[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Textilien und eine Waschmaschine,
die ausgebildet ist, das Verfahren durchzuführen. Textilien werden durch das Tragen
und das anschließende Waschen aufgeraut, weil in Folge dieses Zyklus' Textilfasern
aufbrechen. Die Oberfläche der Textilien verliert dadurch an Farbglanz. Wenn die Textilfasern
aneinander reiben, tritt das so genannte Pilling auf. D.h., einzelne Textilfasern
brechen beim Tragen und Waschen ab und sammeln sich unter Bildung kleiner Knötchen
bzw. Kügelchen, die auf dem Textil verbleiben. Im Bereich aufgebrochener Faserenden
können sich Schmutzpartikel fest setzen, die sich beim Waschen nicht mehr auf übliche
Weise entfernen lassen. Dadurch werden die Textilien grau.
[0002] In der
US9023620B2 ist ein Verfahren zur Bereitstellung einer Farbklärung von Wäsche beschrieben. Das
Verfahren umfasst eine Behandlung der Wäsche mit einer Einweich-, Wasch- oder Spülflüssigkeit,
die ein Enzym umfasst, das Endoglucanase-Aktivität zeigt. Das Enzym ist von einem
speziellen DNA-Konstrukt kodiert oder zu wenigstens 90% homolog zu einer speziellen
Aminosäuresequenz. Es besteht aber weiterhin ein Bedarf eine Verjüngung genutzter
Textilien zu erreichen.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit das Problem ein Verfahren zum Behandeln von Textilien
und eine Waschmaschine bereitzustellen, mit denen eine Verjüngung der genutzten Textilien
erreicht werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und eine Waschmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
beschriebenen Unteransprüchen.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, eine Vergrauung und das
Pilling von Textilien in einem einzigen Waschgang d.h. bei einmaliger Anwendung effektiv
zu entfernen. Die Textilien werden durch die Behandlung optisch aufgewertet. Sie können
weiter getragen werden und müssen nicht entsorgt werden. Zudem wird eine Schädigung
der Textilstruktur relativ gering gehalten.
[0006] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Textilien in einer Waschmaschine
mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit und einer drehbar in dem
Laugenbehälter gelagerten Trommel zur Aufnahme der Textilien, bei dem ein Waschprogramm
mit einer Gesamt-Laufzeit von mindestens 110 Min. gestartet wird, dem Laugenbehälter
eine Verjüngungsmittel-haltige Waschflüssigkeit zugeführt wird und die sich in der
Trommel befindenden Textilien in der Verjüngungsmittel-haltigen Waschflüssigkeit gewaschen
wird.
[0007] Bei einmaliger Durchführung der vorstehenden Verfahrensschritte in der angegebenen
Reihenfolge werden ältere insbesondere an ihrer Textiloberfläche geschädigte Wäschestücke
regeneriert und eine oberflächlich in die Textilstruktur eingelagerte Vergrauung entfernt.
Die Gesamt-Laufzeit des Waschprogramms beträgt mindestens 110 Min. Dadurch hat das
Verjüngungsmittel ausreichend Zeit auf die Textilien einzuwirken.
[0008] Die zu behandelnden Textilien, die gewaschen werden, werden im Nachfolgenden auch
als Wäsche bezeichnet. Der Ausdruck "Waschflüssigkeit" umfasst im Sinne der Erfindung
Wasser, das weiterhin Waschmittel enthalten kann. Der Ausdruck "Wasser" stellt einen
Unterbegriff des Ausdrucks "Waschflüssigkeit" dar und wird an manchen Stellen der
Beschreibung verwendet, wenn Waschflüssigkeit gemeint ist, die definitiv kein Waschmittel
enthalten soll, beispielsweise wird in einer Spülphase des Waschprogramms dem Laugenbehälter
Wasser zugeführt, das üblicherweise kein Waschmittel enthält. Die dem Laugenbehälter
vor dem Schritt des Waschens der sich in der Trommel befindenden Textilien in der
Verjüngungsmittel-haltigen Waschflüssigkeit zugeführte Verjüngungsmittel-haltige Waschflüssigkeit
enthält bevorzugt neben dem Verjüngungsmittel ein Waschmittel bevorzugter ein Fein-
oder Wollwaschmittel.
