[0001] Die Erfindung betrifft eine gattungsgemässe Kapsel nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs,
nämlich eine Kapsel mit einem Innenraum, mit einem Boden und mit einem dazu entgegengesetzt
angeordneten, den ein Getränkepulver für die Zubereitung einer Portion eines heissen
Brühgetränks wie Kaffee, Tee oder Boullion bei der Durchleitung von Wasserdampf aufweisenden
Innenraum dicht verschliessenden Deckel. Dabei kann die im Querschnitt kreisförmige
Kapsel mit einer konusförmigen Wandung zwischen dem Boden und dem Deckel versehen
sein, wobei der eben ausgebildete Boden über einen Kegelstumpf in die konusförmige
Wandung übergeht.
[0002] Eine solche Kapsel ist bekannt und ihr Einsatz erfreut sich allgemein grosser Beliebtheit
(
EP 20 29 457 B1). Dabei wird die Kapsel in eine Brühvorrichtung eingesetzt, die dabei den Deckel
perforiert und den Boden mittels Dampflanzen öffnet, über die Wasserdampf durch das
Getränkepulver unter Erzeugung des heissen Brühgetränks gepresst wird, das durch den
perforierten Deckel unter Zurückhaltung des Getränkepulvers aus der Kapsel herausfliesst
und in ein Gefäss z.B. eine Tasse geleitet wird.
[0003] Dabei wird der Wasserdampf in einer Richtung von dem Boden zu dem Deckel durch das
Getränkepulver bewegt. Dazu ist einerseits ein ausreichend hoher Minimaldruck erforderlich,
um eine möglichst heisses Brühgetränk zu erhalten, andererseits wird bei zunehmendem
Druck die Durchlaufgeschwindigkeit des Wasserdampfes mit der Folge vergrössert, dass
das Getränkepulver nur an-, aber nicht optimal durchtränkt wird. Hier setzt die Erfindung
an.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemässe Kapsel nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs so auszubilden, dass das Getränkepulver optimal zur Herstellung
des Brühgetränks genutzt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemässen Kapsel nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs
erfindungsgemäss durch dessen kennzeichnenden Merkmale also dadurch gelöst, dass im
Bereich des Bodens ein durch eine (bodennahe und deckelferne) Trennwandung von dem
Innenraum begrenzter Einströmraum vorgesehen ist, dass der Innenraum ein bezüglich
des Bodens aufgerichtet verlaufendes Zentralrohr aufweist, dass um das Zentralrohr
herum ein Hohlzylinderabschnitt unter Bildung eines radial inneren sowie eines radial
äusseren Ringraums angeordnet ist, dass der innere Ringraum auf seiner dem Einströmraum
abgewandten und dem Deckel zugewandten (deckelnahen und bodenfernen) Seite verschlossen
ist und dass sowohl das Zentralrohr als auch der Hohlzylinderabschnitt mit Abstand
zu dem Deckel enden.
[0006] Dabei zeichnet sich die Erfindung gemäss einer ersten Ausführungsform dadurch aus,
dass das Zentralrohr an seiner bodennahen Seite mit dem Einströmraum verbunden und
an der deckelnahen Seite verschlossen ausgebildet und dort mit radialen Durchtrittsöffnungen
versehen und der Hohlzylinderabschnitt sowohl in seinem bodennahen Ende mit Abstand
von der Trennwandung unter Belassen einer Verbindung des inneren mit dem äusseren
Ringraums angeordnet als auch jeder Ringraum von dem Einströmraum abgetrennt ist.
[0007] So bewegt sich bei dieser erfindungsgemässen Ausführungsform der Wasserdampf zunächst
in den Rohrabschnitt und von dort über den inneren und danach den äusseren Ringraum
zu dem perforierten Deckel. Wegen der Umlenkungen ist der Weg des Wasserdampfes etwa
doppelt so lang wie beim gattungsgemässen Stand der Technik mit der Folge einer besseren
Ausnutzung des Getränkepulvers und auch eines intensiveren Geschmacks des Brühgetränks.
Dabei kann der radial äusseren Ringraum von der Wandung gebildet sein. Zweckmässigerweise
kann die Kapsel liegend in die Brühvorrichtung eingesetzt werden. Bei gleicher Form
und Dimension wie bei der Gattung kann die erfindungsgemässe Kapsel in denselben,
für die bekannten Kapseln dienende Brühvorrichtung eingesetzt und dann auch genutzt
werden, wenn deren Dampflanzen nach dem Öffnen des Bodens in den Einströmraum münden.
