(19)
(11) EP 3 421 910 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.2019  Patentblatt  2019/01

(21) Anmeldenummer: 18173278.5

(22) Anmeldetag:  18.05.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F25D 21/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 29.06.2017 DE 102017114547

(71) Anmelder: AKE Ausseer Kälte- und Edelstahltechnik GmbH
8984 Bad Mitterndorf (AT)

(72) Erfinder:
  • Pilz, Helmut
    8984 Bad Mitterndorf (AT)

(74) Vertreter: Reuther, Martin 
Patentanwalt Zehnthofstrasse 9
52349 Düren
52349 Düren (DE)

   


(54) KÜHLGERÄT SOWIE VERFAHREN ZUM REINIGEN EINES KÜHLGERÄTS


(57) Bei einem Verfahren zum Reinigen eines Kühlgeräts bzw. bei einem Kühlgerät mit einem Kompressionskältekreislauf mit einer Heißleitung zur Leitung komprimierten Kältemittels kann durch eine absenkbare Tauwassertasse bzw. durch ein Absenken der Tauwassertasse vor einem Reinigen die Reinigungstätigkeit erleichtert werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Kühlgerät mit einem Kompressionskältekreislauf mit einer Heißleitung zur Leitung komprimierten Kältemittels. Ebenso betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reinigen eines Kühlgeräts mit einem Kompressionskältekreislauf mit einer Heißleitung zur Leitung komprimierten Kältemittels.

[0002] Derartige Kühlgeräte sind in vielerlei verschiedenen Varianten am Markt zu finden, beispielsweise als Kühlvitrinen, Kühlwannen, Kühltheken, Kühlregale oder Kühlschränke. Hierbei dient häufig ein geschlossener Kompressionskältekreislauf der Kühlung eines Kühlraumes. Zunächst wird in dem Kompressionskältekreislauf ein Kältemittel, insbesondere ein gasförmiges Kältemittel, komprimiert. Hierbei erhitzt sich das Kältemittel und wird danach mit Hilfe eines Kühlers wieder abgekühlt, um anschließend über ein Expansionsventil oder Kapilarrohr entspannt zu werden. Durch das Entspannen kühlt das Kältemittel unter Wärmeaufnahme aus der Umgebung, nämlich aus dem Kühlraum, weiter ab, wodurch der Kühlraum dann runtergekühlt wird. In der Regel wird das Kältemittel vor der Entspannung mit Hilfe eines Kondensators als Kühler wieder verflüssigt, um beim Entspannen zu verdampfen.

[0003] Aufgrund des Herunterkühlens des Kaltraums kann dort die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr gehalten werden und es kommt zu einer Bildung von Kondensat, auch Tauwasser genannt. Hierbei ist unmittelbar nachvollziehbar, dass insbesondere bei offenen Kühlgeräten, wie Kühlregalen, Kühltheken oder Kühlwannen ein verhältnismäßig hoher Tauwasseranfall zu bewältigen ist. Das anfallende Tauwasser muss insbesondere bei derartigen Kühlgeräten entweder bauseits abgeleitet oder direkt im Bereich des Kühlgerät verdunstet werden, was gegebenenfalls auch bei anderen Kühlgeräten von Vorteil sein kann. In allen Fällen wird das Tauwasser vorzugsweise am Boden einer Kühlwanne in einem Tauwassersammler gesammelt und dann in einer Tauwasserleitung entsprechend weiter geleitet. Hierbei kann dementsprechend die Tauwasserleitung einerseits zu einer Ableitung führen, was jedoch ggf. zu hygienischen Problemen führen kann, da hier möglicherweise Keime zwischen der Tauwasserleitung des Kühlgerätes und der allgemeinen Abwasserleitung überspringen können. Im Falle einer Verdunstung im Bereich der Kühlgeräte andererseits mündet die Tauwasserleitung in eine elektrisch beheizte Tauwasserverdunsterschale oder in einer Tauwassertasse, aus welcher es über die Abwärme der die warmen Bereiche des Kompressionskältekreislaufs umgebenden Luft verdunstet wird. Hierbei ist es bekannt, letztere Tauwassertasse zu Reinigungszwecken ggf. entfernbar auszugestalten.

