[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Baueinheit für eine Abgasanlage zur Führung
eines Abgasstroms, insbesondere einer Brennkraftmaschine.
[0002] Eine derartige Baueinheit kommt beispielsweise in Systemen zur Reduzierung der Stickoxidemission
einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Dieselmotors, mittels selektiver katalytischer
Reduktion (SCR) zum Einsatz. Allgemein wird dabei Ammoniak als Reduktionsmittel verwendet,
welcher aus einer in den Abgasstrom eingespritzten Harnstoff-Wasser-Lösung gewonnenen
wird.
[0003] Für eine besonders effiziente, stöchiometrische Reaktion zwischen dem aus der Harnstoff-Wasser-Lösung
generierten Ammoniak und den Stickoxiden des Abgases ist es günstig, wenn die eingespritzte
Harnstoff-Wasser-Lösung vor Erreichen des Katalysators möglichst vollständig verdampft
und verteilt wird. Dabei gewinnt neben der reinen Tröpfchenverdampfung in einer fluidischen
Phase auch zunehmend die Verdunstung der Harnstoff-Wasser-Tröpfchen an einer (im Betrieb
heißen) Oberfläche der Baueinheit an Bedeutung, was darauf zurückzuführen ist, dass
aufgrund einer stets kompakter werdenden Bauweise moderner Abgasanlagen immer weniger
freie Wegstrecke für die Tröpfchenverdampfung zur Verfügung steht.
[0004] Eine Möglichkeit die Verdunstungsrate der Tröpfchen der Harnstoff-Wasser-Lösung an
einer Oberfläche der Baueinheit zu erhöhen, besteht darin, die Baueinheit aus einem
Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit zu fertigen, so dass durch einen genügend hohen
Wärmetransport stets ausreichend Wärme für die Verdunstung der Harnstoff-Wasser-Lösung
an der Oberfläche des Bauteils zur Verfügung steht. Es erweist sich jedoch als nachteilig,
dass die typischerweise verwendeten Materialien mit hoher Wärmeleitfähigkeit, wie
zum Beispiel Kupfer oder ein niedrig legierter Stahl, unter den im Abgasstrom herrschenden
Bedingungen leicht korrodieren, wodurch die Lebensdauer der Baueinheit signifikant
herabgesetzt ist.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine effizientere und gleichzeitig beständigere
Baueinheit für eine Abgasanlage der eingangs genannten Art zu schaffen.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe ist eine Baueinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Baueinheit für eine Abgasanlage zur Führung eines Abgasstroms
umfasst einen Grundkörper, welcher zumindest abschnittsweise ein erstes Material mit
einer ersten Wärmeleitfähigkeit aufweist, und eine Beschichtung, welche ein zweites
Material mit einer relativ zu der ersten Wärmeleitfähigkeit geringeren zweiten Wärmeleitfähigkeit
aufweist und welche den Grundkörper, insbesondere in einem Bereich des ersten Materials,
auf einer dem Abgasstrom zugewandten Seite zumindest abschnittsweise bedeckt.
[0007] Der Erfindung liegt der allgemeine Gedanke zugrunde, die Verdampfungsrate einer Harnstoff-Wasser-Lösung
durch eine Baueinheit mit einem Grundkörper aus zumindest abschnittsweise einem ersten
Material mit einer erhöhten Wärmeleitfähigkeit zu erhöhen und gleichzeitig den Grundkörper
der Baueinheit durch eine Beschichtung mit einem zweiten Material, welches eine geringere
Wärmeleitfähigkeit aufweist als das erste Material, vor Korrosion zu schützen. Mit
anderen Worten wird durch die erhöhte Wärmeleitfähigkeit des ersten Materials erreicht,
dass die für die Verdampfung notwendige Wärmeenergiemenge optimal an die Stellen der
Baueinheit gelangt, an welchen die Harnstoff-Wasser-Lösung verdampfen soll. Durch
die Beschichtung aus einem im Vergleich zu dem ersten Material reaktionsträgeren zweiten
Material wird eine Korrosion des Grundkörpers der Baueinheit effektiv unterbunden.
[0008] Eine derartige erfindungsgemäße Baueinheit bietet die Vorteile, einer verbesserten
Effizienz der selektiven katalytischen Reaktion sowie einer erhöhten Lebensdauer der
Baueinheit.