[0008] Es ist zwar eine in umgekehrter Richtung wie bei der Erfindung nämlich vom Deckel
zum Boden von Wasserdampf durchströmte Kapsel bekannt (
WO2017/068535A1), die ein bezüglich des Bodens aufgerichtet verlaufendes Zentralrohr aufweist, dessen
eine offene Seite von dem Deckel nach aussen hin verschlossen, aber über radiale Öffnungen
nach innen offen und mittels einen inneren Abschlusses in Richtung auf seine andere,
entgegengesetzte hin Seite verschlossen ist. Mit dem anderen Ende des Zentralrohrs
wird zugleich der Boden der Kapsel verschlossen. Allerdings wird das Zentralrohr nicht,
wie bei der Erfindung, vollständig von dem Wasserdampf durchströmt. Mit einer Dampflanze
wird der Deckel durchstossen und die eine offenen Seite des Zentralrohrs mit Wasserdampf
beaufschlagt, der über die nahen radialen Öffnungen in das Innere der Kapsel gelangt.
Zugleich geschieht zweierlei: zum einen wird dabei die faltbalgartige konusförmige
Wandung unter Verringerung der Höhe der Kapsel zusammengeschoben; zum anderen wird
das andere Ende des Zentralrohrs aus der Kapsel geschoben und diese dabei geöffnet,
so dass das gebrühte Getränk herausfliessen kann.
[0009] Zweckmässige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0010] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt:
- Figur 1
- eine erste Form einer erfindungsgemässe Kapsel, im schematischen Halbschnitt und
- Figur 2
- eine zweite Form einer erfindungsgemässe Kapsel, im schematischen Halbschnitt.
[0011] Die bezüglich der Achse A rotationssymmetrische, im Querschnitt kreisförmige Kapsel
1 der ersten Ausführungsform gemäss Figur 1 weist einen Innenraum 2 auf, der zwischen
einem Boden 3 und mit einem dazu entgegengesetzt angeordneten, den Innenraum 2 dicht
verschliessenden, an sich bekannten Deckel 4 angeordnet ist. In dem Innenraum 2 befindet
sich ein Getränkepulver 5 für die Zubereitung einer Portion eines heissen Brühgetränks
wie Kaffee, Tee oder Boullion bei der Durchleitung von Wasserdampf. Die Kapsel 1 ist
mit einer konusförmigen Wandung 31 zwischen dem Boden 3 und dem Deckel 4 versehen,
wobei der eben ausgebildete Boden 3 über einen Kegelstumpf 32 in die konusförmige
Wandung 31 übergeht.
[0012] Im Bereich des Bodens ist ein durch eine bodennahe und deckelferne Trennwandung 6
von dem Innenraum 2 abgegrenzter Einströmraum 7 vorgesehen, der jegliche Form aufweisen
kann. Ferner weist der Innenraum 2 ein bezüglich des Bodens 3 aufgerichtet verlaufendes
Zentralrohr 8 auf, in das der Einströmraum 7 mündet und das an seinem bodenfernen
und deckelnahen sowie dem Einströmraum abgewandten Ende mittels eines Abschlusses
9 geschlossen ist. In dem erstgenannten Fall kann der Einströmraum 7 als sich konusförmig
an das Zentralrohr anschliessender Abschnitt ausgebildet sein. Im zweitgenannten Fall
weist das Zentralrohr 9 in dem bodenfernen und deckelnahen sowie dem Einströmraum
7 abgewandten Bereich radiale Durchtrittsöffnungen 10 auf. Das Zentralrohr 8 kann
weiterhin im Bereich zwischen seiner bodennahen, mit dem Einströmraum 7 verbundenene
Seite und seiner deckelnahen verschlossenen 9 Seite mit einer -im Betrieb von einer
Dampflanze der Brühvorrichtung als zentrale Wasserdampfzufuhr durchstossbaren- Platte
81 versehen sein. Bei dieser Ausgestaltung kann der Boden 3 im Bereich des Einströmraums
7 bzw. des Zentrahlrohrs 9 auch offen ausgebildet sein.
[0013] An dem bodenfernen und deckelnahen sowie dem Einströmraum abgewandten Ende ist um
das Zentralrohr 8 herum ein Hohlzylinderabschnitt 11 unter Bildung eines radial inneren
111 sowie eines radial äusseren Ringraums 112 angeordnet. Hierbei ist der innere Ringraum
111 auf seiner dem Einströmraum 7 abgewandten und dem Deckel 4 zugewandten Seite verschlossen
und an seinem bodennahen Bereich mit Abstand von der Trennwandung 6 mit dem äusseren
Ringraum 112 so verbunden, wobei jeder Ringraum 111, 112 von dem Einströmraum 7 durch
die Trennwandung 6 abgetrennt ist. Sowohl das Zentralrohr 8 als auch der Hohlzylinderabschnitt
11 enden mit Abstand zu dem Deckel 4.
