[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konstanthaltung der Linienbreite
einer von einer Straßenmarkiermaschine mittels einer Spritzpistole auf eine Straßenoberfläche
aufgebrachten Markierungslinie aus einem fließfähigen, in Form eines Spritzfächers
unter Druck aus einer Spritzdüse der Spritzpistole ausgebrachten Markierungsstoff,
wobei nach Maßgabe von im laufenden Betrieb der Straßenmarkiermaschine gewonnenen
Steuersignalen eine Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche automatisch
so verstellt wird, dass Änderungen der Linienbreite der Markierungslinie kompensiert
werden. Außerdem betrifft die Erfindung eine Straßenmarkiermaschine.
[0002] Insbesondere bei Straßenmarkiermaschinen in Form von Hochdruckspritzmaschinen, bei
denen der Markierungsstoff nicht mithilfe von sogenannter Zerstäuberluft auf die Straßenoberfläche
geschleudert wird, sondern mit hohem Druck durch eine speziell geformte Düse gedrückt
wird und dabei einen dreieckförmigen Spritzfächer bildet, dessen untere Dreiecksseite
der Breite der zu erzeugenden Markierungslinie entspricht, können Linienbreitenänderungen
bei sich änderndem Spritzdruck infolge Änderung des Spritzwinkels des Spritzfächers
auftreten. Von diesen Maschinen sind insbesondere jene betroffen, bei denen die Markiergeschwindigkeit,
das heißt die Bewegungsgeschwindigkeit der Maschine relativ zur Straßenoberfläche,
variiert werden darf und der Markierungsstoff proportional zur Markiergeschwindigkeit
zugeteilt wird, um die Schichtdicke der zu erzeugenden Markierungslinie stets konstant
zu halten.
[0003] Bei diesen sogenannten wegabhängig gesteuerten Maschinen kann sich der Spritzdruck
während des Markiervorgangs im Verhältnis bis zu 1:8 ändern, was zu Änderungen des
Spritzwinkels und der erzeugten Linienbreite von bis zu +/- 20 % führen kann, was
abhängig ist von gewissen Eigenschaften des verwendeten Markierungsstoffs und dessen
Temperatur, die einen Einfluss auf die Viskosität und damit auf den Spritzdruck hat.
[0004] Exakte Gesetzmäßigkeiten über die Größe der genannten Einflüsse auf den Spritzwinkel
lassen sich dabei nicht herausfinden. So gibt es Markierungsstoffe, die auf die vorgenannten
Einflussgrößen nur in geringem Maße reagieren, andere, die in großem Ausmaß reagieren,
und auch solche, die bei wachsendem Spritzdruck zuerst eine Vergrößerung des Spritzwinkels,
in einem mittleren Druckbereich einen ziemlich konstant bleibenden Spritzwinkel und
bei weiter wachsendem Spritzdruck sogar eine zunehmende Verkleinerung des Spritzwinkels
zeigen. Zu jeder Markierungsstoff-Spritzdüse-Kombination gibt es also einen ganz bestimmten
Verlauf der Spritzwinkelgröße und somit der erzeugten Linienbreite in Abhängigkeit
vom Spritzdruck. Der Spritzdruck wiederum weist eine Abhängigkeit von der Temperatur
auf. Bei steigender Temperatur nimmt die Viskosität des Markierungsstoffes und damit
auch der Widerstand ab, den die Spritzdüse erzeugt. Das bedeutet, dass der Spritzdruck
sinkt.
[0005] Um bei Veränderungen von Markiergeschwindigkeit und Markierungsstofftemperatur den
Spritzwinkel und damit einhergehend die erzeugte Linienbreite innerhalb der vom Gesetzgeber
zugelassenen Abweichungen zu halten, muss die Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche
so gesteuert werden, dass Spritzwinkelveränderungen und dadurch hervorgerufene Linienbreitenveränderungen
durch Veränderungen der Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche kompensiert
werden.
[0006] Aus der Druckschrift
DE 10 2008 059 557 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein dem Spritzdruck proportionaler Hydrauliköldruck
genutzt wird, um mithilfe eines Hydraulikzylinders über ein Hebelsystem die Höhe der
Spritzpistole über der Straßenoberfläche so zu verändern, dass bei sich änderndem
Spritzdruck und damit sich änderndem Spritzwinkel die erzeugte Linienbreite innerhalb
der zulässigen Grenzen bleibt. Die Übersetzung im Hebelsystem ist veränderbar, so
dass man die Vorrichtung an verschiedene Verläufe des Spritzwinkels in Abhängigkeit
von Spritzdruck anpassen kann. Mit dieser Vorrichtung konnte der Bereich der Markiergeschwindigkeit,
in dem die erzeugte Linienbreite innerhalb der zulässigen Grenzen bleibt, schon erweitert
werden. Diese bekannte Vorrichtung erfordert zur korrekten Einstellung allerdings
viel Justier- und Probieraufwand und bei einer Änderung von Spritzdüse und/oder Markierungsstoff
sowie bei größeren Temperaturänderungen des Markierungsstoffes eine erneute Justierung.
[0007] Aus der Druckschrift
DE 10 2013 003 069 A1 ist ein weiteres Verfahren der eingangs genannten Art bekannt, bei dem die Höhenverstellung
der Spritzpistole durch einen digital angesteuerten, elektrischen Verstellmotor vorgenommen
wird. Die Ansteuerung erfolgt bei fortlaufender Spritzdruckmessung anhand eines elektronischen
Programms, in welchem anhand von Probemarkierungen viele verschiedene Spritzdruckwerte
und die dazugehörigen gemessenen Linienbreiten hinterlegt sind, wobei jede Linienbreite
einer bestimmten Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche entspricht. Beim
Markiervorgang, bei dem ständig der Spritzdruck gemessen und mit den im Rechner gespeicherten
Werten verglichen wird, wird bei Erreichen der gespeicherten Druckwerte die dazugehörige
Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche mithilfe des Verstellmotors eingestellt.
