[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließkern für einen Schließzylinder gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung einen Schließzylinder gemäß Oberbegriff des Anspruchs
11.
[0003] Auch betrifft die Erfindung einen Schlüssel gemäß Anspruch 12.
[0004] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Schließvorrichtung oder auch eine Schließeinheit
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 13.
[0005] Auch betrifft die Erfindung ein Zylinderschloss gemäß Oberbegriff des Anspruchs 14.
[0006] Nicht zuletzt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Schließkerns
gemäß Anspruch 15.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind allgemein Schließkerne, Schließzylinder, Zylinderschlösser,
Schlüssel oder dergleichen und Verfahren zu deren Herstellung bekannt. Bekannte Schließkerne
weisen zur Begrenzung, in der Regel einer seitlichen Begrenzung, einzuführender Schlüssel
ein Schließprofil auf, sodass nur entsprechend zu dem Schließprofil korrespondierende
Schlüssel mit entsprechendem Schlüsselprofil in einen profilierten Schließkanal der
Schließkerne gelangen können. Derartige Schließprofile sind durch profilgebende Profilelemente
wie Kerben, Einfräsungen, Räumungen oder dergleichen in den Schließkern eingebracht.
[0008] Aus der
EP 0 948 690 B1 ist ein Zylinderschloss bekannt, umfassend einen Schlosszylinder mit einer Bohrung
zum drehbaren Aufnehmen eines Zapfens; einen Schlüsselschlitz in dem Zapfen zur Einführung
eines Schlüsselblattes mit einem Profil, das an das Profil des Schlitzes angepasst
ist; wenigstens eine Reihe an Nadelkanälen in dem Zapfen zur Aufnahme von Kippnadeln,
die mit dem Schlüsselblatt zusammenwirken; ein profiliertes Element, das an dem vorderen
Ende des Zapfens montiert ist und versehen ist mit einem Schlüsselloch mit einem Profil,
welches teilweise abweicht von dem Profil des Zapfenschlüsselschlitzes, so dass nur
gewisse Schlüssel, die in den Zapfenschlüsselschlitz einführbar sind, in das Schlüsselloch
des profilierten Elements eingeführt werden können; und Bauteile oder Elemente zum
lösbaren Befestigen des profilierten Elements an dem Zapfen, wobei die Bauteile von
der Außenseite des Schlosses unzugänglich sind, wenn der Zapfen zu seiner Verwendungsposition
in der Bohrung eingeführt ist, wobei die Befestigungsbauteile eine Eingriffsoberfläche
aufweisen, welche sich senkrecht zu der Zapfenachse erstreckt, und welche näher an
dem vorderen Ende des Zapfens platziert ist als der erste Nadelkanal in der Reihe,
und dessen Eingriffsoberfläche angepasst ist zum Zusammenwirken mit einer entsprechenden
Eingriffsoberfläche an dem Zapfen derart, dass das profilierte Element zuverlässig
an dem Zapfen verankert ist; wobei die Eingriffsoberflächen der Befestigungsoder Verankerungsbauteile
sich wenigstens hinter ein Ende des Schlüsselloches bzw. des Schlüsselschlitzes erstrecken,
ohne die Umfangsoberfläche des Zapfens zu erreichen, die in radialer Richtung außerhalb
des Endes des Schlüsselschlitzes platziert ist, und es dem profilierten Element ermöglichen,
senkrecht zu der Zapfenachse eingepasst oder angewendet zu werden, wenn der Zapfen
wenigstens teilweise von der Bohrung in dem Schlosszylinder beseitigt ist, wobei die
äußere Oberfläche des profilierten Elements, welches aus einem harten Material besteht,
z. B. rostfreier Stahl, in der Verwendungsposition des Elements die komplette äußere
Oberfläche des Innenteils bildet, und wobei die zusammenwirkenden Eingriffsoberflächen
der Befestigungs- oder Verankerungsbauteile bei einem axialen Abstand von der Rückseite
des profilierten Elements gelegen sind, welche nahe an der äußeren Endoberfläche des
Innenteils liegt. Der bekannte Schließzylinder ist hier zweiteilig ausgebildet Ein
vorderer Teil des Schließzylinders weist ein Schließprofil auf, welches spanend in
den vorderen Teil des Schließzylinders bzw. einteilig mit dem vorderen Teil ausgebildet
ist.
[0009] Aus der
EP 2 990 569 A1 ist ein zweiteiliger Zylinderkern bekannt, wobei sich ein Schließkanal über einen
vorderen Teil und einen Hauptteil erstreckt. Der Schließkanal weist ein Schließprofil
auf, welches spanend und unveränderlich zumindest in dem vorderen Teil ausgebildet
ist.
[0010] Aus der
EP 0 634 542 B1 ist ein Schließzylinder bekannt, mit einem Zylinderkörper, in dem ein Zylinder drehbar
angeordnet ist, wobei der Zylinder mit Bohrungen für Zuhaltestifte versehen ist, und
einen Spalt für den zum Schließzylinder gehörenden Schlüssel aufweist, wobei der Schlüsselspalt
wenigstens einen Bereich mit einem Querschnittsprofil entsprechend dem Schlüsselprofil
versehen ist, und das Querschnittsprofil wenigstens teilweise durch zwei Profilelemente
geformt ist, die durch Drehkörper bestimmt sind, die axial unbeweglich in Bohrungen
des Zylinders im Wesentlichen beidseitig der Mittelebene des Schlüsselspalts angeordnet
sind, wobei die Profilelemente variierende Durchmesser aufweisen und im Wesentlichen
parallel zur und nahe der Mittelebene des Schlüsselspalts angeordnet sind, wobei die
Bohrungen für die Profilelemente sich durch den Zylinder erstrecken, die Profilelemente
eine Länge von etwa dem Durchmesser des Zylinders aufweisen, die Profilelemente eine
Mehrzahl von Bereichen mit größerem Durchmesser als der angrenzende Bereich oder die
angrenzenden Bereiche der Profilelemente aufweisen, und das Profil des Schlüsselspalts
im Wesentlichen allein durch die Profilelemente bestimmt ist.
[0011] Aus der
DE 42 44 172 A1 ist ein Schließzylinder mit drehbar angeordnetem Zylinderkern bekannt, welcher einen
querschnittsprofilierten Schlüsselkanal ausbildet, dem beiderseits Profilierungskörper
zugeordnet sind, die mit vorstehenden Umfangsabschnitten an der Profilierung teilnehmen;
zur Erzielung einer insbesondere funktionssicheren Lösung wird vorgeschlagen, dass
die Profilierungskörper als sich über die ganze Höhe des Schlüsselkanals erstreckende
Walzen gestaltet sind.
[0012] Aus der
US 2012/0240646 A1 ist ein Zylinderschloss bekannt, mit einem Zylindergehäuse, einem Zylinderkern mit
einem Schlüsselkanal, der im Zylindergehäuse angeordnet ist und mit mindestens einem
Seitenstab, der zwischen dem Zylindergehäuse und dem Zylinderkern angeordnet ist,
und mit einer Vielzahl von Seitenstiften, die an zumindest einer Seite des Schlüsselkanals
angeordnet sind und die ausgebildet sind, um bei einem Einstecken eines Schlüssels
angehoben werden und die zusammenwirkend mit dem Seitenstab stehen, um eine relative
Rotation des Zylindergehäuses und des Zylinderkerns zu ermöglichen, wobei jeder Seitenstift
einen Fuß aufweist, der zum Anheben mittels einer Code-Ausnehmung in der Seitenoberfläche
des Schlüssels ausgebildet ist. Der Fuß zumindest eines Seitenstiftes ist sich verjüngend
ausgebildet. Der Schlüssel für das Zylinderschloss, der eine Ausnehmung für die Seitenstifte
mit sich verjüngendem Fuß ist ebenfalls offenbart.
[0013] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schließkern, einen Schließzylinder,
eine Schließvorrichtung, einen Schlüssel und ein Zylinderschloss sowie Verfahren hierzu
zu schaffen, bei welchem ein Schließkern oder Zylinderkern für eine Vielzahl an Schlüsselvarianten
variabel codierbar ist.
[0014] Diese und weitere Aufgaben werden gelöst durch einen Schließkern, einen Schließzylinder,
einen Schlüssel, eine Schließvorrichtung und ein Zylinderschloss sowie Verfahren hierzu.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
oder werden nachstehend im Zusammenhang mit der Beschreibung der Figuren angegeben.
[0016] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Schließkern für einen
Schließzylinder, umfassend einen ein Schließprofil aufweisenden Schließkanal, wobei
das den Schließkanal zumindest teilweise begrenzende Schließprofil, insbesondere den
Schließkanal zumindest teilweise seitlich begrenzende Schließprofil, durch profilgebende
Profilelemente definiert oder festgelegt ist, vorgesehen ist, dass mindestens ein
profilgebendes Profilelement fest, das heißt integriert und/oder einteilig, mit dem
Schließkern ausgebildet ist und mindestens ein variables Profilelement separat und/oder
lösbar zu dem Schließkanal, einem Basisabschnitt des Schließkerns und/oder dem Schließkern
ausgebildet ist, sodass das Schließprofil durch einen Austausch des mindestens einen
separaten profilgebenden variablen Profilelements veränderbar, insbesondere spanfrei
veränderbar ist, wobei das mindestens eine separate variable Profilelement als ein
um eine Profilelementachse rotationssymmetrischer Profilkörper ausgebildet ist.
[0017] Eine Ausführungsform sieht vor, dass ein Schließkern für einen Schließzylinder vorgesehen
ist, umfassend einen ein Schließprofil aufweisenden Schließkanal, wobei der Schließkanal
seitlich durch zwei Seitenwandungen und eine Bodenwandung des Schließkerns begrenzt
ist, wobei das seitlich den Schließkanal zumindest teilweise begrenzende Schließprofil
durch profilgebende Profilelemente definiert ist, indem die Seitenwandung durch profilgebende
Elemente profiliert ist, wobei mindestens ein profilgebendes Profilelement fest, das
heißt einteilig, mit dem Schließkern ausgebildet ist und mindestens ein variables
Profilelement separat und/oder lösbar zu dem Schließkanal oder dem Schließkern ausgebildet
ist, sodass das Schließprofil durch einen Austausch des mindestens einen separaten
profilgebenden variablen Profilelements veränderbar ist, wobei der Schließkern einteilig
ausgebildet ist, wobei das mindestens eine variable Profilelement als ein um eine
Profilelementachse rotationssymmetrischer Profilkörper ausgebildet ist.
[0018] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Schließkern vorgesehen ist, umfassend
oder aufweisend einen Schließkanal, der seitlich durch je eine Seitenwand begrenzt
ist und bodenseitig durch eine Bodenwand, wobei der Schließkanal an einer vierten
Seite, gegenüberliegend zu der Bodenwand offen ist, wobei der Schließkanal durch Profilelemente
profiliert ist, wobei die Profilelemente in Richtung einer Profilgebung bzw. entgegen
der Richtung translatorisch unbewegbar gelagert sind, sodass die Profilierung durch
die Profilelemente bei Einstecken eines Schlüssels in den Schließkanal nicht veränderbar
ist, wobei weiter Zuhaltestifte vorgesehen sind, die nachgiebig gelagert sind, so
dass diese sich bei Einstecken eines Schlüssels in den Schließkanal an den Schlüssel
anpassen, wobei mindestens ein profilgebendes Profilelement fest, das heißt einteilig
und/oder integriert mit dem Schließkern ausgebildet ist und mindestens ein variables
Profilelement zumindest drehbar, separat und/oder lösbar zu dem Schließkanal oder
dem Schließkern ausgebildet ist, sodass das Schließprofil durch einen Austausch des
mindestens einen separaten profilgebenden variablen Profilelements veränderbar ist.
Das variable oder variierbare Profilelement lässt sich im ausgebauten Zustand des
Schließkerns auswechseln oder austauschen. Im eingebauten Zustand, das heißt im betriebsbereiten
Zustand, ist das variierbare oder variable Profilelement entgegen einer Richtung,
in der es profilgebend in den Schließkanal hineinragt, fest angeordnet. Bevorzugt
ist das variierbare oder variable Profilelement im eingebauten Zustand oder im Betriebszustand
ortsfest und/oder drehbar angeordnet. Das Profilelement kann als Profilrolle oder
Profilstift ausgebildet sein. Die Profilrolle bildet mit ihren Flanken ein Profil
aus. Der Profilstift bildet mit seiner Spitze ein Profil aus. Bei mehreren variierbaren
oder variablen Profilelementen können diese gleich oder unterschiedlich ausgebildet
sein. Beispielsweise ist mindestens ein variierbares Profilelement als Profilrolle
ausgebildet und mindestens eine variierbares Profilelement als Profilstift ausgebildet.
In einer anderen Ausführungsform sind alle variierbaren Profilelemente entweder als
Profilrolle oder als Profilstift ausgebildet.
[0019] Der Schließkern weist einen Schließkanal auf. Der Schließkanal ist profiliert ausgebildet.
Dabei wird das Schließkanalprofil teilweise durch ein in den Schließkern integriertes,
das heißt einteilig mit dem Schließkern, ausgebildetes Grundprofil festgelegt. Dieses
Grundprofil ist fest, beispielsweise mit spanenden Verfahren, in dem Schließkern festgelegt.
Zusätzlich wird das Schließkanalprofil oder Schließprofil durch zumindest ein austauschbares
bzw. einsetzbares variables Profilelemente gebildet. Das variable Profilelement ist
separat zu dem Schließkern hergestellt. Mit mindestens einem Abschnitt oder Teil ragt
das variable Profilelement in den Schließkanal, sodass der in den Schließkanal ragende
Teil oder Abschnitt einen Teil des Schließprofils bildet. Das Schließprofil wird somit
durch feste und separate bzw. variable Profilelemente ausgebildet. Das mindestens
eine separate variable Profilelement ist als zumindest um eine Profilelementachse
rotationssymmetrischer Körper ausgebildet. Vorzugsweise ist das variable Profilelement
im Wesentlichen zylindrisch, ggf. mit radialen Vorsprüngen und/oder Nuten ausgebildet.
Durch eine rotationssymmetrische Ausbildung ist die Herstellung der separaten variablen
Profilelemente einfacher und ein Einstecken eines Schlüssels in den Schließkanal ist
leichtgängiger. Der Profilkörper kann beispielsweise als Profilstift und/oder Profilrolle
ausgebildet sein. Vorzugsweise sind mehrere variable Profilelemente vorgesehen.
[0020] Zur Begrenzung der Anzahl an passenden profilierten Schlüsseln, weist der Schließkern
einen Schließkanal auf, der vorzugsweise seitlich durch ein Schließprofil begrenzt
ist. Der Schließkanal ist dabei als Nut oder Schlitz in dem Schließkern ausgebildet
und weist zumindest im Rohzustand eine im Wesentlichen grundsätzlich quaderförmige
Grundform auf. Dabei ist der Schließkanal seitlich durch zwei Seitenwandungen und
eine Bodenwandung des Schließkerns begrenzt. In einer vierten Richtung, vorzugsweise
in der der als Schmalseite ausgebildeten Bodenwandung gegenüberliegenden Seite, ist
der Schließkanal geöffnet. Während vorzugsweise die Bodenwandung Durchlässe für Zuhaltestifte
aufweist, sind die Seitenwandungen durch profilgebende Elemente profiliert, sodass
das Schließprofil des Schließkanals bereitgestellt ist. In einer Ausführungsform als
für einen Wendeschlüssel geeigneter Schließkern durchdringen die Zuhaltestifte eine
Seitenwandung des Schließkanals und ragen in diesen nachgiebig hinein. Unter herkömmlichen
oder konventionellen Schließprofilen, Schlüsseln, Schließkernen, Schließzylinder etc.
versteht man solche, die im eingebauten Zustand für das Einstecken eines Schlüssels
in im Wesentlichen vertikaler Richtung ausgebildet sind. Der Wendeschlüssel kann um
180° gedreht in den Schließkern eingeführt werden. Die Permutation für das Abtasten
durch Zuhaltestifte bzw. die Bohrmulden bei einem Wendeschlüssel befindet sich unter
anderem auf der Breitseite des Schlüsselschafts. Bei einem konventionellen Schlüssel
befinden sich diese in der Regel auf einer Schmalseite des Schlüsselschafts. Zuhaltestifte
im Sinne der Erfindung sind nicht unter Profilelementen zu verstehen. Im Unterschied
zu den Zuhaltestiften sind die Profilelemente nicht translatorisch nachgiebig. Vielmehr
bilden die Profilstifte ein bei einem Einstecken eines Schlüssels unveränderbares
Profil aus, das heißt, die Profilelemente sind translatorisch nicht federnd gelagert.
Allenfalls eine rotatorische Bewegung, das heißte eine Drehbewegung um die Profilelementeachse
ist möglich. Somit sind die Profilelemente vorzugsweise nicht-federnd gelagert. Die
Zuhaltestifte hingegen sind translatorisch nachgiebig gelagert. Dies wird durch eine
federnde Lagerung in translatorische Richtung, das heißt in Richtung, in welche die
Zuhaltestifte in den Schlüsselkanal vorstehen bzw. in diesen hineinragen, bewirkt.
Somit sind die Zuhaltestifte in bzw. entgegen der Richtung, in welche sie in den Schlüsselkanal/Schließkanal
ragen, nachgiebig oder bewegbar angeordnet. Die Profilelemente sind in die Richtung
bzw. entgegen der Richtung, in welche diese in den Schlüsselkanal/Schließkanal ragen,
unnachgiebig bzw. nicht bewegbar ausgebildet.
[0021] Das Schließprofil kann zumindest teilweise durch spanend in den Schließkern eingebrachte
Profilelemente wie Ausnehmungen, Vorsprünge und dergleichen gebildet sein, somit durch
feste bzw. fest im Schließkern ausgebildete Profilelemente. Diese sind einteilig mit
dem Schließkern ausgebildet. Weiter weist das Schließprofil mindestens ein austauschbares
variables Profilelement auf. Das Schließprofil ist somit durch mindestens ein austauschbares
profilgebendes variables Profilelement, vorzugsweise durch mehrere austauschbare profilgebende
variable Profilelemente definiert. Im Gegensatz zu dem Stand der Technik, bei dem
die Profilelemente ausschließlich als spanend hergestellte bzw. einteilig mit dem
Schließkern ausgebildete Vorsprünge und Ausnehmungen fest mit einem Teil des Schließkerns
ausgebildet sind, beispielsweise durch Räumen, Fräsen oder einem anderen spanenden
Herstellverfahren, oder durch ausschließlich austauschbare, separate variable Profilelemente,
ist bei der erfindungsgemäßen Lösung mindestens ein profilgebendes variables Profilelement
austauschbar, das heißt als separates Teil ausgebildet und lösbar mit dem Schließkern
verbunden und mindestens ein Profilelement fest, das heißt integriert und nicht austauschbar
in dem Schließkern ausgebildet. Im Gegensatz zu ausschließlich mit separaten, lösbaren
Profilelemente ausgebildeten Schließprofilen bietet ein Schließprofil mit integrierten
und separaten variablen Profilelementen eine verbesserte Codierbarkeit, da eine höhere
Anzahl an Schließprofilen realisierbar ist. Denn ausschließlich mit separaten variablen
Profilelementen realisierte Schließprofile sind zumindest bei herkömmlichen Schlüsseln
im Bereich der Zuhaltestifte anzuordnen. Somit kommt es bei der erfindungsgemäßen
Lösung nicht zu einer Kollision von Zuhaltestiften und Profilelementen.
[0022] Die Seitenwandungen des Schließkanals sind vorzugsweise parallel zueinander angeordnet.
Ein Fuß oder Fußbereich zumindest eines Profilelements ist in einer Ausführungsform
sich nicht-verjüngend ausgebildet.
[0023] Die profilgebenden variablen Elemente lassen sich separat herstellen, ohne dass der
Schließkern bei der Herstellung vorliegen muss. In einer Ausführungsform ist mindestens
ein festes Profilelement spanend in den Schließkern eingebracht bzw. einteilig mit
dem Schließkern ausgebildet und mindestens ein variables Profilelement ist austauschbar.
Auf diese Weise ist ein Schließprofil mit festen und mit austauschbaren variablen
Profilelementen ausgebildet.
