Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Bandfalldämpfer zum Abbremsen einer fallenden Person
mit wenigstens einem Band mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende, wobei das
wenigstens eine Band zwischen seinem ersten Ende und seinem zweiten Ende in wenigstens
einer Schlaufe derart zusammengelegt ist, dass im Bereich der Schlaufe ein Teil des
Bandes und ein anderer Teil des Bandes aneinander anliegen.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Zum Abbremsen einer fallenden Person, insbesondere einer stürzenden Person, eines
Kletterers, eines Bergsteigers oder eines Fassadenkletterers, sind aus dem Stand der
Technik verschiedene Bremssysteme bekannt, beispielsweise dynamische Bremsen, welche
die Fallgeschwindigkeit der stürzenden Person durch elastische Dehnung eines Seils
oder Federelements vermindern. Statische Bremsen vermindern die Fallgeschwindigkeit
durch erzwungene Reibung undehnbarer oder nur geringfügig dehnbarer Seile oder Bänder
an Lochplatten oder Schnallen. Bei alternativ verwendeten Aufreißbremsen wird die
Sturzenergie durch Aufreißen einer Verbindung im Bremssystem reduziert.
[0003] Nachteilig bei derartigen auch als Bandfalldämpfern bekannten dynamischen Bremsen
ist jedoch die Packungsgröße und das Gewicht. Gerade beim Klettern, Bergsteigen und
Fassadenklettern spielt das Gewicht des Bremssystems eine entscheidende Rolle. Trotz
dieses seit einigen Jahren und Dekaden bestehenden Bedürfnisses nach geringerem Gewicht
und Packungsgröße ist in der Entwicklung textiler Bandfalldämpfer kein Fortschritt
in diese Richtung zu erkennen, obwohl im Berg- und Klettersport fortwährend neue Materialien
entwickelt und eingesetzt werden. Andererseits ist eine verlässliche Funktion eines
Bandfalldämpfers zur Verringerung der Fallgeschwindigkeit unverzichtbar, da bei einem
Sturz auftretende Beschleunigungen an Hals- und Brustwirbelsäule Verletzungen wie
Schleudertraumata, Wirbel- und Genickfrakturen hervorrufen können. Im schlimmsten
Fall können innere Accellerations- und Decellerationsverletzungen wie Kontusionen
der inneren Organe auftreten, die sogar tödlich enden können.
Beschreibung der Erfindung
[0004] Ausgehend von dieser Situation ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Bandfalldämpfer anzugeben, der im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Bandfalldämpfern wesentlich kompakter und leichter gestaltet ist, aber trotzdem eine
stürzende Person sicher abbremsen kann.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Demnach wird die Aufgabe durch einen Bandfalldämpfer zum Abbremsen einer fallenden
Person mit wenigstens einem Band mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende gelöst,
wobei das wenigstens eine Band zwischen seinem ersten Ende und seinem zweiten Ende
in wenigstens einer Schlaufe derart zusammengelegt ist, dass im Bereich der Schlaufe
ein Teil des Bandes und ein anderer Teil des Bandes aneinander anliegen, das Band
aus hochmodularem Polyethylen ausgeführt ist, und im Bereich der Schlaufe der eine
Teil und der andere Teil mit einer Polyesterbindung aufreißbar miteinander verbunden
sind.
[0007] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass das Band aus hochmodularem
Polyethylen, englisch high-modulus polyethylene oder abgekürzt HMPE, ausgeführt ist.
Bänder aus hochmodularem Polyethylen sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden
beispielsweise als Bandschlingen verwendet. Allerdings sind der Verwendung von hochmodularem
Polyethylen oftmals Grenzen gesetzt. Bandschlingen aus hochmodularem Polyethylen können
durch Knoten reißen. Zudem sind Bänder aus hochmodularem Polyethylen in der Regel
nicht geeignet, einen sogenannten Fangstoß unter standardisierten Testbedingungen
zu bestehen. Beim Abbremsen einer fallenden Person wird kinetische Energie durch Dehnung
eines die Person sichernden Seils aufgenommen. Die Energie wird als Kraft auf das
Seil als sogenannter Fangstoß übertragen. Mit anderen Worten ist der Fangstoß der
Ruck, den die Person beim Abbremsen des Sturzes durch das Seil ausgesetzt ist.
