Hebezeug
[0001] Die Erfindung betrifft ein Hebezeug, insbesondere ein Hebezeug zur Verwendung im
Bereich der Bühnen- und Showtechnik.
[0002] Hebezeuge werden zum Bewegen von Lasten eingesetzt. In der Bühnentechnik werden insbesondere
Hebezeuge benötigt, die eine Bewegung von Lasten hauptsächlich in vertikaler, aber
auch in horizontaler Richtung ermöglichen. Derartige Hebezeuge können jedoch auch
in anderen Bereichen eingesetzt werden, beispielsweise im Transportwesen, im Baugewerbe,
im Bergbau, in der Forstwirtschaft oder im medizinischen Bereich.
[0003] Hebezeuge weisen in der Regel eine Seiltrommel auf, von der das Seil abgewickelt
oder auf die das Seil aufgewickelt wird (siehe beispielsweise
US 8,821,428,
EP 2 855 337 B1). Dabei können eine oder mehrere Rollen oder andere Führungsmittel zur Führung des
Seiles vorgesehen sein. Seiltrommel und Führungsmittel können von einem Bauteil gehalten
werden, das an eine Tragstruktur, beispielsweise eine Decke, angehängt werden kann
(siehe beispielsweise
CN 202 415 073 U,
CN 2895371 Y und
CN 2 706 455). Das Aufhängen des Hebezeuges an der Tragstruktur ermöglicht einen flexiblen Einsatz
des Hebezeuges. Bei einer Aufhängung des Hebezeuges an einem Punkt, dem Aufhängepunkt,
ist es jedoch wünschenswert, dass das Hebezeug möglichst gerade hängt, d. h. der Aufhängepunkt
des Hebezeuges und der Lastabgangspunkt des Seiles auf einer Vertikalen liegen, und
dass die angehangene Last sich sinnvollerweise direkt unter dem Aufhängepunkt befindet.
Dies ist jedoch bedingt durch die Konstruktion bekannter Hebezeuge und infolge der
Bauteile dieser Hebezeuge nicht der Fall. Zwar wird in einigen Fällen ein Schwerpunktausgleich
vorgenommen, allerdings nur in einer Ebene. Beispielsweise offenbaren
CN 202 415 073 U und
CN 2895371 Y Hebezeuge, die bezogen auf die meist rotationssymmetrisch aufgebauten und verwendeten
Bauteile sowie deren Anordnung einen Schwerpunktausgleich nur in einer Ebene aufweisen.
Der Schwerpunktausgleich erfolgt somit nur in einer Ebene, wobei unter einer Ebene
eine vertikale Ebene verstanden wird. Ein Schwerpunktausgleich in einer zweiten Ebene,
die ebenfalls eine vertikale Ebene ist, erfolgt nicht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen.
Es soll insbesondere ein Hebezeug mit einem Bauteil angegeben werden, das gerade hängend
an einer Tragstruktur befestigbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0006] Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Hebezeug zum Bewegen von Lasten vorgesehen. Das
Hebezeug weist ein Bauteil mit einem Zugmittel, einem als Bobine ausgebildeten Zugmittelträger,
zumindest einem ZugmittelFührungsmittel und einem Aufhängepunkt auf, an dem das Bauteil
an einer Tragstruktur befestigbar ist. Das Zugmittel ist von der Bobine über das zumindest
eine Zugmittel-Führungsmittel zu einem Lastabgangspunkt geführt.
[0007] Das Bauteil weist einen Massenschwerpunkt auf, der auf einer Geraden liegt, die sich
von dem Aufhängepunkt zum Lastabgangspunkt erstreckt.
[0008] Bei der Bestimmung des Massenschwerpunktes des Bauteiles werden alle Komponenten
des Bauteiles berücksichtigt. Nicht berücksichtigt werden Bestandteile des Hebezeuges,
die nicht von dem Bauteil getragen werden. Zu den Komponenten des Bauteils gehören
insbesondere eine Bobine, das oder die Zugmittelführungsmittel sowie das oder die
Zugmittel. Sollte an dem Zugmittel eine Lastaufnahme befestigt sein, so gehört auch
diese zu den Komponenten des Bauteils, weil sie von diesem über das Zugmittel getragen
wird. Zu den Komponenten des Bauteiles können ferner die Welle, über die die Bobine
mittels einer Antriebseinheit angetrieben werden kann, eine oder mehrere Achsen, die
das oder die Zugmittel-Führungsmittel tragen, sowie weitere notwendige periphere mechanische
Komponenten gehören, beispielsweise Komponenten mit denen die Welle und die Achse(n)
an dem Bauteil befestigt sind. Die Antriebseinheit ist eine Komponente des Bauteils,
wenn sie von dem Bauteil getragen wird. Ist die Antriebseinheit hingegen gesondert
an der Tragstruktur (beispielsweise einer Decke), an der das Bauteil über seinen Aufhängepunkt
lösbar befestigbar ist, oder an einer anderen Tragstruktur (beispielsweise dem Boden)
befestigt, so ist sie keine Komponente des Bauteils. Weist das Bauteil eine Einrichtung
zur Lastmessung auf, so ist diese eine Komponente des Bauteiles, wenn sie von dem
Bauteil getragen wird. Der Ausdruck "Massenschwerpunkt" ist gleichbedeutend mit dem
Ausdruck "Gewichtsschwerpunkt". Der Masseschwerpunkt kann beispielsweise mittels bekannter
Computerprogramme, die zur Konstruktion eingesetzt werden, insbesondere CAD-Programmen,
berechnet werden.
[0009] Der Massenschwerpunkt des Bauteiles liegt erfindungsgemäß auf der Geraden, die sich
von dem Aufhängepunkt des Bauteils zum Lastabgangspunkt des Zugmittels erstreckt.
Diese Gerade wird im Folgenden auch als Wirklinie bezeichnet.
[0010] Weist das Bauteil nur ein Zugmittel auf, so ist der Lastabgangspunkt des Bauteils
der Punkt, an dem das Zugmittel beim Abwickeln letztmalig - beim Aufwickeln erstmalig
- eine Komponente des Bauteils berührt. Diese Komponente kann eines der Zugmittel-Führungsmittel
sein.