[0004] Reicht jedoch die Energie dieser warmen Luft nicht aus, um eine ausreichende Tauwasserverdunstung zu gewährleisten, können die Heißleitungen, welche unmittelbar hinter einem das Kältemittel komprimierenden Kompressionsaggregat zu finden sind, unmittelbar mit dem Tauwasser benetzt werden, was zu erheblich höheren Verdunstungsleistungen führt. Dieses hat insbesondere auch den Vorteil, dass durch das Tauwasser das komprimierte Kältemittel bereits vorgekühlt wird, bevor es den eigentlichen Kühler bzw. den Kondensator erreicht. Auf diese Weise kann der Energiebedarf des Kühlgeräts gegenüber Kühlgeräten, bei denen die Tauwasserverdunstung lediglich durch warme Luft oder durch eine elektrische Heizung bedingt ist, sogar reduziert werden. Um dieses technisch zu realisieren, werden dann die Heißleitungen bei derartigen Kühlgeräten in einer Tauwassertasse verlegt, die aufgrund des starren Einbaus der Heißleitungen an sich nicht gereinigt werden kann, was zu hygienischen Problemen führen kann. Hierzu offenbaren die US 6,363,736 B1, die JP 10-318660 A und die JP 11-051550 A entfernbare Tauwassertassen, wobei ein Entfernen und Wiedereinsetzen verhältnismäßig aufwändig ist und die Tauwassertasse nur schwer jeweils in ihrer Arbeitsposition bzw. in ihrer Wartungsposition positioniert werden kann.

[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, den vorgenannten Nachteil zu beseitigen.

[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird durch Kühlgeräte bzw. Verfahren zum Reinigen eines Kühlgeräts mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere, ggf. auch unabhängig hiervon, vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung.

[0007] So lässt sich bei einem Kühlgerät mit einem Kompressionskältekreislauf mit einer Heißleitung zur Leitung komprimierten Kältemittels, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Heißleitung durch eine von einer Arbeitsposition in einer Wartungsposition absenkbare Tauwassertasse geführt ist, die Tauwassertasse und ggf. auch die Heißleitung leicht reinigen.

[0008] Kumulativ bzw. Alternativ ermöglicht ein Verfahren zum Reinigen eines Kühlgeräts mit einem Kompressionskältekreislauf mit einer Heißleitung zur Leitung komprimierten Kältemittels, bei welchem eine Tauwassertasse des Kühlgeräts abgesenkt und anschließend gereinigt wird, eine leichte Reinigung der Tauwassertasse und ggf. auch der Heißleitung. Durch das Absenken wird unmittelbar sowohl die Tauwassertasse als auch die in der Tauwassertasse verlegt Heißleitung zugänglich und kann dementsprechend leichter gereinigt werden.

[0009] Hierbei versteht es sich, dass die Tauwassertasse vorzugsweise nach dem Reinigen wieder angehoben wird, sodass sie dann, je nach konkreter Verfahrensführung, wieder in ihrer Arbeitsposition befindlich ist und die Heißleitung, wie auch bei herkömmlichen Kühlgeräten, bei denen die Heißleitung mit Tauwasser benetzt wird, wieder in der Tauwassertasse liegt. Letzteres führt zu einem besonders innigen Kontakt zwischen Tauwasser und Heißleitung, was dementsprechend einen guten Wirkungsgrad bedingt. Ggf. kann es sogar zu einem unmittelbaren Kontakt zwischen Heißleitung und Tauwassertasse führen, was dementsprechend auch noch eine direkte Erwärmung der Tauwassertasse bedingen kann, die dann wiederrum zur Verdunstung des Tauwassers in der Tauwassertasse beiträgt.

[0010] Vorzugsweise ist die Tauwassertasse abnehmbar ausgebildet, was insbesondere eine Reinigung der Tauwassertasse weitegehend erleichtert. Insbesondere kann auch Flüssigkeit, welche möglicherweise in der Tauwassertasse verblieben ist, auf diese Weise leicht entfernt werden.