[0009] Es gibt verschiedene Waschmittel für Textilien, die jeweils an verschiedene Textilarten
angepasst sind. Daher weist ein Waschmittel in Abhängigkeit der gewünschten zu behandelnden
Textilart verschiedene Waschmittelkomponenten auf. Üblicherweise enthält ein Voll-
oder Colorwaschmittel Tensid(e), Gerüststoff(e), Enzym(e) und ggf. weitere Inhaltsstoffe.
Weitere Inhaltsstoffe kann oder können Builder, Cobuilder, Schauminhibitor(en), Komplexbildner,
Sequestriermittel, Enzymstabilisator(en), Farbübertragungsinhibitor(en), optische(r)
Aufheller, UV-Absorber, Verdickungsmittel, Wasserenthärter und/oder Duftstoff(e) sein.
Ein Fein- oder Wollwaschmittel kann auch die vorstehend genannten Inhaltsstoffe aufweisen,
kann aber auch enzymfrei sein.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verjüngungsmittel ein Färbemittel. Das
Färbemittel ist geeignet, eine Farbe des Textils aufzufrischen und ggf. zu ändern.
Beispielsweise kann ein Waschmittel, das das Färbemittel als Verjüngungsmittel enthält,
weiterhin einen Farbfixierer enthalten. Der Farbfixierer kann während des Verfahrens
dem Laugenbehälter auch räumlich und/oder zeitlich versetzt zu dem Färbemittel zugeführt
werden. Das Färbemittel kann ein Färbemittel für eine Farberneuerung der Wäsche sein
wie beispielsweise für ausgeblichene Jeans. Das Färbemittel kann eine reine Textilfarbe
sein, die zum Färben von Textilien wie beispielsweise zum Färben weißer Tischwäsche
geeignet ist.
[0011] Das Färbemittel kann weiterhin ein Spezialfärbemittel sein, das beispielsweise zum
Färben angegrauter Dessous geeignet ist.
[0012] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist das Verjüngungsmittel ein naturfaserreaktives
Enzym. Die mit dem Verfahren zu behandelnden Textilien weisen dann bevorzugt Naturfasern
auf. Bei den Textilien kann es sich um eine Mischwäsche oder eine reine Naturfaserwäsche
handeln.
[0013] Weiter bevorzugt ist das Verjüngungsmittel ein baumwollreaktives Enzym. Das Verfahren
ist dann insbesondere zur Behandlung von Baumwoll-Textilien geeignet. Bei den Baumwoll-Textilien
kann es sich um Textilien handeln, die neben Baumwollfasern weitere Natur- oder Kunstfasern
anderer Art als Baumwolle enthalten, oder um Textilien handeln, die aus Baumwolle
bestehen.
[0014] Noch weiter bevorzugt ist das Verjüngungsmittel Cellulase. In diesem Fall ist das
zu behandelnde Textil bevorzugt ein Baumwolle enthaltendes Textil oder ein aus reiner
Baumwolle bestehendes Textil. Bevorzugt enthält die das Verjüngungsmittel enthaltende
Waschflüssigkeit neben der Cellulase kein weiteres Enzym. Wenn das Verjüngungsmittel
eine Komponente eines Waschmittels ist, ist das Cellulase enthaltende Waschmittel
mit Ausnahme der Cellulase enzymfrei, d.h. es enthält neben der Cellulase kein weiteres
Enzym. Bei dem Waschmittel handelt es sich daher bevorzugt um ein enzymfreies Fein-
oder Wollwaschmittel, das zusätzlich Cellulase enthält. Mittels der Cellulase kann
insbesondere eine Vergrauung entfernt werden, die aufgrund von der Wäsche abstehender
Textilfasern entsteht. Sie zeigt zudem gute Anti-Pilling-Eigenschaften.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Waschprogramm eine Gesamt-Laufzeit
von mindestens 120 Min., bevorzugt mindestens 130 Min., bevorzugter mindestens 140
Min., noch bevorzugter zwischen 120 und 140 Min. auf. Dadurch wird sichergestellt,
dass das Verjüngungsmittel eine ausreichende Einwirkzeit hat und dadurch das Ergebnis
des der Behandlung zum Verjüngen des Textils optimiert wird.
