[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dämmfassade, die vor eine Gebäudeaußenwand
gesetzt ist. Solche Gebäudeaußenwände haben mitunter eine unzureichende thermische
Dämmung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese thermische Dämmung zu verbessern.
[0002] So kann die Gebäudeaußenwand mit Dämmplatten - üblicherweise aus Polystyrol oder
Mineralfaser - beklebt und verputzt werden. Auch ist es möglich, eine Dämmung zwischen
Gebäudeaußenwand und vorgesetztem Klinker-Vormauerwerk einzuhausen. Schließlich ist
es bekannt, horizontal oder vertikal sich erstreckende Traglatten, vorzugsweise aus
Holz, unmittelbar auf der Gebäudeaußenwand zu befestigen und die Gefache zwischen
den Traglatten mit einem Dämmstoff - im Einblasverfahren oder als Klemmfilz - zu füllen;
von außen wird das Fachwerk durch eine Bekleidung aus Holz, Holzwerkstoffen, Schiefer
oder anderen Materialien geschlossen.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine vor eine Gebäudeaußenwand montierte
Dämmfassade mit den oberbegrifflichen Merkmalen von Anspruch 1. Eine solche Dämmfassade
ist aus der auf die vorliegende Anmelderin zurückgehenden
DE 20 2013 001 565 U1 bekannt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine verbesserte Dämmfassade
der eingangs genannten Art anzugeben. Dabei will die vorliegende Erfindung die Montierbarkeit
der Dämmfassade verbessern, insbesondere im Hinblick auf Tragfähigkeit.
[0005] Zur Lösung dieses Problems wird mit der vorliegenden Erfindung eine Dämmfassade,
die vor eine Gebäudeaußenwand montiert ist, mit den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben.
Bei dieser Dämmfassade sind die Stiele mit Abstand zu der Gebäudeaußenwand vorgesehen.
Dementsprechend liegen die Stiele nicht unmittelbar an der Gebäudeaußenwand an und
überbrücken somit nicht als Bauelemente relativ guter Wärmeleitfähigkeit den Zwischenraum
zwischen der äußeren Beplankung und der Außenfläche der Gebäudeaußenwand. Des Weiteren
ist es nicht erforderlich, die Stiele mit ihrer zu der Gebäudeaußenwand gerichteten
inneren Schmalfläche an eventuelle Unebenheiten bzw. Wölbungen der Gebäudeaußenwand
anzupassen. Vielmehr haben die Stiele einen hinreichenden Abstand zu der Gebäudeaußenwand,
derart, dass die Gebäudeaußenwand selbst üblicherweise bei einem relativ unebenen
Verlauf nicht an die inneren Schmalflächen der Stiele anstößt. Dabei können Schwellen
auch lediglich abschnittsweise, d.h. lediglich über einen Teilstück ihrer horizontalen
Erstreckung entlang der Gebäudeaußenwand an dieser anliegen. Hierdurch wird der Aufwand
zur individuellen Anpassung der Fachwerkstruktur, gebildet aus Schwellen und Stielen,
an die spezielle Kontur der Gebäudeaußenwand weiter verringert.
[0006] Zur Befestigung des zuvor vorgestellten Verbunds aus Schwellen und Stielen wird gemäß
der vorliegenden Erfindung ferner jeder Stiel mit zumindest einem Befestigungswinkel
mit der Gebäudeaußenwand verbunden. Diese Lösung hat den Vorteil, dass die im Stand
der Technik zuvor beschriebene Montage der Dämmfassade lediglich über die Schwellen
aufgrund der unmittelbaren Befestigung der Stiele an der Gebäudeaußenwand eine Entlastung
erfährt. So ist es möglich, die tragende Struktur der Dämmfassade bestehend aus Schwellen
und Stielen über eine erhöhte Anzahl von Kontaktstellen mit Gebäudeaußenwand zu verbinden.
[0007] Die Befestigung der Schwellen an der Gebäudeaußenwand wie auch die Befestigung der
Stiele erfolgt üblicherweise über mit der Gebäudeaußenwand zusammenwirkende Dübel.
