[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Dichtband zum Abdichten einer Fuge zwischen einem
Rahmenelement, wie z.B. einem Fenster- oder Türrahmen, und einem Bauwerk.
[0002] Es sind verschiedene Systeme bekannt, die sich zum Abdichten von Rahmenelementen,
beispielsweise von Fenster- oder Türrahmen, in Gebäudeöffnungen eines Bauwerks nach
der mechanischen Fixierung des Rahmens in der Gebäudeöffnung eignen. Solche Systeme
umfassen in der Regel ein Schaumstoffband, um eine Abdichtung gegen Luftzug sowie
eine Wärmedämmung zu verwirklichen. Häufig wird zudem verlangt, dass die Abdichtung
dampfdiffusionsdicht oder dampfdiffusionshemmend ist oder andere Dichtungseigenschaften
z.B. hinsichtlich UV-Beständigkeit und Schlagregendichtheit erfüllt, die ein Weichschaumstoffband
allein nicht erfüllen kann. In solchen Fällen kann das Schaumstoffband eine zusätzliche
Beschichtung oder Folie aufweisen.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Dichtband bereitzustellen, das
verbesserte Dichtungseigenschaften aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß umfasst ein Dichtband zum Abdichten einer Fuge zwischen einem Rahmenelement
und einem Bauwerk ein Schaumstoffband, das einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt
mit einer Oberseite, einer der Oberseite gegenüberliegenden Unterseite und zwei längslaufende
Seitenflanken aufweist und sich in einer Längsrichtung erstreckt. Weiterhin umfasst
das Dichtband ein Folienband, das einen ersten Randabschnitt, einen zweiten Randabschnitt
und einen Verbindungsabschnitt aufweist, wobei der Verbindungsabschnitt zwischen dem
ersten und dem zweiten Randabschnitt angeordnet ist. Der erste Randabschnitt ist dabei
mit dem Schaumstoffband verhaftet und der Verbindungsabschnitt und der zweite Randabschnitt
sind nicht mit dem Schaumstoffband verhaftet. Zumindest der Verbindungsabschnitt des
Folienbands weist einen variablen s
d-Wert auf. Vorzugsweise kann auch das gesamte Folienband einen variablen s
d -Wert aufweisen.
[0006] Unter einem s
d-Wert wird der Wasserdampf-Diffusionswiderstand eines Materials, auch als diffusionsäquivalente
Luftschichtdicke bezeichnet, verstanden. Der s
d-Wert mit der Einheit "m" (Meter) berechnet sich aus der Schichtdicke des (Folien-)
Materials multipliziert mit der Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ des Materials.
Der µ-Wert und der s
d-Wert sind in DIN-EN-ISO 12572: 2001-09 definiert und gemäß den darin beschriebenen
Methoden zu ermitteln.
[0007] Materialien mit einem variablen s
d-Wert haben die vorteilhafte Eigenschaft, dass sich ihr Wasserdampf-Diffusionswiderstand
(s
d-Wert) in Abhängigkeit der Feuchte der sie umgebenden Atmosphäre verändert. Auf diese
Weise wird ein Dichtband mit einem Folienband bereitgestellt, dessen Wasserdampf-Diffusionswiderstand
sich automatisch an die umgebende Feuchtigkeit anpasst. Die Dichtheit des Dichtbands
gegenüber Dampfdiffusion stellt sich also in Abhängigkeit der umgebenden Bedingungen
von selbst ein. Dies ist beispielsweise von Vorteil, wenn sich die klimatischen Bedingungen
zwischen den Jahreszeiten ändern.
[0008] Grundsätzlich soll sich bei Erhöhung der mittleren relativen Luftfeuchte um 20 %
der s
d-Wert um mindestens 50 % verringern. Geringe Schwankungen des s
d-Werts von weniger als 10 % des Ausgangswerts sollen unberücksichtigt bleiben. Als
Material zur Herstellung eines Folienbands mit variablem s
d-Wert eignet sich z.B. Polyamid oder ein lonomer-Material.
