[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verschluss für einen Getränkebehälter, vorzugsweise
für ein Bierfass, insbesondere für ein 5L-Party-Bierfass, mit einem durch eine Öffnung
in der Wand des Behälters in diesen hinein ragenden Verschlusskörper aus spritzgusstechnisch
hergestelltem Kunststoff, wobei der Verschlusskörper einen Scavenger enthält, der
bei der Herstellung dem zu spritzenden Kunststoffgranulat beigemengt wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ganz allgemein einen Verschluss für einen Getränkebehälter,
bspw. für ein Bierfass. Dabei geht es ganz überwiegend um kleinere Bierfässer, bspw.
um sogenannte Partyfässer mit einem Volumen von fünf Litern. Solche Partyfässer sind
regelmäßig aus Weißblech gefertigt.
[0003] In solchen Partyfässern werden fünf Liter Bier zur Verfügung gestellt, möglichst
mit einer langen Haltbarkeit, über große Transportstrecken mit unterschiedlichsten
Klimabedingungen hinweg. Solche Partyfässer sind hinlänglich aus der Praxis bekannt.
Es gibt solche Fässer mit integrierter CO
2-Patrone zum Ausbringen des Bieres. Einfacher in der Konstruktion, aber auch einfach
in der Handhabung, sind Bierfässer, bei denen das Bier durch Schwerkraft ausbringbar
ist, nämlich durch einen tiefliegenden, integrierten Zapfhahn hindurch. Damit Luft
von oben nachströmen kann, nämlich zur Vermeidung von Unterdruck im Fass, ist ein
belüftbarer Stopfen vorgesehen. Durch die Öffnung, die der Stopfen verschließt, wird
das Fass belüftet.
[0004] Es ist bereits erkannt worden, dass im Behälter bzw. Bierfass befindlicher bzw. hinein
diffundierender oder sonst wie gelangender Sauerstoff zu Oxidationen führt, wodurch
die Haltbarkeit des Getränks bzw. des Bieres stark reduziert wird. Bei Bier stellt
sich sehr schnell eine Geschmacksveränderung ein.
[0005] Aus der
DE 21 2005 000 063 U1 ist es bereits bekannt, das Material eines aus Kunststoff spritzgusstechnisch hergestellten
Zapfhahns oder Stopfens mit einem Scavenger zu dotieren, wobei es sich dabei im Konkreten
um einen Sauerstoff-Scavenger handelt, der den im Behälter befindlichen Sauerstoff
bindet. Entsprechend dem Gewichtsanteil des Scavengers wirkt dieser über Wochen und
Monate hinweg, vor allem auch in Bezug auf durch den Verschlusskörper hindurch diffundierenden
oder sonst wie in den Behälter gelangenden Sauerstoff.
[0006] Durch Anwesenheit des Scavengers lässt somit die Haltbarkeit des im Partyfass befindlichen
Getränkes (beispielsweise Bier) verlängern, vor allem lässt sich vermeiden, dass frühzeitig
eine Geschmacksveränderung des Getränkes bis hin zu dem typischen "Alterungsgeschmack"
stattfindet. Im Behälter befindlicher Sauerstoff und nach dem Befüllen in den Behälter
schleichender oder diffundierender Sauerstoff wird durch den Sauerstoff-Scavenger
gebunden, wobei der Scavenger als Reaktionspartner für den Sauerstoff zu verstehen
ist. Über die Aufbewahrungsdauer hinweg wird der im Material des Verschlusskörpers
befindliche Scavenger nach und nach "verbraucht", nämlich dadurch, dass der Sauerstoff
an den Scavenger gebunden wird.
[0007] Zum Stand der Technik in Bezug auf einen solchen Scavenger sei lediglich beispielhaft
auf die
US 4,188,457 A und
WO 00/56526 A1 verwiesen, die bereits für sich gesehen Verschlüsse aus Kunststoff mit dotiertem
Scavenger offenbaren.
