[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung eines Turboladers, insbesondere
zur Verwendung in einem für einen ersten Betriebspunkt ausgelegten Stationärmotorsystem,
wobei der Turbolader eine Turbine, umfassend ein Turbinenrad und ein Turbinengehäuse,
und einen Verdichter aufweist. Weiterhin umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Optimierung
eines für einen ersten Betriebspunktes ausgelegten Stationärmotorsystems, insbesondere
eines Blockheizkraftwerkes, mit zumindest einem Motor und einem Turbolader.
[0002] Ebenfalls umfasst die Erfindung einen Turbolader, insbesondere zur Verwendung in
einem Stationärmotorsystem, wobei der Turbolader eine Turbine, umfassend ein Turbinenrad
und ein Turbinengehäuse, und einen Verdichter aufweist.
[0003] Schließlich umfasst die Erfindung ein Stationärmotorsystem, insbesondere eines Blockheizkraftwerkes,
mit zumindest einem Motor und einem Turbolader.
[0004] Turbolader können als fertige Turbolader bezogen werden. Turbolader weisen einen
Verdichter auf, der bei einer bestimmten Verdichterdrehzahl einen bestimmten Luftmassenstrom
auf einen bestimmten Druck bringt bzw. den Druck um einen bestimmten Faktor, das Druckverhältnis,
erhöht. Verdichter weisen jeweils ein Kennfeld auf, innerhalb dessen sie betreibbar
sind. Innerhalb des Kennfeldes gibt es Bereiche, in denen der Verdichter besonders
effizient arbeitet. Der Antrieb des Verdichters erfolgt in einem Turbolader durch
einen Gasstrom, der die Turbine des Turboladers durchströmt. Dieser Gasstrom ist häufig
der Abgasstrom eines Motors.
[0005] Für Turbolader, insbesondere für Motoren bis ca. 300 kW, werden gegossene Turbinengehäusen
verwendet. Diese werden in großer Stückzahl hergestellt. Aus der Gehäuseform resultiert
jedoch ein bestimmter Betriebspunkt bei bestimmten Abgasstrombedingungen. Dieser Betriebspunkt
zeichnet sich zum Beispiel durch eine bestimmte Förderleistung, eine bestimmte Drehzahl
oder einen bestimmten Wirkungsgrad aus. Wenn ein anderer Betriebspunktgewünscht ist,
kann beispielsweise ein anderer Turbolader verwendet werden. Falls kein anderer, von
den jeweiligen Herstellern angebotener Turbolader verwendet werden kann, muss dieser
neu konstruiert werden. Dies ist bei den bestehenden Turbolader für Motoren in ein
Leistungsbereich bis ca. 300 kW bisher regelmäßig der Fall. Hierzu müssen neue Gussformen
für zumindest das Turbinengehäuse erstellt werden. Für kleine Stückzahlen ist dies
jedoch wenig praktikabel. Es ergeben sich regelmäßig lange Vorlaufzeiten, da das Erstellen
neuer Gussformen zeitaufwendig ist und die neu konstruierten Turbolader zunächst ausgetestet
werden müssen. Zudem führt der mit dem vorbeschriebenen Vorgehen einhergehende Aufwand
für die Erstellung neuer Gussformen sowie nachfolgende Tests regelmäßig zu signifikanten
Kostensteigerungen für die nur in geringen Stückzahlen zu fertigenden Turbolader.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen um einen
Turbolader auf einen bestimmten Betriebszustand hin anzupassen. Ebenfalls ist es Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Optimierung eines Stationärmotorsystems
bereitzustellen. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Turbolader
bereitzustellen, der auf schnell und einfach auf bestimmte Bedingungen ausgelegt werden
kann. Ebenfalls ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Stationärmotorsystem
auf bestimmte Bedingungen anzupassen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein Verfahren
gemäß Anspruch 7, sowie einen Turbolader nach Anspruch 10 oder Anspruch 25 sowie durch
ein Stationärmotorsystem gemäß Anspruch 26 oder Anspruch 27 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
finden sich in den auf diese Ansprüche rückbezogenen Unteransprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung.
[0008] Erfindungsgemäß wird der Turbolader, der für Motoren einer Leistung bis 300 kW verwendbar
ist, angepasst, indem am Turbinengehäuse innenseitig Material entfernt wird, um Raum
für die Aufnahme von Leitschaufeln zu schaffen, Leitschaufeln in das Turbinengehäuse
eingebracht werden und anschließend der Turbolader montiert wird.
[0009] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird am Turbinengehäuse Material entfernt. Über
den dabei geschaffenen Raum können Leitschaufeln in das Turbinengehäuse eingebracht
werden. Hierdurch wird der Betriebspunkt der Turbine und damit der Betriebspunkt des
Turboladers verändert. Anschließend wird der Turbolader mit dem entsprechend modifizierten
Turbinengehäuse und den in das Turbinengehäuse eingebrachten Leitschaufeln montiert.
Dies geschieht üblicherweise, indem das Turbinengehäuse mit den anderen Teilen des
Turboladers zum Turbolader montiert wird. Ein derart ausgebildeter Turbolader muss
nur noch deutlich weniger ausführlich getestet werden, da wesentliche Elemente, insbesondere
auf der Abgasseite bereits getestet wurden. Die Elemente auf der Verdichterseite zur
Frischluftzufuhr werden durch das Verfahren nicht berührt. Der angepasste Turbolader
kann somit schneller und insgesamt deutlich günstiger zur Verfügung gestellt werden.