[0016] Bevorzugt werden während der Gesamt-Laufzeit des Waschprogramms eine Erfassungsphase,
eine Waschphase, eine Spülphase und eine Schleuderphase durchgeführt. Bevorzugter
besteht das Waschprogramm aus der Durchführung der Erfassungsphase, Waschphase, Spülphase
und Schleuderphase in der angegebenen Reihenfolge. D.h. während der Gesamt-Laufzeit
des Waschprogramms werden die Erfassungsphase, dann die Waschphase, anschließend die
Spülphase und dann die Schleuderphase durchgeführt. In der Erfassungsphase wird in
der Trommel der Waschmaschine befindliche Wäsche erfasst und Wasser dem Laugenbehälter
der Waschmaschine zugeführt, so dass damit weiterhin ein Verjüngungsmittel enthaltendes
Waschmittel dem Laugenbehälter zugeführt und die Verjüngungsmittel-haltige Waschflüssigkeit
durch Mischen des Wassers mit dem das Verjüngungsmittel enthaltenden Waschmittel gebildet
wird. Anschließend folgt in der Waschphase üblicherweise ein oder mehrere Aufheizabschnitte
(nachheizen sollte möglich sein), in dem die Waschflüssigkeit mittels Einschalten
eines Heizkörpers der Waschmaschine auf die Temperatur erhitzt wird, die von dem Waschprogramm
vorgegeben wird. Nach Erreichen der vorgegeben Temperatur wird der Heizkörper abgeschaltet
und ein Nachwaschabschnitt folgt. In dem Nachwaschabschnitt wird die Wäsche mittels
rotierender Trommel bewegt, wobei sich die Waschflüssigkeit abkühlt. Die Waschphase
wird mit einem Abpumpen der Waschflüssigkeit aus dem Laugenbehälter beendet, wobei
ggf. auch geschleudert werden kann, damit die mit Waschmittel versetzte Waschflüssigkeit
aus dem Gewebe der Wäsche effektiv entfernt wird. Anschließend folgt die Spülphase,
die einen Spülabschnitt oder mehrere Spülabschnitte aufweist, bei dem oder denen jeweils
Wasser in den Laugenbehälter eingelassen, die Wäsche darin bewegt und zum Ende des
jeweiligen Spülabschnitts das Wasser abgepumpt wird. Nach der Spülphase folgt anschließend
die Schleuderphase zum Entwässern der Wäsche. In der Schleuderphase wird die Trommel
mit einer gegenüber dem Waschvorgang erhöhten Drehzahl gedreht, bei der die Wäsche
am Trommelmantel anliegt und das Wasser und ggf. Waschflüssigkeit aufgrund der wirkenden
Zentrifugalkraft aus dem Gewebe der Wäsche nach außen durch Öffnungen in der Trommel
in den Laugenbehälter geschleudert wird, wobei das Wasser und ggf. die Waschflüssigkeit
aus dem Laugenbehälter entfernt werden.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Verjüngungsmittel-haltige Waschflüssigkeit
aus Wasser und einem Waschmittel gebildet, das das Verjüngungsmittel enthält. Bevorzugt
ist das Verjüngungsmittel-haltige Waschmittel portioniert in einem als Einwegbehältnis
ausgebildeten Kapselbecher enthalten, der in einem Einspülkasten der Waschmaschine
angeordnet ist oder wird. Dadurch kann gewährleistet werden, dass das Verjüngungsmittel
in einer Konzentration eingesetzt wird, die einen guten Regenerierungseffekt für die
Wäsche sicherstellt und zwar ohne die Wäsche zu schädigen bzw. unter Geringhalten
einer Schädigung der Wäsche. Es wird somit ein optimales Behandlungsergebnis erhalten.
