[0001] Das erfindungsgemäße Verfahren dient der Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern
(VIV) in geeignete Grundöle. Es werden außerdem Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens
beansprucht.
[0002] Sogenannte Viskositätsindex-Verbesserer (VIV) aus hochmolekularen Polymeren liegen
in der Regel als Granulat, hochpastöse Polymerballen (mit wenigen Masseprozenten eines
Grundöls gemischt) oder als hochviskoses, aber fließfähiges Fluid (mit höherem Masseprozentanteil
eines Grundöls gemischt) vor. Als typische VI-Verbesserer gelten beispielsweise Polyisobutylene,
Polymethacrylate (PMA) und Olefincopolymere (OCP), insbesondere olefine Ethylen-Propylen-Copolymere.
[0003] Zielstellung der Einmischung von VIV in Grundöle ist es, den Viskositätsabfall in
Mischungen bei Temperaturerhöhung zu verringern. Dies gelingt, indem die Makromoleküle
bei niedrigen Temperaturen als Knäuel vorliegen, die sich bei höheren Temperaturen
mehr und mehr entfalten. Zwischenmolekulare Wechselwirkungen in der Umgebung der langgestreckten
Makromoleküle halten dort die viskosen Eigenschaften aufrecht. Die entstandenen Schmierstoffgemische
lassen sich so über weite Temperaturbereiche einsetzen (Mehrbereichsöle) und gewährleisten
auch bei höheren Temperaturen die nötige Schmierfilmdicke.
[0004] Im Allgemeinen werden, entsprechend der Zielmischung, geeignete Mengen von VIV und
Grundöl (z.B. 10 wt% VIV und 90 wt% Grundöl, wobei der VIV ggf. zerkleinert wird)
in einen hinreichend großen Behälter mit eingebautem Rührwerk zusammengegeben, hinreichend
erwärmt und unter Umgebungsdruck und unter Anwesenheit von Sauerstoff hinreichend
lange durchmischt. In Abhängigkeit von den jeweiligen Mischungspartnern können Temperaturen
oberhalb von 130 °C erforderlich werden. In der Literatur wird dem Wert der Prozesstemperatur
nur wenig Spielraum gelassen, da bei zu geringen Temperaturen keine vollständig homogene
Mischung entsteht, oder bei zu hohen Temperaturen der Grundölanteil geschädigt wird.
Es ist hilfreich, die hochviskosen Komponenten noch vor dem Einleiten in das Mischgefäß
auf eine geeignete Temperatur zu erhitzen, um ihre Fließfähigkeit zu erhöhen. Entsprechend
der abgesenkten Viskosität verbessert sich eine mechanische Durchmischung mittels
Rührwerke. Die Temperaturen während des Mischvorgangs sollten so gewählt werden, dass
eine wesentliche thermische Zersetzung oder unerwünschte chemische Reaktionen vermieden
werden.
[0005] DE 2932459 C2 stellt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einmischung von VIV als Granulat bzw.
als Pulver in Grundöl vor. Hier wird, gegenüber der herkömmlichen Weise, in einem
als Eingabeschleuse ausgebildeten Dosiertrichter, dessen Wandung ständig mit Grundöl
überspült wird, das VIV-Granulat bzw. VIV-Pulver abgewogen hineingegeben und die sich
ausbildende VIV-Grundöl-Mischung in einem Umlauf einer Kolloidmühle wiederkehrend
zugeführt. Durch den zyklischen Mahlvorgang wird der VIV-Anteil im Grundöl besser
vorgelöst und die Zeit für den Mischprozess, der sich in einem weiteren Rührwerksbehälter
anschließt, deutlich reduziert. Dieses Verfahren ist jedoch für hochpastöse Viskositätsindex-Verbesserer
in Ballenform ungeeignet.
[0006] CN 205127860 U offenbart einen Verarbeitungsprozess von Grundölen mit einem, vorab durch eine Grundöleinmischung,
bereits verflüssigten VIV. Zunächst wird ein Teilstrom des Grundöls und der verflüssigte
und deshalb ebenfalls pumpfähige VIV in einen ersten Kessel separat eingeleitet und
mit einem Rührwerk vermischt. Das so mit VIV angereicherte Vorgemisch wird danach
über eine Mischerstrecke in einen zweiten Kessel mit einem weiteren Teilstrom von
Grundöl zusammengeführt, mit einem weiteren Rührwerk vermischt und so auf das Endgemisch
verdünnt. Bei dem hier dargestellten Blending-Prozess kommt ein Schutzgas bei Überdruck
zum Einsatz. Die einzelnen Komponenten, das Vor- und das Endgemisch haben hinreichend
niedrige Viskosität, sodass der Mischprozess bei moderaten Temperaturen abläuft. Die
Umdrehungszahlen der Rührwerksmotoren sind hinreichend niedrig, sodass keine Alterungsprozesse
hinsichtlich Temperatur oder Scherung auftreten. Dieses Verfahren versagt allerdings
bei noch nicht verflüssigten, hochpastösen VIV in Ballenform.
[0007] Im Anschluss an die Beimischung eines bereits verflüssigten VIV in Grundöl werden
in der Regel weitere Zusätze (Additive, wie etwa Korrosionsinhibitoren, Reibungsminderer,
Antioxidantien, etc.) in das Gemisch hinzugegeben, um die Schmiermitteleigenschaften
deutlich zu verbessern. In
EP 519760 B1 werden beispielhaft solche Öl-Zusätze und Schmiermittel mit verbesserten Eigenschaften
offenbart. Bei der Herstellung der Schmiermittelzusammensetzungen werden die Öl-Zusätze
in einem geeigneten Behälter unter Verwendung einer trockenen inerten Atmosphäre,
unter Rühren und bei leicht erhöhten Temperaturen (bei etwa 40 °C - 60 °C und vorzugsweise
nicht höher als etwa 40 °C) in das Basisöl eingebracht. Auf diese Weise lösen sich
die Öl-Zusätze leichter im Öl auf und das Schmiermittel wird homogener.
[0008] In
US 20080085847 A1 wird über die VIV-Verflüssigung hochpastöser Polymerballen und Granulate berichtet,
dass herkömmlicherweise häufig ein Schredder oder ein Rührwerk mit hoher Umdrehungszahl
und damit hoher Scherwirkung für Flüssigkeiten zum Einsatz kommt, um den Mischungsprozess
zwischen VIV und Grundöl durch schnelle Vergrößerung der Phasengrenzfläche zu verkürzen.
Weiterhin soll bei Temperaturen oberhalb von 100 °C eine Schutzgasatmosphäre (Stickstoff
oder Kohlendioxid) verwendet werden.
[0009] Kritikpunkte an den herkömmlichen Rührwerks- und Schredderverfahren für das Einmischen
von VIV als Granulate oder hochpastöse Polymerballen in Grundöle:
- 1) Durch Temperaturen oberhalb von 130 °C, bei hinreichend langer Prozessdauer und
unter Anwesenheit von Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit, wird das Grundöl irreparabel
geschädigt. Oxydation und Hydrolyse verringern die Polymerkettenlänge und verändern
somit die Viskositätseigenschaften negativ. Die ausgebildete Schmierfilmdicke bei
bestimmten Temperaturen und bestimmter Scherung ist deutlich verringert oder kann
im ungünstigsten Fall nicht mehr aufrechterhalten werden.