[0008] Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass ein Bandfalldämpfer aus einem Band aus
hochmodularem Polyethylen, welches in wenigstens einer Schlaufe zusammengelegt und
dessen Teile in der Schlaufe durch eine Polyesterbindung als sogenannte Bremsnaht
aufreißbar miteinander verbunden sind, den sogenannten Fangstoß-Test unter standardisierten
Testbedingungen sicher besteht. Das Abbremsen der fallenden Person erfolgt durch Auftrennen
der vorgenannten Bremsnaht, so dass sich das zuvor in der Schlaufe zusammengelegte
Band entfalten kann. Mit anderen Worten führt ein Aufreißen der mit der Polyesterbindung
verbundenen Teile aus hochmodularem Polyethylen zu einem kontrollierter Kraftabbau
und damit zum Abbremsen der fallenden Person. Aufgrund der Ausgestaltung aus hochmodularem
Polyethylen zeichnet sich der Bandfalldämpfer durch eine sehr geringe Packungsgröße
mit sehr geringem Gewicht aus.
[0009] Vorzugsweise weist das Band zwischen seinem ersten Ende und zweiten Ende eine Länge
von ≥ 4 m und ≤ 5 m auf, wobei der eine Teil und der andere Teil jeweils > 2 m und
< 2,5 m lang sind und entlang dieser Länge insbesondere fortlaufend und/oder durchgehend
miteinander verbunden sind. Im Bereich der Schlaufe wird derart eine Aufreißlänge
von > 2 m und < 2,5 m lang, insbesondere 2,2 m ausgebildet, entlang derer im Falle
eine Sturzes die beiden Teile der Schlaufe zum Abbremsen der Person aufreißen. Entsprechend
erstreckt sich der Bereich vorzugsweise über > 2 m und < 2,5 m. Vorzugsweise weist
der Bandfalldämpfer eine Mehrzahl Schlaufen auf. Das Band ist vorzugsweise in einer
Mehrzahl Schlaufen zusammengelegt, wobei die einzelnen Schlaufen wiederum aufreißbar
miteinander verbunden sein können, beispielsweise mit einer weiteren Polyesterbindung.
[0010] Nach einer bevorzugten Weiterbildung besteht das Band aus hochmodularem Polyethylen,
insbesondere aus einer hochmodularer Polyethylenfaser, und/oder die Polyesterbindung
besteht aus Polyester und/oder einem Faden. Mit anderen Worten ist bevorzugt, dass
das Band zu 100% aus hochmodularem Polyethylen und/oder die Polyesterbindung zu 100%
aus Polyester ausgestaltet ist. Alternativ kann das Band zu einem Anteil ≥ 75%, ≥
50% oder ≥ 25% aus hochmodularem Polyethylen bestehen, wobei ein weiterer Anteil,
insbesondere der verbleibende Anteil, Polyester und/oder Polyamid aufweist oder aus
Polyester und/oder Polyamid besteht. Als hochmodulares Polyethylen wird im Rahmen
der Erfindung insbesondere das unter dem Markenzeichen bekannte Dyneema verstanden,
vorzugsweise eine synthetische Chemiefaser auf Basis von Polyethylen mit ultrahoher
molarer Masse und/oder mit einer molekularen Masse im Bereich zwischen 3,5 und 7,5
Millionen amu bzw. u. Vorzugsweise weist das hochmodulares Polyethylen einen Zugfestigkeitswert
von 3 bis 4 GPa bzw. 3000 bis 4000 N/mm
2 auf.
[0011] Nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung weist das Band, insbesondere eine bzw.
jeder Faser des Bandes, eine Feinheit von ≥ 1500/1 dtex und ≤ 2000/1 dtex, insbesondere
1760/1 dtex, und/oder die Polyesterbindung eine Feinheit von ≥ 250/1 dtex und ≤ 750/1
dtex, insbesondere 550/1 dtex, auf. Die Feinheit kann nach DIN EN ISO 2060 oder nach
DIN 53 830, Teil 3, bestimmt werden. Eine solche Feinheit hat sich als besonders vorteilig
erwiesen, um einen verlässlichen Bandfalldämpfer mit äußerst hoher Festigkeit zu erhalten,
der bei Fallhöhen von 2,4 oder 5 m Personen von 120 kg selbst bei Nässe sicher abbremst.