[0009] Vorzugsweise beträgt der s
d-Wert des Folienbands bei einer mittleren relativen Luftfeuchte bis 40 % mehr als
3 m, mehr bevorzugt mehr als 5 m, und noch mehr bevorzugt mehr als 7 m. Vorzugsweise
beträgt der s
d-Wert des Folienbands bei einer mittleren relativen Luftfeuchte von mehr als 60 %
weniger als 5 m, mehr bevorzugt weniger als 3 m, mehr bevorzugt weniger als 1 m. In
jedem Fall muss der s
d-Wert innerhalb dieser Grenzen bei höherer mittlerer Luftfeuchte niedriger sein als
bei geringerer mittlerer Luftfeuchte. Diese Werte haben sich für einen Einsatz bei
der Abdichtung von Gebäudefugen zwischen einem Rahmenelement und einem Bauwerk als
besonders geeignet erwiesen.
[0010] Es ist bevorzugt, dass auf der Unterseite des Schaumstoffbands eine erste Klebeschicht
zur Befestigung des Schaumstoffbands am Rahmenelement oder am Bauwerk vorgesehen ist.
Auf diese Weise kann eine Verbindung zwischen dem Dichtband und dem Rahmenelement
oder dem Bauwerk möglichst einfach und schnell hergestellt werden.
[0011] Dabei ist es weiter bevorzugt, dass der erste Randabschnitt an der Unterseite des
Schaumstoffbands mit diesem verhaftet ist. Vorzugsweise ist der erste Randabschnitt
dabei nur in einem Randbereich der Unterseite des Schaumstoffbands mit diesem verhaftet.
Dadurch kann das Folienband ausgehend von einer Position zwischen dem Dichtband und
dem Rahmenelement bzw. dem Bauwerk durch die Fuge zu dem jeweils anderen aus Bauwerk
und Rahmenelement geführt und an diesem angeheftet werden.
[0012] Es ist weiter bevorzugt, dass das Folienband an der Unterseite mit der ersten Klebeschicht
des Schaumstoffbands verbunden ist. Das Folienband kann so einfach und ohne zusätzliche
Mittel mit dem Schaumstoffband verbunden werden.
[0013] Vorzugsweise weist das Folienband im zweiten Randabschnitt eine zweite Klebeschicht
zur Befestigung am Bauwerk oder am Rahmenelement auf. Auf diese Weise kann eine Verbindung
zwischen dem zweiten Randabschnitt und dem Bauwerk oder dem Rahmenelement möglichst
einfach und schnell hergestellt werden.
[0014] Es ist weiterhin bevorzugt, dass die erste und die zweite Klebeschicht jeweils mit
einer abziehbaren Trennfolie bedeckt sind. Durch abziehbare Trennfolien wird erreicht,
dass die durch diese bedeckten Klebeschichten vor der Montage an ungewollten Positionen
oder Elementen anhaften oder durch Verschmutzung ihre Klebekraft verlieren.
[0015] Vorzugsweise ist das Schaumstoffband aus einem Weichschaum gebildet, der elastisch
komprimierbar, nach Kompression rückstellfähig und bevorzugt zur verzögernden Rückstellung
imprägniert ist. Weichschaum eignet sich aufgrund seiner wärmedämmenden und elastischen
Eigenschaften sowie guten Verarbeitbarkeit besonders als Material zum Abdichten von
Fugen. Beispielsweise kann der Weichschaum aus einem im Wesentlichen offenzelligen
Polyurethan-, Polyethylen-, Polyvinylchlorid- oder Polypropylenschaum gebildet sein.
Der Weichschaum kann auch aus einem geschlossenzelligen Schaumstoff gebildet sein.
Die Komprimierbarkeit und vorzugsweise verzögerte Rückstellfähigkeit des Schaumstoffs
ermöglichen ein einfaches Einfügen des Dichtbands in die Fuge oder des mit dem Dichtband
versehenen Rahmenelements in die Gebäudeöffnung. Durch die verzögerte Rückstellfähigkeit
verbleibt ausreichend Zeit zur Montage des Rahmens in der Gebäudeöffnung. Im Anschluss
an das Einfügen in die Fuge bzw. in die Gebäudeöffnung erfolgt die verzögerte Rückstellung,
bis die Oberseite des Schaumstoffs möglichst flächig an dem Mauerwerk anliegt.