- 2) Zu große Scherraten, etwa durch Schreddern, bewirken eine Polymerdegradation, die
ebenso die Schmierstoffeigenschaften negativ beeinträchtigen.
- 3) Energieverschwendung im Prozess und nachweisliche Alterungsprozesse im Grundöl
bei der notwendig hohen Energiezufuhr unter atmosphärischen Bedingungen.
Mischanlagen mit Rührwerksbehältern von 5 m
3 bis 10 m
3 Volumen, werden mit Wandstärken von 30 mm betrieben, um die mechanischen Belastungen
beim VIV-Schreddern und Mischen abzusichern. Die benötigte Wärmeenergie, um solche
herkömmlichen Anlagen bei 130 °C zu temperieren, sowie das anschließende Herausbringen
der überschüssigen Wärme aus dem System (Ölgemisch und Behälter) stellen sich als
doppelt ineffizient dar. Um z.B. idealerweise eine Stahlhohlkugel als inerten Behälter
von 10 m
3 Volumen mit 30 mm Wandstärke von 10 °C auf 130 °C zu erwärmen, sind ca. 92 kWh nötig.
Um 8000 I Grundöl ebenso zu erwärmen, benötigt man ca. 500 kWh. Das Gemisch wird üblicherweise
bei 90 °C weiterverarbeitet, d.h. eine Wärmenergie von ca. 197 kWh muss aus dem System
Behälter und Ölgemisch abgeleitet werden.
Darstellung der Erfindung
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern,
die als hochpastöse Polymerballen vorliegen, in Grundöle zu entwickeln. Dies ermöglicht
es, die Mischungsvorgänge so durchzuführen, dass eine weitere Verarbeitung der Gemische
sich sofort anschließen kann. Es ist auch Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens zu entwickeln.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die in den Ansprüchen aufgeführten Merkmale.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht in einer Verflüssigungskammer das Mischen
eines Ansatzes von mindestens 70 wt% Viskositätsindex-Verbesserer und höchstens 30
wt% Grundöl durch das Einbringen von Wärme unter Schutzgas bei Überdruck und durch
einen strömungstechnischen Umlauf der flüssigen Bestandteile in einem Nebenkreislauf.
Danach erfolgt die Einmischung des entstandenen gelösten Konzentrats in einen Hauptstrom
von Grundöl von geeigneter Masse entsprechend einer Zielmischung. Bei einer Verflüssigung
von hochpastösen Viskositätsindex-Verbesserern treten normalerweise ungleich größere
Schwierigkeiten auf, da die Viskosität hochpastöser VIV um mehrere Größenordnungen
höher ausfällt als bei bereits mit Grundöl verflüssigten VIV. Es geht bei der Erfindung
um einen schonenden Lösungsmechanismus, bei dem nur die unbedingt notwendige Wärme
in VIV und Grundöl eingebracht wird, und bei dem das Schutzgas mit Überdruck ein Ausgasen
wichtiger Bestandteile, wie etwa von Ethylen und Propylen aus den olefinen Copolymeren,
verhindert. Im Falle der OCP sorgen gerade gebundenes Ethylen- und Propylen für eine
erhöhte Mischbarkeit mit Grundölen.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt nach den Schritten:
- a) Befüllen eines Kessels mit Grundöl (dies erfolgt unter atmosphärischen Bedingungen
und Labortemperatur) danach Schutzgasspülen eines Gasraums des Kessels durch abwechselndes
Erzeugen eines Grobvakuums mittels einer Absaugvorrichtung und Auffüllen des Gasraums
mit Schutzgas mittels einer Schutzgaszufuhr;
- b) Befüllen einer von einem Hauptkreislauf abgesperrten Verflüssigungskammer mit einer
definierten Masse eines Viskositätsindex-Verbesserers, beispielsweise in Form eines
Polymerballens, und einer definierten Masse an Grundöl entsprechend der Zusammensetzung
eines angestrebten Konzentrats unter atmosphärischen Bedingungen und Labortemperatur;
- c) mehrfaches Schutzgasspülen aus einem Gasraum der Verflüssigungskammer durch abwechselndes
Erzeugen eines Grobvakuums mittels einer Absaugvorrichtung und Auffüllen des Gasraums
mit Schutzgas mittels einer Schutzgaszufuhr;
- d) anschließendes Befüllen des Gasraums der Verflüssigungskammer mit Schutzgas bis
zu einem definierten Überdruck;
- e) Verflüssigen des Viskositätsindex-Verbesserers in der Verflüssigungskammer und
gleichzeitiges Überspülen mit dem in die Verflüssigungskammer eingebrachten Grundöl
in einem ständigen Umlauf des Grundöls über einen Nebenkreislauf bei einer Temperatur
oberhalb einer Löslichkeitstemperatur bis das angestrebte Konzentrat erreicht ist;
- f) Einmischung des Konzentrats in das Grundöl aus dem Kessel über den Hauptkreislauf
bis eine Zielmischung erreicht ist,
- g) Rückführung der Anordnung auf Normaldruck ohne Sauerstoffzufuhr und Entgasung der
Zielmischung im Kessel durch Applizierung eines geeigneten Grobvakuums.
[0014] Das gelöste Konzentrat (m
1) besteht aus mindestens 70 wt% Viskositätsindex-Verbesserer und höchstens 30 wt%
Grundöl.
[0015] Wesentlich ist eine Kombination einer scherungsarmen Verflüssigung mittels kontrollierter,
regelbarer Erwärmung der Stoffe und eines geeigneten Schutzgases, wie beispielsweise
Stickstoff oder Butan oder Kohlendioxid. Die Temperatur wird zwischen 90 °C und 100
°C gewählt und der definierte Überdruck in der Verflüssigungskammer wird zwischen
100 mbar und 50 bar geeignet gewählt, um Ausgasungen während des Einmischens von Viskositätsindex-Verbesserer
in das Grundöl zu verhindern. Für weitere Ausführungen wird der Überdruck bevorzugt
kleiner 24 bar gewählt, noch mehr bevorzugt beträgt der Überdruck kleiner 10 bar.
Durch den definierten Überdruck werden Ausgasungen während des Einmischens von Viskositätsindex-Verbesserer
in Grundöl verhindert und die Löslichkeitszeit minimiert. Der Überdruck im Kessel
ist in diesem Ausführungsbeispiel kleiner gleich dem halben Überdruck in der Verflüssigungskammer.
[0016] Die erfindungsgemäße Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Einmischung von
Viskositätsindex-Verbesserern in Grundöle zur Herstellung einer Zielmischung besteht
aus einem Kessel für ein Grundöl und einer Verflüssigungskammer für einen Viskositätsindex-Verbesserer.
Dazu sind ein Hauptkreislauf und ein Nebenkreislauf für eine separate Konditionierung
von Mischungspartnern der Zielmischung angeordnet. Der Hauptkreislauf ist für eine
Befüllung und Konditionierung des Grundöls und der Nebenkreislauf für eine Verflüssigung
und Konditionierung eines Konzentrats aus Viskositätsindex-Verbesserer und Grundöl
angeordnet.