[0024] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass mindestens ein -- festes oder variierbaresProfilelement
in dem Schließkanal einen Hinterschnitt ausbildet. Durch eine Kombination von separaten
variablen Profilelementen und mindestens einem einen Hinterschnitt ausbildenden festen
Profilelement lässt sich somit eine höhere Schließsicherheit realisieren.
[0025] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass in dem Schließkern angrenzend an den
Schließkanal mindestens eine Profilelementaufnahme ausgebildet ist, wobei die Profilelementaufnahme
mindestens einen Durchbruch zu dem Schließkanal aufweist, sodass ein in der Profilelementaufnahme
aufgenommenes profilgebendes variables Profilelement zumindest teilweise in den Schließkanal
ragt. Die Profilelementaufnahme ist zur Aufnahme eines (variablen bzw. variierbaren)
Profilelements vorgesehen. Vorzugsweise ist eine Profilelementaufnahme im Wesentlichen
als Nut oder Schlitz in die entsprechende, den Schließkanal seitlich begrenzende Seitenwandung
des Schließkerns ausgebildet, vorzugsweise zur Aufnahmen von Profilelementrollen oder
Profilelementwalzen. In anderen Ausführungsformen ist die Profilelementaufnahme als
Bohrung, insbesondere als gestufte Bohrung vorzugsweise zur Aufnahme von Profilstiften
oder als Sackloch vorzugsweise zur Aufnahme von Profilrollen, ausgebildet,. Die Profilelementaufnahme
weist bei Ausführungsform als Nut einen nutförmigen Abschnitt oder Teil und einen
Stufenbohrungsabschnitt oder Stufenbohrungsteil auf. Der nutförmige Abschnitt kann
durch einbringen einer Bohrung ausgebildet werden, wobei ein Teil der Bohrungswandung
entfernt wird. Vorzugsweise ist der Stufenbohrungsabschnitt im Bereich der Bodenwandung
des Schließkanals ausgebildet bzw. ragt in die Bodenwandung hinein. Der nutförmige
oder schlitzförmige Abschnitt, also der Abschnitt der Durchbrüche in den Schließkanal
aufweist, schließt daran an und erstreckt sich in Richtung der Öffnung des Schließkanals
in radiale Richtung des Schließkerns. Vorzugsweise ist die Profilelementaufnahme mittels
Bohrung oder Bohren ausgebildet. Dabei durchdringt die Bohrung radial den Schließkern
zu einem größeren Teil als den Schließkanal, sodass sich die im Wesentlichen nutförmige
Form mit dem angrenzenden Stufenbohrungsabschnitt ergibt. Die Profilelementaufnahme
ist somit im Wesentlichen zylindrisch bzw. halb- oder dreiviertel zylindrisch ausgebildet.
Andere Ausführungsformen wie quaderförmige Formen oder im Querschnitt ovale, dreieckige,
viereckige, mehreckige oder andere beliebige Querschnittsformen der Profilelementaufnahmen
sind möglich. Bevorzugt ist allerdings die zylindrische Ausführungsform, da diese
leicht durch Bohren in den Schließkern einbringbar ist. Komplementär dazu weist das
mindestens eine profilgebende variable Profilelement zumindest abschnittsweise eine
korrespondierende Form oder Kontur auf. Dabei ist zumindest ein Abschnitt komplementär
zu der Profilaufnahme ausgebildet, sodass das variable Profilelement an der Wandung
der Profilaufnahme anliegt. Vorzugsweise korrespondiert der Abschnitt des variablen
Profilelements, der zur Aufnahme in dem Stufenbohrungs- oder auch Sacklochabschnitt
vorgesehen ist, mit der Kontur des Stufenbohrungsabschnitts, sodass eine geeignete
Lagerung realisiert ist. Entsprechend entspricht ein zylindrischer Endabschnitt des
variablen Profilelements dem zylindrischen Stufenbohrungsabschnitt der Profilaufnahme.
Ein Schließprofil wird somit zumindest teilweise durch eine Flanke bzw. die laterale
Kontur des variablen Profilelements ausgebildet. In anderen Ausführungsformen kann
die Profilelementaufnahme als Bohrung ausgebildet sein, wobei das Bohrungsende - mit
oder ohne vorherigen seitlichen Durchbruch zu dem Schließkanal -- in den Schließkanal
mündet. Hierdurch lässt sich ein Schließprofil durch ein Ende eines variablen Profilelements,
welches in den Schließkanal hineinragt, bilden.
[0026] In einer anderen Ausführungsform mit Profilstiften ist eine Profilelementaufnahme
im Wesentlichen als Bohrung in die entsprechende, den Schließkanal seitlich begrenzende
Seitenwandung des Schließkerns ausgebildet. Die Profilelementaufnahme weist dabei
einen zylindrischen Abschnitt oder Teil auf. Vorzugsweise ist die Profilelementaufnahme
mittels Bohrung oder Bohren ausgebildet. Dabei durchdringt die Bohrung radial den
Schließkern und mündet in den Schließkanal. Die Profilelementaufnahme ist somit im
Wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Andere Ausführungsformen wie quaderförmige Formen
oder im Querschnitt ovale, dreieckige, viereckige, mehreckige, konische oder andere
beliebige Querschnittsformen der Profilelementaufnahmen sind möglich. Bevorzugt ist
allerdings die zylindrische Ausführungsform, da diese leicht durch Bohren in den Schließkern
einbringbar ist. Komplementär dazu weist das mindestens eine profilgebende Profilelement
zumindest abschnittsweise eine korrespondierende Form oder Kontur auf. Dabei ist zumindest
ein Abschnitt komplementär zu der Profilaufnahme ausgebildet, sodass das variable
Profilelement an der Wandung der Profilaufnahme anliegt. Mit einem Ende, das vorzugsweise
als Spitze ausgebildet ist, ragt das variable Profilelement durch den Durchbruch in
den Schließkanal und bildet somit einen variierbaren Teil des Schließprofils aus.
Ein Schließprofil wird somit zumindest teilweise durch eine Spitze oder ein Ende des
variablen Profilelements ausgebildet. In anderen Ausführungsformen kann eine weitere
Profilelementaufnahme als Nut und/oder Bohrung ausgebildet sein, wobei die weitere
Profilelementaufnahme einen Durchbruch oder mehrere Durchbrüche zu dem Schließkanal
aufweist. Hierdurch lässt sich ein Schließprofil durch eine Flanke eines variablen
Profilelements, welche in den Schließkanal hineinragt, bilden.
[0027] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schließkern mindestens eine Aufnahme,
bevorzugt mehrere Aufnahmen für Zuhaltestifte aufweist und mindestens die Ausrichtung
einer Aufnahme für die Zuhaltestifte und die Ausrichtung mindestens einer Profilelementaufnahme
und somit auch des aufgenommenen variablen Profilelements bzw. Zuhaltestiftes quer
und/oder nicht-parallel zueinander ausgebildet sind, insbesondere senkrecht zueinander
ausgebildet sind. Auf diese Weise lässt sich einfach ein Schließkern für einen herkömmlichen
oder konventionellen Schlüssel bereitstellen.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Schließkern mindestens eine Aufnahme,
bevorzugt mehrere Aufnahmen, für Zuhaltestifte aufweist und mindestens die Ausrichtung
einer Aufnahme für die Zuhaltestifte und die Ausrichtung mindestens einer Profilelementaufnahme
und somit auch des aufgenommenen Profilelements quer und/oder parallel zueinander
ausgebildet sind.
[0028] Die Zuhaltestifte sind für ein Abtasten der Permutation - der Einschnitte - auf dem
Schlüsselschaft ausgebildet und erlauben eine Drehbarkeit, wenn die Länge der Zuhaltestifte
und die Tiefe der Einschnitte übereinstimmen und somit eine Trennebene gebildet wird.
Üblicherweise sind mehrere Zuhaltestifte vorgesehen, die gleich ausgerichtet sind.
In einer Ausführungsform ist die Ausrichtung der Zuhaltestifte quer, insbesondere
senkrecht, zu der Ausrichtung der Profilelemente oder Profilelementaufnahmen ausgerichtet.
In einer Ausführungsform ist zumindest die Ausrichtung eines Zuhaltestiftes und eines
Profilelements gleich. In einer Ausführungsform sind die Ausrichtungen quer oder winklig
zueinander, insbesondere senkrecht zueinander ausgerichtet. Bei herkömmlichen oder
konventionellen Schlüsseln ragen die Zuhaltestifte durch einen Schließkanalboden des
Schließkerns in Richtung Schließkanal. Die Zuhaltestifte sowie die zugehörigen Zuhaltestiftaufnahmen
sind somit entsprechend im Wesentlichen senkrecht zu einem Schließkanalboden oder
parallel zu den Schließkanalwänden angeordnet oder ausgerichtet. In einer anderen
Ausführungsform ragen die Zuhaltestifte durch eine Schließkanalwand des Schließkerns
in Richtung Schließkanal. Die Zuhaltestifte sowie die zugehörigen Zuhaltestiftaufnahmen
sind somit entsprechend im Wesentlichen senkrecht zu einer Schließkanalwand oder parallel
zu dem Schließkanalboden angeordnet oder ausgerichtet.
[0029] Die Profilelementaufnahmen sind in einer Ausführungsform paralleler Ausrichtung der
Aufnahmen seitlich versetzt zu den Zuhaltestiftaufnahmen ausgebildet, sodass die Aufnahmen
nicht koaxial zueinander angeordnet sind. Hierdurch wird eine Überschneidung und somit
eine Codierungseinschränkung vermieden. Vorzugsweise sind die maximalen Durchmesser
der variablen Profilelemente geringer als die maximalen Durchmesser der Zuhaltestifte
ausgebildet. In einer weiteren Ausführungsform ist die Länge der variablen Profilelemente
in deren Haupterstreckungsrichtung oder in axialer Länge geringer als der Durchmesser
des Schließkerns, sodass eine Überschneidung mit dem Eingriffsbereich der Zuhaltestifte
vermieden ist. Die Profilelementaufnahmen sind vorzugsweise von einer Seite in den
Schließkern eingebracht. Die Zuhaltestiftaufnahmen sind vorzugsweise von einer anderen
Seite in den Schließkern eingebracht. Dabei kann die Ausrichtung der Profilelementaufnahmen
in gleiche Richtung wie die Ausrichtung der Zuhaltestiftaufnahmen ausgerichtet sein.
Insbesondere bei einer Ausbildung des Schließkerns für einen Wendeschlüssel ist die
Ausrichtung der Profilelemente bzw. der Profilelementaufnahmen quer, vorzugsweise
senkrecht zu der Ausrichtung der Zuhaltestifte bzw. der Zuhaltestiftaufnahmen.
[0030] In einer Ausführungsform ist die Ausrichtung der Zuhaltestifte parallel oder gleich
zu der Ausrichtung der Profilelemente oder Profilelementaufnahmen ausgerichtet. In
einer Ausführungsform ist zumindest die Ausrichtung eines Zuhaltestiftes und eines
Profilelements unterschiedlich. Insbesondere sind in einer Ausführungsform die Ausrichtungen
quer oder winklig zueinander, insbesondere senkrecht zueinander ausgerichtet. Die
Profilelementaufnahmen sind in einer Ausführungsform paralleler Ausrichtung der Aufnahmen
seitlich versetzt zu den Zuhaltestiftaufnahmen ausgebildet, sodass die Aufnahmen nicht
koaxial zueinander angeordnet sind. Hierdurch wird eine Überschneidung und somit eine
Codierungseinschränkung vermieden.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform ist die Länge der variablen oder variierbaren Profilelemente
in deren Haupterstreckungsrichtung oder in axialer Länge geringer als der Durchmesser
des Schließkerns, sodass eine Überschneidung mit dem Eingriffsbereich der Zuhaltestifte
vermieden ist. Die Profilelementaufnahmen sind vorzugsweise von einer Seite in den
Schließkern eingebracht. Die Zuhaltestiftaufnahmen sind vorzugsweise von einer anderen
Seite oder Richtung in den Schließkern eingebracht. Dabei kann die Ausrichtung der
Profilelementaufnahmen in gleiche Richtung wie die Ausrichtung der Zuhaltestiftaufnahmen
oder quer dazu ausgerichtet sein. Insbesondere bei einer Ausbildung des Schließkerns
für einen Wendeschlüssel ist die Ausrichtung der Profilelemente bzw. der Profilelementaufnahmen
parallel zu der Ausrichtung der Zuhaltestifte bzw. der Zuhaltestiftaufnahmen. Bei
konventionellen Schlüsseln ist die Ausrichtung vorzugsweise senkrecht.
[0032] In einer Ausführungsform sind die variablen Profilelemente und entsprechend die Profilelementaufnahmen
lediglich auf einer Seite des Schließkanals, somit benachbart zu lediglich einer Seitenwand
des Schließkanals angeordnet oder vorgesehen. In einer anderen Ausführungsform sind
die variablen Profilelemente und Profilelementaufnahmen an beiden Seiten des Schließkanals
vorgesehen. Bei einer Ausführungsform mit beidseitig angeordneten Profilelementen
sind die Profilelemente gegenüberliegend als Profilelementpaar ausgebildet. In einer
anderen Ausführungsform sind die Profilelemente bei beidseitiger Anordnung versetzt
zueinander angeordnet, insbesondere längs und/oder quer versetzt.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Ausrichtungen der Zuhaltestifte bzw.
der Zuhaltestiftaufnahmen und der variablen oder variierbaren Profilelemente bzw.
der Profilelementaufnahmen unterschiedlich zueinander ausgeführt.
[0034] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens ein profilgebendes
variables Profilelement als profiliertes variables Profilelement ausgebildet ist,
welches über eine Erstreckungsrichtung oder auch in Achs- oder Längsrichtung zumindest
zwei unterschiedliche radiale oder seitliche bzw. laterale Ausmaße aufweist. Das jeweilige
variable Profilelement kann eine beliebige Kontur aufweisen, die dann das Schließprofil
definiert. So bildet die Außenkontur des variablen Profilelements eine Art Steuerkurve.
Insbesondere in eine Richtung quer zu der Erstreckungsrichtung des Schließkanals,
insbesondere senkrecht dazu, weist ein variables Profilelement mindestens zwei unterschiedliche
Abschnitte mit unterschiedlicher Erstreckung quer bzw. senkrecht zu der Schließkanalerstreckung,
sodass diese zu einem unterschiedlichen Ausmaß in den Schließkanal oder genauer den
spanend gefertigten Schließkanal oder Rohschließkanal ragen. Das mindestens eine variable
Profilelement ist vorzugsweise als länglicher Körper ausgebildet. Dieser weist eine
Haupterstreckungsrichtung auf, welche auch als axiale Richtung des variablen Profilelements
bezeichnet wird. Seitlich dazu variiert die Abmessung des Körpers, sodass ein beliebiges
Profil realisierbar ist. Die Variation kann kontinuierlich oder diskontinuierlich,
somit sprunghaft, ausgebildet sein. Korrespondierend dazu und/oder komplementär dazu
variiert in einer Ausführungsform zumindest abschnittsweise auch das Profil der Profilelementaufnahme.
In einer Ausführungsform ist das variable Profilelement nicht rotationssymmetrisch
ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das variable Profilelement rotationssymmetrisch
ausgebildet. Das variable oder auch das feste Profilelement weist bevorzugt einen
Basisabschnitt auf, von dem seitlich Vorsprünge, Ausnehmungen, Kerben, Schlitze, Nuten,
Rippen, Kurvenverläufe oder dergleichen ausgebildet sind, um so die profilgebende
Kontur des variablen Profilelements auszubilden. Die Übergänge zwischen den unterschiedlichen
seitlichen Ausmaßen des variablen Profilelements sind in einer Ausführungsform kontinuierlich,
sodass die Kontur des variablen Profilelements eine Art Steuerkurve ausbildet. In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Übergänge diskret oder diskontinuierlich
oder auch sprunghaft ausgebildet, beispielsweise durch Absätze. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist das variable Profilelement zylindrisch ausgebildet mit mehreren
Zylinderabschnitten. Die Zylinderabschnitte weisen dabei unterschiedliche Durchmesser
und/oder in axiale Richtung unterschiedliche Breiten auf. Die Zylinderabschnitte sind
bevorzugt koaxial zueinander angeordnet, können aber in anderen Ausführungsformen
zumindest paarweise auch exzentrisch zueinander ausgebildet sein. Eine Außenkontur
des variablen Profilelements kann von Abschnitt zu Abschnitt variieren. Die Variation
kann in eine oder mehrere Richtungen vorgesehen sein. Dabei kann die Kontur unterschiedlichste
Kurvenverläufe oder allgemeiner Konturverläufe beschreiben. Vorzugsweise ist die Kontur
linear ausgebildet, vorzugsweise so, dass ein zylindrischer Abschnitt ringförmig oder
kreisscheibenförmig ausgebildet ist. Im Querschnitt oder auch in einer anderen Richtung
sieht eine Ausführungsform vor, dass die Kontur bzw. das Profil oder die Profilierung
des Schließkanals und/oder der Profilelemente gemäß einer Sägezahnkurve, eine V-Kurve,
einer Kreiskurve und/oder einer mathematischen Kurve wie einer trigonometrischen Kurve,
einer Polynomkurve, einer Exponentialkurve, einer Hypekurve, einer Logarithmuskurve,
einer Hyperbelkurve, einer Parabelkurve, einer Potentialkurve und dergleichen, zumindest
teilweise ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ist das jeweilige Profilelement
hauptsächlich für ein seitliches Hineinragen in den Schließkanal vorgesehen.
[0035] In noch einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass, vorzugsweise in Schließkanalrichtung,
mehrere separate und/oder lösbare profilgebende variable Profilelemente beabstandet
voneinander angeordnet sind. In Schließkanalrichtung bedeutet dabei die Richtung der
Haupterstreckungsrichtung des Schließkanals, somit die Richtung, in welche ein korrespondierender
Schlüssel in den Schließkanal hineingeführt oder herausgezogen wird. Vorzugsweise
sind die Profilelemente in Richtung der Erstreckungsrichtung des Schließkanals hintereinander
angeordnet. Dabei sind in einer Ausführungsform die Profilelemente gleichmäßig zueinander
beabstandet. In einer anderen Ausführungsform sind die Profilelemente zumindest teilweise
ungleichmäßig voneinander beabstandet. Entsprechend sind die Profilaufnahmen dazu
ausgebildet. Die Profilaufnahmen sind gleich oder äquidistant zueinander beabstandet
mit zwischen den Profilaufnahmen verbleibenden Stegen und/oder sind unterschiedlich
zueinander beabstandet in Schließkanalrichtung. Mindestens zwei Profilelemente und/oder
entsprechend auch Profilelementaufnahmen können versetzt zueinander angeordnet sein,
insbesondere in Richtung quer, vorzugsweise senkrecht zur Schließkanalrichtung, somit
in radialer Richtung. Vorzugsweise sind die Profilaufnahmen in radiale Richtung mit
gleicher Längsabmessung ausgebildet Die Profilelemente sind vorzugsweise einteilig
ausgebildet.
[0036] Das mindestens eine variable Profilelement und die dazu gehörige Profilelementaufnahme
sind dabei so ausgebildet, dass mindestens ein Abschnitt seitlich über die Profilelementaufnahme,
welche auch die Seitenwandung des Schließkanals, genauer des Rohschließkanals bildet,
herausragt und so ein Profil für den Rohschließkanal bildet. Da der profilierte Schließkanal
auch durch die austauschbaren Profilelemente gebildet wird, wird der Schließkanal
ohne die variablen Profilelemente und/oder die Profilelementaufnahmen auch als Rohschließkanal
bezeichnet. Der Rohschließkanal kann in einer Ausführungsform die unveränderbaren
Profilelemente, die einteilig mit dem Schließkern ausgebildet sind, aufweisen, also
bereits teilweise profiliert sein. In einer anderen Ausführungsform können zumindest
zwei variable Profilelemente versetzt zueinander und/oder verdreht zueinander angeordnet
sein. Die Länge mindestens zweier, vorzugsweise aller, variabler Profilelemente ist
in einer Ausführungsform gleich.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens eines der separaten
variablen Profilelemente als Profilstift und/oder Profilrolle ausgebildet ist, welcher
mit einem Ende bzw. welche mit einer Flanke zur Profilbildung in den Schließkanal
ragt. In einer Ausführungsform sind alle separaten Profilelemente als Profilrolle
ausgebildet. Die Profilrollen selber können dabei unterschiedlich ausgebildet sein.