[0016] Es ist bevorzugt, dass das Dichtband in einem Transportzustand zu einer Dichtbandrolle
aufgerollt ist, wobei der zweite Randabschnitt im Transportzustand zwischen zwei benachbarten
Windungen des Schaumstoffbands angeordnet ist. Dichtbandrollen eignen sich besonders
zur platzsparenden Lagerung sowie zum Transport von Dichtbändern. Dadurch, dass der
zweite Randabschnitt zwischen zwei benachbarten Windungen des Schaumstoffbands angeordnet
ist, wird vermieden, dass der Verbindungsabschnitt und der zweite Randabschnitt im
Transportzustand von der Dichtbandrolle abragen. Solche abragenden Abschnitte würden
ein Stapeln von mehreren Dichtbandrollen behindern, beanspruchen mehr Platz und können
während des Transports leicht beschädigt werden.
[0017] Vorzugsweise ist auch der erste Randabschnitt im Transportzustand zwischen zwei benachbarten
Windungen des Schaumstoffbands angeordnet. Dabei ist es weiter bevorzugt, dass der
erste und der zweite Randabschnitt derart angeordnet sind und/oder der Verbindungsabschnitt
derart gefaltet ist, dass das gesamte Folienband flächig am Schaumstoffband anliegt.
Insbesondere liegt dann im Transportzustand der Verbindungsabschnitt flächig an einer
Seitenflanke des Schaumstoffbands an, sodass das Dichtband im Transportzustand möglichst
platzsparend ausgebildet ist.
[0018] Es ist weiterhin bevorzugt, dass in einem Einbauzustand des Dichtbands der Verbindungsabschnitt
und der zweite Randabschnitt vom Schaumstoffband abragen. Das heißt, dass nur der
erste Randabschnitt mit dem Schaumstoffband verhaftet ist, während der Verbindungsabschnitt
im Wesentlichen beabstandet vom Schaumstoffband durch die Fuge geführt wird und der
zweite Randabschnitt beabstandet vom Schaumstoffband am Bauwerk oder am Rahmenelement
befestigt ist. Der Einbauzustand ist dabei der Zustand, in dem das Dichtband in eine
Fuge zwischen dem Rahmenelement und dem Bauwerk eingefügt ist und mittels der ersten
Klebeschicht mit dem Rahmenelement verbunden ist.
[0019] Das Folienband erstreckt sich im Einbauzustand, hinsichtlich einer Richtung senkrecht
zur Oberseite des Schaumstoffbands, vorzugsweise mindestens über die gesamte Höhe
des Schaumstoffbands. Dadurch wird gewährleistet, dass die gesamte von dem Schaumstoffband
abgedichtete Fuge auch von dem Folienband abgedichtet wird. Besonders bevorzugt entspricht
die Breite des Folienbands mindestens dem 1-fachen, mehr bevorzugt mindestens dem
2-fachen, noch mehr bevorzugt mindestens dem 4-fachen der Höhe des Schaumstoffbands.
[0020] Die Höhe des Schaumstoffbands entspricht dabei dem Abstand zwischen der Ober- und
der Unterseite des Schaumstoffbands in einem vollständig zurückgestellten, d.h. nicht
komprimierten Zustand des Schaumstoffbands. Eine Breite des Schaumstoffbands entspricht
dem Abstand zwischen den beiden Seitenflanken des Schaumstoffbands. Eine Länge des
Schaumstoffbands erstreckt sich in Längsrichtung des Dichtbands. Bei einem Dichtband
zum Abdichten einer Fuge zwischen einem Rahmenelement und einem Bauwerk beträgt die
Länge des Schaumstoffbands ein Vielfaches der Breite und der Höhe des Schaumstoffbands.
[0021] Die Breite des Folienbands entspricht dem Abstand zwischen zwei in Längsrichtung
verlaufenden Kanten des Folienbands, während die Länge des Folienbands in Längsrichtung
definiert ist. Der Verbindungsabschnitt 14 weist vorzugsweise eine Breite von zwischen
10 und 200 mm, mehr bevorzugt zwischen 15 und 100 mm, und noch mehr bevorzugt zwischen
20 und 60 mm auf. Die Dicke des Folienbands ist sehr gering und beträgt weniger als
1 mm, vorzugsweise 5 µm bis 500 µm, mehr bevorzugt 10 µm bis 100 µm.
[0022] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- ist eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Dichtbands; und
- Fig. 2
- ist eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Dichtbands in einem Zustand,
in dem es zu einer Dichtbandrolle wickelbar ist.