[0010] Vorzugsweise werden die Leitschaufeln in einem Bereich in Strömungsrichtung vor dem
Turbinenrad in das Turbinengehäuse eingebracht. Die Leitschaufeln können hier einen
Gasstrom, insbesondere Abgase, gezielt auf das Turbinenrad leiten. Hierdurch kann
der Betriebspunkt der Turbine und somit des Turboladers angepasst werden.
[0011] Vorteilhafterweise wird die Anordnung der Leitschaufeln in Abhängigkeit der Position
relativ zu einem Schneckengang des Turbinengehäuses gestaltet. Das Turbinengehäuse
weist in der Regel einen Schneckengang auf, bei dem der Querschnitt vom Eintritt in
das Turbinengehäuse im Wesentlichen immer weiter verkleinert wird, um eine gleichmäßige
Strömungsgeschwindigkeit des Gasstromes im Schneckengang trotz des Durchtretens eines
Teilstroms des Gasstromes in Richtung des Turbinenrades zu gewährleisten. Der Schenkengang
kann dabei auch eine oder mehrere Abschnittsweise Aufweitungen aufweisen. Durch eine
entsprechend angepasste Verteilung bzw. eine angepasste Geometrie der Leitschaufeln
in Abhängigkeit ihrer Position relativ zum Schneckengang und somit insbesondere in
Umfangsrichtung um die Achse der Welle können Änderungen des notwendigen Querschnittsverlaufs
des Schneckengangs in Folge der Nachbearbeitung oder Abweichungen vom idealen Verlauf
der Querschnittsänderung im Schneckengang berücksichtigt werden. Hierdurch kann die
Anpassung des Turboladers verbessert erfolgen.
[0012] Bevorzugt wird ein Düsenring auf der im montierten Zustand dem Verdichter zugewandten
Seiten des Turbinengehäuses in das Turbinengehäuse eingebracht. Der Düsenring ist
hierbei ein Bauteil, das zumindest ein Stützelement sowie daran angeordnete Leitschaufeln
umfasst. Die Verwendung eines Düsenringes ermöglicht es, die Leitschaufeln besonders
einfach in das nachbearbeitete Turbinengehäuse einzubringen. Mit Vorteil erfolgt diese
Einbringung von Seiten einer im montierten Zustand dem Verdichter zugewandten Seite
des Turbinengehäuses. Der Düsenring und das Turbinengehäuse können hierbei mit einer
Presspassung ausgeführt werden, so dass der Düsenring das Turbinengehäuse kraftschlüssig
gehalten werden kann. Alternativ können der Düsenring und das Turbinengehäuse eine
Spielpassung zueinander aufweisen. Dann wird der Düsenring formschlüssig im Turbinengehäuse
festgelegt. Die Festlegung erfolgt dabei vorzugsweise durch andere Teile des Turboladers,
wie den Verdichter oder einen zwischen Verdichter und Turbine angeordneten Lagerstock.
So kann eine Festlegung des Düsenringes innerhalb des Turboladers auf besonders einfache
Weise realisiert werden. Hierdurch ist die Anpassung des Stationärmotorsystems an
einen zweiten Betriebspunkt auf besonders einfache Weise möglich.
[0013] Besonders vorteilhaft wird der Düsenring verdrehsicher im Turbinengehäuse festgelegt.
Hierdurch kann die Ausrichtung des Düsenrings bzw. der am Düsenring festgelegten Leitschaufeln
im Turbinengehäuse gewährleistet werden. Dies erhöht die Betriebssicherheit des Turboladers
und vereinfacht die Anpassung.
[0014] Vorzugsweise erfolgt eine Auslegung des anzupassenden Turboladers, bei der besonders
vorzugsweise überprüft wird, dass die Strömungsgeschwindigkeiten im Turbolader unterhalb
der Schallgeschwindigkeit liegen. Hierzu werden die Zusammensetzung und Temperatur
des Gasstroms bestimmt. Damit kann die entsprechende Schallgeschwindigkeit innerhalb
dieses Gasstromes bestimmt werden. Anschließend wird bei der Auslegung in jeden relevanten
Querschnitt der Volumenstrom und somit die Strömungsgeschwindigkeit in diesem Querschnitt
bestimmt. Anschließend wird überprüft, ob die so berechnete Strömungsgeschwindigkeit
unterhalb der Schallgeschwindigkeit des Gasstromes liegt. Wenn die Strömungsgeschwindigkeit
im Turbolader die Schallgeschwindigkeit des Gasgemisches übersteigt, sind die Auslegungsmethoden
nicht länger verwendbar. Dann ist unter Umständen der gewünschte Betriebspunkt nicht
mit diesem Turbolader erreichbar. Entweder muss dann ein anderer Turbolader als Ausgangspunkt
für die Anpassung verwendet werden oder als zweiter Betriebspunkt ein vom ursprünglich
angedachten Betriebspunkt abweichender Betriebspunkt gewählt werden.
