[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbundkonstruktion aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
und einer Verglasung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, bei welcher die Verglasung
in einen Bereich zwischen zwei Pfosten und wenigstens einem Riegel eingebracht ist.
An der Pfosten-Riegel-Konstruktion ist ein Koppelbauteil angebracht, wobei zwischen
diesem Koppelbauteil und der Verglasung wenigstens ein Verklotzungselement eingebracht
ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verklotzungselement zur Verwendung in einer
solchen Verbundkonstruktion.
[0002] Bei Häusern in Holzständerbauweise werden senkrechte Pfosten und zwischen diesen
Pfosten quer verlaufende Riegel verwendet, um so als Skelett des Hauses eine sogenannte
Pfosten-Riegel-Konstruktion auszubilden. Zur Aussteifung des Skeletts können beispielsweise
Holzwerkstoffplatten, Streben oder Verspannungen eingesetzt werden. Wird eine Pfosten-Riegel-Konstruktion
als Fassade ausgebildet, werden zudem Verglasungen in die Konstruktion eingebracht.
Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen. Beispielsweise wird oftmals ein Glasträger
verwendet, der an einem Riegel angebracht wird und die Verglasung trägt.
[0003] Die
EP 2 320 000 A1 schlägt beispielsweise vor, ein erstes Basisprofil an einem Pfosten anzubringen,
wobei sich dieses erste Basisprofil senkrecht in Richtung des Pfostens erstreckt.
Ein zweites Basisprofil wird waagerecht an einem Riegel angebracht, der über eine
Verbindungsstelle mit dem Pfosten verbunden ist. Ein Glasträger ist mit zwei Schenkeln
T-förmig ausgebildet und weist ein Profil auf, welches komplementär zu dem ersten
und zweiten Basisprofil ist, wodurch eine Verbindung zwischen den Basisprofilen und
dem Glasträger herstellbar ist. Der Glasträger wird im Bereich der Verbindungsstelle
so an den Basisprofilen der Pfosten-Riegel-Konstruktion angeschraubt, dass sich sein
erster Schenkel entlang des Pfostens erstreckt, während sich sein zweiter Schenkel
entlang des Riegels erstreckt. Der Glasträger weist eine Auflagefläche zum Verklotzen
einer Glasscheibe auf.
[0004] Verklotzungsmittel werden nicht nur zum Fixieren einer Glasscheibe in einem Glasträger
verwendet, sondern auch zum Verspannen einer Glasscheibe innerhalb einer Pfosten-Riegel-Konstruktion.
Beispielsweise offenbart die
WO 2012/146575 A1 eine Verbundkonstruktion aus einer Glasscheibe und einer Rahmenkonstruktion, bei
der die Glasscheibe umfangsseitig über ein Klebemittel mit einem Koppelement verbunden
ist, welches wiederum mit der Rahmenkonstruktion verbunden ist. Zwischen der Stirnseite
der Glasscheibe und dem Koppelelement ist nicht haftend ein Verklotzungsmittel angebracht.
Zwischen Verklotzungsmittel und Koppelelement ist eine als Klebeband, Kunststofffolie,
Metallfolie, Papier oder Textilgewebe ausgeführte Trennschicht vorgesehen. Dadurch
soll die Übertragung von Zugkräften und Schubbeanspruchungen verhindert werden. Als
Verklotzungsmittel wird insbesondere ein semielastisches Klebemittel vorgeschlagen,
beispielsweise Acrylat oder Epoxidharz.