Bei diesem elektronisch gesteuerten Verfahren lassen sich hinsichtlich der Linienbreitenkonstanz
bei sich stark verändernden Markiergeschwindigkeiten Markierungslinien auch mit Markierungsstoffen
erzeugen, deren Spritzdruck-Linienbreiten-Verlauf unregelmäßig ist, so dass der Markiergeschwindigkeitsbereich,
in dem die Linienbreite sich in zulässigen Grenzen bewegt, weiter vergrößert werden
konnte. Außerdem lassen sich viele Spritzdruck-Linienbreiten-Verläufe für verschiedene
Temperaturen und verschiedene Markierungsstoff-Fabrikate abspeichern und bei Bedarf
aufrufen. Jedoch abgesehen davon, dass die Erstellung und Abspeicherung der verschiedenen
Spritzdruck-Linienbreiten-Verläufe aufwändig ist, sind plötzlich auftretende und schnell
vorübergehende sowie auch langsame und stetige Temperaturänderungen mit diesem bekannten
Verfahren nicht automatisch beherrschbar.
[0008] Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, das die vorstehend dargelegten Nachteile vermeidet und
mit dem eine verbesserte Konstanthaltung der Linienbreite einer von einer Straßenmarkiermaschine
aufgebrachten Markierungslinie bei sich verändernden Einflussparametern, wie insbesondere
Markiergeschwindigkeit, Markierungsstofftemperatur und -viskosität, Spritzdruck und
Markierungsstofffabrikat, erreicht wird. Außerdem soll eine Straßenmarkiermaschine
angegeben werden, mit der das Verfahren ausführbar ist.
[0009] Die Lösung des das Verfahren betreffenden Teils der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß
mit einem Verfahren der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist,
- dass der Markiervorgang mittels einer Videokamera fortwährend als Video aufgenommen
wird,
- dass mittels eines Bildauswertungsprogramms aus den Videoaufnahmen fortwährend Ist-Werte
der Linienbreite der erzeugten Markierungslinie errechnet werden,
- dass die errechneten Ist-Werte der Linienbreite mit gespeicherten Soll-Werten der
gewünschten Linienbreite verglichen werden,
- dass bei Abweichungen zwischen den Ist-Werten und den Soll-Werten der Linienbreite
entsprechende Steuersignale erzeugt werden und
- dass mittels der Steuersignale die Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche
im Sinne einer Verkleinerung der festgestellten Abweichung verstellt wird.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es die tatsächlich
erzeugte Linienbreite per Video-Beobachtung, also optisch, ständig ermittelt und überwacht
und in Abhängigkeit von der aktuell erzeugten Linienbreite bei Bedarf, das heißt bei
Abweichung von der Soll-Linienbreite, die Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche,
d.h. den Abstand der Spritzdüse von der Straßenoberfläche, so verstellt, dass eine
festgestellte Abweichung von der Soll-Linienbreite verkleinert wird. Eine aufwendige
Erfassung weiterer Parameter, wie insbesondere die Temperatur und Viskosität des Markierungsstoffs
oder der Spritzdruck, sowie deren rechnerische Verarbeitung sind nun vorteilhaft nicht
mehr erforderlich. Zugleich wird eine wesentlich verbesserte Genauigkeit bei der Konstanthaltung
der Breite der erzeugten Markierungslinien erreicht.
[0011] In einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass
der aus der Spritzdüse ausgetretene Markierungsstoff in Gestalt der frisch gespritzten
Markierungslinie als Video aufgenommen und ausgewertet wird. Hier erfolgt also eine
unmittelbare Erfassung der aktuell erzeugten Linienbreite, wobei die Videokamera die
gerade erzeugte Markierungslinie aufnimmt und wobei dann aus den aufgenommenen Bildern
der Markierungslinie deren Breite mittels des Bildauswertungsprogramms ermittelt wird.
[0012] In einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass der aus der Spritzdüse ausgetretene Markierungsstoff in Gestalt des Spritzwinkels
des sich an der Spritzdüse ausbildenden, dreieckförmigen Spritzfächers als Video aufgenommen
und ausgewertet wird. Aus dem Spritzwinkel und der aktuellen Höhe der Spritzpistole
über der Straßenoberfläche lässt sich ein exakter Wert der erzeugten Linienbreite
berechnen, sodass eine Ermittlung der Ist-Linienbreite wie voranstehend beschrieben
nicht nötig ist. Da hier die Videobilder an einer Stelle gewonnen werden, die noch
vor dem Auftreffbereich des Markierungsstoffs auf der Straßenoberfläche liegt, wird
eine besonders schnelle Reaktion auf auftretende Abweichungen der Ist-Linienbreite
von der Soll-Linienbreite ermöglicht.