[0011] Weist das Bauteil zwei voneinander beabstandete, parallel geführte Zugmittel auf,
so liegt der Lastabgangspunkt in der geometrischen Mittel zwischen einem ersten Punkt,
an dem das erste Seil beim Abwickeln letztmalig - beim Aufwickeln erstmalig - eine
Komponente des Bauteils berührt, und einem zweiten Punkt, an dem das zweite Seil eine
Komponente des Bauteils beim Abwickeln letztmalig - beim Aufwickeln erstmalig - berührt.
Diese Komponenten können dasselbe oder verschiedene Zugmittel-Führungsmittel sein.
[0012] Das Bauteil ist an einer Tragstruktur lösbar befestigbar. Dazu kann das Hebezeug
ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Öse aufweisen. Der Aufhängepunkt des Bauteils
ist der Punkt, an dem das Bauteil an der Tragstruktur oder an dem Befestigungsmittel
des Hebezeuges hängt. Das Bauteil ist somit mittels einer Einzelpunktaufhängung direkt
an der Tragstruktur oder indirekt über das Befestigungsmittel an der Tragstruktur
befestigbar.
[0013] Die Wirklinie ist vorzugsweise eine vertikale Gerade. Die Erfindung ermöglicht auf
diese Weise nicht nur einen Schwergewichtsausgleich in einer Ebene, sondern in zwei
Ebenen. Beide Ebenen sind vorzugsweise vertikale Ebenen. Die beiden vertikalen Ebenen
verlaufen vorzugsweise orthogonal zueinander. Die beiden Ebene können eine gemeinsame
Schnittlinie aufweisen. Diese gemeinsame Schnittlinie kann mit der Wirklinie zusammenfallen.
[0014] Das Bauteil des erfindungsgemäßen Hebezeuges weist zumindest ein Zugmittel-Führungsmittel
auf. Bei dem oder den Zugmittel-Führungsmitteln kann es sich um eine oder mehrere
Führungsrollen handeln. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Bauteil zwei, drei
oder mehr Führungsrollen aufweisen. Es kann vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße
Hebezeug nur feste Führungsrollen aufweist. Sind zwei oder mehr Führungsrollen vorgesehen,
so können alle oder mehrere der Führungsrollen, vorzugsweise alle Führungsrollen,
den gleichen Durchmesser aufweisen. Die Führungsrollen können jedoch auch unterschiedliche
Durchmesser aufweisen. Jede Führungsrolle kann einen Rand aufweisen, in den eine in
Umfangrichtung der Führungsrolle umlaufende Nut eingebracht ist. Die Breite der Nut
kann im Wesentlichen der Breite des Zugmittels entsprechen. Die Nut verläuft vorzugsweise
mittig, bezogen auf die Stärke der Führungsrolle.
[0015] In einer Ausführungsform der Erfindung weist das eine Zugmittel-Führungsmittel eine
erste Führungsrolle und eine zweite Führungsrolle auf. Beide Führungsrollen können
als feste Umlenkrollen dienen. Dabei kann das Zugmittel von der Bobine zur ersten
Führungsrolle und von der ersten Führungsrolle zur zweiten Führungsrolle geführt sein.
Es kann vorgesehen sein, dass die erste Führungsrolle unterhalb der zweiten Führungsrolle
angeordnet ist. Die erste Führungsrolle ist unterhalb der zweiten Führungsrolle angeordnet,
wenn ihre Drehachse in vertikaler Richtung stärker von der Bobine beabstandet ist
als die Drehachse der zweiten Führungsrolle in vertikaler Richtung. Mittels der ersten
Führungsrolle kann der Massenschwerpunkt des Bauteils in einer ersten Ebene, vorzugsweise
einer ersten vertikalen Ebene, ausgeglichen werden. Mittels der zweiten Führungsrolle
kann der Massenschwerpunkt des Bauteils in einer zweiten Ebene, vorzugsweise einer
zweiten vertikalen Ebene, ausgeglichen werden. Die zweite Ebene verläuft vorzugsweise
orthogonal zur ersten Ebene. Es kann vorgesehen sein, dass das Bauteil nur zwei Führungsrollen
aufweist. Es kann jedoch alternativ vorgesehen sein, dass das Bauteil drei oder mehr
Führungsrollen aufweist. Der Begriff "Ausgleichen" bedeutet dabei, dass der Aufhängepunkt
des Bauteils und der Lastabgangspunkt des Hebezeuges in die Wirklinie, auf der der
Masseschwerpunkt des Bauteiles liegt, verschoben sind. Dabei kann vorgesehen sein,
dass die Führungsrollen jeweils in vertikaler Richtung voneinander beabstandet sind.
[0016] Vorzugsweise ist die erste Führungsrolle um eine horizontale Drehachse drehbar. Es
ist ebenso bevorzugt, dass die zweite Führungsrolle um eine horizontale Drehachse
drehbar ist. Es kann vorgesehen sein, dass die horizontale Drehachse der zweiten Führungsrolle
nicht parallel zur horizontalen Drehachse der ersten Führungsrolle, sondern in einem
Winkel zu dieser verläuft. Sollten eine oder mehrere weitere Führungsrollen vorgesehen
sein, so haben diese weiteren Führungsrollen vorzugsweise ebenfalls horizontale Drehachsen.
Besonderes bevorzugt verlaufen die Drehachsen auch der weiteren Führungsrollen nicht
parallel zu einander und zu den Drehachsen der ersten Führungsrolle und der zweiten
Führungsrolle. Die Führungsrollen können auf Achsen sitzen, die im Rahmen des Bauteils
fest verankert und so ausgerichtet sind, dass die Drehachsen der Führungsrollen auf
diesen Achsen liegen.
[0017] Um einen Schwerpunktausgleich des Bauteils in zwei Ebenen zu erreichen, ist es zweckmäßig,
wenn die erste Führungsrolle eine horizontale Längsachse aufweist, die sich orthogonal
zu ihrer Drehachse erstreckt, und die zweite Führungsrolle eine horizontale Längsachse
aufweist, die sich orthogonal zu ihrer Drehachse erstreckt. Bei der horizontalen Längsachse
einer Führungsrolle handelt es sich somit um eine Achse, die in derselben Ebene wie
die Drehachse dieser Führungsrolle liegt. Vorzugsweise verläuft die horizontale Achse
einer Führungsrolle mittig, bezogen auf die Dicke dieser Führungsrolle. In der Mitte
der Führungsrolle kann sich eine im Rand der Führungsrolle ausgebildete, in Umfangsrichtung
der Führungsrolle umlaufende Nut befinden. Vorzugsweise verläuft die horizontale Längsachse
der zweiten Führungsrolle in einem Winkel zur horizontalen Längsachse der ersten Führungsrolle,
wenn die beiden horizontalen Längsachsen in eine horizontale Ebene projiziert werden.