[0023] Zur deutlicheren Darstellung sind die einzelnen Elemente in den Figuren beabstandet
zueinander dargestellt. Es versteht sich, dass diese Elemente in der Realität unmittelbar
aneinander angrenzen. Dies trifft insbesondere auf Klebeschichten und die an diese
angrenzenden Elemente zu.
[0024] Fig. 1 zeigt ein Dichtband 1 zum Abdichten einer Fuge zwischen einem Rahmenelement
(nicht dargestellt) und einem Bauwerk (nicht dargestellt). Das Dichtband umfasst ein
Schaumstoffband 2 und ein Folienband 4. Das Schaumstoffband 2 weist einen im Wesentlichen
rechteckigen Querschnitt mit einer Oberseite 2a, einer der Oberseite 2a gegenüberliegenden
Unterseite 2b und zwei längslaufenden Seitenflanken 2c, 2d auf. In Fig. 1 ist das
Schaumstoffband 2 in einem vollständig zurückgestellten Zustand dargestellt und weist
einen rechteckigen Querschnitt auf. Es versteht sich, dass alle Seiten des Schaumstoffbands
bei Komprimierung des Schaumstoffbands eine leicht gewölbte Oberfläche aufweisen können.
[0025] Auf der Unterseite 2b des Schaumstoffbands 2 ist eine erste Klebeschicht 6 vorgesehen,
um das Schaumstoffband 2 am Rahmenelement oder Bauwerk zu befestigen. Um ein ungewolltes
Anhaften des Schaumstoffbands 2 an anderen Elementen während der Lagerung und des
Transports zu vermeiden, ist die erste Klebeschicht 6 vorzugsweise mit einer abziehbaren
Trennfolie 8 bedeckt. Vor der Montage des Dichtbands 1 an einem Rahmenelement oder
Bauwerk ist die abziehbare Trennfolie 8 von der ersten Klebeschicht 6 abzuziehen.
Die erste Klebeschicht 6 liegt dann frei, um am Rahmenelement oder Bauwerk angehaftet
zu werden. Die erste Klebeschicht 6 ist aus einer doppelseitig wirkenden Klebeschicht
gebildet.
[0026] Das Folienband 4 weist einen ersten Randabschnitt 10, einen zweiten Randabschnitt
12 und einen Verbindungsabschnitt 14 auf. Der Verbindungsabschnitt 14 ist dabei in
einer Richtung quer zur Längsrichtung zwischen dem ersten und dem zweiten Randabschnitt
10, 12 angeordnet. Als erster Randabschnitt 10 des Folienbands 4 ist ausgehend von
einem längslaufenden Rand des Folienbands 4 der Abschnitt definiert, der mit dem Schaumstoffband
2 verhaftet ist. Dieser ist vorzugsweise schmal ausgebildet, kann aber auch einen
beliebig großen Anteil des Folienbands 4 bilden. Als zweiter Randabschnitt 12 ist
der Abschnitt des Folienbands 4 definiert, der eine zweite Klebeschicht 16 aufweist,
um den zweiten Randabschnitt 12 am Bauwerk oder am Rahmenelement zu befestigen. Der
zweite Randabschnitt 12 erstreckt sich ausgehend von einem dem ersten Randabschnitt
10 gegenüberliegenden längslaufenden Rand des Folienbands 4.
[0027] Die zweite Klebeschicht 16 ist ebenfalls durch eine doppelseitig wirkende Klebeschicht
gebildet und kann von einer abziehbaren Trennfolie bedeckt sein, die vor dem Befestigen
des zweiten Randabschnitts 12 am Bauwerk oder am Rahmenelement abzuziehen ist. Der
erste Randabschnitt 10 ist vorzugsweise an der Unterseite 2b des Schaumstoffbands
2 mit diesem verhaftet. Der erste Randabschnitt 10 kann aber auch an der Oberseite
2a oder den Seitenflanken 2c, 2d mit dem Schaumstoffband 2 verhaftet sein. Der Verbindungsabschnitt
14 und der zweite Randabschnitt 12 sind hingegen nicht mit dem Schaumstoffband 2 verhaftet.
[0028] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist der erste Randabschnitt 10 in einer bevorzugten Ausführungsform
zwischen der ersten Klebeschicht 6 und der Unterseite 2b des Schaumstoffbands 2 angeordnet.