[0011] Als Kühlgeräte kommen, wie bereits eingangs angedeutet, insbesondere Kühlwannen, Kühlregale und Kühltheken in Frage, bei denen, insbesondere wenn sie offen ausgeführt sind, verhältnismäßig große Tauwassermengen anfallen, die insbesondere mit der Wärme der Umgebungsluft nicht bewältigt werden können. Andererseits versteht es sich, dass als Kühlgeräte auch Kühlvitrinen oder Kühlschränke und insbesondere auch geschlossene Kühlwannen, Kühlregale oder Kühltheken in Frage kommen, wenn auch hier mit einem erhöhten Tauwasseranfall zu rechnen ist oder aber, bei besonders energiesparenden Geräten, die Umgebungsluft im Bereich der warmen Baugruppen des Kühlgeräts nicht ausreichend warm ist, um hier die anfallende Tauwassermenge zu bewältigen.

[0012] Insbesondere können derartige Kühlgeräte der Kühlung von Nahrungsmittel dienen, da hier im Übrigen auch besonders auf gute hygienische Absicherungen und gute Reinigungsmöglichkeiten Wert gelegt werden muss.

[0013] Insbesondere bei Kühlgeräten, die einen Publikumsverkehr zugängig sind, ist - naturgemäß - mit einem verhältnismäßig hohen Anfall an Tauwasser zu rechnen, da selbst bei geschlossenen, aber öffenbaren Kühlgeräten diese verhältnismäßig oft geöffnet werden, was dementsprechend zu einem erhöhten Tauwasseranfall führt.

[0014] Dementsprechend weisen derartige Kühlgeräte in der Regel einen Warenraum auf, in welchem dann Waren, wie beispielsweise Nahrungsmittel, dem Kunden präsentiert werden können.

[0015] Damit ein Überschwappen etwaiger Flüssigkeitsresten in der Tauwassertasse möglichst vermieden werden kann, ist es von Vorteil, wenn die Tauwassertasse mindestens 1 cm hoch ist. Vorzugsweise beträgt die Höhe der Tauwassertasse so 1,2 cm bzw. 1,4 cm. Auch kann sich dann bei einer dementsprechend hoch ausgebildeten Tauwassertasse eine ausreichende Menge an Tauwasser ansammeln, wenn beispielsweise die Kühlung des Kühlgeräts zwischenzeitlich nicht eingeschaltet ist, um Energie sparen zu können.

[0016] Vorzugsweise ist die Tauwassertasse maximal 5 cm, insbesondere maximal 4 cm, hoch, was einerseits eine Handhabbarkeit der Tauwassertasse selbst erleichtert und es andererseits erleichtert, wenn diese in einer herkömmlichen Spülmaschine gereinigt werden soll.

[0017] Insofern ist es von Vorteil, wenn die Tauwassertasse eine Grundfläche von 90 cm x 90 cm nicht überschreitet, da auch diese Größe ein Reinigen mit einer herkömmlichen Spülmaschine ohne weiteres ermöglicht.

[0018] Dementsprechend ist es insbesondere von Vorteil, wenn die Tauwassertasse maximal 4 cm hoch ist und eine Grundfläche von 90 cm x 90 cm nicht überschreitet, was von der Baugröße her in herkömmlichen Spülmaschinen noch ohne weiteres zu reinigen ist.

[0019] Umfasst das Kühlgerät einen zu einer Wartungsposition absenkbaren und von der Wartungsposition in eine Arbeitsposition anhebbaren Tassenträger, so kann die Tauwassertasse, wenn sie von diesem getragen wird, relativ betriebssicher jeweils in ihrer Arbeitsposition bzw. in ihrer Wartungsposition positioniert werden. So kann beispielsweise der Tassenträger über eine geeignete Führung an dem Kühlgerät verlagerbar positioniert sein, was es andererseits ermöglicht, die Tauwassertasse ohne derartig komplexer Führungen auszugestalten.

[0020] Vorzugsweise ist der Tassenträger nach unten offen, sodass verschüttetes Wasser ablaufen und dann ggf. an anderer Stelle leicht aufgenommen werden kann. Derartiges verschüttetes Wasser kann beispielsweise bei Restflüssigkeit in der Tauwassertasse vorkommen, wobei derartige Restflüssigkeit in größeren Mengen beispielsweise zwischen Kältezyklen der jeweiligen Kühlgeräte sich ansammeln kann, da nur während eines Kühlens die Heißleitungen des Kompressionskältekreislaufs entsprechend heiß werden können.

