[0001] Die Erfindung betrifft einen elektronischen Tachografen, insbesondere einen elektronischen
Tachografen mit digitaler Datenspeicherung, sowie ein Verfahren zum Speichern von
Einträgen in einem solchen Tachografen.
[0002] Tachografen, oft auch Fahrtenschreiber genannt, sind Kontrollgeräte, die zur Überwachung
verschiedener Fahrzeugbetriebsparameter in Kraftfahrzeugen installiert werden. Die
zu überwachenden Fahrzeugbetriebsparameter werden meist durch verschiedenste Arten
von Sensoren erfasst und vom Tachografen gespeichert und weiterverarbeitet. Fahrzeugbetriebsparameter
können beispielsweise Fahrtzeiten, eine zurückgelegte Strecke oder während der zurückgelegten
Strecke gefahrene Durchschnitts- und Maximalgeschwindigkeiten sein. Auch bestimmte
Ereignisse, wie beispielsweise Lenkzeitunterbrechungen, können vom Tachografen erfasst
und gespeichert werden. Die aufgezeichneten und gespeicherten Daten können anschließend
ausgelesen werden.
[0003] Früher fanden meist mechanische Tachografen Verwendung. Solche mechanischen Tachografen
zeichnen über einen bestimmten Zeitraum hinweg alle Fahrten auf einer Scheibe auf.
Die Scheibe kann anschließend entnommen und ausgewertet werden. Heutzutage werden
die mechanischen Tachografen jedoch zunehmend durch elektronische Tachografen mit
digitaler Datenspeicherung ersetzt. Derartige Tachografen werden häufig auch als digitale
Fahrtenschreiber bezeichnet. In vielen Ländern sind heutzutage digitale Fahrtenschreiber
in neu zugelassenen Fahrzeugen, insbesondere in Fahrzeugen zum Gütertransport oder
auch in Bussen, vorgeschrieben.
[0004] Elektronische Tachografen können neben den grundsätzlichen Funktionen, wie beispielsweise
dem Erfassen und Aufzeichnen der Fahrtstrecke und der Fahrtzeit, häufig auch zusätzliche
Funktionen ausführen, wie beispielsweise das Berechnen von Lenk- und Ruhezeiten. Dabei
können einige Tachografen beispielsweise auch Smartphone-Applikationen unterstützen
und entsprechende Daten an Mobilfunkgeräte bereitstellen.
[0005] Elektronische Tachografen ermöglichen zudem eine moderne und einfache Art der Fahrerauthentifizierung.
Jeder Fahrer erhält dazu eine Fahrerkarte, d. h. eine Chipkarte, auf der seine persönlichen
Daten gespeichert sind. Diese Karte wird vor dem Beginn der Fahrt in den Tachografen
eingeführt, welcher dann die folgenden Fahrten genau dem Eigentümer der Fahrerkarte
zuordnet. Dabei speichert der Tachograf die ermittelten Daten in einem internen Speicher,
aus dem später die Daten heruntergeladen werden können. Als zusätzliche Funktion bieten
einige Tachografen heutzutage auch die Möglichkeit an, verschiedene nutzerspezifische
Einstellungen vorzunehmen, sobald der momentane Nutzer anhand seiner persönlichen
Chipkarte erkannt wurde. Nutzerspezifische Daten werden hierzu von der Chipkarte ausgelesen,
um die Einstellungen vorzunehmen. Das Herunterladen und Vornehmen der Einstellungen
kann jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, so dass Verzögerungen entstehen
können bevor der Fahrer seine Fahrt starten kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Tachografen bereitzustellen, bei
welchem persönliche Einstellungen möglichst schnell vorgenommen werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, einen Tachografen gemäß
Anspruch 4 und ein Fahrzeug gemäß Anspruch 8 gelöst. Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des Erfindungsgedankens sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
[0008] Ein Verfahren zum Speichern von Einträgen in einem Tachografen weist das Empfangen
eines Befehls zum Speichern eines Eintrags in einer Speichereinheit des Tachografen
auf, wobei der Eintrag aktuelle Datumsinformationen und Daten enthält, und wobei der
Eintrag einem Nutzer eindeutig zugeordnet werden kann. Das Verfahren weist weiterhin
das Prüfen einer aktuell verfügbaren Speicherkapazität der Speichereinheit auf, wobei
die Speichereinheit eine maximale Anzahl an Einträgen speichern kann. Wenn die maximale
Anzahl der möglichen Einträge in der Speichereinheit noch nicht erreicht ist, wird
der neue Eintrag in der Speichereinheit gespeichert ohne bereits gespeicherte Einträge
zu überschreiben. Wenn die maximale Anzahl der möglichen Einträge in der Speichereinheit
bereits erreicht wurde, werden die Datumsinformationen der gespeicherten Einträge
geprüft und der Eintrag mit dem neuen Eintrag überschrieben, der die ältesten Datumsinformationen
aufweist, wobei in dem Tachografen einer oder mehrere Nutzer als Hauptnutzer definiert
werden können, und nur solche gespeicherten Einträge überschrieben werden können,
welche keinem Hauptnutzer zugeordnet sind.