In einer weiteren Ausführungsform sind alle Profilelemente als Profilstifte ausgebildet,
wobei die Profilstifte selber unterschiedlich zueinander ausgebildet sein können.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest ein Profilelement als Profilrolle
und ein Profilelement als Profilstift ausgeführt. Auf diese Weise lassen sich die
Profilelemente unterschiedlich und somit platzsparend in dem Schließkern unterbringen.
Zudem ist eine verbesserte Codierung bzw. Abtastung realisierbar. Bei Ausbildung als
Profilrolle ragt das variable Profilelement seitlich, somit mit einer Flanke, in den
Schließkanal und definiert so das Schließprofil. Bei dem Profilstift ragt ein Ende
des Profilelements in den Schließkanal und definiert so das Schließprofil mit. Im
Unterschied zu den Zuhaltestiften sind die Profilelemente nicht axial verschiebbar
gelagert, insbesondere nicht federnd axial verschiebbar. Vorzugsweise entspricht die
Länge der Profilelemente der Länge der zugeordneten Profilelementaufnahmen. In einer
anderen Ausführungsform sind die Profilelemente axial verschiebbar gelagert, insbesondere
federnd axial verschiebbar.
[0038] In wiederum einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens ein variables
oder variierbares Profilelement, vorzugsweise mehrere variable Profilelemente und
am meisten bevorzugt alle variablen Profilelemente, drehbar in der korrespondierenden
Profilelementaufnahme angeordnet sind. Die einzelnen Abschnitte, vorzugsweise zylindrischen
Abschnitte, sind in einer Ausführungsform einteilig ausgebildet. In einer anderen
Ausführungsform sind die einzelnen Abschnitte mehrteilig ausgebildet. Die Abmessung
zumindest zweier Abschnitte ist unterschiedlich ausgebildet, wobei ein Unterschied
durch Material, Beschichtung, Durchmesser oder radiale Abmessung, Breite oder axiale
Abmessung, Oberflächenbeschaffung und/oder dergleichen ausgebildet sein kann. Insbesondere
zwei Abschnitte des jeweiligen Profilelements sind rotationssymmetrisch ausgebildet
und korrespondierend zu den jeweiligen Durchmessern der Profilelementaufnahme, sodass
die Profilelemente damit an mindestens zwei Stellen in der Profilelementaufnahme gelagert
sind. Korrespondierend dazu sind die Profilelementaufnahmen ausgebildet. Die Profilelementaufnahme
kann über deren gesamte Haupterstreckungsrichtung der Kontur des Profilelements folgen,
sodass das variable Profilelement über die Haupterstreckungsrichtung an der Wandung
der Profilelementaufnahme anliegt. Bevorzugt korrespondiert die Kontur der Profilelementaufnahme
nur teilweise der Kontur des Profilelements, sodass abschnittsweise ein Freiraum zwischen
Außenkontur Profilelement und Wandung Profilelementaufnahme vorhanden ist. Die Profilelementaufnahme
ist in einem Fall als Stufenbohrung ausgeführt, vorzugsweise als eine Stufenbohrung,
bei welcher der Durchmesser der Stufenbohrungsabschnitte in Richtung Schließkanal
geringer wird. Durch eine drehbare Lagerung ist ein Reibungswiderstand bei Einführung
eines Schlüssels in den Schließkanal reduziert. Zudem verschleißen die variablen Profilelemente
aufgrund der drehbaren Anordnung gleichmäßiger, wodurch eine Lebensdauer der variablen
Profilelemente und damit auch des Schließkerns erhöht ist. Vorzugsweise weist der
Schließkern keine Fixiermittel zur Vermeidung einer Rotation der Profilelemente auf,
ist somit fixiermittelfrei ausgebildet.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens ein profilgebendes
variables Profilelement als profiliertes Profilelement ausgebildet ist, welches über
eine Erstreckungsrichtung oder auch in Achs- oder Längsrichtung zumindest zwei unterschiedliche
radiale oder seitliche bzw. laterale Ausmaße aufweist. Das jeweilige Profilelement
kann eine beliebige Kontur aufweisen, die dann das Schließprofil definiert. So bildet
bei einer Profilrolle die Außenkontur des Profilelements eine Art Steuerkurve. Insbesondere
in eine Richtung quer zu der Erstreckungsrichtung des Schließkanals, insbesondere
senkrecht dazu, weist ein Profilelement mindestens zwei unterschiedliche Abschnitte
mit unterschiedlicher Erstreckung quer bzw. senkrecht zu der Hauptschließkanalerstreckung,
sodass diese zu einem unterschiedlichen Ausmaß in den Schließkanal oder genauer den
spanend gefertigten Schließkanal oder Rohschließkanal ragen. Anders ausgedrückt weist
mindestens ein Profilelement Abschnitte mit unterschiedlicher radialer Erstreckung
auf, sodass die Abschnitte unterschiedlich weit in den Schließkanal hineinragen. Das
Profilelement ist vorzugsweise als länglicher Körper ausgebildet. Dieser weist eine
Haupterstreckungsrichtung auf, welche auch als axiale Richtung des Profilelements
bezeichnet wird. Seitlich dazu variiert die Abmessung des Körpers, sodass ein beliebiges
Profil realisierbar ist. Die Variation kann kontinuierlich oder diskontinuierlich,
somit sprunghaft, ausgebildet sein. Korrespondierend dazu und/oder komplementär dazu
variiert in einer Ausführungsform zumindest abschnittsweise auch das Profil der Profilelementaufnahme.
In einer Ausführungsform ist das Profilelement nicht rotationssymmetrisch ausgebildet.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Profilelement rotationssymmetrisch ausgebildet.
Das Profilelement weist bevorzugt einen Basisabschnitt auf, von dem seitlich Vorsprünge,
Ausnehmungen, Kerben, Schlitze, Nuten, Rippen, Kurvenverläufe oder dergleichen ausgebildet
sind, um so die profilgebende Kontur des Profilelements auszubilden. Die Übergänge
zwischen den unterschiedlichen seitlichen Ausmaßen des Profilelements sind in einer
Ausführungsform kontinuierlich, sodass die Kontur des Profilelements eine Art Steuerkurve
ausbildet. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Übergänge diskret oder diskontinuierlich
oder auch sprunghaft ausgebildet, beispielsweise durch Absätze. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist das Profilelement zylindrisch ausgebildet mit mehreren Zylinderabschnitten.
Die Zylinderabschnitte weisen dabei unterschiedliche Durchmesser und/oder in axiale
Richtung unterschiedliche Breiten auf. Eine Außenkontur des Profilelements kann von
Abschnitt zu Abschnitt variieren. Die Variation kann in eine oder mehrere Richtungen
vorgesehen sein. Dabei kann die Kontur unterschiedlichste Kurvenverläufe oder allgemeiner
Konturverläufe beschreiben. Vorzugsweise ist die Kontur linear ausgebildet, vorzugsweise
so, dass ein Abschnitt ringförmig oder kreisscheibenförmig ausgebildet ist. Im Querschnitt
oder auch in einer anderen Richtung sieht eine Ausführungsform vor, dass die Kontur
bzw. das Profil oder die Profilierung des Schließkanals und/oder der Profilelemente
gemäß einer Sägezahnkurve, eine V-Kurve, einer Kreiskurve und/oder einer mathematischen
Kurve wie einer trigonometrischen Kurve, einer Polynomkurve, einer Exponentialkurve,
einer Hypekurve, einer Logarithmuskurve, einer Hyperbelkurve, einer Parabelkurve,
einer Potentialkurve und dergleichen, zumindest teilweise ausgebildet ist. Bei dieser
Ausführungsform ist das jeweilige Profilelement hauptsächlich für ein seitliches Hineinragen
in den Schließkanal vorgesehen.
[0040] Entsprechend ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass mindestens ein variables
oder variierbares Profilelement als Drehachse mit mindestens zwei voneinander in Erstreckungsrichtung
beabstandeten Radialvorsprüngen, insbesondere rotationssymmetrischen, zylindrischen
Radialvorsprüngen, ausgebildet ist. Wie beschrieben, kann das variable Profilelement
einteilig oder mehrteilig ausgebildet werden. Das variable Profilelement kann rotationssymmetrische
und nicht rotationssymmetrische Abschnitte aufweisen. So kann die Profilelementaufnahme
Vorsprünge, Ausnehmungen, Rippen, Kerben oder dergleichen aufweisen, welche dann auch
zur Lagefixierung der Profilelemente zumindest in Haupterstreckungsrichtung der Profilelemente
/ Profilelementaufnahme - radiale Richtung des Schließkerns, dienen können. Die Profilelemente
müssten sich dann nicht über eine gesamte Länge der Profilelementaufnahme erstrecken
und an den Enden der Profilelementaufnahme anliegen, sondern könnten über ein von
den Enden der Profilelementaufnahme beabstandeten Anformung, die zwischen zwei Abschnitten
des Profilelements eingreift, gelagert und in axiale Richtung festgelegt sein.
[0041] In wiederum einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens ein variables
oder variierbares Profilelement, vorzugsweise mehrere variable Profilelemente und
am meisten bevorzugt alle variablen Profilelemente, drehbar in der korrespondierenden
Profilelementaufnahme angeordnet ist. Die einzelnen Abschnitte, vorzugsweise zylindrischen
Abschnitte sind in einer Ausführungsform einteilig ausgebildet. In einer anderen Ausführungsform
sind die einzelnen Abschnitte mehrteilig ausgebildet. Die Abmessung zumindest zweier
Abschnitte ist unterschiedlich ausgebildet, wobei ein Unterschied durch Material,
Beschichtung, Durchmesser oder radiale Abmessung, Breite oder axiale Abmessung, Oberflächenbeschaffung
und/oder dergleichen ausgebildet sein kann. Insbesondere zwei Abschnitte des jeweiligen
Profilelements sind rotationssymmetrisch ausgebildet und korrespondierend zu den jeweiligen
Durchmessern der Profilelementaufnahme, sodass die Profilelemente an mindestens zwei
Stellen in der Profilelementaufnahme gelagert sind. Korrespondierend dazu sind die
Profilelementaufnahmen ausgebildet. Die Profilelementaufnahme kann über deren gesamte
Haupterstreckungsrichtung der Kontur des Profilelements folgen, sodass das Profilelement
über die Haupterstreckungsrichtung an der Wandung der Profilelementaufnahme anliegt.
Bevorzugt korrespondiert die Kontur der Profilelementaufnahme nur teilweise der Kontur
des Profilelements, sodass abschnittsweise ein Freiraum zwischen Außenkontur Profilelement
und Wandung Profilelementaufnahme vorhanden ist. Die Profilelementaufnahme ist in
einem Fall als Stufenbohrung ausgeführt, vorzugsweise als eine Stufenbohrung, bei
welcher der Durchmesser der Stufenbohrungsabschnitte in Richtung Schließkanal geringer
wird. Durch eine drehbare Lagerung ist ein Reibungswiderstand bei Einführung eines
Schlüssels in den Schließkanal reduziert. Zudem verschleißen die variablen Profilelemente
aufgrund der drehbaren Anordnung gleichmäßiger, wodurch eine Lebensdauer der Profilelemente
und damit auch des Schließkerns erhöht ist. Vorzugsweise weist der Schließkern keine
Fixiermittel zur Vermeidung einer Rotation der Profilelemente auf, ist somit fixiermittelfrei
ausgebildet. In einer Ausführungsform ist lediglich ein Profilelement drehbar gelagert.
In einer anderen Ausführungsform sind mehrere Profilelemente drehbar gelagert.
[0042] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens ein variables Profilelement
als Drehachse mit einem als Spitze ausgebildetem Ende zur Bildung eines Schließprofils
ausgebildet ist. Die Spitze ist gegenüber einem Hauptabschnitt sich verjüngend ausgebildet.
Dabei kann die Spitze unterschiedlichste Konturen aufweisen.
[0043] Eine Ausführungsform sieht vor, dass mindestens ein variables Profilelement eine
Kontur und/oder einen Konturverlauf bzw. ein Profil oder eine Profilierung aufweist,
insbesondere eine Außenkontur oder einen Außenkonturverlauf, welche bzw. welcher ausgewählt
ist aus der Gruppe von Verläufen umfassend lineare Verläufe, Sägezahnkurvenverläufe,
V-Kurven-Verläufe, Kreiskurvenverläufe, mathematische Kurvenverläufe wie trigonometrische
Kurvenverläufe, Polynomkurvenverläufe, Exponentialkurvenverläufe, Hypekurvenverläufe,
Logarithmuskurvenverläufe, Hyperbelkurvenverläufe, Parabelkurvenverläufe, Potentialkurvenverläufe
und dergleichen. Durch Auswahl eines geeigneten Verlaufs fungiert die Außenkontur
bzw. der Außenkonturverlauf als Steuerkurve. Damit lässt sich eine hohe Anzahl an
Codierungen realisieren. Eine mögliche Ausführungsform stellt eine Profilrolle dar.
[0044] Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Schlüssel
vorgesehen ist, dass dieser einen Schlüsselschaft umfasst, wobei der Schlüsselschaft
mindestens ein Schaft-und/oder Schlüsselprofil aufweist, welches zum Zusammenwirken
mit einem Schließprofil eines hier beschriebenen Schließkerns und/oder eines Schließzylinders
ausgebildet ist, insbesondere welches mindestens einen zu einem korrespondierenden
Schließprofilabschnitt des Schließkanals komplementären Schlüsselprofilabschnitt aufweist.
Der Schlüssel weist ein Schlüsselprofil auf. Dieses ist so ausgebildet, dass der Schlüssel
mit dem Schlüsselschaft in den passenden Schließkanal steckbar ist. Hierzu weist der
Schlüsselschaft ein Schlüsselprofil auf, das zumindest teilweise komplementär zu dem
Schließprofil ist. Das Schlüsselprofil ist ebenfalls durch Profilelemente ausgebildet.
Insbesondere ist das Schlüsselprofil durch einteilig mit dem Schlüsselschaft ausgebildete
Profilelemente wie Vorsprünge, Nuten, Kerben, Mulden, Ausnehmungen und dergleichen
ausgebildet. Die Außenkontur des Schlüsselprofils, insbesondere die Außenkontur der
Profilelemente bzw. das Profil oder die Profilierung ist entsprechend abschnittsweise
als Kurve ausgebildet. Die Kurve ist analog zu der Kurve des Schließprofils ausgebildet,
beispielsweise als mathematische Funktion wie eine logarithmische Kurve, Exponentialkurve,
Sinuskurve, Rechteckkurve, Dreieckkurve und dergleichen ausgebildet.
[0045] In einer Ausführungsform weist der Schlüssel ein Profil mit mindestens einem Hinterschnitt
auf. In einer weiteren Ausführungsform weist das Schlüsselprofil eine Parazentrizität
auf.
[0046] Die Erfindung schließt auch die technische Lehre ein, dass bei einem Schließzylinder,
umfassend einen in einer Bohrung eines Schließgehäuses aufgenommenen, in dieser drehbaren
Schließkern, vorgesehen ist, dass der Schließkern nach einem erfindungsgemäßen bzw.
hier beschriebenen Schließkern ausgebildet ist. Der Schließzylinder weist ein Zylindergehäuse
auf. In dieses ist eine Bohrung eingebracht, welche korrespondierend zu der Außenkontur
des Schließkerns ist und welche den aufgenommenen Schließkern vollumfänglich umgibt.
Die Bohrung wird durch eine Zylinderwand, die somit das Zylindergehäuse im Bereich
des Schließkerns bildet, umgeben. Auf diese Weise ist der Schließkanal an seiner offenen
Seite von dem Zylindergehäuse umgeben und wird durch dieses entsprechend begrenzt.
Der Schließkern ist in einer Bohrung des Zylindergehäuses aufgenommen und wird von
der Zylinderwand umgeben bzw. grenzt an diese an. Dort ist dieser vorzugsweise mittels
eines Klemmrings angeordnet, insbesondere axial fixiert. Über den Schließkern und
ein Kupplungselement erfolgt eine Kopplung mit einer Schließnase. Durch die Kopplung
erfolgt ein Drehen eines Schließmechanismus.
[0047] Die Erfindung schließt auch die technische Lehre ein, dass bei einem Schließzylinder,
umfassend einen in einer Bohrung eines Schließgehäuses aufgenommenen, in dieser drehbaren
Schließkern, vorgesehen ist, dass der Schließkern nach einem erfindungsgemäßen bzw.
hier beschriebenen Schließkern ausgebildet ist. Der Schließzylinder weist ein Zylindergehäuse
auf. In dieses ist in axiale Richtung eine Bohrung - die Kernbohrung -- eingebracht,
welche korrespondierend zu der Außenkontur des Schließkerns ist und welche den aufgenommenen
Schließkern vollumfänglich umgibt. Auf diese Weise ist der Schließkanal an seiner
offenen Seite von dem Zylindergehäuse umgeben und wird durch dieses entsprechend begrenzt,
Der Schließkern ist in einer Bohrung des Zylindergehäuses aufgenommen. Dort ist dieser
vorzugsweise mittels eines Klemmrings fixiert. Über den Schließkern und ein Kupplungselement
erfolgt eine Kopplung mit einer Schließnase bzw. einem Schließhebel. Durch die Kopplung
erfolgt ein Drehen eines Schließmechanismus. Das Zylindergehäuse begrenzt in einer
Ausführungsform die Profilaufnahme, sodass in der Profilaufnahme vorgesehene Profilelemente
nicht unbeabsichtigt aus dem Schließkern gelangen können.
[0048] Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einer Schließeinheit
oder Schließvorrichtung, umfassend mindestens einen Schlüssel, einen Schließkern und/oder
einen Schließzylinder, vorgesehen ist, dass der Schließkern, der Schließzylinder und/oder
der Schlüssel nach einem erfindungsgemäßen bzw. hier beschriebenen Schließkern, Schließzylinder
bzw. Schlüssel ausgebildet ist bzw. sind und der Schlüssel zu dem Schließzylinder
und/oder Schließkern korrespondiert. Der Schließzylinder weist ein Schließgehäuse
auf. In diesem Gehäuse eingesetzt befindet sich ein Gehäuseabschnitt, welcher eine
Kernbohrung aufweist, in dem wiederum der Schließkern eingesetzt ist. Der Schließzylinder
kann in einer Ausführungsform einen Bohrschutz, einen Ziehschutz oder andere Sicherungselemente
aufweisen.
[0049] Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Zylinderschloss,
umfassend mindestens einen Schließzylinder, vorgesehen ist, dass der Schließzylinder
nach einem erfindungsgemäßen bzw. hier beschriebenen Schließzylinder ausgebildet ist.
[0050] Nicht zuletzt schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren
zur Herstellung eines Schließkerns, insbesondere eines hier beschriebenen Schließkern,
umfassend die Schritte: Profilieren eines einen Schließkanal zumindest teilweise seitlich
begrenzenden Schließprofils durch Ausbilden von profilgebenden Profilelementen, vorgesehen
ist, dass mindestens ein profilgebendes variables Profilelement austauschbar und/oder
separat zu dem Schließkern hergestellt wird, sodass das Schließprofil durch einen
Austausch des mindestens einen profilgebenden Profilelements veränderbar, insbesondere
spanfrei veränderbar ist. Für die Herstellung eines entsprechenden Schließkerns werden
in einem Schritt die Bohrungen für die Profilelementaufnahmen radial in der Schließkern
eingebracht, sodass diese eine Mittelachse des Schließkerns durchqueren. In einem
weiteren Schritt wird der Schließkanal in den Schließkern eingebracht, sodass dieser
die Bohrungen für die Profilelementaufnahmen teilweise freilegt bzw. mindestens einen
Durchbruch zu den Bohrungen erzeugt. Die Reihenfolge des Einbringens des Schließkanals
und der Bohrungen bzw. Profilelementaufnahmen kann auch umgekehrt gewählt werden.