[0005] Verklotzungsmittel sind daher im Bereich der Verbindung von Verglasungen mit Pfosten-Rahmen-Konstruktionen
hinlänglich bekannt. Auch bei Häusern in Holzständerbauweise besteht jedoch ein steigender
Bedarf nach möglichst großflächigen Verglasungen. Soll beispielsweise eine Fassade
aus einem Holz-Glas-Fachwerk erstellt werden, bei dem möglichst viele Zwischenbereiche
zwischen Pfosten und Riegeln vollständig verglast sind, ist es erforderlich, die Verglasung
auch zum Lastabtrag auszulegen. Dabei müssen Windkräfte orthogonal auf die Verglasung,
aber insbesondere auch Kräfte in der Ebene der Verglasung berücksichtigt werden. Es
hat sich gezeigt, dass diese Aufgabe mit bekannten Verbundkonstruktionen und herkömmlichen
Verklotzungsmitteln nicht zufriedenstellend gelöst werden kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Pfosten-Riegel-Verbundkonstruktion mit einer
Verglasung bereitzustellen, die für einen verbesserten Lastabtrag ausgelegt ist. Aufgabe
der Erfindung ist es ferner, ein Verklotzungsmittel zur Verwendung in einer solchen
Pfosten-Riegel-Verbundkonstruktion bereitzustellen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Verbundkonstruktion aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
und einer Verglasung gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Verbundkonstruktion ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-12. Ferner wird die
Aufgabe durch ein Verklotzungselement gemäß dem unabhängigen Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des Verklotzungselementes ergeben sich aus Anspruch 14.
[0008] Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale
in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und
weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert
und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
[0009] Die erfindungsgemäße Verbundkonstruktion weist eine Verglasung und eine Pfosten-Riegel-Konstruktion
auf, bei welcher die Verglasung in einen Bereich zwischen zwei Pfosten und wenigstens
einem Riegel eingebracht ist. Der Pfosten und der Riegel bestehen vorzugsweise aus
Holz, insbesondere aus Brettschichtholz. An dieser Pfosten-Riegel-Konstruktion ist
ein Koppelbauteil angebracht, wobei zwischen diesem Koppelbauteil und der Verglasung
wenigstens ein Verklotzungselement angebracht ist. Erfindungsgemäß weist dieses Verklotzungselement
einen Grundkörper und ein Verstellelement auf. Die Lage des Verstellelementes ist
gegenüber dem Grundkörper verstellbar und in mehreren Positionen gegenüber dem Grundkörper
fixierbar, wobei das Verklotzungselement durch eine Bewegung des Verstellelementes
von dem Grundkörper weg zwischen dem Koppelbauteil und der Verglasung eingespannt
ist.
[0010] Bei dem Verklotzungselement handelt es sich somit nicht um einen einfachen Klotz
oder Keil, der zwischen der Verglasung und dem Koppelelement angebracht ist, sondern
um ein wenigstens zweiteiliges Element. Ein Verstellelement am Verklotzungselement
ist so gegenüber einem Grundkörper verstellbar, dass seine Lage verändert werden kann.
Dabei kann die Lage in verschiedenen Positionen fixiert werden. Auf diese Weise kann
das Verklotzungselement zunächst mit Spiel zwischen die Verglasung und das Koppelelement
eingebracht werden. Anschließend wird das Verstellelement soweit von dem Grundkörper
wegbewegt, dass das Spiel aufgehoben und das Verklotzungselement fest zwischen der
Verglasung und dem Koppelbauteil verspannt ist. So erzeugt das Verstellelement eine
Verspannkraft, mit der die Verglasung und das Koppelelement voneinander weggedrückt
werden.
[0011] Auf diese Weise ist die Verglasung so in der Pfosten-Riegel-Konstruktion eingespannt,
dass in Scheibenebene ein verbesserter Lastabtrag über die Verglasung stattfindet.
Vorzugsweise ist ein Verklotzungsmittel hierzu in einem Eckbereich zwischen Pfosten
und Riegel positioniert. Ferner werden in einer Ausführungsform der Erfindung wenigstens
zwei Verklotzungsmittel mit Verstellelementen verwendet, die an diagonal gegenüberliegenden
Ecken der Verglasung angebracht werden. Es können weitere Verklotzungsmittel vorgesehen
werden, bei denen es jedoch ausreicht, diese als übliche Verklotzungen ohne Verstellmittel,
d.h als festen Verklotzblock, auszuführen. In einer Ausführungsform der Erfindung
wird eine Verglasung somit mit mehreren verschiedenen Verklotzungsmitteln in einer
Pfosten-Riegel-Konstruktion fixiert. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass eine
Ecke einer Verglasung mit zwei festen Verklotzblöcken fixiert ist, während eine diagonal
gegenüberliegende Ecke mit zwei verstellbaren Verklotzungselementen gemäß der Erfindung
fixiert ist. In den beiden anderen Ecken werden jeweils ein festes und ein verstellbares
Verklotzungsmittel angebracht. Vorzugsweise erfolgt dies so, dass zwei aneinander
angrenzende Seiten der Verglasung ausschließlich mit festen Verklotzblöcken fixiert
sind, während die beiden anderen aneinander angrenzenden Seiten der Verglasung ausschließlich
mit verstellbaren Verklotzungselementen gemäß der Erfindung fixiert sind.