[0013] Um zu vermeiden, dass die Videokamera besonders exakt ausgerichtet werden muss und/oder
dass infolge von Relativbewegungen in der mechanischen Konstruktion das aufgenommene
Videobild verwackelt, was die Auswertung verfälschen würde, wird vorgeschlagen, dass
bei der Videoaufnahme eine sich in bestimmter relativer Position zur Spritzpistole
befindliche, vom Bildauswertungsprogramm erkennbare, einen Suchausschnitt für den
Spritzfächer oder die frisch gespritzte Markierungslinie festlegende Orientierungsmarke
mit aufgenommen wird. Der Suchausschnitt, in dem das Bildauswertungsprogramm nach
dem Spritzwinkel oder der Markierungslinie sucht, weist so immer die gleiche relative
Lage zu der Orientierungsmarke auf, so dass der Spritzwinkel oder die Markierungslinie
immer in der gleichen relativen Lage zu der Orientierungsmarke gesucht werden kann,
was vorteilhaft den Datenverarbeitungsaufwand im Ablauf des Bildauswertungsprogramms
reduziert und die Auswertungsgenauigkeit erhöht.
[0014] Um den Spritzfächer für die Videoaufnahme und für das Bildauswertungsprogramm zwecks
Vermessung des Spritzwinkels besser erkennbar zu machen, ist vorgesehen, dass für
den Fall der Notwendigkeit mittels eines farblich zum Markierungsstoff kontrastierenden
Schirms in Videokamera-Blickrichtung hinter der Spritzpistole und dem Spritzfächer
eine Kontrastverstärkung der Videoaufnahme erzeugt wird. Zur Maximierung des Kontrasts
wird, da der Markierungsstoff in der Regel hell, insbesondere weiß, ist, zweckmäßig
ein Schirm mit dunkler, insbesondere schwarzer, Oberfläche verwendet.
[0015] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens schlägt vor, dass der als Video aufgenommene
Spritzfächer oder die als Video aufgenommene frisch gespritzte Markierungslinie mit
einem Licht eines engen Frequenzspektrums, bevorzugt mit einer im übrigen aufgenommenen
Video nicht oder wenig vorkommenden Lichtfarbe oder Frequenz, beleuchtet wird. Hiermit
wird die Videoauswertung vereinfacht und verbessert.
[0016] Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass bei der Videoaufnahme mittels eines Abstandssensors
oder mittels einer in die Videokamera integrierten Abstandsmessfunktion der Abstand
aller Bildpunkte zur Videokamera festgestellt und erfasst wird. Somit kann der Abstand
der erfassten Bildpunkte in die Bildauswertung einbezogen und zur Verbesserung der
Ergebnisse verwendet werden. Vorzugsweise kann eine sogenannte "Time-of-Flight"-Videokamera,
d.h. eine nach dem Lichtlaufzeitverfahren arbeitende Kamera, eingesetzt werden, in
welche die Funktion der Abstandsermittlung integriert ist.
[0017] Zweckmäßig werden dabei in weiterer Ausgestaltung insbesondere alle Bildebenen, deren
Abstand zur Videokamera größer oder kleiner als derjenige der Bildebene mit dem Spritzfächer
oder mit der Markierungslinie ist, von der Auswertung mittels des Bildauswertungsprogramms
ausgeschlossen. Der Spritzfächer wird also innerhalb des aufgenommenen Videobildes
isoliert und die mit aufgenommene Umgebung übt keine störenden Einflüsse aus.
[0018] Um im Ablauf des Verfahrens eine möglichst schnelle Reaktion auf festgestellte Abweichungen
der Ist-Linienbreite von der Soll-Linienbreite zu ermöglichen, wird vorgeschlagen,
dass mittels der Steuersignale zum Verstellen der Höhe der Spritzpistole über der
Straßenoberfläche ein elektrischer oder hydraulischer oder pneumatischer Verstellantrieb
einer Spritzpistolen-Verstelleinrichtung angesteuert wird.
[0019] Damit verschleißfördernde dauernde kleinste Verstellbewegungen der Spritzpistolen-Verstelleinrichtung
vermieden werden, werden zweckmäßig Steuersignale erst erzeugt und an den Verstellantrieb
der Spritzpistolen-Verstelleinrichtung gegeben, wenn die Abweichungen zwischen den
Ist-Werten und den Soll-Werten der Linienbreite einen vorgebbaren Schwellenwert überschreiten.
Der Schwellenwert wird selbstverständlich so festgelegt, dass die resultierende Linienbreite
nur Maßschwankungen innerhalb der gesetzlich zulässigen Grenzen aufweisen kann. Ergänzend
ist für das Verfahren optional vorgesehen, dass der Spritzdruck des Markierungsstoffs
vor seinem Austritt aus der Spritzdüse erfasst wird und dass der erfasste Spritzdruck
zusammen mit der parallel erfassten Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche
als Kurve für die Spritzpistolenhöhe in Abhängigkeit vom Spritzdruck ständig gespeichert
wird. Mit den so gewonnenen Daten kann eine Überprüfung der mittels der Videobildauswertung
erfolgenden Positionierung der Spritzdüse relativ zur Straßenoberfläche erfolgen,
was die Sicherheit gegen Fehler im Verfahrensablauf besonders hoch macht.
[0020] Zudem bietet die zuvor angegebene Ausgestaltung des Verfahrens die Möglichkeit, dass
bei Ausfall der Videoaufnahme oder des Bildauswertungsprogramms eine hilfsweise Korrektur
der Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche nach Maßgabe von Daten aus der
gespeicherten Kurve für die Spritzpistolenhöhe in Abhängigkeit vom Spritzdruck vorgenommen
wird. Das Verfahren bietet also eine Rückfallebene, die ein weiteres, wenn auch etwas
weniger genaues, Arbeiten einer gemäß dem Verfahren betriebenen Markiermaschine bei
Ausfall der Videoaufnahme oder des Bildauswertungsprogramms erlaubt.