In diesem Fall kann der erste Randabschnitt 10 mittels der ersten Klebeschicht 6 am
Schaumstoffband 2 angehaftet werden. Dazu wird der erste Randabschnitt 10 beispielsweise
mit der Klebeschicht 6 auf den Schaumstoffstreifen 2 laminiert oder ist derart ausgebildet
ist, dass der Klebstoff der ersten Klebeschicht 6 den ersten Randabschnitt 10 durchdringen
kann. Alternativ kann die erste Klebeschicht 6 zwischen dem ersten Randabschnitt 10
und der Unterseite 2b des Schaumstoffstreifens verlaufen. Der erste Randabschnitt
10 wird dann durch die erste Klebeschicht 6 mit dem Schaumstoffstreifen 2 verhaftet.
In anderen Ausführungsformen kann der erste Randabschnitt 10 unabhängig von der ersten
Klebeschicht 6 z.B. durch eine dritte Klebeschicht, Laminieren oder Schweißen mit
dem Schaumstoffband 2 verbunden werden.
[0029] Das Folienband 4 weist eine erste, dem Schaumstoffband 2 zugewandte Fläche, und eine
zweite, dem Schaumstoffband 2 abgewandte Fläche auf. Die zweite Klebeschicht 16 ist
vorzugsweise an der ersten Fläche angeordnet. Sie kann aber auch an der zweiten Fläche
angeordnet sein. Wenn die zweite Klebeschicht 16 an der ersten Fläche des Folienbands
4 angeordnet ist, kann am zweiten Randabschnitt zusätzlich eine weitere Klebeschicht
auf der zweiten Fläche des Folienbands 4 angeordnet sein.
[0030] Parallel zur Oberseite 2a und zur Unterseite 2b sowie senkrecht zu den Seitenflanken
2c und 2d des Schaumstoffbands 2 ist eine Funktionsrichtung des Dichtbands 1 definiert,
die in Fig. 1 durch den Pfeil F angedeutet ist. Diese Funktionsrichtung F ist senkrecht
zur Längsrichtung des Schaumstoffbands 2 ausgerichtet.
[0031] In einem Einbauzustand, in dem das Dichtband 1 in die Fuge zwischen einem Rahmenelement
und einem Bauwerk eingesetzt ist, erstreckt sich die Funktionsrichtung F von der Rauminnenseite
zur Raumaußenseite. Entsprechend sind das Schaumstoffband 2 und das Folienband 4 in
Funktionsrichtung F hintereinander anzuordnen. Ein Fluidstrom in oder entgegen der
Funktionsrichtung F durch die Fuge muss dann sowohl das Schaumstoffband 2 als auch
das Folienband 4 durchdringen. Vorzugsweise erstreckt sich das Folienband 4 im Einbauzustand
daher, bezüglich einer Richtung senkrecht zur Oberseite 2a des Schaumstoffbands 2
und senkrecht zur Längsrichtung, mindestens über die gesamte Höhe des Schaumstoffbands
2. Zumindest aber erstreckt sich das Folienband 4 in dieser Richtung über einen freien
Bereich der Fuge, der abgedichtet werden soll. Außerdem ist ersichtlich, dass das
Folienband 4 vorzugsweise an der Unterseite 2b oder der Oberseite 2a des Schaumstoffbands
2 anzubringen ist.
[0032] Der Verbindungsabschnitt 14 und der zweite Randabschnitt 12 ragen im Einbauzustand
beispielsweise, wie in Fig. 1 dargestellt, vom Schaumstoffband 2 ab. Dies liegt darin
begründet, dass der zweite Randabschnitt 12 in Funktionsrichtung F versetzt zum Schaumstoffband
2 am Bauwerk oder am Rahmenelement befestigt ist. Dabei besteht eine große Flexibilität
bei der Auswahl des Bereichs, in dem der zweite Randabschnitt 12 an das Bauwerk oder
das Rahmenelement angeheftet werden kann. Je nach vorliegenden Gegebenheiten der Bauwerksanordnung
bzw. Mauerkonstruktion können Dichtbänder 1 mit unterschiedlich breiten Folienbändern
4 vorgehalten werden, um in einer Vielzahl von Einbausituationen ein zuverlässiges
und ordnungsgemäßes Abdichten der Fuge zu gewährleisten.
[0033] Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, wird dabei zwischen dem Schaumstoffband 2 und dem
Folienband 4 ein Hohlraum gebildet, der, falls gewünscht, mit einem geeigneten Dämmmaterial
gefüllt werden kann.