[0021] Vorzugsweise weist der Tassenträger eine Tassenpositionierung auf, sodass die Tasse betriebssicher in einer bestimmten Position in Bezug auf den Tassenträger positionierbar ist. Hierdurch kann insbesondere ein unkompliziertes Einsetzen der Tauwassertasse in den Tassenträger bzw. auf den Tassenträger ermöglicht werden, da die Tassenpositionierung sicherstellt, dass die Tauwassertasse dann betriebssicher über den Tassenträger in die Arbeitsposition, also in die Position, in welcher die Heißleitung in der Tauwassertasse liegt, überführt werden kann. Derartige Tassenpositionierungen können beispielsweise durch geeignete Anschläge oder Anlagen oder durch einen Rand des Tassenträgers bereitgestellt werden.

[0022] Kumulativ bzw. alternativ hierzu kann eine betriebssichere Positionierung der Tauwassertasse in ihrer Arbeitsposition möglichst sichergestellt werden, wenn die Tauwassertasse in ihrer Arbeitsposition über eine Verriegelungseinrichtung fixierbar und freigebar ist. Durch Verriegeln der Verriegelungseinrichtung kann dann sicher gestellt sein, dass die Tauwassertasse in ihrer Arbeitsposition verbleibt und beispielsweise bei Transportprozessen oder Stößen, wie sie im Alltag beispielsweise durch kleinere Unfälle oder ähnliches nicht ausgeschlossen werden können, diese Arbeitsposition auch nicht verlässt. Ggf. kann die Verriegelungseinrichtung über einen Sensor verfügen, der ihren korrekten Verriegelungssitz und/oder den korrekten Sitz der Tauwassertasse in ihrer Arbeitsposition überwacht, wobei ggf. ein Warnsignal oder ähnliches erfolgen kann, wenn dennoch kein korrekter Sitz gewährleistet ist.

[0023] Für eine entsprechende Fixierung und Freigabe der Tauwassertasse kann es insbesondere ausreichen, wenn der Tassenträger in seine Arbeitsposition über die Verriegelungseinrichtung fixierbar und freigebar ist. Ist der Tassenträger in seiner Arbeitsposition fixiert, so ist - naturgemäß - auch eine auf oder an ihm positionierte Tauwassertasse dementsprechend in ihrer Arbeitsposition und auch dementsprechend verriegelt. Neben dem Vorteil einer entsprechenden betriebssicheren Positionierung der Tauwassertasse ermöglicht diese Anordnung, dass etwaige Baugruppen der Verriegelungseinrichtung, die an der Tauwassertasse vorgesehen sein müssten, nunmehr an dem Tassenträger vorgesehen sein können, sodass der Aufbau der Tauwassertasse möglichst einfach und unkompliziert verbleiben kann, was dementsprechend eine Handhabe und insbesondere auch eine Reinhaltung der Tauwassertasse erleichtert.

[0024] Ein einfacher Aufbau des Kühlgeräts kann gewährleistet werden, wenn dieses eine Tauwasserleitung aus einem Tauwassersammler in die Tauwassertasse aufweist. Vorzugsweise ist der Tauwassersammler unterhalb eines Warenraums des Kühlgeräts angeordnet, was einen einfachen und kompakten Aufbau sowie ein betriebssicheres Sammeln des anfallenden Tauwassers ermöglicht.

[0025] Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile entsprechend kumuliert umsetzen zu können.

[0026] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert, die insbesondere auch in anliegender Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:

Figur 1 eine perspektivische, teilweise aufgebrochene Schemaansicht eines als Kühlvitrine ausgestatteten Kühlgeräts;

Figur 2 eine Detaildarstellung des Kompressionskältekreislaufs des Kühlgeräts nach Figur 2;

Figur 3 die Anordnung nach Figur 2 teilweise aufgebrochen;

Figur 4 die Anordnung nach Figuren 2 und 3 bei abgesenkter Tauwassertasse;

Figur 5 die Anordnung nach Figuren 2 bis 4 bei teilweise entnommener Tauwassertasse; und

Figur 6 die Anordnung nach Figuren 2 bis 5 bei entnommener Tauwassertasse.