[0012] Das Verklotzungselement kann dabei in verschiedenen Ausrichtungen verspannt sein.
Insbesondere ist vorgesehen, dass das Verstellelement das Koppelelement kontaktiert,
während der Grundkörper des Verklotzungselementes die Verglasung kontaktiert. Auch
eine umgekehrte Ausrichtung wäre jedoch möglich. Ferner ist die Verglasung vorzugsweise
eine Dreifachisolierverglasung mit drei voneinander beabstandeten Glasscheiben, bei
der sich das Verklotzungselement an der mittleren Glasscheibe abstützt. Das Verklotzungselement
kann hierzu einen speziell ausgeformten Kontaktbereich aufweisen. Beispielsweise kann
es einen Steg aufweisen, der in der Ebene der Verglasung verläuft und im Bereich der
mittleren Glasscheibe an der Verglasung anliegt. So ist das Verklotzungselement zwischen
dem Koppelbauteil und der mittleren Glasscheibe der Dreifachisolierverglasung eingespannt.
Der Lastabtrag erfolgt somit ausschließlich über die mittlere Glasscheibe, während
die beiden äußeren Glasscheiben und die Scheibenzwischenräume lediglich dem Schutz
der mittleren Glasscheibe vor äußeren Einwirkungen dienen.
[0013] Als Koppelbauteil können verschiedene Bauteile der Pfosten-Riegel-Konstruktion verwendet
werden. Insbesondere handelt es sich bei dem Koppelbauteil um ein Flachprofil, welches
an der Pfosten-Riegel-Konstruktion angebracht ist. Hierbei kann es sich um ein Metallprofil
oder dergleichen handeln. Ein Koppelbauteil kann jedoch auch durch Furnierschichtholz
mit oder ohne Stahleinlage gebildet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist das Koppelbauteil ein Flachwinkel, der im Bereich der Verbindung zwischen
einem Pfosten und einem Riegel der Pfosten-Riegel-Konstruktion an dem Pfosten und
dem Riegel angebracht ist. Das Koppelbauteil und damit das Flachprofil befinden sich
somit in einer Ecke der Verglasung, in deren Bereich ein Pfosten auf einem Riegel
trifft. Das Profil ist dabei in einer Ebene an der Pfosten-Riegel-Konstruktion angebracht,
die in der Ebene der Verglasung liegt. Das Verklotzungselement liegt dann an einer
schmalen Seitenfläche des Flachprofils an.
[0014] Das Verklotzungselement kann neben einem Grundkörper und wenigstens einem Verstellelement
weitere Komponenten umfassen. Beispielsweise kann es einen Stützkörper aufweisen,
an dem das Verstellelement angebracht ist. Das Verstellelement stützt sich bei der
Verspannung an diesem Stützelement ab. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der
Stützkörper und der Grundkörper aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind.
Insbesondere besteht der Stützkörper aus einem metallischen Werkstoff, während der
Grundkörper aus einem Kunststoff besteht. Als Kunststoff für den Grundkörper können
insbesondere Werkstoffe wie Polyoxymethylen (POM) verwendet werden. POM zeichnet sich
durch hohe Festigkeit, Härte und Steifigkeit in einem weiten Temperaturbereich aus.
Es hat einen niedrigen Reibungskoeffizienten und zeichnet sich durch eine geringe
Wasseraufnahme auf. Es eignet sich somit gut zur Einbringung innerhalb einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
eines Gebäudes, die über eine lange Dauer Belastungen und Witterungsbedingungen standhalten
muss.
[0015] Der Stützkörper ist beispielsweise durch eine Platte gebildet, die an einer Fläche
des Grundkörpers anliegt. Der Stützkörper kann dabei auf verschiedene Arten an dem
Grundkörper angebracht sein. Beispielsweise kann er fest an diesem verschraubt oder
verklebt sein. Aber auch eine Anbringung durch Formschluss ist möglich, bei welcher
der Stützkörper durch Nuten oder Laschen des Grundkörpers an diesem gehalten ist.
