[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kehrvorrichtung mit lösbar anordenbaren Kehrelementen
sowie ein Befestigungssystem für Kehrelemente an einer maschinell angetriebenen Kehrmaschine.
Die Kehrvorrichtung ist insbesondere zur Anordnung an einer Kehr- oder Reinigungsmaschine
ausgebildet. Die Kehrvorrichtung ist insbesondere als Tellerbesen, vorzugsweise zur
Beseitigung von Wildkraut und/oder von anderweitigem Bewuchs auf befestigten Flächen
ausgebildet. Die Kehrvorrichtung und das Befestigungssystem stellen ein Schnellwechselsystem
zum zügigen Auswechseln verschleißender Kehrelemente der Kehrvorrichtung zur Verfügung.
Hintergrund
[0002] Für die Beseitigung von Wildkraut auf befestigten Flächen, insbesondere im Bereich
von Bordsteinen, auf gepflasterten Wegen oder Plätzen kommen gesondert für diesen
Einsatzzweck vorgesehene Kehrvorrichtungen zum Einsatz. Gängige Kehrvorrichtungen
sind hierbei als Tellerbesen mit einem maschinell antreibbaren sowie drehbar an einer
Reinigungs- oder Kehrmaschine anordenbaren Teller ausgebildet. An dem drehbaren Teller
sind einzelne Aufnahmen zur Befestigung von als Drahtbündel oder als Borstenbüschel
ausgestalteten Kehrelementen vorgesehen.
[0003] Eine derartige Kehrvorrichtung mit auswechselbar am drehbaren Teller angeordneten
Kehrelementen ist beispielsweise aus der
EP 0 740 915 A2 bekannt. Zur lösbaren Halterung einzelner Bürsten an einer Trägerscheibe sind hier
diverse Buchsen vorgesehen, die sämtlichst mit jeweils einem federbeaufschlagten Stoppglied
versehen sind. Das nach Art eines verschiebbaren Stifts ausgestaltete Stoppglied ist
hierbei ausschließlich unter Zuhilfenahme eines speziellen Werkzeugs in eine Freigabestellung
überführbar, in welcher die jeweilige Bürste von der Trägerscheibe gelöst und ausgewechselt
werden kann.
[0004] Die gesonderte Handhabung einer Vielzahl von Verriegelungselementen mittels eines
gesonderten Werkzeugs ist ferner recht langwierig und arbeitsintensiv zum gleichzeitigen
Auswechseln vieler Bürsten am Teller.
[0005] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine insoweit verbesserte
Befestigungsanordnung, eine verbesserte Kehrvorrichtung und hierfür vorgesehene Kehrelemente
für eine Kehr- oder Reinigungsmaschine bereitzustellen, die ein besonders einfaches
Auswechseln verschlissener Kehrelemente ermöglichen, die besonders kostengünstig herstellbar
sind, die ferner besonders wartungsarm und nur wenig störanfällig ausgestaltet sind.
Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungen
[0006] Die Erfindung betrifft in einem Aspekt eine Befestigungsanordnung zur lösbaren Anordnung
zumindest eines Kehrelements an einer maschinell angetriebenen Kehrmaschine. Die Befestigungsanordnung
ist insbesondere zur Anbringung und Befestigung an einem an der Kehrmaschine drehbar
anordenbaren Träger vorgesehen. Mitunter kann die Befestigungsanordnung auch einen
solchen Träger umfassen.
[0007] Die Befestigungsanordnung weist zumindest eine längserstreckte Befestigungseinrichtung
zur lösbaren Befestigung eines längserstreckten Kehrelements auf. Sie kann auch mehrere
identisch ausgestaltete Befestigungseinrichtungen umfassen, welche dazu ausgestaltet
sind, in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen verteilt am Träger der Kehrmaschine
angeordnet zu werden. An jeder der Befestigungsanordnung ist jeweils ein Kehrelement
lösbar befestigbar.
[0008] Das an der Befestigungseinrichtung der Befestigungsanordnung lösbar anordenbare Kehrelement
weist an einem proximalen Endabschnitt eine Befestigungsstruktur auf.
[0009] Die Befestigungseinrichtung der Befestigungsanordnung weist eine längserstreckte
Geometrie auf. Sie weist ferner an einem distalen Endabschnitt eine Aufnahme für das
Kehrelement auf. Mit ihrem distalen Endabschnitt kann die Befestigungseinrichtung
von einer Unterseite des Trägers hervorstehen. Sie kann aber auch flächenbündig in
die Unterseite des Trägers integriert sein oder in einer Ausnehmung an der Unterseite
des Trägers angeordnet sein.
[0010] Im vorliegenden Kontext werden die Begriffe distal oder distale Richtung als ein
der zu reinigenden Fläche zugewandtes Ende oder eine der zu reinigenden Fläche zugewandte
Richtung betrachtet. Die Begriffe proximal oder proximale Richtung weisen in die entgegengesetzte
Richtung, d. h. in eine der zu reinigenden Fläche abgewandte Richtung.
[0011] Das an der Befestigungseinrichtung werkzeuglos lösbar befestigbare Kehrelement weist
an einem proximalen Endabschnitt, welcher im Betrieb des Kehrelements einer zu reinigende
Fläche abgewandt ist, eine Befestigungsstruktur auf.
[0012] Die Befestigungsanordnung ist ferner mit einem Kupplungselement ausgestattet, welches
in der Aufnahme der Befestigungseinrichtung zwischen einer proximalen Sicherungsstellung
und einer distalen Lösestellung längsverschieblich geführt ist. Das Kupplungselement
weist dabei eine mit der Befestigungsstruktur des Kehrelements korrespondierende Gegenbefestigungsstruktur
auf. Die Befestigungsstruktur und die Gegenbefestigungsstruktur können insbesondere
formschlüssig ineinandergreifen und sind miteinander in Wirkverbindung bringbar.
[0013] Die Befestigungsstruktur und die Gegenbefestigungsstruktur weisen insbesondere formschlüssig
ineinandergreifende Geometrien auf, mittels derer das längserstreckte Kehrelement
mit seinem proximalen Endabschnitt am distalen Endabschnitt des Kupplungselements
der Kehrvorrichtung lösbar befestigbar ist.
[0014] Durch die Verschiebbarkeit des Kupplungselements relativ zur fest mit dem Träger
verbindbaren Befestigungseinrichtung kann das über die Befestigungsstruktur mit der
Gegenbefestigungsstruktur am Kupplungselement angeordnete Kehrelement zusammen mit
dem Kupplungselement zwischen der proximalen Sicherungsstellung und der distalen Lösestellung
relativ zur Befestigungseinrichtung verschoben werden. Es ist hierbei insbesondere
vorgesehen, dass mit Erreichen der Lösestellung die mit der Befestigungsstruktur in
Eingriff stehende Gegenbefestigungsstruktur des Kupplungselements in distale Richtung
von der Aufnahme der Befestigungseinrichtung hervorsteht.
[0015] Durch die Längsverschieblichkeit des Kupplungselements relativ zur Befestigungseinrichtung
kann die Gegenbefestigungsstruktur in distale Richtung aus der Aufnahme der Befestigungseinrichtung
herausgeführt werden. Befinden sich die Befestigungsstruktur und die Gegenbefestigungsstruktur
außerhalb der Aufnahme der Befestigungseinrichtung können die Befestigungsstruktur
und Gegenbefestigungsstruktur voneinander entkoppelt und dementsprechend gelöst werden.
[0016] Die Befestigungsstruktur des Kehrelements und die Gegenbefestigungsstruktur des Kupplungselements
sind derart ausgestaltet, dass sie, solange sie innerhalb der Aufnahme der Befestigungseinrichtung
angeordnet sind, nicht voneinander lösbar bzw. nicht entkoppelbar sind.
[0017] Zum Verbinden als auch zum Lösen der Befestigungsstruktur an der Gegenbefestigungsstruktur
ist es erforderlich, die Gegenbefestigungsstruktur in einen Bereich außerhalb der
Aufnahme der Befestigungseinrichtung zu verlagern. Dies kann durch die Längsverschiebung
des Kupplungselements aus der proximalen Sicherungsstellung in die distale Lösestellung
erfolgen.
[0018] In der proximalen Sicherungsstellung ist der wechselseitige Eingriff von Befestigungsstruktur
und Gegenbefestigungsstruktur fixiert und gesichert. Mit dem in Sicherungsstellung
befindlichen Kupplungselement wird ein Lösen von Befestigungsstruktur und Gegenbefestigungsstruktur
effektiv verhindert. Ein wechselseitiges Lösen von Befestigungsstruktur und Gegenbefestigungsstruktur
ist ausschließlich mit dem sich in Lösestellung befindlichen Kupplungselement möglich.