Der Kapselbecher ist bzw. wird von dem Nutzer bevorzugt in dem Einspülkasten angeordnet.
Alternativ kann er auch automatisch in den Einspülkasten der Waschmaschine zugeführt
werden. Bei Durchführung des Verfahrens ist der Kapselbecher in der Waschmaschine
angeordnet. Durch die Portierung des Verjüngungsmittel-haltigen Waschmittels wird
einerseits verhindert, dass der Nutzer des Waschmittels mit diesem direkt in Berührung
kommt. Wenn das Verjüngungsmittel ein Färbemittel ist, wird die Wahrscheinlichkeit,
dass er sich damit beschmutzt, gering gehalten. Wenn das Verjüngungsmittel ein Enzym
wie Cellulase ist, das allergische Reaktionen auslösen kann, wird ebenso ein möglicher
direkter Hautkontakt gering gehalten oder ganz verhindert. Kapselbecher und Waschmaschinen,
die zur Aufnahme und Verwendung während eines Waschprogramms geeignet sind, sind beispielsweise
aus der
EP 2 463 435 A2 und der
EP 2 597 191 A2 bekannt. Beispielsweise sind in dem Kapselbecher 20 bis 60 g, bevorzugt 30 bis 50
g, bevorzugter 35 bis 45 g des Verjüngungsmittel-haltigen Waschmittels enthalten.
Diese Portierung ist für eine Waschmaschine als Haushaltsgerät bevorzugt. Eine Waschmaschine,
die zur gewerblichen Nutzung für eine größere Beladungsmenge an Wäsche ausgelegt ist,
benötigt ein Kapselbecher entsprechend mehr Inhalt.
[0018] Das Waschmittel enthält bevorzugt 2,5 bis 10,0 Gew.-% Verjüngungsmittel, bezogen
auf die Gesamtmenge des Waschmittels, also von 100 Gew.-% Waschmittel. Bevorzugter
enthält das Waschmittel 4,0 bis 7,5 Gew.-% Verjüngungsmittel, bezogen auf die Gesamtmenge
des Waschmittels von 100 Gew.-%. Dadurch kann eine Schädigung der Textilfasern relativ
gering gehalten werden, während der Verjüngungseffekt mit einmaliger Durchführung
des Verfahrens erzielt wird. Das Waschmittel kann in pulverförmiger Form vorliegen,
ist aber bevorzugt flüssig. Bevorzugt weist es übliche Komponenten eines Feinwaschmittels
und als weitere Feinwaschmittel-unübliche Komponente Cellulase auf.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Waschtemperatur des Waschprogramms
gleich oder kleiner 40°C. Bevorzugter liegt die Waschtemperatur im Bereich zwischen
30 und 40°C. Das Waschen bei diesen relativ niedrigen Waschtemperaturen hat den Vorteil,
dass die Textilfasern nicht so stark geschädigt werden wie bei höheren Waschtemperaturen.
Die angegebenen Waschtemperaturen sind aber ausreichend, um den Verjüngungseffekt
zu erzielen.
[0020] Die Erfindung betrifft ferner eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme
von Waschflüssigkeit und einer drehbar in dem Laugenbehälter gelagerten Trommel zur
Aufnahme der Textilien und einer Regel- oder Steuereinrichtung, welche ausgebildet
ist das Verfahren nach einer oder mehreren der beschriebenen Ausführungsformen zu
regeln und/oder zu steuern.
[0021] Die Waschmaschine weist bevorzugt einen Einspülkasten auf, damit das Waschmittel
in ihm in der Waschmaschine beispielsweise durch den Nutzer angeordnet werden kann.
