[0001] Die Erfindung betrifft eine Hebe-Schiebe-Einrichtung, insbesondere Hebe-Schiebe-Tür
oder Hebe-Schiebe-Fenster, mit einem ortsfesten Rahmen und mit einem relativ zu dem
Rahmen zwischen einer offenen und einer geschlossenen Stellung längs einer Verschiebeachse
verschiebbaren Flügel, der längs einer Hubachse und relativ zu einem den Flügel tragenden
Laufwagen zwischen einer abgesenkten und einer angehobenen Stellung bewegbar ist,
wobei mindestens ein mit dem Rahmen verbundenes Rahmen-Riegelelement vorgesehen ist.
[0002] Eine vorstehend genannte Hebe-Schiebe-Einrichtung ist aus der
EP 2 476 829 A2 bekannt. Diese Einrichtung weist außerdem ein flügelseitiges Riegelelement auf, das
an einem unteren Rahmenteil des Flügels befestigt und als in vertikaler Richtung orientierter
Riegelzapfen ausgebildet ist. Dieser Riegelzapfen taucht in der geschlossenen Stellung
des Flügels in einen Hohlraum des Rahmen-Riegelelements ein. Der Hohlraum weist eine
obere Begrenzung auf, die als Aushebeschutz für den flügelseitigen Riegelzapfen wirksam
ist, sodass dieser innerhalb des Hohlraums des Rahmen-Riegelelements dem Hub zwischen
der abgesenkten und der angehobenen Stellung des Flügels entsprechend bewegbar ist,
aber eine weitere Bewegung des Flügels und des Riegelzapfens über die angehobene Stellung
hinaus durch die obere Begrenzung des Hohlraums blockiert wird.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einbruchhemmende
Hebe-Schiebe-Einrichtung mit einem möglichst einfachen Aufbau anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
- a) ein Laufwagen-Riegelelement an einem längs der Hubachse ortsfesten Teil des Laufwagen
angeordnet ist, wobei das Laufwagen-Riegelelement - in der geschlossenen Stellung
des Flügels und unabhängig von dessen Position längs der Hubachse - das mindestens
eine Rahmen-Riegelelement untergreift, sodass der Flügel längs der Hubachse gegen
ein über die angehobene Stellung hinausgehendes Anheben gesichert ist und/oder dadurch,
dass
- b) ein Flügel-Riegelelement an dem Flügel angeordnet ist, wobei das Flügel-Riegelelement
und das mindestens eine Rahmen-Riegelelement Formschlussabschnitte aufweisen, die
- in der geschlossenen und abgesenkten Stellung des Flügels - längs der Verschiebeachse
wirksam sind, sodass der Flügel gegen eine Verschiebung in die offene Stellung gesichert
ist, wobei der Formschluss durch Überführung des Flügels aus der abgesenkten in die
angehobene Stellung aufhebbar ist.
[0005] Die Merkmale der vorstehend genannten Merkmalsgruppe a) haben den Vorteil, dass mit
sehr einfachen Elementen ein wirksamer Aushebeschutz geschaffen werden kann. Durch
die Anordnung des flügelseitigen Riegelelements an einem längs der Hubachse ortsfesten
Teil des Laufwagens ist dieses Riegelelement längs der Hubachse nicht gemeinsam mit
dem absenk- und anhebbaren Flügel bewegbar. Vielmehr untergreift - in der geschlossenen
Stellung des Flügels - das Laufwagen-Riegelelement das Rahmen-Riegelelement, wobei
der Flügel relativ zu dem Laufwagen dem Hub zwischen der abgesenkten und der angehobenen
Stellung des Flügels entsprechend bewegbar bleibt. Dies bedeutet, dass das Rahmen-Riegelelement
und das Laufwagen-Riegelelement längs der Hubachse nur mit einem geringen Spiel ausgestattet
sein müssen, das gerade groß genug ist, dass bei einer Überführung des Flügels aus
der geöffneten in die geschlossene Stellung das Laufwagen-Riegelelement parallel zu
der Verschiebeachse des Flügels in die das Rahmen-Riegelelement untergreifende Position
verbracht wird. Eine Relativbewegung zwischen dem Rahmen-Riegelelement und dem Laufwagen-Riegelelement
längs der Hubachse findet hingegen nicht statt, was eine deutliche Vereinfachung des
Aufbaus und der Geometrie der genannten Riegelelemente ermöglicht.