[0017] Für ein Ausführungsbeispiel verbindet der Hauptkreislauf über eine Haupt-Leitung
den Kessel, mindestens eine Pumpe, mindestens eine Heizung und mehrere statische Mischer
in Reihe miteinander. Die Verflüssigungskammer ist über eine Stich-Leitung mit dem
Hauptkreislauf und über eine Neben-Leitung mit dem Nebenkreislauf, welcher über eine
Pumpe zurück in die Verflüssigungskammer führt, verbunden. Eine erste Absaugvorrichtung
ist mit der Verflüssigungskammer und eine zweite Absaugvorrichtung mit dem Kessel
verbunden, wobei die Absaugvorrichtungen über eine gemeinsame Vakuumpumpe betrieben
werden. Eine erste Schutzgaszufuhr ist mit der Verflüssigungskammer und eine zweite
Schutzgaszufuhr mit dem Kessel verbunden, wobei die Schutzgaszuführungen mit einem
gemeinsamen Schutzgasdruckbehälter verbunden sind.
[0018] Die erste Absaugvorrichtung der Verflüssigungskammer ist durch die Vakuumpumpe, eine
Absaugleitung, einen Dreiwegehahn und eine Verbindung zur Verflüssigungskammer definiert
und die zweite Absaugvorrichtung des Kessels ist durch die Vakuumpumpe, eine weitere
Absaugleitung, einen Dreiwegehahn und eine Verbindung zum Kessel definiert.
[0019] Die erste Schutzgaszufuhr der Verflüssigungskammer erfolgt über den Schutzgasdruckbehälter,
mehrere Leitungsabschnitte einer Schutzgasleitung, ein Dosierventil, einen Dreiwegehahn
und einer Verbindung zur Verflüssigungskammer und die zweite Schutzgaszufuhr des Kessels
erfolgt über den Schutzgasdruckbehälter, mehrere Leitungsabschnitte einer Schutzgasleitung,
ein Dosierventil, einen Dreiwegehahn und eine Verbindung zum Kessel.
[0020] Die Pumpen der Anordnung sind in diesem Ausführungsbeispiel scherungsarme Drehkolbenpumpen;
andere mögliche Pumpen sind allerdings nicht ausgeschlossen. Die Heizung ist in diesem
Ausführungsbeispiel ein Einschraubheizkörper, wobei auch andere Heizungen vorstellbar
sind.
[0021] Für ein Ausführungsbeispiel endet die Haupt-Leitung im Kessel in einem Tauchstutzen
mit frei drehbarem Endstück. Für ein weiteres Ausführungsbeispiel endet die Haupt-Leitung
im Kessel in einer Mischdüse.
[0022] Die Stich-Leitung unterhalb der Verflüssigungskammer mündet in die Haupt-Leitung
und in eine Venturidüse, die nahe der Verbindungsstelle zur Haupt-Leitung in der Stich-Leitung
angeordnet ist.
[0023] In der Verflüssigungskammer ist ein Schmelzrost angeordnet, wobei die Neben-Leitung
oberhalb desselben in die Verflüssigungskammer mündet.
[0024] Die Haupt-Leitung, die Neben-Leitung, die Stich-Leitung und der Kessel sind wärmeisoliert.
[0025] Aufgrund der Verwendung von Schutzgasen bei Überdruck, insbesondere von Stickstoff,
kommt es zur Herabsenkung der Löslichkeitstemperatur für die Mischung von Viskositätsindex-Verbesserern
mit Grundölen. Damit können auch die Ausgangstemperaturen der Mischungspartner herabgesetzt
und ca. 50 % bis 60 % der elektrischen Energie zur thermischen Konditionierung der
Stoffe eingespart werden. Unter den Bedingungen von Schutzgas bei Überdruck und geringerer
Temperatur werden die sonst beobachteten Ausgasungen von Ethylen und Propylen, die
Bestandteile von VIV auf Basis olefiner Copolymere sind, vermieden, und so die Mischbarkeit
mit Grundöl aufrechterhalten.
[0026] Neben den verbesserten Löslichkeitseigenschaften der VIV-Makromoleküle werden durch
die Verwendung von Schutzgasen, auch bei der Konditionierung des Grundöls, Alterungsprozesse,
wie Oxydation und Hydrolyse bei den Mischungspartnern vermieden.
Ausführung der Erfindung
[0027] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierzu zeigen
- Figur 1
- Löslichkeitstemperatur ϑL eines hochpastösen Viskositätsindex-Verbesserers auf Basis olefiner Copolymere in
einem Grundöl in Abhängigkeit des Viskositätsindex-Verbesserer-Anteils der Mischung,
- Figur 2
- die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern
in geeignete Grundöle und
- Figur 3
- die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern
in geeignete Grundöle in einer weiteren Ausführungsform.
[0028] Figur 1 zeigt ein Diagramm, in dem die Abhängigkeit der Löslichkeitstemperatur
ϑL einer Mischung aus
x wt% eines Viskositätsindex-Verbesserers auf Olefincopolymere-Basis (OCP-Basis) und
100 wt%-
x wt% eines Grundöls bei variierendem VIV-Anteil unter atmosphärischen Bedingungen
im Wärmeschrank (Verlauf mit Kreisen und Strichpunktlinienzug) und unter N
2-Atmosphäre und bei Überdruck (bei ca. 5 bar mit Stern, bei ca. 9 bar mit Diamant
gekennzeichnet) dargestellt wird. Beim Überschreiten der Löslichkeitstemperatur
ϑL unter beschriebenen Duck- und Schutzgasbedingungen liegt eine homogene Mischung vor.
[0029] Es wurden Untersuchungen im Labor zu Wärmeschrankversuchen durchgeführt, in denen
Mischungen zwischen Viskositätsindex-Verbesserern (VIV) auf OCP-Basis und Grundöl
mit 4 wt% VIV-Anteil bis 70 wt% VIV-Anteil unter Normaldruck hergestellt wurden. Unter
atmosphärischen Bedingungen kam es beim Mischungsvorgang proportional zum VIV-Anteil
zu Ausgasungen von Ethylen und Propylen, die in den olefinen Copolymeren des eingesetzten
VIV aber gerade die Mischbarkeit mit dem Grundöl verbessern helfen sollen. Die gebildete
Gasphase führte zur Abkühlung des Flüssigkeitsgemisches, was eine Viskositätserhöhung
und Verschlechterung der Mischungsbedingungen nach sich zog. Die Löslichkeitstemperatur
ϑL stieg mit anwachsendem VIV-Anteil in der Mischung stark an. Bei Mischungen mit 8
wt% VIV-Anteil lag die Löslichkeitstemperatur
ϑL bei 145 °C, bei Mischungen mit einem VIV-Anteil oberhalb von 20 wt% lag die Löslichkeitstemperatur
ϑL bei 185 °C (Figur 1, Verlauf mit Kreisen und Strichpunktlinienzug).
[0030] Die erfindungsgemäße Anordnung (Figur 2) zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern
in geeignete Grundöle verhindert diese Nebenwirkungen. Eine weitere Ausführungsform
wird in Figur 3 gezeigt.
[0031] Die scherungsarme, ohne Beteiligung von Sauerstoff und Feuchtigkeit funktionierende
Mischungsanlage besteht aus einem Hauptkreislauf I und einem Nebenkreislauf II zur
separaten Konditionierung der Mischungspartner.