Hierbei reicht es aus, wenn der Stützkörper verliersicher angebracht ist. Bei der
Verspannung des Verklotzungselementes wird der Stützkörper dann von dem wenigstens
einen Verstellelement fest gegen den Grundkörper gepresst.
[0016] Als Verstellelement hat sich beispielsweise eine Schraube als vorteilhaft erwiesen.
Wird als Verstellelement eine Schraube verwendet, kann diese in ein Gewinde im Kunststoff
des Grundkörpers eingeschraubt sein. Durch Herausdrehen der Schraube aus dem Grundkörper
wird die Lage der Schraube gegenüber dem Grundkörper verstellt und kann durch das
Gewinde in verschiedenen Positionen fixiert werden. Die Schraube besteht vorzugsweise
aus einem metallischen Werkstoff. Zur Erhöhung der Festigkeit und Stabilität ist jedoch
in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass eine Schraube
in ein Gewinde in einem speziell konfigurierten Stützkörper eingeschraubt ist. Besteht
der Stützkörper aus einem harten metallischen Werkstoff, ist eine Metallschraube in
einem Gewinde im Stützkörper sicher fixiert, um so eine konstante Verspannung des
Verklotzungselementes zu gewährleisten. Dabei können die erforderliche Klemmkraft
der Schraube im Gewinde und Vorspannkraftverluste durch Setzprozesse innerhalb der
Schraube-Gewinde-Verbindung berücksichtigt werden.
[0017] Ein Verstellelement ist somit vorzugsweise an dem Stützkörper angebracht, und die
Lage des Verstellelementes ist dann gegenüber dem Stützkörper verstellbar und in mehreren
Positionen fixierbar. Vorzugsweise weist das Verklotzungselement mehrere, insbesondere
zwei Verstellelemente auf. Es sind somit in einer Ausführungsform der Erfindung zwei
Schrauben in einen Stützkörper am Grundkörper eingeschraubt. Vorzugsweise ist das
Verklotzungselement so angeordnet, dass der Schraubenkopf bzw. die Schraubenköpfe
an dem Koppelbauteil anliegen.
[0018] Der Grundkörper des Verklotzungselementes hat in einer Ausführungsform der Erfindung
eine Quaderform. Das wenigstens eine Verstellelement kann dann vollständig von dem
quaderförmigen Grundkörper abstehen. Der Grundkörper kann jedoch auch eine Vertiefung
aufweisen, in welcher das wenigstens eine Verstellelement wenigstens teilweise aufgenommen
ist. Um die Lage eines Verstellelementes gegenüber dem Grundkörper zu verändern, sollte
es manuell zugänglich sein. Hierzu weist das Verstellelement Mittel zur Veränderung
der Lage des Verstellelementes bezüglich des Grundkörpers aus. Wird als Verstellelement
eine Schraube verwendet, werden diese Mittel durch den Schraubenkopf ausgebildet,
über den die Schraube mit einem Schraubenschlüssel gedreht werden kann. Für den Zugang
zum Verstellelement kann der Grundkörper eine seitliche Öffnung aufweisen, die von
außen bis in die Vertiefung reicht, in welcher das Verstellelement liegt. Beispielsweise
ist die Öffnung durch einen Schlitz gebildet. Durch den Schlitz ist das Verstellelement
in der Vertiefung zugänglich. Wird als Verstellelement eine Schraube verwendet, kann
von der Seite ein Schraubenschlüssel durch den Schlitz geführt und die Schraube aus
dem Gewinde gedreht werden. Üblicherweise wird eine Schraube hierzu gegen den Uhrzeigersinn
gedreht.
[0019] Von der Erfindung umfasst ist auch ein Verklotzungselement zur Verspannung einer
Verglasung in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion. Das Verklotzungselement weist einen
Grundkörper und ein Verstellelement auf, und die Lage des Verstellelementes ist gegenüber
dem Grundkörper verstellbar und in mehreren Positionen gegenüber dem Grundkörper fixierbar.