[0027] Das in den Figuren 1 bis 6 dargestellte Kühlgerät 10 umfasst einen Kompressionskältekreislauf 11 mit einem Kompressionsaggregat 16, durch welches ein Kältemittel komprimiert und in eine Heißleitung 12 eingebracht wird. Die Heißleitung 12 führt in einen Kondensator 17, in welchem das komprimiert Kältemittel kondensiert. In an sich herkömmlicher Weise wird das kondensierte Kältemittel dann zu einer Expansionsstelle geführt, wo es über ein Expansionsventil oder eines oder mehrere Kapilarrohre wieder entspannt, wodurch die Kaltstellte dann auch entsprechend gekühlt wird. Von der Kaltstelle gelangt das Kältemittel dann wieder in herkömmlicher Weise zu dem Kompressionsaggregat 16, um somit den Kompressionskältekreislauf 11 zu schließen.

[0028] Die Kaltstelle befindet sich in an sich bekannter Wechselwirkung mit einem zu kühlenden Raum bzw. Warenraum 13 des Kühlgeräts, welcher bei diesem Ausführungsbeispiel durch einen Aufschrank 14 bereit gestellt ist, der wiederum von einem nur schematisch angedeuteten Gestell 15 getragen wird unterhalb dessen ein Träger 18 u.a. für das Kompressionsaggregat 16, die Heißleitung 12 und den Kondensator 17 angeordnet ist.

[0029] Es versteht sich, dass in abweichenden Ausführungsformen das Kühlgerät 10 auch als Kühlvitrine, Kühlwanne, Kühlregal bzw. Kühltheke ausgebildet sein kann, wobei dann die Position der Kaltstelle bzw. deren Wechselwirkung mit dem Warenraum geeignet gewählt ist. So kann beispielsweise die Kaltstelle lediglich in dem Warenraum angeordnet sein, wie dieses beispielsweise bei herkömmlichen Kühlschränken der Fall ist. Ebenso ist jedoch auch eine Umluftkühlung denkbar, bei welcher Umluft, die den Warenraum durchstreift an der Kaltstelle vorbei geführt wird.

[0030] Während bei vorliegendem Ausführungsbeispiel der Aufschrank 14 und mithin auch der Warenraum 13 geschlossen und öffenbar ausgebildet ist, versteht es sich, dass in abweichenden Ausführungsbeispielen hier auch offene Kühlgeräte 10 zur Anwendung kommen können, da insbesondere bei offenen Kühlgeräten 10 mit einem erhöhten Anfall an Kondensat zu rechnen ist.

[0031] In Abweichung vom Stand der Technik ist die Heißleitung 12 in einer abnehmbaren Tauwassertasse 20 geführt, wobei unterhalb des Warenraums 13 ein Tauwassersammler 28 vorgesehen ist, welcher in eine Tauwasserleitung 29 mündet, die sich wiederum in die Tauwassertasse 20 öffnet. Auf diese Weise kann die Heißleitung 12 mit Tauwasser benetzt werden, um einerseits möglichst effektive Tauwasser zu verdampfen und andererseits die energetischen Vorteile, die mit einer derartigen Verdampfung verbunden sind, nämlich insbesondere eine Vorkühlung der Heißleitung 12 vor dem Kondensator 17, zu nutzen.

[0032] Durch die Entnehmbarkeit kann die Tauwassertasse 20 darüber hinaus leicht gereinigt werden.

[0033] Die Tauwassertasse 20 ist vorliegend 2 cm hoch und weist eine Grundfläche von 80 cm x 90 cm auf, sodass leicht auch in einer herkömmlichen Spülmaschine gereinigt werden kann.

[0034] Die Tauwassertasse 20 ist von einem Tassenträger 30, der an dem Träger 18 verlagerbar angeordnet ist, getragen. Er kann hierbei von einer Arbeitsposition, wie sie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt ist, und einer Wartungsposition, wie sie in den Figuren 4 bis 6 dargestellt ist, verlagert werden. Dementsprechend kann auch die Tauwassertasse 20 von einer Arbeitsposition, wie sie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt ist in eine Wartungsposition, wie sie in Figur 4 dargestellt ist, verlagert werden, wobei es dann möglich ist, die Tauwassertasse 20 von ihrer Wartungsposition aus zu entfernen, wie dieses in Figuren 5 und 6 dargestellt ist, was insbesondere ein leichtes Reinigen der Tauwassertasse 20 ermöglicht.