Der Winkel, in dem die horizontale Längsachse der zweiten Führungsrolle zur horizontalen
Längsachse der ersten Führungsrolle verläuft, ist der Winkel, welcher aufgrund des
Schwerpunktes des Bauteils erforderlich ist, um den Lastabgangspunkt in die Wirklinie
zu verschieben. Er kann beispielsweise in einem Bereich von > 0° bis < 180° liegen,
bevorzugt in einem kleineren, dem Aufbau des Bauteils geschuldetem Bereich. Sind weitere
Führungsrollen vorgesehen, so können deren horizontale Längsachsen, wenn sie in die
horizontale Ebene projiziert werden, ebenfalls in einem Winkel zueinander verlaufen,
um die Verschiebung des Lastabgangspunktes in die Wirklinie zu erreichen. Das heißt,
dass an dieser Verschiebung sämtliche dieser Führungsrollen beteiligt sein können.
[0018] Vorzugsweise ist das Zugmittel von der ersten Führungsrolle zur zweiten Führungsrolle
auf einer ersten vertikalen Achse geführt. An dieser ersten vertikalen Achse können
die erste und die zweite Führungsrolle, jeweils mit ihrem Rand oder der im Rand befindlichen
Nut, anliegen. Dabei kann die erste Führungsrolle zur zweiten Führungsrolle um einen
Winkel geschwenkt angeordnet sein, wobei die Schwenkachse auf der ersten vertikalen
Achse liegt. Der Winkel entspricht dem Winkel zwischen der horizontalen Längsachse
der zweiten Führungsrolle und der horizontalen Längsachse der ersten Führungsrolle.
[0019] Das Zugmittel ist vorzugsweise ein Seil. Bei dem Zugmittel kann es sich auch um ein
flaches Zugmittel, beispielsweise ein Flachseil handeln. Das Seil kann eine neutrale
Faser aufweisen. Die neutrale Faser des Seiles liegt zwischen dem Seilaustritt der
ersten Führungsrolle und dem Seileintritt in die zweite Führungsrolle vorzugsweise
auf der ersten vertikalen Achse. Das erfindungsgemäße Hebezeug kann zwei Zugmittel
aufweisen. Die Zugmittel können nebeneinander laufen. Beispielsweise kann eine zweite
Bobine für ein zweites Zugmittel vorgesehen sein. Diese zweite Bobine kann auf derselben
Welle befestigt sein, auf der bereits die Bobine für das erste Zugmittel befestigt
ist. Alternativ kann eine Bobine für beide Zugmittel vorgesehen sein, wobei beide
Seile räumlich getrennt voneinander auf der Bobine liegen. Das zweite Zugmittel kann
über Führungsrollen geführt werden, die auf den Achsen liegen, auf denen die Führungsrollen
für das erste Zugmittel liegen. Entsprechen die Bobine und die Führungsrollen für
das zweite Zugmittel der Bobine und den Führungsmitteln für das erste Zugmittel, so
kann das zweite Zugmittel parallel zum ersten Zugmittel geführt werden. Die Zugmittel
haben vorzugsweise die gleichen Abmessungen.
[0020] Es kann vorgesehen sein, dass das Zugmittel am Rand der ersten Führungsrolle derart
anliegt, dass es, bezogen auf den Querschnitt der Führungsrolle, einen Kreisbogen
mit einem Mittelpunktwinkel von 130° bis 230° bedeckt. Vorzugsweise beträgt der Mittelpunktwinkel
annähernd 180°. Der Mittelpunkt liegt dabei auf der Drehachse des ersten Führungsmittels.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Zugmittel am Rand der zweiten
Führungsrolle derart anliegt, dass es, bezogen auf den Querschnitt der Führungsrolle,
einen Kreisbogen mit einem Mittelpunktwinkel von 130 bis 230° bedeckt. Vorzugsweise
beträgt der Mittelpunktwinkel annähernd 180°. Der Mittelpunkt liegt dabei auf der
Drehachse des zweiten Führungsmittels. Der Mittelpunktwinkel einer Führungsrolle charakterisiert
den Umfang der Umschlingung dieser Führungsrolle mit dem Zugmittel Der Mittelpunktwinkel
hängt dabei von den sich auf der Bobine befindlichen Seillagen ab. Der Begriff "annähernd"
beschreibt einen Winkel von 180°, der allerdings aufgrund der Abhängigkeit von der
Anzahl der auf der Bobine befindlichen Seillagen erheblichen variieren kann, beispielsweise
in dem Bereich von 130 bis 230°.
[0021] Vorzugsweise ist die Bobine auf einer Welle angeordnet, über die die Bobine mit einer
Antriebseinheit verbindbar ist. Die Antriebseinheit kann auf dem Bauteil angeordnet
sein. Alternativ kann die Antriebseinheit für die Bobine außerhalb des Bauteils angeordnet
sein. In diesem Fall wird diese bei der Bestimmung des Massenschwerpunktes des Bauteils
nicht berücksichtigt. Die Antriebseinheit kann einen Motor, beispielsweise einen Elektromotor
umfassen. Sie kann ferner ein Getriebe umfassen. Das Getriebe kann zur Übertragung
des Drehmomentes vom Motor auf die Welle dienen.
[0022] Das Bauteil kann einen Rahmen aufweisen, der die Bobine und das zumindest eine Zugmittel-Führungsmittel
trägt. Beispielsweise kann die Welle, die die Bobine trägt, in dem Rahmen drehbar
gelagert sein. Die Zugmittel-Führungsmittel können auf Achsen drehbar gelagert sein,
die am Rahmen des Bauteils befestigt sind. Der Rahmen kann einen Querholm aufweisen,
an dem der Aufhängepunkt ausgebildet ist. Der Querholm kann sich in horizontaler Richtung
erstrecken. Das Bauteil kann ein Gehäuse mit Seitenwänden aufweisen. Das Gehäuse kann
von dem Rahmen getragen werden.