[0008] Scavenger können aus unterschiedlichsten Substanzen bestehen, bspw. auf der Basis
von Metallsalzen, Ascorbinsäuren, Glucose, etc. Wenn hier ganz allgemein von einem
"Scavenger" die Rede ist, dann ist ein Sauerstoff-Scavenger gemeint, ganz gleich welcher
Zusammensetzung. Es geht hier also um das Einbinden eines Sauerstoff-Scavengers in
Kunststoffteile, die spritzgusstechnisch gefertigt werden. Entsprechend wird ein Scavenger-Granulat
dem zu spritzenden Kunststoffgranulat beigemengt, so dass die Dosierung in-situ spritzgusstechnisch
erzeugt wird. Man kann hier von einer Dotierung mit Scavenger-Granulat sprechen.
[0009] In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass mit Scavenger dotierte Verschlusskörper
zwar eine Wirkung entfalten, dass diese Wirkung jedoch oft nicht ausreicht, jedenfalls
dann nicht, wenn es um lange Lagerungszeiten und/oder einen Transport in Länder mit
hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen geht.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss für
einen Getränkebehälter, vorzugsweise für ein Bierfass, insbesondere für ein 5L-Bierfass,
anzugeben, bei dem der Scavenger eine verbesserte Wirkung entfalten kann, um die Haltbarkeit
des Getränks bzw. des Bieres zu begünstigen. Außerdem soll ein Verschluss angegeben
werden, der sich von wettbewerblichen Produkten durch verbesserte Wirkung des Scavengers
unterscheidet.
[0011] Voranstehende Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Danach ist
der Verschlusskörper zur Vergrößerung der Wirkfläche mit oberflächenvergrößerten Strukturen
ausgestattet, so dass dem in den Kunststoff dotierten Scavenger aufgrund der größeren
Oberfläche des Verschlusskörpers eine größere Wirkfläche zur Verfügung steht. Dies
bedeutet, dass aufgrund der Strukturen bei gleicher Dotierung eine verbesserte Wirkung
des Scavengers gegenüber herkömmlichen Verschlusskörpern vorliegt, da dieser seine
Wirkung gegenüber dem Sauerstoff besser entfalten kann.
[0012] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass es keinen Sinn macht, zur Wirkungssteigerung
des Scavengers dessen Gewichtsanteil im Kunststoffkörper zu erhöhen. Würde man dies
tun, hätte der Scavenger zwar eine größere bzw. länger anhaltende Wirkung, jedoch
würde man den Verschlusskörper durch Erhöhung des Dotierungsanteils in seiner Festigkeit
schwächen. Außerdem ist die Dotierung mit dem Scavenger, entsprechend dem Gewichtsanteil,
mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Wesentlicher Aspekt ist jedoch, dass man
keine Schwächung des Verschlusskörpers herbeiführen möchte.
[0013] Die Erfindung lehrt eine bewusste Vergrößerung der Wirkfläche, d. h. der Oberfläche
des Verschlusskörpers dadurch, dass diese mit oberflächenvergrößernden Strukturen
ausgestattet ist. Die gesamte Dimensionierung des Verschlusskörpers muss dabei so
ausgelegt sein, dass die oberflächenvergrößernden Strukturen die Funktion des Verschlusskörpers
nicht behindern, insbesondere in Bezug auf den Einbau des Verschlusskörpers von außen
durch ein Öffnen hindurch abdichtend gegenüber der Wand des Getränkebehälters.
[0014] Ganz im Gegenteil ist es denkbar, dass die oberflächenvergrößernden Strukturen so
ausgeführt sind, dass sie beim Einschieben bzw. Einstecken des Verschlusskörpers eine
Art Führungsaufgabe übernehmen, um den Einbau des Verschlusskörpers zu begünstigen.