Nach Fertigstellung der Bohrungen für die Profilelementaufnahmen und des Schließkanals
werden die Profilelemente in die korrespondierenden Profilelementaufnahmen eingesetzt,
sodass damit das Profil des Schließkanals festgelegt wird. Der Schließkanal kann als
profilierter Schließkanal in dem Schließkern ausgebildet werden. Zusätzlich wird mindestens
ein austauschbares Profilelement vorgesehen. Bei Bedarf wird ein Profilelement und/oder
werden mehrere Profilelemente eingesetzt und/oder ausgewechselt. Bei Herstellung mehrerer
Schließkerne für unterschiedliche Abnehmer werden diese mit unterschiedlichen Profilelementen
bestückt. Insbesondere werden die Profilelemente gemäß den hier beschriebenen Profilelementen
ausgebildet, insbesondere separat zu dem Schließkern und nicht mit diesem einteilig.
Die Profilelementaufnahmen werden ebenfalls wie vorstehend ausgebildet, insbesondere
einteilig mit dem Schließkern.
[0051] In einer Ausführungsform ist somit vorgesehen, dass das Schließprofil durch Einsetzen
von profilgebenden Profilelementen in korrespondierende Profilelementaufnahmen des
Schließkerns profiliert wird. Auf diese Weise können unterschiedlich codierte Schließprofile
durch Einsetzten von unterschiedlichen Profilelementen erzeugt werden.
[0052] Mit einem derart beliebig auch nachträglich umcodierbaren Schließkern ist ein gattungsgemäßer
Schließkern bzw. auch Schließzylinder geschaffen, der sich bei einfachem Aufbau durch
einen erhöhten Sicherheitswert auszeichnet.
[0053] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben
oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von mindestens einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, welches in den Figuren schematisch dargestellt ist. Sämtliche aus den
Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile,
einschließlich konstruktive Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte
können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein. Das heißt, die bevorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren
alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung
verwendbar. Zur Ausführung der Erfindung müssen nicht alle Merkmale des Anspruchs
1 verwirklicht sein. Auch können einzelne Merkmale des Anspruchs 1 und/oder der unabhängigen
Ansprüche durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden.
In den Figuren werden gleiche oder ähnliche Bauteile mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0054] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung
umfassend einen Schließzylinder und einen korrespondierenden Schlüssel,
- Fig. 2
- schematisch in Perspektivansicht die Ausführungsform des Schließzylinders nach Fig.
1 ohne korrespondierenden Schlüssel,
- Fig.3
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Schließzylinders,
bei dem ein oberer Zylinderwandungsabschnitt abgenommen ist,
- Fig. 4
- schematisch in einer Teil-Explosionsansicht die Ausführungsform nach Fig. 3,
- Fig. 5
- schematisch eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 3 mit dargestellten unterschiedlichen
Ansichts- bzw. Schnittebenen,
- Fig. 6
- schematisch den Schnitt A-A des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5,
- Fig. 7
- schematisch den Schnitt A1-A1 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5,
- Fig. 8
- schematisch den Schnitt A2-A2 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5,
- Fig. 9
- schematisch die Ansicht A3-A3 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5,
- Fig. 10
- schematisch einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Schließkerns vor Ausbildung
von Profilelementaufnahmen,
- Fig. 11
- schematisch die Detailansicht X aus Fig. 7,
- Fig. 12
- schematisch die Detailansicht Y aus Fig. 8,
- Fig. 13
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung
umfassend einen Schließzylinder und einen korrespondierenden Wendeschlüssel,
- Fig. 14
- schematisch in Perspektivansicht die Ausführungsform des Schließzylinders nach Fig.
13 ohne korrespondierenden Schlüssel,
- Fig. 15
- schematisch in einer Perspektivansicht die Ausführungsform eines Schließzylinders
nach Fig. 14, bei dem ein oberer bzw. seitlich oberer Zylinderwandungsabschnitt abgenommen
ist,
- Fig. 16
- schematisch in einer Teil-Explosionsansicht die Ausführungsform nach Fig. 15,
- Fig. 17
- schematisch eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 16 mit dargestellten
unterschiedlichen Ansichts- bzw. Schnittebenen,
- Fig. 18
- schematisch den Schnitt A-A des Ausführungsbeispiels nach Fig. 17,
- Fig. 19
- schematisch den Schnitt A1-A1 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 17,
- Fig. 20
- schematisch den Schnitt A2-A2 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 17,
- Fig. 21
- schematisch die Ansicht A3-A3 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 17,
- Fig. 22
- schematisch einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Schließkerns vor Ausbildung
von Profilelementaufnahmen,
- Fig. 23
- schematisch die Detailansicht X aus Fig. 19,
- Fig. 24
- schematisch die Detailansicht Y aus Fig. 20,
- Fig. 25
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Schließkerns mit
einem Schlüssel in nicht eingestecktem Zustand, Fig. 26 schematisch in einer anderen
Perspektivansicht den Schließkern der Ausführungsform nach Fig. 25 in Alleinstellung,
- Fig. 27
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform des Schlüsselschaftes
mit unterschiedlich angeordneten und als Profilrolle und Profilstift ausgebildeten
Profilelementen und
- Fig. 28
- schematisch ausschnittsweise das Ausführungsbeispiel nach Fig. 27 in einer Frontalansicht
mit Blick auf die Schlüsselspitze.
- Fig. 29
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung
umfassend einen Schließzylinder und einen korrespondierenden Wendeschlüssel,
- Fig. 30
- schematisch in Perspektivansicht die Ausführungsform des Schließzylinders nach Fig.
29 ohne korrespondierenden Schlüssel,
- Fig. 31
- schematisch in einer Perspektivansicht die Ausführungsform eines Schließzylinders
nach Fig. 30, bei dem ein oberer Zylinderwandungsabschnitt abgenommen ist,
- Fig. 32
- schematisch in einer Teil-Explosionsansicht die Ausführungsform nach Fig. 31,
- Fig. 33
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung
umfassend einen Schließzylinder und einen korrespondierenden Schlüssel,
- Fig. 34
- schematisch in Perspektivansicht die Ausführungsform des Schließzylinders nach Fig.
33 ohne korrespondierenden Schlüssel,
- Fig. 35
- schematisch in einer geschnittenen Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Schließzylinders
nach Fig. 34
- Fig. 36
- schematisch eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Schließzylinders mit dargestellten
unterschiedlichen Ansichts- bzw. Schnittebenen,
- Fig. 37
- schematisch den Schnitt T-T des Ausführungsbeispiels nach Fig. 36,
- Fig. 38
- schematisch den Schnitt U-U des Ausführungsbeispiels nach Fig. 36,
- Fig. 39
- schematisch den Schnitt V-V des Ausführungsbeispiels nach Fig. 36,
- Fig. 40
- schematisch die Ansicht W-W des Ausführungsbeispiels nach Fig. 36,
- Fig. 41
- schematisch verschiedene Abhängigkeiten der Anordnungen zweier Profilelemente,
- Fig. 42
- schematisch eine Anordnung von mehreren Profilelementen,
- Fig. 43
- schematisch eine andere Anordnung von mehreren Profilelementen,
- Fig. 44
- schematisch eine Schließkanalprofilierung mit Zuhaltestift,
- Fig. 45
- schematisch eine andere Ansicht einer konventionellen Schließkanalprofilierung mit
Zuhaltestift,
- Fig. 46
- schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils bei einem Schlüssel
ohne Hinterschnitt,
- Fig. 47
- schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils bei einem Wendeschlüssel
ohne Hinterschnitt,
- Fig. 48
- schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils bei einem Schlüssel
einschließlich Abfragen eines Hinterschnitts,
- Fig. 49
- schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils bei einem Wendeschlüssel
einschließlich Abfragen eines Hinterschnitt,
- Fig. 50
- schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofil mittels zweier
Profilelemente einschließlich Abfragen eines Hinterschnitts,
- Fig. 51
- schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Schließkerns mit
einem Schlüssel in nicht eingestecktem Zustand,
- Fig. 52
- schematisch in einer anderen Perspektivansicht den Schließkern der Ausführungsform
nach Fig. 51 in Alleinstellung und
- Fig. 53
- schematisch in einer Perspektivansicht vergrößert einen Ausschnitt einer Ausführungsform
eines Schlüsselprofils mit Hinterschnitt.
[0055] Die Fig. 1 bis 53 zeigen in unterschiedlichen Ansichten und Detailierungsgraden eine
Schließeinheit oder auch Schließvorrichtung 100 bzw. deren Bestandteile.
[0056] Fig. 1 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung
100 mit einem Schließzylinder 1 und einem dazu korrespondierenden Schlüssel 12 oder
auch Schlüsseleinheit. In der Fig. 1 ist der Schließzylinder 1 als Profil-Doppelzylinder
ausgebildet. Dieser umfasst ein Zylindergehäuse 2, welches sich aus je einer eine
Zylinderöffnung ausweisenden, im Querschnitt kreisförmigen Zylinderwand 4 und einem
von dieser radial materialeinheitlich ausgehenden Stegabschnitt 5 zusammensetzt. In
jeder Zylinderöffnung ist ein Zylinderkern oder Schließkern 8 angeordnet, der beispielsweise
mittels eines Klemmrings 43 axial fixiert ist (siehe Figur 13). Die Zylinderwand 4
formt mit ihrer Innenwand eine Kernbohrung, in welche der Schließkern 8 eingesetzt
ist. Im Schließkern 8 ist ein radial eingeschnittener Schlüsselkanal 9 (siehe Fig.
2; hier nur schematisch angedeutet) eingearbeitet, der zur einen Seite des Schließkerns
8 hin offen ist und mit einer Längsmittelebene des Stegabschnittes 5 fluchtet. In
bekannter Weise nimmt der Schließkern 8 zumindest zweigeteilte Zuhalteelemente, Zuhaltungsstifte,
Zuhaltestifte und/oder Gehäusestifte 10 (siehe u.a. Fig. 20) auf, die in Fig. 1 nicht
explizit dargestellt sind und die von schlüsselschaftseitigen Vertiefungen des Schlüssels
12 eingeordnet werden. Die kernseitigen Enden der in Richtung des Schlüsselkanals
9 abgefederten Zuhaltungsstifte 10 ragen dabei anschlagbegrenzt in den Schlüsselkanal
9 hinein. Solche Zuhaltungsstifte 10 sind jedoch bekannt, sodass nicht näher darauf
eingegangen wird. Um eine Drehachse der Zylinderwand 4, ist in einer Ausnehmung 42
eine Schließeinheit 40 mit einer Schließnase 41 (siehe Fig. 13 und 14) aufgenommen.
Diese wird bei Drehen eines zu dem Schließprofil passenden Schlüssels 12, das heißt
mit einem Schlüssel 12 mit korrespondierendem Schlüsselprofil und zu den Zuhaltungsstiften
10 passenden schlüsselschaftseitigen Vertiefungen um die Drehachse gedreht und realisiert
so eine Schließfunktion des Schließzylinders 1, die allgemein bekannt ist. Der Schlüssel
12 weist u.a. einen Schlüsselschaft 12' auf, an welchem das Schlüsselprofil und die
Permutations-Bohrmulden ausgebildet sind.
[0057] Fig. 2 zeigt schematisch in Perspektivansicht die Ausführungsform des Schließzylinders
1 nach Fig. 1 ohne korrespondierenden Schlüssel 12. Entsprechend ist das Schließprofil
des Schließkanals 9 deutlicher zu erkennen. Dieses weist Ausnehmungen, Vertiefungen
und Vorsprünge auf, die zum einen entlang einer Haupterstreckung des Schließkanals
9 verlaufen und die hier von einer Mittelebene zu beiden Seiten der Ebene ausgeformt
sind. Über den Verlauf entlang der Haupterstreckung des Schließkanals 9 kann das Schließprofil
variieren.
[0058] Fig. 3 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Schließzylinders
1, bei dem ein oberer Zylinderwandungsabschnitt abgenommen ist. Auf diese Weise ist
der Schließkanal 9 entlang seiner gesamten Haupterstreckung sichtbar. Wie aus Fig.
3 ersichtlich, weist der Schließkern 8 neben dem profilierten Schließkanal 9 Profilelementaufnahmen
140 auf, in welche separat ausgebildete, austauschbare Profilelemente 130 einbringbar
sind bzw. eingebracht sind. Die Profilelementaufnahmen 140 sind hier als Aufnahmebohrungen
141 ausgebildet und schneiden zumindest teilweise den Schließkanal 9, sodass die Aufnahmebohrungen
141 und der Schließkanal 9 teilweise überlappen und so ein gemeinsamer Profilkanal
bzw. ein gemeinsames Schließprofil realisiert ist. In die Aufnahmebohrungen 141 sind
(hier nur teilweise) die Profilelemente 130 eingesteckt. Diese sind so ausgebildet,
dass diese mit einem Teil in den Schließkanal 9 ragen und so Teil des Schließprofils
darstellen bzw. ausbilden.
[0059] Fig. 4 zeigt schematisch in einer Teil-Explosionsansicht die Ausführungsform nach
Fig. 3. Hier ist deutlich die Ausbildung der Profilelemente 130 und der Profilelementaufnahmen
140 zu erkennen. Die Profilelementaufnahmen 140 sind beidseitig der Mittelebene des
Schließkanals 9 vorgesehen. Dabei überschneidet sich ein Teil der Aufnahmebohrungen
141 mit einem Teil des Schließkanals 9, sodass jeweils ein Durchbruch 145 zwischen
Aufnahmebohrungen 141 und Schließkanal 9 ausgebildet ist. In die Aufnahmebohrungen
141, deren Haupterstreckung etwa parallel zu aufgespannten Ebene der Mittelebene ME
des Schließkanals 9 verläuft, sind die Profilelemente 130 einsteckbar bzw. eingesteckt.
Die Profilelemente 130 sind hier als rotationssymmetrische Profilelemente 130, genauer
als Profilrollen 137 mit rotationssymmetrischem Querschnitt ausgebildet. Dabei variiert
der Querschnitt entlang einer Achse der Profilrollen 137, sodass die Profilelemente
130 nur absatzweise oder abschnittsweise in den Schließkanal 9 durch die jeweiligen
Durchbrüche 145 ragen. Die Profilrollen 137 selbst sind paarweise unterschiedlich
ausgebildet. Durch die unterschiedliche Ausbildung der Profilrollen 137 lassen sich
unterschiedliche Schließprofile realisieren.
[0060] Fig. 5 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 3 mit dargestellten
unterschiedlichen Ansichts- bzw. Schnittebenen. Eine Schnittebene A-A verläuft durch
eine entferntest zu einer Front- bzw. Schlüsseleinsteckseite des Schließkerns 8 etwa
mittig durch die hinterste Profilelementaufnahme 140. Eine Schnittebene A1-A1 verläuft
etwa mittig durch die zweitvorderste Profilelementaufnahme 140. Eine Schnittebene
A2-A2 verläuft etwa mittig durch die vorderste Profilelementaufnahme 140. Eine Ansichtsebene
A3-A3 verläuft entlang einer Frontseite F des Schließkerns 8.
[0061] Fig. 6 zeigt schematisch den Schnitt A-A des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5. Die
Zylinderwand 4 des Zylindergehäuses 2 umgibt den Schließkern 8 vollumfänglich. In
dem Schließkern 8 sind der Schließkanal 9 sowie beidseitig davon je eine Profilelementaufnahme
140 in Form einer Aufnahmebohrung 141 vorgesehen. Dabei überlappt oder überschneidet
sich ein Teil der Aufnahmebohrung 141 mit dem Schließkanal 9, sodass Durchbrüche 145
realisiert sind. Der Schließkanal 9 selbst weist ein seitliches Schließprofil auf,
welches durch Vorsprünge bzw. Ausnehmungen in Richtung der beidseitigen Profilelementaufnahmen
140 gebildet ist. Durch Einstecken von entsprechenden Profilelementen 130 in die Profilelementaufnahmen
140, wie in Fig. 7 dargestellt, lässt sich so ein komplexes, variierbares Schließprofil
realisieren.
[0062] Fig. 7 zeigt schematisch den Schnitt A1-A1 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5.
In den Profilelementaufnahmen 140 sind unterschiedliche Profilelemente 130 in Form
von Profilrollen 137 aufgenommen. Das Schließprofil des Schließkanals 9 variiert über
seine Haupterstreckungsrichtung. Durch die unterschiedlichen Profilelemente 130 ist
zudem ein austauschbarer, variierbarer Schließprofilabschnitt ausgebildet. Dabei ist
gut zu erkennen, dass die Profilelemente 130 seitlich teilweise in den Schließkanal
9 durch entsprechende Durchbrüche 145 ragen. Durch entsprechendes Ausfüllen bzw. Freilassen
der Durchbrüche 145 ist neben einem festen oder fixierten Profilabschnitt des Schließkanals
9 ein variabler Profilabschnitt realisiert. Die Profilelemente 130 sind mit einem
Endabschnitt in einem korrespondierenden Abschnitt der Profilelementaufnahme 140 gelagert,
wie in Detailansicht X (Fig. 11) beschrieben wird.
[0063] Fig. 8 zeigt schematisch den Schnitt A2-A2 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5.
Auch hier ist deutlich zu erkennen, dass das Schließprofil entlang der Haupterstreckungsrichtung
des Schließkanals 9 variiert. Auf diese Weise ist ein variables Schließprofil realisiert.
In Detailansicht Y ist ein Teil des Schließprofils vergrößert dargestellt.
[0064] Fig. 9 zeigt schematisch die Ansicht A3-A3 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5.
In Fig. 9 ist die Frontseite F des Schließkerns 8 dargestellt mit Blick in die Haupterstreckungsrichtung
des Schließkanals 9. In dieser Ansicht ist deutlich das Schließprofil des Schließkanals
9 zu erkennen. Das Schließprofil 9 besteht aus einem festen, unveränderbaren Teil
9a und einem variablen, veränderbaren Teil 9b. Der feste Teil 9a ist durch die Kontur
des Schließkanals 9 selbst bestimmt. Hierzu weist der Schließkanal 9 entsprechende
Vorsprünge und Ausnehmungen auf. Diese sind bei Ausbildung bzw. Einbringung des Schließkanals
9 in den Schließkern 8 festgelegt. Der variierbare Teil 9b wird durch die Vorsprünge
und Ausnehmungen der Profilelemente 130 - hier der Profilrollen 137 -- gebildet, welche
aus den Profilelementaufnahmen 140 durch die Durchbrüche 145 in den Schließkanal 9
seitlich hineinragen bzw. nicht hineinragen. Da die Profilelemente 130 auswechselbar
sind, lässt sich der variierbare Teil 9b durch Austauschen der Profilelemente 130
verändern.
[0065] Fig. 10 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Schließkerns
8 vor Ausbildung von Profilelementaufnahmen 140. In den Schließkern 8 ist der Profilkanal
9 eingebracht. Dieser weist die Haupterstreckungsrichtung in Blickrichtung auf. Eingezeichnet
ist die Mittelebene ME. Diese erstreckt sich radial zu dem Schließkern 8 und in Blickrichtung,
d.h. in Haupterstreckungsrichtung. Der Schließkanal 9 ist nutartig in den Schließkern
8 eingebracht, sodass ein Durchbruch 8a an einem Umfang des Schließkerns 8 daraus
resultiert und der Schließkanal 9 eine Art Nut oder Schlitz bildet. Der Schließkanal
9 gemäß Fig. 10 ist noch als Rohschließkanal ausgebildet, d.h. ohne Vorsehen von Profilelementaufnahmen
140 und Profilelementen 130. Der Rohschließkanal bildet somit den fixierten oder werkzeuglos
unveränderlichen Teil des Schließkanals 9 aus, der schon ein spanend eingebrachtes
Profil aufweisen kann. Der Rohschließkanal ist vorzugsweise spanend in den Schließkern
8 ausgebildet. Das Schließprofil des Rohschließkanals weist hier Vorsprünge, Rippen,
Ausnehmungen, Nuten und dergleichen auf. Diese sind in Fig. 10 spiegelasymmetrisch
zu der Mittelebene ME ausgebildet. Das vorliegende (feste) Schließprofil des Rohschließkanals
weist auf beiden Seiten der Mittelebene ME zwei Ausnehmungen auf, die durch jeweils
einen Vorsprung getrennt sind. Dabei sind die Vorsprünge jeweils so angeordnet, dass
insgesamt ein Schließkanal 9 mit einer vorgegebenen minimalen Breite verbleibt, in
welcher ein Schlüssel 12 einführbar ist. Die minimale Breite ist erforderlich, um
zu dünne Schlüsselstärken und damit ein Bruch des Schlüssels 12 zu verhindern. Bevorzugte
minimale Schließkanalbreiten liegen im Bereich von größer gleich 1 mm. Um das Schließprofil
des Rohschließkanals, auch Rohschließprofil, sicherer zu gestalten, werden zusätzlich
Profilelementaufnahmen 140 vorgesehen, die Durchbrüche 145 in den Schließkanal 9 erzeugen.