[0015] Die Erfindung wird auch durch ein Verfahren verwirklicht, bei dem ein für einen ersten
Betriebspunkt ausgelegtes Stationärmotorsystem, insbesondere eines Blockheizkraftwerkes,
umfassend zumindest einen Motor und einen Turbolader, für einen Betrieb in einem zweiten
Betriebspunkt angepasst wird, indem der Turbolader wie vor oder nachbeschrieben angepasst
wird. Stationärmotorsysteme werden üblicherweise bei einem definierten Betriebspunkt
betrieben und können, anders als beispielsweise Fahrzeugmotorsysteme, auf den gewünschten
Betriebspunkt hin ausgelegt werden. Beispielsweise ist in diesem Betriebspunkt eine
bestimmte Leistung vom Stationärmotorsystem gefordert. Die Komponenten des Stationärmotorsystems,
insbesondere der Turbolader, können entsprechend ausgelegt werden, um beispielsweise
in diesem Betriebspunkt einen hohen Wirkungsgrad aufzuweisen. Durch die einfache und
kostengünstige Anpassung des Turboladers kommen auch dem erfindungsgemäßen Stationärmotorsystem,
dessen Motor eine Leistung bis 300 kW aufweist, die entsprechenden Vorteile zu.
[0016] Bevorzugt ist die Anordnung der Leitschaufeln in Abhängigkeit von zumindest einem
Betriebsparameter des Stationärmotorsystems am Aufstellungsort gewählt. Die sich in
Abhängigkeit des Aufstellungsortes ändernden Betriebsparameter können beispielsweise
die am Aufstellungsort zur Verfügung zu stellende Leistung des Stationärmotorsystems,
der dort zur Verfügung stehende Treibstoff bzw. die Treibstoffzusammensetzung, der
Luftdruck, Temperatur, der geforderte Wirkungsgrad des Stationärmotorsystems, oder
einzuhaltende Emissionsgrenzwerte sein. Da ein Stationärmotor an einem bestimmten
Aufstellungspunkt aufgestellt wird, kann eine Anpassung des Stationärmotorsystems
von dem ersten Betriebspunkt mit einem nicht nach dem Verfahren bearbeiteten und insofern
unbearbeiteten Turbolader auf einen zweiten Betriebspunkt, der spezifisch für den
Aufstellungsort ist, angepasst werden. Durch diese Anpassung des Stationärmotorsystems
kann der Betrieb eines solchen Systems am Aufstellungsort unter Umständen überhaupt
erst ermöglicht oder zumindest wirtschaftlicher gestaltet werden. Sofern das Stationärmotorsystem
mit dem unbearbeiteten Turbolader an dem vorgesehenen Aufstellungsort nicht laufen
würde, würde es sich nicht um die Anpassung an einen zweiten Betriebspunkt sondern
entsprechend um eine Systemoptimierung für einen Betrieb in einem ersten Betriebspunkt
handeln.
[0017] Besonders vorteilhaft wird ein Verdichtungsverhältnis des Verdichters in Abhängigkeit
von Umgebungsbedingungen, insbesondere des Luftdrucks, am Aufstellungsort des Stationärmotors
festgelegt. Der Motor des Stationärmotorsystems soll mit einem bestimmten Ladedruck
betrieben werden. Der Ladedruck wird vom Verdichter des Turboladers bereitgestellt,
der ein bestimmtes Verdichtungsverhältnis aufweist. Wenn das Motorsystem und der Turbolader
für einen Betrieb bei Normaldruck ausgelegt sind, kann es bei einem Betrieb des Motorsystems
bei einem anderen Luftdruck, beispielsweise in Folge einer Aufstellung in höheren
Lagen, bei gleichbleibendem Verdichtungsverhältnis zu niedrigeren Ladedrücken kommen.
Als Folge davon sind eine geringere Leistung, ein anderer Wirkungsgrad und/oder andere
Abgaszusammensetzungen des Stationärmotorsystems denkbar. Wenn die Umgebungsbedingungen
am Aufstellungsort bekannt sind, kann über ein Verdichterkennfeld des Verdichters
aus dem gewünschten Druckverhältnis zwischen Umgebungsdruck und Ladedruck und dem
erforderlichen Ladeluftstrom eine Solldrehzahl eines Verdichterrades bestimmt werden.
Da bei Turboladern üblicherweise das Verdichterrad über eine Welle mit dem Turbinenrad
verbunden ist, ist somit auch die Solldrehzahl des Turbinenrades festgelegt. Aus den
Abmessungen des Turbinenrades ergibt sich somit eine gewünschte Umfangsgeschwindigkeit
des Turbinenrades. Aus dem Abgasvolumenstrom des Motors im geplanten Motorbetriebspunkt
und der Solldrehzahl des Turbinenrades bzw. der Umfangsgeschwindigkeit des Turbinenrades
lässt sich so die notwendige Geschwindigkeit des Abgasstroms in der Turbine des Turboladers
berechnen. Diese kann durch eine Anpassung der Durchtrittsfläche in der Turbine bzw.
im Turbinengehäuse erreicht werden. Erfindungsgemäß wird die Durchtrittsfläche durch
das Einbringen von Leitschaufeln in das Turbinengehäuse angepasst. Somit kann das
Stationärmotorsystem optimal auf einen insbesondere weiteren, vom gegebenenfalls vorhandenen
ursprünglichen Betriebspunkt des Stationärmotorsystems abweichenden Betriebspunkt
angepasst werden.
[0018] Wenn das Stationärmotorsystem bereits mit einem montierten Turbolader geliefert wird,
wird im Verfahren der Turbolader vom Stationärmotorsystem demontiert. Von dem so demontierten
Turbolader oder von einem separat bezogenen, aber betriebsfertig zusammengebauten
Turbolader wird anschließend das Turbinengehäuse entfernt.