[0012] Grundsätzlich kann das Band eine beliebige Breite und/oder Dicke aufweisen. Nach
einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist jedoch vorgesehen, dass das Band eine
Breite von ≥ 20 mm und ≤ 30 mm, insbesondere 25 mm, und/oder eine Dicke von ≥ 2 mm
und ≤ 4 mm, insbesondere 3 mm, aufweist. Bei einer derartigen Dicke lässt sich einerseits
ein verlässlicher Bandfalldämpfer erhalten, der jedoch gegenüber den aus dem Stand
der Technik bekannten Bandfalldämpfern bei gleicher Funktionalität ein demgegenüber
geringeres Gewicht und eine geringere Packungsgröße aufweist.
[0013] Nach einer bevorzugten Weiterbildung liegen im Bereich der Schlaufe ein Innenband
des einen Teils und ein Innenband des anderen Teil insbesondere berührend aneinander
an, verbindet die Polyesterbindung nur die beiden Innenbänder einbindend miteinander,
verbindet die Polyesterbindung nur Außenbänder der beiden Teile einbindend miteinander
oder verbindet die Polyesterbindung zum einen die beiden Innenbänder und zum anderen
Außenbänder der beiden Teile einbindend miteinander und/oder sind die beiden Innenbänder
und Außenbänder der beiden Teile mittels einer durchgehenden "VW"-Bindung miteinander
verbunden und insbesondere miteinander vernäht.
[0014] Bevorzugt weisen die Innenbänder und/oder die Außenbänder jeweils Kettfäden auf,
wobei die Polyesterbindung die jeweiligen Kettfäden einbindet, beispielsweise um insbesondere
jeden Kettfaden herum geführt ist. Vorzugsweise verbindet eine erste Polyesterbindung
die beiden Innenbänder und eine zweite Polyesterbindung die beiden Außenbänder der
beiden Teile einbindend miteinander. Durch eine insbesondere durchgehende "VW"-Bindung
ist durch eine abwechselnde Ausgestaltung mit V-Bindung und W-Bindung durch Höhe und
Länge der jeweiligen Stufen der Kraftabbau im Falle eines Sturzes kontrolliert steuerbar.
[0015] Zum Verbinden der beiden Teile mit der Polyesterbindung existieren grundsätzlich
verschiedene Möglichkeiten. Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind im
Bereich der Schlaufe die Polyesterbindung und das Band mittels einer Leinwandbindung
nach der Bindungsformel L 1/1 miteinander verbunden. Daneben sind auch andere Bindungsarten
mit jeweils anderen Bindungsformeln möglich.
[0016] In diesem Zusammenhang ist nach einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass
im Bereich der Schlaufe ein Innenband des einen Teils und ein Innenband des anderen
Teil aneinander anliegen und die Polyesterbindung die beiden Innenbänder und Außenbänder
der beiden Teile mittels Leinwandbindung nach der Bindungsformel L 1/1 miteinander
verbindet. Durch eine solche Bindung lässt sich erreichen, dass der Bandfalldämpfer
im Falles eines Sturzes in sicherer und verlässlicher Weise entlang der Bremsnaht
aufreißt, um die mit dem Bandfalldämpfer gesicherte Person kontrolliert abzubremsen.
[0017] Nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung sind im Bereich der Schlaufe der eine
Teil und der andere Teil miteinander vernäht, verklebt und/oder verwoben sind und/oder
liegen im Bereich der gesamten Schlaufe der eine Teil und der andere Teil berührend
aneinander an. Bevorzugt sind die beiden Teilen entlang der gesamten Schlaufe und/oder
entlang des gesamten Bereiches miteinander vernäht, verklebt und/oder verwoben.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind zwei Bänder vorgesehen, wobei das
erste Ende des ersten Bandes mit dem zweiten Ende des zweiten Bandes und das erste
Ende des zweiten Bandes mit dem zweiten Ende des ersten Bandes verbunden ist. Bevorzugt
sind das erste Ende des ersten Bandes mit dem zweiten Ende des zweiten Bandes und
das erste Ende des zweiten Bandes mit dem zweiten Ende des ersten Bandes jeweils unlösbar
miteinander verbunden, insbesondere fix miteinander vernäht, so dass eine jeweilige
Schlaufe ausgebildet wird.
[0019] In diesem Zusammenhang ist nach einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass
die zwei Bänder an ihren zweiten Enden gegenüber ihren ersten Enden um eine halbe
Drehung verdrillt sind und die Drehrichtung jeweils so gewählt ist, dass sich bei
vollständigem Aufreißen der Schlaufe eine unverdrillte, parallele Anordnung der Bänder
einstellt. Durch das Verdrillen der Bänder wird ein problemloses Aufreißen bei einem
Sturz sichergestellt.