Das Verklotzungselement ist nach einer der beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet.
[0020] Insgesamt erlaubt die Erfindung, innerhalb einer Pfosten-Riegel-Konstruktion eine
Verglasung als aussteifendes Element zu berücksichtigen. Dies ermöglicht Gebäudefassaden
mit großem Glasanteil, da weniger oder sogar keine anderen Aussteifungselemente zwischen
den Pfosten und Riegeln erforderlich sind. Dabei kann das verwendete Verklotzungselement
einfach und sicher montiert werden.
[0021] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
[0022] Von den Abbildungen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit einem Verklotzungselement
im unverspannten Zustand;
- Fig. 2
- einen schematischen Querschnitt durch einen Riegel mit Verglasung mit einem Verklotzungselement
im unverspannten Zustand;
- Fig. 3A
- eine dreidimensionale Aufsicht auf eine Ausführungsform eines Verklotzungselementes;
- Fig. 3b
- eine dreidimensionale Untersicht auf ein Verklotzungselement gemäß Fig. 3A;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit einem Verklotzungselement
im verspannten Zustand;
- Fig. 5
- einen schematischen Querschnitt durch einen Riegel mit Verglasung mit einem Verklotzungselement
im verspannten Zustand;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Verglasung und
verschiedenen Verklotzungsmitteln.
[0023] Die Darstellung der Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
mit einem Pfosten 12 und einem Riegel 11, wobei die Darstellung lediglich schematisch
zu verstehen ist, so dass sie insbesondere nicht maßstäblich ist. Der sich horizontal
erstreckende Riegel 11 trifft in diesem Bereich auf den senkrecht verlaufenden Pfosten
12 und ist mit diesem verbunden. Der Pfosten 12 und der Riegel 11 bestehen aus Holz,
insbesondere aus Brettschichtholz. Eine Pfosten-Riegel-Konstruktion weist mehrere
solcher Verbindungsstellen auf, so dass sich insgesamt das Skelett eines Hauses bzw.
einer Hausfassade ausbilden lässt. Zwischen den Pfosten und Riegeln wird eine Vielzahl
von rechteckigen Bereichen gebildet, die mit einer Verglasung ausgefüllt und ausgesteift
werden. Diese Aussteifung wird exemplarisch anhand der dargestellten Ecke beschrieben.
In der Ecke zwischen dem Pfosten 12 und dem Riegel 11 ist der Eckbereich einer Verglasung
20 ersichtlich, die in ihrer Gesamtheit zwischen zwei Pfosten und wenigstens den Riegel
11 eingebracht ist. Bei der Verglasung 20 handelt es sich um eine Dreifachisolierverglasung,
deren drei voneinander beabstandete Glasscheiben auch aus dem schematischen Schnitt
der Fig. 2 zu entnehmen sind.
[0024] Über die so gebildete Ecke zwischen Pfosten 12 und Riegel 11 ist ein Flachwinkel
10 aus Stahl angebracht. Ein solcher Flachwinkel kann jedoch auch durch Furnierschichtholz
mit oder ohne Stahleinlage gebildet werden. Dieser Flachwinkel 10 ist mit dem Pfosten
12 und dem Riegel 11 verschraubt bzw. über selbstbohrende Stabdübel verbunden. Alternativ
können auch jegliche andere geeignete Verbindungsmittel verwendet werden. Dabei ist
der Flachwinkel 10 in dem Holzmaterial des Pfostens 12 und des Riegels 11 aufgenommen,
so dass er in der schematischen Darstellung der Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt den Flachwinkel 10 innerhalb des Querschnitts des Riegels 11.
[0025] Die Verglasung 20 ist in diesem Eckbereich über zwei Verklotzungsmittel mit der Pfosten-Riegel-Konstruktion
verbunden. Ein erstes Verklotzungsmittel an dem Pfosten 12 ist als Verklotzblock 50
ausgebildet, d.h. es handelt sich um einen üblichen Hartklotz aus Kunststoff. Dieser
Verklotzblock 50 ist zwischen der Verglasung 20 und dem Pfosten 12 angebracht, wobei
er mit einer Seite an einer schmalen Seitenkante des Flachwinkels 10 anliegt. Der
Flachwinkel 10 bildet so ein Koppelbauteil zur Verbindung der Verglasung mit der Pfosten-Riegel-Konstruktion
aus. Die Krafteinleitung vom Koppelelement in das Holz erfolgt über die Verschraubung
des Flachwinkels 10 bzw. über selbstbohrende Stabdübel.