[0019] Die Aufnahme der Befestigungseinrichtung umschließt die Gegenbefestigungsstruktur
zumindest abschnittsweise wenn sich das Kupplungselement in seiner Sicherungsstellung
befindet. Bevorzugt umschließt die Aufnahme der Befestigungseinrichtung zumindest
denjenigen Teilbereich der Gegenbefestigungsstruktur, welcher mit der Befestigungsstruktur
des Kehrelements in und/oder außer Eingriff bringbar ist. Mit einer von der Gegenbefestigungsstruktur
gehaltenen bzw. mit der Gegenbefestigungsstruktur in Eingriff befindlichen Befestigungsstruktur
kann das in Schließstellung befindliche Kupplungselement ein Lösen des Kehrelements
von der Befestigungseinrichtung unterbinden.
[0020] Die Gegenbefestigungsstruktur der Befestigungseinrichtung ist bei einem sich in Lösestellung
befindlichen Kupplungselement von außen zugänglich. Die Gegenbefestigungsstruktur
ist insbesondere für die Befestigungsstruktur des Kehrelements dann zugänglich, wenn
sich das Kupplungselement in der distalen Lösestellung befindet.
[0021] Das Kehrelement bzw. seine Befestigungsstruktur kann eine radialsymmetrische Geometrie,
beispielsweise in Form einer annähernd zylindrischen Sicherungsbuchse aufweisen. Im
vorliegenden Kontext ist eine Axialrichtung mit der Längsrichtung der Kehrelemente
bzw. mit der Längsrichtung der hierfür vorgesehenen Befestigungseinrichtungen gleichzusetzen.
Die Axial- oder Längsrichtung kann, muss aber nicht mit einer Drehachse des drehbaren
und maschinengetriebenen Trägers zusammenfallen.
[0022] Es ist insbesondere vorgesehen, dass sich die Befestigungseinrichtung unter einem
vorgegebenen Winkel schräg nach außen und nach unten vom drehbaren tellerartigen Träger
weg erstreckt. Es sind aber auch Ausgestaltungen denkbar, bei welchen sich eine Längsachse
der Befestigungseinrichtungen und der hieran befestigten Kehrelemente parallel zur
Drehachse des Trägers erstrecken.
[0023] Es ist nach einer Ausführungsform insbesondere vorgesehen, dass das Kupplungselement
in Axialrichtung oder in Längsrichtung zwischen der Lösestellung und der Sicherungsstellung
an der Befestigungseinrichtung geführt ist. Hingegen sind die Befestigungsstruktur
und die Gegenbefestigungsstruktur entlang einer hiervon abweichenden Richtung in Eingriff
als auch außer Eingriff bringbar. Die Befestigungsstruktur und die Gegenbefestigungsstruktur
sind typischerweise als Formschlussmittel ausgestaltet, die bezogen auf die Axial-
oder Längsrichtung der Befestigungseinrichtung in Radialrichtung und/oder in Tangential-,
das heißt in Umfangsrichtung, miteinander in Eingriff und/oder auch außer Eingriff
bringbar sind.
[0024] Ein In-Eingriff- oder Außer-Eingriffbringen von Befestigungsstruktur und Gegenbefestigungsstruktur
ist insbesondere ausschließlich bei einem sich in Lösestellung, das heißt in distal
vorgeschobener Stellung befindlichen Kupplungselement möglich. Die Befestigungsstruktur
und die Gegenbefestigungsstruktur sind insbesondere zur Bildung einer in Axialrichtung
wirkenden formschlüssigen Verbindung ausgestaltet. In Axialrichtung, das heißt in
Längsrichtung der Befestigungseinrichtung bzw. in Längsrichtung des Kehrelements auf
das Kehrelement einwirkende Kräfte im Betrieb der Kehrmaschine werden über die Befestigungsstruktur
in die hiermit in Eingriff stehende Gegenbefestigungsstruktur und damit auch in das
Kupplungselement eingeleitet.
[0025] Eine Montage- oder Demontagebewegung für die Kehrelemente an der Befestigungseinrichtung
bzw. an dem Kupplungselement verläuft typischerweise senkrecht oder schräg zur Längsrichtung
der Befestigungseinrichtung bzw. senkrecht oder schräg zur axialen Führung des Kupplungselement
an der Befestigungseinrichtung, so etwa in Radialrichtung.
[0026] Nach einer Weiterbildung ist die Gegenbefestigungsstruktur an einem distalen Endabschnitt
des Kupplungselements angeordnet oder ausgebildet. In Lösestellung steht die Gegenbefestigungsstruktur
des Kupplungselements vom distalen Endabschnitt der Befestigungseinrichtung hervor.
In Lösestellung ist die Gegenbefestigungsstruktur in einen Bereich außerhalb der Aufnahme
der Befestigungseinrichtung verlagert, in welcher die Befestigungsstruktur des Kehrelements
mit der Gegenbefestigungsstruktur in Eingriff bringbar ist. Dadurch dass die Gegenbefestigungsstruktur
am distalen Endabschnitt des Kupplungselements angeordnet ist kann zur Verlagerung
der Gegenbefestigungsstruktur in einen Bereich außerhalb der Aufnahme der Befestigungseinrichtung
eine vergleichsweise geringfügige axiale Verschiebebewegung des Kupplungselements
bereits ausreichend sein.
[0027] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Befestigungseinrichtung eine zumindest
bereichsweise hohl ausgestaltete längserstreckte Befestigungshülse auf, die mit einem
proximalen Endabschnitt eine Durchgangsöffnung des Trägers durchsetzt. Mit ihrem distalen
Endabschnitt steht die Befestigungshülse typischerweise von der Unterseite des Trägers
hervor. Der distale Endabschnitt der Befestigungshülse bildet insoweit die Aufnahme
der Befestigungseinrichtung. Die Befestigungshülse kann als zylindrische oder als
ovale Hülse ausgestaltet sein. Sie weist typischerweise eine in Umfangsrichtung vollständig
geschlossene oder ausnehmungsfreie Seitenwand auf, welche das Kupplungselement in
seiner Sicherungsstellung in Umfangsrichtung vollständig umschließt.
[0028] Dadurch dass die Befestigungshülse mit ihrem proximalen Endabschnitt eine Durchgangsöffnung
des Trägers durchsetzt, ist sie von einer Oberseite des Trägers zugänglich. Insbesondere
kann das in oder an der Befestigungshülse längsverschieblich geführte Kupplungselement
mit einem proximalen Endabschnitt vom proximalen Endabschnitt der Befestigungshülse
oder der Befestigungseinrichtung hervorstehen. Auf diese Art und Weise ist eine Verschiebung
des Kupplungselements aus der Sicherungsstellung in die distale Lösestellung von der
Oberseite des Trägers her initiierbar oder ausführbar. Dies erweist sich im praktischen
Umgang der Befestigungsanordnung, insbesondere unter ergonomischen Gesichtspunkten
als vorteilhaft.
[0029] Es ist ferner denkbar, dass die Befestigungshülse mit ihrem proximalen Endabschnitt
an der Durchgangsöffnung des Trägers angeordnet ist. Beispielsweise kann die Durchgangsöffnung
des Trägers ein Innengewinde aufweisen und der proximale Endabschnitt, welcher in
der Durchgangsöffnung des Trägers zu liegen kommt, kann ein hiermit korrespondierendes
Außengewinde aufweisen. Es ist ferner denkbar, dass der proximale Endabschnitt der
Befestigungseinrichtung bzw. der Befestigungshülse die Durchgangsöffnung des Trägers
vollständig durchsetzt und mit einem Gewindeabschnitt oder einer vergleichbaren Befestigungs-
oder Sicherungsstruktur oberhalb der Oberseite des Trägers 12 zu liegen kommt und
dort mit einem Gegenbefestigungselement, beispielsweise einer Schraubenmutter verschraubbar
ist.
[0030] Die Befestigungshülse ist insbesondere als zylindrische oder ovale Hülse ausgestaltet.
Sie weist an ihrem distalen Endabschnitt, das heißt dem an der Befestigungseinrichtung
montierten Kehrelement zugewandt, einen Sicherungsraum auf, welcher die Gegenbefestigungsstruktur,
mithin auch die hiermit in Eingriff stehende Befestigungsstruktur eng umschließt.
Durch jenes Umschließen in Umfangsrichtung wird jegliche Relativbewegung der Befestigungsstruktur
relativ zur Gegenbefestigungsstruktur in der Ebene senkrecht zur Längsrichtung des
Kehrelements bzw. senkrecht zur Längsrichtung der Befestigungseinrichtung wirksam
verhindert.