[0009] Als Beschichtung ist hier allgemein eine Beschichtung mit einer Schicht zu verstehen,
welche sowohl eine Dünnschicht sein kann als auch eine Schicht mit Schichtdicken,
wie sie für Folien oder Bleche üblich sind. Die Beschichtung kann eine gleichmäßige
oder lokal variierende Schichtdicke aufweisen.
[0010] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen zu entnehmen.
[0011] Um eine genügend hohe Verdampfungsrate der Harnstoff-Wasser-Lösung zu erreichen,
ist die Wärmeleitfähigkeit des ersten Materials mindestens doppelt so hoch, vorzugsweise
mindestens viermal so hoch und besonders bevorzugt mindestens zehnmal so hoch, wie
die Wärmeleitfähigkeit des zweiten Materials. Insbesondere kann das erste Material
eine Wärmeleitfähigkeit von mindestens 80 W/(m·K), bevorzugt von mindestens 150 W/(m·K)
und besonders bevorzugt von mindestens 400 W/(m·K) aufweisen.
[0012] Typischerweise ist die Wärmeleitfähigkeit von Metallen wie Aluminium, Kupfer, Silber
oder Zink besonders hoch, weshalb es vorteilhaft ist, wenn das erste Material aus
zumindest einem der vorstehend genannten Metallen besteht. Aus Metall bestehend bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass das erste Material aus einem unlegierten Metall besteht,
welches allenfalls unvermeidbare Verunreinigungen enthalten kann.
[0013] Alternativ kann das erste Material eine Legierung sein, welche zumindest eines der
vorstehend genannten Metalle umfasst. Die Legierung ist vorzugsweise eine Kupfer-Legierung,
wie zum Beispiel eine im Wesentlichen Zink beinhaltende Kupfer-Legierung (Messing),
eine im Wesentlichen Zinn beinhaltende Kupfer-Legierung (Bronze) oder eine Kupfer-Legierung
umfassend Zinn, Zink und gegebenenfalls Blei (Rotguss). Es können aber auch Eisenlegierungen
als erstes Material in Betracht kommen. Beispielsweise kann das erste Material ein
niedrig legierter Stahl sein, welcher dadurch definiert ist, dass der Massenanteil
eines seiner Legierungselemente unter 5 % liegt.
[0014] Überraschenderweise hat es sich erwiesen, dass das zweite Material eine besonders
hohe Beständigkeit gegenüber den im Abgasstrom auftretenden Gasen sowie der Harnstoff-Wasser-Lösung
bzw. Ammoniak aufweist, wenn das zweite Material Nickel, eine Nickel-haltige Legierung
oder ein Edelstahl ist. Besteht das zweite Material lediglich aus Nickel, so handelt
es sich hierbei um unlegiertes Nickel, welches allenfalls unvermeidbare Verunreinigungen
enthalten kann. Anstelle eines Edelstahls kann auch eine andere nicht-rostende bzw.
korrosionsbeständige Stahllegierung verwendet werden, insbesondere welche sich durch
einen Mindestgehalt von 10,5 % Chrom auszeichnet. Grundsätzlich können als zweites
Material aber auch andere zum Korrosionsschutz verwendete Materialien, wie zum Beispiel
Chrom oder ein Korrosionsschutzlack, geeignet sein, wobei aufgrund der im Abgasstrom
herrschenden hohen Temperaturen besonderer Wert auf eine hohe Wärmebeständigkeit und/oder
eine hohe Schmelztemperatur des Materials gelegt werden sollte.
[0015] Bevorzugt ist der Grundkörper zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig,
als Blechbauteil mit zwei gegenüberliegenden Oberflächen ausgebildet, wobei zumindest
eine der Oberflächen, insbesondere die dem Abgasstrom zugewandte Oberfläche, zumindest
abschnittsweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig, von der Beschichtung bedeckt
ist.