[0034] Der erste Randabschnitt 10 und der zweite Randabschnitt 16 dienen im Wesentlichen
der Befestigung des Folienbands 4 am Schaumstoffband 2 und am Bauwerk oder Rahmenelement.
Ein Fluidstrom in oder entgegen der Funktionsrichtung F durch das Folienband 4 durchdringt
den ersten Randabschnitt 10 aufgrund seiner Ausrichtung in Funktionsrichtung F nicht,
in den meisten Anordnungen auch den zweiten Randabschnitt 12 nicht. Der zweite Randabschnitt
12 kann aber auch schräg oder senkrecht zur Funktionsrichtung F angeordnet werden.
Um Folienmaterial einzusparen, können der erste und der zweite Randabschnitt 10, 12
schmal ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der erste Randabschnitt 10 nur in einem
Randbereich 18 der Unterseite 2b des Schaumstoffbands 2 mit diesem verhaftet. In jedem
Fall muss die Fläche der Randabschnitte 10, 12 jedoch ausreichen, um ein zuverlässige
Verhaften zwischen dem Folienband 4 und dem Schaumstoffband 2 bzw. dem Folienband
4 und dem Bauwerk oder dem Rahmenelement zu gewährleisten.
[0035] Wie der Fig. 1 weiter zu entnehmen ist, wird folglich im Wesentlichen der Verbindungsabschnitt
14 in und entgegen der Funktionsrichtung F von einem Fluidstrom durchdrungen. Es ist
daher erforderlich, dass zumindest der Verbindungsabschnitt 14 einen variablen s
d-Wert aufweist. Der erste Randabschnitt 10, der zweite Randabschnitt 12 und der Verbindungsabschnitt
14 können deshalb aus verschiedenen Folienmaterialien gebildet sein, die auf geeignete
Weise, z.B. durch Verschweißen, miteinander verbunden sind. So passt sich das Diffusionsverhalten
des Dichtbands 1 an die umgebende Luftfeuchtigkeit an, während der erste und der zweite
Randabschnitt 10, 12 des Folienbands 4 aus herkömmlichen Folienmaterialien gebildet
werden können. Vorzugsweise sind der erste Randabschnitt 10, der zweite Randabschnitt
12 und der Verbindungsabschnitt 14 aber integral ausgebildet und aus demselben Material
gebildet. In diesem Fall weist das gesamte Folienband 4 einen variablen s
d-Wert auf.
[0036] In einer alternativen Ausführungsform ist es denkbar, zwei Folienbänder 4 vorzusehen,
die beidseitig des Schaumstoffbands 2 angeordnet sind. In diesem Fall ist zusätzlich
zu dem in Fig. 1 dargestellten, an einem der rechten Seitenflanke 2d zugewandten Randbereich
18 der Unterseite 2b befestigten Folienband 4 ein diesem gegenüberliegendes, an einem
der linken Seitenflanke 2c zugeordneten Randbereich der Unterseite 2b befestigtes
Folienband (nicht dargestellt) vorgesehen. Damit können Fugenbereiche rechts und links
vom Schaumstoffband 2 durch zwei Folienbänder abgedichtet werden. Die beiden Folienbänder
können dann je nach Einsatzzweck unterschiedlich ausgestaltet sein. So kann sich z.B.
der s
d-Wert des einen Folienbands stärker oder weniger stark ändern als der des anderen
Folienbands. Insbesondere lässt sich durch zwei Folienbänder ein Diffusionsgradient
in Funktionsrichtung einstellen.
[0037] In Fig. 2 ist das Dichtband 1 in einem Zustand dargestellt, in dem es zu einer Dichtbandrolle
aufzurollen ist. Wird das Dichtband 1 nach Fig. 2 zu einer Dichtbandrolle aufgerollt
und auf diese Weise in einen Transportzustand gebracht, sind weitere Windungen an
die Oberseite 2a des Schaumstoffbands 2 und an die Unterseite 2b bzw. die Trennfolie
8 angrenzend angeordnet und das Dichtband 1 wird komprimiert.