[0026] Der Riegel 11 ist über den Flachwinkel 10 ebenfalls mit der Verglasung verbunden,
wobei die Krafteinleitung vom Koppelelement in das Holz des Riegels 11 auch hier über
die Verschraubung des Flachwinkels 10 bzw. über selbstbohrende Stabdübel oder andere
Verbindungsmittel erfolgt. Die Anbringung erfolgt jedoch über eine neue Art von Verklotzungsmittel,
wobei ein Verklotzungselement 30 mit mehreren Verstellelementen verwendet wird. Die
beiden Verstellelemente 41 und 42 werden durch Schrauben gebildet, die in einen Stützkörper
40 eingeschraubt sind, der in einen Grundkörper des Verstellelementes 30 eingelassen
ist. Der Grundkörper des Verklotzungselementes 30 besteht aus einem Hartkunststoff,
beispielsweise aus POM. Der Stützkörper 40 besteht hingegen aus einem Stahl, was auch
für die Schrauben 41, 42 gilt.
[0027] Fig. 1 zeigt das Verklotzungselement 30 in einem Zustand, in dem es mit Spiel zwischen
die Verglasung 20 und den Flachwinkel 10 eingebracht ist, es hat aber noch keine Verspannung
stattgefunden. Das Verklotzungselement 30 ist somit im unverspannten Zustand gezeigt,
was in Fig. 1 dadurch dargestellt ist, dass das Verklotzungselement 30 keinen Kontakt
zur Verglasung 20 hat. Es könnte jedoch auch ohne Druck an der Verglasung 20 und/oder
dem Flachwinkel 10 anliegen. Fig. 2 zeigt diesen unverspannten Zustand des Verklotzungselementes
30 in einem schematischen Querschnitt durch den Riegel 11. Ersichtlich ist der in
einem Grundkörper des Verklotzungselementes 30 aufgenommene Stützkörper 40 mit einer
Schraube 41.
[0028] Das Verklotzungselement 30 ist so zwischen der Verglasung 20 und dem Flachwinkel
10 positioniert, dass der Kopf der Schraube 42 unterhalb des Flachwinkels 10 liegt.
Hierzu ist innerhalb des Riegels 11 eine Ausfräsung für die Verglasung und das Verklotzungselement
30 vorgesehen. Wenigstens das Verklotzungselement 30 ist so in das Material des Riegels
11 eingelassen. Ferner weist das Verklotzungselement 30 an seiner unteren Seite, d.h.
an der Seite, die dem Flachwinkel 10 angewandt ist, einen Steg 36 auf. Dieser Steg
36 verläuft in der Ebene der Verglasung und erstreckt sich insbesondere entlang der
mittleren Glasscheibe 23 der Verglasung. Bei Kontakt des Verklotzungselementes 30
mit der Verglasung 20 erfolgt dieser Kontakt daher über den Steg 36 an der mittleren
Glasscheibe 23. Die äußere Glasscheibe 21 und die innere Glasscheibe 22 dienen nicht
zum Lastabtrag, bieten aber Schutz für die mittlere Scheibe.
[0029] Um das Verklotzungselement 30 zwischen der Verglasung 20 und dem Flachwinkel 10 zu
verspannen, werden die beiden Schrauben 41, 42 aus dem Stützkörper 40 herausgedreht.
Dies erfolgt über eine manuelle Drehung der Schraubenköpfe mit einem Schraubenschlüssel.
Der Schraubenschlüssel wird von der Seite in das Verklotzungselement 30 eingeführt,
wofür wenigstens eine Öffnung vorgesehen ist. Fig. 3A zeigt eine dreidimensionale
Aufsicht auf ein Verklotzungselement 30, während Fig. 3B eine entsprechende Untersicht
zeigt. Der Grundkörper 31 des Verklotzungselementes 30 ist im Wesentlichen quaderförmig,
wobei der plattenförmige Stützkörper 40 in eine Aussparung im Grundkörper 31 eingelassen
ist.