[0020] Nach einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind das erste Ende des ersten
Bandes und das zweite Ende des zweiten Bandes mit einer Öse und/oder einer Schlinge
zum Verbinden mit der Person verbunden und/oder sind das erste Ende des zweiten Bandes
und das zweite Ende des ersten Bandes mit einen Karabiner zum Verbinden mit einem
Sicherungs-Fixpunkt verbunden. An der Öse und/oder der Schlinge kann ebenso ein Karabiner
vorgesehen sein, um den Bandfalldämpfer mit einem Gurtzeug der zu sichernden Person
zu verbinden. An dem ersten Ende des zweiten Bandes und dem zweiten Ende des ersten
Bandes kann ferner ein Y-Verbindungsmittel mit jeweiligen Karabinern vorgesehen sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0022] Es zeigen
- Fig. 1
- einen Bereich einer Schlaufe eines Bandfalldämpfer gemäß bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung in drei Schnittansichten, und
- Fig. 2
- einen weiteren Bandfalldämpfer gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
in einer perspektivischen Ansicht.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbespiele
[0023] Fig. 1 zeigt einen Bereich 1 einer Schlaufe 2 eines Bandfalldämpfers zum Abbremsen
einer fallenden Person nach einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel der Erfindung in
einer schematischen Schnittansicht in drei unterschiedlichen Ausgestaltungen.
[0024] Der Bandfalldämpfer weist ein Band 3 auf, welches sich zwischen einem ersten Ende
4 und einem zweiten Ende 5 erstreckt. Das Band 3, in Fig. 1 sind einzelne Kettfäden
4 des Bandes 3 dargestellt, ist zwischen seinem ersten Ende 5 und seinem zweiten Ende
6 in der Schlaufe 2 zusammengelegt, angedeutet durch eine gestrichelte Linie 7. Im
Bereich 1 der Schlaufe 2 liegt ein Teil 8 des Bandes 3 und ein anderer Teil 9 des
Bandes 3 berührend aneinander an.
[0025] Das Band 4 ist aus einem Innenband 10 und einem Außenband 11 ausgestaltet, so dass
im Bereich 1 die jeweiligen Innenbänder 10 des einen Teils 8 und des anderen Teils
9 aneinander anliegen und durch die jeweiligen Außenbänder 11 eingefasst sind. Während
Fig. 1 nur eine einzige Schlaufe 2 zeigt, kann das Band 3 in einer Mehrzahl, berührend
aneinander anliegender Schlaufen 2 zusammengelegt sein.
[0026] Das Band 3 besteht zu 100% aus hochmodularem Polyethylen mit der Feinheit 1760/1
dtex, konkret aus high-modulus polyethylene, HMPE, auch unter dem Markennamen Dyneema
bekannt, und weist eine Breite von 25 mm bei einer Dicke von 3 mm auf. Durch Ausgestaltung
des Bandes 3 aus HMPE ist eine Schlaufenpackung des Bandfalldämpfers in einen besonders
kleinen und leichten Textilbeutel verpackbar.
[0027] Im kompletten Bereich 1 der Schlaufe 2 ist der eine Teil 8 und der andere Teil 9
mittels einer Polyesterbindung 12 aufreißbar miteinander vernäht. Zusätzlich können
die beiden Teile 8, 9 miteinander verklebt und/oder verwoben sein. Die Polyesterbindung
12 besteht zu 100% aus einem Polyesterfaden mit der Feinheit 550/1 dtex, welcher in
sogenannter Leinwandbindung nach Bindungsart L 1/1 die beiden Teile 8, 9 aufreißbar
miteinander verbindet.
[0028] Fig. 1a zeigt eine erste Ausgestaltung, bei der die Polyesterbindung 12 nur die Außenbänder
11 der beiden Teile 8, 9 miteinander einbindend verbindet, also nur um die Kettfäden
4 der Außenbänder 11 herum geführt ist.
[0029] Fig. 1b zeigt eine zweite Ausgestaltung, bei der die Polyesterbindung 12 nur die
beiden Innenbänder 10 miteinander einbindend verbindet, also nur um die Kettfäden
4 der Innenbänder 10 herum geführt ist.