In die Profilaufnahmen 140 werden dann austauschbare Profilelemente 130 gesteckt,
die zumindest abschnittsweise und zumindest teilweise in den Rohschließkanal ragen.
Durch die Kombination wird der Schließkanal 9 mit dem Schließprofil realisiert.
[0066] Fig. 11 zeigt schematisch die Detailansicht X der Fig. 7. In Fig. 11 ist ein fertiggestellter
und einsatzbereiter Schließkanal 9 mit variablem und festem Schließprofil dargestellt.
Neben dem Schließkanal 9 bzw. in den Schließkanal 9 mündend weist der Schließkern
8 eine Art Stufenbohrung oder einen Stufenbohrungsabschnitt 142 auf. Eine als rotationssymmetrische
Profilrolle 137 mit radial unterschiedlich bemessenen Abschnitten ist mit einem Ende
in dem Stufenbohrungsabschnitt 142 aufgenommen. Hierzu weist der Stift eine Schulter
132 auf, mit der dieser an einem Absatz der Stufenbohrung anliegt. Das Ende des Stiftes
und das Ende der Stufenbohrung sind somit beabstandet voneinander und bilden eine
schmalen Zwischenraum. Umfänglich ist der Stift in der Stufenbohrung gelagert. Auf
diese Weise ist eine Rotationsbewegung des Stiftes in der Stufenbohrung gewährleistet.
Der Stift weist wellenabsatzartige Abschnitte auf, die unterschiedliche Abmessung,
bei rotationssymmetrischer Ausführung unterschiedliche Durchmesser, aufweisen. Zwei
unterschiedliche Abschnitte 136 sind beispielhaft mit 136a und 136b gekennzeichnet.
Bei einem Einstecken eines Schlüssels 12 mit entsprechend komplementärer Profilierung
verlaufen die vorspringenden Abschnitte 136 der Profilelemente 130 entlang der komplementären
Profilierung des Schlüssels 12. Durch das Ermöglichen einer Rotation der stiftartigen
Profilelemente 130 ist eine Reibung reduziert, sodass ein leichteres Einstecken des
Schlüssels 12 bei komplexerer Profilierung gewährleistet ist.
[0067] Fig. 12 zeigt schematisch die Detailansicht Y der Fig. 8, ergänzt um einen Ausschnitt
eines zugehörigen Schlüssels 12. Der Schlüssel 12 bildet zumindest teilweise ein zu
einem Schließprofil des Schließkanals 9 bzw. eines Schließprofils der Profilelemente
130 zumindest teilweise komplementäres Schlüsselprofil aus. Exemplarisch ist hier
eine Schließprofil-Schlüsselprofil-Kombination dargestellt. Die Profile oder Profilabschnitte
13 und 14 bzw. die um die Buchstaben a bis d ergänzten Abschnitte sind jeweils paarweise
komplementär, sodass im Folgenden lediglich ein Profil beschrieben wird und dies in
komplementärer Weise dann auf das andere, komplementäre Profil zu übertragen ist.
Links in Fig. 12 ist ein Ausschnitt eines Schlüssels 12 mit exemplarisch vier verschiedenen
Profilausnehmungen 13 bzw. 13a bis 13d dargestellt. Entsprechend ist rechts in Fig.
12 ein Ausschnitt eines Schließkerns 8 mit Schließkanal 9 dargestellt, in dem komplementär
ein Abschnitt eines Schließprofils 14 mit vier komplementärer, vorstehender Schließprofile,
Schließprofilabschnitte bzw. Profilabschnitte 14 bzw. 14a bis 14d vorgesehen ist.
Die Profile 13,14 mit dem Index a sind als Rundung, Abrundung konkav bzw. konvex ausgebildet.
Der Kurvenverlauf der Kontur in dem dargestellten Querschnitt ist etwa halbkreisförmig.
Die Profile 13,14 mit dem Index b sind als mathematische Funktion ausgebildet. Diese
mathematische Funktion umfasst für die Kontur des Profilierungsquerschnitts Kurven,
die beispielsweise logarithmisch, exponential, sinusförmig, cosinusförmig, hyperbolisch,
polynomisch, trigonometrisch, potential, linear, rational der dergleichen ausgebildet
sein können. Vorliegend ist eine etwa halbparabolische mathematische Kurve vorgesehen.
Die Profile 13,14 mit dem Index c sind etwa als v-förmige Profilierung vorgesehen.
Die Flanken der Profile 13c, 14c verjüngen sich zu einem Grund der Profilierungsausnehmung
bzw. bis zu einer Stirnwand eines Profilierungsvorsprungs und laufen bevorzugt dort
zusammen. Die Profile 13,14 mit dem Index d weisen eine Art Rechtecksverlauf auf.
Die Flanken verlaufen hier etwa parallel. Fertigungstechnisch sind die Übergänge vorzugsweise
abgerundet oder abgefast, was hier aber nicht dargestellt ist.
[0068] Die Figuren 13 bis 24 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel in den gleichen Ansichten
wie in den Figuren 1 bis 12. Das Ausführungsbeispiel gemäß der Figuren 1 bis 12 betrifft
konventionelle Schlüssel-Schließzylinder-Kombinationen. Hier ist eine Orientierung
des Schließkanals 9 bzw. des Schlüsselschaftes 12' beim Einstecken hochkant, das heißt
in Verlängerung zu dem radial von der Zylinderwand 4 abstehenden Gehäuseabschnitt
5 vorgesehen. Im Unterschied zu einem herkömmlichen Schlüssel ist bei einem Wendeschlüssel,
wie es das Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 13 bis 24 zeigt, das Schlüsselprofil
auf beiden Schaftseiten gleich ausgebildet, sodass sich der Schlüssel auch um 180°
um dessen Längsachse gewendet in dem Schließkanal 9 verwenden lässt. Der Wendeschlüssel
hat somit auch bei um seine Längsachse gedrehter Ausrichtung die gleichen Funktionsmerkmale
in Bezug auf das Schließprofil - die Verwendung ist somit seitenunabhängig. Entsprechend
sind in Fig. 13 Schlüssel 12 und der Schließkanal 9 quer (horizontal) statt vertikal
ausgerichtet. Die Schließnase 41 ist dabei in ihrer Ausgangsposition dargestellt.
Figur 14 entspricht Figur 13 ohne Schlüssel 12. Ein Hauptunterschied in Bezug auf
den Schließkern 8 wird anhand der weiteren Figuren deutlich. Anstatt wie bei herkömmlichen
Schlüsseln 12 gemäß Fig. 1 bis 12 Profilelementaufnahmen 140 auf beiden Seiten der
Mittelebene ME des Schließkanals 9 vorzusehen, weist der Schließkern 8 nur einseitig
der Mittelebene ME Profilelementaufnahmen 140 auf, in denen dann die jeweiligen Profilelemente
130 vorgesehen sind. Natürlich können in anderen Ausführungsformen auch beidseitig
der Mittelebene ME Profilelementaufnahmen 140 vorgesehen sein. Nur sind aufgrund der
Schlüsselsymmetrie bei Wendeschlüsseln die Profilelementaufnahmen 140 einer Seite
der Mittelebene ME nicht mit profilgebenden Profilelementen 130 ausgeführt, sondern
allenfalls mit Dummy-Stiften, welche die Kontur des Rohschließkanals nicht profilierend
ergänzen, das heißt zum Beispiel keine zusätzlichen Vorsprünge durch die Durchbrüche
145 aufweisen. Die Ausrichtung der Profilelementaufnahmen 140 ist entsprechend quer
(horizontal). Auch das Einsetzen der Profilelemente 130 erfolgt entsprechend in eine
um etwa 90° gegenüber konventionellen Schlüssel-Schließkern-Kombinationen (siehe Fig.
16). Nicht alle Profilelementaufnahmen 140 müssen mit Profilelementen 130 besetzt
sein. In Fig. 16 werden beispielhaft lediglich zwei variable Profilelemente 130 vorgesehen.
[0069] Fig. 13 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung
100 umfassend einen Schließzylinder 1 und einen korrespondierenden Wendeschlüssel
12. In der Fig. 13 ist der Schließzylinder 1 als Profil-Doppelzylinder ausgebildet.
Dieser umfasst je ein Zylindergehäuse 2, welches sich aus einer eine Zylinderöffnung
ausweisenden, im Querschnitt kreisförmigen Zylinderwand 4 und einem von dieser radial
materialeinheitlich ausgehenden Stegabschnitt 5 zusammensetzt. In die Zylinderöffnung
ist je ein Schließkern 8 angeordnet, der beispielsweise mittels eines Klemmrings 43
axial fixiert ist, ähnlich wie in Fig. 1 und 2. Die Zylinderwand 4 formt mit seiner
Innenwand eine Kernbohrung, in welche der Zylinderkern oder Schließkern 8 eingesetzt
ist. Im Schließkern 8 ist ein radial eingeschnittener Schlüsselkanal oder Schließkanal
9 (siehe Fig. 14; hier nur schematisch angedeutet) eingearbeitet, der zur einen Seite
des Schließkerns 8 hin offen ist und mit einer Längsmittelebene des Stegabschnittes
5 fluchtet. In bekannter Weise nimmt der Schließkern 8 mindestens zweigeteilte Zuhalteelemente,
Zuhaltungsstifte und/oder Gehäusestifte 10 (siehe u.a. Fig. 20) auf, die in Fig. 13
nicht explizit dargestellt sind und die von schlüsselschaftseitigen Vertiefungen des
Wendeschlüssels 12 eingeordnet werden. Die kernseitigen Enden der in Richtung des
Schließkanals 9 abgefederten Zuhaltungsstifte 10 ragen dabei anschlagbegrenzt in den
Schließkanal 9 hinein. Solche Zuhaltungsstifte 10 sind jedoch bekannt, sodass nicht
näher darauf eingegangen wird. Um eine Drehachse der Zylinderwand 4, ist in einer
Ausnehmung 42 eine Schließeinheit 40 mit einer Schließnase 41 aufgenommen. Diese wird
bei Drehen eines zu dem Schließprofil passenden Schlüssels 12, das heißt mit einem
Schlüssel 12 mit korrespondierendem Schlüsselprofil und zu den Zuhaltungsstiften 10
passenden schlüsselschaftseitigen Vertiefungen um die Drehachse gedreht und realisiert
so eine Schließfunktion des Schließzylinders 1, die allgemein bekannt ist.
[0070] Fig. 14 zeigt schematisch in Perspektivansicht die Ausführungsform des Schließzylinders
1 nach Fig. 13 ohne korrespondierenden Wendeschlüssel 12. Entsprechend ist das Schließprofil
des Schließkanals 9 deutlich zu erkennen. Dieses weist Ausnehmungen, Vertiefungen
und Vorsprünge auf, sie zum einen entlang einer Haupterstreckung des Schließkanals
9 verlaufen und die von einer Mittelebene ME zu beiden Seiten der Ebene ausgeformt
sind. Über den Verlauf entlang der Haupterstreckung des Schließkanals 9 kann das Schließprofil
variieren.
[0071] Fig. 15 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Schließzylinders
1, bei dem ein oberer Zylinderwandungsabschnitt abgenommen ist. Auf diese Weise ist
der Schließkanal 9 entlang seiner gesamten Haupterstreckung sichtbar. Wie aus Fig.
15 und auch aus Fig. 3 ersichtlich, weist der Schließkern 8 neben dem profilierten
Schließkanal 9 Profilelementaufnahmen 140 auf, in welche Profilelemente 130, hier
in Form von Profilrollen 137, einbringbar sind bzw. eingebracht sind. Die Profilelementaufnahmen
140 sind hier als Aufnahmebohrungen 141 ausgebildet und schneiden zumindest teilweise
den Schließkanal 9, sodass die Aufnahmebohrungen 141 und der Schließkanal 9 teilweise
überlappen und so ein gemeinsamer Profilkanal realisiert ist. In die Aufnahmebohrungen
141 sind (hier nur teilweise) die Profilelemente 130 eingesteckt. Diese sind so ausgebildet,
dass diese mit einem Teil in den Schließkanal 9 ragen und so Teil des Schließprofils
darstellen bzw. ausbilden.
[0072] Fig. 16 zeigt schematisch in einer Teil-Explosionsansicht die Ausführungsform nach
Fig. 13. Hier ist deutlich die Ausbildung der Profilelemente 130 und der Profilelementaufnahmen
140 zu erkennen. Die Profilelementaufnahmen 140 sind einseitig der Mittelebene ME
des Schließkanals 9 vorgesehen. Dabei überschneidet sich ein Teil der Aufnahmebohrungen
141 mit einem Teil des Schließkanals 9, sodass jeweils ein Durchbruch 145 zwischen
Aufnahmebohrungen 141 und Schließkanal 9 ausgebildet ist. In die Aufnahmebohrungen
141, deren Haupterstreckung etwa parallel zu aufgespannten Ebene der Mittelebene ME
des Schließkanals 9 verläuft, sind die Profilelemente 130 einsteckbar bzw. eingesteckt.
Die Profilelemente 130 sind hier als rotationssymmetrische Profilelemente 130, genauer
als Profilrollen 137 mit rotationssymmetrischem Querschnitt ausgebildet. Dabei variiert
der Querschnitt entlang einer Achse der Profilrollen 137, sodass die Profilelemente
130 nur absatzweise oder abschnittsweise in den Schließkanal 9 durch die jeweiligen
Durchbrüche 145 ragen. Die Profilrollen 137 selbst sind unterschiedlich ausgebildet.
Durch die unterschiedliche Ausbildung der Profilrollen 137 lassen sich unterschiedliche
Schließprofile realisieren.
[0073] Fig. 17 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 13 mit
dargestellten unterschiedlichen Ansichts- bzw. Schnittebenen. Eine Schnittebene A-A
verläuft durch eine entferntest zu einer Front- bzw. Schlüsseleinsteckseite des Schließkerns
8 etwa mittig durch die hinterste Profilelementaufnahme 140. Eine Schnittebene A1-A1
verläuft etwa mittig durch die zweitvorderste Profilelementaufnahme 140. Eine Schnittebene
A2-A2 verläuft etwa mittig durch die vorderste Profilelementaufnahme 140. Eine Ansichtsebene
A3-A3 verläuft entlang einer Frontseite F des Schließkerns 8.
[0074] Fig. 18 zeigt schematisch den Schnitt A-A des Ausführungsbeispiels nach Fig. 17.
Die Zylinderwand 4 des Zylindergehäuses 2 umgibt den Schließkern 8 vollumfänglich.
In dem Schließkern 8 sind der Schließkanal 9 sowie beidseitig davon je eine Profilelementaufnahme
140 in Form einer Aufnahmebohrung 141 vorgesehen. Dabei überlappt oder überschneidet
sich ein Teil der Aufnahmebohrung 141 mit dem Schließkanal 9, sodass Durchbrüche 145
realisiert sind. Der Schließkanal 9 selbst weist ein seitliches Schließprofil auf,
welches durch Vorsprünge bzw. Ausnehmungen in Richtung der beidseitigen Profilelementaufnahmen
140 gebildet ist. Durch Einstecken von entsprechenden Profilelementen 130 in die Profilelementaufnahmen
140, wie in Fig. 7 dargestellt, lässt sich so ein komplexes, variierbares Schließprofil
realisieren.
[0075] Fig. 19 zeigt schematisch den Schnitt A1-A1 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 17.
In den Profilelementaufnahmen 140 sind unterschiedliche Profilelemente 130 aufgenommen.
Das Schließprofil des Schließkanals 9 variiert über seine Haupterstreckungsrichtung.
Durch die unterschiedlichen Profilelemente 130 ist zudem ein austauschbarer Schließprofilabschnitt
ausgebildet. Dabei ist gut zu erkennen, dass die Profilelemente 130 teilweise in den
Schließkanal 9 durch entsprechende Durchbrüche 145 ragen. Durch entsprechendes Ausfüllen
bzw. Freilassen der Durchbrüche 145 durch die auswechselbaren Profilelemente 130 ist
neben einem festen oder fixierten Profilabschnitt des Schließkanals 9 ein variabler
Profilabschnitt realisiert. Die Profilelemente 130 sind mit einem Endabschnitt in
einem korrespondierenden Abschnitt der Profilelementaufnahme 140 gelagert, wie in
Detailansicht X (Fig. 22) beschrieben wird.
[0076] Fig. 20 zeigt schematisch den Schnitt A2-A2 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 17.
Auch hier ist deutlich zu erkennen, dass das Schließprofil entlang der Haupterstreckungsrichtung
des Schließkanals 9 variiert. Auf diese Weise ist ein variables Schließprofil realisiert.
In Detailansicht Y ist ein Teil des Schließprofils vergrößert dargestellt.
[0077] Fig. 21 zeigt schematisch die Ansicht A3-A3 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 17.
In Fig. 21 ist die Frontseite F des Schließkerns 8 dargestellt mit Blick in die Haupterstreckungsrichtung
des Schließkanals 9. In dieser Ansicht ist deutlich das Schließprofil des Schließkanals
9 zu erkennen. Das Schließprofil besteht aus einem festen, unveränderbaren Teil 9a
und einem variablen, veränderbaren Teil 9b. Der feste Teil ist durch die Kontur des
Schließkanals 9 selbst bestimmt. Hierzu weist der Schließkanal 9 entsprechende Vorsprünge
und Ausnehmungen auf. Diese sind bei Ausbildung bzw. Einbringung des Schließkanals
9 in den Schließkern 8 festgelegt. Der variierbare Teil 9b wird durch die Vorsprünge
und Ausnehmungen der Profilelemente 130 gebildet, welche aus den Profilelementaufnahmen
140 durch die Durchbrüche 145 in den Schließkanal 9 hineinragen bzw. nicht hineinragen.
Da die Profilelemente 130 auswechselbar sind, lässt sich der variierbare Teil 9b durch
Austauschen der Profilelemente 130 verändern.
[0078] Fig. 22 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Schließkerns
8 vor Ausbildung von Profilelementaufnahmen 140. In den Schließkern 8 ist der Profilkanal
9 eingebracht. Dieser weist die Haupterstreckungsrichtung in Blickrichtung auf. Eingezeichnet
ist die Mittelebene ME Diese erstreckt sich radial zu dem Schließkern 8 und in Blickrichtung,
d.h. in Haupterstreckungsrichtung. Der Schließkanal 9 ist nutartig in den Schließkern
8 eingebracht, sodass ein Durchbruch an einem Umfang des Schließkerns 8 daraus resultiert
und der Schließkanal 9 eine Art Nut oder Schlitz bildet. Der Schließkanal 9 gemäß
Fig. 22 ist noch als Rohschließkanal ausgebildet, d.h. ohne Vorsehen von Profilelementaufnahmen
140 und Profilelementen 130. Der Rohschließkanal bildet somit den fixierten oder werkzeuglos
unveränderlichen Teil des Schließkanals 9 aus, der schon ein spanend eingebrachtes
Profil aufweisen kann. Der Rohschließkanal ist vorzugsweise spanend in den Schließkern
8 ausgebildet. Das Schließprofil des Rohschließkanals weist hier Vorsprünge, Rippen,
Ausnehmungen, Nuten und dergleichen auf. Diese sind in Fig. 22 spiegelasymmetrisch
zu der Mittelebene ME ausgebildet. Das vorliegende (feste) Schließprofil des Rohschließkanals
weist auf beiden Seiten der Mittelebene ME zwei Ausnehmungen auf, die durch jeweils
einen Vorsprung getrennt sind. Dabei sind die Vorsprünge 9d jeweils so angeordnet,
dass insgesamt ein Schließkanal 9 mit einer vorgegebenen minimalen Breite verbleibt,
in welcher ein Schlüssel 12 einführbar ist. Die minimale Breite ist erforderlich,
um zu dünne Schlüsselstärken und damit ein Bruch des Schlüssels 12 zu verhindern.
Bevorzugte minimale Schließkanalbreiten liegen im Bereich von größer gleich 1 mm.