Die Waschmaschine ist bevorzugter derart ausgebildet, das Verjüngungsmittel-haltige
Waschmittel aus dem sich in dem Einspülkasten befindenden Kapselbecher in den Laugenbehälter
zu spülen. Die Anordnung des Verjüngungsmittel-haltigen Waschmittels in dem Kapselbecher
hat den Vorteil, dass der Nutzer die zu verwendende Waschmittelmenge nicht abmessen
muss und sich nicht mit einem Waschmittel in Pulver- oder Flüssigform beim Einfüllen
in den Einspülkasten in Kontakt kommt, sondern das Waschmittel in verpackter Form
in den Einspülkasten der Waschmaschine einfüllen kann. Dies ist sowohl beim Färbemittel
als auch insbesondere bei einem Enzym als das Verjüngungsmittel von Vorteil, denn
Enzyme können bei Hautkontakt allergische Reaktionen auslösen. Dem Nutzer wird mit
dem Verfahren ein Verjüngen von Textilien auf Knopfdruck zur Verfügung gestellt, bei
dem er keine manuellen Schritte außer dem Einfüllen von Wäsche in die Trommel und
dem Anordnen des Kapselbechers in dem Einspülkasten durchführen muss. Ferner wird
das Waschmittel in dem Kapselbecher verbraucht, sodass keine Restmenge des Waschmittels
übrig bleibt, die im Einspülkasten verbleibt und dann auf nachfolgende Wäschen einwirken
kann. Der Nutzer kann den während des Verfahrens verbrauchten Kapselbecher nach Verfahrenssende
praktisch entsorgen.
[0022] Die Waschmaschine ist bevorzugt derart ausgebildet, dass sie den Kapselbecher zumindest
teilweise öffnen kann. Beispielsweise kann sie am Einspülkasten Dornen aufweisen,
die beispielsweise beim Einschieben des Einspülkastens in einen Einschub der Waschmaschine
oder beim Anordnen des Kapselbechers in dem Einspülkasten derart Löcher in den Kapselbecher
einbringen, dass das Waschmittel aus dem Kapselbecher ausgespült werden kann. Um den
Ausspüleffekt des Kapselbechers zu unterstützen, liegt das Waschmittel in dem Kapselbecher
vorzugsweise in flüssiger Form vor.
[0023] Bei der Waschmaschine kann es sich um einen Waschautomaten oder ein Kombigerät wie
einen Waschtrockner handeln. Die Waschmaschine kann als privat genutztes Haushaltsgerät
oder als gewerblich genutztes Gerät ausgelegt sein.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt schematisch und nicht maßstabsgerecht
- Fig. 1
- Teilaufsicht auf eine Waschmaschine; und
- Fig. 2
- ein Waschprogramm im Diagramm als zeitlichen Ablauf.
[0025] Fig. 1 zeigt eine Teilaufsicht auf eine Waschmaschine 1 mit einem Gehäuse 2 und einem
Einspülkasten 4, der aus dem Gehäuse 2 teilweise herausgezogen ist. Der Einspülkasten
4 weist die Kammern 3a und 3b sowie der Kammer 5 auf. Die Kammer 3a ist zum Einfüllen
eines Waschmittels (nicht gezeigt) in den Einspülkasten 4 vorgesehen. Die Kammer 3b
ist zum Einfüllen eines Weichspülers (nicht gezeigt) in dem Einspülkasten 4 vorgesehen.
Die Kammer 5 ist zur Anordnung eines Kapselbechers 6 in dem Einspülkasten 4 vorgesehen.
Der Kapselbecher 6 ist als Einwegbehälter ausgebildet. Er enthält ein Verjüngungsmittel-haltiges
Waschmittel (nicht gezeigt) in portionierter Form. Ein Deckel 7 zum Bedecken der Kammer
5 weist zwei Anstechdorne 8 auf, die in den Kapselbecher 6 eindringen, wenn der Deckel
7 auf einer Wand 9 der Kammer 5 aufliegt, um den Kapselbecher 6 zumindest teilweise
zu öffnen. Der Kapselbecher 6 ist aus einem Material gefertigt, das den Anstechdornen
8 ein leichtes Durchdringen ermöglicht, ohne das darin enthaltene Waschmittel zu verwirbeln
oder zu verspritzen.
[0026] In Fig. 2 ist ein kompletter Ablauf eines Waschprogramms 10 in einem Diagramm dargestellt.
Auf der Zeitachse t sind einzelne Phasen innerhalb des Waschprogramms 10 aufgezeigt,
das mit Hilfe der in Fig. 1 gezeigten Waschmaschine 1 durchgeführt wird, wobei bei
der folgenden Beschreibung auch auf in Fig. 1 gezeigte Bauteile der Waschmaschine
1 Bezug genommen wird. Das hier dargestellte Waschprogramm 10 umfasst eine Erfassungsphase
11, eine Waschphase 12, eine Spülphase 13 und eine Schleuderphase 14. Zu Beginn des
Waschprogramms 10 wird in der Erfassungsphase 11 sich in einer Trommel (nicht gezeigt)
der Waschmaschine 1 befindende Wäsche (nicht gezeigt) insbesondere hinsichtlich ihres
Gewichts erfasst und Wasser eingelassen, wodurch das sich in dem Kapselbecher 6 befindende
Verjüngungsmittel-haltige Waschmittel durch ein Verbindungsrohr (nicht gezeigt) aus
dem Einspülkasten 4 einem Laugenbehälter (nicht gezeigt) der Waschmaschine 1 zugeführt
wird und eine Verjüngungsmittel-haltige Waschflüssigkeit (nicht gezeigt) durch Vermischung
des Wassers mit dem Waschmittel gebildet wird. Anschließend folgt in der Waschphase
12 ein Aufheizabschnitt 12a, in dem die Waschflüssigkeit mittels eines eingeschalteten
Heizkörpers (nicht gezeigt) auf eine Waschtemperatur erhitzt wird, die von dem Waschprogramm
vorgegeben wird, in diesem Fall beträgt die Waschtemperatur rein beispielhaft 40°C.
Nach Erreichen der vorgegeben Waschtemperatur wird der Heizkörper abgeschaltet und
ein Nachwaschabschnitt 12b folgt. In diesem Nachwaschabschnitt 12b wird die Wäsche
mittels rotierender Trommel bewegt, wobei sich die Waschflüssigkeit abkühlt. Die Waschphase
12 wird mit einem Abpumpen der Waschflüssigkeit aus dem Laugenbehälter beendet, wobei
ggf. auch geschleudert werden kann, damit die im textilen Gewirke der Wäsche befindliche
Waschflüssigkeit effektiv reduziert wird. Anschließend folgt die Spülphase 13, die
ein oder mehrere Spülabschnitte aufweist, bei dem oder denen frisches Wasser in den
Laugenbehälter eingelassen, die Wäsche darin bewegt und zum Ende des jeweiligen Spülabschnitts
das eingelassene Wasser abgepumpt wird. Nach der Spülphase folgt anschließend die
Schleuderphase 14 zum Entwässern der Wäsche. In der Schleuderphase 14 wird die Trommel
der Waschmaschine 1 mit einer gegenüber dem Waschvorgang erhöhten Drehzahl gedreht,
bei der die Wäsche am Trommelmantel anliegt und Wasser und ggf. Waschflüssigkeit aufgrund
der Zentrifugalkraft aus dem Gewebe der Wäsche nach außen durch Öffnungen in der Trommel
in den Laugenbehälter geschleudert wird, wobei das Wasser und ggf. die Waschflüssigkeit
aus dem Laugenbehälter entfernt wird. Das Waschprogramm 10 beginnend von der Erfassungsphase
11 und endend mit der Schleuderphase 14 dauert in diesem Ausführungsbeispiel 120 Min.
[0027] Nachfolgend wird ein Beispiel beschrieben.