[0019] Gelöst wird die eingangs gestellte Aufgabe auch mit einem erfindungsgemäßen Turbolader,
bei dem in dem nachträglich bearbeiteten Turbinengehäuse eines ansonsten betriebsfähigen
Turboladers nachträglich eingebrachte und insbesondere unbeweglich festgelegte Leitschaufeln
angeordnet sind. Durch diese nachträglich in ein nachträglich bearbeitetes Turbinengehäuse
eingebrachten Leitschaufeln ist der Turbolader an einen anderen als den ursprünglichen
Betriebspunkt angepasst. Die Anpassung kann so auf eine einfache Art und Weise nachträglich
erfolgen.
[0020] Insbesondere ist ein erfindungsgemäßer Turbolader wie vor- oder nachbeschrieben mittels
des beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens angepasst.
[0021] Mit Vorteil sind die Leitschaufeln in einem Bereich in Strömungsrichtung vor dem
Turbinenrad in dem Turbolader angeordnet. Durch die Anordnung in Strömungsrichtung
vor dem Turbinenrad ist sichergestellt, dass die Leitschaufeln den Abgasstrom gezielt
in der gewünschten Weise auf das Turbinenrad der Turbine leiten.
[0022] Vorzugsweise ist eine Leitschaufel an einem jeweiligen Stützelement festgelegt und
bildet mit diesem Stützelement zusammen einen Düsenring aus. Ein Düsenring kann hierbei
mehr als ein Stützelement mit daran angeordneten Leitschaufeln umfassen. Die Anordnung
der Leitschaufeln an einem Stützelement vereinfacht das Erstellen eines Düsenrings
und das Einbringen der Leitschaufeln in das Turbinengehäuse des Turboladers. Die Leitschaufeln
sind im Turbinengehäuse mit verbesserter Sicherheit festgelegt. Dies verbessert die
Betriebssicherheit des Turboladers im neuen Betriebspunkt.
[0023] Vorteilhafterweise sind die Leitschaufeln in einer Richtung parallel zu einer Längsmittelachse
des Turboladers erstreckt an dem Stützelement festgelegt. Durch diese Anordnung können
die Leitschaufeln in einen Strömungskanal im Turbolader hineinragen, ohne dass der
Strömungskanal durch Stützelemente verändert wird. Eine Änderung des Strömungskanalquerschnitts
erfolgt somit ausschließlich durch die Leitschaufeln. Dies ermöglicht eine einfache
Anpassung des Turboladers auf einen neuen Betriebspunkt.
[0024] Vorzugsweise ist die Erstreckung des Stützelementes in eine Richtung parallel zur
Längsmittelachse des Turboladers mindestens so groß wie die Erstreckung der Leitschaufeln
in eine Richtung parallel zur Längsmittelachse des Turboladers. Somit ist im Düsenring
das Stützelement breiter als die Leitschaufeln. Hierdurch kann der Düsenring sicher
am Turbinengehäuse festgelegt werden. Die Betriebssicherheit des Turboladers wird
verbessert.
[0025] Vorzugsweise ist das Verhältnis aus Durchmesser des Düsenrings und Breite des Düsenrings
kleiner als drei. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Düsenring im Verhältnis zum
Durchmesser des Düsenrings eine ausreichende Breite aufweist, um sicher im Turbinengehäuse
des Turboladers festgelegt zu werden. Der Düsenring kann hierbei einteilig oder mehrteilig
ausgeführt sein. Die Mehrteilige Ausführung kann sich dabei auch auf das Stützelement
des Düsenringes ersetzten. Der Düsenring bzw. das Stützelement kann dabei aus Ringsegmenten
und/oder aus mehreren Ringen zusammengesetzt sein. Hierdurch wird die Betriebssicherheit
des Turboladers erhöht.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine an einem jeweiligen Stützelement festgelegte
Leitschaufel einstückig mit diesem ausgebildet. Festgelegt bedeutet hierbei, dass
die Leitschaufel mit dem Stützelement insbesondere lösbar verbunden ist. In einer
einstückigen Ausformung wird der Düsenring mit den Leitschaufeln aus einem Werkstück
gefertigt. Somit werden eine hohe Haltbarkeit des Düsenrings im Turbolader und damit
eine hohe Betriebssicherheit sichergesellt.
[0027] In einer alternativen Ausgestaltung sind die Leitschaufeln und das Stützelement voneinander
trennbar und eine einzelne Leitschaufel weist mindestens eine Anformung auf, wobei
das Turbinengehäuse eine die mindestens eine Anformung der Leitschaufel aufnehmende
Ausnehmung aufweist. Hierdurch können die Leitschaufein sehr kompakt in das Turbinengehäuse
eingebracht werden. Die an der Innenseite des Turbinengehäuses zu entfernende Materialmenge
wird durch ein solches Vorgehen minimiert. Auch bei einem geringen zur Verfügung stehenden
Bauraum kann so eine entsprechende Anpassung des Turboladers erfolgen.
[0028] Besonders bevorzugt weisen die Leitschaufeln mindestens zwei insbesondere an gegenüberliegenden
Seiten der Leitschaufeln angeordnete Anformungen auf. Somit können die Leitschaufeln
verdrehsicher und beidseitig abgestützt in das Turbinengehäuse eingebracht werden.