Um das Schließprofil des Rohschließkanals, auch Rohschließprofil, sicherer zu gestalten,
werden zusätzlich Profilelementaufnahmen 140 vorgesehen, die Durchbrüche 145 in den
Schließkanal 9 erzeugen. In die Profilaufnahmen 140 werden dann austauschbare Profilelemente
130 gesteckt, die zumindest abschnittsweise und zumindest teilweise in den Rohschließkanal
ragen. Durch die Kombination wird der Schließkanal 9 mit dem Schließprofil realisiert.
[0079] Fig. 23 zeigt schematisch die Detailansicht X und Fig. 24 zeigt schematisch die Detailansicht
Y. In Fig. 23 und Fig. 24 ist ein fertiggestellter und einsatzbereiter Schließkanal
9 mit variablem und festem Schließprofil dargestellt. Der Schließkanal 9 weist an
seinem nicht offenen Ende eine Art Sackbohrung oder eine Sackbohrungsabschnitt 142
auf. Ein als rotationssymmetrischer Stift mit radial unterschiedlich bemessenen Abschnitten
ausgebildetes Profilelement 130 - die Profilrolle 137 - ist mit einem Ende in dem
Stufenbohrungsabschnitt 142 aufgenommen. Hierzu weist der Stift oder besser die Rolle
eine Schulter 132 auf, mit der dieser an einem Absatz der Stufenbohrung anliegt. Das
Ende des Stiftes bzw. der Rolle 137 und das Ende der Stufenbohrung sind somit beabstandet
voneinander und bilden eine schmalen Zwischenraum. Umfänglich ist die Profilrolle
in der Stufenbohrung gelagert. Auf diese Weise ist eine Rotationsbewegung der Profilrolle
137 in der Stufenbohrung gewährleistet. Die Rolle weist wellenabsatzartige Abschnitte
auf, die unterschiedliche Abmessung, bei rotationssymmetrischer Ausführung unterschiedliche
Durchmesser, aufweisen. Zwei unterschiedliche Abschnitte sind beispielhaft mit 136a
und 136b gekennzeichnet. Bei einem Einstecken eines Schlüssels 12 mit entsprechend
komplementärer Profilierung verlaufen die vorspringenden Abschnitte 136 der Profilelemente
130 entlang der komplementären Profilierung des Schlüssels 12. Durch das Ermöglichen
einer Rotation der stiftartigen Profilelemente 130 ist eine Reibung reduziert, sodass
ein leichteres Einstecken des Schlüssels 12 bei komplexerer Profilierung gewährleistet
ist.
[0080] Fig. 24 zeigt schematisch die Detailansicht Y, ergänzt um einen Ausschnitt eines
zugehörigen Schlüssels 12. Der Schlüssel 12 bildet zumindest teilweise ein zum Schließprofil
zumindest teilweise komplementäres Schlüsselprofil aus. Exemplarisch ist hier eine
Schließprofil-Schlüsselprofil-Kombination dargestellt Die Profile oder Profilabschnitte
13 und 14 bzw. die um die Buchstaben a bis d ergänzten Abschnitte sind jeweils paarweise
komplementär, sodass im Folgenden lediglich ein Profil beschrieben wird und dies in
komplementärer Weise dann auf das andere, komplementäre Profil zu übertragen ist.
Unten in Fig. 24 ist ein Ausschnitt eines Schlüssels 12 mit exemplarisch vier verschiedenen
Profilausnehmungen oder Profilabschnitten 13 bzw. 13a bis 13d analog zu Fig. 12 dargestellt.
Entsprechend ist oben in Fig. 24 ein Ausschnitt eines Schließkerns 8 mit Schließkanal
9 dargestellt, in dem komplementär ein Abschnitt eines Schließprofils 14 mit vier
komplementärer, vorstehender Profile 14 bzw. 14a bis 14d vorgesehen ist. Die Profile
13, 14 mit dem Index a sind als Rundung, Abrundung konkav bzw. konvex ausgebildet.
Der Kurvenverlauf der Kontur in dem dargestellten Querschnitt ist etwa halbkreisförmig.
Die Profile 13, 14 mit dem Index b sind als mathematische Funktion ausgebildet. Diese
mathematische Funktion umfasst für die Kontur des Profilierungsquerschnitts Kurven,
die beispielsweise logarithmisch, exponential, sinusförmig, cosinusförmig, hyperbolisch,
polynomisch, trigonometrisch, potential, linear, rational der dergleichen ausgebildet
sein können. Vorliegend ist eine etwa halbparabolische mathematische Kurve vorgesehen.
Die Profile 13, 14 mit dem Index c sind etwa als V-förmige Profilierung vorgesehen.
Die Flanken der Profile 13c, 14c verjüngen sich zu einem Grund der Profilierungsausnehmung
bzw. bis zu einer Stirnwand eines Profilierungsvorsprungs und laufen bevorzugt dort
zusammen. Die Profile 13,14 mit dem Index d weisen eine Art Rechtecksverlauf auf.
Die Flanken verlaufen hier etwa parallel. Fertigungstechnisch sind die Übergänge vorzugsweise
abgerundet oder abgefast, was hier aber nicht dargestellt ist.
[0081] Fig. 25 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Schließkerns
8 mit einem Schlüssel 12 in nicht eingestecktem Zustand. Der Schlüssel 12 ist wie
beispielsweise im Zusammenhang mit Fig. 1 oder 13 beschrieben ausgebildet. Der Schließkern
8 weist einen Schließkanal oder Schlüsselkanal 9 auf, der sich parallel zu einer Mittelebene
ME etwa radial erstreckt und den Schließkern 8 in einer Richtung durchdringt, sodass
sich ein schlitzförmiger Schließkanal 9 ergibt. Der Schließkanal 9, genauer der Rohschließkanal,
ist somit etwa quaderförmig, ggf. mit fester Profilierung, ausgebildet, wobei auch
Ausführungsformen mit sich in radialer und/oder axialer Richtung verjüngender oder
variierender Kontur ergeben können. Der Schließkern 8 weist einen Frontbereich 110
und einen Basisteil 120 auf. Schräg zu dem schlitzförmigen Schließkanal 9, hier etwa
senkrecht dazu, sind Bohrungen 121 für Zuhaltungselemente 10 ausgebildet. Diese sind
vorzugsweise an einem abgeflachten Bereich 122 in radialer Richtung in den Basisteil
120 eingebracht. Der Basisteil 120 weist eine etwa geschlitzt-zylindrische Form auf.
Ein Durchmesser oder eine radiale Erstreckung des Basisteils 120 ist kleiner als ein
korrespondierender Durchmesser oder eine korrespondierende radiale Erstreckung des
ebenfalls etwa geschlitzt-zylindrischen Frontbereichs 110. Der größere Frontbereich
110, der koaxial zu dem Basisteil 120 angeordnet ist, ragt somit in radialer Richtung
umfänglich über den Basisteil 120 hervor und dient so beispielsweise als Anschlag
für das hier nicht dargestellte Zylinder(-kern-)gehäuse 2 bzw. die Zylinderwand 4
(hier nicht dargestellt). In radiale Erstreckungsrichtung des Schließkanals 9 sind
einseitig in eine an den Schließkanal 9 angrenzende Schließkanalwandung als radial
verlaufende Ausnehmungen ausgebildete Profilelementaufnahmen 140 vorgesehen, die an
einer Seite den Basisteil 120 durchdringen. Die radialen Ausnehmungen sind in einer
Richtung zu dem Schließkanal 9 geöffnet und zur Aufnahme von profilgebenden Profilelementen
130 ausgebildet. Die radialen Ausnehmungen werden entsprechend als Profilelementaufnahme
140 bezeichnet. Die Profilelementaufnahmen 140 sind beabstandet zueinander angeordnet
und somit von je einer Stegausbildung 133 in der entsprechenden Seitenwandung des
Schließkanals 9 getrennt. Die jeweilige Stegausbildung 133 oder auch Stegwandung und
somit der Abstand zwischen den Profilelementaufnahmen 140 ist vorzugsweise gleich
ausgebildet, sodass die Profilelementaufnahmen 140 äquidistant zueinander angeordnet
sind. Die Profilelementaufnahmen 140 weisen hier eine etwa halbzylindrische, insbesondere
nutförmige Form auf und sind als Bohrungen teilweise in den Schließkern 8 und teilweise
in den Schließkanal 9 eingebracht. Dabei weist die jeweilige Bohrung bzw. die Profilelementaufnahme
140 einen Stufenbohrungsabschnitt 142 und einen Nutabschnitt 144 auf, sodass in der
Profilelementaufnahme 140 aufgenommene Profilelemente 130 zumindest teilweise in dem
Stufenbohrungsaufschnitt 142 und teilweise in dem Nutabschnitt 144 aufgenommen sind,
wodurch eine Lagerung der aufgenommenen Profilelemente 130 realisiert ist. Die Profilelemente
130 sind vorzugsweise zylindrisch als Profilrolle 137 ausgebildet. Dabei weisen die
Profilelemente 130 zylindrische Abschnitte 136 mit unterschiedlichen Durchmessern
und/oder unterschiedlichen Breiten auf. Zumindest ein zylindrischer Abschnitt ist
dabei so ausgebildet, dass dieser über die Profilelementaufnahme 140 in den Schließkanal
9 teilweise hineinragt und so dem Schließkanal 9 durch diesen Überstand ein Profil
gibt. Vorzugsweise ragen mehrere zylindrische Abschnitte 136 teilweise über die Profilelementaufnahme
140 in Richtung Schließkanal 9 hervor, sodass ein komplexeres Profil für den (Roh-)Schließkanal
9 gebildet ist. Die Profilelemente 130 sind vorzugsweise drehbar in der Profilelementaufnahme
140 gelagert, sodass diese bei einem Kontakt mit einem korrespondierenden, profilierten
Schlüssel 12 mit der Einsteckbewegung des Schlüssels 12 rotieren können. Vorzugsweise
weisen die Profilelemente 130 eine reibungsvermindernde Schicht oder dergleichen auf,
sodass diese noch leichtgängiger drehbar in der Profilelementaufnahme 140 gelagert
sind. Die Profilelemente 130 lassen sich in die Profilelementaufnahme 140 auswechselbar
und/oder werkzeuglos einsetzen. Auf diese Weise lassen sich in einem Schließ- oder
Zylinderkern 8 verschiedene Profile für einen Schließ- oder Schlüsselkanal 9 durch
einsetzen unterschiedlicher Profilelemente 140 realisieren. Der Schließkern 8 ist
vorzugsweise einteilig mit Ausnahme der Profilelemente 140 und der Zuhaltestifte 10
ausgebildet. Somit ist der Basisabschnitt 120 mit dem Frontbereich 110 einteilig ausgebildet.
[0082] Die in die Profilelementaufnahme 140 eingesetzten Profilelemente 130 ragen teilweise
über die Profilelementaufnahme 140 in den Schließ- oder Schlüsselkanal 9 hinein und
bilden so ein variierbares oder veränderbares Profil für den Schließkanal 9 aus. Die
Bohrungen für die Profilelementaufnahme 140 sind zu mehr als 50% in dem Schließkern
8 bzw. dessen Basisteil 120 ausgebildet und ein entsprechend kleinerer Teil ist in
den Schließkanal 9 ragend ausgebildet, sodass sich ein nutförmiger Abschnitt oder
Nutabschnitt 144 ergibt (ausgenommen der Stufenbohrungsabschnitt 142 oder auch Sacklochabschnitt).
Die Länge der Profilelemente 130 in deren Haupterstreckungsrichtung (axiale Richtung)
entspricht im Wesentlichen der Länge der Profilelementaufnahme 140 in dessen Haupterstreckungsrichtung
(axiale Richtung), sodass die Profilelemente 130 axial nicht verschiebbar in der Profileelementaufnahme
140 sind, sobald der Schließkern 8 von dem als Zylinderwand ausgebildeten Gehäuseabschnitts
umgeben ist. Die Breite und/oder der Durchmesser der einzelnen zylindrischen Abschnitte
136 ist/sind zumindest teilweise unterschiedlich ausgebildet. Die einzelnen zylindrischen
Abschnitte 136 sind vorzugsweise einteilig miteinander verbunden ausgebildet. Es lassen
sich aber auch separate Abschnitte vorsehen, sodass ein mehrteiliges Profilelement
realisiert ist. Die Profilelemente 136 ragen mit einem seitlichen oder lateralen Abschnitt
in den Schließkanal 9, im Gegensatz zu den Zuhaltestiften 10, welche mit einem Endabschnitt
in den Schließkanal 9 ragen, quer zu den Profilelementen 130, zumindest sofern kein
Schlüssel 12 in den Schlüsselkanal 9 eingeführt ist. Der Schließzylinder 1 mit dem
Schließkern 8 und dem Schlüssel 12 sind Teil der Schließvorrichtung 100, die hier
zur Verdeutlichung des Wirkprinzips des Schließkerns 8 nur den Schließkern 8 und den
Schlüssel 12 zeigt.
[0083] Fig. 26 zeigt schematisch in einer anderen Perspektivansicht den Schließkern 8 der
Ausführungsform nach Fig. 25 in Alleinstellung. Die Profilelementaufnahmen 140 weisen
einen Stufenbohrungsabschnitt 142 (hier nicht explizit dargestellt) und einen nutförmigen
Nutabschnitt 144 auf. In dem Stufenbohrungsabschnitt 142 ist das Profilelement 130
vollumfänglich umgeben, sodass in dem Bereich eine Lagerung realisiert ist. Aus dem
gegenüber dem Stufenbohrungsabschnitt 142 axial längeren, nutförmigen Nutabschnitt
144, ragen die unterschiedlichen zylindrischen Abschnitte 136 zumindest teilweise
seitlich in den Schließkanal 9 und bilden so eine seitliche Begrenzung, somit ein
Profil, für einen in den Schließkanal 9 zu steckenden Schlüssel. Aufgrund der zylindrischen
Ausführung der Profilelemente 130 ist ein Widerstand zwischen Schlüssel und Profilelementen
130 reduziert, zumal die Profilelemente 130 drehbar in den Profilelementaufnahmen
140 gelagert sind. Aufgrund der axialen Fixierung der Profilelemente 130 ist das Profil
axial festgelegt. Durch Austausch der Profilelemente 130 und/oder der zylindrischen
Abschnitte 136 lassen sich spanlos verschiedenste durch einen in den Schließkanal
9 einführbaren Schlüssel 12 nicht veränderbare Profile für den Schließkanal 9 realisieren.
Im Gegensatz zu den Zuhaltestiften 10 wird das durch die Profilelemente 130 gebildete
Profil durch einen eingeführten Schlüssel 12 nicht verändert. Einige der Abschnitte
136 ragen nicht über den Rand der Profilelementaufnahme 140 hinaus. Auf diese Weise
lässt sich ein komplexes Profil für den Schließkanal 9 realisieren.
[0084] Fig. 27 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform des Schlüsselschaftes
12' mit unterschiedlich angeordneten und als Profilrolle 137 und Profilstift 138 ausgebildeten
Profilelementen 130. Dargestellt ist ein profilierter Schlüssel 12 und mit dem Schlüssel
12 in Eingriff stehende Profilelemente 130. Weitere Details wurden aus Gründen der
Übersichtlichkeit weggelassen. Wie in Fig. 27 dargestellt, sind vier der fünf variablen
Profilelemente 130 als Profilstifte 138 und ein Profilelement 130 als Profilrolle
137 ausgebildet. Die Profilrolle 137 ragt mit deren seitlicher Kontur in die korrespondierende
Kontur des Schlüssels 12. Dabei weist die Profilrolle 137 unterschiedliche Abschnitte
mit unterschiedlich großen Durchmessern auf. Auf einer Schmalseite des Schlüssels
12 sind Ausnehmungen für Zuhaltestifte 10 vorgesehen. Die Ausrichtung der Profilrolle
137 ist parallel zu der Ausrichtung der - hier nicht dargestellten - Zuhaltestifte
10. Quer zu der Ausrichtung der Profilrolle 137 ist die Ausrichtung der Profilstifte
138. Die Profilstifte 138 sind derart ausgerichtet, dass ein Ende der Profilstifte
138 zum Zusammenwirken bzw. Eingreifen mit dem Profil des Schlüssels 12 ausgebildet
ist. Dabei sind drei der vier Profilstifte 138 im Wesentlichen senkrecht zu einer
Breitseite des Schlüssels 12 ausgerichtet. Ein vierter Profilstift 138 ist quer zu
den anderen Profilstiften 138 ausgerichtet. Durch die schräge Ausrichtung ist der
Profilstift 138 zur Ausbildung eines Schließprofils mit Hinterschnitt S vorgesehen.
Dies wird in Fig. 28 deutlicher.
[0085] Fig. 28 zeigt schematisch das Ausführungsbeispiel nach Fig. 27 in einer Frontalansicht
mit Blick auf die Schlüsselspitze. Der vierte Profilstift 138 ist schräg zu den übrigen
Profilstiften 138 ausgerichtet. Auf diese Weise wird ein Schließprofil mit einem Hinterschnitt
S realisiert. Somit stellt die Ausführungsform nach Fig. 27 und 28 ein Schließprofil
mit festen und variablen Profilelementen 130 bereit, wobei die variablen Profilelemente
130 teilweise als Profilrolle 137 und teilweise als Profilstifte 138 ausgebildet sind.
Mit dieser Ausführungsform ist eine flexible Codierbarkeit gewährleistet, wobei eine
Beeinflussung auf die Zuhaltestifte 10 reduziert ist.
[0086] Fig. 29 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung
100 mit einem Schließzylinder 1 und einem dazu korrespondierenden Schlüssel 12 oder
auch Schlüsseleinheit, wobei die überwiegende Anzahl an Profilelementen als Profilstift
138 (hier nicht dargestellt, siehe z.B. Fig. 32) ausgebildet ist. Äußerlich unterscheidet
sich die Ausführungsform nach Fig. 29 somit nicht oder nur unwesentlich von der Ausführungsform
nach Fig. 13. Der Schlüssel 12 ist als Wendeschlüssel ausgebildet. Auch in der Fig.
29 ist der Schließzylinder 1 als Profil-Doppelzylinder ausgebildet. Dieser umfasst
das Zylindergehäuse 2, welches sich aus der die Zylinderöffnung ausweisenden, im Querschnitt
kreisförmigen Zylinderwand 4 und dem von dieser radial materialeinheitlich ausgehenden
Stegabschnitt 5 zusammensetzt. In jeder Zylinderöffnung ist ein Schließkern 8 angeordnet,
bei hier vorliegender Ausbildung als Doppelzylinder sind somit zwei Schließkerne 8
vorgesehen. Die Schließkerne 8 sind beispielsweise mittels des Klemmrings axial fixiert.
Die Zylinderwand 4 formt mit ihrer Innenwand die Kernbohrung, in welche der Zylinderkern
oder Schließkern 8 eingesetzt ist. Im Schließkern 8 ist der radial eingeschnittene
Schlüsselkanal 9 (siehe auch Fig. 2 oder Fig. 14.; hier nur schematisch angedeutet)
eingearbeitet, der zur einen Seite des Schließkerns 8 hin offen ist. In bekannter
Weise nimmt der Schließkern 8 zumindest zweigeteilte Zuhalteelemente, Zuhaltestifte,
Zuhaltungsstifte und/oder Gehäusestifte 10 auf, die in Fig. 29 nicht explizit dargestellt
sind und die von schlüsselschaftseitigen Vertiefungen des Schlüssels 12 abgefragt
werden. Die kernseitigen Enden der in Richtung des Schlüsselkanals 9 abgefederten
Zuhaltungsstifte 10 ragen dabei anschlagbegrenzt in den Schlüsselkanal bzw. Schließkanal
9 hinein. Solche Zuhaltungsstifte 10, die von den Profilelementen aufgrund ihrer verschiebbaren
Positionierung zu unterscheiden sind, sind jedoch bekannt, sodass nicht näher darauf
eingegangen wird. Um die Drehachse der Zylinderwand 4, ist in der Ausnehmung 42 die
Schließeinheit 40 mit der hier nicht dargestellten Schließnase aufgenommen. Diese
wird bei Drehen des zu dem Schließprofil passenden Schlüssels 12 mit korrespondierendem
Schlüsselprofil um die Drehachse gedreht und realisiert so eine Schließfunktion des
Schließzylinders 1, die allgemein bekannt ist. Der Schlüssel 12 weist u.a. den Schlüsselschaft
12' auf, an welchem das Schlüsselprofil und die Permutations-Bohrmulden ausgebildet
sind.