[0031] Nach einer Weiterbildung steht ein proximaler Endabschnitt des Kupplungselements
in der Sicherungsstellung in Längsrichtung von einem proximalen Endabschnitt der Befestigungseinrichtung
hervor. Wenn die Befestigungseinrichtung, insbesondere die Befestigungshülse mit ihrem
proximalen Endabschnitt eine Durchgangsöffnung des Trägers von unten, d. h. von distal
nach proximal durchsetzt steht der proximale Endabschnitt des Kupplungselements oder
ein hieran angeordneter Fortsatz in der Sicherungsstellung auch von einer Oberseite
des Trägers hervor. Der Endabschnitt des Kupplungselements oder des Fortsatzes ist
auf diese Art und Weise besonders einfach und intuitiv zum Überführen in die distale
Lösestellung herunterdrückbar, bzw. in distale Richtung verschiebbar. Insbesondere
kann der Endabschnitt des Kupplungselements oder der Fortsatz gegenüber der Befestigungseinrichtung
bzw. gegenüber der Befestigungshülse radial verbreitert sein und insoweit eine proximale
Kraftaufnahmefläche bereitstellen. Dies ermöglicht ein besonders intuitives werkzeugloses
Herunterdrücken des Kupplungselements zum Überführen desselben in die distale Lösestellung.
[0032] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Kupplungselement, entgegen der Kraft einer
Feder von der Sicherungsstellung in die Lösestellung überführbar. Mit anderen Worten
wird das Sicherungselement durch die Kraft der Feder in der Sicherungsstellung gehalten.
Hierdurch wird ein unbeabsichtigtes Lösen des Kehrelements von der Befestigungseinrichtung
blockiert. Die Feder kann als Druckfeder oder als Zugfeder ausgestaltet sein. Sie
kann beispielsweise eine schraubenförmige Geometrie aufweisen.
[0033] Sie kann insbesondere in einen radialen Zwischenraum zwischen der Außenseite des
Kupplungselements und einer Innenseite der Befestigungseinrichtung, insbesondere der
Befestigungshülse angeordnet sein. Die Feder kann sich mit gegenüberliegenden axialen
Enden einerseits an der Befestigungseinrichtung und andererseits am Kupplungselement
abstützen oder hieran angeordnet bzw. fixiert sein.
[0034] Mittels der Feder kann ein besonders intuitiv und leicht zu bedienendes Befestigungssystem
bereitgestellt werden, welches eine werkzeuglose Montage als auch Demontage von Kehrelementen
an entsprechenden Befestigungseinrichtungen ermöglicht.
[0035] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist eine der Befestigungsstruktur und Gegenbefestigungsstruktur
einen Schaftabschnitt und in Längsrichtung hieran angrenzend einen radial erweiterten
Kopf auf. Der Kopf ist in eine an der anderen von Befestigungsstruktur und Gegenbefestigungsstruktur
vorgesehene Aussparung einführbar. Es ergeben sich hierfür zwei unterschiedliche Ausführungsformen.
Befindet sich der radial erweiterte Kopf an der Befestigungsstruktur, so ist die Gegenbefestigungsstruktur
mit einer hiermit korrespondierenden Aussparung versehen. Befindet sich der radial
erweiterte Kopf an der Gegenbefestigungsstruktur, so ist die Befestigungsstruktur
mit einer hiermit korrespondierenden Aussparung versehen.
[0036] Für ein lösbares Befestigen des Kehrelements an der Befestigungseinrichtung weist
entweder das Kehrelement oder die Befestigungseinrichtung einen radial erweiterten
Kopf auf. Der jeweils andere Partner von Befestigungseinrichtung und Kehrelement weist
dabei die zur Aufnahme des Kopfs vorgesehene Aussparung auf.
[0037] Der axial an den Kopf angrenzende Schaftabschnitt weist einen geringeren Durchmesser
bzw. eine geringere Radialerstreckung als der Kopf auf. Der Kopf befindet sich je
nach Ausführungsform entweder an einem distalen Endabschnitt der Gegenbefestigungsstruktur
oder an einem proximalen Endabschnitt der Befestigungsstruktur. Der Schaftabschnitt
ist jeweils um die Axialerstreckung des Kopfs vom axialen Ende der betreffenden Befestigungsstruktur
oder Gegenbefestigungsstruktur beabstandet.
[0038] Ist beispielsweise die Befestigungsstruktur des Kehrelements mit dem Kopf und dem
Schaftabschnitt ausgestattet, so bildet der Kopf zugleich den proximalen Endabschnitt
des Kehrelements. Es ist aber auch umgekehrt denkbar, dass ein distales Ende der Gegenbefestigungsstruktur
mit dem radial erweiterten Kopf versehen ist.
[0039] Nach einer weiteren Ausgestaltung hiervon weist die Aussparung an einem stirnseitigen
Ende der Gegenbefestigungsstruktur, bzw. der Befestigungsstruktur einen radial verjüngten
teilkreisförmigen Halsabschnitt auf, welcher zur Aufnahme des Schaftabschnitts ausgebildet
ist. Befindet sich die Aufnahme beispielsweise an der Befestigungseinrichtung, mithin
an der Gegenbefestigungsstruktur, so weist das distale Ende der Befestigungsstruktur
den durchmesserverjüngten Halsabschnitt auf. Der lichte Durchmesser des Halsabschnitts
ist hierbei zumindest so groß wie der Außenradius oder der Außendurchmesser des Schaftabschnitts.
[0040] Mit Erreichen einer Montagestellung befindet sich der radial verjüngte Schaftabschnitt
innerhalb des radial verjüngten teilkreisförmigen Halsabschnitts. Radial verjüngt
meint hierbei eine innenliegende Formschlussstruktur der betreffenden Gegenbefestigungsstruktur
oder Befestigungsstruktur.
[0041] Nach einer Weiterbildung geht der besagte Halsabschnitt in Längsrichtung in einen
radial erweiterten Kopfabschnitt über, welcher zur Aufnahme des Kopfs der jeweils
anderen Befestigungs- oder Gegenbefestigungsstruktur ausgebildet ist.
[0042] Befindet sich der radial erweiterte Kopf an der kehrelementseitigen Befestigungsstruktur,
so ist die Aufnahme an der trägerseitig vorzusehenden Befestigungseinrichtung ausgebildet.
Im Übergang vom Schaftabschnitt zum radial erweiterten Kopf ist dann eine in distale
Richtung weisende Anlagefläche ausgebildet, welche in einer Hinterschneidung, respektive
an einer in proximale Richtung weisenden Anlagefläche im Übergangsbereich von Halsabschnitt
und Kopfabschnitt der Aussparung zur Anlage bringbar ist.
[0043] Die wechselseitige Anlagestellung jener distalen und proximalen Anlagenflächen bewirkt
eine axiale Sicherung der Befestigungsstruktur an der Gegenbefestigungsstruktur, mithin
eine axiale Sicherung des Kehrelements am Kupplungselement.
[0044] Es ist aber auch umgekehrt denkbar, dass das Kupplungselement mit dem radial verbreiterten
Kopf und dem hieran angrenzenden Schaftabschnitt versehen ist, während das Kehrelement
eine hiermit korrespondierende Aussparung aufweist. Das Kupplungselement ist dabei
stets verschiebbar an der Befestigungseinrichtung angeordnet.
[0045] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist eine die Aussparung radial begrenzende Seitenwand
eine seitliche Ausnehmung auf auf, die zur Aufnahme des Kopfes und des Schaftabschnitts
ausgebildet ist. Die Ausnehmung erstreckt sich in Axialrichtung betrachtet über den
gesamten Halsabschnitt und zumindest bereichsweise auch oder sogar vollständig über
den Kopfabschnitt der Aussparung. Das Vorsehen einer seitlichen Ausnehmung, etwa in
einer die Aussparung bildenden Seitenwand der Gegenbefestigungsstruktur oder Befestigungsstruktur,
so z.B. in einer Seitenwand des Kupplungselements, ermöglicht ein besonders einfaches
formschlüssiges Einsetzen von Kopf und Schaftabschnitt in die Aussparung bei einem
sich in Lösestellung befindlichen Kupplungselement. Die Ausnehmung erstreckt sich
ferner bis in eine Stirnwand am Längsende der die Aussparung aufweisenden Befestigungsstruktur
oder Gegenbefestigungsstruktur.
[0046] Das Kupplungselement ist in Lösestellung zumindest so weit vorgeschoben, dass es
die Aussparung zumindest bis in den Kopfabschnitt freigibt. Das Kupplungselement ist
in distale Richtung bis zum Erreichen der Lösestellung derart weit verschiebbar, dass
es die Ausnehmung im Bereich des Halsabschnitts als auch im Bereich des Kopfabschnitts
der Aussparung von außen zugänglich macht und insoweit frei gibt.