[0014] Diese Kapsel 1 wird dann in eine an sich bekannte und nicht gezeigte Brühvorrichtung
eingesetzt, wobei der Deckel 4 unter Bildung des Austritts für das Brühgetränk perforiert
und der Boden 3 mittels Dampflanzen zu dem Einströmraum 7 geöffnet und darüber Wasserdampf
in einer Richtung von dem Boden zu dem Deckel durch das Getränkepulver 5 unter Erzeugung
des heissen Brühgetränks presst, das durch die Perforation des Deckels 4 unter Zurückhaltung
des Getränkepulvers 5 in ein Gefäss z.B. eine Tasse fliesst.
[0015] Die zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Kapsel nach Figur 2 unterscheidet
sich von der ersten dadurch, dass die Trennwandung 6 unter Vergrösserung des Volumens
des Einströmraums 7 mit dem Bereich des Übergangs der Wandung 31 zu dem Kegelstumpf
32 verbunden ist, was beim Einleiten des Wasserdampfs von Vorteil sein kann.
1. Kapsel (1) mit einem Innenraum (2), mit einem Boden (3) und mit einem dazu entgegengesetzt
angeordneten, den ein Getränkepulver (5) für die Zubereitung einer Portion eines heissen
Brühgetränks wie Kaffee, Tee oder Boullion bei der Durchleitung von Wasserdampf aufweisenden
Innenraum (2) dicht verschliessenden Deckel (4), dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Bodens (3) ein durch eine bodennahe und deckelferne Trennwandung (6)
von dem Innenraum (2) begrenzter Einströmraum (7) vorgesehen ist, dass der Innenraum
(2) ein bezüglich des Bodens (3) aufgerichtet verlaufendes Zentralrohr (8) aufweist,
dass um das Zentralrohr (8) herum ein Hohlzylinderabschnitt (11) unter Bildung eines
radial inneren (111) sowie eines radial äusseren Ringraums (112) angeordnet ist, dass
der innere Ringraum (111) auf seiner dem Einströmraum (7) abgewandten und dem Deckel
(4) zugewandten deckelnahen und bodenfernen Seite verschlossen ist und dass sowohl
das Zentralrohr (8) als auch der Hohlzylinderabschnitt (11) mit Abstand zu dem Deckel
(4) enden, und dass das Zentralrohr (8) an seiner bodennahen Seite mit dem Einströmraum
(7) verbunden und an der deckelnahen Seite verschlossen (9) ausgebildet und dort mit
radialen Durchtrittsöffnungen (10) versehen und der Hohlzylinderabschnitt (11) sowohl
in seinem bodennahen Ende mit Abstand von der Trennwandung (6) unter Belassen einer
Verbindung des inneren mit dem äusseren Ringraums angeordnet als auch jeder Ringraum
(111,112) von dem Einströmraum (7) abgetrennt ist.
2. Kapsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapsel (1) bezüglich einer Achse (A) rotationssymmetrisch ausgebildet ist und
dass der Einströmraum (7) von dieser Achse (A) durchquert ist.
3. Kapsel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentralrohr (8), der Hohlzylinderabschnitt (11), die Trennwandung (6), die konusförmige
Wandung (31), der Einströmraum (7) und/oder der Kegelstumpf (32) bezüglich der Achse
(A) rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
4. Kapsel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der einerseits von der Trennwandung (6) begrenzte Einströmraum (7) von jenem Bereich
des Bodens (3) begrenzt wird, der von dem Kegelstumpf (32) einen Abstand aufweist.
5. Kapsel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einströmraum (7) an dem Boden (3) von einem kreisförmigen Bereich begrenzt wird,
der über einen sich daran direkt anschliessenden Kreisring von dem Kegelstumpf (32)
beabstandet ist.
6. Kapsel nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentralrohr (8) im Bereich zwischen seiner bodennahen, mit dem Einströmraum (7)
verbundenene Seite und seiner deckelnahen verschlossenen Seite (9) mit einer durchstossbaren
Platte (81) versehen ist.
7. Kapsel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die durchstossbare Platte (81) näher an der deckelnahen verschlossenen Seite (9)
als von dem Boden (3) angeordnet ist.
8. Verwendung einer Kapsel nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in einer Brühvorrichtung
mit einer zentralen Wasserdampfzufuhr, vorzugsweise über eine Dampflanze.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserdampfzufuhr mittig bezüglich der Achse (A) angeordnet ist.
10. Verwendung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine einzige Wasserdampfzufuhr vorgesehen ist.