[0030] Fig. 1c zeigt eine dritte Ausgestaltung, die eine Kombination der in Fig. 1a und
1b gezeigten Ausgestaltungen ist und bei der zwei Polyesterbindungen 12 vorgesehen
sind. Eine der Polyesterbindungen 12 verbindet die Kettfäden 4 der beiden Innenbänder
10 und die andere der Polyesterbindungen 12 verbindet die Kettfäden 4 der beiden Außenbänder
11.
[0031] Bei den gezeigten Ausgestaltungen verbindet die Polyesterbindung 12 die beiden Innenbänder
10 bzw. Außenbänder 11 jeweils mittels einer Leinwandbindung nach der Bindungsart
L 1/1 miteinander. Alternativ, nicht gezeigt, können die beiden Innenbänder 10 und
die Außenbänder 11 der beiden Teile 8, 9 mittels einer durchgehenden "VW"-Bindung
miteinander verbunden bzw. vernäht sein.
[0032] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem der Bandfalldämpfer zwei Bänder
3 aufweist. Das erste Ende 5 des ersten Bandes 3 ist mit dem zweiten Ende 6 des zweiten
Bandes 6 und das erste Ende 5 des zweiten Bandes 3 ist mit dem zweiten Ende 6 des
ersten Bandes 3 verbunden. Die beiden Bänder 3 sind an ihren zweiten Enden 6 gegenüber
ihren ersten Enden 5 jeweils um eine halbe Drehung verdrillt, wobei die Drehrichtung
jeweils so gewählt ist, dass sich bei vollständigem Aufreißen der Schlaufe 2 eine
unverdrillte, parallele Anordnung der Bänder 3 einstellt. Im Bereich 1 der Schlaufe
2 sind die beiden Bänder wie zuvor beschrieben mittels der Polyesterbindung 12 miteinander
verbunden.
[0033] Wie ferner aus Fig. 2 zu erkennen ist, sind das erste Ende 5 des ersten Bandes 3
und das zweite Ende 6 des zweiten Bandes 3 mit einer Öse 13 zum Verbinden mit der
Person versehen. Das erste Ende 5 des zweiten Bandes 3 und das zweite Ende 6 des ersten
Bandes 3 sind mit zwei Karabinern 14 zum Verbinden mit Sicherungs-Fixpunkten verbunden.
[0034] Die mit dem Bandfalldämpfer gesicherte Person trägt einen Auffanggurt, an dem das
erste Ende 5 des Bandfalldämpfers über einen weiteren Karabiner befestigt ist. Das
zweite Ende 6 des Bandfalldämpfer ist beispielsweise durch ein Y-Verbindungsmittel
über den Karabiner 14 mit dem Sicherungs-Fixpunkt oder dergleichen verbindbar.
[0035] Im Falle eines Sturzes der mit dem Bandfalldämpfer gesicherten Person wirkt nach
einer kurzen Strecke freien Falles kinetische Energie auf den Bandfalldämpfer, so
dass die Polyesterbindung 12 zwischen den beiden Teilen 8, 9 aufreißt und sich das
zuvor in der Schlaufe 2 gefaltete Band 3 zwischen seinen beiden Enden 5, 6 entfaltet.
Ist der Bandfalldämpfer voll entfaltet, wird die restliche kinetische Energie durch
das Band 3 selbst und den Körper der gestürzten Person absorbiert. Im Ergebnis wird
die Verletzungsgefahr reduziert, da der Aufprall durch den Bandfalldämpfer gedämpft
wird..
[0036] Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind lediglich Beispiele, die im Rahmen der
Ansprüche auf vielfältige Weise modifiziert und/oder ergänzt werden können. Jedes
Merkmal, das für ein bestimmtes Ausführungsbeispiel beschrieben wurde, kann eigenständig
oder in Kombination mit anderen Merkmalen in einem beliebigen anderen Ausführungsbeispiel
genutzt werden. Jedes Merkmal, dass für ein Ausführungsbeispiel einer bestimmten Kategorie
beschrieben wurde, kann auch in entsprechender Weise in einem Ausführungsbeispiel
einer anderen Kategorie eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
| Bereich |
1 |
| Schlaufe |
2 |
| Band |
3 |
| Kettfaden |
4 |
| Erste Ende |
5 |
| Zweite Ende |
6 |
| Linie |
7 |
| Ein Teil |
8 |
| Anderer Teil |
9 |
| Innenband |
10 |
| Außenband |
11 |
| Polyesterbindung |
12 |
| Öse |
13 |
| Karabiner |
14 |
1. Bandfalldämpfer zum Abbremsen einer fallenden Person mit wenigstens einem Band (3)
mit einem ersten Ende (5) und einem zweiten Ende (6), wobei
das wenigstens eine Band (3) zwischen seinem ersten Ende (5) und seinem zweiten Ende
(6) in wenigstens einer Schlaufe (2) derart zusammengelegt ist, dass im Bereich (1)
der Schlaufe (2) ein Teil (8) des Bandes (3) und ein anderer Teil (9) des Bandes (3)
aneinander anliegen,
das Band (3) aus hochmodularem Polyethylen ausgeführt ist, und
im Bereich (1) der Schlaufe (2) der eine Teil (8) und der andere Teil (9) mit einer
Polyesterbindung (12) aufreißbar miteinander verbunden sind.