[0035] Wie insbesondere anhand der Figur 6 ersichtlich, ist bei entnommener Tauwassertasse 20 und in Wartungsposition befindlichen Tassenträger 30 auch die Heißleitung 12 verhältnismäßig einfach zugänglich, um ggf. Reinigungs- oder Wartungstätigkeiten durchzuführen.

[0036] Um den Tassenträger 30 und mithin auch die Tauwassertasse 20 betriebssicher zwischen der Arbeitsposition und der Wartungsposition zu verlagern, weist der Tassenträger 30 vier Führungsbahnen 31 auf, in welchen Führungsbolzen 35 laufen können, um auf diese Weise einen definierten Bewegungsablauf zwischen den Tassenträger 30 und der Heißleitung 12 zu gewährleisten. Hierbei sind die Führungsbahnen 31 derart ausgeformt, dass die Tauwassertasse 20 derart angehoben und abgesenkt werden kann, dass sie die Heißleitung 12 nicht beschädigt und dennoch die Heißleitung 12 betriebssicher in der Tauwassertasse 20, wenn diese sich in ihrer Arbeitsposition befindet, liegt.

[0037] Es versteht sich, dass eine Befestigung des Tautassenträgers auch auf andere Weise und an anderen Baugruppen erfolgen kann, solange ein sicherer Bewegungsablauf und eine korrekte Positionierung der Tauwassertasse 20 gewährleistet sind.

[0038] Auch versteht es sich, dass ggf. auf einen Tassenträger 30 auch verzichtet werden kann, solange eine ausreichend betriebssichere Positionierung sowie ein ausreichend betriebssicheres Absenken der Tauwassertasse 20 gewährleistet werden kann.

[0039] Um letztgenannte Betriebssicherheit darüber hinausgehend zu erhöhen, weist der Tassenträger 30 eine Tassenpositionierung 32 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel durch Anschläge 36 gebildet ist. Die Anschläge 36 sind bei diesem Ausführungsbeispiel wannenartig ausgebildet, wobei der Anschlag 36 an einer Seite - und zwar bei diesem Ausführungsbeispiel der Anschlag 36 unterhalb des Kondensators 17 - abgesenkt ist, sodass die Tauwassertasse 20 über diesen Anschlag 36 leicht von dem Tassenträger 30 entfernt werden kann. Es versteht sich, dass abweichenden Ausführungsformen andere Anschläge 36 dergestalt vorgesehen sein können, dass sie eine Entnahme der Tauwassertasse 20 ermöglichen. Auch versteht es sich, dass in abweichenden Ausführungsbeispielen die Tassenpositionierung 32 durch andere Maßnahmen, wie beispielsweise durch Nut-Feder-Verbindungen bzw. durch anders als durch die außenumlaufenden Anschläge 36 gestaltete, in horizontaler Richtung wirksam Formschlussverbindungen ausgestaltet sein kann.

[0040] Darüber hinaus ist an dem Kühlgerät eine Verriegelungseinrichtung 34 vorgesehen, mittels welcher der Tassenträger 30 - und dementsprechend auch die Tauwassertasse 20 - in ihrer Arbeitsposition fixiert werden kann. Ist die Verriegelungseinrichtung 34 verriegelt, so ist weitgehend sichergestellt, dass die Tauwassertasse 20 in ihrer Arbeitsposition verbleibt. Wird die Verriegelungseinrichtung 34 entriegelt, so kann die Tauwassertasse 20 in ihre Wartungsposition verbracht werden.

[0041] Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel umfasst die Verriegelungseinrichtung 34 einen Riegel 37, der am restlichen Kühlgerät 10 angebracht ist, und eine Lasche 38 an dem Tassenträger 30. Wird der Riegel 37 entriegelt, so ist die Lasche 38 freigegeben und der Tassenträger 30 kann entsprechend in seine Wartungsposition abgesenkt werden.

[0042] Befindet sich der Tassenträger 30 in seiner Arbeitsposition, so kann der Riegel 37 verriegelt werden, um auf diese Weise die Lasche 38 festzulegen und zu verhindern, dass der Tassenträger 30 seine Arbeitsposition verlässt.