Mit der vorliegenden Erfindung können jeweils Dübel verwendet werden, die für sich
eine geringere Traglast haben. Durch Erhöhung der Kontaktstellen und damit der Dübel
zur Befestigung der Schwellen und Stiele wird gleichwohl sichergestellt, dass die
Dämmfassade mit der notwendigen Haltekraft an der Gebäudeaußenwand montiert ist.
[0008] Dabei können die Schwellen in der aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2013 001 565 bekannten Weise mit der Gebäudeaußenwand verbunden sein. Die in der früheren Gebrauchsmusteranmeldung
der vorliegenden Anmelderin diskutierten Details zu einer Winkelanordnung werden durch
diese Bezugnahme in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung aufgenommen.
[0009] So beschränkt sich die vorliegende Beschreibung insbesondere auf die Besonderheiten
des Befestigungswinkels, der einem Stiel zugeordnet ist, um den entsprechenden Stiel
mit der Gebäudeaußenwand zu verbinden.
[0010] Der Befestigungswinkel ist Ergebnis von praktischen Überlegungen und Untersuchungen
zur bestmöglichen Ausgestaltung eines Verbindungselementes zur Verbindung der Stiele
mit der Gebäudeaußenwand unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Abstand der
Stiele zu der Gebäudeaußenwand variieren kann. Dabei kommt es der vorliegenden Erfindung
darauf an, eine hinreichende Tragfähigkeit der Stiele zu erreichen. Der Befestigungswinkel
der vorliegenden Erfindung ist im Hinblick auf die Variation der Abstände der Stiele
gegenüber der Gebäudeaußenwand wie auch der notwendigen Festigkeit zur Halterung der
Stiele bei gleichzeitiger Berücksichtigung einer bestmöglichen Anbindung und Übertragung
der von dem aus Stielen und Schwellen bestehenden Tragwerk auf die Gebäudeaußenwand
vermittelten Haltekräfte. Es versteht sich, dass der Befestigungswinkel möglichst
steif sein soll, indes mit Blick auf das Eigengewicht der Tragkonstruktion wie auch
die Herstellungskosten möglichst gewichtsoptimiert ausgebildet sein sollte. Des Weiteren
haben die Erfinder sich um eine Lösung bemüht, die eine hinreichende Abstützung der
Stiele über den Befestigungswinkeln auch bei einer Gebäudeaußenwand erlaubt, die einen
schlechten Untergrund zur Verankerung von Dübeln oder anderen Halteelementen bietet.
[0011] Die Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dämmfassade sind in den Unteransprüchen
2 bis 14 angegeben.
[0012] Der nebengeordnete Anspruch 15 beansprucht einen Befestigungswinkel zur Befestigung
von Stielen einer vor eine Gebäudewand montierten Dämmfassade. Weiterbildungen dieses
Winkels sind durch Merkmale der abhängigen Ansprüche 2 bis 14 zu der Dämmfassade definiert.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Längsschnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines Grundwinkels der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie II-II gemäß der Darstellung in Figur 1;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie III-III gemäß der Darstellung in Figur 1;
- Fig. 4
- eine Längsschnittansicht der Strebe der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie V-V gemäß der Darstellung in Figur 4;
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie VI-VI gemäß der Darstellung in Figur 4 für
erste bis dritte Strebe;
- Fig. 7
- eine Längsschnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines Zusatzwinkels der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie VIII-VIII gemäß der Darstellung in Figur
7
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie IX-IX gemäß der Darstellung in Figur 7;
- Fig. 10
- eine Längsschnittansicht einer sich über mehrere Geschosse erstreckenden Dämmfassade;
unter Verwendung der in Figuren 4a, 5 und 6 gezeigten Strebe;
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Befestigungswinkels;
- Fig. 12
- eine um 90° versetzte Draufsicht des Befestigungswinkels nach Figur 11;
- Fig. 13
- eine stirnseitige Ansicht des Befestigungswinkels nach Figuren 11, 12; und
- Fig. 14, 15
- Längsschnittansichten eines Stieles mit einem Ausführungsbeispiels des Befestigungswinkels
bei Montage an einer Gebäudeaußenwand.
