[0001] Die Erfindung betrifft eine als Schwenkschiebetür ausgebildete Fahrgasttür für Fahrzeuge
des öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere für Busse und Bahnen.
[0002] Eine erfindungsgemäße Schwenkschiebetür kann als einflüglige oder zweiflügelige Fahrgasttür
ausgebildet sein, also ein oder zwei Türblätter aufweisen.
[0003] Derartige Fahrgasttüren sind an sich bekannt und beispielsweise in
EP 1 314 626 A1,
DE 20 2005 015 168 U1 und
EP 1 527 975 B1 beschrieben. Schwenkschiebetüren werden in einem ersten Bewegungsabschnitt quer zur
Fahrzeuglängsachse aus dem Türportal herausbewegt, anschließend erfolgt eine Längsverschiebung
des Türportals parallel zur Außenwand in Längsrichtung des Fahrzeugs.
[0004] Der Antrieb des Türblattes und die Realisierung dieses Bewegungsablaufs erfolgt beispielsweise
durch mitfahrende oder nichtmitfahrende Antriebsvorrichtungen, vorzugsweise Elektromotoren.
[0005] Ein bei derartigen Fahrgasttüren auftretendes Problem besteht darin, dass der innerhalb
des Türportals oberhalb der Türblätter zur Verfügung stehende Einbauraum für den Türantrieb
äußerst begrenzt ist. Dies hat zur Folge, dass die für die Aufhängung und Führung
sowie den Antrieb der Türblätter notwendigen Vorrichtungen und Bauelemente mit einem
möglichst kleinen Bauvolumen ausgestattet sein sollen. Trotzdem müssen sie in der
Lage sein, sämtliche Belastungen, die durch das Gewicht und die Bewegung der Türblätter
entstehen, aufzunehmen und es muss eine sichere Führung der Türblätter gewährleistet
sein. Letztendlich hängen die Türblätter mit ihrem gesamten Gewicht am über dem Türportal
angeordneten Antrieb. Aus diesem Grund ist in der Regel eine weitere Führung und/oder
Abstützung des Türblatts im unteren Bereich der Tür notwendig.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schwenkschiebetür zu schaffen, die
zum Einen nur einen geringen Bauraum beansprucht, zum Anderen aber große Tragmöglichkeiten
und eine optimale Führung aufweist. Der Aufbau soll einfach, kostengünstig und wartungsfreundlich
sein.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Schwenkschiebetür
sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0008] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer einflügligen Fahrgasttür beschrieben,
sie umfasst aber auch zwei oder mehrflügelige Fahrgasttüren. In der nachfolgenden
Beschreibung wird zur Vereinfachung der Beschreibung davon ausgegangen, dass sich
die Schwenkschiebetür an der Seite des Fahrzeugs befindet, also in Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar ist. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße
Schwenkschiebetür aber auch an den Fahrzeugquerseiten angeordnet sein kann.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das Türblatt nicht wie üblich oberhalb
des Türportals hängend, sondern seitlich an einer Drehsäule zu lagern. Daraus ergibt
sich eine deutlich einfachere Konstruktion mit wesentlich günstigerer Gewichtsverteilung.
Weiterhin kann auf den oberhalb des Türportals angeordneten Antrieb vollständig oder
zumindest weitgehend verzichtet werden.
[0010] Das Türblatt ist über mindestens ein Türblattlager schwenkbar an der Drehsäule gelagert,
die Drehsäule ist über einen Drehsäulenantrieb drehbar. Vorzugsweise sind zwei Türblattlager
vorgesehen, eines im unteren und eines im oberen Bereich des Türblatts.
[0011] Der Bewegungsablauf erfolgt in zwei Bewegungsabschnitten. Zunächst wird über die
sich drehende Drehsäule das Türblatt aus dem Türportal in Querrichtung des Fahrzeugs
herausgeschwenkt. Im zweiten Bewegungsabschnitt wird das Türblatt in Längsrichtung
des Fahrzeugs parallel zur Fahrzeugaußenwand verschoben. Für den zweiten Bewegungsabschnitt
ist ein Längsantrieb vorgesehen, der eine Antriebseinheit mit einem Antriebsmittel
aufweist, das mit einem am Türblatt angeordneten Antriebselement zusammenwirkt.