[0023] Das Bauteil kann eine Einrichtung zur Lastmessung aufweisen, die im Folgenden auch
als Lastmessungseinrichtung bezeichnet wird. Die Einrichtung zur Lastmessung kann
vorzugsweise an der ersten Führungsrolle die von dem Hebezeug aufgenommene Last messen.
Dazu kann die Einrichtung zur Lastmessung in die Aufnahme der ersten Führungsrolle
integriert sein. Die Lastmessungseinrichtung entspricht vorzugsweise den Anforderungen
nach BGV C1 (Berufsgenossenschaftliche Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei
der Arbeit in der am 1. April 1998 in Kraft getretenen Fassung).
[0024] Die Tragstruktur, an der das Bauteil des erfindungsgemäßen Hebezeuges befestigbar
ist, ist vorzugsweise ortsfest. Bei der Tragstruktur kann es sich um eine Decke handeln.
Vorzugsweise ist das Bauteil des Hebezeuges im Wesentlichen ortsfest. Die Befestigung
des Bauteils an der Tragstruktur kann jedoch gelöst werden, so dass das erfindungsgemäße
Hebezeug flexibel eingesetzt werden kann. Über das Bauteil ist das Zugmittel an der
Tragstruktur befestigt.
[0025] Das erfindungsgemäße Hebezeug kann ein Befestigungsmittel aufweisen, über das das
Bauteil an der Tragstruktur lösbar befestigbar ist. Bei dem Befestigungsmittel kann
es sich beispielsweise um eine Öse handeln. Das Befestigungsmittel gehört nicht zu
dem Bauteil und wird somit bei der Bestimmung des Masseschwerpunktes nicht berücksichtigt.
Das Befestigungsmittel kann alternativ bei der Bestimmung des Masseschwerpunktes berücksichtigt
werden, insbesondere wenn es nicht rotationssymmetrisch ist und nicht auf der Wirklinie
liegt. Das Bauteil kann an dem Befestigungsmittel hängen, das wiederum lösbar an der
Tragstruktur oder einem Befestigungselement befestigbar ist. Bei dem Befestigungselement
kann es sich beispielsweise um einen Haken, der an der Tragstruktur befestigt ist,
handeln. Es ist nicht erforderlich, dass das erfindungsgemäße Hebezeug oder das Bauteil
rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
[0026] Die Erfindung ermöglicht eine Verschiebung des Aufhängepunktes und des Lastabgangspunktes
des Bauteiles in zwei, vorzugsweise vertikalen Ebenen. Auf diese Weise wird ein Ausgleich
in Bezug auf den Masseschwerpunkt des Bauteiles des erfindungsgemäßen Hebezeuges erreicht,
indem der Aufhängepunkt und der Lastabgangspunkt des Bauteiles in eine Wirklinie mit
dem Masseschwerpunkt des Bauteils verschoben werden. Die Erfindung ermöglich somit
ohne Ausgleichsgewichte und andere spezielle Konstruktionen die gewünschte Ausbalancierung
des Bauteiles des Hebezeuges. Das Arbeiten mit Ausgleichsgewichten ist mit einer so
erheblichen Gewichtszunahme verbunden, dass ein mobiler Einsatz des Hebezeuges nicht
mehr umsetzbar ist. Der Schwerpunktausgleich des Bauteils in den zwei Ebenen kann
nicht nur mit zwei Führungsrollen, sondern auch mit drei oder mehr Führungsrollen
erreicht werden. Ferner kann der Schwerpunktausgleich des Bauteils auch erfolgen,
wenn das erfindungsgemäße Hebezeug mit zwei nebeneinander laufenden Zugmitteln betrieben
wird.
[0027] Das erfindungsgemäße Hebezeug ermöglicht schnelle Hubbewegungen. Der Schwerpunktausgleich
seines Bauteiles in zwei Ebenen sorgt dafür, dass das Hebezeug immer senkrecht hängt
und seine Position beibehält. Ein Vorteil dadurch ist weiterhin ein schwingungsfreier
Lauf bei Belastungsänderungen und eine Reduzierung der Belastung des Zugmittels.
[0028] Das erfindungsgemäße Hebezeug ist für jeden Bereich geeignet, bei dem eine Bewegung
einer Last vorgenommen werden soll. Mittels des erfindungsgemäßen Hebezeuges kann
die Last in jeder beliebigen Richtung, insbesondere in vertikaler Richtung, in horizontaler
Richtung oder in einer anderen Richtung bewegt werden. Der Einsatzbereich liegt hauptsächlich
im Bereich der Bühnentechnik und Showtechnik. Das erfindungsgemäße Hebezeug kann jedoch
auch auf anderen Einsatzgebieten eingesetzt werden.
[0029] In einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hebezeuges weist das
Bauteil die oben beschriebene Anordnung der Bobine, des oder der Zugmittel-Führungsmittel
und des oder der Zugmittel zueinander auf, ohne dass es zwingend notwendig ist, dass
der Massenschwerpunkt des Bauteiles auf einer Geraden liegt, die sich von dem Aufhängepunkt
zum Lastabgangspunkt erstreckt, auch wenn dies vorteilhaft ist. Der beschriebene Aufbau
des Bauteils ist insbesondere durch die beschriebene Schwenkung der ersten Führungsrolle
zur zweiten Führungsrolle um einen Winkel, wobei die Schwenkachse auf der ersten vertikalen
Achse liegt, charakterisiert. In dieser alternativen Ausführungsform ist es nicht
erforderlich, die genaue Lage des Masseschwerpunktes des Bauteils, des Aufhängepunktes
und des Lastabgangspunktes zu bestimmen. Vorzugsweise werden jedoch mittels der Schwenkung
der zweiten Führungsrolle zur ersten Führungsrolle der Aufhängepunkt und der Lastabgangspunkt
in Richtung einer vertikalen Geraden, die durch den Masseschwerpunkt des Bauteiles
verläuft, verschoben. In der alternativen Ausführungsform kann das erfindungsgemäße
Hebezeug ein, zwei oder mehr Zugmittel aufweisen.