2. Bandfalldämpfer nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Band (3) aus hochmodularem
Polyethylen, insbesondere aus einer hochmodularer Polyethylenfaser, besteht und/oder
die Polyesterbindung (12) aus Polyester und/oder einem Faden besteht.
3. Bandfalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Band (3) eine Feinheit
von ≥ 1500/1 dtex und ≤ 2000/1 dtex, insbesondere 1760/1 dtex, und/oder die Polyesterbindung
(12) eine Feinheit von ≥ 250/1 dtex und ≤ 750/1 dtex, insbesondere 550/1 dtex, aufweist.
4. Bandfalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Band (3) eine Breite
von ≥ 20 mm und ≤ 30 mm, insbesondere 25 mm, und/oder eine Dicke von ≥ 2 mm und ≤
4 mm, insbesondere 3 mm, aufweist.
5. Bandfalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Bereich (1) der
Schlaufe (2) ein Innenband (10) des einen Teils (8) und ein Innenband (10) des anderen
Teil (9) aneinander anliegen, die Polyesterbindung (12) nur die beiden Innenbänder
(10) miteinander einbindend verbindet, die Polyesterbindung (12) nur Außenbänder (12)
der beiden Teile (8, 9) miteinander einbindend verbindet oder die Polyesterbindung
(12) zum einen die beiden Innenbänder (10) und zum anderen Außenbänder (12) der beiden
Teile (8, 9) miteinander einbindend verbindet und/oder die beiden Innenbänder (10)
und Außenbänder (12) der beiden Teile mittels einer durchgehenden "VW"-Bindung miteinander
verbunden sind.
6. Bandfalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Bereich (1) der
Schlaufe (2) die Polyesterbindung (12) und das Band (3) mittels einer Leinwandbindung
nach der Bindungsformel L 1/1 miteinander verbunden sind.
7. Bandfalldämpfer nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei im Bereich (1) der Schlaufe
(2) ein Innenband (10) des einen Teils (8) und ein Innenband (10) des anderen Teil
(9) aneinander anliegen, die Polyesterbindung (12) die beiden Innenbänder (10) und
Außenbänder (11) der beiden Teile mittels Leinwandbindung nach der Bindungsformel
L 1/1 miteinander verbindet.
8. Bandfalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Bereich (1) der
Schlaufe (2) der eine Teil (8) und der andere Teil (9) miteinander vernäht, verklebt
und/oder verwoben sind und/oder im Bereich (1) der gesamten Schlaufe (2) der eine
Teil (8) und der andere Teil (9) berührend aneinander anliegen.
9. Bandfalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zwei Bändern (3), wobei
das erste Ende (5) des ersten Bandes (3) mit dem zweiten Ende (6) des zweiten Bandes
(3) und das erste Ende (5) des zweiten Bandes (3) mit dem zweiten Ende (6) des ersten
Bandes (3) verbunden ist.
10. Bandfalldämpfer nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die zwei Bänder (3) an ihren
zweiten Enden (6) gegenüber ihren ersten Enden (5) um eine halbe Drehung verdrillt
sind und die Drehrichtung jeweils so gewählt ist, dass sich bei vollständigem Aufreißen
der Schlaufe (2) eine unverdrillte, parallele Anordnung der Bänder (3) einstellt.
11. Bandfalldämpfer nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Ende
(5) des ersten Bandes (3) und das zweite Ende (6) des zweiten Bandes (3) mit einer
Öse (13) und/oder einer Schlinge zum Verbinden mit der Person verbunden sind und/oder
das erste Ende (5) des zweiten Bandes (3) und das zweite Ende (6) des ersten Bandes
(3) mit einen Karabiner (14) zum Verbinden mit einem Sicherungs-Fixpunkt verbunden
sind.