[0012] In einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsvariante ist das am Türblatt angebrachte
Antriebselement durch eine längs verlaufende Zahnstange gebildet, in die das als Ritzel
ausgebildete Antriebsmittel der Antriebseinheit eingreift. Die Antriebseinheit weist
vorzugsweise einen Elektromotor auf, der das Ritzel antreibt. Die Drehbewegung des
Ritzels führt zu einer Längsverschiebung des Türblatts. Die Antriebseinheit kann auf
dem Türblatt mitfahren, sie kann aber auch stationär am Türportal befestigt sein.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante sind im Türblatt zwei Antriebselemente,
vorzugsweise Zahnstangen, vorgesehen, in die jeweils ein Ritzel eingreift. Falls technisch
sinnvoll, können auch mehr als zwei Antriebselemente vorgesehen sein.
[0014] Die Drehbewegung der Ritzel erfolgt synchronisiert, vorzugsweise sind die beiden
Ritzel mechanisch gekoppelt. In einer besonders effektiven und einfachen Ausführungsvariante
sind die beiden Ritzel über ein drehbares Gestänge miteinander verbunden. Beispielsweise
kann eine Antriebswelle jeweils die beiden Ritzel aufweisen. Die Ritzel können dabei
mit der Antriebswelle fest verbunden oder aus dieser einstückig ausgeformt sein. Somit
ist sichergestellt, dass das Türblatt stets synchronisiert über beide Antriebselemente
angetrieben wird und nicht verkanten kann, was einen zuverlässigen Türlauf und geringen
Verschleiß gewährleistet. Der Antrieb der Antriebswelle erfolgt vorzugsweise über
einen Elektromotor, der die Antriebswelle unmittelbar oder beispielsweise über einen
Riementrieb antreibt.
[0015] Für alle Antriebsarten gilt, dass entweder für jedes Antriebsmittel ein eigener Antrieb,
beispielsweise in Form eines Elektromotors vorgesehen ist, oder ein einziger Elektromotor
beide oder alle Antriebsmittel gemeinsam, antreibt.
[0016] Anstelle von zwei Antriebselementen kann vorteilhafterweise auch nur ein einziges
Antriebselement und nur eine zusätzliche Führung vorgesehen sein. Beispielsweise kann
im Bereich des Türportals ein fest angeordnetes Führungselement mit einer Führungsbahn
vorgesehen sein, in der eine am Türportal vorgesehene Führungsrolle geführt ist. Die
Führungsbahn ist aufgrund der Schwenkbewegung der Tür J-förmig ausgeformt. Denkbar
ist auch, dass die Führungsrolle im Türportal befestigt ist und in ein am Türblatt
befestigtes Führungselement in die Führungsbahn hineinragt.
[0017] Die Führung, der Antrieb und das Antriebselement können beispielsweise oberhalb des
Türblatts vorgesehen sein. Denkbar ist auch, dass die Führung oberhalb und der Antrieb
und das Antriebselement im unteren Bereich des Türblatts angeordnet sind. Die Anordnung
kann auch umgekehrt sein.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist als am Türblatt angeordnetes
Antriebselement eine Spindelmutter vorgesehen, die auf einer fest im Bereich des Türportals
angeordneten Spindel bewegbar geführt ist. Ein Führungsarm ragt vom Türblatt in Querrichtung
in das Türportal hinein und trägt die Spindelmutter. Die Spindel verläuft in Längsrichtung
im Türportal, vorzugsweise im oberen Bereich. Weiterhin ist im oberen Bereich die
Führung vorgesehen. Die J-förmige Führungsbahn ist derart angeordnet, dass eine am
Führungsarm drehbar gelagerte Führungsrolle in dieser geführt ist. Im unteren Bereich
des Türblatts ist lediglich eine Führungsstange vorgesehen, auf der ein Führungslager
beweglich verschiebbar ist. Das Führungslager ist wiederum schwenkbar an der Drehsäule
gelagert. In einer bevorzugten Ausführungsvariante weist das Türblatt zwei Führungsstangen
und einen ein Antriebselement auf.
[0019] Alternativ ist als weitere Antriebsmöglichkeit auch ein Seilantrieb denkbar, bei
dem ein Seil das Antriebsmittel ausbildet. Denkbar ist auch eine kardanische Anbindung.
Bei der Verwendung von zwei Antriebselementen je Türblatt sind auch bei diesen Antriebsarten
die Antriebsmittel vorzugsweise synchronisiert ausgeführt, beispielsweise mechanisch
gekoppelt.