[0038] Im Transportzustand ist das Folienband 4 auch mit dem zweiten Randabschnitt 12 und
dem Verbindungsabschnitt 14 unmittelbar am Schaumstoffband 2 entlanggeführt. Abhängig
von der Breite des Folienbands 4 ist dieses zumindest von der Unterseite 2a, um eine
Kante des Schaumstoffbands 2 und entlang der Seitenflanke 2d geführt. Bei entsprechender
Breite des Folienbands 4 ist dieses weiterhin um eine weitere Kante und entlang der
Oberseite 2a des Schaumstoffbands 2 geführt. Es kann sich auch als zweckmäßig erweisen,
das Folienband 4 zu falten, sodass es im Transportzustand in einem Abschnitt entlang
des Schaumstoffbands 2 mehrlagig angeordnet ist.
[0039] Im Vergleich zu der in Fig. 1 dargestellten Anordnung des Dichtbands 1 ergibt sich
somit im Transportzustand eine sehr platzsparende Anordnung des Dichtbands 1. Insbesondere
wird in bevorzugter Gestaltung vermieden, dass das Folienband 4 im Transportzustand
vom Dichtband 1 abragt und leicht beschädigt werden kann. Auch können entsprechend
ausgebildete Dichtbandrollen im Transportzustand leichter gelagert und gestapelt werden.
[0040] Im Transportzustand des Dichtbands 1 kann die zweite Klebeschicht 16 unmittelbar
am Schaumstoffband 2 anliegen. Vorzugsweise weist die zweite Klebeschicht 16 deshalb
eine eigene Trennfolie auf, um nicht fest mit dem Schaumstoffband 2 zu verhaften und
die Montage dadurch zu erschweren. Im Transportzustand ist der zweite Randabschnitt
12 dann lediglich lose zwischen die Windungen der Dichtbandrolle eingefügt.
[0041] Neben der in Fig. 2 dargestellten Anordnung sind viele weitere Anordnungen des Folienbands
4 bei der Aufwicklung des Dichtbands zu einer Rolle denkbar. Beispielsweise kann der
zweite Randabschnitt 12 des Folienbands 4 auch auf der Unterseite 2b des Schaumstoffbands
2 zu liegen kommen.
[0042] Ein Beispiel für die Messung der Feuchtevariabilität des Folienbandes 4 ist in den
nachfolgenden beiden Tabellen dargestellt. Tabelle 1 gibt die Messwerte bei Messung
eines Folienbands 4 nach Satz A der Tabelle in Kapitel 7.1 der DIN-EN-ISO 12572:2001-09
wieder, während Tabelle 2 die Messwerte bei Messung desselben Folienbandes 4 nach
Satz C der Tabelle in Kapitel 7.1 der DIN-EN-ISO 12572:2001-09 darstellt.
Tabelle 1
Wasserdampfdurchlässigkeit nach DIN EN ISO 12572 : 2001-09, Satz A |
Eigenschaft |
Prüfgrundlage |
Einheit |
Ergebnis |
|
|
|
|
x |
s |
Dicke |
DIN 53370 : 2002-04 |
µm |
81 |
0 |
mittlerer Luftdruck |
DIN EN ISO 12572 : |
hPa |
984 |
|
Luftschichtdicke zwischen Probekörper und Trockenmittel |
2001-09 |
mm |
15 |
|
Satz A |
Prüfbedingung 23 - 0/50 |
Wasserdampfdiffusionsstromdichte g |
|

|
139 |
19 |
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ |
|
- |
91.870 |
12.111 |
wasserdampfdiffusions-äquivalente Luftschichtdicke sd |
|
m |
7,44 |
x = arithmetischer Mittelwert, s = Standardabweichung |
Tabelle 2
Wasserdampfdurchlässigkeit nach DIN EN ISO 12572 : 2001-09, Satz C |
Eigenschaft |
Prüfgrundlage |
Einheit |
Ergebnis |
|
|
|
|
x |
s |
Dicke |
DIN 53370 : 2002-04 |
µm |
81 |
0 |
mittlerer Luftdruck |
DIN EN ISO 12572: |
hPa |
981 |
|
Luftschichtdicke zwischen Probekörper und Trockenmittel |
2001-09 |
mm |
15 |
|
Satz C |
Prüfbedingung 23 - 50/93 |
Wasserdampfdiffusionsstromdichte g |
|

|
5.054 |
341 |
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ |
|
- |
2.162 |
149 |
wasserdampfdiffusions-äquivalente Luftschichtdicke sd |
|
m |
0,18 |
x = arithmetischer Mittelwert, s = Standardabweichung |
1. Dichtband (1) zum Abdichten einer Fuge zwischen einem Rahmenelement und einem Bauwerk,
wobei das Dichtband (1) umfasst:
ein Schaumstoffband (2), das einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist,
wobei das Schaumstoffband (2) eine Oberseite (2a), eine der Oberseite (2a) gegenüberliegenden
Unterseite (2b) und zwei längslaufende Seitenflanken (2c, 2d) aufweist und sich in
einer Längsrichtung erstreckt; und
ein Folienband (4), das einen ersten Randabschnitt (10), einen zweiten Randabschnitt
(12) und einen Verbindungsabschnitt (14) aufweist, wobei der Verbindungsabschnitt
(14) zwischen dem ersten und dem zweiten Randabschnitt (10, 12) angeordnet ist;
wobei der erste Randabschnitt (10) mit dem Schaumstoffband (2) verhaftet ist und der
Verbindungsabschnitt (14) und der zweite Randabschnitt (12) nicht mit dem Schaumstoffband
(2) verhaftet sind;
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest der Verbindungsabschnitt (14) des Folienbands (4) einen variablen sd-Wert aufweist.