Beispiel
[0028] 3,8 kg Textilien, die Pilling und Vergrauung aufwiesen, wurden in einer Trommel einer
Waschmaschine, die wie in Fig. 1 gezeigt ausgebildet ist, angeordnet. Ferner wurde
ein Kapselbecher mit 40 g Feinwaschmittel, das 5% Cellulase d.h. 2 g enthielt, in
einem Einspülkasten der Waschmaschine angeordnet. Ein Waschprogramm mit einer Waschtemperatur
von 40°C, das die in Fig. 2 gezeigten Phasen aufwies, wurde gestartet, so dass dem
Laugenbehälter eine Verjüngungsmittel-haltige Waschflüssigkeit aus Wasser und dem
Feinwaschmittel zugeführt wurde und dann die sich in der Trommel befindenden Textilien
in der Verjüngungsmittel-haltigen Waschflüssigkeit gewaschen wurden. Die Gesamt-Laufzeit
des Waschprogramms betrug 120 Min. Die Textilien wurden mit dem vorstehenden Waschprogramm
zweimal gewaschen, wobei die Textilien zusätzlich nach jedem Waschprogramm bei 90°C
ohne Waschmittel mit Wasser gespült wurden. Bereits nach der ersten Wäsche konnten
Pilling und Vergrauung effektiv reduziert werden, ein darüber hinaus noch weiter leicht
verbessertes Aussehen der Textilien wurde nach der zweiten Wäsche sichtbar. Der Reißkraftverlust
gemäß ISO 13934-1:2013 betrug nach der ersten Wäsche ca. 8 % und nach den zwei Wäschen
ca. 16 %. Das Verfahren ist daher bei einmaliger Anwendung effektiv, Textilien von
Pilling und Vergrauung zu befreien und zu verjüngen, ohne die Textilien übermäßig
zu schädigen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Waschmaschine
- 2
- Gehäuse
- 3a
- Kammer
- 3b
- Kammer
- 4
- Einspülkasten
- 5
- Kammer
- 6
- Kapselbecher
- 7
- Deckel
- 8
- Anstechdorne
- 9
- Wand
- 10
- Waschprogramm
- 11
- Erfassungsphase
- 12
- Waschphase
- 12a
- Aufheizabschnitt
- 12b
- Nachwaschabschnitt
- 13
- Spülphase
- 14
- Schleuderphase
1. Verfahren zum Behandeln von Textilien in einer Waschmaschine (1) mit einem Laugenbehälter
zur Aufnahme von Waschflüssigkeit und einer drehbar in dem Laugenbehälter gelagerten
Trommel zur Aufnahme der Textilien, bei dem ein Waschprogramm (10) mit einer Gesamt-Laufzeit
von mindestens 110 Min. gestartet wird, dem Laugenbehälter eine Verjüngungsmittel-haltige
Waschflüssigkeit zugeführt wird und die sich in der Trommel befindenden Textilien
in der Verjüngungsmittel-haltigen Waschflüssigkeit gewaschen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verjüngungsmittel ein naturfaserreaktives Enzym, bevorzugter ein baumwollreaktives
Enzym ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verjüngungsmittel Cellulase ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Waschprogramm (10) eine Gesamt-Laufzeit von mindestens 120 Min., bevorzugt mindestens
130 Min., bevorzugter mindestens 140 Min., noch bevorzugter zwischen 120 und 140 Min.
aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Gesamt-Laufzeit des Waschprogramms (10) eine Erfassungsphase (11), eine
Waschphase (12), eine Spülphase (13) und eine Schleuderphase (14) durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verjüngungsmittel-haltige Waschflüssigkeit aus Wasser und einem Waschmittel gebildet
wird, wobei das Waschmittel portioniert in einem als Einwegbehältnis ausgebildeten
Kapselbecher enthalten ist, der in einen Einspülkasten der Waschmaschine angeordnet
ist oder wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Waschmittel 2,5 bis 10,0 Gew.-% Verjüngungsmittel enthält.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Waschtemperatur des Waschprogramms gleich oder kleiner 40°C ist, bevorzugter
im Bereich zwischen 30 und 40°C liegt.
9. Waschmaschine (1) mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Waschflüssigkeit und einer
drehbar in dem Laugenbehälter gelagerten Trommel zur Aufnahme von Textilien und einer
Regel- oder Steuereinrichtung, welche ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der
vorangehenden Ansprüche zu regeln und/oder zu steuern.