Bevorzugt weist der Turbolader ein Stützelement auf, das mindestens eine Anformung
der eine Leitschaufel aufnehmenden Ausnehmung aufweist. Hierdurch können die Leitschaufeln
vereinfacht in das Turbinengehäuse eingebracht und mittels des Stützelementes in dem
Turbinengehäuse festgelegt werden.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Anformungen der Leitschaufeln unrund.
Durch eine unrunde Ausführung der Anformungen können die Leitschaufeln gegen ein Verdrehen
gesichert in das Turbinengehäuse eingebracht werden. Mit Vorteil ist das Stützelement
als Ring ausgebildet. Ein einzelner Ring als Stützelement ist besonders stabil und
kann einfach in das Turbinengehäuse eingebracht werden. Bevorzugt weist der Düsenring
eine Verdrehsicherung auf, über die er verdrehsicher im Turbinengehäuse festgelegt
werden kann. Hierdurch kann die Ausrichtung der Leitschaufeln im Turbinengehäuse festgelegt
und so zuverlässig an einen alternativen Betriebspunkt angepasst werden.
[0030] Vorteilhafterweise ist die Anordnung der Leitschaufeln als Funktion der Position
relativ zu einem Schneckengang des Turbinengehäuses angepasst. Hierdurch kann mit
der Anordnung der Leitschaufeln bei Anpassen des Turboladers möglichen Abweichungen
von einer idealen Schneckenganggeometrie Rechnung getragen werden. Die Anpassung des
Turboladers ist somit verbessert.
[0031] Bevorzugt weist das Stützelement eine im eingebauten Zustand in radialer Richtung
von der Längsmittelachse des Turboladers weg gerichtete und eine Passfläche ausbildende
Schulter auf. Über eine solche Schulter kann das Stützelement präzise innerhalb des
Turbinengehäuses positioniert werden. Dies ermöglicht es, eine sichere Anpassung des
Turboladers zu realisieren. So wird beispielsweise beim Zusammenbau des Turboladers
durch die Passfläche erreicht, dass die Leitschaufeln weit genug in den Strömungskanal
des Turbinengehäuses bzw. des Turboladers hineinragen, ohne beim Zusammenbau versehentlich
mit Teilen des Turboladers in Kontakt zu kommen, wodurch die Leitschaufeln beschädigt
werden könnten.
[0032] Besonders bevorzugt weist das Turbinengehäuse eine zur Passfläche des Stützelementes
korrespondieren Gehäusepassfläche auf. Das Zusammenspiel aus Passfläche des Stützelementes
und Gehäusepassfläche verbessert noch einmal die Möglichkeit der Positionierung des
Stützelementes innerhalb des Turbinengehäuses. Somit kann eine Anpassung des Turboladers
besonders zuverlässig durchgeführt werden.
[0033] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist das Stützelement mehrere Passflächen
ausbildende Schultern auf. Insbesondere können zwischen diesen Schultern Schrauben
zum Festlegen des Düsenringes bzw. zur Montage des Turbinengehäuses am Turbolader
hindurchgeführt werden. Somit ermöglicht eine Ausgestaltung des Stützelementes mit
mehreren Passflächen den Einbau eines Düsenringes auch bei begrenztem zur Verfügung
stehendem Bauraum innerhalb des Turbinengehäuses.
[0034] In einer bevorzugten Ausführung weist das Stützelement einen mit Bohrung versehenen
Flansch zur Festlegung des Stützelementes am Turbinengehäuse auf. Durch einen am Stützelement
vorgesehenen Flansch kann das Stützelement auf einfache Weise am Turbinengehäuse eingebracht
und fixiert werden. Insbesondere ermöglicht eine Fixierung über einen Flansch mit
Bohrungen eine verdrehsichere Anordnung des Düsenrings und der am Düsenring angeordneten
Leitschaufeln im Turbinengehäuse. Dies ermöglicht eine zuverlässige Anpassung des
Turboladers an einen alternativen Betriebspunkt.
[0035] Ebenfalls wird die eingangs gestellte Aufgabe gelöst durch Stationärmotorsystem,
welches zumindest einen Motor und zumindest einen Turbolader aufweist, wobei der Turbolader
wie vor oder nachbeschriebenen erfindungsgemäß ausgebildet ist. Die mit diesen Ausbildungen
einhergehenden Vorteile kommen ebenfalls dem erfindungsgemäßen Stationärmotorsystem
zu.
[0036] Schließlich wird die eingangs gestellte Aufgabe gelöst durch ein Stationärmotorsystem,
welches nach dem vor- und/oder nachbeschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren angepasst
ist. Die mit dem erfindungsgemäßen Anpassen einhergehenden Vorteile kommen ebenfalls
dem erfindungsgemäßen Stationärmotorsystem zu.
[0037] Nachfolgend werden gleichwirkende Elemente der Erfindung mit einer einheitlichen
Bezugsziffer versehen, sofern dieses sinnvoll ist. Die nachfolgend beschriebenen Merkmale
der Ausführungsbeispiele können auch in anderen Merkmalskombinationen als dargestellt
und in Kombination mit den Merkmalen eines der unabhängigen Ansprüche Gegenstand der
Erfindung sein.