[0047] Die seitliche Ausnehmung weist einen lichten Durchmesser oder einen Teilkreisabschnitt
in der Seitenwand der Aussparung auf, welcher in Tangential- oder Radialrichtung größer
ist als der jeweils betreffende Außendurchmesser des Kopfs bzw. des axial hieran angrenzenden
Schaftabschnitts. Auf diese Art und Weise wird ein seitliches bzw. radiales Einsetzen
von Kopf- und Schaftabschnitt in die Aussparung ermöglicht.
[0048] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist insbesondere vorgesehen, dass der Kopf an der
Befestigungsstruktur und die Aussparung an der Gegenbefestigungsstruktur ausgebildet
sind. Demnach befindet sich auch der Schaftabschnitt an der Befestigungsstruktur,
mithin am proximalen Endabschnitt des Kehrelements. Der Halsabschnitt der Aussparung
befindet sich an einem distalen Ende und somit axial angrenzend an dem Kopfabschnitt
der Aussparung des Kupplungselements.
[0049] Da es sich bei dem Kehrelement um ein Verschleißteil handelt, erweist es sich als
besonders vorteilhaft, den geometrisch vergleichsweise einfach herzustellenden Kopf
und den Schaftabschnitt am Kehrelement vorzusehen und die mit einer Aussparung ausgestattete
Gegenbefestigungsstruktur an dem Kupplungselement auszugestalten. Es sind grundsätzlich
aber auch umgekehrte Anordnungen von Befestigungsstruktur und Gegenbefestigungsstruktur
denkbar, wobei die mit dem Kopf und dem Schaftabschnitt versehene Befestigungsstruktur
an dem Kupplungselement ausgebildet ist und die mit der Aussparung versehene Gegenbefestigungsstruktur
am proximalen Endabschnitt des Kehrelements ausgebildet ist.
[0050] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Gegenbefestigungsstruktur des Kupplungselements
in der Sicherungsstellung vollständig in der Aufnahme der Befestigungseinrichtung
angeordnet. Die Gegenbefestigungsstruktur, mithin auch die hiermit in Eingriff stehende
Befestigungsstruktur ist in der Sicherungsstellung in Umfangsrichtung vollständig
von der Seitenwand der Befestigungshülse umschlossen bzw. verdeckt. In Sicherungsstellung
verdeckt und verschließt die Befestigungshülse die seitliche Aussparung der Gegenbefestigungsstruktur.
Somit blockiert die Befestigungshülse eine in Radialrichtung gerichtete Relativbewegung
von Befestigungsstruktur und Gegenbefestigungsstruktur. Das Kehrelement ist somit
formschlüssig an der Befestigungseinrichtung fixiert.
[0051] Für jede denkbare Ausgestaltung ist in Befestigungs- bzw. Sicherungsstellung des
Kupplungselements vorgesehen, dass eine die Aussparung radial nach außen abschließende
Seitenwand der Gegenbefestigungsstruktur stets von einer Innenseite des distalen Endabschnitts
der Befestigungseinrichtung, mithin der Befestigungshülse umschlossen ist.
[0052] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Befestigungseinrichtung, mithin die Befestigungshülse
von ihrem distalen Endabschnitt in Längsrichtung versetzt einen radial nach innen
ragenden Flanschabschnitt auf, in oder an welchem das Kupplungselement längsverschieblich
geführt ist. Der Flanschabschnitt kann hierbei eine Doppelfunktion erfüllen. So kann
mittels des von der Innenseite radial nach innen ragenden Flanschabschnitts das Kupplungselement
verkippungsfrei in einem vorgegebenen radialen Abstand zur Innenseite der Befestigungseinrichtung
axial geführt werden. Axial versetzt zum Flanschabschnitt bzw. axial angrenzend an
den Flanschabschnitt kann zwischen der Außenseite des Kupplungselements und der Innenseite
der Befestigungseinrichtung, sprich der Innenseite der Befestigungshülse ein Ringspalt
gebildet sein. In jenem Ringspalt kann beispielsweise die Feder angeordnet sein, mittels
welcher das Kupplungselement in der Sicherungsstellung gehalten wird. Das Kupplungselement
ist entgegen der Wirkung der Feder aus der Sicherungsstellung in die Lösestellung
überführbar.
[0053] Des Weiteren kann der radial nach innen ragende Flanschabschnitt der Befestigungseinrichtung
zugleich auch einen axialen Endanschlag bilden. Der Flanschabschnitt kann als proximaler
Endanschlag ausgestaltet sein, welcher das Kupplungselement in der proximalen Sicherungsstellung
hält. Erreicht das Sicherungselement etwa durch Beaufschlagung der von der Feder ausgehenden
Federkraft die proximale Sicherungsstellung, kann der nach innen ragende Flanschabschnitt
der Befestigungseinrichtung mit einem hiermit korrespondierenden Endanschlag, beispielsweise
mit einer Anlageschulter an der Außenseite das Kupplungselements zusammenwirken, sodass
das Kupplungselement nicht über die Sicherungsstellung hinaus in proximale Richtung
relativ zur Befestigungseinrichtung bewegbar ist.
[0054] In einer weiteren Ausgestaltung stützt sich ein distales Ende der Feder an einer
proximalen Seite des Flanschabschnitts ab. Die Feder ist insoweit in einem Sicherungsraum
angeordnet, welcher zugleich einen proximalen Endabschnitt der Befestigungseinrichtung
bildet.
[0055] Die Feder ist typischerweise als Druckfeder ausgestaltet. Sie ist entgegen einer
Rückstellkraft axial komprimierbar. Die Feder kann eine schraubenförmige oder helixartige
Geometrie aufweisen. Sie kann sich innerhalb eines zwischen Befestigungseinrichtung
und Kupplungselement gebildeten zylinderförmigen Ringspalts befinden.
[0056] Nach einer weiteren Ausgestaltung stützt sich ein proximales Ende der Feder am Boden
einer Sicherungsbuchse ab, welche am Kupplungselement angeordnet ist. Die Sicherungsbuchse
umschließt zumindest einen axialen Abschnitt des Kupplungselements. Die Sicherungsbuchse
kann ebenfalls einen etwa zylindrischen Ringspalt mit der Befestigungseinrichtung
bilden. Sie kann in distaler Richtung offen sein. Die Sicherungsbuchse selbst ist
axial an dem Kupplungselement befestigbar. Sie kann zum Zwecke der Montage oder Demontage
auch lösbar an dem Kupplungselement fixiert sein.
[0057] Die Sicherungsbuchse kann eine axiale Durchgangsöffnung aufweisen, durch welche sich
ein proximaler Endabschnitt des Kupplungselements hindurch erstreckt. Auf diese Art
und Weise ist das proximale Ende des Kupplungselements von außen zugänglich, insbesondere
um das Kupplungselement von oben nach unten entgegen der Federkraft aus der Sicherungsstellung
in die Lösestellung zu überführen.
[0058] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Sicherungsbuchse an einem
proximalen Endabschnitt der Befestigungseinrichtung, bzw. der Befestigungshülse längsverschieblich
bzw. axial geführt ist. Ein Außenradius bzw. ein Außenquerschnitt der Sicherungsbuchse
kann hierbei einem Innenradius bzw. dem Innenquerschnitt am proximalen Ende der Befestigungseinrichtung,
bzw. der Befestigungshülse entsprechen.
[0059] Die Sicherungsbuchse kann beispielsweise mittels eines Sicherungselements, welches
etwa in Form eines Sicherungsstifts oder eines Sicherungsrings ausgebildet sein kann,
am Kupplungselement axial fixiert sein. Das Sicherungselement kann beispielsweise
das Kupplungselement in Radialrichtung durchsetzen und vom Außenrand oder von der
Seitenwand des Kupplungselements hervorstehen. Das zumindest an seinem proximalen
Ende stabförmig oder schaftartig ausgestaltete Kupplungselement kann eine radiale
Durchgangsöffnung oder eine Ringnut für das Sicherungselement aufweisen, durch welche
ein Sicherungsstift hindurchsteckbar bzw. in welcher in Sicherungsring axial fixierbar
ist.
[0060] Das Sicherungselement kann als proximaler Endanschlag für die ansonsten axial verschiebbar
an der Außenseite des Kupplungselements gelagerte Sicherungsbuchse fungieren. Die
sich axial zwischen Sicherungsbuchse und dem Flansch der Befestigungseinrichtung erstreckende
Feder sorgt für eine gewisse Vorspannung, sodass einerseits das Kupplungselement mit
einem radial nach außen ragenden Flanschabschnitt an einem distalen Endanschlag der
Befestigungseinrichtung anliegt und andererseits das Kupplungselement durch die Feder
in proximale Richtung gegen das Sicherungselement gedrückt wird. Hierdurch wird ferner
eine besonders einfache Montage, aber auch für den Wartungsfall möglicherweise vorzusehende
Demontage der Befestigungseinrichtung bereitgestellt.