[0020] Der Antrieb der Spindel erfolgt vorzugsweise über einen Elektromotor. Dieser ist
entweder endseitig an der Spindel angeordnet und treibt diese unmittelbar an, oder
er treibt die Spindel über einen Riementrieb an und ist beispielsweise seitlich versetzt
zu dieser angeordnet sein.
[0021] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante erfolgt der Antrieb des Türblatts
in Längsrichtung über eine Antriebswelle, welche in den Türblattlagern drehbar gelagert
ist und zwei Ritzel aufweist, die in entsprechende Zahnstangen, die oben und unten
am Türflügel fixiert sind, greifen. Auf der Antriebswelle ist drehbar eine Motorlagerung
gelagert, in welche der Elektromotor angeordnet ist, der die Antriebswele und somit
die beiden Ritzel antreibt. Auf der Antriebswelle ist weiterhin ein Verriegelungshebel
gelagert, der über eine Verriegelungswelle drehbar mit dem Motorlager verbunden ist.
Der Verriegelungshebel ist weiterhin über eine Hebelwelle drehbar mit einem Hebel
verbunden, welcher über eine Haltewinkelwelle drehbar mit einem Haltewinkel verbunden
ist. Der Haltewinkel ist fest mit dem Fahrzeug verbunden.
[0022] In einer Geschlossenposition bilden der Hebel und der Verriegelungshebel eine Übertotpunktstellung
aus, welche die Motorlagerung und damit das Türsystem verriegeln.
[0023] Über eine Führungseinheit ist die Verschiebung in Fahrzeuglängsrichtung blockiert.
Zum Öffnen der Tür wird zunächst durch Rotation des Motorgehäuses die Übertotpunktstellung
aufgehoben. Dabei wird das Motorgehäuse durch den Elektromotor, der die in Fahrzeuglängsrichtung
durch die Führungseinheit blockierte Tür nicht verschieben kann, angetrieben. Nach
Überwindung der Übertotstellung sind alle Verriegelungselemente wieder drehbar, so
dass das Türblatt bewegt und geöffnet werden kann. Das Türblatt wird zunächst durch
Drehung der Drehsäule ausgeschwenkt und dann angetrieben vom Elektromotor entriegelt
und in Längsrichtung verschoben. Wird das Türblatt verschlossen, erfolgen die Bewegungsabläufe
entsprechend umgekehrt.
[0024] Bei dieser Ausführungsvariante sind sämtliche Antriebs- und Verriegelungskomponenten
seitlich, im Bereich der Drehsäule angeordnet.
[0025] Alle beschriebenen Ausführungen sind sehr bauraumsparende Konstruktionen, welche
oberhalb der Tür bzw. Führungsbahn keinerlei Platz benötigen.
[0026] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Längsantrieb keine
Last zu tragen hat und lediglich das Türblatt verschiebt. Die Last des Türblatts wird
von der Drehsäule aufgenommen, das Türblatt hängt sozusagen an der Drehsäule. Der
sonst übliche Tragarm kann entfallen. Dementsprechend können die Antriebseinheiten
und Antriebselemente relativ einfach und leicht ausgeführt sein. Der Längsantrieb
kann wie üblich oberhalb des Türblatts im Türportal angeordnet sein, nimmt dort aber
wesentlich weniger Bauraum in Anspruch. Vorteilhafterweise kann er aber auch seitlich
des Türportals positioniert werden.
[0027] Der Antrieb der Drehsäule erfolgt über einen anderen Antrieb als die Längsverschiebung
des Türblatts. Hierdurch können beide Antriebe relativ klein und mit geringerer Leistung
ausgeführt sein. In einer anderen Ausführungsvariante der Erfindung ist es aber auch
möglich, nur einen einzigen Antrieb für den gesamten Bewegungsablauf zu verwenden.
Der Längsantrieb wird dann durch die Drehsäule selbst ausgebildet. Die Drehsäule bewirkt
dann nicht nur den ersten Bewegungsabschnitt, also das Herausschwenken aus dem Türportal,
sondern durch die weitere Drehung auch den zweiten Bewegungsabschnitt, nämlich die
Längsverschiebung der Tür.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Die
Figuren sind einfache Prinzipdarstellung und sollen die Erfindung nicht auf die gezeigten
Ausführungsvarianten beschränken.