[0030] Der Ausdruck "Bobine" bezieht sich in einer Ausführungsform der Erfindung auf eine
Trommel, auf der Lagen des Zugmittels einreihig aufgewickelt bzw. abgewickelt werden
können. Bei einer solchen Bobine liegen Lagen des Zugmittels, bezogen auf die Drehachse
der Bobine, ausschließlich übereinander und nicht nebeneinander. Zu diesem Zweck kann
vorgesehen sein, dass die Bobine eine Wickelscheibe aufweist, deren Ausdehnung parallel
zur Drehachse der Bobine in einem Bereich liegt, der gleich oder größer als die Breite
des Zugmittels und kleiner als die doppelte Breite des Zugsmittels ist. Damit wird
verhindert, dass zwei Lagen des Zugmittels nebeneinander liegen können. Die Bobine
kann Bordscheiben aufweisen, um sicherzustellen, dass die einzelnen Lagen des Zugmittels
definiert übereinanderliegen und sich nicht zueinander verschieben können. Das gilt
insbesondere bei einer Belastung des Zugmittels. Es kann vorgesehen sein, dass an
beiden Stirnseiten der Wickelscheibe eine Bordscheibe angebracht ist. Die Bordscheiben
haben jeweils einen größeren Durchmesser als die Wickelscheibe. Ist das Zugmittel
ein flaches Zugmittel, beispielsweise ein Flachseil, so liegen die auf der Bobine
befindlichen Lagen des Zugmittels mit ihren Flächenseiten aneinander an, nicht jedoch
mit ihren Schmalseiten. Die Lagen können derartig auf eine Bobine gewickelt sein,
dass bei allen Lagen die Längsachse des Zugsmittels in einer Ebene liegt, die die
Drehachse der Bobine orthogonal schneidet. Beim Auf- und Abwickeln des Zugmittels
verschiebt sich dessen Längsachse in dieser Ebene. Die Längsachse verschiebt sich
jedoch nicht aus dieser Ebene heraus. Ebenso verschiebt sich der Abgangspunkt des
Zugmittels von der Wickelscheibe nur in dieser Ebene, jedoch nicht aus dieser Ebene
hinaus.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die die Erfindung
nicht einschränken sollen, unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen
- Fig. 1
- eine Frontalansicht der Bobine, der Führungsrollen und des Seiles einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hebezeuges;
- Fig. 2
- eine Ansicht der Bobine, der Führungsrollen und des Seiles der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hebezeuges von unten;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Bobine, der Führungsrollen und des Seiles der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hebezeuges;
- Fig. 4
- eine Ansicht von unten der beiden Führungsrollen zur Veranschaulichung der Lage dieser
Führungsrollen zueinander;
- Fig. 5
- eine perspektivische Teildarstellung der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hebezeuges;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hebezeuges
mit Darstellung des Masseschwerpunktes des Bauteils und der entsprechenden Wirklinie;
- Fig. 7
- eine Frontalansicht der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hebezeuges mit Darstellung des Masseschwerpunktes des Bauteils und der entsprechenden
Wirklinie;
- Fig. 8
- eine perspektivische Teildarstellung der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hebezeuges;
- Fig. 9
- eine perspektivische Teildarstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hebezeuges;
- Fig. 10
- eine vergrößerte Darstellung des Bereiches B der in Fig. 9 gezeigten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hebezeuges; und
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung der zweiten Führungsrolle für das erste Seil und der
zweiten Führungsrolle für das zweite Seil zur Veranschaulichung des Lastabgangspunktes.
[0032] Die in den Figuren 1 bis 8 gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hebezeuges
1 weist ein Bauteil 12 (siehe Figuren 6 und 7) mit einer Bobine 2, einer erster Führungsrolle
3 und einer zweiten Führungsrolle 4 auf (siehe Figuren 1 bis 5). Die Bobine 2 dient
als Träger für ein Seil 9. Die Bobine 2 weist, wie in den Figuren 2 und 3 zu erkennen
ist, eine erste Bordscheibe 5 und eine zweite, von der ersten Bordscheibe 5 beabstandete
Bordscheibe 6 gleichen Durchmessers auf, zwischen denen das aufgewickelte Seil 9 liegt.
Zwischen der ersten Bordscheibe 5 und der zweiten Bordscheibe 6 befindet sich eine
Wickelscheibe 7 geringeren Durchmessers, auf die das Seil 9 aufgewickelt bzw. von
der das Seil 9 abgewickelt wird. Die beiden Bordscheiben 5, 6 und die Wickelscheibe
7 sitzen koaxial auf einer Welle 8, über die die Bobine 2 mit einer Antriebseinheit
verbunden ist, die einen Motor 19 und ein Getriebe 20, das zwischen dem Motor 19 und
der Welle 8 angeordnet ist, aufweist (siehe insbesondere Fig. 8). Bei der Antriebseinheit
kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor oder um einen anderen Motor handeln.
[0033] Es ist insbesondere in den Figuren 3, 4 und 5 zu erkennen, dass die Bobine 2 um eine
horizontale Drehachse C, die erste Führungsrolle 3 um eine horizontale Drehachse A
1 und die zweite Führungsrolle 4 jeweils um eine horizontale Drehachse B
1 drehbar angeordnet sind. Die horizontalen Achsen A
1, B
1, C erstrecken sich auf der x, z-Ebene eines kartesischen Koordinatensystems. Die
horizontalen Drehachsen der Bobine 2 und der ersten und zweiten Führungsrollen 3,
4 sind in vertikaler Richtung (y-Koordinate) voneinander beabstandet. Dabei liegt
die horizontale Drehachse A
1 der ersten Führungsrolle 3 unterhalb der horizontale Drehachse B
1 der zweiten Führungsrolle 4, die wiederum unterhalb der horizontalen Drehachse C
der Bobine 2 liegt (siehe Figuren 4 und 5). Die Drehachse C der Bobine 2 liegt dabei
parallel zur Drehachse A
1 der ersten Führungsrolle 3, während die Drehachse B
1 der zweiten Führungsrolle 4 nicht parallel zu den Drehachsen A
1 und C verläuft. Die erste und zweite Führungsrolle 3 und 4 haben den gleichen, Durchmesser,
sie können aber auch unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Es ist insbesondere in
den Figuren 3 und 5 zu erkennen, dass die Lagen des Seiles 9 übereinander und nicht
nebeneinander auf die Bobine 2 gewickelt sind. Zu diesem Zweck kann die Ausdehnung
der Wickelscheibe 7 zwischen den beiden Bordscheiben 5, 6 kleiner als die doppelte
Breite des Seiles 9 in dieser Richtung sein.