[0061] Es ist ferner vorgesehen, dass ein auf der proximalen Seite des Flanschabschnitts
liegender Bereich der Sicherungseinrichtung, insbesondere der Sicherungshülse sowohl
in Lösestellung als auch in Sicherungsstellung des Kupplungselements axial mit der
Sicherungsbuchse überlappt. Insoweit kann eine Verschiebebewegung des Kupplungselements
von der Sicherungsstellung in die Lösestellung nicht nur vom Flanschabschnitt, sondern
auch von der Sicherungsbuchse geführt werden. Das Kupplungselement ist insoweit zweifach
und axial beabstandet an der Befestigungseinrichtung geführt, sodass es weitgehend
verkippungsfrei und ohne Verkanten längsverschieblich zwischen der Lösestellung und
der Sicherungsstellung beweglich an der Befestigungseinrichtung gelagert ist.
[0062] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Befestigungsanordnung ein Kehrelement
auf, welches mit seiner Befestigungsstruktur an der Befestigungseinrichtung, insbesondere
an dessen Kupplungselement lösbar befestigt ist.
[0063] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Kehrvorrichtung
zur lösbaren Anordnung zumindest eines Kehrelements an einer maschinell angetriebenen
Kehrmaschine. Die Kehrvorrichtung umfasst zumindest einen drehbar an einer Kehrmaschine
anordenbaren Träger, an welchem zumindest eine zuvor beschriebene Befestigungsanordnung
angeordnet ist. Die Befestigungsanordnung, welche im Wesentlichen aus der zuvor beschriebenen
längserstreckten Befestigungseinrichtung und einem daran verschiebbar angeordneten
Kupplungselement bestehen kann, kann hierbei beispielsweise an der Unterseite des
Trägers angeordnet sein. Es ist insbesondere vorgesehen, dass an der Unterseite des
Trägers mehrere Befestigungseinrichtungen in regelmäßigen Abständen angeordnet sind.
[0064] Nach einem weiteren Aspekt weist die Kehrvorrichtung zumindest ein zuvor beschriebenes
Kehrelement auf, welches an einem proximalen Endabschnitt eine Befestigungsstruktur
aufweist und welches mit der Gegenbefestigungsstruktur des Kupplungselements der Befestigungsanordnung
lösbar verbindbar ist.
[0065] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ferner eine Kehrmaschine mit einer
vorliegend beschriebenen Kehrvorrichtung. Der Träger der Kehrvorrichtung ist hierbei
zum Beispiel lösbar an der Kehrmaschine anordenbar. Es ist auch denkbar, dass der
Träger zumindest bereichsweise in einer Montagestellung an der Kehrmaschine von oben
zugänglich ist, um durch Niederdrücken einzelner Kupplungselemente die jeweilige wechselseitige
Verbindung von Befestigungseinrichtung und Kehrelement zum Auswechseln des Kehrelements
zu lösen.
[0066] Die zuvor beschriebene Befestigungsanordnung kann beispielsweise zum Nachrüsten oder
zum Umkonfigurieren bestehender Kehrvorrichtungen dienen. Sie kann als Umrüst-Bausatz
für bestehende Kehrvorrichtungen fungieren und dementsprechend auch unabhängig von
Trägern für Kehrvorrichtungen bereitgestellt werden.
[0067] Nach einem weiteren Aspekt ist schließlich ein Kehrelement zur lösbaren Befestigung
an einer Befestigungseinrichtung einer zuvor beschriebenen Kehrvorrichtung vorgesehen.
Das Kehrelement weist ein längserstrecktes Kehrbüschel oder Drahtbündel sowie eine
Sockelbuchse auf. In der Sockelbuchse ist ein proximales Ende des Kehrbüschels oder
des Drahtbündels fixiert. An einem dem Kehrbüschel oder Drahtbündel abgewandten proximalen
Endabschnitt weist die Sockelbuchse eine Befestigungsstruktur auf, welche korrespondierend
zu einer Gegenbefestigungsstruktur der Befestigungseinrichtung ausgebildet ist. Die
Befestigungsstruktur des Kehrelements weist entweder
einen Kopf und einen axial hieran angrenzenden Schaftabschnitt auf, wobei der Kopf
gegenüber dem Schaftabschnitt radial erweitert ist, oder die Befestigungsstruktur
weist eine Aufnahme mit einem Halsabschnitt und mit einem axial hieran angrenzenden
Kopfabschnitt auf, wobei der Kopfabschnitt einen größeren radialen Querschnitt als
der Halsabschnitt aufweist.
[0068] Nach einer Variante, bei welcher der Kopf ein proximales Ende der Sockelbuchse bildet
kann der Schaftabschnitt eine radiale Verjüngung oder eine Radialnut in der ansonsten
zylindrisch oder oval ausgestalteten Sockelbuchse darstellen. Für die lösbare Befestigung
des Kehrelements an einer Befestigungseinrichtung ist ein Hinterschneidungsbereich
im Übergang von Kopf und Schaftabschnitt entscheidend, um in Axialrichtung wirkende
Kräfte übertragen bzw. abfangen zu können.
[0069] In der anderen Variante ist denkbar, dass die Sockelbuchse die bereits beschriebene
Aussparung mit einem radial verjüngten Halsabschnitt und einem axial hieran angrenzenden
Kopfabschnitt zur Aufnahme eines an der Befestigungseinrichtung korrespondierend ausgestalteten
Kopfs und Schaftabschnitts aufweist.
[0070] Sämtliche Merkmale und Vorteile zum zuvor bereits im Hinblick auf die Kehrvorrichtung
beschriebenen Kehrelement gelten in gleicher Weise für das isolierte Kehrelement,
welches als Ersatz- und Verschleißteil ausgestaltet ist. Sämtliche im Zusammenhang
zur Kehrvorrichtung und ihr Zusammenwirken mit dem Kehrelement beschriebenen Merkmale
gelten gleichermaßen auch für das einzelne Kehrelement.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0071] Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische und perspektivische Darstellung einer mit mehreren Kehrelementen
bestückten Kehrvorrichtung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch ein an einer Befestigungseinrichtung angeordnetes Kehrelement
mit dem Kupplungselement in Sicherungsstellung,
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 2, jedoch mit dem Kupplungselement in Lösestellung,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer mit einem Kehrelement versehenen Befestigungseinrichtung
mit dem Kupplungselement in Sicherungsstellung,
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig. 4, jedoch mit dem sich in Lösestellung befindlichen Kupplungselement,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung gemäß Fig. 4,
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung gemäß Fig. 5 und
Detaillierte Beschreibung
[0072] In Fig. 1 ist eine Kehrvorrichtung 10 in perspektivischer Darstellung von schräg
unten gezeigt. Die typischerweise als Tellerbesen ausgestaltete Kehrvorrichtung 10
weist einen scheiben- oder ringartig geformten Träger 12 auf. Am Träger 12 sind mehrere
Befestigungsanordnungen 4 für die jeweils lösbare Anordnung eines Kehrelements 20
angeordnet. Jede der Befestigungsanordnung 4 weist eine Befestigungseinrichtung 14,
in Form einer Befestigungshülse 41 auf. Die einzelnen Befestigungsanordnungen 4 sind
über den Umfang verteilt am Träger 12 angeordnet. Der Träger 12 ist typischerweise
lösbar an einer Kehr- oder Reinigungsmaschine anschraubbar. Im Betrieb wird der Träger
12 von der hier nicht explizit gezeigten Kehr- oder Reinigungsmaschine rotierend bewegt.
Eine Drehachse 1 erstreckt sich typischerweise durch das Zentrum der Kehrvorrichtung
10.
[0073] Der Träger 12 kann abweichend von der hier gezeigten Darstellung auch in Form einer
zylindrischen Walze ausgestaltet sein. Einzelne Befestigungseinrichtungen 14 wären
hierbei an einem Außenumfang des Zylinders anzuordnen und entsprechend den hier beschriebenen
Befestigungsmitteln zu befestigen. In Montage- oder Arbeitsstellung an einer Kehr-
oder Reinigungsmaschine wäre der walzenförmige oder zylindrisch ausgestaltete Träger
entlang seiner Zylinderlängsachse drehbar an einer Kehr- oder Reinigungsmaschine gelagert.
Die Befestigungseinrichtungen 14 und daran anordenbare Kehrelemente 20 würden sich
dann im Wesentlichen senkrecht zur Drehachse des Walzenkörpers, d.h. bezogen auf seine
Zylindergeometrie, radial nach außen erstrecken.
