht und/oder
- die Öffnung (10) vollständig überdeckt,
- aufmerksamkeitserregend bedruckt oder anderweitig grafisch gestaltet ist, und/oder
- oberhalb von Öffnung (10) Sollbruchlinien aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (10):
- kreisförmig ist, und/oder
- einen Durchmesser zwischen 1 und 3 cm, insbesondere zwischen 1,5 und 2,5 cm hat.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (11):
- Seitenflächen, insbesondere ebene Seitenflächen umfasst, und/oder
- eine Bodenfläche, insbesondere eine ebene Bodenfläche, umfasst, und/oder
- eine Deckelfläche, insbesondere eine ebenen und/oder schräg angebrachte und/oder
als Regenschutz über die Vorderseite hervorstehende Deckelfläche, umfasst, und/oder
- im Wesentlichen quaderförmig ist, und/oder
- unterseitig einen Standfuß aufweist, und/oder
- aus dem gleichen Material wie das Behältnis (13) besteht, und/oder
- aus einem metallischen Werkstoff oder einem Kunststoff oder einem Verbund hieraus
besteht.