[0038] In den schematischen Abbildungen zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen Turbolader, ausgelegt für den Betrieb in einem ersten Betriebspunkt,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch einen Turbolader mit eingebrachten Leitschaufeln, ausgelegt für
einen Betrieb in einem zweiten Betriebspunkt,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Anpassung eines Turboladers,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Auslegung eines Turboladers eines
Stationärmotorsystems für einen Betrieb in einem zweiten Betriebspunkt,
- Fig. 5
- ein Verfahrensdiagramm zur Bestimmung der Anordnung der Leitschaufeln in einem Turbinengehäuse,
- Fig. 6
- ein Turbinengehäuse mit eingebrachten Leitschaufeln für einen Betrieb eines Turboladers
in einem zweiten Betriebspunkt,
- Fig. 7
- einen Schnitt durch ein Turbinengehäuse nach Fig.6 in einer die Längsmittelachse des
Turboladers enthaltenen Ebene,
- Fig. 8
- einen Schnitt durch ein Turbinengehäuse nach Fig. 6 in einer senkrecht zur Längsmittelachse
des Turboladers ausgerichteten Ebene,
- Fig. 9
- einen Düsenring mit Stützelement und Leitschaufeln,
- Fig. 10
- eine weitere Ausführungsform eines Turbinengehäuses mit eingebrachtem Düsenring mit
Passfläche und Flansch,
- Fig. 11
- ein Düsenring mit Passfläche und Flansch nach Fig. 10,
- Fig. 12
- eine weitere Ausführungsform eines Düsenringes mit einem Flansch,
- Fig. 13
- eine weitere Ausführungsform eines Düsenringes, der von einer dem Verdichter abgewandten
Seite des Turbinengehäuse in das Turbinengehäuse einbringbar ist,
- Fig. 14
- eine weitere Ausführungsform eines Düsenringes mit mehreren Schultern und Passflächen,
- Fig. 15
- ein Stützelement zur Aufnahme einzelner, trennbarer Leitschaufeln,
- Fig. 16
- eine einzelne Leitschaufel zur Verwendung mit Stützelement nach Fig. 15.
[0039] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Turbolader 2, der für einen Betrieb in einem
ersten Betriebspunkt ausgelegt ist. Der Turbolader 2 weist eine Turbine 4 und einen
Verdichter 6 auf. Die Turbine 4 umfasst ein Turbinenrad 8 und ein Turbinengehäuse
10. Das Turbinenrad 8 ist über eine Welle mit einem Verdichterrad verbunden. Die Welle
ist in einem Lagerstock gelagert, an dem ein Verdichtergehäuse und das Turbinengehäuse
10 angeordnet sind.
[0040] Fig. 2 zeigt einen Turbolader 2, der erfindungsgemäß für einen Betrieb in einem zweiten
Betriebspunkt angepasst ist. Am Turbinengehäuse 10 ist innenseitig Material entfernt
worden. In das Turbinengehäuse 10 ist ein Düsenring 12, umfassend ein Stützelement
14 und Leitschaufeln 16, eingebracht. Das Turbinengehäuse 10 ist gegen den Lagerstock
des Turboladers 2 montiert.
[0041] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm der Bearbeitung eines Turboladers 2 zur Anpassung
des Turboladers für einen Betrieb in einem alternativen Betriebspunkt. Das Anpassungsverfahren
umfasst die Schritte einer Demontage des Turbinengehäuses 10 und die Bearbeitung des
Turbinengehäuses 10 durch Entfernen von Material innenseitig am Turbinengehäuse 10.
Anschließend wird ein Düsenring 12 in das Turbinengehäuse 10 eingebracht. Der in das
Turbinengehäuse 10 eingebrachte Düsenring 12 kann anschließend nachbearbeitet werden.
Nach einer Reinigung des Turbinengehäuses 10 wird das Turbinengehäuse 10 wieder zum
Turbolader 2 zusammengesetzt und der Turbolader 2 am Motor verbaut. Nicht dargestellt
ist die nachfolgend beschriebene Auslegung des Turboladers und des Systems.
[0042] Fig. 4 zeigt ein Verfahren zur Auslegung der Anordnung der Leitschaufeln 16 im Turbinengehäuse
10 des Turboladers für einen Betrieb in einem Stationärmotorsystem in Abhängigkeit
von Betriebsparametern des Motors bzw. des Stationärmotorsystems. Entsprechend erfolgt
eine Anpassung des Stationärmotorsystems. Aus den Abmessungen des Turbinengehäuses
10 ergeben sich die möglichen Abmessungen für einen Düsenring 12. Die Abgastemperaturen
des Motors im Turbolader 2 werden für die Auswahl des Materials des Düsenrings 12
herangezogen. Anschließend werden wesentliche Parameter des Motorbetriebs wie der
notwendige Ladedruck, der notwendige Frischluftmassenzustrom, die Abgastemperatur
sowie der Abgasmassenstrom bestimmt. Hieraus ergeben sich die Sollparameter des Stationärmotorsystems
und insbesondere des Turboladers 2. Diese umfassen insbesondere die Solldrehzahl des
Turbinenrades 8 bzw. des Verdichterrades. In einem folgenden Prozess wird die Geometrie
der Leitschaufeln 16 sowie die Anordnung der Leitschaufeln 16 im Turbinengehäuse 10
bestimmt. Anschließend wird überprüft, ob die erreichten Istwerte den Sollwerten entsprechen.