[0029] Es zeigen:
- Fig.1:
- eine vereinfachte Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Schwenkschiebetür in
Seitenansicht entlang der Fahrzeuglängsachse und in Draufsicht entlang der Fahrzeugquerachse,
- Fig. 2:
- eine vereinfachte Prinzipdarstellung eines Längsantriebs mit Führung,
- Fig. 3:
- eine vereinfachte Prinzipdarstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsvariante
der Schwenkschiebetür in Draufsicht entlang der Fahrzeugquerachse,
- Fig. 4:
- eine vergrößerte vereinfachte Darstellung eines Türblattlagers zur Verbindung eines
Türblatts mit einer Drehsäule (oberes Lager),
- Fig. 5:
- eine erfindungsgemäße Verriegelungseinheit in Übertotpunktstellung,
- Fig. 6:
- die Verriegelungseinheit aus Fig. 5 in Außertotpunktstellung,
- Fig. 7:
- eine Ausschnittvergrößerung eines oberen Bereichs der Drehsäule mit Türantrieb,
- Fig. 8:
- eine Ausschnittvergrößerung des oberen Bereichs der Drehsäule mit Türantrieb aus Sicht
von schräg innen.
[0030] Figur 1 zeigt eine erste Variante einer erfindungsgemäßen Schwenkschiebetür 20 in
Seitenansicht entlang der Fahrzeuglängsachse und in Draufsicht entlang der Fahrzeugquerachse.
In den nachfolgenden Erläuterungen wird auf das bei Fahrzeugherstellung üblicherweise
verwendete Fahrzeugkoordinatensystem zurückgegriffen, das ebenfalls in Figur 1 eingezeichnet
ist. Demnach erstreckt sich die Fahrzeuglängsachse in x-Richtung, die Fahrzeugquerachse
in y-Richtung und die Fahrzeughochachse in z-Richtung.
[0031] Ein Türblatt 22 ist an einer Drehsäule 24 über Türblattlager 26 schwenkbar gelagert.
Die Drehsäule 24 trägt somit das Türblatt 22.
[0032] Die Drehsäule 24 ist über ein oberes Drehsäulenlager 28 und ein unteres Drehsäulenlager
30 drehbar in einem nicht gezeigten Fahrzeugportal gelagert.
[0033] Erkennbar sind weiterhin zwei Führungsstangen 32, die am Türblatt 22 angeordnet sind
und sich in Fahrzeuglängsrichtung, also in x-Richtung erstrecken. Auf diesen Führungsstangen
32 sind Führungslager 34 verschiebbar gelagert. Die Führungslager 34 sind entweder
Bestandteil der Türblattlager 26 oder mit diesen verbunden. Wesentlich ist, dass jedes
Führungslager 34 mittelbar oder unmittelbar schwenkbar mit der Drehsäule 24 verbunden
ist, damit in einem ersten Bewegungsabschnitt das Türblatt 22 zunächst aus dem Türportal
in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) heraus geschwenkt und anschließend in x-Richtung
verschoben werden kann.
[0034] Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich der Antrieb des Türblatts 22 im oberen
Bereich des Türportals, alternativ kann er aber auch im unteren Bereich vorgesehen
sein. Figur 2 zeigt einen solchen Antrieb. Erkennbar ist eine Spindel 36, die als
Antriebsmittel wirkt und eine als Antriebselement wirkende Spindelmutter 38 antreibt.
Die Spindel 36 erstreckt sich in Fahrzeuglängsrichtung und ist fest mit dem Fahrzeugportal
verbunden. Die Spindelmutter ist über einen sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden
Führungsarm 40 mit dem Türblatt 22 verbunden. Die Spindel 36 wird über einen Elektromotor
42 angetrieben, der im gezeigten Ausführungsbeispiel die Spindel 36 über einen Riemen
46 in Drehung versetzt.
[0035] Um einen möglichst störungsfreien Bewegungsablauf des Türblatts 22 zu gewährleiten,
ist zusätzlich eine Führung vorgesehen. Das Führungselement ist eine Führungsbahn
46, ausgeführt als J-förmige Kurvenbahn, deren gebogener Abschnitt aus der Fahrzeugquerrichtung
in die Fahrzeuglängsrichtung führt und deren gerader Abschnitt in Fahrzeuglängsachse
verläuft. Eine Führungsrolle 48 ragt in die Führungsbahn 46 hinein und ist in dieser
geführt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Führungsrolle 48 ebenfalls am Führungsarm
40 drehbar gelagert.
[0036] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schwenkbarkeit des Türblattlagers 26 durch
ein Schwenkgelenk 50 gewährleistet. Dreht sich die Drehsäule 24 um Ihre Hochachse,
wird ein Zwischenelement 52 mitgeführt, das fest mit der Drehsäule 24 verbunden ist.