[0021] Zur Lösung des zweiten Teils der oben gestellten Aufgabe wird eine Straßenmarkiermaschine
mit einer Einrichtung zur Konstanthaltung der Linienbreite einer mittels einer Spritzpistole
auf eine Straßenoberfläche aufgebrachten Markierungslinie aus einem fließfähigen,
in Form eines Spritzfächers unter Druck aus einer Spritzdüse der Spritzpistole ausbringbaren
Markierungsstoff vorgeschlagen, wobei nach Maßgabe von im laufenden Betrieb der Straßenmarkiermaschine
gewinnbaren Steuersignalen eine Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche
automatisch so verstellbar ist, dass Änderungen des Spritzwinkels des Spritzfächers
unter Beibehaltung einer gewünschten Linienbreite der Markierungslinie kompensierbar
sind, wobei die Straßenmarkiermaschine gekennzeichnet ist durch
- eine Videokamera, mit welcher der Markiervorgang fortwährend als Video aufnehmbar
ist,
- wenigstens einen Rechner, in welchem mittels eines Bildauswertungsprogramms aus den
Videoaufnahmen fortwährend Ist-Werte der Linienbreite der erzeugten Markierungslinie
errechenbar sind und die errechneten Ist-Werte der Linienbreite mit gespeicherten
Soll-Werten der gewünschten Linienbreite vergleichbar sind und bei Abweichungen zwischen
den Ist-Werten und den Soll-Werten der Linienbreite entsprechende Steuersignale erzeugbar
sind und
- eine Spritzpistolen-Verstelleinrichtung, mit welcher nach Maßgabe der Steuersignale
die Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche im Sinne einer Verkleinerung
der festgestellten Abweichungen verstellbar ist.
[0022] Mit der hier angegebenen Markiermaschine kann das vorstehend beschriebene, erfindungsgemäße
Verfahren praktisch ausgeführt werden, um Markierungslinien mit exakter und konstanter
Linienbreite auch bei Änderung von sonst Einfluss auf die erzeugte Linienbreite nehmenden
Parametern, wie Markierungsstofftemperatur und -viskosität, Spritzdruck und Markierungsstofffabrikat
etc., zu erzeugen.
[0023] In einer ersten Weiterbildung der Straßenmarkiermaschine ist die Videokamera auf
den aus der Spritzdüse ausgetretenen Markierungsstoff in Gestalt der frisch gespritzten
Markierungslinie gerichtet, um unmittelbar deren aktuell erzeugte Breite zu erfassen.
[0024] Alternativ dazu kann die Videokamera auf den aus der Spritzdüse ausgetretenen Markierungsstoff
in Gestalt des Spritzwinkels des sich an der Spritzdüse ausbildenden, dreieckförmigen
Spritzfächers gerichtet sein. Hierbei kann aus dem optisch erfassten Spritzwinkel
und der bekannten oder gemessenen aktuellen Höhe der Spritzpistole mit der Spritzdüse
über der Straßenoberfläche die aktuell erzeugte Breite der Markierungslinie berechnet
werden.
[0025] Zur Erleichterung der Bildauswertung wird vorgeschlagen, dass an der Straßenmarkiermaschine
in einem Aufnahmebereich der Videokamera eine sich in bestimmter relativer Position
zur Spritzpistole befindliche, vom Bildauswertungsprogramm erkennbare, einen Suchausschnitt
für den Spritzfächer oder die frisch gespritzte Markierungslinie festlegende Orientierungsmarke
angeordnet ist.
[0026] Eine weitere Maßnahme zur Erleichterung und Verbesserung der Bildauswertung besteht
darin, dass in Kamerablickrichtung hinter dem Spritzfächer ein farblich zum Markierungsstoff
kontrastierender, vorzugsweise schwarzer, Schirm angeordnet ist, mittels welchem eine
Kontrastverstärkung der Videoaufnahme erzeugbar ist.
[0027] In einer weiteren Ausgestaltung weist die Markiermaschine eine auf den als Video
aufgenommenen Spritzfächer oder auf die als Video aufgenommene frisch gespritzte Markierungslinie
gerichtete, den Spritzfächer oder die Markierungslinie mit einem Licht eines engen
Frequenzspektrums, bevorzugt mit einer im übrigen aufgenommenen Video nicht oder wenig
vorkommenden Lichtfarbe oder Frequenz, beleuchtende Lichtquelle auf.
[0028] Weiter schlägt die Erfindung für die Markiermaschine vor, dass zusätzlich zu der
Videokamera ein Abstandssensor vorgesehen ist, mittels welchem der Abstand aller Bildpunkte
zur Videokamera feststellbar und erfassbar ist, oder dass die Videokamera eine Kamera
mit integrierter Abstandsmessfunktion ist, mittels welcher der Abstand aller Bildpunkte
zur Videokamera feststellbar und erfassbar ist. Die so gewonnenen Abstandsdaten können
vorteilhaft dazu verwendet werden, alle Bildbereiche, die vor und hinter dem Spritzfächer
liegen, rechnerisch aus der Videoaufnahme zu eliminieren, was die Bildauswertung vereinfacht
und den Datenverarbeitungsaufwand zur Bestimmung des Spritzwinkels des Spritzfächers
oder der Breite der Markierungslinie reduziert.
[0029] Um im Betrieb der Straßenmarkiermaschine die Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche
schnell und exakt einstellen zu können, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Spritzpistolen-Verstelleinrichtung
einen elektrischen oder hydraulischen oder pneumatischen Verstellantrieb aufweist,
der mittels der Steuersignale zum Verstellen der Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche
ansteuerbar ist.