[0006] In der untergreifenden Position des Laufwagen-Riegelelements bleibt der Flügel mittels
einer Hebeeinrichtung des Laufwagens in an sich bekannter Art und Weise längs der
Hubachse, also zwischen der abgesenkten und der angehobenen Stellung, bewegbar. Wenn
jedoch der Flügel gewaltsam über die angehobene Stellung hinaus bewegt werden soll,
verhindert der Untergriff des Laufwagen-Riegelelements an dem ortsfesten Rahmen-Riegelelement
eine solche Bewegung. Auf diese Weise kann ein sehr einfach aufgebauter Aushebeschutz
geschaffen werden.
[0007] Die Merkmale der vorstehend genannten Merkmalsgruppe b) haben den Vorteil, dass in
sehr einfacher Art und Weise eine mechanische Sperre gegen ein Aufschieben eines geschlossenen,
abgesenkten Flügels geschaffen werden kann. In dieser Stellung des Flügels ist dieser
längs der Verschiebeachse zwischen einem ortsfesten, gebäudeseitigen Rahmenprofil
und dem ortsfesten Rahmen-Riegelelement gefangen, und zwar dadurch, dass das Flügel-Riegelelement
und das Rahmen-Riegelelement jeweils einen Formschlussabschnitt aufweisen, die gemeinsam
einen in Aufschieberichtung wirksamen Formschluss bilden. Dieser Formschluss wird
dadurch aufgehoben, dass der Flügel - beispielsweise durch Betätigung der Hebeeinrichtung
des Laufwangens durch Verschwenken eines flügelseitigen Handgriffs - aus der abgesenkten
in die angehobene Stellung überführt wird. Hierdurch wird der Formschlussabschnitt
des Flügel-Riegelelements so weit angehoben, dass er längs der Hubachse gesehen mit
seiner gesamten Erstreckung oberhalb des Formschlussabschnitts des Rahmen-Riegelelement
angeordnet ist und anschließend der Flügel aus der geschlossenen in die geöffnete
Stellung verschoben werden kann. Bei dieser Verschiebebewegung bewegt sich das Flügel-Riegelelement
in einer zur Verschiebeachse parallelen Richtung in einem Bereich oberhalb des Formschlussabschnitts
des Rahmen-Riegelelements.
[0008] Jede der vorstehend genannten Merkmalsgruppen trägt dazu bei, die Einbruchhemmung
der Hebe-Schiebe-Einrichtung zu verbessern. Insbesondere tragen die Merkmalsgruppen
dazu bei, eine Widerstandsklasse RC2 gemäß EN 1627 (2011). Eine besonders hohe Einbruchhemmung
wird erreicht, wenn bei einer Hebe-Schiebe-Einrichtung sowohl die Merkmalsgruppe a)
als auch die Merkmalsgruppe b) realisiert wird, sodass sowohl ein Aushebeschutz als
auch ein Aufschiebeschutz bereitgestellt wird.
[0009] Für den Fall der Realisierung beider Merkmalsgruppen a) und b) ist es möglich, dass
- in der geschlossenen und abgesenkten Stellung des Flügels - dasselbe Rahmen-Riegelelement
sowohl mit dem Laufwagen-Riegelelement als auch mit dem Flügel-Riegelelement zusammenwirkt.
Auf diese Weise kann ein Aushebe- und ein Aufschiebeschutz durch nur drei einfache
Riegelelemente bereitgestellt werden, wobei ein unbewegbares, ortsfestes Rahmen-Riegelelement
vorgesehen ist, ferner ein längs der Verschiebeachse verschiebbares, jedoch in Hubrichtung
unbewegbares Laufwagen-Riegelelement und schließlich ein Flügel-Riegelelement, das
gemeinsam mit dem Flügel sowohl anhebbar und absenkbar ist als auch längs der Verschiebeachse
verschiebbar ist.
[0010] Es ist aber auch möglich, dass für den Fall einer gemeinsamen Realisierung sowohl
der Merkmalsgruppe a) als auch der Merkmalsgruppe b) an einer Hebe-Schiebe-Einrichtung
mehrere Rahmenriegelelemente vorgesehen sind, wobei ein erstes Rahmen-Riegelelement
mit dem Laufwagen-Riegelelement und ein hiervon separates zweites Rahmen-Riegelelement
mit dem Flügel-Riegelelement zusammenwirkt.