[0015] Die oberflächenvergrößernden Strukturen können beliebig ausgeführt sein, nämlich
durch Wegnahme von Material in Form von Ausnehmungen, Aussparungen, Einkerbungen,
etc. Auch ist es denkbar, die Vergrößerung der Wirkfläche durch eine erhöhte Oberflächenrauigkeit
zu erzielen, wodurch die Wirkung des Scavengers ebenfalls begünstigt wird. Auch ist
es denkbar, die Außenfläche des Verschlusskörpers mit Noppen, Rippen, Stegen oder
dergleichen auszuführen, wobei deren Ausgestaltung das Ausformen bzw. den Auswurf
des Verschlusskörpers nach dem Spritzguss nicht behindern darf.
[0016] In weiter vorteilhafter Weise sind die Strukturen derart ausgebildet und angeordnet,
dass sie neben ihrem oberflächenvergrößernden Effekt zur Materialreduktion beitragen,
nämlich dadurch, dass Ausnehmungen, Einkerbungen, etc. vorgesehen sind, die sich regelmäßig
oder unregelmäßig über die Oberfläche des Verschlusskörpers hinweg wiederholen. Zwischen
den Ausnehmungen/Aussparungen können stabilisierende Rippen oder Stege vorgesehen
sein, die wiederum die Festigkeit bzw. Stabilität des Verschlusskörpers begünstigen.
So lässt sich mit weniger Material ein hinreichend stabiler Verschlusskörper generieren,
bei dem die Wirkfläche gegenüber einem an der Oberfläche mehr oder weniger glatten
Verschlusskörper ganz erheblich erhöht ist.
[0017] An dieser Stelle sei angemerkt, dass sich die oberflächenvergrößernden Strukturen
über die gesamte Oberfläche des Verschlusskörpers hinweg erstecken können, bspw. entlang
einer umlaufenden Mantelfläche einerseits und auch entlang bzw. auf einer endeseitigen
Stirnfläche. Je mehr die Oberfläche aufgrund dieser Maßnahmen hinzukommt, desto besser
ist die Wirkung des Scavengers.
[0018] Ein Partyfass der zuvor genannten Art hat regelmäßig zwei Verschlusskörper, nämlich
auf der oberen Stirnfläche einen Verschlussstopfen, der eine Einfüllöffnung nach dem
Befüllen des Bierfasses schließt. Dieser Verschlussstopfen ist öffenbar und dient
zur Belüftung des Fasses beim Zapfen des Bieres durch eine untere Öffnung hindurch.
Die untere Öffnung ist durch einen integrierten Zapfhahn geschlossen, der ebenfalls
als Verschlusskörper zu verstehen ist. Nachfolgend geht es um den Verschlussstopfen
als besondere Ausführung eines Verschlusskörpers.
[0019] Der Verschlusskörper kann als Belüftungsverschluss oder Stopfen ausgeführt sein,
wobei dieser regelmäßig in der oberen Stirnfläche des Fasses angeordnet ist. Durch
die dort vorgesehene Öffnung hindurch wird das Fass befüllt. Danach wird es durch
den Stopfen verschlossen. Handelt es sich bei dem Fass um ein sich durch Schwerkraft
entleerendes Fass, hat der Stopfen eine zusätzliche Belüftungsfunktion, damit sich
im Fass beim Zapfen des Bieres kein Unterdruck bildet, der das Zapfen durch den Zapfhahn
hindurch erschwert oder gar unmöglich macht.
[0020] Der Belüftungsverschluss kann unterschiedlich ausgebildet sein. In vorteilhafter
Weise hat dieser ein sich in den Behälter bzw. das Fass hinein erstreckendes Innenteil
mit Belüftungsöffnungen. Des Weiteren umfasst der Belüftungsverschluss ein außen an
der Wand des Behälters mit einem Kragen oder einem Flansch anliegendes Außenteil,
wobei zwischen dem Außenteil und dem Innenteil eine angeformte Dichtung wirkt. Vorzugsweise
hat die Dichtung eine Ringnut oder eine Hinterschneidung, die in den Rand der Öffnung
des Fasses hineingeklipst wird. So lässt sich beim Einstecken bzw. Eindrücken des
Stopfens eine abdichtende Wirkung erzeugen.