[0032] Die Anordnung besteht aus einem Kessel 7, welcher unter atmosphärischen Bedingungen
geöffnet werden kann und zunächst mit dem Grundöl befüllt wird. In der Haupt-Leitung
14 sind für den Umlauf des Grundöls eine Pumpe 10, beispielsweise eine scherungsarme
Drehkolbenpumpe, und eine Heizung 9, beispielweise ein Einschraubheizkörper, angeordnet.
In der Haupt-Leitung 14 befinden sich im regelmäßigen Abstand zueinander statische
Mischer 11, die den Mischungsvorgang unterstützen. Über die Haupt-Leitung 14 wird
der Hauptkreislauf I vom Kessel 7 über die Pumpe 10 wieder zum Kessel 7 geführt. Die
Haupt-Leitung 14 endet im Kessel 7 in einem Tauchstutzen 12 mit frei drehbarem Endstück
zur Unterstützung der Verteilung des einströmenden Fluids in den Kessel 7. Das drehbar
gelagerte Endstück des Tauchstutzens 12 wird über den Einstrom in den Kessel 7 in
Drehung versetzt und realisiert eine spiralförmige Vermischung des aus der Hauptleitung
einströmenden Gemisches mit der Flüssigkeit im Kessel 7. Über eine Stich-Leitung 16
erfolgt eine Einmischung eines gelösten Konzentrats m
1, mindestens 70 wt% Viskositätsindex-Verbesserer und höchstens 30 wt% Grundöl, aus
dem Nebenkreislauf II in das Grundöl, welches die Haupt-Leitung 14 des Hauptkreislaufes
I durchströmt. Eine Verflüssigungskammer 1, welche der Verflüssigung von VIV-Ballen
dient, ist an ihrem unteren Ende über die Stich-Leitung 16, in welcher eine Venturidüse
6 angeordnet ist, und über ein Absperr- und Dosierventil 5 mit der Haupt-Leitung 14
verbunden. Eine Neben-Leitung 15 zweigt unterhalb der Verflüssigungskammer 1 von der
Stich-Leitung 16 ab und führt über eine weitere Pumpe 4, welche in diesem Ausführungsbeispiel
ebenso eine Drehkolbenpumpe ist, zurück in die Verflüssigungskammer 1 oberhalb eines
Schmelzrostes 3, welcher in der Verflüssigungskammer 1 angeordnet ist. Die Neben-Leitung
15 bildet zusammen mit der Stich-Leitung 16 den Nebenkreislauf II (mit einer Strichlinie
umrandet). Die Pfeile an Haupt-Leitung 14, Neben-Leitung 15 und Stich-Leitung 16,
horizontal bzw. vertikal, geben die Flussrichtung der Fluide in Hauptkreislauf I und
Nebenkreislauf II an. Sämtliche Leitungsabschnitte und der Kessel 7 sind wärmeisoliert.
[0033] Die Verflüssigung von VIV-Ballen in der Verflüssigungskammer 1 erfolgt durch Beheizung
auf einem Schmelzrost 3. Der Schmelzrost 3 hat eine Rostauflage mit einem Dreiecksquerschnitt
und dient einer inhomogenen Temperaturfelderzeugung, wodurch das Konzentrat m
1 auf eine mittlere Temperatur
Tm1 während der Konditionierungsphase erwärmt wird. Entsprechend des zu erzeugenden Konzentrats
m
1 in der Konditionierungsphase wird der Schmelzrost 3, mit den aufgelegten VIV-Ballen,
ständig mit dem eingebrachten Grundöl überspült. Die Pumpe 4 sorgt für einen Umlauf
der flüssigen Bestandteile bei der Verflüssigung des Konzentrats m
1 im Nebenkreislauf II.
[0034] Für eine Schutzgasspülung und Schutzgasbefüllung sind folgende Anlagenteile entsprechend
angeordnet. Eine Vakuumpumpe 21 bildet zusammen mit einer Absaugleitung 22, einem
Dreiwegehahn 23 und einer Verbindung zur Verflüssigungskammer 1 eine erste Absaugvorrichtung
2a der Verflüssigungskammer 1. Die zweite Absaugvorrichtung 2b des Kessels 7 wird
durch die Vakuumpumpe 21, eine Absaugleitung 24, einen Dreiwegehahn 25 und durch eine
Verbindung zum Kessel 7 definiert. Die erste Schutzgaszufuhr 8a der Verflüssigungskammer
1 erfolgt über einen Schutzgasdruckbehälter 81, eine Schutzgasleitung 821 und eine
Schutzgasleitung 823, ein Dosierventil 822, den Dreiwegehahn 23 und die Verbindung
zur Verflüssigungskammer 1. Die zweite Schutzgaszufuhr 8b des Kessels 7 erfolgt über
den Schutzgasdruckbehälter 81, eine Schutzgasleitung 831 und eine Schutzgasleitung
833, ein Dosierventil 832, den Dreiwegehahn 25 und die Verbindung zum Kessel 7. Die
Pfeile, horizontal bzw. vertikal, geben die Flussrichtung des Schutzgases im Absaug-
und Befüllungsmodus an.
[0035] Die Verflüssigungskammer 1 ist somit über die Absaugvorrichtung 2a und die Schutzgaszufuhr
8a und der Kessel 7 über die Absaugvorrichtung 2b und Schutzgaszufuhr 8b mit dem Schutzgasdruckbehälter
81 verbunden. Die Absaugvorrichtungen 2a, 2b und die Schutzgaszuführungen 8a, 8b dienen
neben der Schutzgasspülung und der Schutzgasbefüllung des Gasraums der Verflüssigungskammer
1 bzw. des Kessels 7 auch der Einstellung eines geeigneten, definierten Überdrucks,
wobei der Überdruck in der Verflüssigungskammer 1 mit
pm1 bezeichnet wird und der Überdruck im Kessel 7 mit
p2.
[0036] Mit den Absaugvorrichtungen 2a, 2b und den Schutzgaszuführungen 8a, 8b erfolgt die
Drucksteuerung der Mischanlage, welche die Absenkung der Löslichkeitstemperatur für
Konzentrat m
1 und Zielmischung m
2 bewirkt. Thermisch induzierte Alterungsprozesse werden ausgeschlossen und gleichzeitig
50 % bis 60 % thermische Energie gegenüber atmosphärisch betriebenen Mischanlagen
eingespart.
[0037] Das Absperr- und Dosierventil 5 des Nebenkreislaufs II bleibt bei Befüllung und während
der Konditionierungsphase geschlossen und wird erst beim Mischprozess zwischen dem
Konzentrat m
1 und dem Grundöl in der Weise geöffnet, dass der Teilstrom des Konzentrats m
1 aus dem Nebenkreislauf II zum Hauptstrom des Grundöls aus dem Hauptkreislauf I höchstens
stöchiometrisch, entsprechend der Zielmischung m
2, eingestellt wird.