[0011] Unabhängig davon, ob nur ein Rahmen-Riegelelement oder mehrere, bspw. zwei Rahmen-Riegelelemente
vorgesehen sind, gilt für sämtliche Riegelelemente, dass diese als einfache, vorzugsweise
metallische Elemente hergestellt werden können, beispielsweise in Form von Guss-,
Stanz-, und/oder Umformteilen. Diese Teile können in die jeweiligen Einbauorte (Rahmen,
Laufwagen, Flügel) integriert sein, oder aber als separate Bauteile bereitgestellt
und dann mit dem jeweiligen Einbauort verbunden, insbesondere verschraubt werden.
[0012] Beispielsweise ist es möglich, ein Rahmen-Riegelelement als integralen Bestandteil
eines ortsfesten, bodenseitigen Rahmenprofils auszubilden, oder aber als mit diesem
Rahmenprofil verbindbares separates Riegelelement. In entsprechender Weise kann das
Laufwagen-Riegelelement beispielsweise durch eine Wange des Laufwagens ausgebildet
sein oder aber durch ein separat bereitgestelltes Riegelelement, das mit einem Teil
des Laufwagens, beispielsweise einer Wange, verbunden ist. In entsprechender Weise
ist es möglich, ein Flügel-Riegelelement in Form eines einstückig mit einem Flügelrahmenprofil
ausgebildeten Vorsprungs vorzusehen oder aber in Form eines separaten Bauteils, das
mit einem unteren, flügelseitigen Rahmenprofil verbunden wird.
[0013] Für den Fall, dass einzelne oder sämtliche der Riegelelemente als separate Bauteile
bereitgestellt werden, ist es möglich, Bestandsanlagen mit diesen einfach aufgebauten
Riegelelementen nachzurüsten und somit die Widerstandsklasse einer Bestandseinrichtung
zu erhöhen.
[0014] Wie vorstehend bereits erörtert, ist es im Zusammenhang mit den Merkmalen der Merkmalsgruppe
a) nicht erforderlich und auch nicht gewünscht, eine dem Hubweg des Flügels zwischen
der abgesenkten und der angehobenen Stellung des Flügels entsprechende Relativbewegbarkeit
zwischen dem Laufwagen-Riegelelement und dem Rahmen-Riegelelement bereitzustellen.
Vielmehr soll der Untergriff des Laufwagen-Riegelelements vorzugsweise mit einem Spiel
erfolgen, das kleiner ist als ein Hubweg des Flügels zwischen der abgesenkten und
der angehobenen Stellung des Flügels.
[0015] Ferner ist es im Zusammenhang mit den Merkmalen der Merkmalsgruppe a) bevorzugt,
dass das Laufwagen-Riegelelement und das mindestens eine Rahmen-Riegelelement Formschlussflächen
aufweisen, welche längs einer Querachse, die senkrecht zu der Verschiebeachse und
zu der Hubachse orientiert ist, wirksam sind und den Flügel gegen eine Verlagerung
in Querrichtung sichern. Auf diese Weise ist es möglich, den Flügel in dessen geschlossener
Stellung (und unabhängig von der Stellung des Flügels längs der Hubachse) gegen ein
Herausdrücken des Flügels aus seiner Vertikalebene zu sichern, und zwar unter Verwendung
derjenigen Riegelelemente, die für die Bereitstellung des Aushebeschutzes ohnehin
bereitgestellt sind.
[0016] In entsprechender Weise ist es im Zusammenhang mit der Merkmalsgruppe b) möglich,
dass das mindestens eine Rahmen-Riegelelement und das Flügel-Riegelelement Formschlussflächen
aufweisen, welche längs einer Querachse, die senkrecht zu der Verschiebeachse und
zu der Hubachse orientiert ist, wirksam sind und den Flügel gegen eine Verlagerung
in Querrichtung sichern. Auch auf diese Weise kann ein Schutz gegen ein Herausdrücken
des Flügels aus seiner Vertikalebene bereitgestellt werden, und zwar mit Riegelelementen,
die zur Bereitstellung des Aufschiebeschutzes ohnehin bereitgestellt sind.