[0021] Der Belüftungsverschluss bzw. Stopfen, genauer gesagt dessen Außenteil, hat einen
den Belüftungsverschluss schließenden Deckel. Dieser Deckel ist zur Belüftung des
Behälters öffenbar. Außerdem kann der Deckel eine vorzugsweise mittige Sollbruchstelle
zum Durchstechen mit einem Anstichdegen zum Zapfen mit einer herkömmlichen Zapfanlage
aufweisen.
[0022] In vorteilhafter Weise ist der Deckel als öffenbare und luftdicht schließbare Klappe
ausgeführt, die über ein angeformtes Scharnier an den Kragen oder Flansch des Außenteils
angeformt ist.
[0023] An dem Deckel kann ein aus einem weicheren Material bestehendes Frischesiegel angeformt
sein, welches im geschlossenen Zustand des Deckels sich vom Deckel aus auf den Kragen/Flansch
des Außenteils erstreckt. Beim erstmaligen Öffnen wird die spritzgusstechnisch erzeugte
Verbindung getrennt und ist das erstmalige Öffnen des Deckels erkennbar.
[0024] In weiter vorteilhafter Weise sind dem Innenteil und ggf. dem Außenteil gegenüber
der Wand des Behälters - innen und/oder außen -wirkende Dichtmittel zugeordnet, wie
dies zuvor bereits angesprochen worden ist. Aufgrund dieser Dichtmittel ist es möglich,
dass der Stopfen dichtend in die Wand des Fasses einsteckbar ist. Die Dichtung kann
obendrein eine innere Dichtlippe umfassen, die gegen die Innenwand des Fasses drückt.
Insoweit wird die Abdichtung durch den im Inneren des Fasses herrschenden Druck begünstigt.
[0025] Ähnlich verhält es sich mit dem Deckel und/oder dem Kragen bzw. Flansch, auch dort
können Dichtmittel vorgesehen sein, die gegenüber dem Außenteil und/oder gegenüber
dem Deckel wirken. Durch diese Maßnahme ist ein dichtes Wiederverschließen des Stopfens
durch den Deckel möglich.
[0026] Die Komponenten der einzelnen Teile, inklusive der Dichtmittel, können als Zweikomponenten
oder Dreikomponenten-Spritzgussteile hergestellt sein, und zwar mit härteren Komponenten
für die strukturellen Körper als solche und mit weicheren Komponenten für die Dichtmittel.
Im Konkreten lassen sich die härteren Komponenten aus Polypropylen (PE) herstellen.
Die weicheren Komponenten können aus thermoplastischen Elastomeren (TPE) hergestellt
sein.
[0027] Das Material des Innenteils, ggf. auch das Material des Außenteils, vorzugsweise
auch das Material der Dichtmittel, kann mit einem Scavenger dotiert sein, wobei es
von Vorteil ist, eine Dotierung im Bereich von 7 bis 30 Gew-% vorzusehen. Vorzugsweise
können die Bauteile 15 Gew-% des Scavengers enthalten. Hinzu kommt die Wirkung durch
die Strukturen, die ganz überwiegend an der Oberfläche des Innenteils ausgebildet
sind. Diese Strukturen sind in vorteilhafter Weise so ausgebildet, dass sie neben
der gewünschten Oberflächenvergrößerung z. B. durch partielle Materialreduktion die
Stabilität des Bauteils erhöhen und obendrein den Einbau aufgrund von Führungsfunktionen
durch Fasen am hinteren Ende, etc. begünstigen.
[0028] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch
1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- in einer schematischen Ansicht ein Party-Fass mit zwei Verschlusskörpern - Stopfen
und Zapfhahn - im geschlossenen, abdichtenden Zustand.
- Fig. 2
- in einer schematischen Ansicht das Bierfass aus Fig. 1, wobei dort der Stopfen und
der Zapfhahn geöffnet sind.