[0030] Schließlich ist für die erfindungsgemäße Straßenmarkiermaschine vorgesehen, dass
sie einen Spritzdrucksensor aufweist, mittels welchem der Spritzdruck des Markierungsstoffs
vor seinem Austritt aus der Spritzdüse ständig erfassbar ist, und dass sie einen Datenspeicher
aufweist, in welchem der erfasste Spritzdruck zusammen mit der parallel erfassten
Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche als Kurve für die Spritzpistolenhöhe
in Abhängigkeit vom Spritzdruck ständig speicherbar ist. Bei dieser Ausführung der
Straßenmarkiermaschine wird der Vorteil erzielt, dass bei zeitweisem Ausfall der Videokamera
oder des Bildauswertungsprogramms noch eine hilfsweise Korrektur der Linienbreite
durch Verstellen der Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche entsprechend
der gespeicherten Spritzdruckkurve vorgenommen werden kann.
[0031] Das vorstehend beschriebene Verfahren und die Markiermaschine können außer für das
Markieren von Straßenoberflächen natürlich auch für andere Anwendungen eingesetzt
werden, zum Beispiel für das Erzeugen von Markierungen auf Bewegungsflächen für Flugzeuge
auf einem Flughafen oder für das Erzeugen von Markierungen auf gewerblichen Betriebsflächen,
zum Beispiel zur optischen Abgrenzung von Lagerflächen und Bewegungsflächen.
[0032] Statt nur einer Spritzpistole kann die Markiermaschine auch mehrere Spritzpistolen
aufweisen, die dann jeweils entsprechend dem oben erläuterten Verfahren in ihrer Höhe
über der Straßenoberfläche verstellbar sind.
[0033] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- ein Schema des Verfahrens zur Konstanthaltung der Linienbreite einer von einer Straßenmarkiermaschine
aufgebrachten Markierungslinie und
- Figur 2
- einen Teil einer Straßenmarkiermaschine im Betrieb, in einer schematischen Ansicht.
[0034] In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Teile in den verschiedenen Zeichnungsfiguren
stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen, sodass nicht zu jeder Zeichnungsfigur
alle Bezugszeichen erneut erläutert werden müssen.
[0035] Figur 1 der Zeichnung zeigt ein Schema des Verfahrens zur Konstanthaltung der Linienbreite
B einer von einer Straßenmarkiermaschine auf eine Straßenoberfläche oder sonstige
zu markierende Oberfläche aufgebrachten Markierungslinie aus einem fließfähigen, in
Form eines Spritzfächers unter Druck aus einer Spritzdüse einer Spritzpistole ausgebrachten
Markierungsstoff. Der Markiervorgang wird mittels einer Videokamera 5 fortwährend
als Video aufgenommen. In einer der Kamera 5 nachgeordneten Bildverarbeitung 7' in
Form eines ersten Rechners wird durch ein Bildauswertungsprogramm aus den von der
Videokamera 5 aufgenommenen Bilddaten fortwährend entweder zunächst ein Spritzwinkel
des in Form des Spritzfächers aus der Spritzdüse austretenden Markierungsstoffs oder
direkt die aktuelle Linienbreite B der erzeugten Markierungslinie errechnet und an
eine Maschinensteuerung 7, hier in Form eines weiteren Rechners, übergeben.
[0036] Mittels einer Höhenverstellung 6 wird die Höhe der Spritzpistole über der zu markierenden
Straßenoberfläche bedarfsgerecht so eingestellt, dass eine gewünschte Linienbreite
der Markierungslinie eingehalten wird. Hierzu gibt die Höhenverstellung 6 Daten über
die aktuelle Höhe der Spritzpistole über der Straßenoberfläche an die Maschinensteuerung
7.
[0037] In der Maschinensteuerung 7 wird, sofern dieser Spritzwinkeldaten zugeführt werden,
aus diesen und den von der Höhenverstellung 6 gelieferten Höhendaten der Spritzpistole
die aktuelle Linienbreite B berechnet. Wenn der Maschinensteuerung 7 schon von der
Bildverarbeitung 7' direkt die aktuelle Linienbreite B geliefert wird, kann der vorgenannte
Berechnungsschritt entfallen.
[0038] In dem die Maschinensteuerung 7 bildenden Rechner werden die errechneten Ist-Werte
Bi der Linienbreite B mit gespeicherten Soll-Werten B
s der gewünschten Linienbreite B verglichen. Bei Abweichungen zwischen den Ist-Werten
Bi und den Soll-Werten B
s der Linienbreite B werden von der Maschinensteuerung 7 entsprechende Steuersignale
erzeugt und in Form von Sollhöhe-Daten an die Spritzpistolen-Höhenverstellung 6 weitergeleitet.
[0039] Nach Maßgabe der Steuersignale wird von der Spritzpistolen-Höhenverstellung 6 die
Höhe H der Spritzpistole über der Straßenoberfläche im Sinne einer Verkleinerung der
festgestellten Abweichung verstellt.
[0040] Ergänzend kann, wie in Figur 1 dargestellt, das Verfahren so ausgestaltet sein, dass
der Spritzdruck P des Markierungsstoffs vor seinem Austritt aus der Spritzdüse mittels
eines Drucksensors 8 erfasst wird und dass der erfasste Spritzdruck P zusammen mit
der parallel erfassten Höhe H der Spritzpistole über der Straßenoberfläche als Kurve
für die Spritzpistolenhöhe H in Abhängigkeit vom Spritzdruck P ständig in einem Datenspeicher
70 der Maschinensteuerung 7 gespeichert wird.