Ein mit dem Zwischenelement 52 verbundenes Türblattelement 54wird ebenfalls mitbewegt,
ist aber aufgrund des Schwenkgelenks 50 schwenkbar. Nach dem ersten Bewegungsabschnitt,
der aus dem Türportal herausführt, kann das Türblatt 22 dann längs verschoben werden.
[0037] Figur 3 zeigt eine bevorzugte weitere Ausführungsvariante der Erfindung. Der Antrieb
des Türblatts 22 erfolgt über Zahnstangen 56, die als Antriebselement wirken, und
im oberen und unteren Bereich, vorteilhafterweise möglichst nahe der Führungsstangen
32 des Türblattes 22 angeordnet sind. Erkennbar ist weiterhin eine parallel zur Drehsäule
24 verlaufende Antriebswelle 70, welche in den Türblattlagern 26 drehbar gelagert
ist. Die Antriebswelle 70 weist zwei Zahnräder 72 auf (vergl. auch insbesondere Figur
8), die jeweils in einer der beiden Zahnstangen 56 abrollen und darüber das Türblatt
22 längsverschieben. Die Zahnräder wirken somit als Antriebsmittel.
[0038] Dadurch, dass die Antriebswelle 70 mit den beiden Zahnrädern 72 fest verbunden ist,
wird die Antriebsenergie synchron an zwei Stellen auf das Türblatt 22 übertragen.
Ein Verkanten des Türblattes ist dadurch ausgeschlossen.
[0039] Auf der Antriebswelle 70 ist weiterhin eine Motorlagerung 74 gelagert, welche den
Elektromotor 42 aufnimmt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel treibt der Elektromotor
42 das obere Zahnrad 72 unmittelbar an. Alternativ können auch zwei Elektromotoren
42 vorgesehen sein, die jeweils eines der beiden Zahnräder 72 antreiben. Die Elektromotoren
72 sind dann nicht mechanisch miteinander verbunden, sondern werden beispielsweise
über eine Steuerungssoftware synchronisiert.
[0040] Figur 4 verdeutlicht die Anbindung des Türblatts 22 an die Drehsäule 24. Erkennbar
ist, dass das Ausschwenken des Türblatts 22 über das Zwischenelement 52, das fest
mit der Drehsäule 24 verbunden ist, und das Türblattlager 26 bzw. das Türblattelement
54, das über ein Drehlager 58 drehbar am Zwischenelement gelagert ist, erfolgt. Das
Türblattlager 26 ist längsverschiebbar auf einer Führungsstange 32 gelagert.
[0041] Die Figuren 5 und 6 verdeutlichen eine bevorzugte erfindungsgemäße Verriegelungseinheit
für die Schwenkschiebetür 20. Auf der Antriebswelle 70 ist ein Verriegelungshebel
58 unterhalb des Zwischenelements 52 gelagert, der wiederum über eine Verriegelungswelle
60 drehbar mit der Motorlagerung 74 verbunden ist. Der Verriegelungshebel 58 ist in
etwa V-förmig ausgeführt und weist dementsprechend einen ersten Arm 78 und einen zweiten
Arm 80 auf. Die Verriegelungswelle 60 verläuft durch den ersten Arm 78, der zweite
Arm 80 ist mit seinem freien Ende über eine Verbindungswelle 82 drehbar mit einem
Hebel 62 verbunden. Der im gezeigten Ausführungsbeispiel gerade ausgeführte Hebel
62 ist mit seinem gegenüberliegenden Ende über eine Haltewinkelwelle 64 mit einem
Haltewinkel 66 verbunden.
[0042] In der in Figur 5 dargestellten Geschlossenstellung bilden der Hebel 62 und der Verriegelungshebel
58 eine Übertodpunktstellung w aus, welche die Motorlagerung 74 und damit das gesamte
Türsystem verriegeln. Die Motorlagerung 74 kann über die Drehsäule 24 nicht verschwenkt
werden.
[0043] Figur 6 verdeutlicht eine Führungseinheit 68 in Zusammenhang mit einem Anschlagmittel
84, das sich im Bereich des Türblatts 22 befindet. Das Anschlagmittel 84 kontaktiert
eine Rolle 86 zum Auslösen der Verriegelung. Ein etwa dreieckiger Führungshebel 90
(gestrichelt dargestellt) trägt die Rolle 86 und ist an einem darunter angeordneten
Linearhebel 92 drehbar gelagert.