[0030] An wenigstens einer Seitenfläche des Grundkörpers 31 ist eine Öffnung zur Durchführung
eines Schraubenschlüssels vorgesehen. In der Ausführungsform der Fig. 3A sind an allen
vier Seitenflächen schlitzförmige Öffnungen vorgesehen, wodurch sich in den Ecken
des Grundkörpers 31 vier Eckblöcke 32, 33, 34 und 35 ausbilden. Ein Schlitz 37 verläuft
im Einbauzustand des Verklotzungselementes 30 quer zur Verglasung 20, so dass die
Schrauben 41, 42 durch diesen Schlitz hindurch mit einem Schraubenschlüssel gedreht
werden können. Ein anderer Schlitz 38 verläuft im Einbauzustand des Verklotzungselementes
30 parallel zur Verglasung 20 und kann dazu genutzt werden, das Verklotzungselement
30 an einer Kante auszurichten.
[0031] Auf der den Eckblöcken 32, 33, 34 und 35 gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers
31 steht ein Steg 36 ab. Dieser Steg 36 ist durchgehend ausgebildet, er kann jedoch
auch durch eine Reihe von mehreren Blöcken gebildet sein. Werden die Schraubenköpfe
der Schrauben 41, 42 gedreht, bewegen sich die Schrauben aus ihren Gewinden im Stützkörper
40, d.h. sie lösen sich. Liegen die Schraubenköpfe an dem Flachwinkel 10 an, bewegt
sich der Steg 36 in Richtung mittlerer Glasscheibe 23 der Verglasung. Die Schrauben
41, 42 werden solange gedreht, bis das Verklotzungselement 30 fest zwischen dem Flachwinkel
10 und der Verglasung 20 eingespannt ist. Fig. 4 und Fig. 5 zeigen diesen verspannten
Zustand.
[0032] Eine Verglasung ist zweckmäßigerweise mit mehreren Verklotzungsmitteln in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
fixiert und verspannt. Diese Verklotzungsmittel sind vorzugsweise im Bereich der Ecken
einer rechteckigen Verglasung positioniert, wobei eine Kombination aus festen Verklotzblöcken
und verspannbaren Verklotzungselementen gemäß der Erfindung verwendet werden kann.
Fig. 6 zeigt schematisch eine Verglasung 20, die in einer Pfosten-Riegel-Konstruktionen
mit zwei Pfosten 12, 12' und zwei Riegeln 11, 11' angebracht ist. Für die Fixierung
der Verglasung sind vier feste Verklotzblöcke zwischen der Verglasung und den Riegeln
11, 11' und Pfosten 12, 12' eingebracht, wobei ein Verklotzblock exemplarisch mit
der Bezugsziffer 50 versehen ist. Ergänzend werden vier verspannbare Verklotzungselemente
gemäß der Erfindung verwendet, von denen ein Verklotzungselement exemplarisch mit
der Bezugsziffer 30 versehen ist. Die verspannbaren Verklotzungsmittel 30 sind durch
schwarz ausgefüllte Rechtecke dargestellt, während die festen Verklotzblöcke 50 durch
weiß ausgefüllte Rechtecke dargestellt sind.
[0033] Wie aus der Fig. 6 ersichtlich, werden verspannbare Verklotzungselemente 30 gemäß
der Erfindung wenigstens in diagonal gegenüberliegenden Ecken der Verglasung 20 verwendet.
So wird jeweils ein verspannbares Verklotzungselement in der oberen linken Ecke und
der unteren rechten Ecke eingesetzt. Ergänzt wird die Fixierung in diesen Ecken durch
jeweils einen festen Verklotzungsblock. Weitere verspannbare Verklotzungselemente
können in der anderen oberen Ecke der Verglasung verwendet werden, d.h. in der oberen
rechten Ecke. Hier werden ausschließlich verspannbare Verklotzungselemente eingebracht,
während an der diagonal gegenüberliegenden Ecke, d.h. der linken unteren Ecke, ausschließlich
feste Verklotzblöcke eingebracht sind. Auf diese Weise ist die Verglasung 20 oben
und an einer Seite durch verspannbare Verklotzungsmittel fixiert, während sie unten
und an der anderen Seite durch feste Verklotzblöcke fixiert ist.