[0038] In der Stich-Leitung 16 ist nahe der Verbindungsstelle zur Haupt-Leitung 14 eine
Veturidüse 6 angeordnet. Mit der Veturidüse 6 wird zur Einmischung des Konzentrats
m
1 aus dem Nebenkreislauf II in das Grundöl, welches den Hauptkreislauf I durchströmt,
an der Stelle des Zusammentreffens der Stich-Leitung 16 mit der Haupt-Leitung 14 der
Teilstrom des Nebenkreislaufs II in den Teilstrom des Hauptkreislaufs I hineingesaugt.
[0039] In der Haupt-Leitung 14 zwischen der Pumpe 10 und der Verbindungsstelle zur Stich-Leitung
16 ist ein Einschraubheizkörper 9 zur Erwärmung des Grundöls auf eine mittlere Temperatur
T2 von 60 °C bis 90 °C während der Konditionierungsphase angeordnet.
[0040] In der Stich-Leitung 16, zwischen der Verflüssigungskammer 1 und dem Abzweig zur
Neben-Leitung 15 befindet sich ein Schauglas und in der Verflüssigungskammer 1 selbst
ist ebenfalls ein Schauglas angeordnet. Beide Schaugläser dienen der Kontrolle der
Schlierenfreiheit des Konzentrats m
1 und der Kontrolle des Stofftransport aus der Verflüssigungskammer 1.
[0041] Figur 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern
in geeignete Grundöle in einer weiteren Ausführungsform. Gegenüber Figur 2 ist der
Tauchstutzen 12 durch eine Mischdüse 13 ersetzt. Die aus der Haupt-Leitung 14 über
die Mischdüse 13 in den Kessel 7 einströmende Flüssigkeit saugt gleichzeitig über
seitliche Öffnungen der Mischdüse 13, nach dem Ejektor-Prinzip, Flüssigkeit aus dem
Kessel 7 in die Mischdüse 13 ein und vermischt beide Flüssigkeitsströme in der Mischdüse
13 zu einem Flüssigkeitsfreistrahl, der aus der Mischdüse 13 unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
im Kessel 7 austritt.
Konditionierung des Konzentrats m1 im Nebenkreislauf II:
[0042] Die vom Hauptkreislauf I abgesperrte Verflüssigungskammer 1 wird entsprechend der
Zusammensetzung des angestrebten Konzentrats m1 aus mindestens 70 wt% Viskositätsindex-Verbesserer
und höchstens 30 wt% Grundöl mit einer geeigneten Masse an Grundöl und einer geeigneten
Anzahl von 25 kg-Ballen des Viskositätsindex-Verbesserers (makromolekulare Copolymere)
unter atmosphärischen Bedingungen und Labortemperatur bestückt und verschlossen. Zunächst
wird im Gasraum der Verflüssigungskammer 1 über die Absaugvorrichtung 2a ein Grobvakuum
erzeugt. Dann wird der Gasraum der Verflüssigungskammer 1 über die Schutzgaszufuhr
8a mit Schutzgas aufgefüllt. Dieser Vorgang einer Schutzgasspülung wird mehrfach wiederholt.
Im Anschluss erfolgt die Befüllung des Gasraums der Verflüssigungskammer 1 mit Schutzgas,
bis zu einem definierten Überdruck
pm1. Der Überdruck
pm1 in der Verflüssigungskammer 1 kann zwischen 100 mbar und 50 bar betragen. Für das
Ausführungsbeispiel beträgt der Überdruck
pm1 bevorzugt weniger als 24 bar, wobei er im konkreten Fall kleiner als 10 bar beträgt.
Die über den beheizten Schmelzrost 3 abgelegten VIV-Ballen werden durch den ständigen
Umlauf des eingebrachten Grundöls über die Pumpe 4 im Nebenkreislauf II überspült.
Während der Konditionierungsphase lösen sich mehr und mehr verflüssigte Bestandteile
aus den VIV-Ballen, bis der Ansatz als Konzentrat m
1 bei einer Temperatur
Tm1 oberhalb der Löslichkeitstemperatur (beispielsweise ca. 100 °C bzw. 337 K bei 9 bar
Überdruck) vorliegt. Zur visuellen Kontrolle des Transports eines schlierenfreien
Konzentrats m
1 aus der Verflüssigungskammer 1 sind die eingebauten Schaugläser aus Borosilikatglas
vorgesehen.
Konditionierung des Grundöls im Hauptkreislauf I:
[0043] Zur gleichen Zeit wird eine, entsprechend der Zielmischung m
2 bei Raumtemperatur geeignete Masse Grundöl in den Kessel 7 gefüllt. Über dem darüber
befindlichen Gasraum im Kessel 7 wird ebenfalls mehrfach im Wechsel mittels der Absaugvorrichtung
2b ein Grobvakuum erzeugt und danach über die Schutzgaszufuhr 8b mit Schutzgas aufgefüllt.
Im Anschluss an die Schutzgasspülung wird der Gasraum des Kessels 7 mit Schutzgas
bis auf einen Überdruck
p2 von
p2<
pm1 aufgefüllt. Schließlich wird das Grundöl durch die Pumpe 10 über den Hauptkreislauf
I gefördert und mittels einer Heizung 9 temperaturgeregelt auf die Temperatur
T2 (von ca. 90 °C bzw. 363 K) erwärmt. Das Grundöl aus dem Kessel 7 passiert die in
regelmäßigen Abständen in der Haupt-Leitung 14 des Hauptkreislaufs I eingebrachten
statischen Mischer 11 und gelangt schließlich über den Tauchstutzen 12 zurück in den
Kessel 7.
[0044] Während in der Verflüssigungskammer 1 des Nebenkreislaufs II das Schutzgas mit einem
Überdruck
pm1 verwendet wird, erfolgt im Kessel 7 des Hauptkreislaufs II die Applizierung des Schutzgases
mit einem geringeren Überdruck
p2. Die statische Druckdifferenz
pm1-p2 verteilt sich im Wesentlichen als fluidmechanischer Energieverlust über die im Hauptkreislauf
I in regelmäßigen Abständen angebrachten statischen Mischer 11. Die in der Haupt-Leitung
14 angebrachten statischen Mischer 11 sorgen für eine scherungsarme Durchmischung
des Fluidstroms durch Erzeugung von Drall und Querkomponenten im Geschwindigkeitsfeld.
Scherungsinduzierte Alterungsprozesse werden vermieden.
Einmischung des Konzentrats in den Hauptstrom des Grundöls:
[0045] Sind beide Mischungspartner (Konzentrat m
1 in der Verflüssigungskammer 1 des Nebenkreislaufs II und Grundöl im Kessel 7 des
Hauptkreislaufs I) konditioniert, erfolgt der Mischungsprozess. Das Absperr- und Dosierventil
5 der Verflüssigungskammer 1 wird geöffnet, sodass der Teilstrom des Konzentrats in
geeigneter Weise mit dem Hauptstrom des Grundöls über die Venturidüse 6 zusammengeführt
wird. Dabei sind der Druck
pm1 in der Verflüssigungskammer 1, der Druck
p2 (
pm1>p2) im Kessel 7 sowie der Förderdruck
pP der Pumpe 10 im Hauptkreislauf I, vor dem Zusammenfließen der Teilströme, so gewählt,
dass zum einen der Ausstrom des Konzentrats m
1 aus der Verflüssigungskammer 1 gewährleistet ist, und zum anderen die Druckdifferenz
pm1-
p2 über den Druckabfall des Gesamtstroms bei einer Mischungstemperatur
Tm über die statischen Mischer 11 realisiert wird. Zur lokalen Absenkung des statischen
Druckes des Teilstroms aus der Verflüssigungskammer 1 und um einen Ansaugeffekt in
den Hauptstrom zu erzeugen, befindet sich aus dem Nebenkreislauf II kommend und in
den Hauptkreislauf I hineinragend die Venturidüse 6 mit abgeschrägtem Düsenende in
der Hauptstromrichtung.