[0034] Das Seil 9 ist ein Seil, das von der Bobine 2 abgewickelt bzw. auf die Bobine 2 aufgewickelt
wird. Das Seil 9 ist von der Bobine 2 zur ersten Führungsrolle 3 geführt. Das Seil
9 liegt dabei am Rand der ersten Führungsrolle 3 an, wobei es, bezogen auf den Querschnitt
der ersten Führungsrolle 3, annähernd einen Kreisbogen von 180° bedeckt, dieser variiert
während des Betriebes. Dieser Winkel kann konstruktionsbedingt in einem größeren Bereich
variieren. An der ersten Führungsrolle 3 wird das Seil 9 in Richtung der zweiten Führungsrolle
4 umgelenkt. Von der ersten Führungsrolle 3 wird das Seil 9 auf einer ersten vertikalen
Achse D geführt (siehe insbesondere Fig. 1). Dabei liegt die neutrale Faser des Seils
9 auf der ersten vertikalen Achse D.
[0035] An der ersten vertikalen Achse D liegen die erste und die zweite Führungsrolle 3,
4 mit ihrem Rand, genauer mit ihren Nuten 10, 11 an (siehe Fig. 4). In Bezug auf die
erste vertikale Achse D ist die zweite Führungsrolle 4 um einen Winkel von 34° zur
ersten Führungsrolle 3 geschwenkt. Dieser Winkel kann jedoch konstruktionsbedingt
in einem Bereich von > 0° bis < 180° variieren. Werden die horizontale Längsachse
A
2 der ersten Führungsrolle 3, das ist eine Achse orthogonal zu deren Drehachse A
1, und die horizontale Längsachse B
2 der zweiten Führungsrolle 4, das ist eine Achse orthogonal zu deren Drehachse B
1, in eine horizontale Ebene projiziert, so liegt der Schnittpunkt E der beiden Längsachsen
A
2 und B
2 auf der ersten vertikalen Achse D, auf der wiederum die neutrale Faser des Seiles
9 von der ersten Führungsrolle 3 zur zweiten Führungsrolle 4 geführt ist.
[0036] Das Seil 9 liegt dabei am Rand der zweiten Führungsrolle 4 an, wobei es, bezogen
auf den Querschnitt der zweiten Führungsrolle 4, annähernd einen Kreisbogen von 180°
bedeckt. An der zweiten Führungsrolle 4 wird das Seil 9 um 180° umgelenkt. Dieser
Winkel kann konstruktionsbedingt in einem größeren Bereich variieren. Das Seil 9 läuft
nun in vertikaler Richtung auf einer vertikalen Geraden H nach unten, auf der der
Aufhängepunkt J des Bauteils 12, der Massenschwerpunkt G des Bauteils 12 und der Lastabgangspunkt
F liegen (siehe auch Figuren 6 und 7). Am Endes des Seiles 9 befindet sich eine Lastaufnahme,
beispielsweise in Form eine Kausche 15.
[0037] Die Figuren 6 und 7 zeigen das erfindungsgemäße Hebezeug 1, das das Bauteil 12 mit
einem Seil 9 und einem Rahmen 13 aufweist, der die Bobine 2, die erste Führungsrolle
3, die zweite Führungsrolle 4 und weitere Komponenten wie den Motor 19 und das Getriebe
20 trägt. Das Hebezeug 1 weist ferner ein als Öse 16 ausgebildetes Befestigungsmittel
zur lösbaren Befestigung des Bauteils 12 an einer Tragstruktur auf. Das Befestigungsmittel
wird in dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hebezeuges bei der Bestimmung
des Masseschwerpunktes nicht berücksichtigt. Das Seil 9 weist an einem Ende eine als
Lastaufnahme dienende Kausche 15 auf.
[0038] Das Bauteil 12 hat - mit Berücksichtigung des Seiles 9 und der Lastaufnahme 15 -
einen Massenschwerpunkt G, der auf der vertikalen Geraden H liegt. Die vertikale Gerade
H ist eine zweite vertikale Achse, auf der die neutrale Faser des Seiles 9 nach Abgang
von der zweiten Führungsrolle 4 verläuft. Der Rahmen 13 weist an seiner Oberseite
einen Querholm 14 auf, an dem sich der Aufhängepunkt J befindet. Am Querholm 14 kann
die Öse 16 befestigt sein, über die das Bauteil 12 an einer oberhalb der Öse 16 befindlichen
Tragstruktur, beispielsweise einer Decke, lösbar befestigt werden kann. An der Unterseite
des Bauteils 12 befindet sich der Lastabgangspunkt F. An diesem Punkt hat das Seil
9 beim Abwickeln letztmalig - beim Aufwickeln erstmals - Kontakt mit einer Komponente
des Bauteils 12. Am Rahmen 13 können die Welle 8 für die Bobine 2 gelagert, sowie
die Achsen (nicht gezeigt), auf denen das erste und zweite Führungsmittel 3, 4 gelagert
sind, befestigt sein. Das Bauteil 12 kann weitere Komponenten aufweisen. Dabei kann
es sich beispielsweise um peripheren Komponenten und Anbauten handeln. Diese werden
bei der Bestimmung des Massenschwerpunktes G des Bauteiles berücksichtigt. Beispielsweise
kann das Bauteil 12 ein Gehäuse mit Seitenwänden aufweisen, die von dem Rahmen 13
getragen werden. Als weitere Komponente des Bauteils 12 kann eine Lastmessungseinrichtung
17 (siehe Fig. 3) vorgesehen sein, die in die erste Führungsrolle 3 integriert ist.