[0016] Ein besonders hoher Schutz vor Korrosion des Grundkörpers kann erreicht werden, wenn
der Grundkörper nicht nur einseitig beschichtet ist, sondern wenn die Beschichtung
im Wesentlichen die beiden gegenüberliegenden Oberflächen zumindest abschnittsweise,
insbesondere vollständig, bedeckt. Dabei kann eine das Blechbauteil begrenzende Begrenzungskante
freiliegen, d.h. keine Beschichtung aufweisen. Dies kann insbesondere der Fall sein,
wenn der Grundkörper ein mit der Beschichtung beschichtetes Blechbauteil ist, welches
beispielsweise mittels eines Stanzverfahrens oder eines Laserschneidprozesses hergestellt
wurde.
[0017] Ein noch höherer Schutz vor Korrosion des Grundkörpers ergibt sich, wenn nicht nur
die Oberfläche oder Oberflächen des Grundkörpers mit der Beschichtung bedeckt sind,
sondern auch zumindest abschnittsweise die Begrenzungskante des als Blechbauteil ausgestalteten
Grundkörpers. Mit anderen Worten erstreckt sich die Beschichtung sowohl zumindest
abschnittsweise über eine Oberfläche des Grundkörpers als auch zumindest abschnittsweise
über dessen Begrenzungskante. Dabei kann die die Begrenzungskante bedeckende Beschichtung
einstückig aus der die Oberfläche(n) bedeckenden Beschichtung hervorgehen. Zusätzlich
oder alternativ kann die die Begrenzungskante bedeckende Beschichtung zu der die Fläche
bedeckenden Beschichtung zumindest abschnittsweise separat ausgebildet sein. Insbesondere
kann die Beschichtung den Grundkörper, d.h. auch dessen Begrenzungskante(n), vollständig
umgeben. Als Begrenzungskante ist hier die Schmalseite des Blechbauteils zu verstehen.
[0018] Vorzugsweise ist die Beschichtung mittels zumindest eines der folgenden Verfahren
auf den Grundkörper aufgebracht: galvanisches Abscheiden, vakuumbasiertes Beschichtungsverfahren,
Plattieren, Lackbeschichtung. Zu den vakuumbasierten Beschichtungsverfahren zählen
beispielsweise chemische Gasphasenabscheidungsverfahren, insbesondere die plasmaunterstütze
chemische Gasphasenabscheidung, aber auch physikalische Gasphasenabscheidungsverfahren,
wie zum Beispiel Aufdampfverfahren oder physikalisches Zerstäuben, welches auch als
Sputter-Verfahren bekannt ist. Bildet eine Folie oder ein Blech die Beschichtung des
Grundkörpers, so kann die Beschichtung mittels Plattieren, insbesondere Walzplattieren,
und/oder mittels eines Verbundlots auf den Grundkörper aufgebracht sein. Als Verbundlot
kann beispielsweise ein Kupfer-, Nickel, oder Eisenbasislot verwendet werden. Die
Lackbeschichtung kann beispielsweise mittels Tauchbeschichtung, Streichen, Aufsprühen
oder einem beliebigen anderen Lackbeschichtungsverfahren erfolgen. Es versteht sich,
dass die Oberfläche oder die Oberflächen und/oder die Begrenzungskante oder die Begrenzungskanten
des Grundkörpers mit demselben Verfahren oder aber auch mit unterschiedlichen Verfahren
beschichtet werden können.
[0019] Um eine möglichst hohe Stabilität der Haftung der Beschichtung auf dem Grundkörper
sowie eine gute Wärmeübertragung von dem Grundkörper auf die Beschichtung zu gewährleisten,
ist es von Vorteil, wenn die Beschichtung form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig
an dem Grundkörper angebracht ist.
[0020] Grundsätzlich ist der Begriff "Baueinheit" im vorliegenden Kontext breit zu verstehen.
Eine Baueinheit für eine Abgasanlage kann eine beliebige Komponente oder ein beliebiger
Bestandteil der Abgasanlage sein, auch ein Abschnitt der Abgasanlage mit mehreren
Komponenten. Ein Rohr oder Rohrabschnitt oder eine Funktionseinheit (z.B. ein Schalldämpfer
oder eine Abgasreinigungseinrichtung) bzw. ein Bestandteil davon ist ebenfalls eine
Baueinheit im Sinne der vorliegenden Erfindung. Bevorzugt dient die Baueinheit zum
Verdampfen und Verteilen eines Fluids, insbesondere einer Harnstoff-Wasser-Lösung,
in dem Abgasstrom der Brennkraftmaschine und kann insbesondere ein statischer Mischer
sein
[0021] Manche der Materialien, die für den Grundkörper oder die Beschichtung verwendet werden
können, lassen sich schlecht oder gar nicht schweißen. In diesen Fällen ist es vorteilhaft,
eine form- oder kraftschlüssige Verbindung zwischen Bestandteilen der Baueinheit und/oder
zwischen der Baueinheit und anderen Bautei len der Abgasanlage zu wählen, wie etwa
eine Schraubverbindung, Nieten, Falzen oder Bördeln. Auch eine Kombination verschiedener
Verbindungsarten ist denkbar.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand von möglichen Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnitt durch eine erfindungsgemäße Baueinheit gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Schnitt durch eine erfindungsgemäße Baueinheit gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine Schnitt durch eine erfindungsgemäße Baueinheit gemäß einer dritten Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine Schnitt durch eine erfindungsgemäße Baueinheit gemäß einer vierten Ausführungsform;
und
- Fig. 5
- eine Schnitt durch eine erfindungsgemäße Baueinheit gemäß einer fünften Ausführungsform.
[0023] Die Fig. 1 bis 5 zeigen jeweils Schnitte durch unterschiedliche Ausführungsformen
einer Baueinheit für eine nicht weiter dargestellte Abgasanlage zur Führung eines
Abgasstroms einer Brennkraftmaschine. Konkret handelt es sich bei den in Fig. 1 bis
5 dargestellten Querschnittansichten jeweils um einen Abschnitt eines statischen Mischers
(Baueinheit), welcher zum Verdampfen und Verteilen eines Fluids, insbesondere einer
Harnstoff-Wasser-Lösung, in dem Abgasstrom der Brennkraftmaschine dient. Grundsätzlich
kann das erfindungsgemäße Konzept aber auch bei anderen Komponenten einer Abgasanlage
zum Einsatz gelangen.
[0024] Die Baueinheit umfasst einen Grundkörper 10, welcher in den dargestellten Ausführungsbeispielen
als Blechbauteil ausgebildet ist und welcher zumindest abschnittsweise ein erstes
Material mit einer ersten Wärmeleitfähigkeit umfasst. Das Blechbauteil weist zwei
gegenüberliegende Oberflächen 12 auf und ist durch eine umlaufende Begrenzungskante
14 begrenzt, welche die Schmalseite des Grundkörpers 10 bildet.
[0025] Der Grundkörper 10 ist ferner auf mindestens einer dem Abgasstrom zugewandten Seite
mit einer Beschichtung 16 bedeckt. Konkret ist der Grundkörper 10 in den dargestellten
Ausführungsbeispielen zumindest auf den beiden gegenüberliegenden Oberflächen 12 mit
der Beschichtung 16 bedeckt. Die Beschichtung 16 dient zum Schutz des Grundkörpers
10 vor Korrosion und umfasst ein zweites Material mit einer zweiten Wärmeleitfähigkeit,
welche im Vergleich zur ersten Wärmeleitfähigkeit des ersten Materials geringer ist.
Dabei kann die zweite Wärmeleitfähigkeit des zweiten Materials mindestens um die Hälfte
geringer, vorzugsweise um das Vierfache und besonders bevorzugt um das Zehnfache geringer
sein als die erste Wärmeleitfähigkeit des ersten Materials, wobei das erste Material
eine Wärmeleitfähigkeit von mindestens 80 W/(m·K), bevorzugt von mindestens 150 W/(m·K)
und besonders bevorzugt von mindestens 400 W/(m·K) aufweist.
[0026] Das erste Material kann beispielsweise aus zumindest einem der folgenden Metalle
Aluminium, Kupfer, Silber oder Zink bestehen oder eine Legierung sein, welche zumindest
eines dieser Metalle umfasst. Dahingegen kann das zweite Material zum Beispiel Nickel,
eine Nickel-haltige Legierung, oder ein Edelstahl sein.