[0046] Um die Masseströme
Ṁ2,
Ṁm1, Ṁm aus Haupt- und Nebenstrom zu quantifizieren, sind die Volumenströme
V̇2,
V̇m vor und nach dem Zusammenfließen zu messen. Mit Hilfe der vorher bestimmten temperaturabhängigen
Dichten und spezifischen Wärmekapazitäten der Mischungspartner
ρ2(
T2)
, ρm1(
Tm
1),
cp,2(
T2)
, cp,m1(
Tm1) sind neben den Masseströmen (
Ṁm1 =
ρ(
Tm)
m V̇m -
ρ(
T2)
2 V̇2) ebenso die Enthalpieströme
Ḣ2 =
ρ2(
T2)
V̇2 cp,2(
T2)
T2, Ḣm1 =
ρm1(
Tm1)
V̇m1 cp,m1(
Tm1)
Tm1 bestimmbar. Hierbei werden etwaige Wärmeströme zwischen Rohrleitung und Flüssigkeiten
nach der Konditionierungsphase ebenso vernachlässigt wie Verlustterme durch Abstrahlung.
Anhand der Enthalpiestrombilanz vor und nach dem Mischungsvorgang lässt sich die Mischungstemperatur
abschätzen:

nach Konditionierung und während des Mischungsvorgangs sei
pm1 ≈
pP und mithin gilt
V̇m1+
V̇2 =
V̇m ;
daraus folgt für die Mischungstemperatur
Tm, welche oberhalb der Löslichkeitstemperatur des VIV liegen muss:

Rückführung des Systems auf Normaldruck und Entgasung der Zielmischung m2:
[0047] Am Ende des Mischungsvorganges liegt die Zielmischung m
2 im Kessel 7 (respektive Haupt-Leitung 14) unter dem Überdruck
p2 mit
p2=pm2≈
pm1 und der Mischungstemperatur
Tm mit
Tm=
Tm2 vor. Es erfolgt die vorsichtige Rückführung des Systems auf Normaldruck, jedoch ohne
Sauerstoffzuführung. Aufgrund der deutlich geringeren Viskosität der Zielmischung
m
2 bei der Mischungstemperatur
Tm gegenüber dem Konzentrat gelingt die Entgasung des zusätzlich gelösten Schutzgases
innerhalb kürzester Zeit. Um etwaige überschüssige, nicht mehr an die olefinen Copolymere
des eingemischten Viskositätsindex-Verbesserers gebundene Ethylen- oder Propylenmolekülbestandteile
ebenfalls auszudampfen, ist optional ein Grobvakuum applizierbar (z.B.
p2≈-0,5 bar). Hierzu kann die Absaugvorrichtung 2b eingesetzt werden.
[0048] Druckreaktorversuche, in denen dieselben Mischungspartner wie bei den atmosphärischen
Löslichkeitsversuchen im gleichen Mischungsverhältnis, aber unter Schutzgas bei Überdruck
zusammengeführt und in Lösung gebracht wurden, ergaben dagegen auch noch bei 70 wt%
VIV-Anteil eine Löslichkeitstemperatur
ϑL von nur ca. 100 °C (Figur 1, Sterne und Diamant) Diese Druckreaktorversuche zeigen
somit ein Energieeinsparpotential von mindestens 50 %, verglichen mit herkömmlichen
Mischanlagen mit Rührwerken und Schreddern.
[0049] Im erfindungsgemäßen Verfahren erfolgen die Mischungsvorgänge bei einer Temperatur
(ca. 100 °C), bei welcher eine weitere Verarbeitung der Gemische sich sofort anschließen
kann, ohne überschüssige Wärmeenergie abführen zu müssen.
Bezugszeichen
[0050]
- I
- Hauptkreislauf
- II
- Nebenkreislauf
- 1
- Verflüssigungskammer
- 2a
- erste Absaugvorrichtung
21 Vakuumpumpe
22 Absaugleitung
23 Dreiwegehahn
- 2b
- zweite Absaugvorrichtung
24 Absaugleitung
25 Dreiwegehahn
- 3
- Schmelzrost
- 4
- Pumpe in der Neben-Leitung 15
- 5
- Dosierventil
- 6
- Venturidüse
- 7
- Kessel
- 8a
- erste Schutzgaszufuhr
81 Schutzgasdruckbehälter
821 Schutzgasleitung
822 Dosierventil
823 Schutzgasleitung
- 8b
- zweite Schutzgaszufuhr
831 Schutzgasleitung
832 Dosierventil
833 Schutzgasleitung
- 9
- Heizung
- 10
- Pumpe in der Haupt-Leitung 14
- 11
- Mischer
- 12
- Tauchstutzen
- 13
- Mischdüse
- 14
- Haupt-Leitung
- 15
- Neben-Leitung
- 16
- Stich-Leitung
- ϑL
- Löslichkeitstemperatur einer Mischung aus einem Ansatz von x wt% eines Viskositätsindex-Verbesserer-Anteils und von (100 wt%-x wt%) eines Grundöls bei variierendem VIV-Anteil unter atmosphärische Bedingungen
im Wärmeschrank
- m1
- Konzentrat aus mindestens 70 wt% Viskositätsindex-Verbesserer und höchstens 30 wt%
Grundöl
- m2
- Zielmischung
- Tm1
- mittlere Temperatur des Konzentrats m1 während der Konditionierungsphase
- Tm2
- Mischungstemperatur der Zielmischung m2 im Kessel 7
- Tm
- Mischungstemperatur des Gesamtstroms
- T2
- mittlere Temperatur des Grundöls
- pm1
- Überdruck in der Verflüssigungskammer 1
- pm
- Überdruck an der Messstelle der Mischungstemperatur Tm des Gesamtstroms
- p2
- Überdruck im Kessel 7
- pP
- Förderdruck der Pumpe 10
- Ṁ2
- Massestrom aus dem Kessel 7, im Hauptstrom, zwischen Kessel und Abzweig zur Stich-Leitung
16
- Ṁm
- Gesamtmassestrom nach dem Zusammenfließen der Teilströme aus Kessel 7 und Verflüssigungskammer
1
- Ṁm1
- Massestrom aus der Verflüssigungskammer 1, über die Stich-Leitung 16 in den Hauptstrom,
mit Ṁm1 = Ṁm - Ṁ2
- V̇2
- Volumenstrom aus dem Kessel 7, im Hauptstrom, zwischen Kessel und Abzweig zur Stich-Leitung
16
- V̇m
- Gesamtvolumenstrom nach dem Zusammenfließen der Teilströme aus Kessel 7 und Verflüssigungskammer
1
- V̇m1
- Volumenstrom aus der Verflüssigungskammer 1, über die Stich-Leitung 16 in den Hauptstrom,
mit V̇m1 = V̇m - V̇2
- Ḣ2
- Enthalpiestrom aus dem Kessel 7, im Hauptstrom, zwischen Kessel und Abzweig zur Stich-Leitung