[0009] Dadurch bleiben Einträge von Hauptnutzern über einen längeren Zeitraum erhalten.
Einstellungen von Hauptnutzern, welche ein Fahrzeug besonders oft nutzen, bleiben
erhalten auch wenn der Nutzer beispielsweise im Urlaub oder krank ist, und das Fahrzeug
in dieser Zeit von einem oder mehreren anderen Fahrern gefahren wird. Die gespeicherten
Daten sind schneller verfügbar als Daten, welche zunächst von der Fahrerkarte des
Fahrers abgerufen werden müssen. Einstellungen können daher vor Fahrtantritt schneller
vorgenommen werden. Für einen Hauptnutzer, welcher ein bestimmtes Fahrzeug überwiegend
nutzt, ist es sehr komfortabel, wenn bestimmte Daten und Informationen schnell verfügbar
sind.
[0010] Die in einem Eintrag enthaltenen Daten können wenigstens eines aufweisen von einer
persönlichen Identifikationsnummer des zugeordneten Nutzers, einer Identifikationsnummer,
die einer persönlichen Fahrerkarte des Nutzers eindeutig zugeordnet ist, und Informationen
zu nutzerspezifischen Einstellungen.
[0011] Über die persönliche Identifikationsnummer des Nutzers, beziehungsweise dessen persönlicher
Fahrerkarte, kann ein Eintrag eindeutig dem Nutzer zugeordnet werden. Sind in dem
Eintrag weiterhin bevorzugte Einstellungen dieses Nutzers gespeichert, muss der Nutzer
nicht jedes Mal vor Fahrtantritt die Einstellungen vornehmen. Die Einstellungen müssen
auch nicht erst aus seiner Fahrerkarte ausgelesen werden. Vielmehr stehen die gewünschten
Einstellungen schnell und einfach zur Verfügung und können vorgenommen werden, sobald
der Fahrer erkannt wurde und ein dem Fahrer zugeordneter Eintrag gefunden wurde.
[0012] Die Informationen zu nutzerspezifischen Einstellungen können insbesondere vom Nutzer
bevorzugte Einstellungen für eine oder mehrere Funktionen des Tachografen aufweisen.
Tachografen weisen mehr und mehr Funktionen auf. Die Einstellungen für jede der Funktionen
vor jeder Fahrt vorzunehmen nimmt viel Zeit in Anspruch. Für Fahrer, die dasselbe
Fahrzeug sehr häufig verwenden, ist es daher mühsam, vor jeder Fahrt die Einstellungen
von neuem vornehmen zu müssen. Das erneute Eingeben der Einstellungen für einen oder
mehrere Hauptnutzer entfällt somit.