[0074] An der Unterseite 9 des in Fig. 1 gezeigten und in Fig. 2 lediglich angedeuteten
Trägers 12 sind mehrere über den Umfang des Trägers 12 verteilt angeordnete Befestigungseinrichtungen
14, jeweils zur Halterung und lösbaren Befestigung auswechselbarer Kehrelemente 20
vorgesehen.
[0075] An dem Träger 12 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel mehrere Befestigungsanordnungen
4 für die lösbare Anordnung zumindest jeweils eines Kehrelements 20 an einer Kehrmaschine
bzw. am Träger 12 vorgesehen. Die Befestigungsanordnungen 4 weisen jeweils eine längserstreckte
Befestigungseinrichtung 14 und ein hierin oder hieran verschiebbar gelagertes Kupplungselement
16 auf.
[0076] Die Befestigungseinrichtungen 14 weisen eine längserstreckte Geometrie auf. Sie erstrecken
sich mit ihrer Längsachse, bzw. mit ihrer Axialrichtung typischerweise unter einem
vorgegebenen Winkel zur Drehachse 1 oder zur Flächennormalen des Trägers 12 radial
nach außen und nach unten. In axialer Verlängerung zu den einzelnen Befestigungseinrichtungen
14 sind jeweils einzelne Kehrelemente 20 hieran auswechselbar angeordnet. Auch diese
erstrecken sich unter einem vorgegebenen Winkel radial nach außen und nach unten von
der Unterseite des Trägers 12.
[0077] Die in den weiteren Darstellungen der Fig. 2 bis 7 nur angedeutete Kehrelemente 20
weisen längserstreckte Borstenbüschel bzw. Drahtbündel 24 auf. An ihrem proximalen
Endabschnitt 2, das heißt dem Träger 12 und den Befestigungseinrichtungen 14 zugewandt,
weisen die einzelnen Kehrelemente 20 jeweils eine Sockelbuchse 22 auf. Die Sockelbuchse
22 kann als Quetsch- oder Presshülse aus Aluminium oder aus einem anderen Metall,
etwa Stahl ausgestaltet sein.
[0078] Sie dient der sicheren Fixierung und Einfassung eines proximalen Endes des Drahtbündels
24. Wie insbesondere in der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 7 gezeigt, weist
die Sockelbuchse 22 an ihrem proximalen Ende 2 einen gegenüber einem Schaftabschnitt
28 radial verbreiterten Kopf 26 auf. Der Kopf 26 schließt in Proximalrichtung mit
einer im Wesentlichen ebenen Stirnfläche 21 ab. An der in Fig. 7 dem Betrachter abgewandten
Unterseite des Kopfes 26 befindet sich eine in distale Richtung gerichtete Anlagefläche
25, über welche der Kopf 26 in den Schaftabschnitt 28 übergeht. Der Schaftabschnitt
28 kann auch als ringförmige Aussparung 27 oder als Ringnut in der Außenseite der
Sockelbuchse 22 betrachtet werden.
[0079] An einem dem Kopf 26 abgewandten distalen Ende geht der Schaftabschnitt 28 in eine
radial verbreiterte Anlageschulter 29 über. Die Anlageschulter 29 definiert sogleich
das axiales Ende eines zur Aufnahme des Drahtbündels 24 vorgesehenen Innenraums der
Sockelbuchse 22.
[0080] Die Sockelbuchse 22 weist insoweit eine Befestigungsstruktur 23 auf, mittels derer
das Kehrelement 20 an den Befestigungseinrichtungen 14 an der Unterseite des Trägers
12 ohne Zuhilfenahme von Werkzeug lösbar fixierbar und besonders einfach auswechselbar
ist. Die Befestigungsstruktur 23 weist im hier gezeigten Ausführungsbeispiel den Sockelabschnitt
28 und den gegenüber dem Sockelabschnitt 28 radial verbreiterten Kopf 26 auf. Sie
ist als eine formschlussbildende Struktur ausgestaltet.
[0081] Während der proximale Endabschnitt 5 des Kehrelements 20 mit einer Befestigungsstruktur
23 versehen ist, weist ein gegenüberliegender distaler Endabschnitt 3 der Befestigungseinrichtung
14 eine hiermit korrespondierende Gegenbefestigungsstruktur 33 auf. Diese und deren
Funktionsweise ist insbesondere in den Figs. 2, 3 und 7 dargestellt. Am distalen Endabschnitt
3 der längserstreckten Befestigungseinrichtung 14 ist eine Aufnahme 49 gebildet. Die
Befestigungseinrichtung 14 weist insbesondere eine zylindrische oder ovale Befestigungshülse
41 auf, die am distalen Endabschnitt 3 eine Aufnahme 49 für das Kehrelement 20 aufweist.
Die Aufnahme 49 ist insbesondere in Längsrichtung zugänglich. Insoweit befindet sie
sich in oder an einer distalen Stirnfläche der Befestigungshülse 41.
[0082] In der Aufnahme 49 der Befestigungseinrichtung 14 ist ferner ein Kupplungselement
16 zwischen einer proximalen Sicherungsstellung S und einer distalen Lösestellung
L längsverschieblich geführt. Das Kupplungselement 16 weist die mit der Befestigungsstruktur
23 korrespondierende Gegenbefestigungsstruktur 33 auf. Dies ist an einem distalen
Endabschnitt 19 des Kupplungselements 16 ausgebildet oder angeordnet.
[0083] Die Gegenbefestigungsstruktur 33 weist insbesondere eine Aussparung 30 auf, in welche
die Befestigungsstruktur in Radialrichtung einführbar ist. Die zum Beispiel in Fig.
7 gezeigte Aussparung 30 weist einen im Querschnitt verjüngten Halsabschnitt 38 und
einen in Axialrichtung hieran angrenzenden, proximal zum Halsabschnitt 38 versetzten
Kopfabschnitt 36 auf. Der Halsabschnitt 38 ragt in eine distale Stirnfläche 39 des
Kupplungselements 16 hinein oder grenzt hieran an
[0084] Die lichte Weite bzw. der Innenquerschnitt des Kopfabschnitts 36 entspricht dem Außenquerschnitt
des Kopfs 26. Die lichte Breite oder der Innenquerschnitt des Halsabschnitts 38 entspricht
der Außenkontur des Schaftabschnitts 28. Die Stirnfläche 39 am distalen Endabschnitt
3 eines Grundkörpers 16 der Befestigungseinrichtung 14 gelangt mit der in proximale
Richtung weisenden Schulter 29 der Sockelbuchse 22 zur Anlage. Ein in proximale Richtung
weisende Anlagefläche 35 im Inneren der Aufnahme 30, nämlich im Übergang vom radial
verjüngten Halsabschnitt 38 in den radial erweiterten Kopfabschnitt 36 gelangt mit
der hierzu korrespondierenden distalen Anlagefläche 25 des Kopfs 26 des Kehrelements
20 zur Anlage.
[0085] Die miteinander in Eingriff stehenden Anlageflächen 25, 35 und 29, 39 bewirken eine
axiale Sicherung der Befestigungsstruktur 23 an der Gegenbefestigungsstruktur 33.
Mithin gelangt ferner auch die in proximale Richtung weisende Stirnfläche 21 der Sockelbuchse
22 an einem in distale Richtung weisenden Boden 32 der Aussparung 30 zur Anlage. Ein
passgenaues Einsetzen des Kopfs 26 in die Aussparung 30 ermöglicht ein weitreichend
verkippungsfreies, hohen mechanischen Belastungen standhaltendes Fixieren der Befestigungsstruktur
23 an oder in der Gegenbefestigungsstruktur 33.
[0086] Wie insbesondere in Fig. 7 ersichtlich, ist eine die Aussparung 30 begrenzende Seitenwand
17 des Kupplungselements 16 mit einer seitlichen Ausnehmung 34 versehen, über welche
der Kopf 26 mit dem axial hieran angrenzenden Schaftabschnitt 28 seitlich und radial
in die Aussparung 30 einführbar ist. Die seitliche Ausnehmung 34 ist nur zugänglich,
wenn sich das an der Befestigungseinrichtung 14 längsverschieblich geführte Kupplungselement
16 in einer in den Fig. 3, 5, 7 gezeigten Lösestellung L befindet.
[0087] Die Befestigungseinrichtung 14, welche in etwa von einer zylindrisch geformten Befestigungshülse
41 gebildet sein kann weist einen Innendurchmesser auf, der größer ist als ein Außendurchmesser
des Kupplungselements 16. Innenseitig und in einem vorgegebenen Abstand zum distalen
Endabschnitt 3 der Befestigungshülse 41 ist ein radial nach innen ragender Flanschabschnitt
44 vorgesehen. Der Flanschabschnitt 44 unterteilt die Befestigungshülse 41 in einem
proximalen oberen Sicherungsraum 43 und in die distale oder untere Aufnahme 49, welches
zugleich auch als Führungsraum für das Kupplungselement 16 dienen kann.