[0027] Bei der Beschichtung des Grundkörpers 10 mit der Beschichtung 16 kann beispielsweise
mindestens eines der folgenden Verfahren zur Anwendung gelangen: galvanisches Abscheiden,
vakuumbasiertes Beschichten, Plattieren, Lackbeschichten, wobei zur besseren Wärmeübertragung
von dem Grundkörper 10 auf die Beschichtung 16 sowie verbesserten Haftungseigenschaften
der Beschichtung 16 auf dem Grundkörper 10 die Beschichtung 16 form- und/oder kraft-
und/oder stoffschlüssig an dem Grundkörper 10 aufgebracht ist.
[0028] In den in Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsformen ist die die Oberflächen 12
bedeckende Beschichtung 16 mittels Walzplattieren einer Folie oder eines Blechs auf
den Oberflächen 12 aufgebracht. Es ist aber auch denkbar, dass die Beschichtung 16
mindestens einer der Oberflächen 12 eine mittels eines vakuumbasierten Beschichtungsverfahrens
abgeschiedene Dünnschicht ist.
[0029] Gemäß einer in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform der Baueinheit ist der
Grundkörper 10 lediglich auf zwei gegenüberliegenden Oberflächen 12 des Grundkörpers
10 jeweils mit einer Beschichtung 16 bedeckt, so dass die Begrenzungskanten 14 des
Grundkörpers 10 unbedeckt bzw. freiliegend sind. Es versteht sich, dass auch nur eine
der beiden Oberflächen 12 mit der Beschichtung 16 bedeckt sein kann.
[0030] Um einen noch besseren Schutz des Grundkörpers 10 gegen Korrosion zu erreichen, können
nicht nur die beiden gegenüberliegenden Oberflächen 12 des Grundkörpers 10 mit einer
Beschichtung 16 bedeckt sein, sondern auch die jeweiligen Begrenzungskanten14, wie
es in den in Fig. 2 bis 5 gezeigten Ausführungsformen dargestellt ist. Mit anderen
Worten ist der Grundkörper 10 vollständig mit der Beschichtung 16 bedeckt. Es versteht
sich, dass aber auch mindestens eine der Begrenzungskanten 14 des Grundkörpers 10
unbeschichtet sein kann.
[0031] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Baueinheit (Fig. 2) ist der Grundkörper 10
auf beiden Oberflächen 12 derart beschichtet, dass die Beschichtungen 16 über die
Begrenzungskanten 14 überstehen. Durch Umbiegen oder Falzen der überstehenden Abschnitte
einer der beiden Beschichtungen 16, hier der oberen Beschichtung 16, gelangen die
umgebogenen Abschnitte der oberen Beschichtung 16 mit den überstehenden Abschnitten
der anderen Beschichtung 16, hier der unteren Beschichtung 16, zur Anlage, wodurch
die Begrenzungskanten 14 ebenfalls durch die Beschichtung 16 bedeckt bzw. geschützt
sind.
[0032] Wie anhand von Fig. 2 zu erkennen ist, steht die untere Beschichtung 16 weniger über
die Begrenzungskanten 14 über, als die obere Beschichtung 16, so dass die umgebogenen
Abschnitte der oberen Beschichtung 16 mit den überstehenden Abschnitten der unteren
Beschichtung 16 im Wesentlichen bündig abschließen, was aber nicht zwingend genau
so vorgesehen sein muss.
[0033] Die in Fig.3 dargestellte dritte Ausführungsform der Baueinheit unterscheidet sich
von der zweiten Ausführungsform der Baueinheit darin, dass die Beschichtungen 16 der
unteren und der oberen Oberfläche 12 derart weit über die Begrenzungskanten 14 des
Grundkörpers 10 überstehen, dass jeweils ein überstehender Abschnitt länger ist und
zur Abdeckung der Begrenzungskante 14 dient und der jeweils andere überstehende Abschnitt
kürzer ist und zur Auflage des umgebogenen, längeren Abschnitts dient.
[0034] Gemäß einer in Fig. 4 dargestellten vierten Ausführungsform sind die Beschichtungen
16 der oberen und der unteren Oberfläche 12 derart weit überstehend, dass die überstehenden
Abschnitte der Beschichtungen 16 durch Zusammenpressen eine gemeinsame Falz 18 bilden,
welche die Begrenzungskanten 14 des Grundkörpers 10 vor Korrosion schützt.