[0013] Ein Tachograf weist eine Speichereinheit auf. Der Tachograf ist dazu ausgebildet,
Einträge in der Speichereinheit zu speichern, wobei ein Eintrag aktuelle Datumsinformationen
und Daten enthält, und wobei der Eintrag einem Nutzer eindeutig zugeordnet werden
kann. Der Tachograf ist dazu ausgebildet, vor dem Speichern eines Eintrags eine aktuell
verfügbare Speicherkapazität der Speichereinheit zu prüfen, wobei die Speichereinheit
eine maximale Anzahl an Einträgen speichern kann. Wenn die maximale Anzahl der möglichen
Einträge in der Speichereinheit noch nicht erreicht ist, ist der Tachograf dazu ausgebildet,
den neuen Eintrag in der Speichereinheit zu speichern ohne bereits gespeicherte Einträge
zu überschreiben. Wenn die maximale Anzahl der möglichen Einträge in der Speichereinheit
bereits erreicht wurde, ist der Tachograf dazu ausgebildet, die Datumsinformationen
der gespeicherten Einträge zu prüfen und den Eintrag mit dem neuen Eintrag zu überschreiben,
der die ältesten Datumsinformationen aufweist, wobei der Tachograf weiterhin dazu
ausgebildet ist, einen oder mehrere Nutzer als Hauptnutzer zu definieren, und nur
solche gespeicherten Einträge überschrieben werden können, welche keinem Hauptnutzer
zugeordnet sind.
[0014] Jeder Eintrag kann eine persönliche Identifikationsnummer des zugeordneten Fahrers
enthalten und der Tachograf kann weiterhin dazu ausgebildet sein, eine persönliche
Identifikationsnummer eines als Hauptnutzer definierten Nutzers zu hinterlegen und
die in den Einträgen gespeicherten persönlichen Identifikationsnummern mit den hinterlegten
Identifikationsnummern zu vergleichen um zu prüfen, ob ein gespeicherter Eintrag einem
Hauptnutzer zugeordnet ist.
[0015] Auf diese Weise kann leicht erkannt werden, ob ein gespeicherter Eintrag einem Hauptnutzer
zugeordnet ist oder nicht.
[0016] Der Tachograf kann weiterhin dazu ausgebildet sein, einen oder mehrere der hinterlegten
Hauptnutzer zu löschen, wenn jeder der in der Speichereinheit gespeicherten Einträge
einem Hauptnutzer zugeordnet ist und kein Eintrag gelöscht werden kann.
[0017] Sind alle Einträge jeweils einem Hauptnutzer zugeordnet, kann kein Eintrag zugunsten
eines neuen Eintrags gelöscht werden. Das Löschen von Hauptnutzern ermöglicht es in
diesem Fall, weitere Einträge zu speichern.
[0018] Der Tachograf kann weiterhin dazu ausgebildet sein, den Eintrag mit der ältesten
Datumsinformation zu überschreiben, unabhängig davon, dass dieser einem Hauptnutzer
zugeordnet ist, wenn jeder der in der Speichereinheit gespeicherten Einträge einem
Hauptnutzer zugeordnet ist.
[0019] Dies ermöglicht es ebenfalls, weitere Einträge vorzunehmen, auch wenn alle Einträge
in der Speichereinheit jeweils einem Hauptnutzer zugeordnet sind.
[0020] Ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, kann einen solchen Tachografen aufweisen.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert,
wobei gleiche oder ähnliche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Es
zeigt:
- Figur 1
- in einem Blockschaltbild eine Anordnung mit einem Tachografen,
- Figur 2
- eine Tabelle zum Abspeichern von Einträgen in einer Speichereinheit,
- Figur 3
- beispielhaft eine Tabelle zum Abspeichern von Einträgen in einer Speichereinheit gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung, und
- Figur 4
- in einem Ablaufdiagramm schematisch das Prinzip eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betreiben eines elektronischen Tachografen.
[0022] Figur 1 zeigt eine Anordnung mit einem Tachografen 1 und einem externen Gerät 2.
Das externe Gerät 2 kann beispielsweise ein Kartenlesegerät sein, welches dazu ausgebildet
ist, eine Fahrerkarte zu lesen. Jeder Fahrer eines Unternehmens weist in der Regel
eine Fahrerkarte auf. Eine Fahrerkarte ist dabei eine (Chip-)Karte, auf welcher Daten
gespeichert sind, die dem jeweiligen Fahrer zugeordnet sind. Beispielsweise kann auf
der Fahrerkarte ein persönliches Zertifikat des Fahrers gespeichert sein. Führt der
Fahrer seine Fahrerkarte in das externe Gerät 2 ein, oder bringt seine Fahrerkarte
in die Nähe des externen Gerätes 2, so dass eine drahtlose Verbindung zwischen der
Fahrerkarte und dem externen Gerät 2 aufgebaut werden kann, liest das externe Gerät
2 beispielsweise zunächst das persönliche Zertifikat des Fahrers aus, um diesen zu
identifizieren. Ein Kartenlesegerät kann beispielsweise in den Tachografen 1 integriert
sein, oder kann als externe Einheit ausgebildet sein, welche mittels einer drahtlosen
oder drahtgebundenen Verbindung mit dem Tachografen 1 verbunden werden kann.
[0023] Das externe Gerät 2 kann aber beispielsweise auch ein tragbares elektronisches Gerät
sein, wie beispielsweise ein Mobiltelefon, Smartphone, Tablet, Blackberry, Laptop,
oder ähnliches. Beispielsweise kann das externe Gerät 2 ein Smartphone des Fahrers
sein. Auf dem Smartphone kann beispielsweise eine Applikation (App) oder ein Programm
gespeichert sein. Daten und Informationen des Fahrers können dann beispielsweise auf
dem externen Gerät 2 gespeichert sein, so dass das externe Gerät 2 die Fahrerkarte
ersetzt und eine zusätzliche Fahrerkarte nicht erforderlich ist. Wird das externe
Gerät 2 in die Nähe des Tachografen 1 gebracht, kann eine Verbindung zu dem Tachografen
1 aufgebaut werden.
[0024] Eine Verbindung zwischen dem Tachografen 1 und dem externen Gerät 2 kann jegliche
Art von drahtloser oder drahtgebundener Verbindung sein. Beispielsweise kann eine
Funkverbindung zwischen dem externen Gerät 2 und dem Tachografen 1 hergestellt werden.
Das externe Gerät 2 kann auch mittels jeglicher geeigneter drahtgebundenen Schnittstelle
mit dem Tachografen 1 verbunden werden.
[0025] Sobald eine Verbindung zwischen dem Tachografen 1 und dem externen Gerät 2 hergestellt
wurde, bzw. eine Fahrerkarte in das externe Gerät 2 eingeführt wurde, kann der Tachograf
1 das persönliche Zertifikat des Fahrers auslesen und der Fahrer so authentifiziert
werden. Auf dem externen Gerät 2 bzw. auf der Fahrerkarte können zudem Informationen
zu den vergangenen Fahrten des Fahrers gespeichert sein. Diese Informationen können
von dem Tachografen 1 ebenfalls ausgelesen werden. Weiterhin können in dem externen
Gerät 2 bzw. auf der Fahrerkarte persönliche Einstellungen des Fahrers in Bezug auf
den Tachografen 1 gespeichert sein. Diese können ebenfalls vom Tachografen 1 ausgelesen
werden. Beispielsweise können die persönlichen Einstellungen vom Fahrer bevorzugte
Spracheinstellungen oder sonstige Einstellungen in Bezug auf den Tachografen 1 betreffen.
Wurde der Fahrer vom Tachografen 1 anhand des persönlichen Zertifikats erkannt, kann
der Fahrer beispielsweise persönlich begrüßt werden, z. B. mittels einer entsprechenden
Anzeige auf einem Display, und die entsprechenden nutzerspezifischen Einstellungen
können vom Tachografen 1 vorgenommen werden.
[0026] Das Auslesen der Daten und Einstellungs-Informationen von der Tachografenkarte bzw.
dem externen Gerät 2 kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Daher werden häufig verschiedene
Daten und Informationen im Tachografen 1 zur späteren Verwendung zwischengespeichert.
Der Tachograf 1 kann hierfür beispielsweise eine Speichereinheit 12 aufweisen. Die
Speichereinheit 12 weist eine bestimmte Speicherkapazität auf, so dass eine bestimmte
Anzahl N von Einträgen in der Speichereinheit 12 gespeichert werden kann. Zu jedem
Eintrag können beispielsweise aktuelle Datumsinformationen gespeichert werden. Das
heißt, es ist zu einem späteren Zeitpunkt noch nachvollziehbar, wann der Eintrag gespeichert
wurde (z. B. Datum und Uhrzeit) . Weiterhin kann jeder Eintrag einem bestimmten Fahrer
zugeordnet werden. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass zu jedem Eintrag
eine eindeutige Fahrer-Identifikationsnummer gespeichert wird. Es ist jedoch beispielsweise
auch möglich, zu jedem Eintrag eine Fahrerkarten-Nummer zu speichern. Da jede Fahrerkarte
einem bestimmten Nutzer eindeutig zugeordnet ist, kann, wenn die Karte über ihre Nummer
eindeutig identifiziert wurde, auch der entsprechend zugeordnete Fahrer ermittelt
werden. Jeder Eintrag kann weiterhin noch eine bestimmte Menge von Daten aufweisen.
Die Daten können beispielsweise die vom Nutzer gewünschten Einstellungen betreffen.
Dies ist beispielhaft in Figur 2 dargestellt.
[0027] Figur 2 zeigt eine Listenansicht verschiedener Einträge. Da der Speicherplatz im
Tachografen 1 meist limitiert ist, kann nur eine bestimmte Anzahl N an Einträgen gespeichert
werden. Beispielsweise können zu jedem Zeitpunkt die letzten N Einträge gespeichert
sein. Zu jedem Eintrag ist in der Liste in Figur 2 jeweils das entsprechende Datum
angegeben. Zudem ist eine Kartennummer (CardNumber) zu jedem Eintrag gespeichert.
Das Kartenzertifikat (Card-CHR) zu der jeweiligen Fahrerkarte kann ebenfalls in dem
Eintrag gespeichert sein. Weiterhin enthält jeder Eintrag weitere Daten, beispielsweise
Einstellungen für bestimmte Funktionen (FeatureX, FeatureY) oder Einstellungen für
einen (nicht dargestellten) Multi Purpose Data Recorder.
[0028] Bei erstmaliger Verwendung des Tachografen 1, oder wenn der Speicher der Speichereinheit
12 aus irgendwelchen Gründen geleert wurde, werden zunächst die vorhandenen N Plätze
für Einträge gefüllt. Ist die Liste, bzw. der Speicher voll und soll ein neuer Eintrag
erstellt werden, so wird der zu diesem Zeitpunkt jeweils älteste Eintrag überschrieben.
Das heißt, wenn ein neuer Eintrag gespeichert werden soll, kann zunächst der vorhandene
Speicherplatz in der Speichereinheit 12 geprüft werden. Ist kein freier Speicherplatz
vorhanden, können die Datumsinformationen der gespeicherten Einträge geprüft werden
und der jeweils älteste Eintrag mit dem neuen Eintrag überschrieben werden.
[0029] Führt ein Fahrer seine Fahrerkarte in das externe Gerät 2 ein oder verbindet sich
das externe Gerät 2 (z. B. Smartphone), welches als Fahrerkarte fungiert, mit dem
Tachografen 1, kann der Tachograf 1, sobald der Fahrer identifiziert wurde, beispielsweise
zunächst in den in der Speichereinheit 12 gespeicherten Einträgen nach Daten und Informationen
suchen, bevor er Daten und Informationen vom externen Gerät 2 bzw. der Fahrerkarte
ausliest.
[0030] Beispielsweise kann, wenn ein externes Gerät 2 oder eine Fahrerkarte erkannt wurde,
zunächst die Fahrer- oder Kartennummer mit den gespeicherten Einträgen verglichen
werden. Wird ein entsprechender Eintrag gefunden, können die gespeicherten Daten aus
der Speichereinheit 12 ausgelesen und die entsprechenden Einstellungen vorgenommen
werden. Da diese Informationen bereits im Tachografen 1 (in der Speichereinheit 12)
vorhanden sind, verkürzt sich die Zeit bis alle Einstellungen vorgenommen wurden und
der Fahrer seine Fahrt beginnen kann. Findet sich in der Speichereinheit 12 kein entsprechender
Eintrag, müssen die Daten aus der Fahrerkarte bzw. dem externen Gerät 2 ausgelesen
werden, so dass der Anmeldevorgang eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.
[0031] Kraftfahrzeuge wie beispielsweise Lastkraftwagen oder Busse werden häufig von verschiedenen,
wechselnden Fahrern gefahren. Die meiste Zeit ist ein Fahrzeug zwar meist einem oder
einigen wenigen Hauptnutzern zugeordnet. Erkrankt jedoch ein Fahrer oder befindet
sich dieser im Urlaub, wird das Fahrzeug in dieser Zeit meist von einem oder mehreren
anderen Fahrer gefahren, um zu lange Standzeiten des Fahrzeugs zu vermeiden. Dabei
kann es passieren, dass bei längerer Abwesenheit eines Haupt-Fahrers dessen letzte
Einträge in der Speichereinheit 12 im Tachografen 1 bis zu seiner Rückkehr mit den
Einträgen anderer (Aushilfs-)Fahrer überschrieben wurden.
[0032] So kann es nach der Rückkehr eines Hauptnutzers wiederum zu langen Wartezeiten kommen
bis der Fahrer seine Fahrt beginnen kann, wenn die entsprechenden Daten erst aus dem
externen Gerät 2 bzw. der Fahrerkarte ausgelesen werden müssen.
[0033] Aus diesem Grund können gemäß der vorliegenden Erfindung Hauptnutzer für einen Tachografen
1 definiert werden. Dabei kann beispielsweise nur ein Hauptnutzer für ein Fahrzeug
definiert werden, oder es können mehrere Hauptnutzer für ein und dasselbe Fahrzeug
definiert werden. Beispielsweise kann sich ein Fahrer selber als Hauptnutzer eines
Fahrzeugs definieren, sobald seine Fahrerkarte bzw. das externe Gerät 2 identifiziert
wurde. Es ist jedoch auch möglich, dass Hauptnutzer nur durch berechtigte Nutzer definiert
werden können. Gemäß einem Beispiel können Hauptnutzer nur durch einen Administrator
definiert werden. Bei manchen Tachografen 1 ist es möglich, von der Zentrale eines
Unternehmens aus eine Verbindung zu dem Tachografen 1 aufzubauen. Dies kann beispielsweise
über weitere Entfernungen mittels einer Internet- oder Mobilfunkverbindung erfolgen.
Meist befinden sich die Fahrzeuge eines Unternehmens jedoch auch in regelmäßigen Abständen,
beispielsweise zur Wartung, in einer Zentrale oder einer Werkstatt. Dort kann über
jegliche drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle eine Verbindung zu dem Tachografen
1 aufgebaut werden und anschließend einer oder mehrere Hauptnutzer definiert werden.
[0034] Ist ein Nutzer als Hauptnutzer definiert, werden dessen Einträge, wie beispielhaft
in Figur 3 dargestellt, nicht mehr überschrieben. Beispielsweise wurde für einen Hauptnutzer
zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Eintrag gespeichert. Während dieser Eintrag bei
dem Vorgehen gemäß Figur 2 zu einem späteren Zeitpunkt wieder überschrieben würde,
bleibt der Eintrag eines Hauptnutzers bei dem Vorgehen gemäß Figur 3 erhalten. Wird
ein Eintrag als zu einem Hauptnutzer gehörig gekennzeichnet, wird er somit quasi permanent
im Tachografen 1 gespeichert und kann nicht wieder überschrieben werden. In dem Beispiel
in Figur 3 sind solche Einträge mit einem Pfeil markiert.
[0035] Figur 4 zeigt beispielhaft ein Verfahren zum Speichern von Einträgen in einem Tachografen
1. Dabei kann zunächst ein Befehl zum Abspeichern eines neuen Eintrags in der Speichereinheit
12 des Tachografen 1 empfangen werden (Schritt 401). Der neue Eintrag kann, wie oben
dargestellt, aktuelle Datumsinformationen und Daten enthalten. Der neue Eintrag kann
einem Nutzer eindeutig zugeordnet werden. Als nächstes kann die verfügbare Speicherkapazität
der Speichereinheit 12 geprüft werden (Schritt 402). Wie bereits erläutert, kann die
Speichereinheit 12 eine maximale Anzahl N an Einträgen speichern.
[0036] Wenn noch Speicherkapazität verfügbar ist, also die maximale Anzahl N der möglichen
Einträge in der Speichereinheit 12 noch nicht erreicht ist, kann der neue Eintrag
in der Speichereinheit 12 gespeichert werden, ohne bereits zuvor gespeicherte Einträge
zu überschreiben (Schritt 403).
[0037] Wenn jedoch keine freie Speicherkapazität mehr vorhanden ist, also die maximale Anzahl
N der möglichen Einträge in der Speichereinheit 12 bereits erreicht wurde, können
als nächstes die Datumsinformationen der gespeicherten Einträge geprüft werden (Schritt
404). Der Eintrag mit der ältesten Datumsinformation kann dann mit dem neuen Eintrag
überschrieben werden (Schritt 405) . Sind in dem Tachografen 1 jedoch ein oder mehrere
Nutzer als Hauptnutzer definiert, werden nur solche gespeicherten Einträge geprüft
bzw. überschrieben, welche keinem Hauptnutzer zugeordnet sind.
[0038] Das Definieren eines Nutzers als Hauptnutzer kann über jegliches geeignetes Interface
erfolgen, z. B. Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI, Human Machine Interface), CAN
(Controller Area Network), Diagnoseinterface, Remote-HMI, etc. Durch die Eintragung
eines Nutzers als Hauptnutzer wird beispielsweise eine persönliche Identifikationsnummer
des Fahrers oder seiner Karte hinterlegt und entsprechend gekennzeichnet. Wird ein
Eintrag als ältester Eintrag in der Speichereinheit 12 identifiziert, kann die für
den Eintrag gespeicherte Identifikationsnummer mit den hinterlegten Identifikationsnummern
verglichen werden. Entspricht die Identifikationsnummer einer hinterlegten Identifikationsnummer,
wird der entsprechende Eintrag nicht überschrieben und der nächste Eintrag in der
Liste überprüft.
[0039] Dabei kann es grundsätzlich vorkommen, wenn mehrere Fahrer als Hauptnutzer hinterlegt
sind, dass sämtliche Einträge in der Speichereinheit 12 als zu einem Hauptnutzer gehörig
identifiziert werden. Es könnte somit keiner der Einträge mehr überschrieben werden
und neue Einträge wären nicht möglich. In einem solchen Fall könnte beispielsweise
trotzdem der älteste Eintrag überschrieben werden, auch wenn dieser einem Hauptnutzer
zugeordnet ist. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den aktuellen Nutzer dazu
aufzufordern, wenigstens einen der hinterlegten Hauptnutzer zu entfernen. Grundsätzlich
kann jedoch auch eine maximale Anzahl an hinterlegbaren Hauptnutzern vorgegeben sein.
Beispielsweise könnten für einen Tachografen 1 bzw. ein Fahrzeug nur maximal fünf
Hauptnutzer hinterlegt werden. Eine Anzahl von maximal fünf Hauptnutzern ist dabei
lediglich ein Beispiel. Jegliche andere maximale Anzahl von Hauptnutzern kann festgelegt
werden. Sind zu einem Zeitpunkt bereits entsprechend viele Hauptnutzer eingetragen,
kann ein neuer Hauptnutzer nur dann eingetragen werden, wenn ein anderer Hauptnutzer
gelöscht wird. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass sämtliche Einträge in
der Speichereinheit 12 nur Hauptnutzern zugeordnet sind und keine neuen Einträge vorgenommen
werden können.
[0040] Wenn beispielsweise fünf Hauptnutzer definiert wurden und für jeden Hauptnutzer ein
Eintrag in der Speichereinheit 12 abgelegt wurde, welcher im Weiteren nicht gelöscht
werden kann, dann stünden noch N-5 Plätze für weitere Einträge zur Verfügung.