[0017] Bei einer Kombination der vorstehend beschriebenen, jeweils für sich vorteilhaften
Formschlussflächen ist es besonders vorteilhaft, wenn die Formschlussflächen des Laufwagen-Riegelelements
und des mindestens einen Rahmen-Riegelelements den Flügel gegen eine Verlagerung in
einer ersten Querrichtung sichern und wenn die Formschlussflächen des Flügel-Riegelelements
und des mindestens einen Rahmen-Riegelelements den Flügel gegen eine Verlagerung in
einer zweiten Querrichtung sichern, die zu der ersten Querrichtung entgegengesetzt
orientiert ist. Auf diese Weise kann bei einem kombinierten Aushebe- und Aufschiebeschutz
und durch Bereitstellung von insgesamt vier Formschlussflächen der Flügel in dessen
geschlossener und abgesenkter Stellung gegen eine seitliche Verlagerung des Flügels
aus seiner Vertikalebene heraus gesichert werden, und zwar sowohl in Richtung einer
Gebäudeaußen- als auch in Richtung einer Gebäudeinnenseite.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0019] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Schiebe-Hebe-Einrichtung,
wobei sich ein Flügel der Einrichtung in seiner geschlossenen und abgesenkten Stellung
befindet;
- Fig. 2
- einen in Fig. 1 mit II bezeichneten Ausschnitt in vergrößerter Darstellung;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines ortsfesten, bodenseitigen Rahmenprofils der Einrichtung
gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Laufwagens der Einrichtung gemäß Fig. 1;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines auch in Fig. 2 dargestellten Ausschnitts des Flügels
der Einrichtung gemäß Fig. 1 und des Laufwagens gemäß Fig. 4; und
- Fig. 6
- eine geschnittene Ansicht der Einrichtung gemäß Fig. 1 in dessen in Fig. 2 dargestelltem
Teilbereich und längs einer vertikalen Schnittebene, wobei sich der Flügel in seiner
geschlossenen und angehobenen Stellung befindet.
[0020] Eine Ausführungsform einer Hebe-Schiebe-Einrichtung ist in Figur 1 perspektivisch
dargestellt und dort insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Einrichtung
10 weist einen ortsfesten, gebäudeseitigen Rahmen 12 auf, in welchen ein optionaler
Festflügel 14 integriert ist. Die Einrichtung 10 weist ferner einen verschiebbaren
Flügel 16 auf, der längs einer mit "z" bezeichneten Verschiebeachse zwischen der in
Figur 1 dargestellten geschlossenen Stellung (in der Zeichnung rechts) und einer (nicht
dargestellten) geöffneten Stellung (in der Zeichnung links) verschiebbar ist.
[0021] Der Flügel 16 ist mittels einer Hebeeinrichtung 28 zwischen einer abgesenkten Stellung
(Figuren 1 und 2) und einer angehobenen Stellung (vgl. Figur 6) längs einer mit "y"
bezeichneten Hubachse bewegbar. Die Hubachse y verläuft vertikal und senkrecht zu
der horizontalen Verschiebeachse z.
[0022] Die Hebeeinrichtung 28 ist Teil eines Laufwagens 20 (vgl. Figuren 4 und 5) und wird
motorisch betätigt oder über einen Handgriff 18, wobei der Handgriff 18 aus seiner
in Figur 1 dargestellten nach oben ragenden Lage in einer um 180° verdrehte, nach
unten ragende Lage verschwenkt wird.
[0023] Diese Bewegung des Handgriffs wird über an sich bekannte und daher nicht dargestellte
Übertragungselemente auf die Hebeeinrichtung 28 übertragen. Die Hebeeinrichtung 28
weist eine nach oben weisende Tragfläche 30 auf, mit welcher der Flügel 16 getragen
und dadurch anhebbar und absenkbar ist.
[0024] Der Laufwagen 20 weist einen Teil auf, der bezogen auf die Hubachse y ortsfest ist.
Dieser Teil des Laufwagens 20 umfasst bspw. Laufrollen 22, die in Richtung der Hubachse
y gesehen fortwährend in Kontakt mit bodenseitigen Schienen 24 des ortsfesten Rahmens
12 verbleiben, und Wangen 32 zur Lagerung der Laufrollen 22, die ebenfalls in Richtung
der Hubachse y gesehen unbewegbar sind.
[0025] Die Hebeeinrichtung 28 ist an dem Laufwagen 20 angeordnet und in den Figuren 4 und
5 in einer bezogen auf die Hubachse y abgesenkten Stellung dargestellt. Eine Betätigung
aus dieser abgesenkten Stellung der Hebeeinrichtung 28 heraus bewirkt - wie in Figur
5 mit einem nach oben weisenden Pfeil angedeutet - eine Hubbewegung der Tragfläche
30 und somit des Flügels 16. Die Bewegbarkeit des Flügels 16 ist auch in Figur 6 dargestellt,
vergleiche dort die zwei parallel zur Hubachse y verlaufenden Pfeile 26.