[0039] Die in den Figuren 9 und 10 gezeigte zweite Ausführungsform des Hebezeuges 1 entspricht
der ersten Ausführungsform, außer dass das Bauteil 12 zusätzlich zu Seil 9 ein zweites
Seil 9' aufweist. Das Seil 9 wird im Folgenden auch als erstes Seil bezeichnet. Komponenten
des Bauteils 12, die zum Auf- und Abwickeln und zum Führen des zweiten Seiles benötigt
werden, weisen dasselbe Bezugszeichen wie die entsprechenden Komponenten, die für
das erste Seil 9 vorgesehen sind, auf, sind jedoch um einen Oberstrich ergänzt. Das
zweite Seil 9' verläuft parallel zum ersten Seil 9. Es ist in der gezeigten Ausführungsform
vom ersten Seil 9 beabstandet. In der zweiten Ausführungsform liegt der Lastabgangspunkt
ebenfalls auf der vertikalen Geraden H, allerdings läuft das erste Seil 9, abweichend
zur ersten Ausführungsform, nicht auf dieser Geraden. Der Lastabgangspunkt F liegt
in der geometrischen Mitte zwischen einem ersten Punkt, an dem das erste Seil 9 die
zweite Führungsrolle 4 beim Abwickeln letztmalig - beim Aufwickeln erstmalig - kontaktiert,
und einem zweiten Punkt, an dem das zweite Seil 9' die zweite Führungsrolle 4' beim
Abwickeln letztmalig - beim Aufwickeln erstmalig - kontaktiert (siehe Fig. 11).
[0040] Das Bauteil 12 weist für das zweite Seil 9' eine zweite Bobine 2' auf, die eine erste
Bordscheibe 5' und eine zweite, von der ersten Bordscheibe 5' beabstandete Bordscheibe
6' gleichen Durchmessers aufweist, bei der es sich um die Bordscheibe 6 der ersten
Bobine 2 handelt. Zwischen der ersten Bordscheibe 5' und der zweiten Bordscheibe 6'
liegt eine weitere, zweite Wickelscheibe geringeren Durchmessers, auf die das zweite
Seil 9' aufgewickelt bzw. von der das zweite Seil 9' abgewickelt wird. Die Wickelscheibe
der ersten Bobine 2 und die Wickelscheibe der zweiten Bobine 2' haben den gleichen
Durchmesser. Die drei Bordscheiben 5, 5' und 6 (die gleichzeitig die Bordscheibe 6'
ist) und die beiden Wickelscheiben sitzen koaxial auf einer Welle 8, über die die
Bobinen 2 und 2' mit einer Antriebseinheit verbunden sind, die einen Motor 19 und
ein Getriebe 20, das zwischen dem Motor 19 und der Welle 8 angeordnet ist, aufweist.
[0041] Das Bauteil 12 weist ferner eine erste Führungsrolle 3', die der ersten Führungsrolle
3 entspricht und eine zweite Führungsrolle 4', die der ersten Führungsrolle 4 entspricht,
auf. Die erste Führungsrolle 3' und die zweite Führungsrolle 4' können die gleichen
Dimensionen wie die erste Führungsrolle 3 und die zweite Führungsrolle 4 besitzen.
Die beiden ersten Führungsrollen 3, 3' können auf einer gemeinsamen Achse sitzen.
Die erste und die zweite Führungsrolle 3', 4' liegen mit ihrem Rand, d. h. mit ihren
Nuten, an einer weiteren, dritten vertikalen Achse D' an. Die dritte vertikale Achse
D' verläuft parallel zur ersten vertikalen Achse D. In Bezug auf die dritte vertikale
Achse ist die zweite Führungsrolle 4' um einen Winkel zur ersten Führungsrolle 3'
geschwenkt, der dem Winkel entspricht, um den die zweite Führungsrolle 4 zur ersten
Führungsrolle 3 bei der ersten Bobine 2 geschwenkt ist. Die Drehachse der zweiten
Führungsrolle 4' verläuft somit parallel zur Drehachse B
1 der zweiten Führungsrolle 4, während die erste Führungsrolle 3' und die erste Führungsrolle
3 eine gemeinsame Drehachse haben - das ist die Drehachse A
1 - , sofern die erste Führungsrolle 3' und die erste Führungsrolle 3 auf einer gemeinsamen
Achse sitzen. Die zweiten Führungsrollen 4, 4' sitzen hingegen jeweils auf gesonderten
Achsen, deren Drehachsen in einer horizontalen Ebene parallel zueinander liegen.
[0042] Auf der dritten vertikalen Achse verläuft die neutrale Faser des zweiten Seiles 9'
von der ersten Führungsrolle 3' zur zweiten Führungsrolle 4'. Werden außerdem die
horizontale Längsachse der ersten Führungsrolle 3' - das ist eine Achse orthogonal
zu deren Drehachse, und die horizontale Längsachse der zweiten Führungsrolle 4', das
ist eine Achse orthogonal zu deren Drehachse, in eine horizontale Ebene projiziert,
so liegt der Schnittpunkt der beiden Längsachsen auf der dritten vertikalen Achse
D'.
[0043] Das zweite Seil 9' weist eine Kausche 15' auf. Die beiden ersten Führungsrollen 3,
3' und die beiden zweiten Führungsrollen 4, 4' können jeweils als ein Bauelement ausgebildet
sein. Dabei können in einem Rollenkörper zwei Nuten vorgesehen sein, die in Umfangsrichtung
der Rolle umlaufen. Dabei dient die erste Nut für das erste Seil 9 und die zweite
Nut für das zweite Seil 9'.