1. Verfahren zum Speichern von Einträgen in einem Tachografen (1), das Verfahren weist
auf:
Empfangen eines Befehls zum Speichern eines Eintrags in einer Speichereinheit (12)
des Tachografen (1), wobei der Eintrag aktuelle Datumsinformationen und Daten enthält,
und wobei der Eintrag einem Nutzer eindeutig zugeordnet werden kann;
Prüfen einer aktuell verfügbaren Speicherkapazität der Speichereinheit (12), wobei
die Speichereinheit (12) eine maximale Anzahl (N) an Einträgen speichern kann; und,
wenn die maximale Anzahl (N) der möglichen Einträge in der Speichereinheit (12) noch
nicht erreicht ist, Speichern des neuen Eintrags in der Speichereinheit (12) ohne
bereits gespeicherte Einträge zu überschreiben, oder,
wenn die maximale Anzahl (N) der möglichen Einträge in der Speichereinheit (12) bereits
erreicht wurde, Prüfen der Datumsinformationen der gespeicherten Einträge und Überschreiben
des Eintrags, der die ältesten Datumsinformationen aufweist, mit dem neuen Eintrag,
wobei in dem Tachografen (1) einer oder mehrere Nutzer als Hauptnutzer definiert werden
können, und nur solche gespeicherten Einträge überschrieben werden können, welche
keinem Hauptnutzer zugeordnet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die in einem Eintrag enthaltenen Daten wenigstens
eines aufweisen von
einer persönlichen Identifikationsnummer des zugeordneten Nutzers;
einer Identifikationsnummer, die einer persönlichen Fahrerkarte des Nutzers eindeutig
zugeordnet ist; und
Informationen zu nutzerspezifischen Einstellungen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Informationen zu nutzerspezifischen Einstellungen
vom Nutzer bevorzugte Einstellungen für eine oder mehrere Funktionen des Tachografen
(1) aufweisen.
4. Tachograf (1) mit einer Speichereinheit (12), wobei der Tachograf (1) dazu ausgebildet
ist, Einträge in der Speichereinheit (12) zu speichern, wobei ein Eintrag aktuelle
Datumsinformationen und Daten enthält, und wobei der Eintrag einem Nutzer eindeutig
zugeordnet werden kann, wobei
der Tachograf (1) dazu ausgebildet ist, vor dem Speichern eines Eintrags eine aktuell
verfügbare Speicherkapazität der Speichereinheit (12) zu prüfen, wobei die Speichereinheit
(12) eine maximale Anzahl (N) an Einträgen speichern kann; und,
wenn die maximale Anzahl (N) der möglichen Einträge in der Speichereinheit (12) noch
nicht erreicht ist, der Tachograf (1) dazu ausgebildet ist, den neuen Eintrag in der
Speichereinheit (12) zu speichern ohne bereits gespeicherte Einträge zu überschreiben,
oder,
wenn die maximale Anzahl (N) der möglichen Einträge in der Speichereinheit (12) bereits
erreicht wurde, der Tachograf (1) dazu ausgebildet ist, die Datumsinformationen der
gespeicherten Einträge zu prüfen und den Eintrag mit dem neuen Eintrag zu überschreiben,
der die ältesten Datumsinformationen aufweist, wobei der Tachograf (1) weiterhin dazu
ausgebildet ist, einen oder mehrere Nutzer als Hauptnutzer zu definieren, und nur
solche gespeicherten Einträge überschrieben werden können, welche keinem Hauptnutzer
zugeordnet sind.
5. Tachograf (1) nach Anspruch 4, wobei jeder Eintrag eine persönliche Identifikationsnummer
des zugeordneten Fahrers enthält und der Tachograf (1) weiterhin dazu ausgebildet
ist,
eine persönliche Identifikationsnummer eines als Hauptnutzer definierten Nutzers zu
hinterlegen; und
die in den Einträgen gespeicherten persönlichen Identifikationsnummern mit den hinterlegten
Identifikationsnummern zu vergleichen um zu prüfen, ob ein gespeicherter Eintrag einem
Hauptnutzer zugeordnet ist.
6. Tachograf (1) nach Anspruch 4 oder 5, der weiterhin dazu ausgebildet ist, wenn jeder
der in der Speichereinheit (12) gespeicherten Einträge einem Hauptnutzer zugeordnet
ist und kein Eintrag gelöscht werden kann, einen oder mehrere der hinterlegten Hauptnutzer
zu löschen.
7. Tachograf (1) nach Anspruch 4 oder 5, der weiterhin dazu ausgebildet ist, wenn jeder
der in der Speichereinheit (12) gespeicherten Einträge einem Hauptnutzer zugeordnet
ist, den Eintrag mit der ältesten Datumsinformation zu überschreiben, unabhängig davon,
dass dieser einem Hauptnutzer zugeordnet ist.
8. Fahrzeug mit einem Tachografen (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7.