[0087] Fig. 30 zeigt schematisch in Perspektivansicht die Ausführungsform des Schließzylinders
1 nach Fig. 29 ohne korrespondierenden Schlüssel 12. Entsprechend ist das Schließprofil
des Schließkanals 9 deutlich zu erkennen. Die Ausführungsform unterscheidet sich äußerlich
nicht oder nicht wesentlich von der Ausführungsform nach Fig. 14. Das Schließprofil
weist Ausnehmungen, Vertiefungen und Vorsprünge auf, die zum einen entlang einer Haupterstreckung
des Schließkanals 9 verlaufen und die von der Mittelebene zu beiden Seiten der Ebene
ausgeformt sind. Über den Verlauf entlang der Haupterstreckung des Schließkanals 9
kann das Schließprofil variieren.
[0088] Fig. 31 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform des Schließzylinders
1, bei dem ein oberer Zylinderwandungsabschnitt abgenommen ist. Auf diese Weise ist
der Schließkanal 9 entlang seiner Haupterstreckung sichtbar. Wie aus Fig. 31 ersichtlich,
weist der Schließkern 8 quer zu dem profilierten Schließkanal 9, insbesondere senkrecht
dazu, Profilelementaufnahmen 140 auf, in welche Profilelemente 130 (siehe Fig. 32)
einbringbar sind bzw. eingebracht sind. Die Profilelementaufnahmen 140 sind hier als
Aufnahmebohrungen 141 ausgebildet und verlaufen radial in Richtung Schließkanal 9,
sodass die Aufnahmebohrungen 141 in den Schließkanal 9 münden und so jeweils ein Durchbruch
in den Schließkanal 9 realisiert ist. In die als Aufnahmebohrungen 141 ausgebildeten
Profilelementaufnahmen 140 sind die als Profilstifte 138 ausgebildeten Profilelemente
130 eingesteckt (siehe auch Fig. 32).
[0089] Wie in Fig. 32 zu sehen ist, sind diese so ausgebildet, dass diese mit einem Teil
in den Schließkanal 9 ragen und so Teil des Schließprofils darstellen bzw. ausbilden.
Genauer ragen die als Profilstifte 138 ausgebildeten Profilelemente 130 mit ihrem
als Spitze 138b ausgebildeten Ende in den Schließkanal 9. Die Profilelementaufnahmen
140 sind dabei teilweise versetzt zueinander angeordnet. Dabei sind die Profilelementaufnahmen
140 einmal in axialer Richtung des Schließkerns 8 versetzt zueinander angeordnet.
Zum anderen sind die Profilelementaufnahmen 140 auch in radialer Richtung und/oder
Umfangsrichtung zumindest teilweise zueinander versetzt angeordnet.
[0090] Insbesondere zeigt Fig. 32 schematisch in einer Teil-Explosionsansicht die Ausführungsform
nach Fig. 31. Hier ist deutlich die Ausbildung der als Profilstifte 138 ausgebildeten
Profilelemente 130 und der Profilelementaufnahmen 140 zu erkennen. Die als Bohrungen
ausgebildeten Profilelementaufnahmen 140 münden in den Schließkanal, sodass jeweils
ein Durchbruch 145 (siehe z.B. Fig. 35) zwischen der jeweiligen als Aufnahmebohrung
141 ausgebildeten Profilelementaufnahme 140 und Schließkanal 9 ausgebildet ist. In
die als Aufnahmebohrungen 141 ausgebildeten Profilelementaufnahmen 140, deren Haupterstreckung
quer zu einer aufgespannten Ebene der Mittelebene ME des Schließkanals 9 verläuft,
sind die als Profilstifte 138 ausgebildeten Profilelemente 130 einsteckbar bzw. eingesteckt.
Die als Profilstifte 138 ausgebildeten Profilelemente 130 sind hier als rotationssymmetrische
Profilelemente 130, genauer als Profilstifte 138 mit rotationssymmetrischem Querschnitt
ausgebildet. Dabei weisen die Profilstifte 138 einen Hauptabschnitt 138a und einen
als Spitze 138b ausgebildeten Abschnitt auf. Der Hauptabschnitt 138a ist im Wesentlichen
zylindrisch ausgebildet. Die Spitze 138b ist im Durchmesser kleiner als der Hauptabschnitt
138a ausgeführt. In der Fig. 32 ist die Spitze 138b als sich konisch verjüngend ausgebildet.
Die als Profilstifte 138 ausgebildeten Profilelemente 130 ragen nur absatzweise oder
abschnittsweise, genauer mit der Spitze 138b oder einem Teil der Spitze 138b in den
Schließkanal 9 durch die jeweiligen Durchbrüche 145 (hier nicht dargestellt). Die
Profilstifte 138 selbst sind in Fig. 32 im Wesentlichen gleich ausgebildet. Es lassen
sich aber auch unterschiedlich ausgebildete Profilstifte 138 vorsehen. Durch eine
unterschiedliche Ausbildung der Profilstifte 138 lassen sich unterschiedliche Schließprofile
realisieren.
[0091] Die Figuren 33 bis 35 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel in den gleichen oder
zumindest ähnlichen Ansichten wie in den Figuren 29 bis 32. Das Ausführungsbeispiel
gemäß der Figuren 29 bis 32 betrifft Wendeschlüssel-Schließzylinder-Kombinationen.
Hier ist eine Orientierung des Schließkanals 9 bzw. des Schlüssels 12 beim Einstecken
horizontal dargestellt. Eine Orientierung des Schließkanals 9 bzw. des Schlüssels
12 kann bei Wendeschlüssel-Schließzylinder-Kombinationen in einer anderen Ausführungsform
auch vertikal sein. Bei einem herkömmlichen oder konventionellen Schlüssel 12 ist
der Schließkanal 9 vertikal ausgerichtet. Der Wendeschlüssel 12 gemäß Fig. 29 bis
32 lässt sich auch um 180° um dessen Längsachse gewendet in dem Schließkanal 9 einführen.
Der Wendeschlüssel hat somit auch bei um seine Längsachse gedrehter Ausrichtung die
gleichen Funktionsmerkmale in Bezug auf das Schließprofil - die Verwendung ist somit
seitenunabhängig. Figur 34 entspricht Figur 33 ohne Schlüssel 12.
[0092] Fig. 33 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform einer Schließvorrichtung
100 umfassend den Schließzylinder 1 und den korrespondierenden Schlüssel 12. In der
Fig. 33 ist der Schließzylinder 1 als Profil-Doppelzylinder ausgebildet. Dieser umfasst
das Zylindergehäuse 2, welches sich aus der die Zylinderöffnung ausweisenden, im Querschnitt
kreisförmigen Zylinderwand 4 und dem von dieser radial materialeinheitlich ausgehenden
Stegabschnitt 5 zusammensetzt. Bei Ausbildung als Doppelzylinder ist in jeder Zylinderöffnung
ein Schließkern 8 angeordnet, der beispielsweise mittels des Klemmrings, ähnlich wie
in Fig. 29 und 30, axial fixiert ist. Die Zylinderwand 4 formt jeweils mit der Innenwand
eine Kernbohrung, in welche jeweils der entsprechende Zylinderkern oder Schließkern
8 eingesetzt ist. Im Schließkern 8 ist der radial eingeschnittener Schließkanal 9
(siehe Fig. 34; hier nur schematisch angedeutet) eingearbeitet, der zur einen Seite
des Schließkerns 8 hin offen ist. In bekannter Weise nimmt der Schließkern 8 mindestens
zweigeteilte Zuhalteelemente, Zuhaltungsstifte und/oder Gehäusestifte 10 (siehe u.a.
Fig. 44) auf, die in Fig. 33 nicht explizit dargestellt sind und die von schlüsselschaftseitigen
Vertiefungen des Schlüssels 12 abgefragt werden. Die kernseitigen Enden der in Richtung
des Schließkanals 9 abgefederten Zuhaltungsstifte 10 ragen dabei anschlagbegrenzt
in den Schließkanal 9 hinein. Solche Zuhaltungsstifte 10 sind jedoch bekannt, sodass
nicht näher darauf eingegangen wird. Um eine Drehachse der Zylinderwand 4, ist in
der Ausnehmung 42 die Schließeinheit 40 mit der hier nicht explizit dargestellten
Schließnase aufgenommen. Diese wird bei Drehen des zu dem Schließprofil passenden
Schlüssels 12, das heißt mit dem Schlüssel 12 mit korrespondierendem Schlüsselprofil,
um die Drehachse gedreht und realisiert so eine Schließfunktion des Schließzylinders
1, die allgemein bekannt ist.
[0093] Fig. 34 zeigt schematisch in Perspektivansicht die Ausführungsform des Schließzylinders
1 nach Fig. 33 ohne korrespondierenden Schlüssel 12. Entsprechend ist das Schließprofil
des Schließkanals 9 deutlich zu erkennen. Dieses weist Ausnehmungen, Vertiefungen
und Vorsprünge auf, die zum einen entlang einer Haupterstreckung des Schließkanals
9 verlaufen und die von einer Mittelebene zu beiden Seiten der Ebene ausgeformt sind.
Über den Verlauf entlang der Haupterstreckung des Schließkanals 9 kann das Schließprofil
variieren.
[0094] Fig. 35 zeigt schematisch in einer geschnittenen Perspektivansicht eine Ausführungsform
des Schließzylinders 1, bei dem der oberer Zylinderwandungsabschnitt abgenommen ist.
Auf diese Weise ist der Schließkanal 9 entlang seiner gesamten Haupterstreckung sichtbar.
Wie aus Fig. 35 und auch aus Fig. 31 ersichtlich, weist der Zylinderkern 8 neben dem
profilierten Schließkanal 9 Profilelementaufnahmen 140 auf, in welche als Profilstifte
138 ausgebildete Profilelemente 130 einbringbar sind bzw. eingebracht sind. Die Profilelementaufnahmen
140 sind hier als Aufnahmebohrungen 141 ausgebildet. Diese münden in den Schließkanal
9, sodass ein Durchbruch zu dem Schließkanal 9 realisiert ist. In die Aufnahmebohrungen
141 sind die als Profilstifte 138 ausgebildeten Profilelemente 130 eingesteckt. Diese
sind so ausgebildet, dass diese mit einem Teil, genauer mit dem als Spitze 138b ausgebildeten
Ende in den Schließkanal 9 ragen und so einen Teil des Schließprofils darstellen bzw.
ausbilden.
[0095] Fig. 36 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Ausführungsform mit dargestellten
unterschiedlichen Ansichts- bzw. Schnittebenen. Eine Schnittebene W-W verläuft durch
eine entferntest zu einer Front- bzw. Schlüsseleinsteckseite des Schließkerns 8 etwa
mittig durch die hinterste Profilelementaufnahme 140. Eine Schnittebene V-V verläuft
etwa mittig durch die drittvorderste Profilelementaufnahme 140. Eine Schnittebene
T-T verläuft etwa mittig durch die zweitvorderste Profilelementaufnahme 140. Eine
Schnittebene U-U verläuft etwa mittig durch die vorderste Profilelementaufnahme 140.
Eine Ansichtsebene R-R verläuft entlang einer Frontseite F des Schließkerns 8.
[0096] Fig. 37 zeigt schematisch den Schnitt T-T des Ausführungsbeispiels nach Fig. 36.
Die Zylinderwand 4 des Zylindergehäuses 2 umgibt den Schließkern 8 vollumfänglich.
In dem Schließkern 8 sind der Schließkanal 9 sowie einseitig davon eine Profilelementaufnahme
140 in Form einer Aufnahmebohrung 141 vorgesehen. In der Profilelementaufnahme 140
ist ein Profilelement 130 in Form eines Profilstiftes 138 vorgesehen. Dabei ist die
Profilelementaufnahme 140 und entsprechend auch der Profilstift 138 leicht außermittig
um den Versatz H zu der vertikalen Mittellinie M angeordnet. Die Spitze 138b des Profilstiftes
138 ragt um einen Versatz G zurückgesetzt gegenüber der horizontalen Mittellinie N
in den Schließkanal 9.
[0097] Fig. 38 zeigt schematisch den Schnitt U-U des Ausführungsbeispiels nach Fig. 36.
In den beiden oberen dargestellten Profilelementaufnahmen 140 sind unterschiedliche
lange Profilelemente 130 in Form von Profilstiften 138 aufgenommen. Mit ihrem gegenüber
der Spitze 138b befindlichen Ende grenzen die Profilstifte 138 an die Zylinderwand
4 an, sodass die Profilelemente 130 in deren axialer Richtung festgelegt sind. Während
die beiden oberen Profilelemente 130 bzw. die entsprechenden Profilelementaufnahmen
140 etwa parallel zu der vertikalen Mittellinie M ausgerichtet sind, ist das untere
Profilelement 130 bzw. deren Profilelementaufnahme 140 quer zu der Mittellinie M und
der Mittellinie N ausgerichtet. Auf diese Weise lässt sich ein hinterschnittenes Schließprofil
(Hinterschnitt S) realisieren. Das Schließprofil des Schließkanals 9 variiert über
seine Haupterstreckungsrichtung. Durch die unterschiedlichen Profilelemente 130 ist
ein austauschbarer Schließprofilabschnitt ausgebildet. Dabei ist gut zu erkennen,
dass die Profilelemente 130 in den Schließkanal 9 durch die entsprechenden Durchbrüche
145 ragen. Durch entsprechendes Ausfüllen bzw. Freilassen der Durchbrüche 145 durch
die auswechselbaren Profilelemente 130 ist neben einem festen oder fixierten Profilabschnitt
des Schließkanals 9 ein variabler Profilabschnitt realisiert.
[0098] Fig. 39 zeigt schematisch den Schnitt V-V des Ausführungsbeispiels nach Fig. 36.
Auch hier ist deutlich zu erkennen, dass das Schließprofil entlang der Haupterstreckungsrichtung
des Schließkanals 9 variiert. Auf diese Weise ist ein variables Schließprofil realisiert.
Das Profilelement 130 ist um den Betrag H+x2 versetzt zu der Mittellinie M und um
den Betrag G+y2 versetzt zu der Mittellinie N angeordnet. angeordnet. Auch hier grenzt
das Profilelement 130 mit dem von der Spitze 138b entfernten Ende an der Zylinderwandung
4 an.
[0099] Fig. 40 zeigt schematisch die Ansicht W-W des Ausführungsbeispiels nach Fig. 36.
In Fig. 40 ist das Profilelement 130 um den Betrag H+x3 zu der vertikalen Mittellinie
M und um den Betrag G+y3 zu der horizontalen Mittellinie N versetzt angeordnet. Auch
hier grenzt das Profilelement 130 mit dem von der Spitze entfernten Ende an der Zylinderwandung
4 an.
[0100] Fig. 41 zeigt schematisch verschiedene Abhängigkeiten der Anordnungen zweier Profilelemente
130. Die Profilelemente 130 weisen hier die gleiche Länge auf. Beide Profilelemente
130 grenzen mit dem entfernt zu der Spitze 138b liegenden Ende an der Zylinderwand
4 an. Für die Tiefe der durch die Profilelemente 130 zu bildende Profilrippe ergibt
sich nun folgende Berechnung. Y stellt dabei den Versatz, insbesondere den axialen
und/oder vertikalen Versatz, gleich ausgerichteter Profilelemente 130 zwischen den
jeweils vorderen Spitzenenden da. Dieser ergibt sich aus B1 - B2. B stellt jeweils
die Länge eines Profilelements 130 von dessen Spitze 138b bis zu dem Mittelpunkt einer
Abrundung an dem anderen Ende dar. Die Abrundung an dem anderen Ende weist den Radius
r auf. Der Durchmesser des Schließkerns 8 beträgt D. Der Abstand, insbesondere der
horizontale Abstand, der Mittellinien der beiden Profilelemente 130 zueinander beträgt
X. Der Abstand, insbesondere der horizontale Abstand, der jeweiligen Profilelementmittellinie
zu der vertikalen Mittellinie des Schließkerns beträgt A, somit A1 für das erste Profilelement
und A2 für das zweite Profilelement. Mit der Beziehung Y = B1 - B2 ergibt sich Y =
√((D/2-r)
2-(A1)
2) - √((D/2-r)
2-(A1+x)
2). Auf diese Weise lässt sich ein bestimmtes Schließprofil bei gleich ausgeführten
Profilelementen festlegen. Die Fig. 41 bis 45 verdeutlichen diese Berechnungsgrundlage.
[0101] Fig. 42 zeigt schematisch eine Anordnung von mehreren Profilelementen 130. Die Profilelemente
130 sind als Profilstifte 138 ausgebildet. Dabei sind die dargestellten Profilstifte
138 gleich ausgebildet. Insbesondere weisen die Profilstifte 138 eine gleiche Längserstreckung
auf. Mit einer Spitze 138b, die sich von einem Hauptabschnitt 138a erstreckt, ragt
jeder Profilstift 138 in den Schließkanal 9. Die Profilstifte 138 sind in Umfangsrichtung
versetzt zueinander angeordnet. Dabei grenzen die Profilstifte 138a mit dem zu der
Spitze 138b entfernten Ende an die den Schließkern 8 umgebende Zylinderwand 4 an.
Dadurch ragen die Profilstifte 138 unterschiedlich weit in Richtung Schließkanal 9
vor. Die grundsätzliche Orientierung oder Ausrichtung der Profilstifte 138 ist in
Fig. 42 horizontal, somit senkrecht zu einer Schließkanalwand und/oder parallel zu
einem Schließkanalboden.
[0102] Fig. 43 zeigt schematisch eine andere Anordnung von mehreren Profilelementen 130.
Die Profilelemente sind wie in Fig. 42 ausgebildet, nämlich als Profilstifte 138 mit
gleicher Längserstreckung. Der Unterschied in Fig. 43 ist, dass die Profilstifte 138
quer und/oder gedreht zu denen in Fig. 42 ausgerichtet sind, hier etwa um 45° gedreht.
[0103] Fig. 44 zeigt schematisch eine Schließkanalprofilierung mit Zuhaltestift 10. Der
Zuhaltestift 10 ragt etwa senkrecht zu einer Seitenwandung des Schließkanals 9 in
diesen hinein. Dabei ist der Zuhaltestift 10 federnd gelagert, sodass dieser bei Einschieben
eines Schlüssels 12 (hier nicht dargestellt) in den Schließkanal 9 ausweicht und bei
entsprechend passenden Profilen eine Drehbarkeit des Schließkerns 8 freigibt. Zudem
sind vier Profilstifte 138 vorgesehen, die jeweils mit einem unterschiedlich langen
Teil der Spitze 138b in den Schließkanal 9 ragen. Die Profilelemente 130 sind gleich
lang ausgebildet und liegen mit dem der Spitze 138b gegenüberliegendem Ende an der
Zylinderwand 4 an. Hierdurch ergibt sich bei einem horizontalen Versatz x der Profilelemente
ein horizontaler Versatz der Spitzen 138b zueinander von y, der sich gemäß vorstehender
Formel berechnet.
[0104] Fig. 45 zeigt schematisch eine andere Ansicht einer konventionellen Schließkanalprofilierung
mit Zuhaltestift. Hier ist das Profil aus Fig. 44 vergrößert dargestellt. Bei der
dargestellten Ausführung ist der Schließkanal 9 vertikal angeordnet.
[0105] Fig. 46 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils
bei einem Schlüssel 12 ohne Hinterschnitt S. Das Profilelement 130, 138 ist etwa horizontal
ausgerichtet. Mit dessen Spitze 138b greift das Profilelement 130, 138 in die korrespondierende
Ausnehmung, die abschnittsweise komplementär zu der Spitze 138b ist, des Schlüsselprofils
ein.
[0106] Fig. 47 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils
bei einem Wendeschlüssel 12 ohne Hinterschnitt S. Hier ist die Ausrichtung des Profilelements
130, 138 vertikal. Ansonsten ist die Ausführungsform ähnlich zu der nach Fig. 46.
Der Profilstift 138 weist die Spitze 138b und den Hauptabschnitt 138a auf. An dem
der Spitze 138b gegenüberliegenden Ende weist der Profilstift 138 einen abgerundeten
Teil 138c auf.