[0035] Die Beschichtung 16 an den Begrenzungskanten 14 des Grundkörpers 10 kann aber nicht
nur einstückig aus den die Oberflächen 12 bedeckenden Beschichtungen 16 hervorgehen
(Fig. 2 bis 4), sondern auch separat zu den die Oberflächen 12 bedeckenden Beschichtungen
16 ausgebildet sein. Insbesondere kann die Beschichtung 16 der Begrenzungskanten 14
mittels eines anderen Verfahrens auf die Begrenzungskanten 14 des Grundkörpers 10
aufgebracht sein. Beispielsweise sind in der in Fig. 5 dargestellten fünften Ausführungsform
der Baueinheit die Oberflächen 12 des Grundkörpers 10 mittels einer walzplattierten
Beschichtung 16 bedeckt, wohingegen die Beschichtung 16 der Begrenzungskanten 14 einen
Korrosionsschutz mittels klassischer Korrosionsschutzmittel, zum Beispiel auf Lackbasis,
oder durch Vernickelung umfasst, die durch Spritzen, Streichen, Aufdampfen oder dergleichen
aufgebracht sein können.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 10
- Grundkörper
- 12
- Oberfläche
- 14
- Begrenzungskante
- 16
- Beschichtung
- 18
- Falz
1. Baueinheit für eine Abgasanlage zur Führung eines Abgasstroms, insbesondere einer
Brennkraftmaschine, mit einem Grundkörper (10), welcher zumindest abschnittsweise
ein erstes Material mit einer ersten Wärmeleitfähigkeit umfasst, und mit einer Beschichtung
(16), welche ein zweites Material mit einer relativ zu der ersten Wärmeleitfähigkeit
geringeren zweiten Wärmeleitfähigkeit umfasst und welche den Grundkörper (10), insbesondere
in einem Bereich des ersten Materials, auf einer dem Abgasstrom zugewandten Seite
zumindest abschnittsweise bedeckt.
2. Baueinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wärmeleitfähigkeit des ersten Materials mindestens doppelt so hoch, vorzugsweise
mindestens viermal so hoch und besonders bevorzugt mindestens zehnmal so hoch ist
wie die Wärmeleitfähigkeit des zweiten Materials.
3. Baueinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Material eine Wärmeleitfähigkeit von mindestens 80 W/(m·K), bevorzugt von
mindestens 150 W/(m·K) und besonders bevorzugt von mindestens 400 W/(m·K) aufweist.
4. Baueinheit nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Material aus zumindest einem der folgenden Metalle Aluminium, Kupfer, Silber
oder Zink besteht oder eine Legierung ist, welche zumindest eines der vorstehenden
Metalle umfasst.
5. Baueinheit nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Material Nickel, eine Nickel-haltige Legierung, oder ein Edelstahl ist.
6. Baueinheit nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (10) zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, als Blechbauteil
mit zwei gegenüberliegenden Oberflächen (12) ausgebildet ist, wobei zumindest eine
der Oberflächen (12) zumindest abschnittsweise, insbesondere im Wesentlichen vollständig,
von der Beschichtung (16) bedeckt ist.
7. Baueinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtung (16) im Wesentlichen die beiden gegenüberliegenden Oberflächen (12)
zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, bedeckt.
8. Baueinheit nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtung (16) ferner eine Begrenzungskante (14) des Blechbauteils zumindest
abschnittsweise bedeckt und die die Begrenzungskante (14) bedeckende Beschichtung
(16) einstückig aus der die Oberfläche (12) bedeckenden Beschichtung (16) hervorgeht
und/oder die die Begrenzungskante (14) bedeckende Beschichtung (16) zu der die Oberfläche
(12) bedeckenden Beschichtung (16) zumindest abschnittsweise separat ausgebildet ist.
9. Baueinheit nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtung (16) mittels zumindest eines der folgenden Verfahren auf dem Grundkörper
(10) aufgebracht ist: galvanisches Abscheiden, vakuumbasiertes Beschichtungsverfahren,
Plattieren, Lackbeschichtung.
10. Baueinheit nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtung (16) form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig an dem Grundkörper
(10) angebracht ist.
11. Baueinheit nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Baueinheit zum Verdampfen und Verteilen eines Fluids, insbesondere einer Harnstoff-Wasser-Lösung,
in dem Abgasstrom einer Brennkraftmaschine dient.