16
- Ḣm1
- Enthalpiestrom aus der Verflüssigungskammer 1, über die Stich-Leitung 16 in den Hauptstrom
1. Verfahren zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern (VIV) in Grundöle in einer
Anordnung zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern in Grundöle mit den Schritten:
a) Befüllen eines Kessels (7) mit Grundöl und mehrfaches Schutzgasspülen eines Gasraums
des Kessels (7) durch abwechselndes Erzeugen eines Grobvakuums mittels einer Absaugvorrichtung
(2b) und Auffüllen des Gasraums mit Schutzgas mittels einer Schutzgaszufuhr (8b);
b) Befüllen einer von einem Hauptkreislauf (I) abgesperrten Verflüssigungskammer (1)
mit einer definierten Masse eines Viskositätsindex-Verbesserers und einer definierten
Masse an Grundöl entsprechend der Zusammensetzung eines angestrebten Konzentrats (m1) unter atmosphärischen Bedingungen und Labortemperatur;
c) mehrfaches Schutzgasspülen aus einem Gasraum der Verflüssigungskammer (1) durch
abwechselndes Erzeugen eines Grobvakuums mittels einer Absaugvorrichtung (2a) und
Auffüllen des Gasraums mit Schutzgas mittels einer Schutzgaszufuhr (8a);
d) anschließendes Befüllen des Gasraums der Verflüssigungskammer (1) mit Schutzgas
bis zu einem definierten Überdruck (pm1);
e) Verflüssigen des Viskositätsindex-Verbesserers in der Verflüssigungskammer (1)
und gleichzeitiges Überspülen mit dem in die Verflüssigungskammer (1) eingebrachten
Grundöl in einem ständigen Umlauf des Grundöls über einem Nebenkreislauf (II) bei
einer Temperatur (Tm1) oberhalb einer Löslichkeitstemperatur bis das angestrebte Konzentrat (m1) erreicht ist;
f) Einmischung des Konzentrats (m1) in das Grundöl aus dem Kessel (7) über den Hauptkreislauf (I) bis eine Zielmischung
(m2) erreicht ist,
g) Rückführung der Anordnung auf Normaldruck ohne Sauerstoffzufuhr und Entgasung der
Zielmischung (m2) im Kessel (7) durch Applizierung eines geeigneten Grobvakuums.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
das gelöste Konzentrat (m1) aus mindestens 70 wt% Viskositätsindex-Verbesserer und höchstens 30 wt% Grundöl
besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
als Schutzgas Stickstoff oder Butan oder Kohlendioxid verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatur (Tm1) des Konzentrats in der Verflüssigungskammer unter 120 °C liegt und dass der Überdruck
(pm1) in der Verflüssigungskammer (1) zwischen 100 mbar und 50 bar, bevorzugt kleiner
24 bar, noch mehr bevorzugt kleiner 10 bar beträgt, dass die Temperatur (Tm2) der Zielmischung im Kessel weniger als 100 °C beträgt und dass der Überdruck (p2) im Kessel p2<=pm1/2 beträgt.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern
in Grundöle bestehend aus einem Kessel (7) für ein Grundöl und einer Verflüssigungskammer
(1) für einen Viskositätsindex-Verbesserer zur Herstellung einer Zielmischung (m2), dadurch gekennzeichnet, dass
ein Hauptkreislauf (I) und ein Nebenkreislauf (II) für eine separate Konditionierung
von Mischungspartnern der Zielmischung (m2) angeordnet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass
der Hauptkreislauf (I) für eine Befüllung und Konditionierung des Grundöls und der
Nebenkreislauf (II) für eine Verflüssigung und Konditionierung eines Konzentrats (m1) aus Viskositätsindex-Verbesserer und Grundöl angeordnet ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6 dadurch gekennzeichnet,
dass der Hauptkreislauf (I) den Kessel (7) über eine Haupt-Leitung (14), in welcher mindestens
eine Pumpe (10), mindestens eine Heizung (9) und mehrere statische Mischer (11) angeordnet
sind, mit sich selbst verbindet, dass die Verflüssigungskammer (1) über eine Stich-Leitung
(16) mit dem Hauptkreislauf (I) und über eine Neben-Leitung (15) mit dem Nebenkreislauf
(II), welcher über eine Pumpe (4) zurück in die Verflüssigungskammer (1) führt, verbunden
ist, und
dass eine erste Absaugvorrichtung (2a) mit der Verflüssigungskammer (1) und eine zweite
Absaugvorrichtung (2b) mit dem Kessel (7) verbunden sind, wobei die Absaugvorrichtungen
(2a, 2b) über eine gemeinsame Vakuumpumpe (21) betrieben werden, und
dass eine erste Schutzgaszufuhr (8a) mit der Verflüssigungskammer (1) und eine zweite
Schutzgaszufuhr (8b) mit dem Kessel (7) verbunden sind, wobei die Schutzgaszuführungen
(8a, 8b) mit einem gemeinsamen Schutzgasdruckbehälter (81) verbunden sind.
8. Anordnung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Absaugvorrichtung (2a) der Verflüssigungskammer (1) durch die Vakuumpumpe
(21), eine Absaugleitung (22), einen Dreiwegehahn (23) und eine Verbindung zur Verflüssigungskammer
(1) und
die zweite Absaugvorrichtung (2b) des Kessels (7) durch die Vakuumpumpe (21), eine
Absaugleitung (24), einen Dreiwegehahn (25) und eine Verbindung zum Kessel (7) definiert
sind.