[0026] An den Wangen 32 des Laufwagens 20 und somit an einem Teil des Laufwagens 20, der
in Richtung der Hubachse y nicht bewegbar ist, ist ein Laufwagen-Riegelelement 34
befestigt. Dieses weist vorzugsweise einen Befestigungsabschnitt 36 zur Befestigung
an einer Wange 32 oder beiden Wangen 32 auf sowie einen Riegelabschnitt 38 auf, der
sich in Einbaulage des Laufwagen-Riegelelements 34 in einer horizontalen Ebene erstreckt.
[0027] Ein besonders einfaches Laufwagen-Riegelelement 34 wird dadurch geschaffen, dass
der Befestigungsabschnitt 36 und der Riegelabschnitt 38 miteinander einstückig und
in Form eines Winkelstücks ausgebildet sind. Die Verbindung zwischen dem Laufwagen-Riegelelement
34 und dem längs der Hubachse y ortsfesten Teil des Laufwagens 20, insbesondere mit
mindestens einer Wange 32 des Laufwagens 20 erfolgt vorzugsweise mittels einer Schraubverbindung
40.
[0028] Unter weiterer Bezugnahme auf Figur 3 weist der Rahmen 12 ein bodenseitiges Rahmenprofil
42 auf, welches zur Anordnung und Befestigung eines in allen Raumrichtungen ortsfesten
Rahmen-Riegelelements 44 dient. Wie in Figur 3 angedeutet, kann das Rahmen-Riegelelement
44 als separates Bauteil bereitgestellt sein und mit dem bodenseitigen Rahmenprofil
42 verbunden, insbesondere verschraubt, werden. Das Rahmen-Riegelelement 44 weist
einen sich in einer horizontalen Ebene erstreckenden Riegelabschnitt 46 und einen
blockförmigen Formschlussabschnitt 48 auf. Längs der Verschiebeachse z gesehen sind
beidseits des Formschlussabschnitts 48 Freiräume 50 und 52 vorgesehen.
[0029] Unter weiterer Bezugnahme auf Figur 5 weist der Flügel 16 ein bodenseitiges Flügelprofil
54 auf, an dessen Unterseite ein Flügel-Riegelelement 56 angeordnet und befestigt
ist, vorzugsweise mittels einer Verschraubung. Das Flügel-Riegelelement 56 weist einen
Befestigungsabschnitt 58 und einen blockförmigen Formschlussabschnitt 60 auf. Längs
der Verschiebeachse z gesehen, vorzugweise beidseits des Formschlussabschnitts 60,
sind Freiräume 62, 64 vorgesehen.
[0030] Die vorstehend beschriebene Anordnung bewirkt, dass bei einer Überführung des Flügels
16 aus einer geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung der Riegelabschnitt
38 des Laufwagen-Riegelelements 34 in Untergriff mit dem Riegelabschnitt 46 des Rahmen-Riegelelements
44 gelangt, vgl. Figur 6. Zwar ist der Flügel 16 selbst dann noch zwischen seiner
abgesenkten und seiner angehobenen Stellung längs der Hubachse y bewegbar; ein weiteres
Anheben des Flügels 16 wird aber durch den beschriebenen Untergriff verhindert.
[0031] In der geschlossenen und abgesenkten Stellung des Flügels 16 taucht ein endseitiger
Bereich des Befestigungsabschnitt 58 des Flügel-Riegelelements 56 in denjenigen Freiraum
52 des Rahmen-Riegelelements 44 ein, der in z-Richtung gesehen dem Handgriff 18 zugewandt
ist. Gleichzeitig ist ein endseitiger Bereich des Riegelabschnitts 46 des Rahmen-Riegelelements
44 in demjenigen Freiraum 62 des Flügel-Riegelelements 56 angeordnet, der dem Handgriff
18 in z-Richtung gesehen abgewandt ist.
[0032] Auf diese Weise wird das Flügel-Riegelelement 56 an einer Verschiebung in positiver
z-Richtung gehindert, da der Formschlussabschnitt 60 des Flügel-Riegelelements 56
gegen einen Formschlussabschnitt 47 in Form einer endseitigen vertikalen Begrenzungsfläche
des Rahmen-Riegelelements 44 (vgl. Fig. 3) anschlägt und/oder da ein Formschlussabschnitt
49 im Form einer endseitigen, vertikalen Begrenzungsfläche 49 des Flügel-Riegelelements
56 (vgl. Fig. 5) gegen den Formschlussabschnitt 48 des Rahmen-Riegelelements 44 anschlägt.