- Fig. 3
- in einer perspektivischen Ansicht, schematisch, ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verschlusses in Form eines belüftbaren Stopfens im geschlossenen Zustand.
- Fig. 4
- den Stopfen aus Fig. 3 in einer schematischen Ansicht, schräg von hinten,
- Fig. 5
- den Stopfen in einer schematischen, perspektivischen Seitenansicht,
- Fig. 6
- den Stopfen in einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 7
- den Stopfen in einer schematischen Seitenansicht, gegenüber Fig. 6 gedreht,
- Fig. 8
- den Stopfen in einer schematischen Vorderansicht mit einer Draufsicht auf den Deckel,
- Fig. 9
- den Stopfen in einer schematischen Rückansicht,
- Fig. 10
- den geöffneten Stopfen in einer schematischen Vorderansicht,
- Fig. 11
- den geöffneten Stopfen in einer perspektivischen Ansicht, schräg von der Seite,
- Fig. 12
- den geöffneten Stopfen in einer perspektivischen Ansicht, gegenüber Fig. 11 geringfügig
gedreht, und
- Fig. 13
- den geöffneten Stopfen in einer Ansicht von vorn, gegenüber der Darstellung in Fig.
10 mit geringer Neigung zur Mittelachse.
[0029] Fig. 1 zeigt einen besonderen Getränkebehälter in Form eines Bierfasses 1, wobei
dieses Bierfass 1 zwei Öffnungen aufweist. Eine obere Öffnung 2 dient zum Einfüllen
des Bieres, wobei diese Öffnung 2 durch einen Stopfen 3 nach dem Befüllen mit Bier
verschlossen wird.
[0030] Eine untere Öffnung 4 dient zum Ausbringen bzw. Zapfen des Bieres, wobei auch diese
untere Öffnung 4 zum Transport und zur Lagerung des Bierfasses 1 durch einen Verschluss
geschlossen ist. Bei diesem Verschluss handelt es sich um einen integrierten Zapfhahn
5. Dieser Zapfhahn 5 befindet sich im geschlossenen Zustand in seiner abdichtenden
Verschlussposition. An einem Griff lässt sich der Zapfhahn 5 zum Teil herausziehen
und lässt sich der Griff zum Öffnen und Schließen des Zapfhahns 5 schwenken bzw. neigen.
[0031] Fig. 1 zeigt die beiden Verschlusskörper - Stopfen 3 und Zapfhahn 5 - in der jeweils
geschlossenen Position.
[0032] Fig. 2 zeigt das Bierfass 1 aus Fig. 1, wobei sich dort die beiden Verschlusskörper-Stopfen
3 und Zapfhahn 5 - in der geöffneten Position befinden.
[0033] Der Stopfen 3 ist zum Belüften des Bierfasses 1 geöffnet, wobei die Öffnung des Stopfens
3 durch Öffnen eines Deckels erfolgt. Der Deckel ist im Sinne einer Klappe wegschwenkbar.
Eine Belüftung des Innenraums des Bierfasses 1 kann in diesem Zustand erfolgen, nämlich
entsprechend der gezapften Menge an Flüssigkeit an Bier.
[0034] Der untere Verschlusskörper, nämlich der Zapfhahn 5, ist in seiner Arbeitsposition
teilweise aus dem Bierfass 1 herausgezogen. Das Herausziehen und Aktivieren erfolgt
anhand eines Griffs, der zum Öffnen und Schließen des Zapfhahns 5 schwenkbar ist.
[0035] Die Fig. 3 bis 13 zeigen den Stopfen 3 im geschlossenen Zustand (Fig. 3 bis 9) und
im geöffneten Zustand (Fig. 10 bis 13), mit den wesentlichen Bestandteilen.
[0036] Die Fig. 3 bis 9 lassen erkennen, dass der dort gezeigt Stopfen ein sich im eingebauten
Zustand in den Behälter 1 bzw. in das Fass hinein erstreckendes Innenteil 6 hat. Das
Innenteil 6 ist mit rückseitigen Belüftungsöffnungen 7 ausgestattet.
[0037] An das Innenteil 6 schließt sich ein Kragen bzw. Flansch 8 an, der im Wesentlichen
ein Außenteil 9 bildet.
[0038] Zwischen dem Innenteil 6 und dem Außenteil 9 sind Dichtmittel 10 im Sinne einer Dichtung
angeformt, wodurch im eingesetzten Zustand im Fass ein dichter Verschluss realisiert
ist.
[0039] Bei der Darstellung in den Fig. 3 bis 9 ist der Stopfen ge- bzw. verschlossen, nämlich
durch den Deckel 11.
[0040] Fig. 3 zeigt andeutungsweise, dass zum Öffnen des Deckels 11 ein Eingriff 12 zwischen
dem Flansch 8 des Außenteils 9 und dem Deckel 11 gebildet ist, nämlich eine schnabelartige
Beabstandung, so dass man das Öffnen mit dem Fingernagel durch entsprechenden Eingriff
und Abheben des Deckels 11 vornehmen kann.
[0041] Die seitlichen Ansichten der Fig. 3 bis 9 lassen außerdem erkennen, dass der Oberfläche
des Innenteils 6 oberflächenvergrößernde Strukturen 13 ausgebildet sind, damit der
im Material des Innenteil 6 befindliche Scavenger eine größere Wirkfläche hat und
dadurch sich dessen Wirkung besser entfalten kann.
[0042] In der Vorderansicht der Fig. 3 und 8 ist die mittige Sollbruchstelle 14 erkennbar,
die zum Einstecken eines sogenannten Anstichdegens einer Zapfanlage dient. Außerdem
können dort Sollbruchstellen zum irreversiblen Öffnen des Stopfens vorgesehen sein.
Die Be- und Entlüftung erfolgt ausschließlich über die Entlüftungsöffnung 19 (vgl.
Fig. 12).
[0043] Des Weiteren zeigen die Fig. 3 bis 9 ein angeformtes Frischesiegel 15, welches sich
über den Deckel 11 hinweg in den Randbereich des Flansches 8 bzw. des Außenteils 9
erstreckt. Wird der Deckel 11 erstmalig geöffnet, bricht das Frischesiegel 15 und
ist die erstmalige Öffnung erkennbar. Das Frischesiegel 15 ist spritzgusstechnisch
in anderer Farbe angeformt und besteht aus einem weicheren Material. Aufgrund der
anderen Farbe als der Körper des Stopfens ist es gut erkennbar.
[0044] Die Fig. 10 bis 13 zeigen den Stopfen im geöffneten Zustand, d. h. bei aufgeklapptem
Deckel 11. Es ist erkennbar, dass der Deckel 11 über ein integrales Scharnier 16 mit
dem Außenteil 9 bzw. dem Flansch 8 des Außenteils 9 verbunden ist. Zwischen dem Deckel
11 und dem Außenteil 9 sind Dichtmittel 17 angeformt, die zum Abdichten des Deckels
11 gegenüber dem Außenteil 9 dienen.
[0045] Auch die Fig. 10 bis 13 lassen die Strukturen 13 entlang dem Umfang des Innenteils
6 erkennen, wobei sowohl durch Ausnehmungen als auch durch Stege die ansonsten glatte
Oberfläche vergrößert ist.
[0046] Die Fig. 11 und 12 lassen des Weiteren erkennen, dass an der Oberfläche des Innenteils
6 ausgebildete Stege 18 endseitig angefast sind, wodurch das Einstecken des Stopfens
in die Öffnung im Bierfass begünstigt wird.
[0047] Weiter ist in den Fig. 11 bis 13 angedeutet, dass dem Deckel 11 eine Entlüftungsöffnung
19 zugeordnet ist, die beim Schließen in eine Ausnehmung im Außenteil 9 eingreift.