9. Anordnung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Schutzgaszufuhr (8a) der Verflüssigungskammer (1) über den Schutzgasdruckbehälter
(81), eine Schutzgasleitung (821) und eine Schutzgasleitung (823), ein Dosierventil
(822), einen Dreiwegehahn (23) und einer Verbindung zur Verflüssigungskammer (1) erfolgt
und
die zweite Schutzgaszufuhr (8b) des Kessels (7) über den Schutzgasdruckbehälter (81),
eine Schutzgasleitung (831) und eine Schutzgasleitung (833), ein Dosierventil (832),
einen Dreiwegehahn (25) und eine Verbindung zum Kessel (7) erfolgt.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Pumpen (4; 10) scherungsarme Drehkolbenpumpen sind.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Heizung (9) ein Einschraubheizkörper ist.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Haupt-Leitung (14) im Kessel (7) in einem Tauchstutzen (12) mit frei drehbarem
Endstück oder in einer Mischdüse (13) endet.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Stich-Leitung (16) unterhalb der Verflüssigungskammer (1) in die Haupt-Leitung
(14) mündet und dass nahe der Verbindungsstelle zur Haupt-Leitung (14) in der Stich-Leitung
(16) eine Venturidüse (6) angeordnet ist.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 13 dadurch gekennzeichnet, dass
in der Verflüssigungskammer (1) ein Schmelzrost (3) angeordnet ist und die Neben-Leitung
(15) oberhalb desselben in die Verflüssigungskammer (1) mündet.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass
die Haupt-Leitung (14), die Neben-Leitung (15) und die Stich-Leitung (16) und der
Kessel (7) wärmeisoliert sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern (VIV) in Grundöle in einer
Anordnung zur Einmischung von Viskositätsindex-Verbesserern in Grundöle mit den Schritten:
a) Befüllen eines Kessels (7) mit Grundöl und mehrfaches Schutzgasspülen eines Gasraums
des Kessels (7) durch abwechselndes Erzeugen eines Grobvakuums mittels einer Absaugvorrichtung
(2b) und Auffüllen des Gasraums mit Schutzgas mittels einer Schutzgaszufuhr (8b);
b) Befüllen einer von einem Hauptkreislauf (I) abgesperrten Verflüssigungskammer (1)
mit einer definierten Masse eines Viskositätsindex-Verbesserers und einer definierten
Masse an Grundöl entsprechend der Zusammensetzung eines angestrebten Konzentrats (m1) unter atmosphärischen Bedingungen und Labortemperatur;
c) mehrfaches Schutzgasspülen aus einem Gasraum der Verflüssigungskammer (1) durch
abwechselndes Erzeugen eines Grobvakuums mittels einer Absaugvorrichtung (2a) und
Auffüllen des Gasraums mit Schutzgas mittels einer Schutzgaszufuhr (8a);
d) anschließendes Befüllen des Gasraums der Verflüssigungskammer (1) mit Schutzgas
bis zu einem definierten Überdruck (pm1);
e) Verflüssigen des Viskositätsindex-Verbesserers in der Verflüssigungskammer (1)
und gleichzeitiges Überspülen mit dem in die Verflüssigungskammer (1) eingebrachten
Grundöl in einem ständigen Umlauf des Grundöls über einen Nebenkreislauf (II) durch
das Einbringen von Wärme bei einer Temperatur (Tm1) oberhalb einer Löslichkeitstemperatur bis das angestrebte Konzentrat (m1) erreicht ist;
f) Einmischung des Konzentrats (m1) in das Grundöl aus dem Kessel (7) über den Hauptkreislauf (I) bis eine Zielmischung
(m2) erreicht ist,
g) Rückführung der Anordnung auf Normaldruck ohne Sauerstoffzufuhr und Entgasung der
Zielmischung (m2) im Kessel (7) durch Applizierung eines geeigneten Grobvakuums.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
das gelöste Konzentrat (m1) aus mindestens 70 wt% Viskositätsindex-Verbesserer und höchstens 30 wt% Grundöl
besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
als Schutzgas Stickstoff oder Butan oder Kohlendioxid verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatur (Tm1) des Konzentrats in der Verflüssigungskammer (1) unter 120 °C liegt und dass der
Überdruck (pm1) in der Verflüssigungskammer (1) zwischen 100 mbar und 50 bar, bevorzugt kleiner
24 bar, noch mehr bevorzugt kleiner 10 bar beträgt, dass die Temperatur (Tm2) der Zielmischung im Kessel (7) weniger als 100 °C beträgt und dass der Überdruck
(p2) im Kessel (7) p2<=pm1/2 beträgt.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Ansprüche 1 bis 4 zur Einmischung
von Viskositätsindex-Verbesserern in Grundöle bestehend aus einem Kessel (7) für ein
Grundöl und einer Verflüssigungskammer (1) für einen Viskositätsindex-Verbesserer
zur Herstellung einer Zielmischung (m2), dadurch gekennzeichnet, dass
ein Hauptkreislauf (I), welcher den Kessel (7) enthält, und ein Nebenkreislauf (II),
welcher die Verflüssigungskammer (1) enthält, für eine separate Konditionierung von
Mischungspartnern der Zielmischung (m2) angeordnet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass
der Hauptkreislauf (I) für eine Befüllung und Konditionierung mit Grundöl und der
Nebenkreislauf (II) für eine Verflüssigung und Konditionierung mit einem Konzentrat
(m1) aus Viskositätsindex-Verbesserer und Grundöl angeordnet ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6 dadurch gekennzeichnet,
dass der Hauptkreislauf (I) den Kessel (7) über eine Haupt-Leitung (14), in welcher mindestens
eine Pumpe (10), mindestens eine Heizung (9) und mehrere statische Mischer (11) angeordnet
sind, mit sich selbst verbindet, dass die Verflüssigungskammer (1) über eine Stich-Leitung
(16) mit dem Hauptkreislauf (I) und über eine Neben-Leitung (15) mit dem Nebenkreislauf
(II), welcher über eine Pumpe (4) zurück in die Verflüssigungskammer (1) führt, verbunden
ist, und
dass eine erste Absaugvorrichtung (2a) mit der Verflüssigungskammer (1) und eine zweite
Absaugvorrichtung (2b) mit dem Kessel (7) verbunden sind, wobei die Absaugvorrichtungen
(2a, 2b) über eine gemeinsame Vakuumpumpe (21) betrieben werden, und
dass eine erste Schutzgaszufuhr (8a) mit der Verflüssigungskammer (1) und eine zweite
Schutzgaszufuhr (8b) mit dem Kessel (7) verbunden sind, wobei die Schutzgaszuführungen
(8a, 8b) mit einem gemeinsamen Schutzgasdruckbehälter (81) verbunden sind.
8. Anordnung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Absaugvorrichtung (2a) der Verflüssigungskammer (1) durch die Vakuumpumpe
(21), eine Absaugleitung (22), einen Dreiwegehahn (23) und eine Verbindung zur Verflüssigungskammer
(1) und
die zweite Absaugvorrichtung (2b) des Kessels (7) durch die Vakuumpumpe (21), eine
Absaugleitung (24), einen Dreiwegehahn (25) und eine Verbindung zum Kessel (7) definiert
sind.
9. Anordnung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Schutzgaszufuhr (8a) der Verflüssigungskammer (1) über den Schutzgasdruckbehälter
(81), eine Schutzgasleitung (821) und eine Schutzgasleitung (823), ein Dosierventil
(822), einen Dreiwegehahn (23) und einer Verbindung zur Verflüssigungskammer (1) erfolgt
und
die zweite Schutzgaszufuhr (8b) des Kessels (7) über den Schutzgasdruckbehälter (81),
eine Schutzgasleitung (831) und eine Schutzgasleitung (833), ein Dosierventil (832),
einen Dreiwegehahn (25) und eine Verbindung zum Kessel (7) erfolgt.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Pumpen (4; 10) scherungsarme Drehkolbenpumpen sind.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Heizung (9) ein Einschraubheizkörper ist.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Haupt-Leitung (14) im Kessel (7) in einem Tauchstutzen (12) mit frei drehbarem
Endstück oder in einer Mischdüse (13) endet.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Stich-Leitung (16) unterhalb der Verflüssigungskammer (1) in die Haupt-Leitung
(14) mündet und dass nahe der Verbindungsstelle zur Haupt-Leitung (14) in der Stich-Leitung
(16) eine Venturidüse (6) angeordnet ist.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 13 dadurch gekennzeichnet, dass
in der Verflüssigungskammer (1) ein Schmelzrost (3) angeordnet ist und die Neben-Leitung
(15) oberhalb desselben in die Verflüssigungskammer (1) mündet.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass
die Haupt-Leitung (14), die Neben-Leitung (15) und die Stich-Leitung (16) und der
Kessel (7) wärmeisoliert sind.