Wenn der entsprechende Ladedruck und Ladeluftmassenstrom erreicht wird, ist die Auslegung
beendet. Andernfalls wird eine neue Berechnung der Geometrie der Leitschaufeln 16
durchgeführt.
[0043] Fig. 5 zeigt den Ablauf der Berechnung der Auslegung der Anordnung der Leitschaufeln
16 für die Optimierung eines Stationärmotorsystems. Aus der Zusammensetzung des Abgases
und der Abgastemperatur wird die Schallgeschwindigkeit im Abgasstrom bestimmt. Aus
der geforderten Leistung des Stationärmotorsystems und dem gewünschten Luftverhältnis
ergibt sich der notwendige Treibstoffstrom und damit die Normvolumenstrom des Abgases.
Aus dem Solldruck nach dem Verdichter und den Umgebungsbedingungen am Aufstellungsort
ergibt sich das Verdichtungsverhältnis des Verdichters. Aus dem Verdichterkennfeld
ergibt sich zusammen mit dem Sollverdichtermassenstrom eine Solldrehzahl des Turboladers.
Weiterhin ergibt sich ein Abgasgegendruck vor der Turbine. Damit kann der Betriebsvolumenstrom
des Abgases in der Turbine bestimmt werden. Aus der Umfangsgeschwindigkeit des Turbinenrades,
die vom Durchmesser und der Drehzahl abhängt, ergibt sich die notwendige Anströmgeschwindigkeit.
Mit dem Betriebsvolumenstrom ergibt sich daraus die Durchtrittsfläche am Einlass der
Turbine. Diese Fläche wird über die Anordnung von Leitschaufeln einer gewissen Stärke
und Ausrichtung innerhalb des Turbinengehäuses realisiert. Während dieser Auslegung
wird an kritischen Punkten überprüft, ob die Strömungsgeschwindigkeiten unterhalb
der jeweils herrschenden Schallgeschwindigkeit liegen.
[0044] Fig. 6 zeigt ein Turbinengehäuse 10 für einen Turbolader, der für einen Betrieb in
einem zweiten Betriebspunkt ausgelegt ist. Im Turbinengehäuse 10 ist eine Düsenring
12 angeordnet. In Fig. 7 ist das in Fig. 6 dargestellte Turbinengehäuse 10 geschnitten
dargestellt. Der Düsenring 12 stützt sich über das Stützelement 14 am nachträglich
bearbeiteten Bereich des Turbinengehäuses 10 ab und zwar auf der dem Verdichter 6
zugewandten Seite des Turbinengehäuses 10. Fig. 8 zeit das Turbinengehäuse nach Fig.
6 in einer alternativen Schnittdarstellung. Hier ist ein Schneckengang 11 des Turbinengehäuses
10 erkennbar, dessen Querschnitt sich von einem Einlass des Turbinengehäuses 10 stetig
verkleinert. Die Schaufeln des Düsenrings können anders als dargestellt in Umfangsrichtung
insbesondere hinsichtlich Ihrer Schaufelfläche und dem Anstellwinkel variierend angeordnet
werden, um dem sich verjüngenden Schneckenkanal Rechnung zu tragen. Fig. 9 zeigt den
in Fig. 6, 7 und 8 verwendeten Düsenring mit den Leitschaufeln 16 und dem Stützelement
14.
[0045] Fig. 10 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Turbinengehäuses 10 mit Düsenring
12. Der Düsenring 12 weist eine Schulter 18 mit einer Passfläche 20 auf, die an einer
korrespondierenden Gehäusepassfläche 22 des Turbinengehäuses 10 anliegt. Weiterhin
weist der Düsenring 12 einen Flansch 24 auf. Über den Flansch 24 kann der Düsenring
12 am Turbinengehäuse 10 festgelegt werden. Ein entsprechender Düsenring 12 ist in
Fig. 11 dargestellt.
[0046] Fig. 12 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Turbinengehäuses 10 mit einem
Düsenring 12. Hier fallen Schulter 18 und Flansch 24 zur Festlegung des Düsenringes
12 am Turbinengehäuse 10 zusammen. Die Passfläche 20 wird durch den Flansch 24 ausgebildet.
[0047] Fig. 13 zeigt ein alternatives Düsenring 12 der von einer Frischluftzufuhrseite in
das Turbinengehäuse 10 einbringbar ist.
[0048] Fig. 14 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Düsenring 12. Der Düsenring 12 weist
mehrere Schultern 18 sowie mehrere Passflächen 20 auf. Zwischen den einzelnen Schultern
18 bzw. Passflächen 20 sind Durchgänge vorhanden. Diese dienen der Durchführung von
Schrauben zwischen den Schultern 18 bzw. den Passflächen 20. Hierdurch ist es möglich,
auch bei beengten Platzverhältnissen im Turbinengehäuse 10 einen Düsenring 12 am Turbinengehäuse
10 festzulegen.
[0049] Fig. 15 zeigt ein Stützelement 14 in Form eines Ringes. Im Stützelement 14 sind Ausnehmungen
26 angeordnet. Das Stützelement 14 dient zur Aufnahme von Leitschaufeln 16, wie sie
in Fig. 16 dargestellt sind. Die Leitschaufeln 16 weisen Anformungen 28 auf, die in
den Ausnehmungen 26 des Stützelementes 14 Aufnahme finden können. Die auf der gegenüberliegenden
Seite der Leitschaufeln 16 angeordneten Anformungen 28 können in entsprechenden Ausnehmungen
im Turbinengehäuse 10 Aufnahme finden.