[0041] Mit den so gewonnenen Daten kann eine Überprüfung der mittels der Videobildauswertung
erfolgenden Positionierung der Spritzpistole mit der Spritzdüse relativ zur Straßenoberfläche
erfolgen und/oder ein weiterer Betrieb der zugehörigen Straßenmarkiermaschine bei
Ausfall der Videokamera 5 oder der Bildverarbeitung 7' gewährleistet werden, was die
Betriebssicherheit besonders hoch macht.
[0042] Figur 2 zeigt einen Teil einer Straßenmarkiermaschine im Betrieb, in einer schematischen
Ansicht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind hier nur die für die vorliegende Erfindung
relevanten Teile der Straßenmarkiermaschine gezeigt, nämlich deren Spritzpistole 1
mit einer nach unten in Richtung zu einer Straßenoberfläche 4 gerichteten Spritzdüse
10 und eine Spritzpistolen-Verstelleinrichtung 6, mittels der die Höhe H der Spritzpistole
1 über der Straßenoberfläche 4, das heißt der Abstand der Spritzdüse 10 von der Straßenoberfläche
4, nach Maßgabe von Steuersignalen, die der Verstelleinrichtung 6 über ein Signalkabel
61 von der hier nicht dargestellten, anhand der Figur 1 erläuterten Maschinensteuerung
zugeführt werden, einstellbar ist.
[0043] Auf die Straßenoberfläche 4 sind bereits mehrere Markierungslinien 3 mit einer Linienlänge
L und einer Linienbreite B mit Abständen zueinander aufgebracht, um eine unterbrochene
Markierung, zum Beispiel zur Trennung zweier Fahrbahnen, zu bilden.
[0044] Der die Markierungslinien 3 bildende Markierungsstoff wird der Spritzdüse 1 durch
eine hier nicht eigens dargestellte Versorgungsleitung aus einem Vorratsbehälter über
eine Pumpe zugeführt und tritt unter Druck aus der Spritzdüse 10 der Spritzpistole
1 in Form eines Spritzfächers 2 mit einem Spritzwinkel 20 aus, während sich die Spritzpistole
1 zusammen mit der übrigen Markiermaschine vorwärts, hier gemäß Figur 2 von rechts
nach links, bewegt.
[0045] Weiterhin weist die Markiermaschine eine Videokamera 50 auf, die hier so ausgerichtet
ist, dass ihr Aufnahmebereich 50 die Spritzpistole 1 und den Spritzfächer 2 erfasst.
Alternativ kann die Videokamera 5 auch nach unten auf die erzeugte, frisch gespritzte
Markierungslinie 3 gerichtet sein. Mit der Videokamera 5 wird der Markiervorgang ständig
beobachtet und in Form von Bilddaten aufgenommen. Über ein Signalkabel 51 werden die
Bilddaten an eine Bildauswertung weitergegeben, in welcher entweder zunächst der Spritzwinkel
20 und aus diesem sowie der aktuellen Höhe H der Spritzpistole 1 über der Straßenoberfläche
4 oder unmittelbar die Linienbreite B der jeweils erzeugten Markierungslinie 3 berechnet
wird.
[0046] Wenn in dem die Maschinensteuerung bildenden Rechner eine Abweichung der aktuell
erfassten Ist-Linienbreite Bi von einer gespeicherten gewünschten Soll-Linienbreite
B
s festgestellt wird, erzeugt die Maschinensteuerung Steuersignale, welche über das
Signalkabel 61 zur Spritzpistolen-Verstelleinrichtung 6 geleitet werden. Diese Verstelleinrichtung
6 enthält einen elektrischen oder hydraulischen oder pneumatischen Antrieb, der nach
Maßgabe der zugeführten Steuersignale die Höhe der Spritzpistole 1 über der Straßenoberfläche
4 so eingestellt, dass die zuvor festgestellten Abweichungen der Linienbreite verkleinert
werden.
[0047] An der Spritzpistole 1 ist eine Orientierungsmarke 15 mit einem von der Videokamera
5 leicht erkennbaren Muster lagefest angebracht, womit bei der Bildauswertung der
auszuwertende Bildausschnitt für das Bildauswertungsprogramm leichter festlegbar ist,
was den Datenverarbeitungsaufwand vermindert und die Auswertungsgenauigkeit verbessert.
[0048] Weiter weist die Markiermaschine eine auf den als Video aufgenommenen Spritzfächer
2 oder auf die als Video aufgenommene frisch gespritzte Markierungslinie 3 gerichtete,
den Spritzfächer 2 oder die Markierungslinie 3 mit einem Licht eines engen Frequenzspektrums,
bevorzugt mit einer im übrigen aufgenommenen Video nicht oder wenig vorkommenden Lichtfarbe
oder Frequenz, beleuchtende Lichtquelle 53 auf. Die Lichtquelle 53 ist hier an die
Videokamera 5 angebaut und beispielsweise als kleiner elektrischer Scheinwerfer ausgeführt.
Hiermit wird die Videoauswertung vereinfacht und verbessert.
[0049] Schließlich zeigt die Figur 2 an der Videokamera 5 noch einen Abstandssensor 52,
mit dem der Abstand aller im Aufnahmebereich 50 befindlichen Objekte von der Videokamera
5 messbar und erfassbar ist. Die von dem Abstandssensor 52 erfassten Abstandsdaten
können zusammen mit den Bilddaten über das Signalkabel 51 der Maschinensteuerung zugeführt
und dazu genutzt werden, alle Bildbereiche, die Objekte vor oder hinter der Ebene
des Spritzfächers 2 enthalten, rechnerisch aus den Bilddaten zu entfernen, was die
Genauigkeit der Ermittlung des Spritzwinkels 20 oder der aktuellen Ist-Linienbreite
B
i verbessert.