[0043] Es versteht sich, dass in abweichenden Ausführungsbeispielen die Anordnung aus Riegel 37 und Lasche 38 auch vertauscht werden kann, sodass der Riegel 37 an dem Tassenträger 30 und die Lasche 38 am restlichen Kühlgerät 10 angebracht sind. Andererseits versteht es sich, dass die Verriegelungseinrichtung 34 auch gänzlich anders ausgestaltet sein kann, indem beispielsweise ein Bolzen in eine entsprechende Öffnung in den Tassenträger 30 eingreift. Ebenso versteht es sich, dass ggf. auch die Tauwassertasse 20 dementsprechend mit einer Verriegelungseinrichtung 34 unmittelbar wechselwirken kann.

[0044] Wie bereits vorstehend angedeutet, ist auch der Tassenträger 30 bei diesem Ausführungsbeispiel wannenartig ausgestaltet. Aus diesem Grunde weist er zwei Tassenträgeröffnungen 33 auf, durch welche etwaiges Wasser oder sonstige Flüssigkeit abgeführt werden können, wenn beispielsweise letzteres überschwappt, wenn die Tauwassertasse 20 entnommen wird. Auch Resttropfen, die aus der Tauwasserleitung 29 auf den Tassenträger 30 tropfen, während dieser bei entnommener Tauwassertasse 20 frei zugänglich ist, können auf diese Weise leicht entfernt werden.
Bezugszeichenliste:
10 Kühlgerät    
11 Kompressionskältekreislauf 30 Tassenträger
12 Heißleitung 31 Führungsbahn (exemplarisch beziffert)
13 Warenraum    
14 Aufschrank 32 Tassenpositionierung
15 Gestell 33 Tassenträgeröffnung
16 Kompressionsaggregat 34 Verriegelungseinrichtung
17 Kondensator 35 Führungsbolzen (exemplarisch beziffert)
18 Träger    
    36 Anschlag (exemplarisch beziffert)
20 Tauwassertasse 37 Riegel
28 Tauwassersammler 38 Lasche
29 Tauwasserleitung    



Ansprüche

1. Kühlgerät (10) mit einem Kompressionskältekreislauf (11) mit einer Heißleitung (12) zur Leitung komprimierten Kältemittels, dadurch gekennzeichnet, dass die Heißleitung (12) durch eine von einer Arbeitsposition in eine Wartungsposition absenkbare Tauwassertasse (20) geführt ist, wobei ein Tassenträger (30) zu einer Wartungsposition absenkbar und von der Wartungsposition in eine Arbeitsposition anhebbar ist.
 
2. Kühlgerät (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tauwassertasse (20) abnehmbar ausgebildet ist.
 
3. Kühlgerät (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tauwassertasse (20) mindestens 1 cm und maximal 4 cm hoch ist und eine Grundfläche von 90 cm x 90 cm nicht überschreitet.
 
4. Kühlgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tassenträger (30) nach unten offen ist und/oder eine Tassenpositionierung (32) aufweist.
 
5. Kühlgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tauwassertasse (20) in ihrer Arbeitsposition über eine Verriegelungseinrichtung (34) fixierbar und freigebbar ist.
 
6. Kühlgerät (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tassenträger (30) in seiner Arbeitsposition über die Verriegelungseinrichtung (34) fixierbar und freigebbar ist.
 
7. Kühlgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Tauwasserleitung (29) aus einem Tauwassersammler (28) in die Tauwassertasse (20).
 
8. Kühlgerät (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Tauwassersammler (28) unterhalb eines Warenraums (13) des Kühlgeräts (10) angeordnet ist.
 
9. Verfahren zum Reinigen eines Kühlgeräts (10) mit einem Kompressionskältekreislauf (11) mit einer Heißleitung (12) zur Leitung komprimierten Kältemittels, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tauwassertasse (20) des Kühlgeräts (10) mittels eines zu einer Wartungsposition absenkbaren und von der Wartungsposition in eine Arbeitsposition anhebbaren Tassenträgers abgesenkt und anschließend gereinigt wird.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tauwassertasse (20) nach dem Reinigen wieder angehoben wird.
 
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Heißleitung (12) nach dem Absenken gereinigt wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente