[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Hohlrohren der Tabak verarbeitenden
Industrie und eine Formatvorrichtung für eine Strangmaschine der Tabak verarbeitenden
Industrie, wobei die Formatvorrichtung dazu eingerichtet ist, wenigstens einen flächig
ausgebildeten Materialstreifen, der längsaxial durch die Formatvorrichtung geführt
wird, zu einem Hohlrohr auszuformen, umfassend ein Oberformat und ein Unterformat,
wobei das Unterformat eine Formatbandführungsfläche aufweist, und umfassend ein durch
die Formatvorrichtung an der Formatbandführungsfläche entlang geführtes oder führbares
Formatband.
[0002] In der Tabak verarbeitenden Industrie werden Röhrchen bzw. Hohlrohre, beispielsweise
aus Pappe oder Papier, verwendet, um beispielsweise besondere Filter, wie Rezessfilter
oder Hohlfilter, zur Verfügung zu stellen. Zudem dienen derartige Röhrchen, die aus
Hohlrohren abgelängt werden, auch als Abstandshalter in Heat-not-Burn-Produkten. Ein
entsprechendes Röhrchen sollte eine gewisse Stabilität aufweisen, weswegen es bekannt
ist, mehrwandige Papierrohre bzw. Hohlrohre herzustellen.
[0003] Aus
DE 25 56 332 A1 sind ein Verfahren und eine Maschine zum Herstellen eines mehrwandigen Papierrohres
für Rauchartikel-Mundstückhülsen bekannt, bei dem ein fortlaufender Papierstreifen,
dessen Breite zumindest den doppelten Umfang des herzustellenden Rohres entspricht,
stetig von einer Rolle abgezogen wird, wobei der Streifen in Längsrichtung durch Schwächen
mit einer Falzlinie versehen wird, durch die der Streifen in zwei Streifenabschnitte
unterteilt wird, wobei die beiden Streifenabschnitte entlang der Falzlinie zusammengefaltet
werden, wobei der zusammengefaltete Streifen zu einem doppelwandigen Rohr geformt
wird. Eine Verbindung der Enden des Papierstreifens wird durch Überlappung oder Unterlappung
des Papierstreifens mit der gefalzten und gebogenen Kante hergestellt.
[0004] DE 10 2014 226 019 A1 zeigt ein doppellagiges Röhrchen der Tabak verarbeitenden Industrie, eine Vorrichtung
zur Herstellung eines derartigen Röhrchens und ein Verfahren zum Herstellen von doppellagigen
Röhrchen, wobei zwei versetzt zueinander angeordnete und verklebte Materialstreifenabschnitte
vorgesehen sind, die durch eine Formatvorrichtung gefördert werden, hierbei zu einem
Hohlrohr geformt werden und durch Überlappen von Seitenabschnitten zu einem Hohlrohr
geformt werden, wobei hierbei die Kanten der Materialstreifen auf Stoß liegen. Hierdurch
ist eine sehr gute Rundheit des hergestellten doppellagigen Röhrchens der Tabak verarbeitenden
Industrie möglich.
[0005] Zur Herstellung des Röhrchens wird zunächst ein endloses Hohlrohr in einer Formatvorrichtung,
die Bestandteil einer Strangmaschine ist, hergestellt. Hierzu wird ein Formatband
verwendet, das durch eine Formatvorrichtung geführt wird. Das Formatband dient dabei
als Transportmittel für die Materialstreifenabschnitte, die aufeinandergelegt sind
und miteinander verklebt sind. Da in dem Hohlrohr kein Material vorliegt, wie beispielweise
ein Filtermaterial, das nach außen drückt, kann nur wenig Innendruck auf Bestandteile
der Formatvorrichtung wie ein Oberformat oder ein Unterformat bzw. das Formatband
ausgeübt werden. Hierdurch kann ein Schlupf entstehen, der für eine Qualität entsprechend
hergestellter Hohlrohre problematisch sein kann. Insbesondere dann, wenn schon ein
Schlupf vorliegt, können Probleme auftreten, da bekannterweise die Haftreibung üblicherweise
größer ist als eine Gleitreibung.
[0006] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei der Herstellung von Hohlrohren
der Tabak verarbeitenden Industrie ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mittels
der eine verbesserte Qualität der Hohlrohre ermöglicht ist. Insbesondere soll Schlupf
beim Transport des zu einem Hohlrohr zu formenden Materialstreifens zu einem Formatband
einer Formatvorrichtung vermieden werden.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen von Hohlrohren der Tabak
verarbeitenden Industrie mit den folgenden Verfahrensschritten:
- Fördern wenigstens eines flächig ausgebildeten Materialstreifens, der eine Längserstreckung
hat, in einer längsaxialen Richtung zu einer Formatvorrichtung,
- Aufbringen des wenigstens einen Materialstreifens auf ein Formatband der Formatvorrichtung,
wobei das Formatband in der längsaxialen Richtung bewegt wird und auf einer Formatbandführungsfläche
angeordnet ist,
- Vorformen des wenigstens einen Materialstreifens in einem Einlaufbereich der Formatvorrichtung
mittels einer Drehvorrichtung, wobei die Drehvorrichtung einen Druck auf den wenigstens
einen Materialstreifen und das Formatband ausübt, wobei das Vorformen ein Vorkrümmen
des wenigstens einen Materialstreifens in einer Richtung quer zur Längserstreckung
des wenigstens einen Materialstreifens umfasst, und
- Formen des wenigstens einen Materialstreifens zu einem Hohlrohr.
[0008] Durch das Vorformen des wenigstens einen Materialstreifens in dem Einlaufbereich
der Formatvorrichtung mittels einer Drehvorrichtung, wobei die Drehvorrichtung einen
Druck auf den wenigstens einen Materialstreifen und das Formatband ausübt, wird sichergestellt,
dass das Formatband den wenigstens einen Materialstreifen sicher mitnimmt, so dass
kein Schlupf oder nur ein minimaler Schlupf in der Formatvorrichtung entsteht. Durch
Vorformen des wenigstens einen Materialstreifens wird gewährleistet, dass eine größere
Fläche des Materialstreifens mit dem Formatband in Kontakt tritt, so dass gewährleistet
wird, dass in der Formatvorrichtung der wenigstens eine Materialstreifen mittels Haftreibung
an dem Formatband haftet.
[0009] Vorzugsweise umfasst der Einlaufbereich der Formatvorrrichtung einen Bereich, der
stromaufwärts eines Einlauffingers liegt, bei dem also nur ein Unterformat vorhanden
ist, den Bereich des Einlauffingers und/oder einen Bereich stromabwärts des Einlauffingers.
Im letztgenannten Bereich kann ein Oberformat oder eine Deckleiste unterbrochen sein,
um für die Drehvorrichtung Raum zu schaffen, oder aber das Oberformat oder die Deckleiste
beginnt erst stromabwärts der Drehvorrichtung.
[0010] Vorzugsweise wird ein Abstand der Drehvorrichtung zur Formatbandführungsfläche, insbesondere
in Abhängigkeit einer ersten Dicke des wenigstens einen Materialstreifens und einer
zweiten Dicke des Formatbandes, eingestellt. Hierdurch ist gewährleistet, dass ein
ausreichender Druck durch die Drehvorrichtung auf den wenigstens einen Materialstreifen
und das Formatband ausgeübt wird.
[0011] Vorzugsweise wird der Abstand der Drehvorrichtung zur Formatbandführungsfläche im
Betrieb einer Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere automatisch,
eingestellt. Hierdurch kann auch bei einem Verschleiß, beispielsweise des Formatbands,
gewährleistet werden, dass Hohlrohre hoher Qualität hergestellt werden können.
[0012] Vorzugsweise wird der Druck, den die Drehvorrichtung auf den wenigstens einen Materialstreifen
und das Formatband ausübt, insbesondere konstant, eingestellt.
[0013] Vorzugsweise wird die erste Dicke des wenigstens einen Materialstreifens und/oder
die zweite Dicke des Formatbandes gemessen, wobei in Abhängigkeit der gemessenen ersten
Dicke und/oder zweiten Dicke der Abstand der Drehvorrichtung zur Formatbandführungsfläche
eingestellt wird. Hierdurch kann im Betrieb einer Strangmaschine automatisch der Abstand
der Drehvorrichtung zur Formatbandführungsfläche eingestellt werden.
[0014] Vorzugsweise werden zwei quer zur Längsachse versetzt zusammengeführte und mit einem
Klebstoff verbundene Materialstreifen zu einem Hohlrohr geformt. Hierdurch kann beispielsweise
ein Hohlrohr oder ein doppellagiges Röhrchen der Tabak verarbeitenden Industrie mit
sehr hoher Qualität hergestellt werden. Hierbei kann vorgesehen sein, dass ein Materialstreifen
wie in
DE 10 2014 226 019 A1 zunächst längsaxial geschnitten wird, mit Klebstoff versehen wird und in Richtung
quer zur Längsachse versetzt zusammengeführt wird, so dass ein doppellagiger Materialstreifen
zur Formatvorrichtung zugeführt wird. Das Hohlrohr kann dann so ausgebildet sein,
dass die seitlichen Kanten der Materialstreifen auf Stoß im Hohlrohr angeordnet sind
bzw. nur einen kleinen Abstand voneinander haben. Auf diese Weise ist eine verbesserte
Rundheit des hergestellten Hohlrohres möglich. Der Querschnitt des Hohlrohrs kann
am Ende kreisförmig oder oval sein. Je nachdem, welche Form gewünscht ist, ist die
Formatvorrichtung auszubilden.
[0015] Besonders bevorzugt ist es, wenn der wenigstens eine Materialstreifen ein biegesteifes
Papier, insbesondere Filterpapier, ist.
[0016] Die Aufgabe wird ferner durch eine Formatvorrichtung für eine Strangmaschine der
Tabak verarbeitenden Industrie gelöst, wobei die Formatvorrichtung dazu eingerichtet
ist, wenigstens einen flächig ausgebildeten Materialstreifen, der längsaxial durch
die Formatvorrichtung geführt wird, zu einem Hohlrohr auszuformen, umfassend ein Oberformat
und ein Unterformat, wobei das Unterformat eine Formatbandführungsfläche aufweist,
und umfassend ein durch die Formatvorrichtung an der Formatbandführungsfläche entlang
geführtes oder führbares Formatband, die dadurch weitergebildet ist, dass in einem
Einlaufbereich der Formatvorrichtung eine Drehvorrichtung vorgesehen ist, die zur
Vorformung des wenigstens einen flächig ausgebildeten Materialstreifens in Eingriff
mit dem wenigstens einen Materialstreifen stehend und den wenigstens einen Materialstreifen
an das Formatband drückend ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Formatvorrichtung
sorgt dafür, dass ein Schlupf zwischen dem wenigstens einen flächig ausgebildeten
Materialstreifen zum Formatband minimiert wird.
[0017] Vorzugsweise weist die Drehvorrichtung eine Umfangsfläche auf, die eine Rundung aufweist.
Die Drehvorrichtung ist hierbei beispielsweise als Zylinder ausgebildet, der an der
radialen Umfangsfläche gerundet ist, beispielsweise kreisabschnittsförmig ausgebildet
ist.
[0018] Vorzugsweise ist die Drehvorrichtung eine Rolle.
[0019] Vorzugsweise ist der Abstand der Drehvorrichtung zu der Formatbandführungsfläche
einstellbar und/oder eine Drückvorrichtung vorgesehen, die die Drehvorrichtung mit
einer, insbesondere einstellbaren, Druckkraft gegen die Formatbandführungsfläche drückt.
Die Drückvorrichtung kann eine Vorrichtung sein, die mit Federbelastung die Drehvorrichtung
gegen die Formatbandführungsfläche, den wenigstens einen Materialstreifen, das Formatband
und am Ende die Formatbandführungsfläche drückt. Der Abstand der Drehvorrichtung zu
der Formatbandführungsfläche ist vorzugsweise so, dass diese der Dicke des wenigstens
einen Materialstreifens zuzüglich der Dicke des Formatbandes entspricht oder etwas
kleiner ist.
[0020] Besonders bevorzugt ist die Umfangsfläche der Drehvorrichtung formkomplementär zu
der Formatbandführungsfläche oder die Form der Rolle oder die Form der Umfangsfläche
der Rolle bzw. der Drehvorrichtung entspricht der Negativform der Formatbandführungsfläche
an der Stelle, wo die Drehvorrichtung in der Formatvorrichtung angeordnet ist.
[0021] Vorzugsweise schließt sich in Förderrichtung des wenigstens einen Materialstreifens
stromabwärts an die Drehvorrichtung ein von oben auf den wenigstens einen Materialstreifen
wirkender Niederhalter unmittelbar an. Hierdurch wird die Formung des Hohlrohres weitestgehend
unterstützt, beispielsweise so weit, wie das Oberformat der Formatvorrichtung noch
nicht nach oben geschlossen ist.
[0022] Erfindungsgemäß ist eine Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie mit einer
erfindungsgemäßen Formatvorrichtung versehen.
Um biegesteifes Filterpapier für Röhrenbasisfilter oder Hohlrohre schlupffrei vom
Formatband mitnehmen zu lassen und im Radius vorzuformen, wird eine im Formateinlauf
einer Formatvorrichtung angeordnete Rolle direkt auf das Formatband in einen Formatgrund
gedrückt. Hierdurch können qualitativ sehr hochwertige Hohlrohre, insbesondere Filterhohlrohre
oder Filterhohlröhrchen, hergestellt werden. Dies ist besonders dann effizient, wenn
ein Endlosstrang in Form eines Hohlrohres hergestellt werden soll, bei dem kein oder
nur wenig Innendruck auf Deck- und Stützleisten einer Formatvorrichtung erzeugt werden
kann. Die Deckleisten sind hierbei vorzugsweise Bestandteil eines Oberformats einer
Formatvorrichtung und die Stützleisten können Bestandteil des Oberformats aber auch
des Unterformats sein.
[0023] Durch Verwendung einer entsprechenden Drehvorrichtung bzw. Rolle, die auf den Materialstreifen
drückt, und zwar in einem Einlaufbereich oder einer Einlaufkammer der Formatvorrichtung,
wird eine entsprechende Normalkraft auf den Materialstreifen erbracht, so dass dieser
schlupffrei durch ein Format der Formatvorrichtung mitgenommen werden kann.
[0024] Die Form der Drehvorrichtung bzw. der Rolle entspricht vorzugsweise einer Negativform
der Einlaufkammer bzw. einer Formatbandführungsfläche der Formatvorrichtung, und zwar
an der Stelle, wo die Drehvorrichtung angeordnet ist. Der Abstand der Lauffläche der
Drehvorrichtung, die mit dem Umhüllungsmaterialstreifen in Kontakt tritt, sollte vorzugsweise
bis zu einer Stärke des Formatbandes zuzüglich der Stärke des oder der Materialstreifen
aufweisen.
[0025] Um eine Mitnahme auch bei einem Verschleiß des Formatbandes zu gewährleisten, kann
die Drehvorrichtung so gelagert sein, dass eine definierte Kraft auf das Formatband
wirkt und die Drehvorrichtung einen konstanten Druck aufrechterhält, auch wenn das
Formatband schmaler wird bzw. in der Dicke geringer wird.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Formateinrichtung kann in
Einstrang-, Zweistrang oder Mehrstrangmaschinen eingesetzt werden.
[0027] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0028] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Formatvorrichtung,
- Fig. 2
- zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Formatvorrichtung
der Fig. 1 im Einlaufbereich,
- Fig. 3
- zeigt ein entsprechendes Bild wie Fig. 2 ohne Materialstreifen und ohne Formatband,
- Fig. 4
- zeigt schematisch eine dreidimensionale Darstellung eines vorderen Teils einer Formatvorrichtung,
- Fig. 5
- zeigt schematisch eine Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Formatvorrichtung,
und
- Fig. 6
- zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Formatvorrichtung
der Fig. 5 im Einlaufbereich.
[0029] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0030] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße Formatvorrichtung
14, umfassend ein Unterformat 1 und ein Oberformat 5. Die Formatvorrichtung 14 weist
ferner ein Formatband 4 auf, das endlos durch die Formatvorrichtung 14 bewegt wird,
und zwar im unteren Bereich entgegen der Förderrichtung 10 des Materialstreifens 3
in der Formatvorrichtung 14 und im oberen Bereich, d.h. zwischen dem Unter- und dem
Oberformat in Förderrichtung 10.
[0031] Ein Materialstreifen 3, der beispielsweise ein einfacher Materialstreifen oder ein
doppelter Materialstreifen sein kann, d.h. ein Materialstreifen, der zwei Materialstreifen
aufweist, die versetzt zueinander übereinandergelegt und mit einem Klebstoff versehen
verklebt sind, wird in einem Einlaufbereich 16 der Formatvorrichtung 14 auf das Formatband
4 aufgelegt und mit einer Drehvorrichtung 2, die als Rolle ausgebildet sein kann,
über eine Feder 12 oder eine Drückvorrichtung, die federbelastet ausgebildet sein
kann, auf das Formatband 4 aufgedrückt. Hierdurch entsteht eine Vorformung der Materialstreifen
3.
[0032] Anschließend werden die Materialstreifen 3 durch den weiteren Teil der Formatvorrichtung
14 geführt und zu einem Hohlrohr 11 ausgebildet.
[0033] Im Falle, dass nur ein Materialstreifen 3 verwendet wird, kann unmittelbar anschließend
an die Formatvorrichtung 14 oder am Ende der Formatvorrichtung 14 ein Klebestreifen
auf die Naht aufgebracht werden oder das Hohlrohr 11 so gebildet werden, dass ein
Überlapp des Materialstreifens 3 vorgesehen ist, der verklebt wird. Bei Vorsehen von
zwei quer zueinander versetzt übereinander angeordneten Materialstreifen 3, wie dieses
beispielsweise in der
DE 10 2014 226 019 A1 offenbart ist, wird ein Hohlrohr 11 gebildet, das eine sehr gute Rundheit aufweist.
[0034] Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung durch die Ausführungsform gemäß Fig. 1, wobei
der Schnitt im Einlaufbereich 16 der Formatvorrichtung 14, und zwar insbesondere durch
die Drehvorrichtung 2, durchgeführt wurde.
[0035] Die Drehvorrichtung 2 dreht um die Drehachse 13 und drückt auf die dort dargestellten
zwei Materialstreifen 3, die in einer Richtung quer zur Längsachse der Materialstreifen
3 versetzt zueinander angeordnet und auf dem Formatband 4 gelagert sind. Das Formatband
4 wird durch eine Formatbandführungsfläche 15, die in Fig. 3 besser dargestellt ist,
des Unterformats 1 geführt. Die Kontaktfläche bzw. Umfangsfläche 6 der Drehvorrichtung
2, die als Rolle ausgebildet sein kann, ist formkomplementär oder im Wesentlichen
formkomplementär zu der Formatbandführungsfläche 15, um eine effiziente Vorformung
des oder der Materialstreifen 3 zu ermöglichen.
[0036] Vorzugsweise kann der Abstand X, der in Fig. 3 dargestellt ist, von der Umfangsfläche
6 zu der Formatbandführungsfläche 15 eingestellt werden.
[0037] Fig. 4 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung einen Teil einer
erfindungsgemäßen Formatvorrichtung 14. Im Einlaufbereich 16 ist die Drehvorrichtung
2 in Form einer Rolle dargestellt. Diese kann von einer Bedienperson in den Wirkbereich
mit einem oder mehreren Materialstreifen 3 und dem Formatband 4 eingeschwenkt werden.
Unmittelbar anschließend an die Drehvorrichtung 2 ist ein Niederhalter 17 vorgesehen,
um die Vorformung des Materialstreifens 3 zu unterstützen. Der Niederhalter 17 kann
in Fig. 4 nach links in die Formatvorrichtung 14 weitergeführt werden, um die Formung
des Materialstreifens 3 auch in dem Bereich, wo das Oberformat 5 schon nach oben geschlossen
ist, weiter zu unterstützen. Zumindest dient der Niederhalter 17 in dem Bereich, in
dem das Oberformat 5 noch nicht nach oben geschlossen ist, zum Niederhalten des Materialstreifens
3.
[0038] Fig. 5 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Formatvorrichtung 14 in einer anderen
Ausführungsform, die im Wesentlichen der Formatvorrichtung aus Fig. 1 entspricht.
Hier ist lediglich die Position der Drehvorrichtung 2' anders als in Fig. 1. Die Drehvorrichtung
2' ist in Fig. 5 in einem stromabwärtigen Teil des Einlaufbereichs 16 der Formatvorrichtung
14 angeordnet. Diese Drehvorrichtung ist somit stromabwärts des Einlauffingers 18
angeordnet, und zwar im Bereich des stromaufwärtigen Teils eines Oberformats 5 in
Form beispielsweise einer Deckleiste. Das Oberformat 5 kann an der Stelle nach oben
hin offen sein, um Platz für die Drehvorrichtung 2' vorzusehen. An dieser Stelle kann
das Oberformat allerdings auch komplett ausgespart sein.
[0039] Der Einlaufbereich 16 ist in Fig. 5 durch die gestrichelt angedeutete Klammer definiert.
[0040] Fig. 6 zeigt schematisch eine Querschnittsdarstellung durch die erfindungsgemäße
Formatvorrichtung aus Fig. 5. Der Schnitt geht durch die Drehvorrichtung 2' und die
Formatvorrichtung, wobei an dieser Stelle nur das Unterformat 1 dargestellt ist. Der
Übersichtlichkeit wegen ist hier das Oberformat 5 in Fig. 6 weggelassen worden.
[0041] Es ist zu erkennen, dass im Vergleich zu Fig. 2 ein der Übersichtlichkeit wegen nicht
dargestelltes Umhüllungsmaterial schon weiter kreisförmig gebogen ist.