1. Verfahren zur Anpassung eines Turboladers, insbesondere zur Verwendung in einem für
einen ersten Betriebspunkt ausgelegten Stationärmotorsystem, insbesondere eines Blockheizkraftwerkes,
wobei der Turbolader (2) zumindest eine Turbine (4), umfassend ein Turbinenrad (8)
und ein Turbinengehäuse (10), und einen Verdichter (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass am Turbinengehäuse (10) des Turboladers (2) innenseitig Material entfernt wird, um
Raum für die Aufnahme von Leitschaufeln (16) zu schaffen, und Leitschaufeln (16) in
das Turbinengehäuse (10) eingebracht werden, sowie anschließend der Turbolader (2)
montiert wird, wobei insbesondere die Leitschaufeln (16) in einen Bereich in Strömungsrichtung
vor dem Turbinenrad (8) in das Turbinengehäuse (10) eingebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Düsenring (12) auf der im montierten Zustand dem Verdichter (6) zugewandten Seite
des Turbinengehäuses (10) in das Turbinengehäuse (10) eingebracht wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenring (12) verdrehsicher im Turbinengehäuse (10) festgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auslegung des anzupassenden Turboladers erfolgt und bei der Auslegung überprüft
wird, dass die Strömungsgeschwindigkeiten im Turbolader (2) unterhalb der Schallgeschwindigkeiten
liegen.
5. Verfahren zur Optimierung eines insbesondere für einen ersten Betriebspunkt ausgelegten
Stationärmotorsystems, insbesondere eines Blockheizkraftwerkes, umfassend zumindest
einen Motor und zumindest einen Turbolader (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Stationärmotorsystem für einen Betrieb in einem insbesondere zweiten Betriebspunkt
angepasst wird, indem der Turbolader (2) nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 4 angepasst und montiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Leitschaufeln (16) in Abhängigkeit von zumindest einem Betriebsparameter
des Stationärmotorsystems am Aufstellungsort gewählt wird, wobei insbesondere ein
Verdichtungsverhältnis des Verdichters (6) in Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen,
insbesondere des Luftdrucks, am Aufstellungsort des Stationärmotorsystems festgelegt
wird.
7. Turbolader, insbesondere zur Verwendung in einem Stationärmotorsystem, der eine Turbine
(4), umfassend ein Turbinenrad (8) und ein Turbinengehäuse (10), und einen Verdichter
(6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in das nachträglich bearbeitete Turbinengehäuse (10) eines ansonsten betriebsfähigen
Turboladers (2) nachgerüstete und insbesondere unbeweglich festgelegte Leitschaufeln
(16) eingebracht sind, wobei insbesondere die Leitschaufeln (16) in einem Bereich
in Strömungsrichtung vor dem Turbinenrad (8) in dem Turbolader (2) angeordnet sind.
8. Turbolader nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leitschaufel (16) an einem jeweiligen Stützelement (14) festgelegt ist und mit
diesem zusammen einen Düsenring (12) ausbilden, wobei insbesondere die Leitschaufeln
(16) in einer Richtung parallel zu einer Längsmittelachse (15) des Turboladers (2)
erstreckt an dem Stützelement (14) festgelegt sind, wobei insbesondere die Erstreckung
des Stützelementes (14) in einer Richtung parallel zur Längsmittelachse (15) des Turboladers
(2) mindestens so groß ist wie die Erstreckung der Leitschaufeln (16) in einer Richtung
parallel zur Längsmittelachse (15) des Turboladers (2).
9. Turbolader nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis aus Durchmesser des Düsenringes (12) und Breite des Düsenringes (12)
kleiner als drei ist.
10. Turbolader nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine an einem jeweiligen Stützelement (14) festgelegte Leitschaufel (16) einstückig
mit diesem ausgebildet ist.
11. Turbolader nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschaufeln (16) und das Stützelement (14) voneinander trennbar sind und eine
einzelne Leitschaufel (16) mindestens eine Anformung (28) aufweist und das Turbinengehäuse
(10) mindestens eine Anformung (28) der Leitschaufel (16) aufnehmende Ausnehmung (26)
aufweist.
12. Turbolader nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (14) als Ring ausgebildet ist.
13. Turbolader nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (14) eine im eingebauten Zustand in radialer Richtung von der Längsmittelsachse
(15) des Turboladers (2) weggerichtete und eine Passfläche (20) ausbildende Schulter
(18) aufweist, wobei insbesondere das Turbinengehäuse (10) eine zur Passfläche (20)
des Stützelementes (14) korrespondierende Gehäusepassfläche (22) aufweist, wobei insbesondere
das Stützelement (14) mehrere Passflächen (20) ausbildende Schultern (18) aufweist.
14. Turbolader nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (14) einen mit Bohrungen versehenen Flansch (24) zur Festlegung
des Stützelementes (14) am Turbinengehäuse (10) aufweist.
15. Turbolader nach einem der Ansprüche 7 bis 14, hergestellt nach einem Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 4.
16. Stationärmotorsystem, insbesondere eines Blockheizkraftwerkes, umfassend zumindest
einen Motor und zumindest einen Turbolader (2), dadurch gekennzeichnet dass der Turbolader (2) nach einem der Ansprüche 7 bis 15 ausgebildet ist.
17. Stationärmotorsystem nach Anspruch 16, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche 5 oder 6.