[0014] Die Figuren 1 bis 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Grundwinkels 10 mit einem
langen Schenkel 12, der etwa vierfach länger ist als ein kurzer Schenkel 14 des Grundwinkels
10. Die beiden Schenkel 12, 14 sind durch Biegen eines Blechstreifens ausgebildet,
der eine Breite entsprechend in etwa der halben Länge des kurzen Schenkels 14 hat.
Dieser Blechstreifen ist zuvor mit verschiedenen Durchsetzungen versehen. So hat der
längere Schenkel 12 vorzugsweise drei im Wesentlichen äquidistant vorgesehene Bolzenbohrungen
16a - 16c. Die oberste Bolzenbohrung 16c hat einen Abstand von einem oberen, freien
Rand des längeren Schenkels 12 von etwa 2 Zentimetern. Zwischen der unteren Bolzenbohrung
16a und der mittleren Bolzenbohrung 16b ist ein Langloch 18 vorgesehen.
[0015] Der kürzere Schenkel 14 hat zwei Bolzenbohrungen 20a, 20b. Die vordere Bolzenbohrung
20b hat einen Abstand von etwa 15 mm (Abstand zwischen Mittelpunkt der Bolzenbohrung
20b und der vorderen Kante des kürzeren Schenkels 14). Zwischen der Bolzenbohrung
20a und einer Ecke 22 des Grundwinkels 10 befindet sich ein Langloch 24.
[0016] Sämtliche Bolzenbohrungen 16, 20 haben in etwa identische Durchmesser von 10,5 bis
11 mm. Sie sind so ausgebildet, dass eine Befestigungsschraube M10 oder ein Dübel
mit 10 mm Durchmesser durch die Bolzenbohrung 16, 20 hindurchgeführt werden kann.
Einen etwas geringeren Durchmesser (9 mm) hat das Langloch 18. Das Langloch 24 hat
einen kleineren Durchmesser, beispielsweise einen Durchmesser von 4 bzw. 6 mm.
[0017] Die Figuren 4c sowie 5 und 6 verdeutlichen ein Ausführungsbeispiel einer Streben
30. Die Strebe 30 hat einen oberen Anlagebereich 32, einen unteren Anlagebereich 34
und einen Strebenbereich 36, der die Haupterstreckungsrichtung der Strebe 30 vorgibt.
Gegenüber dieser Haupterstreckungsrichtung sind der obere Anlagebereich 32 und der
untere Anlagebereich 34 durch Biegebearbeitung modifiziert. Diese Modifikation erfolgt
stets mit dem Ziel, den oberen Anlagebereich 32 flächig gegen das obere Ende des längeren
Schenkels 12 anzulegen und den unteren Anlagebereich 34 zumindest parallel zu der
Erstreckungsrichtung des kürzeren Schenkels 14 vorzusehen. Mit anderen Worten verlaufen
der unter Anlagebereich 34 und der obere Anlagebereich 32 rechtwinklig zueinander.
[0018] Der obere Anlagebereich 32 ist mit einer oberen Bolzenbohrung 38a versehen, der untere
Anlagebereich 34 mit einer unteren Bolzenbohrung 38b.
[0019] Die Figuren 7 bis 9 verdeutlichen ein Ausführungsbeispiel eines Zusatzwinkels 40.
Dieser Zusatzwinkel 40 hat einen ersten Zusatzwinkelschenkel 42 und einen sich hierzu
rechtwinklig erstreckenden zweiten Zusatzwinkelschenkel 44, die über eine Ecke 46
miteinander verbunden sind und sich rechtwinklig zueinander erstrecken. Der erste
Zusatzwinkelschenkel 42 hat zwei Bolzenbohrungen 47a, 47b, die in Längsrichtung des
Zusatzwinkelschenkels 42 hintereinander vorgesehen sind. Auf Höhe der hinteren Bolzenbohrung
47a befinden sich zwei kleinere Bohrungen 49, die jeweils zwischen der Bolzenbohrung
47a und dem Längsrand des ersten Zusatzwinkelschenkels 42 ausgebildet sind.
[0020] Die Bolzenbohrungen 20a, 20b des kürzeren Schenkels 14 des Grundwinkels 10 fluchten
mit den Bolzenbohrungen 47a, 47b des Zusatzwinkels 40 und haben identische Durchmesser
wie diese. Dessen Zusatzwinkelschenkel 42 hat identische Abmessungen wie der kürzere
Schenkel 14 des Grundwinkels 10. Die Schenkel haben die gleiche Breite und die gleiche
Länge gemessen von der jeweiligen Ecke 22 bzw. 46. Auf Höhe der Bolzenbohrung 47a
befinden sich jeweils zwischen der Bolzenbohrung und einem Seitenrand des Schenkels
42 kleinere Bohrungen 49. Die kleineren Bohrungen 49 haben einen kleineren Durchmesser
als die Bolzenbohrungen, beispielsweise einen Durchmesser von 4 bis 6 mm. Die Bohrung
48 im kürzeren Schenkel 44 hat den gleichen Durchmesser wie die Bohrung 16 und den
gleichen Abstand von der Ecke 46 wie die Bohrung 16 von der Ecke 22.
[0021] Figur 10 zeigt eine Längsschnittdarstellung einer Dämmfassade 100, die unter Verwendung
der zuvor beschriebenen Befestigungselemente an eine Gebäudeaußenwand 102 montiert
ist. Die Dämmfassade 100 umfasst als äußere Beplankung vorgesehene Holzfaserdämmplatten
104, die in der Vertikalen übereinander und nebeneinander angeordnet und über ein
Fachwerk 106 gehalten sind. Das Fachwerk 106 umfasst Schwellen 108, die sich zwischen
der Innenfläche der Holzfaserdämmplatte 104 und der äußeren Oberfläche der Gebäudeaußenwand
102 erstrecken und mit der Gebäudeaußenwand 102 verbunden sind. Zwischen diesen sich
vorwiegend horizontal erstreckenden Elementen des Fachwerks 106 erstrecken sich Stiele
110, die endseitig mit der jeweils zugeordneten Schwelle 108 verbunden sind. Wie ersichtlich
haben die Stiele 110 eine wesentlich geringere Dicke als die Schwellen 108. Eine innere
Schmalfläche 110a der Stiele 110 ist daher mit erheblichem Abstand zu der Gebäudeaußenwand
102 vorgesehen. Eine äußere Schmalfläche 110b der Stiele 110 endet bündig mit einer
entsprechenden Endfläche der Schwellen 108. Hierdurch ist von dem Fachwerk eine ebene
Anlagestruktur für die Holzfaserdämmplatten 104 geschaffen. Zwischen den Stielen 110
befindet sich eine Hohlraumdämmung 112 vorzugsweise in Form einer eingeblasenen Holzfaser
zur raumfüllenden Wärmedämmung. Diese Einblas-Holzfasern 112 füllen sämtliche Hohlräume
zwischen der Gebäudeaußenwand 102 und der Innenfläche der Holzfaserdämmplatten 104
aus.
[0022] Die Hohlraumdämmung 112 füllt auch die systembedingten Freiräume zwischen den inneren
Schmalflächen 110a der Stiele 110 und der Gebäudeaußenwand 102 aus. Dadurch ergibt
sich ein deutlich verbesserter Dämmwert im Bereich dieser Wärmebrücke. Auch die nachstehend
näher erläuterte Befestigungsstruktur der Dämmfassade 100 ist von den Hohlraumdämmung
112 umhüllt und damit eingedämmt.
[0023] Diese Befestigungsstruktur wird nachstehend unter Bezugnahme auf verschiedene Geschosse
und Figur 10 näher erläutert. Dabei wird auf verschiedene Geschosse Bezug genommen,
die durch die Schwellen 108 definiert sind. Die Schwellen 108 können auf Höhe der
Geschossebene vorgesehen sein. Sie können aber auch oberhalb oder unterhalb einer
Ebene angeordnet sein, die die tatsächlichen Geschosse in dem Gebäude voneinander
trennt. Die einzelnen Schwellen 108 der in Figur 10 gezeigten Geschosse sind mit I
- III identifiziert. Dabei sei die untere Schwelle 108 I vorzugsweise bodennah zum
unterseitigen Abschluss der Dämmfassade 100 angeordnet. Diese untere Schwelle 108
I wird lediglich durch eine Winkelanordnung 114 gehalten, die an der Oberseite der
entsprechenden Schwelle 108 I montiert ist. Die Winkelanordnung 114 des Beispiels
nach Figur 10 umfasst einen rechten Winkel 10, der über die Bolzenbohrungen 16a -
16c an der Gebäudeaußenwand 102 befestigt ist. Über einen die Schwelle 108 I durchsetzenden
Gewindebolzen 116 ist der kürzere Schenkel 14 mit der Schwelle 108 I verschraubt.
Dieser Gewindebolzen 116 durchsetzt die Bolzenbohrung 20a. Bei der gezeigten Ausführungsform
wird eine Strebe 30 verwendet, wie sie in den Figuren 4c, 5 und 6 dargestellt ist,
d.h. die längste Strebe. Diese ist über einen oberen Befestigungsbolzen 118c gebildet,
der wie die übrigen Befestigungsbolzen 118a, 118b in die Gebäudeaußenwand eingeschraubt
ist. Der obere Befestigungsbolzen 118c durchsetzt die obere Bolzenbohrung 16c sowie
die obere Bolzenbohrung 38a der Strebe 30. In solcher Weise an dem längeren Schenkel
12 befestigt erstreckt sich der untere Anlagebereich 34 parallel zu der Schwelle 108
I und ist mit dieser über einen weiteren Gewindebolzen 116 fixiert. Wie aus Figur
11a ersichtlich, befindet sich der untere Anlagebereich 34 der Strebe 30 mit erheblichem
Abstand von dem vorderen, freien Ende des kürzeren Schenkels 14 und auf der Oberseite
der Schwelle 108 I montiert. Der Abstand entspricht vorliegend in etwa einer Erstreckungsrichtung
des kürzeren Schenkels 14.
[0024] Das zweite Geschoss wird durch eine Schwelle 108 II gebildet. Diese ist in der zuvor
beschriebenen Weise auf ihrer Oberseite mit der Gebäudeaußenwand 102 befestigt. Auf
der Unterseite befindet sich der zuvor beschriebene Zusatzwinkel 40, der mit seiner
Bolzenbohrung 47a von demjenigen Gewindebolzen 116 durchsetzt wird, der auch die Bolzenbohrung
20a des kürzeren Schenkels 14 durchgreift. Die Bolzenbohrung 48 wird von einem Befestigungsbolzen
118 durchsetzt, der mit der Gebäudeaußenwand 102 verschraubt ist.
[0025] Die obere Schwelle 108 III ist lediglich von dem Zusatzwinkel 40 in der vorstehend
bereits beschriebenen Weise gehalten. Allerdings wird auf einen Gewindebolzen 116
verzichtet. Vielmehr sind die kleineren Bohrungen 49 von Holzschrauben 119 durchsetzt,
die in die Unterseite der Schwelle 108 III eingeschraubt sind. Eine solche, gegenüber
den anderen Stockwerken leichtere Befestigung der oberen Schwelle 108 III ist möglich,
da diese keine vertikalen Lasten aufzunehmen hat.