[0042] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Unterformat
- 2, 2'
- Drehvorrichtung
- 3
- Materialstreifen
- 4
- Formatband
- 5
- Oberformat
- 6
- Umfangsfläche
- 10
- Förderrichtung
- 11
- Hohlrohr
- 12
- Feder
- 13
- Drehachse
- 14
- Formatvorrichtung
- 15
- Formatbandführungsfläche
- 16
- Einlaufbereich
- 17
- Niederhalter
- 18
- Einlauffinger
- X
- Abstand
1. Verfahren zum Herstellen von Hohlrohren (11) der Tabak verarbeitenden Industrie mit
den folgenden Verfahrensschritten:
- Fördern wenigstens eines flächig ausgebildeten Materialstreifens (3), der eine Längserstreckung
hat, in einer längsaxialen Richtung (10) zu einer Formatvorrichtung (14),
- Aufbringen des wenigstens einen Materialstreifens (3) auf ein Formatband (4) der
Formatvorrichtung (14), wobei das Formatband (4) in der längsaxialen Richtung (10)
bewegt wird und auf einer Formatbandführungsfläche (15) angeordnet ist,
- Vorformen des wenigstens einen Materialstreifens (3) in einem Einlaufbereich (16)
der Formatvorrichtung (14) mittels einer Drehvorrichtung (2), wobei die Drehvorrichtung
(2) einen Druck auf den wenigstens einen Materialstreifen (3) und das Formatband (4)
ausübt, wobei das Vorformen ein Vorkrümmen des wenigstens einen Materialstreifens
(3) in einer Richtung quer zur Längserstreckung des wenigstens einen Materialstreifens
(3) umfasst, und
- Formen des wenigstens einen Materialstreifens (3) zu einem Hohlrohr (11).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (X) der Drehvorrichtung (2) zur Formatbandführungsfläche (15), insbesondere
in Abhängigkeit einer ersten Dicke des wenigstens einen Materialstreifens (3) und
einer zweiten Dicke des Formatbandes (4), eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (X) der Drehvorrichtung (2) zur Formatbandführungsfläche (15) im Betrieb
einer Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere automatisch,
eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Dicke des wenigstens einen Materialstreifens (3) und/oder die zweite Dicke
des Formatbandes (4) gemessen wird, wobei in Abhängigkeit der gemessenen ersten und/oder
zweiten Dicke der Abstand (X) der Drehvorrichtung (2) zur Formatbandführungsfläche
(15) eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei quer zur Längsachse versetzt zusammengeführte und mit einem Klebstoff verbundene
Materialstreifen (3) zu einem Hohlrohr (11) geformt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Materialstreifen (3) ein biegesteifes Papier, insbesondere Filterpapier,
ist.
7. Formatvorrichtung (14) für eine Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie,
wobei die Formatvorrichtung (14) dazu eingerichtet ist, wenigstens einen flächig ausgebildeten
Materialstreifen (3), der längsaxial durch die Formatvorrichtung (14) geführt wird,
zu einem Hohlrohr (11) auszuformen, umfassend ein Oberformat (5) und ein Unterformat
(1), wobei das Unterformat (1) eine Formatbandführungsfläche (15) aufweist, und umfassend
ein durch die Formatvorrichtung (14) an der Formatbandführungsfläche (15) entlang
geführtes oder führbares Formatband (4), dadurch gekennzeichnet, dass in einem Einlaufbereich (16) der Formatvorrichtung (14) eine Drehvorrichtung (2)
vorgesehen ist, die zur Vorformung des wenigstens einen flächig ausgebildeten Materialstreifens
(3) in Eingriff mit dem wenigstens einen Materialstreifen (3) stehend und den wenigstens
einen Materialstreifen (3) an das Formatband (4) drückend ausgebildet ist.
8. Formatvorrichtung (14) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehvorrichtung (2) eine Umfangsfläche (6) aufweist, die eine Rundung aufweist.
9. Formatvorrichtung (14) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (X) der Drehvorrichtung (2) zu der Formatbandführungsfläche (15) einstellbar
ist und/oder eine Drückvorrichtung (12) vorgesehen ist, die die Drehvorrichtung (2)
mit einer, insbesondere einstellbaren, Druckkraft gegen die Formatbandführungsfläche
(15) drückt.
10. Formatvorrichtung (14) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsfläche (6) der Drehvorrichtung (2) formkomplementär zu der Formatbandführungsfläche
(15) ist.
11. Formatvorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehvorrichtung (2) eine Rolle ist.
12. Formatvorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich in Förderrichtung (10) des wenigstens einen Materialstreifens (3) stromabwärts
an die Drehvorrichtung (2) ein von oben auf den wenigstens einen Materialstreifen
(3) wirkender Niederhalter (17) unmittelbar anschließt.
13. Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie mit einer Formatvorrichtung (14)
nach einem der Ansprüche 7 bis 12.