[0044] Zum Öffnen des Türblatts wird durch die Rotation des Motorgehäuses 74, angetrieben
durch den Elektromotor 42, welcher das in Fahrzeuglängsrichtung blockierte Türblatt
22 nicht verschieben kann, die Übertodpunktstellung w aufgehoben. Nachdem alle Verriegelungselemente
wieder drehbar sind, beginnt vom Elektromotor 42 ausgehend die Öffnungsbewegung des
Türblatts 22.
[0045] Die Figuren 7 und 8 zeigen die wesentlichen Elemente der erfindungsgemäßen Schwenkschiebetür
20 in perspektivischer Darstellung im Zusammenhang. Es ist deutlich erkennbar, dass
die Erfindung zu einer sehr bauraumsparenden Konstruktion führt, welche oberhalb der
Kurvenbahn im eingebauten Zustand des Türblatts 22 keinerlei Raum benötigt. Sämtliche
Antriebs- und Verriegelungskomponenten sind seitlich mit einer Türöffnung, im Bereich
der Drehsäule 24 angeordnet. Die sonst übliche Konstruktion oberhalb der Türöffnung
kann vollständig entfallen, die Drehsäule 24 trägt die wesentliche Last der Konstruktion.
[0046] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
umfasst auch weitere technisch sinnvolle Varianten.
1. Schwenkschiebetür (20), aufweisend
- eine Drehsäule (24) mit einem Drehsäulenantrieb, der eine Drehbewegung der Drehsäule
(24) und damit eine Schwenkbewegung des Türblatts (22) aus einem Türportal heraus
bewirkt,
- mindestens ein Türblattlager (26), über das das Türblatt (22) um eine Hochachse
(z-z) schwenkbar an der Drehsäule (24) und in Fahrzeuglängsrichtung (x-x) verschiebbar
gelagert ist,
- einen Längsantrieb zum Bewegen des Türblatts (22) in Fahrzeuglängsrichtung (x-x)
mit einer Antriebseinheit, die ein Antriebsmittel (36) aufweist, das mit einem am
Türblatt (22) angeordneten Antriebselement (38) zusammenwirkt.
2. Schwenkschiebetür (20) nach Anspruch 1, dadurch kennzeichnet, dass das Antriebselement durch eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Zahnstange (56)
gebildet ist, in die ein als Zahnrad (72) ausgebildetes Antriebsmittel eingreift,
wobei das Zahnrad (72) über einen Elektromotor (42) antreibbar ist.
3. Schwenkschiebetür (20) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Zahnstangen (56) vorgesehen sind in die jeweils ein Zahnrad (72) eingreift.
4. Schwenkschiebetür (20) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zahnräder (72) synchronisiert angetrieben werden.
5. Schwenkschiebetür (20) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zahnräder (72) über eine drehbare Antriebswelle (70) miteinander verbunden
sind, wobei die Antriebswelle (70) über den Elektromotor (42) antreibbar ist.
6. Schwenkschiebetür (20) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zahnräder (72) jeweils durch einen Elektromotor (42) antreibbar sind,
wobei die Elektromotoren (42) über eine Steuerungssoftware synchronisier betreiben
werden.
7. Schwenkschiebetür (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement durch eine in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) verlaufende
angetriebene und fest am Türportal angeordnete Spindel (36) gebildet ist, auf der
eine fest mit dem Türblatt (22) verbundene Spindelmutter (38) angeordnet ist.
8. Schwenkschiebetür (20) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Türportal eine Führungsbahn (46) vorgesehen ist, in der eine am Türblatt (22)
befestigte Führungsrolle (48) geführt ist.
9. Schwenkschiebetür (20) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die führungsbahn (46) als j-förmige Kurvenbahn ausgeführt ist.
10. Schwenkschiebetür (20) nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) verlaufende Führungsstange (32) vorgesehen
ist, auf dem ein Führungslager (34) längs verschiebbar gelagert ist, wobei das Führungslager
(34) mit der Drehsäule (24) verbunden ist.
11. Schwenkschiebetür (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, das eine Verriegelungseinheit vorgesehen ist, die über eine Motorlagerung (74) angetrieben
wird, wobei die Motorlagerung (74) angehoben wird, wobei die Motorlagerung (74) mit
der Drehsäule (24) fest verbunden und über diesen verschwenkbar ist, so dass ein Verriegelungshebel
(58), der mit der Motorlagerung (74) schwenkbar verbunden ist, aus einer Übertotpunktstellung
(w) in eine freie Stellung überführbar ist.