[0050] Als Videokamera 5 kann auch eine sogenannte "Time-of-Flight"-Videokamera, also eine
nach dem Lichtlaufzeitverfahren arbeitende Videokamera, eingesetzt werden, in welche
die Funktion der Abstandsermittlung integriert ist, wodurch ein separater Abstandssensor
52 entbehrlich wird.
Bezugszeichenliste:
[0051]
Zeichen |
Bezeichnung |
1 |
Spritzpistole |
10 |
Spritzdüse |
15 |
Orientierungsmarke |
|
|
2 |
Spritzfächer |
20 |
Spritzwinkel |
|
|
3 |
Markierungslinie |
|
|
4 |
Straßenoberfläche |
|
|
5 |
Videokamera |
50 |
Aufnahmebereich |
51 |
Signalkabel |
52 |
Abstandssensor |
53 |
Lichtquelle |
|
|
6 |
Spritzpistolen-Verstelleinrichtung |
61 |
Signalkabel |
|
|
7 |
Maschinensteuerung (Rechner) |
7' |
Bildverarbeitung |
70 |
Datenspeicher |
|
|
8 |
Spritzdrucksensor |
|
|
H |
Höhe von 1 über 4 |
L |
Linienlänge von 3 |
B |
Linienbreite von 3 |
Bi |
Ist-Linienbreite von 3 |
Bs |
Soll-Linienbreite von 3 |
1. Verfahren zur Konstanthaltung der Linienbreite (B) einer von einer Straßenmarkiermaschine
mittels einer Spritzpistole (1) auf eine Straßenoberfläche (4) aufgebrachten Markierungslinie
(3) aus einem fließfähigen, in Form eines Spritzfächers (2) unter Druck aus einer
Spritzdüse (10) der Spritzpistole (1) ausgebrachten Markierungsstoff, wobei nach Maßgabe
von im laufenden Betrieb der Straßenmarkiermaschine gewonnenen Steuersignalen eine
Höhe (H) der Spritzpistole (1) über der Straßenoberfläche (4) automatisch so verstellt
wird, dass Änderungen der Linienbreite (B) der Markierungslinie (3) kompensiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Markiervorgang mittels einer Videokamera (5) fortwährend als Video aufgenommen
wird,
dass mittels eines Bildauswertungsprogramms aus den Videoaufnahmen fortwährend Ist-Werte
(Bi) der Linienbreite (B) der erzeugten Markierungslinie (3) errechnet werden,
dass die errechneten Ist-Werte (Bi) der Linienbreite (B) mit gespeicherten Soll-Werten
(Bs) der gewünschten Linienbreite (B) verglichen werden,
dass bei Abweichungen zwischen den Ist-Werten (Bi) und den Soll-Werten (Bs) der Linienbreite (B) entsprechende Steuersignale erzeugt werden und dass mittels
der Steuersignale die Höhe (H) der Spritzpistole (1) über der Straßenoberfläche (4)
im Sinne einer Verkleinerung der festgestellten Abweichung verstellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aus der Spritzdüse (10) ausgetretene Markierungsstoff in Gestalt der frisch gespritzten
Markierungslinie (3) als Video aufgenommen und ausgewertet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aus der Spritzdüse (10) ausgetretene Markierungsstoff in Gestalt des Spritzwinkels
(20) des sich an der Spritzdüse (10) ausbildenden, dreieckförmigen Spritzfächers (2)
als Video aufgenommen und ausgewertet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, dass bei der Videoaufnahme eine sich in bestimmter relativer Position zur Spritzpistole
(1) befindliche, vom Bildauswertungsprogramm erkennbare, einen Suchausschnitt für
den Spritzfächer (2) oder die frisch gespritzte Markierungslinie (3) festlegende Orientierungsmarke
(15) mit aufgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines farblich zum Markierungsstoff kontrastierenden Schirms in Videokamera-Blickrichtung
hinter dem Spritzfächer (2) eine Kontrastverstärkung der Videoaufnahme erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der als Video aufgenommene Spritzfächer (2) oder die als Video aufgenommene frisch
gespritzte Markierungslinie (3) mit einem Licht eines engen Frequenzspektrums, bevorzugt
mit einer im übrigen aufgenommenen Video nicht oder wenig vorkommenden Lichtfarbe
oder Frequenz, beleuchtet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Videoaufnahme mittels eines Abstandssensors (52) oder mittels einer in die
Videokamera (5) integrierten Abstandsmessfunktion der Abstand aller Bildpunkte zur
Videokamera (5) festgestellt und erfasst wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass alle Bildebenen, deren Abstand zur Videokamera (5) größer oder kleiner als derjenige
der Bildebene mit dem Spritzfächer (2) oder mit der Markierungslinie (3) ist, von
der Auswertung mittels des Bildauswertungsprogramms ausgeschlossen werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuersignale zum Verstellen der Höhe (H) der Spritzpistole (1) über
der Straßenoberfläche (4) ein elektrischer oder hydraulischer oder pneumatischer Verstellantrieb
einer Spritzpistolen-Verstelleinrichtung (6) angesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Steuersignale erst erzeugt und an den Verstellantrieb der Spritzpistolen-Verstelleinrichtung
(6) gegeben werden, wenn die Abweichungen zwischen den Ist-Werten (Bi) und den Soll-Werten
(Bs) der Linienbreite (B) einen vorgebbaren Schwellenwert überschreiten.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Spritzdruck (P) des Markierungsstoffs vor seinem Austritt aus der Spritzdüse
(10) erfasst wird und dass der erfasste Spritzdruck (P) zusammen mit der parallel
erfassten Höhe (H) der Spritzpistole (1) über der Straßenoberfläche (4) als Kurve
für die Höhe (H) in Abhängigkeit vom Spritzdruck (P) ständig gespeichert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall der Videoaufnahme oder des Bildauswertungsprogramms eine hilfsweise Korrektur
der Höhe (H) der Spritzpistole (1) über der Straßenoberfläche (4) nach Maßgabe von
Daten aus der gespeicherten Kurve für die Höhe (H) in Abhängigkeit vom Spritzdruck
(P) vorgenommen wird.