Schließlich wirken zwischen dem Deckel 11 und dem Außenteil 9 mehrere Rastmechanismen
21, so dass sich der Deckel 11 beim Schließen in eine verrastete Position verbringen
lässt, wobei aufgrund der zwischen dem Deckel 11 und dem Außenteil 9 wirkenden Dichtmittel
10 ein abdichtendes Wiederverschließen möglich ist.
[0048] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie
auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
[0049] Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich zur Erörterung der
beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Bierfass, Behälter
- 2
- obere Öffnung
- 3
- Stopfen
- 4
- untere Öffnung
- 5
- Zapfhahn
- 6
- Innenteil
- 7
- Belüftungsöffnung im Innenteil
- 8
- Flansch des Außenteils
- 9
- Außenteil
- 10
- Dichtmittel/Dichtung zwischen Innenteil und Außenteil
- 11
- Deckel
- 12
- Eingriff
- 13
- Struktur
- 14
- Membrane im Deckel
- 15
- Frischesiegel
- 16
- Scharnier
- 17
- Dichtmittel im Außenteil und am Deckel
- 18
- Steg
- 19
- Entlüftungsöffnung
- 20
- Ausnehmung im Außenteil für das Führungs-/Positionierungselement
- 21
- Rastmechanismus zwischen Deckel und Außenteil
1. Verschluss für einen Getränkebehälter, vorzugsweise für ein Bierfass, insbesondere
für ein 5L-Party-Bierfass, mit einem durch eine Öffnung in der Wand des Behälters
in diesen hinein ragenden Verschlusskörper aus spritzgusstechnisch hergestelltem Kunststoff,
wobei der Verschlusskörper einen Scavenger enthält, der bei der Herstellung dem zu
spritzenden Kunststoffgranulat beigemengt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskörper zur Vergrößerung der Wirkfläche mit oberflächenvergrößernden
Strukturen ausgestattet ist.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen als Ausnehmungen, Einkerbungen, Oberflächenrauigkeit, Noppen, Rippen,
Stege oder dgl. ausgeführt sind.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen derart ausgebildet und angeordnet sind, dass sie neben ihrem oberflächenvergrößernden
Effekt zur Materialreduktion und/oder zur Festigkeit bzw. Stabilität des Verschlusskörpers
beitragen.
4. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskörper als BelüftungsVerschluss oder Stopfen ausgeführt ist.
5. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der BelüftungsVerschluss ein sich in den Behälter hinein erstreckendes Innenteil
mit Belüftungsöffnungen und ein außen an der Wand des Behälters mit einem Kragen oder
Flansch anliegendes Außenteil umfasst, wobei das Außenteil einen den BelüftungsVerschluss
schließenden Deckel aufweist, der zur Belüftung des Behälters öffenbar ist.
6. Verschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel als öffenbare und luftdicht schließbare Klappe ausgeführt ist.
7. Verschluss nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Innenteil und ggf. dem Außenteil gegenüber der Wand des Behälters - innen und/oder
außen - wirkende Dichtmittel zugeordnet sind.
8. Verschluss nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Deckel und/oder dem Kragen bzw. Flansch gegenüber dem Außenteil und/oder gegenüber
dem Deckel wirkende Dichtmittel vorgesehen sind.
9. Verschluss nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten der einzelnen Teile, inklusive der Dichtmittel, als Zweikomponenten-Spritzgussteile
mit härteren Komponenten und weicheren Komponenten (Dichtmittel) ausgeführt sind.
10. Verschluss nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die härteren Komponenten aus Polypropylen (PE) und die weicheren Komponenten aus
thermoplastischen Elastomeren (TPE) hergestellt sind.
11. Verschluss nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Innenteils, ggf. auch das Material des Außenteils, vorzugsweise
auch das Material der Dichtmittel, mit dem Scavenger dotiert ist.
12. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dotierung mit dem Scavenger im Bereich von 7 bis 30 Gew-% , vorzugsweise bei
etwa 15 Gew.-% liegt.
13. Verschluss nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturen ganz überwiegend an der Oberfläche des Innenteils ausgebildet sind.