2. Dichtband (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der sd-Wert des Verbindungsabschnitts (14) des Folienbands (4) bei einer mittleren relativen
Luftfeuchte bis 40 % mehr als 3 m, bevorzugt mehr als 5 m, mehr bevorzugt mehr als
7 m beträgt, und dass der sd-Wert des Verbindungsabschnitts (14) des Folienbands (4) bei einer mittleren relativen
Luftfeuchte von mehr als 60 % weniger als 5 m, bevorzugt weniger als 3 m, mehr bevorzugt
weniger als 1 m beträgt, wobei in jedem Fall der sd-Wert bei höherer mittlerer Luftfeuchte niedriger ist als bei geringerer mittlerer
Luftfeuchte.
3. Dichtband (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite (2b) des Schaumstoffbands (2) eine erste Klebeschicht (6) zur
Befestigung des Schaumstoffbands (2) am Rahmenelement oder am Bauwerk vorgesehen ist.
4. Dichtband (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Randabschnitt (10) an der Unterseite (2b) des Schaumstoffbands (2) mit
diesem verhaftet ist.
5. Dichtband (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Randabschnitt (10) nur in einem Randbereich (18) der Unterseite (2b) des
Schaumstoffbands (2) mit diesem verhaftet ist.
6. Dichtband (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Folienband (4) an der Unterseite (2b) mit der ersten Klebeschicht (6) des Schaumstoffbands
(2) verbunden ist.
7. Dichtband (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Folienband (4) im zweiten Randabschnitt (12) eine zweite Klebeschicht (16) zur
Befestigung am Bauwerk oder am Rahmenelement aufweist.
8. Dichtband (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Klebeschicht (6, 16) jeweils mit einer abziehbaren Trennfolie
(8) bedeckt sind.
9. Dichtband (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumstoffband (2) aus einem Weichschaum gebildet ist, der elastisch komprimierbar,
nach Kompression rückstellfähig und vorzugsweise zur verzögernden Rückstellung imprägniert
ist.
10. Dichtband (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es in einem Transportzustand zu einer Dichtbandrolle aufgerollt ist, wobei der zweite
Randabschnitt (12) im Transportzustand zwischen zwei benachbarten Windungen des Schaumstoffbands
(2) angeordnet ist.
11. Dichtband (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Randabschnitt (10) im Transportzustand zwischen zwei benachbarten Windungen
des Schaumstoffbands (2) angeordnet ist.
12. Dichtband (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Einbauzustand des Dichtbands (1) der Verbindungsabschnitt (14) und der zweite
Randabschnitt (12) vom Schaumstoffband (2) abragen.
13. Dichtband (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Folienband (4) im Einbauzustand in einer Richtung senkrecht zur Oberseite
(2a) des Schaumstoffbands (2) mindestens über die gesamte Höhe des Schaumstoffbands
(2) erstreckt.
14. Dichtband (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Folienbands (4) mindestens dem 1-fachen, vorzugsweise mindestens dem
2-fachen, mehr bevorzugt mindestens dem 4-fachen der Höhe des Schaumstoffbands (2)
entspricht.