13. Straßenmarkiermaschine mit einer Einrichtung zur Konstanthaltung der Linienbreite
(B) einer mittels einer Spritzpistole (1) auf eine Straßenoberfläche (4) aufgebrachten
Markierungslinie (3) aus einem fließfähigen, in Form eines Spritzfächers (2) unter
Druck aus einer Spritzdüse (10) der Spritzpistole (1) ausbringbaren Markierungsstoff,
wobei nach Maßgabe von im laufenden Betrieb der Straßenmarkiermaschine gewinnbaren
Steuersignalen eine Höhe (H) der Spritzpistole (1) über der Straßenoberfläche (4)
automatisch so verstellbar ist, dass Änderungen der Linienbreite (B) der Markierungslinie
(3) kompensierbar sind,
gekennzeichnet durch
eine Videokamera (5), mit welcher der Markiervorgang fortwährend als Video aufnehmbar
ist,
wenigstens einen Rechner (7, 7'), in welchem mittels eines Bildauswertungsprogramms
aus den Videoaufnahmen fortwährend Ist-Werte (Bi) der Linienbreite (B) der erzeugten
Markierungslinie (3) errechenbar sind und die errechneten Ist-Werte (Bi) der Linienbreite
(B) mit gespeicherten Soll-Werten (Bs) der gewünschten Linienbreite (B) vergleichbar sind und bei Abweichungen zwischen
den Ist-Werten (Bi) und den Soll-Werten (Bs) der Linienbreite (B) entsprechende Steuersignale erzeugbar sind und
eine Spritzpistolen-Verstelleinrichtung (6), mit welcher nach Maßgabe der Steuersignale
die Höhe (H) der Spritzpistole (1) über der Straßenoberfläche (4) im Sinne einer Verkleinerung
der festgestellten Abweichungen verstellbar ist.
14. Straßenmarkiermaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Videokamera (5) auf den aus der Spritzdüse (10) ausgetretenen Markierungsstoff
in Gestalt der frisch gespritzten Markierungslinie (3) gerichtet ist.
15. Straßenmarkiermaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Videokamera (5) auf den aus der Spritzdüse (10) ausgetretenen Markierungsstoff
in Gestalt des Spritzwinkels (20) des sich an der Spritzdüse (10) ausbildenden, dreieckförmigen
Spritzfächers (2) gerichtet ist.
16. Straßenmarkiermaschine nach Anspruch 15 dadurch gekennzeichnet, dass an dieser in einem Aufnahmebereich (50) der Videokamera (5) eine sich in bestimmter
relativer Position zur Spritzpistole (1) befindliche, vom Bildauswertungsprogramm
erkennbare, einen Suchausschnitt für den Spritzfächer (2) oder die frisch gespritzte
Markierungslinie (3) festlegende Orientierungsmarke (15) angeordnet ist.
17. Straßenmarkiermaschine nach Anspruch 15 oder 16 dadurch gekennzeichnet, dass in Videokamera-Blickrichtung hinter dem Spritzfächer (2) ein farblich zum Markierungsstoff
kontrastierender, vorzugsweise schwarzer, Schirm angeordnet ist, mittels welchem eine
Kontrastverstärkung der Videoaufnahme erzeugbar ist.
18. Straßenmarkiermaschine nach einem der Ansprüche 14 bis 17, gekennzeichnet durch eine auf den als Video aufgenommenen Spritzfächer (2) oder auf die als Video aufgenommene
frisch gespritzte Markierungslinie (3) gerichtete, den Spritzfächer (2) oder die Markierungslinie
(3) mit einem Licht eines engen Frequenzspektrums, bevorzugt mit einer im übrigen
aufgenommenen Video nicht oder wenig vorkommenden Lichtfarbe oder Frequenz, beleuchtende
Lichtquelle (53).
19. Straßenmarkiermaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der Videokamera (5) ein Abstandssensor (52) vorgesehen ist, mittels
welchem der Abstand aller Bildpunkte zur Videokamera (5) feststellbar und erfassbar
ist, oder dass die Videokamera (5) eine Kamera mit integrierter Abstandsmessfunktion
ist, mittels welcher der Abstand aller Bildpunkte zur Videokamera (5) feststellbar
und erfassbar ist.
20. Straßenmarkiermaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzpistolen-Verstelleinrichtung (6) einen elektrischen oder hydraulischen
oder pneumatischen Verstellantrieb aufweist, der mittels der Steuersignale zum Verstellen
der Höhe (H) der Spritzpistole (1) über der Straßenoberfläche (4) ansteuerbar ist.
21. Straßenmarkiermaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Spritzdrucksensor (8) aufweist, mittels welchem der Spritzdruck (P) des
Markierungsstoffs vor seinem Austritt aus der Spritzdüse (10) ständig erfassbar ist,
und dass sie einen Datenspeicher (70) aufweist, in welchem der erfasste Spritzdruck
(P) zusammen mit der parallel erfassten Höhe (H) der Spritzpistole (1) über der Straßenoberfläche
(4) als Kurve für die Höhe (H) in Abhängigkeit vom Spritzdruck (P) ständig speicherbar
ist.