[0088] In der in Fig. 2 im Querschnitt gezeigten Schließ- bzw. Sicherungsstellung S umschließt
die Seitenwand 42 der Befestigungshülse 41 den Überlappungsbereich der Befestigungsstruktur
23 des Kehrelements 20 mit der Gegenbefestigungsstruktur 33 des Kupplungselements
14. In jener Sicherungsstellung S ist die seitliche Ausnehmung 34 von der Befestigungshülse
41 verschlossen, sodass eine Radialbewegung der Befestigungsstruktur 23 gegenüber
der Gegenbefestigungsstruktur 33 blockiert ist. Der Kopf 26 und der Schaftabschnitt
28 sind auf diese Art und Weise in der Aufnahme 30 fixiert.
[0089] Das Kupplungselement 16 steht ferner mit einer Feder 50 in Eingriff. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel stützt sich ein distales Ende 52 der Feder 50 an einer proximalen
Anlagefläche 47 des Flanschabschnitts 44 ab. Die Feder 50 ist vorliegend schraubenförmig
ausgestaltet. Sie ist gegen eine Rückstellkraft axial komprimierbar. In Fig. 3 ist
die axial komprimierte Konfiguration der Feder 50' schematisch gezeigt. Die Feder
50 und ihre Anlage am Flanschabschnitt 44 bewirkt eine proximale Verschiebung des
Kupplungselements 16, sodass dieses unter Federeinwirkung in die Sicherungsstellung
S bewegt bzw. in der Sicherungsstellung S gehalten wird.
[0090] Durch manuelles Aufwenden einer der Rückstellkraft der Feder 50 entgegenwirkenden
Lösekraft kann das Kupplungselement 16 in die in Fig. 3 gezeigte proximale Lösestellung
L verschoben werden, in welcher die seitliche Ausnehmung 34 und die Aussparung 30
der Gegenbefestigungsstruktur 33 in einen Bereich distal vom distalen Endabschnitt
3 der Befestigungseinrichtung 14 verlagert sind.
[0091] Um das Kupplungselement 16 in die Lösestellung L zu überführen ist es vorgesehen,
einen an einem proximalen Endabschnitt 18 des Kupplungselements 16 vorgesehenen Fortsatz
11 in distale Richtung niederzudrücken. Der Fortsatz 11 ist gegenüber einem Schaftabschnitt
des Kupplungselements 16, welches zugleich einen proximalen Endabschnitt des Kupplungselements
16 bildet angeordnet. Er kann beispielsweise mit dem proximalen Endabschnitt 18 des
Kupplungselements 16 verschraubt sein. Gegenüber dem Schaftabschnitt des Kupplungselements
16 ist der Fortsatz 11 tellerartig verbreitert. Er weist eine proximale Betätigungsfläche
11a auf, welche dazu ausgebildet ist, eine vom Endanwender manuell auf den Fortsatz
11 ausgeübte Kraft aufzunehmen. Der Fortsatz 11 und das Kupplungselement 16 sind kraftübertragend
miteinander verbunden. Ein Niederdrücken des Fortsatzes 11 führt zu einer entsprechenden
Axialbewegung des Kupplungselements 16. Sowohl in der Lösestellung L als auch in der
Sicherungsstellung S kann der Fortsatz 11 von einer Oberseite 8 des Trägers 12 hervorstehen.
[0092] Ein proximales Ende 51 der Feder 50 stützt sich gegen einen Boden 61 einer Sicherungsbuchse
60 ab, welche axial versetzt, insbesondere proximal gegenüber dem Flanschabschnitt
44 versetzt am Kupplungselement 16 angeordnet ist. Die Sicherungsbuchse 60 kann eine
topfförmige Geometrie aufweisen. Insbesondere kann sie an ihrem Boden 61 einen radial
nach innen abgestellten Flanschabschnitt aufweisen, mittels welchem sie unmittelbar
an der Außenseite des etwa stabförmigen Kupplungselements 16 anliegt.
[0093] Insoweit bildet die Sicherungsbuchse 60 einen ringförmigen oder zylindrischen nach
unten hin oder in distale Richtung hin offenen Zwischenraum 62 mit der Außenseite
des Kupplungselements 16, in welchem zumindest ein proximaler Bereich der Feder 50
geführt ist. An der Außenseite weist die Sicherungsbuchse 60 eine umlaufende, etwa
zylinderförmige Führungsfläche 63 auf. Diese befindet sich radial innenliegend an
der Innenseite eines proximalen Abschnitts der Befestigungshülse 41.
[0094] Wie aus einem Vergleich der Fig. 2 und 3 hervorgeht, gleitet eine Außenwand bzw.
die Seitenwand 17 des Kupplungselements 16 innen an der Seitenwand 42 der Befestigungshülse
41 entlang. Die Innenwandung der Aufnahme 49 bildet insoweit einen Führungsraum für
das Kupplungselement 16. Das Kupplungselement 16 ist insoweit über die Sicherungsbuchse
60 als auch über den Flanschabschnitt 44 zweifach und axial beabstandet an einer Innenwand
der Befestigungshülse 41 längsverschieblich geführt. Jene mehrfache axiale Führung
ermöglicht ein verkippungsfreies Verschieben des Kupplungselements 16 relativ zur
Befestigungseinrichtung 14.
[0095] Die Sicherungsbuchse 60 kann in besonders einfacher Art und Weise mittels eines Sicherungselements
64, beispielsweise in Form eines Sicherungsstifts oder Sicherungsrings an dem Kupplungselement
16 fixiert sein. Das Sicherungselement 64, welches in den Fig. 2 und 3 lediglich schematisch
angedeutet ist, kann das Kupplungselement 16 beispielsweise in Radialrichtung durchsetzen
und dabei als Sicherungsstift ausgebildet sein. Es kann aber auch in Form eines Sicherungsrings
in einer Ringnut außen am Kupplungselement 16 lösbar fixiert sein.
[0096] Das Sicherungselement 64 steht zumindest geringfügig vom Außenumfang des Kupplungselements
16 hervor. Mit einem proximalen Endabschnitt 65 wird die Sicherungsbuchse 60 unter
Einwirkung der Feder 50 proximal gegen das Sicherungselement gedrückt. Auf diese Art
und Weise sind die Sicherungsbuchse 60 als auch die Feder 50 in proximaler Richtung
am Kupplungselement 16 fixiert. Der Flanschabschnitt 44 der Sicherungshülse 41, insbesondere
seine in distale Richtung weisende Anlagefläche 45 gelangt in der Sicherungsstellung
S mit einer in proximale Richtung weisenden Anlagefläche 31 des Kupplungselements
16 zur Anlage, wie dies aus einem Vergleich der Fig. 2 und 3 hervorgeht.
[0097] Mit Erreichen der Lösestellung L ist entweder vorgesehen, dass die Sicherungsbuchse
60 an der proximalen Anlagefläche 47 des Flanschabschnitts 44 zur Anlage kommt und/oder
das eine in distale Richtung ausgerichtete Unterseite des Fortsatzes 11, welche radial
vom Schaftabschnitt des Kupplungselements 16 hervorsteht am proximalen Endabschnitt
2 der Befestigungseinrichtung 14 zur Anlage gelangt.
[0098] Die Anlagefläche 31 des Kupplungselements 16 kann als eine radial erweiterte Schulter
ausgestaltet sein. Sie befindet sich in einem proximalen Abstand zur Aussparung 30.
Das Kupplungselement 16 kann in einem proximalen Bereich eine stabförmige und gegenüber
einem distalen Bereich radial verjüngte Geometrie aufweisen. Die Anlagefläche 31 im
Übergang vom proximalen radial verjüngten Bereich in den radial erweiterten und die
Aussparung 30 aufweisenden distalen Bereich kann als Endanschlag dienen, welcher an
der distalen Anlagefläche 45 des Flanschabschnitts 44 der Befestigungseinrichtung
14 mit Erreichen der proximalen Sicherungsstellung S zur Anlage gelangt. Diese kann
folglich in proximaler Richtung nicht über die Sicherungsstellung S hinaus bewegt
werden.
[0099] Auf diese Art und Weise sind das Kupplungselement 16 und damit auch die Feder 50
in proximale Richtung an der Befestigungseinrichtung 14 gesichert bzw. fixiert. Zu
Montage- oder Wartungszwecken kann die Sicherungsbuchse 60 in proximale Richtung mit
Unterstützung der Federkraft nach einem Lösen des Sicherungselements 64 nach oben
abgezogen werden. Alsdann kann die Feder 50 nach oben entnommen werden und die Befestigungseinrichtung
14 kann nach unten vom Träger 14 entfernt werden.