In negativer z-Richtung ist der Flügel 16 durch Anlage eines flügelseitigen Vertikalprofils
66 an einem Vertikalprofil 68 des Rahmens 12 gehindert.
[0033] In der geschlossenen Stellung des Flügels 16 und unabhängig von der Stellung des
Flügels 16 längs der Hubachse y ist der Flügel 16 ferner in einer negativen Querrichtung
(-x) an einer Verlagerung aus der durch die Verschiebeachse z und die Hubachse y aufgespannten
Vertikalebene heraus gehindert, vgl. Figur 6. Zu diesem Zweck weist das Laufwagen-Riegelelement
34, bzw. dessen Riegelabschnitt 38 eine randseitige, vertikale Formschlussfläche 68
auf, die mit einer vertikalen Formschlussfläche 70 des Rahmen-Riegelelements 44 zusammenwirkt.
Die Formschlussfläche 70 bildet eine seitliche Begrenzung des von dem Riegelabschnitt
46 des Rahmen-Riegelelements 44 übergriffenen Raums zur untergreifenden Anordnung
des Riegelabschnitt 38 des Laufwagen-Riegelelement 34.
[0034] In der abgesenkten Stellung des Flügels 16 kann ferner ein Schutz gegen eine Verlagerung
des Flügels 16 in positiver x-Richtung dadurch geschaffen werden, dass das Rahmen-Riegelelement
44 und das Flügel-Riegelelement 56 ebenfalls vertikal orientierte Formschlussflächen
72 und 74 aufweisen, vgl. Figuren 3, 5 und 6. Die Formschlussflächen 72 sind durch
vertikale Begrenzungsflächen der Freiräume 50 bzw. 52 des Rahmen-Riegelelements 44
gebildet. Die Formschlussflächen 74 sind durch vertikale Begrenzungsflächen der Freiräume
62 bzw. 64 des Flügel-Riegelelements 56 gebildet. Die Verlagerung des abgesenkten
Flügels 16 in positive x-Richtung wird durch die Anlage der Begrenzungsfläche 74 des
Freiraums 62 des Flügel-Riegelelements 56 mit der Begrenzungsfläche 72 des Freiraums
52 des Rahmen-Riegelelements 44 verhindert.
[0035] Die bezogen auf die Verschiebeachse z symmetrische Ausgestaltung des Rahmen-Riegelelements
44 und des Flügel-Riegelelements 56 hat den Vorteil, dass dieselben Riegelelemente
44 bzw. 56 verwendet werden können, wenn eine bezogen auf die Figur 1 umgekehrte Anordnung
von Festflügel 14 und verschiebbarem Flügel 16 vorgesehen ist, also wenn der Flügel
16 auf der Figur 1 linker Hand dargestellten Seite angeordnet ist und in negativer
Z-Richtung geöffnet wird und sich der Festflügel 14 auf der in Figur 1 rechter Hand
dargestellten Seite befindet.
[0036] Abweichend von der Verwendung eines Festflügels 14 kann auch ein weiterer, längs
der Verschiebeachse z verschiebbarer Flügel vorgesehen sein, wobei die Öffnungs- und
Schließrichtungen der beiden Flügel jeweils einander entgegengesetzt sind. Denkbar
sind auch Anordnungen mit insgesamt vier Flügeln, wobei zwei zentrale und/oder zwei
seitliche Flügel jeweils in Gegenrichtung öffnen bzw. schließen. Auch Anordnungen
mit einem zentralen Fest- oder Verschiebeflügel und zwei verschieblichen, seitlichen
Flügeln sind denkbar.