[0026] Die Figuren 11 bis 13 verdeutlichen ein Ausführungsbeispiel eines Befestigungswinkels
120, der im Querschnitt L-förmig umbogen ist und einen an eine Gebäudewand anlegbaren
kürzeren Anlageschenkel 122 und einen an den Stiel 110 anlegbaren Befestigungsschenkel
124 aufweist. Die Schenkel 122, 124 erstrecken sich rechtwinklig zueinander (vgl.
Figur 13). Wie im Übrigen Figur 11 verdeutlicht, bildet der Befestigungsschenkel 124
einen Trapezabschnitt 126 aus, dessen Höhe HT zwischen 40% und 60% der Höhe H des
Befestigungsschenkels 124 einnimmt. Dabei beträgt die Höhe H zwischen 100 und 130
mm, wohingegen die Höhe HT üblicherweise zwischen 45 und 60 mm liegt. Der Trapezabschnitt
126 ist als gleichschenkliges Trapez ausgebildet, wobei vorliegend die mit Bezugszeichen
128 gekennzeichnete längere der parallelen Seiten zwischen 330 und 380 mm lang ist,
wohingegen die mit Bezugszeichen 130 gekennzeichnete kürzere Seite eine Erstreckung
von zwischen 160 und 200 mm hat. Der Trapezabschnitt 126 erhebt sich von einer mit
Bezugszeichen 132 gekennzeichneten Rechtecksbasis, über welche der Trapezabschnitt
126 mit dem mit rechteckiger Grundfläche ausgebildeten Anlageschenkel 122 übergeht.
Die Rechtecksbasis 132 hat eine Höhe HB von zwischen 10 und 20 mm.
[0027] Auf der der Rechtecksbasis 132 gegenüberliegenden Seite ist an dem Trapezabschnitt
126 ein Rechteckabschnitt 134 vorgesehen. An dem durch die kürzere Seite 130 gebildeten
Übergang zwischen dem Rechteckabschnitt 134 und dem Trapezabschnitt 126 ist eine Reihe
von sich in Längsrichtung des Anlageschenkels 122 erstreckenden Bohrungen 136 vorgesehen,
die einen Durchmesser von zwischen 4 und 6 mm, bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
von 5 mm haben, um durch die Befestigungsbohrungen 136 hindurch getriebene Holzschrauben
mit dem zugehörigen Stiel 110 zu verbinden. Die Befestigungsbohrungen 136 sind vorliegend
in zwei Strängen S und jeweils zwei relativ versetzt zueinander vorgesehenen parallelen
Reihen angeordnet. Der Versatz beträgt zwischen 2 und 10 mm. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind vier verschiedene mit Bezugszeichen R1 bis R4 gekennzeichnete Reihen von Befestigungsbohrungen
136 vorgesehen. Durch den Versatz V ist es möglich, unterschiedlich zu einer Gebäudeaußenwand
102 beabstandete Stiele 110 mit dem Befestigungswinkel 120 zu verbinden.
[0028] Wie Figur 11 erkennen lässt, befinden sich die Befestigungsbohrungen 136 ausschließlich
in dem Rechteckabschnitt 134.
[0029] In Längsrichtung hintereinander vorgesehene Bohrungen einer Reihe R1 - R4 haben einen
Abstand von etwa 80 mm ± 10 mm. Die Befestigungsbohrungen 136 der jeweils unmittelbar
benachbarten Reihe R1 befinden sich mittig zwischen den Bohrungen der zugeordneten
benachbarten Reihe R2.
[0030] Der Abstand der Befestigungsbohrungen 136 von dem freien Ende des Anlageschenkels,
der durch den Rechteckabschnitt 134 gebildet wird, liegt bei zwischen 6 und 8 mm,
sodass hinreichend Fleisch zum Montieren der Holzschraube an dem Anlageschenkel gegeben
ist. Unmittelbar benachbarte Reihen R1, R2 bzw. R3, R4 haben als Versatz V einen Seitenabstand
von wenigen mm, bevorzugt von etwa 5 mm ± 0,5 mm.
[0031] Wie Figur 12 erkennen lässt, hat der Anlageschenkel 122 eine Breite B von etwa 45
bis 55 mm. Der Anlageschenkel 122 ist vorliegend von drei Bohrungen 138 durchsetzt,
deren Durchmesser bei zwischen 9 und 12 mm, vorliegend bei etwa 10,5 mm liegt. Über
die Länge des Anlageschenkels 122 sind vorliegend drei Bohrungen 138 ausgespart, wobei
die äußeren Bohrungen 138.1 und 138.3 einen Abstand zu den Endflächen des Befestigungswinkels
120 von etwa 20 mm ± 5 mm haben.
[0032] Der Befestigungswinkel 120 ist aus einem verzinkten Blech mit einer Stärke von vorliegend
3 mm ausgebildet.
[0033] Die Figuren 14 und 15 zeigen verschiedene Schnittansichten eines über den Befestigungswinkel
120 an die Gebäudeaußenwand 102 befestigten Stieles 110. Die Figuren 14 und 15 verdeutlichen,
dass der Stiel 110 jeweils an der dem Anlageschenkel 122 gegenüberliegenden Außenseite
des Befestigungsschenkels 124 befestigt sind. Der Stiel 110 befindet sich dementsprechend
auf der anderen Seite relativ zu dem Anlageschenkel 122. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 14 ist der Stiel 110 um etwa 9 mm von der Gebäudeaußenwand 102 beabstandet.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 15 um etwa 45 mm. Bei beiden Ausgestaltungen
wird der Stiel 110 durch insgesamt 10 Holzschrauben 140 an dem Befestigungswinkel
120 gehalten, die durch die entsprechenden Befestigungsbohrungen 136 hindurch getrieben
und mit dem Stiel 110 verschraubt sind. Dadurch ergibt sich eine solide Halterung
der Stiele 110 der Dämmfassade. Die Stiele 110 können dabei aufgrund des Befestigungswinkels
120 regelmäßig mit Abständen von zwischen 0 mm 65 mm von der Außenfläche der Gebäudeaußenwand
102 montiert und gehalten werden. Die längste Länge des Stieles 110 in Querschnittsrichtung
liegt dabei zwischen 120 und 180 mm. Es lassen sich Gesamtdicken der Dämmfassade bei
Verwendung von standardmäßigen Holzstielen mit dem Querschnitt 60x100 mm von 170 mm
bis 235 mm erzielen. Größere Dämmdicken bis 370 mm lassen sich durch Verwendung tieferer
Holzstiele oder durch Aufdoppelung der Stiele im Bereich der Befestigungswinkel 120
realisieren.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 10
- Grundwinkel
- 12
- langer Schenkel
- 14
- kurzer Schenkel
- 16a, b, c
- Bolzenbohrung
- 18
- Langloch
- 20a, b
- Bolzenbohrung
- 22
- Ecke
- 24
- Langloch
- 30
- Strebe
- 32
- oberer Anlagebereich
- 34
- unterer Anlagebereich
- 36
- Strebenbereich
- 38a
- obere Bolzenbohrung
- 38b
- untere Bolzenbohrung
- 40
- Zusatzwinkel
- 42
- erster Zusatzwinkelschenkel
- 44
- zweiter Zusatzwinkelschenkel
- 46
- Ecke
- 47a, b
- Bolzenbohrung
- 48
- Bolzenbohrung
- 49
- kleine Bohrung
- 100
- Dämmfassade
- 102
- Gebäudeaußenwand
- 104
- Holzfaserdämmplatte
- 106
- Fachwerk
- 108
- Schwelle
- 110
- Stiel
- 110a
- innere Schmalfläche
- 110b
- äußere Schmalfläche
- 112
- raumfüllende Wärmedämmung/Einblas-Holzfasern
- 114
- Winkelanordnung
- 116
- Gewindebolzen
- 118
- Bolzen
- 119
- Holzschraube
- 120
- Befestigungswinkel
- 122
- Anlageschenkel
- 124
- Befestigungsschenkel
- 126
- Trapezabschnitt
- 128
- längere Seite
- 130
- kürzere Seite
- 132
- Rechtecksbasis
- 134
- Rechteckabschnitt
- 136
- Befestigungsbogen
- 138
- Bohrungen
- 140
- Holzschraube
- H
- Höhe Befestigungsschenkel
- HT
- Höhe Trapezabschnitt
- B
- Breite des Anlageschenkels
- R1-R4
- Reihen von Befestigungsbohrungen 136
- S
- Strang
- V
- Versatz
1. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) mit vorwiegend horizontal
verlaufenden Schwellen (108), die jedenfalls abschnittsweise an der Gebäudeaußenwand
(102) anliegen und daran befestigt sind, sich vertikal erstreckenden Stiele (110),
die sich zwischen benachbarten Schwellen (108) erstrecken, einer außenseitigen und
mit Abstand zu der Gebäudeaußenwand (102) vorgesehenen dämmenden Beplankung (104)
sowie einer zwischen der Beplankung (104) und der Gebäudeaußenwand (102) vorgesehenen
Dämmung (102),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stiele (110) mit Abstand zu der Gebäudeaußenwand (102) vorgesehen und mit zumindest
einem Befestigungswinkel (120) mit der Gebäudeaußenwand (102) verbunden sind.
2. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungswinkel (120) einen an der Gebäudeaußenwand (102) anliegenden Anlageschenkel
(122) und einen an dem Stiel (110) anliegenden Befestigungsschenkel (124) aufweist,
der mit einem Trapezabschnitt (126) versehen ist.
3. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trapezabschnitt (126) 40% bis 60% der Höhe (H) des Befestigungsschenkels (124)
einnimmt.
4. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trapezabschnitt (126) durch ein gleichschenkeliges Trapez gebildet ist.
5. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die parallelen Seiten (119, 121) ein Längenverhältnis von zwischen 0,4 und 0.6, bevorzugt
von 0,5 +/- 0,025 aufweisen.
6. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die kürzere der parallelen Seiten (130) auf der dem Anlageschenkel (122) gegenüberliegenden
Seite des Trapezabschnitts (126) von einem Rechteckabschnitt (134) überragt ist.
7. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rechteckabschnitt (134) das freie Ende des Trapezabschnittes (126) ausbildet.
8. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageschenkel (122) dieselbe Länge wie die längere der parallelen Seiten (128)
hat.
9. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageschenkel (122) mehrere in Längsrichtung hintereinander vorgesehene Bohrungen
(138) aufweist, die einen Durchmesser von zwischen 9 und 12 mm haben.
10. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsschenkel (124) mehrere in Längsrichtung hintereinander vorgesehene
Befestigungsbohrungen (136) aufweist, die einen Durchmesser von zwischen 4 und 6 mm
haben.
11. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsbohrungen (136) in mehreren parallelen Reihen (R1-R4) vorgesehen
sind.
12. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach Anspruch 10 oder
11, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Reihen von Befestigungsbohrungen (136) unmittelbar benachbart zueinander vorgesehen
sind, sodass die Bohrungen (136) der beiden Reihen (R1, R2; R3, R4) leicht versetzt
zueinander angeordnet sind.
13. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach einem der Ansprüche
10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsbohrungen (136) ausschließlich in dem Rechteckabschnitt (134) ausgespart
sind.
14. Vor eine Gebäudeaußenwand (102) montierte Dämmfassade (100) nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungswinkel (120) aus einem verzinkten Blech mit einer Stärke von zwischen
2 mm und 4 mm gebildet ist.
15. Befestigungswinkel (120) zur Befestigung von Stielen (110) einer vor eine Gebäudeaußenwand
(102) montierten Dämmfassade (100) mit einem an die Gebäudeaußenwand (102) anlegbaren
Anlageschenkel (122) und einen an den Stiel (110) anlegbaren Befestigungsschenkel
(124) aufweist, der mit einem Trapezabschnitt (126) versehen ist.
16. Befestigungswinkel (120) nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch, zumindest eine Weiterbildung nach einem Ansprüche 2 bis 14.