[0100] Aus den Darstellungen gemäß Fig. 2 und 3 geht ferner hervor, dass die Befestigungseinrichtung
14 selbst lösbar am Träger 12 der Kehrvorrichtung 10 befestigt sein kann. Der Träger
12 kann hierfür mehrere Durchgangsöffnungen 15 aufweisen. Für die Befestigung der
Befestigungseinrichtung 14 am Träger 12 weist die Befestigungseinrichtung 14 an der
Befestigungshülse 41 am proximalen Endabschnitt 2 einen Gewindeabschnitt 13 auf. Die
Durchgangsöffnung 15 des Trägers 12 ist mit einem hiermit korrespondierenden Gewindeabschnitt
15a versehen. Der Gewindeabschnitt 13 der Befestigungseinrichtung 14 grenzt in distale
Richtung an einem radial verbreiterten Flanschabschnitt 40 an. Der Flanschabschnitt
40 kommt an einer Öffnungsberandung der Durchgangsöffnung 15 an der Unterseite 9 des
Trägers 12 zu liegen.
[0101] Auf diese Art und Weise können einzelne Befestigungseinrichtungen 14 lösbar am Träger
12 befestigt, insbesondere angeschraubt werden. So können einzelne Befestigungseinrichtungen
14 etwa zu Wartungszwecken oder zu Reparaturzwecken individuell ausgetauscht und/oder
einer Wartungsprozedur unterzogen werden. Abweichend hiervon ist ferner denkbar, dass
die zumindest eine Befestigungseinrichtung 14 oder einige der Befestigungseinrichtungen
14 permanent und stoffschlüssig mit dem Träger 12 verbunden sind. Es ist insbesondere
denkbar, dass die Befestigungseinrichtungen 14 oder dass einzelne der hier gezeigten
Befestigungseinrichtungen 14 mit dem Träger 12 verschweißt oder verklebt sind.
Bezugszeichenliste
[0102]
- 1
- Drehachse
- 2
- proximaler Endabschnitt
- 3
- distaler Endabschnitt
- 5
- proximaler Endabschnitt
- 4
- Befestigungsanordnung
- 8
- Oberseite
- 9
- Unterseite
- 10
- Kehrvorrichtung
- 11
- Fortsatz
- 11a
- Betätigungsfläche
- 12
- Träger
- 13
- Gewindeabschnitt
- 14
- Befestigungseinrichtung
- 15
- Durchgangsöffnung
- 15a
- Gewindeabschnitt
- 16
- Kupplungselement
- 17
- Seitenwand
- 18
- Endabschnitt
- 19
- Endabschnitt
- 20
- Kehrelement
- 21
- Stirnfläche
- 22
- Sockelbuchse
- 23
- Befestigungsstruktur
- 24
- Drahtbündel
- 25
- Anlagefläche
- 26
- Kopf
- 27
- Aussparung
- 28
- Schaftabschnitt
- 29
- Schulter
- 30
- Aussparung
- 31
- Anlagefläche
- 32
- Boden
- 33
- Gegenbefestigungsstruktur
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Anlagefläche
- 36
- Kopfabschnitt
- 38
- Halsabschnitt
- 39
- Stirnfläche
- 40
- Flanschabschnitt
- 41
- Befestigungshülse
- 42
- Seitenwand
- 43
- Sicherungsraum
- 44
- Flanschabschnitt
- 45
- Anlagefläche
- 47
- Anlagefläche
- 49
- Aufnahme
- 50
- Feder
- 51
- proximales Ende
- 52
- distales Ende
- 60
- Sicherungsbuchse
- 61
- Boden
- 62
- Zwischenraum
- 63
- Führungsfläche
- 64
- Sicherungselement
- 65
- proximaler Endabschnitt
1. Befestigungsanordnung zur lösbaren Anordnung zumindest eines Kehrelements (20) an
einer maschinell angetriebenen Kehrmaschine, mit:
- zumindest einer längserstreckten Befestigungseinrichtung (14) zur lösbaren Befestigung
des Kehrelements (20), welches an einem proximalen Endabschnitt (2) eine Befestigungsstruktur
(23) aufweist, und wobei die Befestigungseinrichtung (14) an einem an einer Kehrmaschine
drehbar anordenbaren Träger (12) befestigbar ist,
- wobei die Befestigungseinrichtung (14) an einem distalen Endabschnitt (3) eine Aufnahme
(49) für das Kehrelement (20) aufweist,
- einem Kupplungselement (16), welches in der Aufnahme (49) der Befestigungseinrichtung
(14) zwischen einer proximalen Sicherungsstellung (S) und einer distalen Lösestellung
(L) längsverschieblich geführt ist und wobei das Kupplungselement (16) eine mit der
Befestigungsstruktur (23) korrespondierende Gegenbefestigungsstruktur (33) aufweist.
2. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, wobei die Gegenbefestigungsstruktur (33) an
einem distalen Endabschnitt (19) des Kupplungselement (16) angeordnet oder ausgebildet
ist und in der Lösestellung (L) des Kupplungselements (16) vom distalen Endabschnitt
(3) der Befestigungseinrichtung (14) hervorsteht.
3. Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Befestigungseinrichtung
(14) eine zumindest bereichsweise hohl ausgestaltete längserstreckte Befestigungshülse
(41) aufweist, die mit einem proximalen Endabschnitt (2) eine Durchgangsöffnung (15)
des Trägers (12) durchsetzt.
4. Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein proximaler
Endabschnitt (18) des Kupplungselements (16) in der Sicherungsstellung (S) in Längsrichtung
von einem proximalen Endabschnitt (2) der Befestigungseinrichtung (14) hervorsteht.
5. Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Kupplungselement
(16) entgegen der Kraft einer Feder (50) von der Sicherungsstellung (S) in die Lösestellung
(L) überführbar ist.
6. Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine der Befestigungsstruktur
(23) und Gegenbefestigungsstruktur (33) einen Schaftabschnitt (28) und in Längsrichtung
hieran angrenzend einen radial erweiterten Kopf (26) aufweist, welcher in eine an
der anderen von Befestigungsstruktur (23) und Gegenbefestigungsstruktur (33) vorgesehene
Aussparung (30) einführbar ist.
7. Befestigungsanordnung nach Anspruch 6, wobei die Aussparung (30) an einem stirnseitigen
Ende der Befestigungsstruktur (23) oder der Gegenbefestigungsstruktur (33) einen radial
verjüngten teilkreisförmigen Halsabschnitt (38) aufweist, welcher zur Aufnahme des
Schaftabschnitts (28) ausgebildet ist.
8. Befestigungsanordnung nach Anspruch 7, wobei der Halsabschnitt (38) in Längsrichtung
in einen radial erweiterten Kopfabschnitt (36) übergeht, welcher zur Aufnahme des
Kopfs (26) ausgebildet ist.
9. Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 6, wobei eine
die Aussparung (30) radial begrenzende Seitenwand (17) eine seitliche Ausnehmung (34)
aufweist, die zur Aufnahme des Kopfes (26) und des Schaftabschnitts (28) ausgebildet
ist.
10. Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 7, wobei der Kopf
(26) an der Befestigungsstruktur (23) und die Aussparung (30) an der Gegenbefestigungsstruktur
(33) ausgebildet sind.
11. Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gegenbefestigungsstruktur
(33) des Kupplungselements (16) in der Sicherungsstellung (S) vollständig in der Aufnahme
(49) der Befestigungseinrichtung (14) angeordnet ist.
12. Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Befestigungseinrichtung
(14) von ihrem distalen Endabschnitt (3) in Längsrichtung versetzt einen radial nach
innen ragenden Flanschabschnitt (44) aufweist, an welchem das Kupplungselement (16)
längsverschieblich geführt ist.
13. Befestigungsanordnung nach Anspruch 5 und 12, wobei sich ein distales Ende (52) der
Feder (50) an einer proximalen Seite des Flanschabschnitts (44) abstützt und wobei
sich ein proximales Ende (51) der Feder (50) am Boden (61) einer Sicherungsbuchse
(60) abstützt, welche am Kupplungselement (16) angeordnet ist.
14. Kehrvorrichtung zur lösbaren Anordnung zumindest eines Kehrelements (20) an einer
maschinell angetriebenen Kehrmaschine, mit:
- zumindest einem drehbar an einer Kehrmaschine anordenbaren Träger (12), an welchem
zumindest eine Befestigungsanordnung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche angeordnet
ist.
15. Kehrvorrichtung nach Anspruch 14, mit zumindest einem Kehrelement (20), welches an
einem proximalen Endabschnitt (2) eine Befestigungsstruktur (23) aufweist und welches
mit der Gegenbefestigungsstruktur (33) des Kupplungselements (16) lösbar verbunden
ist.