1. Hebe-Schiebe-Einrichtung (10), insbesondere Hebe-Schiebe-Tür oder Hebe-Schiebe-Fenster,
mit einem ortsfesten Rahmen (12) und mit einem relativ zu dem Rahmen (12) zwischen
einer offenen und einer geschlossenen Stellung längs einer Verschiebeachse (z) verschiebbaren
Flügel (16), der längs einer Hubachse (y) und relativ zu einem den Flügel (16) tragenden
Laufwagen (20) zwischen einer abgesenkten und einer angehobenen Stellung bewegbar
ist, wobei mindestens ein mit dem Rahmen (12) verbundenes Rahmen-Riegelelement (44)
vorgesehen ist,
gekennzeichnet durch:
a) ein Laufwagen-Riegelelement (34) ist an einem längs der Hubachse (y) ortsfesten
Teil (32) des Laufwagens (20) angeordnet, wobei das Laufwagen-Riegelelement (34) -
in der geschlossenen Stellung des Flügels (16) und unabhängig von dessen Position
längs der Hubachse (y) - das mindestens eine Rahmen-Riegelelement (44) untergreift,
sodass der Flügel (16) längs der Hubachse (y) gegen ein über die angehobene Stellung
hinausgehendes Anheben gesichert ist und/oder
b) ein Flügel-Riegelelement (56) ist an dem Flügel (16) angeordnet, wobei das Flügel-Riegelelement
(56) und das mindestens eine Rahmen-Riegelelement (44) Formschlussabschnitte (47,
48, 49, 60) aufweisen, die - in der geschlossenen und abgesenkten Stellung des Flügels
(16) - längs der Verschiebeachse (z) wirksam sind, sodass der Flügel (16) gegen eine
Verschiebung in die offene Stellung gesichert ist, wobei der Formschluss durch Überführung
des Flügels (16) aus der abgesenkten in die angehobene Stellung aufhebbar ist.
2. Hebe-Schiebe-Einrichtung (10) nach Anspruch 1 und umfassend beide Merkmalsgruppen
a) und b), dadurch gekennzeichnet, dass - in der geschlossenen und abgesenkten Stellung des Flügels - dasselbe Rahmen-Riegelelement
(44) sowohl mit dem Laufwagen-Riegelelement (34) als auch mit dem Flügel-Riegelelement
(56) zusammenwirkt.
3. Hebe-Schiebe-Einrichtung (10) nach Anspruch 1 und umfassend beide Merkmalsgruppen
a) und b), dadurch gekennzeichnet, dass - in der geschlossenen und abgesenkten Stellung des Flügels (16) - ein erstes Rahmen-Riegelelement
mit dem Laufwagen-Riegelelement (34) und ein von dem ersten Rahmen-Riegelelement separates
zweites Rahmen-Riegelelement mit dem Flügel-Riegelelement (56) zusammenwirkt.
4. Hebe-Schiebe-Einrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche und umfassend
mindestens Merkmalsgruppe a), dadurch gekennzeichnet, dass der Untergriff des Laufwagen-Riegelelements (34) an dem mindestens einen Rahmen-Riegelelement
(44) mit einem Spiel erfolgt, das kleiner ist als ein Hubweg des Flügels (16) zwischen
der abgesenkten und der angehobenen Stellung des Flügels (16).
5. Hebe-Schiebe-Einrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche und umfassend
mindestens Merkmalsgruppe a), dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwagen-Riegelelement (34) und das mindestens eine Rahmen-Riegelelement (44)
Formschlussflächen (68, 70) aufweisen, welche längs einer Querachse (x), die senkrecht
zu der Verschiebeachse (z) und zu der Hubachse (y) orientiert ist, wirksam sind und
den Flügel (16) gegen eine Verlagerung in Querrichtung sichern.
6. Hebe-Schiebe-Einrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche und umfassend
mindestens Merkmalsgruppe b), dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Rahmen-Riegelelement (44) und das Flügel-Riegelelement (56) Formschlussflächen
(72, 74) aufweisen, welche längs einer Querachse (x), die senkrecht zu der Verschiebeachse
(z) und zu der Hubachse (y) orientiert ist, wirksam sind und den Flügel (16) gegen
eine Verlagerung in Querrichtung sichern.
7. Hebe-Schiebe-Einrichtung (10) nach Anspruch 6 bei Rückbezug auf Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Formschlussflächen (68, 70) des Laufwagen-Riegelelements (34) und des mindestens
einen Rahmen-Riegelelements (44) den Flügel (16) gegen eine Verlagerung in einer ersten
Querrichtung (-x) und dass die Formschlussflächen (72, 74) des Flügel-Riegelelements
(56) und des mindestens einen Rahmen-Riegelelements (44) den Flügel (16) gegen eine
Verlagerung in einer zweiten Querrichtung (+x) sichern, die zu der ersten Querrichtung
(-x) entgegengesetzt orientiert ist.