Bezugszeichenliste:
[0034]
- 10
- Koppelbauteil, Flachwinkel
- 11,11
- Riegel
- 12,12'
- Pfosten
- 20
- Verglasung, Dreifachisolierverglasung
- 21
- Äußere Glasscheibe
- 22
- Innere Glasscheibe
- 23
- Mittlere Glasscheibe
- 30
- Verklotzungselement
- 31
- Grundkörper
- 32,33,34,35
- Eckblock
- 36
- Steg
- 37,38
- Öffnung, Schlitz
- 40
- Stützkörper
- 41,42
- Verstellelement, Schraube
- 50
- Verklotzblock
1. Verbundkonstruktion aus einer Verglasung (20) und einer Pfosten-Riegel-Konstruktion,
bei welcher die Verglasung (20) in einen Bereich zwischen zwei Pfosten (12) und wenigstens
einem Riegel (11) eingebracht ist, und an der Pfosten-Riegel-Konstruktion ein Koppelbauteil
(10) angebracht ist, wobei zwischen diesem Koppelbauteil (10) und der Verglasung (20)
wenigstens ein Verklotzungselement (30) angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verklotzungselement (30) einen Grundkörper (31) und ein Verstellelement (41;42)
aufweist, und die Lage des Verstellelementes (41;42) gegenüber dem Grundkörper (31)
verstellbar und in mehreren Positionen gegenüber dem Grundkörper (31) fixierbar ist,
wobei das Verklotzungselement (30) durch eine Bewegung des Verstellelementes (41;42)
von dem Grundkörper (31) weg zwischen dem Koppelbauteil (10) und der Verglasung (20)
eingespannt ist.
2. Verbundkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (41;42) das Koppelelement (10) kontaktiert, während der Grundkörper
(31) des Verklotzungselementes (30) die Verglasung (20) kontaktiert.
3. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verglasung (20) eine Dreifachisolierverglasung mit drei voneinander beabstandeten
Glasscheiben (21;22;23) ist, und dass das Verklotzungselement (30) einen Steg (36)
aufweist, der in der Ebene der Verglasung (20) verläuft und im Bereich der mittleren
Glasscheibe (23) an der Verglasung anliegt.
4. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelbauteil (10) ein Flachprofil ist, welches an der Pfosten-Riegel-Konstruktion
angebracht ist.
5. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelbauteil (10) ein Flachwinkel ist, der im Bereich der Verbindung zwischen
einem Pfosten (12) und einem Riegel (11) der Pfosten-Riegel-Konstruktion an dem Pfosten
(12) und dem Riegel (11) angebracht ist.
6. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verklotzungselement (41;42) einen Stützkörper (40) aufweist, an dem das Verstellelement
(41;42) angebracht ist.
7. Verbundkonstruktion nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (40) und der Grundkörper (31) aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
8. Verbundkonstruktion nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (40) aus einem Metall besteht, während der Grundkörper (31) aus einem
Kunststoff, insbesondere aus Polyoxymethylen besteht.
9. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verklotzungselement (30) mehrere, insbesondere zwei Verstellelemente (41;42)
aufweist.
10. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (41;42) an dem Stützkörper (40) angebracht ist, und die Lage
des Verstellelementes (41;42) gegenüber dem Stützkörper (40) verstellbar und in mehreren
Positionen fixierbar ist.
11. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (41;42) eine Schraube ist.
12. Verbundkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (41;42) innerhalb einer Vertiefung im Grundkörper (31) des Verklotzungselementes
(30) liegt, und der Grundkörper (31) einen seitlichen Schlitz aufweist, durch den
das Verstellelement (41;42) zugänglich ist.
13. Verklotzungselement (30) zur Verspannung einer Verglasung (20) in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verklotzungselement (30) einen Grundkörper (31) und ein Verstellelement (41;42)
aufweist, und die Lage des Verstellelementes (41;42) gegenüber dem Grundkörper (31)
verstellbar und in mehreren Positionen gegenüber dem Grundkörper (31) fixierbar ist.
14. Verklotzungselement nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass es nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.