[0044] Es ist insbesondere in Fig. 9 zu erkennen, dass die Lagen des ersten Seiles 9 übereinander
und nicht nebeneinander auf die erste Bobine 2 gewickelt sind. Zu diesem Zweck kann
die Ausdehnung der Wickelscheibe zwischen den beiden Bordscheiben 5, 6 der ersten
Bobine 2 kleiner als die doppelte Breite des Seiles 9 in dieser Richtung sein. Es
ist in Fig. 9 ferner zu erkennen, dass die Lagen des zweiten Seiles 9' übereinander
und nicht nebeneinander auf die zweite Bobine 2' gewickelt sind. Zu diesem Zweck kann
Ausdehnung der Wickelscheibe zwischen den beiden Bordscheiben 5', 6' der zweiten Bobine
2' kleiner als die doppelte Breite des zweiten Seiles 9' in dieser Richtung sein.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Hebezeug
- 2
- Bobine für ein Seil
- 2'
- Bobine für zweites Seil
- 3
- erste Führungsrolle
- 4
- zweite Führungsrolle
- 5
- erste Bordscheibe
- 6
- zweite Bordscheibe
- 7
- Wickelscheibe
- 8
- Welle
- 9
- Seil
- 10
- Nut der ersten Führungsrolle
- 11
- Nut der zweiten Führungsrolle
- 12
- Bauteil
- 13
- Rahmen
- 14
- Querholm
- 15
- Kausche
- 16
- Öse
- 17
- Lastmessungseinrichtung
- 19
- Motor
- 20
- Getriebe
- A1
- Drehachse der ersten Führungsrolle
- A2
- Längsachse der ersten Führungsrolle
- B1
- Drehachse der zweiten Führungsrolle
- B2
- Längsachse der zweiten Führungsrolle
- C
- Drehachse der Bobine
- D
- erste vertikale Achse
- D'
- dritte vertikale Achse
- E
- Schnittpunkt
- F
- Lastabgangspunkt
- G
- Massenschwerpunkt
- H
- vertikale Gerade
- J
- Aufhängepunkt
1. Hebezeug (1) zum Bewegen von Lasten, wobei das Hebezeug (1) ein Bauteil (12) mit zumindest
einem Zugmittel (9), einem als Bobine (2) ausgebildeten Zugmittelträger, zumindest
einem Zugmittel-Führungsmittel (3, 4) und einem Aufhängepunkt (J) aufweist, an dem
das Bauteil (12) an einer Tragstruktur befestigbar ist, und wobei das Zugmittel (9)
von der Bobine (2) über das zumindest eine Zugmittel-Führungsmittel (3, 4) zu einem
Lastabgangspunkt (F) geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (12) einen Massenschwerpunkt (G) aufweist, der auf einer Geraden (H)
liegt, die sich von dem Aufhängepunkt (J) zum Lastabgangspunkt (F) erstreckt.
2. Hebezeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (12) als Zugmittel-Führungsmittel (3, 4) zumindest eine erste Führungsrolle
(3) und eine zweite Führungsrolle (4) aufweist, wobei das Zugmittel (9) von der Bobine
(2) zur ersten Führungsrolle (3) und von der ersten Führungsrolle (3) zur zweiten
Führungsrolle (4) geführt ist.
3. Hebezeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsrolle (3) unterhalb der zweiten Führungsrolle (4) angeordnet ist.
4. Hebezeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsrolle (3) um eine horizontale Drehachse (A1) drehbar ist und dass die zweite Führungsrolle (4) um eine horizontale Drehachse
(B1) drehbar ist, wobei die horizontale Drehachse (B1) der zweiten Führungsrolle (4) in einem Winkel zur horizontalen Drehachse (A1) der ersten Führungsrolle (3) verläuft.
5. Hebezeug nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Führungsrolle (3) eine horizontale Längsachse (A2) aufweist, die sich orthogonal zu ihrer Drehachse (A1) erstreckt, und die zweite Führungsrolle (4) eine horizontale Längsachse (B2) aufweist, die sich orthogonal zu ihrer Drehachse (B1) erstreckt, wobei die horizontale Längsachse (B2) der zweiten Führungsrolle (4) in einem Winkel zur horizontalen Längsachse (A2) der ersten Führungsrolle (3) verläuft.
6. Hebezeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel, in dem die horizontale Längsachse (B2) der zweiten Führungsrolle (4) zur horizontalen Längsachse (A2) der ersten Führungsrolle (3) verläuft, in einem Bereich von > 0° bis < 180° liegt.
7. Hebezeug nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (9) von der ersten Führungsrolle (3) zur zweiten Führungsrolle (4)
auf einer ersten vertikalen Achse (D) geführt ist.
8. Hebezeug nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (9) ein Seil ist, wobei das Seil (9) eine neutrale Faser aufweist,
die an einer Nut der ersten Führungsrolle (3) und einer Nut der zweiten Führungsrolle
(4) anliegt.
9. Hebezeug nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die in eine horizontale, zwischen der ersten Führungsrollte (3) und der zweiten Führungsrolle
(4) liegende Ebene projizierten Längsachsen (A2, B2) der ersten und zweiten Führungsrolle (3, 4) einen Schnittpunkt (E) aufweisen, der
auf der ersten vertikalen Achse (D) liegt, auf der das Zugmittel (9) von der ersten
Führungsrolle (3) zur zweiten Führungsrolle (4) geführt ist.
10. Hebezeug nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (9) am Rand der ersten Führungsrolle (3) derart anliegt, dass es, bezogen
auf deren Querschnitt, einen Kreisbogen mit einem Mittelpunktwinkel von 130 bis 230°
bedeckt, und/oder dass das Zugmittel (9) am Rand der zweiten Führungsrolle (4) derart
anliegt, dass es, bezogen auf deren Querschnitt, einen Kreisbogen mit einem Mittelpunktwinkel
von 130 bis 230° bedeckt.
11. Hebezeug nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (9) am Rand der ersten Führungsrolle (3) derart anliegt, dass es bezogen
auf deren Querschnitt, einen Kreisbogen mit einem Mittelpunktwinkel von annähernd
180° bedeckt, und/oder dass das Zugmittel am Rand der zweiten Führungsrolle (4) derart
anliegt, dass es, bezogen auf deren Querschnitt, einen Kreisbogen mit einem Mittelpunktwinkel
von annähernd 180° bedeckt.
12. Hebezeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine dritte Führungsrolle aufweist.
13. Hebezeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bobine (2) auf einer Welle (8) angeordnet ist, über die die Bobine (2) mit einer
Antriebseinheit verbindbar ist.
14. Hebezeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (12) einen Rahmen (13) aufweist, der die Bobine (2) und das zumindest
eine Zugmittel-Führungsmittel (3, 4) trägt, und/oder dass das Bauteil (12) einen Querholm
(14) aufweist, der sich von einer ersten zu einer zweiten Seitenwand eines Gehäuses,
das von dem Rahmen (13) getragen ist, erstreckt und an dem der Aufhängepunkt (J) ausgebildet
ist.
15. Hebezeug nach einer der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass es zwei Zugmittel aufweist.