[0107] Fig. 48 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils
bei einem Schlüssel 12 einschließlich Abfragen eines Hinterschnitts S. Hier ist im
Unterschied zu Fig. 46 die Ausrichtung quer zu einer Horizontalen erkennbar. Durch
die schräge Ausrichtung wird eine Art Hinterschnitt S erzeugt, der zu einem Hinterschnitt-Schlüsselprofil
korrespondiert.
[0108] Fig. 49 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils
12 bei einem Wendeschlüssel 12 einschließlich Abfragen eines Hinterschnitts S. Die
Ausführung entspricht im Wesentlichen der nach Fig. 48, außer dass die Ausführung
um 90° gedreht ausgeführt ist.
[0109] Fig. 50 zeigt schematisch in einer Seitenansicht ein Abtasten eines Schlüsselprofils
12 mittels zweier Profilelemente 130,138 einschließlich Abfragen eines Hinterschnitts
S. Ein Profilelement 130, 138 ist für einen Hinterschnitt ausgerichtet. Das andere
Profilelement 130, 138 ist für ein Profil ohne Hinterschnitt ausgerichtet. Fig. 22
macht somit deutlich, dass Hinterschnitt-Profile leicht kombinierbar mit hinterschnittfreien
Profilen bzw. Profilabschnitten sind.
[0110] Fig. 51 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht eine Ausführungsform eines Schließkerns
8 mit einem Schlüssel 12 in nicht eingestecktem Zustand, Der Schließkern 8 weist einen
Schließkanal oder Schlüsselkanal 9 auf, der sich parallel zu einer Mittelebene ME
etwa radial erstreckt und den Schließkern 8 in einer Richtung durchdringt, sodass
sich ein schlitzförmiger Schließkanal 9 ergibt. Der Schließkanal 9, genauer der Rohschließkanal,
ist somit etwa quaderförmig, ggf. mit fester Profilierung, ausgebildet, wobei auch
Ausführungsformen mit sich in radialer und/oder axialer Richtung verjüngender oder
variierender Kontur ergeben können. Der Schließkern 8 weist einen Frontbereich 110
und einen Basisteil 120 auf. Quer zu dem schlitzförmigen Schließkanal 9, hier etwa
senkrecht zu einer Mittelebene ME, sind Bohrungen für Zuhaltungselemente 10 (hier
nicht dargestellt) ausgebildet. Der Frontbereich 110, der koaxial zu dem Basisteil
120 angeordnet ist, ragt somit in radialer Richtung umfänglich über den Basisteil
120 hervor und dient so beispielsweise als Anschlag für das hier nicht dargestellte
Zylinder(-kern-)gehäuse 2 bzw. die Zylinderwand 4 (hier nicht dargestellt). In radiale
Erstreckungsrichtung des Schließkanals 9 sind einseitig radial in den Schließkanal
9 mündende radial verlaufende Profilelementaufnahmen 140 vorgesehen, die an einer
Seite den Basisteil 120 bis zum Schließkanal 9 durchdringen. Die radialen Ausnehmungen
sind in einer Richtung zu dem Schließkanal 9 geöffnet und zur Aufnahme von profilgebenden
Profilelementen 130 ausgebildet. Die radialen Ausnehmungen werden entsprechend als
Profilelementaufnahme 140 bezeichnet. Die Profilelementaufnahmen 140 sind beabstandet
zueinander angeordnet und somit entsprechend getrennt. Dabei sind die Profilelementaufnahmen
140 versetzt zueinander ausgebildet. Die Ausrichtung der Profilelementaufnahmen 140
ist gleich, das heißt über den Umfang senkrecht zu dem Schließkanal 9 ausgerichtet.
Durch den Versatz sind die radialen Längen der Profilelementaufnahmen 140 vom Schließkanal
9 bis zur Oberfläche des Basisteils 120 unterschiedlich lang ausgebildet. In axialer
Richtung des Basisteils 120, somit der Einsteckrichtung des Schlüssels 12, sind die
Profilelementaufnahmen 140 äquidistant beabstandet zueinander angeordnet. Die Profilelementaufnahmen
140 sind als Bohrungen 141 ausgebildet. In der Profilelementaufnahme 140 aufgenommene
Profilelemente 130 ragen zumindest teilweise in den Schließkanal 9. Genauer ist die
Länge der Profilelemente 130 derart ausgelegt, dass ein vorbestimmter Teil der Spitze
138b in den Schließkanal 9 als profilbildender Abschnitt ragt. Die Profilelemente
130 sind vorzugsweise zylindrisch ausgebildet, genauer als Profilstifte 138. Dabei
weisen die Profilelemente 130 einen zylindrischen Hauptabschnitte 138a mit hier konstantem
Durchmesser auf. Ein zylindrischer Abschnitt, genauer ein Ende oder eine Spitze 138b
des Profilstiftes 138 ist dabei so ausgebildet, dass dieser über die Profilelementaufnahme
140 in den Schließkanal 9 teilweise hineinragt und so dem Schließkanal 9 durch diesen
Überstand ein Profil gibt. Die Spitze 138b ist beliebig ausbildbar, weist aber bevorzugt
einen geringeren Durchmesser als der Hauptabschnitt 138a auf. Die Profilelemente 130
sind vorzugsweise drehbar in der Profilelementaufnahme 140 gelagert, sodass diese
bei einem Kontakt mit einem korrespondierenden, profilierten Schlüssel 12 mit der
Einsteckbewegung des Schlüssels 12 rotieren können. Vorzugsweise weisen die Profilelemente
130 eine reibungsvermindernde Schicht oder dergleichen auf, sodass diese noch leichtgängiger
drehbar in der Profilelementaufnahme 140 gelagert sind. Die Profilelemente 130 lassen
sich in die Profilelementaufnahme 140 auswechselbar und/oder werkzeuglos einsetzen.
Auf diese Weise lassen sich in einem Zylinderkern 8 verschiedene Profile für einen
Schließ- oder Schlüsselkanal 9 durch einsetzen unterschiedlicher Profilelemente 140
realisieren. Der Zylinderkern 8 ist vorzugsweise einteilig mit Ausnahme der Profilelemente
140 und der Zuhaltestifte 10 ausgebildet. Somit ist der Basisabschnitt 120 mit dem
Frontbereich 110 einteilig ausgebildet.
[0111] Die in die Profilelementaufnahme 140 eingesetzten Profilelemente 130 ragen teilweise
über die Profilelementaufnahme 140 in den Schließkanal 9 hinein und bilden so ein
variierbares oder veränderbares Profil für den Schließkanal 9 aus. Die Bohrungen für
die Profilelementaufnahme 140 sind in den Schließkanal 9 ragend ausgebildet. Die Länge
der Profilelemente 130 in deren Haupterstreckungsrichtung (axiale Richtung) entspricht
im Wesentlichen der Länge der Profilelementaufnahme 140 in dessen Haupterstreckungsrichtung
(axiale Richtung) mit Ausnahme des profilbildenden Teils, sodass die Profilelemente
130 bei eingestecktem Schlüssel in eine Richtung an der Zylinderwand 4 anliegen. Die
Profilelemente 130 bzw. die Profilstifte 138 ragen mit einem Ende, genauer der Spitze
138b oder einem profilbestimmenden oder formbildenden Teil der Spitze 138b in den
Schließkanal 9, analog zu den Zuhaltestiften 10, welche ebenfalls mit einem Endabschnitt
in den Schließkanal 9 ragen. Die Zuhaltestifte 10 ragen parallel zu den Profilelementen
130, zumindest sofern kein Schlüssel 12 in den Schlüsselkanal 9 eingeführt ist, in
den Schließkanal 9. Der Schließzylinder 1 mit dem Zylinderkern 8 und dem Schlüssel
12 sind Teil der Schließvorrichtung 100, die hier zur Verdeutlichung des Wirkprinzips
des Schließkerns 8 nur den Schließkern 8 und den Schlüssel 12 zeigt.
[0112] Fig. 52 zeigt schematisch in einer anderen Perspektivansicht den Zylinderkern 8 der
Ausführungsform nach Fig. 51 in Alleinstellung. Die Profilelementaufnahmen 140 weisen
einen Stufenbohrungsabschnitt 142 quer zu dem Schließkanal 9 auf. In einem Stufenbohrungsabschnitt
142 benachbart zu dem Schließkanl 9 bzw. mündend in den Schließkanal 9 ist die Spitze
138b bzw. das dünnere Ende des Profilstiftes 138 angeordnet. Mit der gegenüber dem
Stufenbohrungsabschnitt 142 axial längeren Spitze 138b ragen die Enden der jeweiligen
Profilstifte 138 zumindest teilweise in den Schließkanal 9 und bilden so eine seitliche
Begrenzung, somit ein Profil, für einen in den Schließkanal 9 zu steckenden Schlüssel
12. Aufgrund der zylindrischen Ausführung der Profilelemente 130 ist ein Widerstand
zwischen Schlüssel und Profilelementen 130 reduziert, zumal die Profilelemente 130
drehbar in den Profilelementaufnahmen 140 gelagert sind. Der Stufenbohrungsabschnitt
142 bildet gegenüber dem verbleibenden Teil der Bohrung 141 an dem Übergang eine Schulter
143 oder einen Absatz auf, an dem das Profilelement 130 im Übergang von Hauptabschnitt
138a zur Spitze 138b aufliegt. Das Profilelement 130 ist somit durch die Schulter
143 einerseits und die umgebende Zylinderwand 4 (hier nicht dargestellt) axial festgelegt.
Aufgrund der axialen Fixierung der Profilelemente 130 ist das Profil axial festgelegt.
Durch Austausch der Profilelemente 130 lassen sich spanlos verschiedenste durch einen
in den Schließkanal 9 einführbaren Schlüssel 12 nicht veränderbare Profile für den
Schließkanal 9 realisieren. Im Gegensatz zu der Lage der Zuhaltestifte 10 wird das
durch die Profilelemente 130 gebildete Profil durch einen eingeführten Schlüssel 12
in der Lage nicht verändert.
[0113] Fig. 53 zeigt schematisch in einer Perspektivansicht vergrößert einen Ausschnitt
einer Ausführungsform eines Schlüsselprofils mit Hinterschnitt S. In dem Schlüsselprofil
sind abschnittsweise Hinterschnitte S in dem Profil ausgebildet. Das hierzu korrespondierende
Profil wird durch die Profilelemente 130 in dem Schließkern komplementär abgebildet,
wie in Fig. 26 und 27 dargestellt.
[0114] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0115]
- 1
- Schließzylinder
- 2
- Zylindergehäuse
- 4
- Zylinderwand
- 5
- Stegabschnitt
- 8
- Zylinderkern, Schließkern
- 8a
- Durchbruch
- 9
- Schlüsselkanal, Schließkanal
- 9a
- fester Teil (Schließkanal)
- 9b
- variabler Teil (Schließkanal)
- 10
- Zuhaltungsstifte, Zuhaltestifte, Zuhaltungselemente, Gehäusestifte
- 12
- Schlüssel
- 12'
- Schlüsselschaft
- 13
- Profil(-abschnitt), Profil (Schlüssel)
- 13a
- Profil(-abschnitt)
- 13b
- Profil(-abschnitt)
- 13c
- Profil(-abschnitt)
- 13d
- Profil (-abschnitt)
- 14
- Profilabschnitt, Profil (Schlüsselkanal)
- 14a
- Profil(-abschnitt)
- 14b
- Profil (-abschnitt)
- 14c
- Profil(-abschnitt)
- 14d
- Profil(-abschnitt)
- 40
- Schließeinheit
- 41
- Schließnase
- 42
- Ausnehmung
- 43
- Klemmring
- 100
- Schließvorrichtung
- 110
- Frontbereich
- 120
- Basisteil
- 121
- Bohrungen (Zuhaltungsstifte)
- 122
- (abgeflachter) Bereich
- 130
- (variables oder variierbares) Profilelement
- 132
- Schulter
- 133
- Stegausbildung
- 136
- Abschnitt
- 136a
- Abschnitt
- 136b
- Abschnitt
- 137
- Profilrolle
- 138
- Profilstift
- 138a
- Hauptabschnitt
- 138b
- Spitze
- 138c
- abgerundeter Teil
- 140
- Profilelementaufnahme
- 141
- Aufnahmebohrungen
- 142
- Stufenbohrungsabschnitt
- 143
- Schulter
- 144
- Nutabschnitt
- 145
- Durchbruch
- F
- Frontseite
- ME
- Mittelebene
- H
- Versatz
- M
- Mittellinie
- N
- Mittellinie
- S
- Hinterschnitt
- x
- horizontaler Versatz
- y
- vertikaler Versatz
1. Schließkern (8) für einen Schließzylinder (1), umfassend einen ein Schließprofil aufweisenden
Schließkanal (9), wobei das seitlich den Schließkanal (9) zumindest teilweise begrenzende
Schließprofil durch profilgebende Profilelemente definiert ist, wobei
mindestens ein profilgebendes Profilelement fest, das heißt integriert, mit dem Schließkern
(8) ausgebildet ist und mindestens ein variables Profilelement (130) separat und/oder
lösbar zu dem Schließkanal (9) bzw. dem Schließkern (8) ausgebildet ist, sodass das
Schließprofil durch einen Austausch des mindestens einen separaten profilgebenden
variablen Profilelements (130) veränderbar, insbesondere spanfrei veränderbar ist,
wobei das mindestens eine variable Profilelement (130) als ein um eine Profilelementachse
rotationssymmetrischer Profilkörper ausgebildet ist.
2. Schließkern (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Schließkern (8) angrenzend an den Schließkanal (9) mindestens eine Profilelementaufnahme
(140) ausgebildet ist, wobei die Profilelementaufnahme (140) mindestens einen Durchbruch
zu dem Schließkanal (9) aufweist, sodass ein in der Profilelementaufnahme (140) aufgenommenes
profilgebendes variables Profilelement (130) zumindest teilweise in den Schließkanal
(9) ragt.
3. Schließkern (8) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließkern (8) mindestens eine Aufnahme, bevorzugt mehrere Aufnahmen für Zuhaltestifte
(10) aufweist und mindestens die Ausrichtung einer Aufnahme für die Zuhaltestifte
(10) und die Ausrichtung mindestens einer Profilelementaufnahme (140) und somit auch
des aufgenommenen variablen Profilelements (130) bzw. Zuhaltestiftes (10) quer und/oder
nicht-parallel zueinander ausgebildet sind, insbesondere senkrecht zueinander ausgebildet
sind.
4. Schließkern (8) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließkern (8) mindestens eine Aufnahme, bevorzugt mehrere Aufnahmen für Zuhaltestifte
(10) aufweist und mindestens die Ausrichtung einer Aufnahme für die Zuhaltestifte
(10) und die Ausrichtung mindestens einer Profilelementaufnahme (140) und somit auch
des aufgenommenen variablen Profilelements (130) bzw. Zuhaltestifts (10) parallel
zueinander ausgebildet sind.
5. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein profilgebendes variables Profilelement (130) als profiliertes variables
Profilelement (130) ausgebildet ist, welches über eine Erstreckungsrichtung zumindest
zwei unterschiedliche Ausmaße aufweist.
6. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere separate und/oder lösbare profilgebende variable Profilelemente (130) beabstandet
voneinander angeordnet sind.
7. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eines der separaten variablen Profilelemente (130) als Profilstift (138)
und/oder Profilrolle (137) ausgebildet ist, welcher mit einem Ende bzw. einer Flanke
zur Profilbildung in den Schließkanal (9) ragt.
8. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein variables Profilelemente (130) drehbar in der korrespondierenden Profilelementaufnahme
(140) angeordnet ist.
9. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein variables Profilelement (130) als Drehachse mit mindestens zwei voneinander
in Erstreckungsrichtung beabstandeten Radialvorsprüngen, insbesondere rotationssymmetrischen,
zylindrischen Radialvorsprüngen, ausgebildet ist.
10. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein variables Profilelement (130) eine Kontur und/oder einen Konturverlauf
aufweist, insbesondere eine Außenkontur oder einen Außenkonturverlauf, welche bzw.
welcher ausgewählt ist aus der Gruppe von Verläufen umfassend lineare Verläufe, Sägezahnkurvenverläufe,
V-Kurven-Verläufe, Kreiskurvenverläufe, mathematische Kurvenverläufe wie trigonometrische
Kurvenverläufe, Polynomkurvenverläufe, Exponentialkurvenverläufe, Hypekurvenverläufe,
Logarithmuskurvenverläufe, Hyperbelkurvenverläufe, Parabelkurvenverläufe, Potentialkurvenverläufe
und dergleichen.
11. Schließzylinder (1), umfassend einen in einer Bohrung eines Zylindergehäuses (2) aufgenommenen,
in diesem drehbaren Schließkern (8), dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist.
12. Schlüssel (12), umfassend einen Schlüsselschaft (12'), wobei der Schlüsselschaft (12')
mindestens ein Schaft-/Schlüsselprofil aufweist, welches zum Zusammenwirken mit einem
Schließprofil eines Schließkerns (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 10
und/oder eines Schließzylinders (1) nach Anspruch 11 ausgebildet, insbesondere welches
mindestens einen zu einem korrespondierenden Schließprofilabschnitt des Schließkanals
(9) komplementär Schlüsselprofilabschnitt aufweist.
13. Schließvorrichtung (100), umfassend mindestens einen Schlüssel (12), einen Schließkern
(8) und/oder einen Schließzylinder (1), dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 10 und/oder der Schließzylinder
(1) nach Anspruch 11 ausgebildet ist/sind und der Schlüssel (12) zu dem Schließzylinder
(1) und/oder dem Schließkern (8) korrespondiert und/oder diesem zugeordnet ist.
14. Zylinderschloss, umfassend mindestens einen Schließzylinder (1), dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließzylinder (1) nach Anspruch 11 ausgebildet ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Schließkerns (8), insbesondere eines Schließkerns
(8) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend den Schritt:
Profilieren eines einen Schließkanal (9) zumindest teilweise seitlich begrenzenden
Schließprofils durch Ausbilden von profilgebenden Profilelementen, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein profilgebendes variables Profilelement (130) austauschbar und/oder
separat hergestellt wird, sodass das Schließprofil durch einen Austausch des profilgebenden
variablen Profilelements (130) veränderbar, insbesondere spanfrei veränderbar ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schließprofil durch Einsetzen von profilgebenden variablen Profilelementen (130)
in korrespondierende Profilelementaufnahmen (140) des Schließkerns (9) profiliert
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schließkern (8) für einen Schließzylinder (1), umfassend einen ein Schließprofil aufweisenden
Schließkanal (9), wobei das seitlich den Schließkanal (9) zumindest teilweise begrenzende
Schließprofil durch profilgebende Profilelemente definiert ist, wobei mindestens ein
profilgebendes Profilelement fest, das heißt integriert, mit dem Schließkern (8) ausgebildet
ist und mindestens ein variables Profilelement (130) separat und/oder lösbar zu dem
Schließkanal (9) bzw. dem Schließkern (8) ausgebildet ist, sodass das Schließprofil
durch einen Austausch des mindestens einen separaten profilgebenden variablen Profilelements
(130) veränderbar, insbesondere spanfrei veränderbar ist, wobei das mindestens eine
variable Profilelement (130) als ein um eine Profilelementachse rotationssymmetrischer
Profilkörper ausgebildet ist, wobei in dem Schließkern (8) angrenzend an den Schließkanal
(9) mindestens eine Profilelementaufnahme (140) ausgebildet ist, wobei die Profilelementaufnahme
(140) mindestens einen Durchbruch zu dem Schließkanal (9) aufweist, sodass ein in
der Profilelementaufnahme (140) aufgenommenes profilgebendes variables Profilelement
(130) zumindest teilweise in den Schließkanal (9) ragt, wobei die Profilelementaufnahme
(140) als Stufenbohrung ausgeführt ist, wobei das jeweilige Profilelement (30) mit
einem Endabschnitt in einem korrespondierenden Abschnitt der Profilelementaufnahme
(140) gelagert ist, wobei mindestens eines der separaten variablen Profilelemente
(130) als Profilstift (138) und/oder Profilrolle (137) ausgebildet ist, welcher mit
einem Ende bzw. einer Flanke zur Profilbildung in den Schließkanal (9) ragt, wobei
in dem Stufenbohrungsabschnitt das Profilelement (130) vollumfänglich umgeben ist,
sodass in dem Bereich eine Lagerung realisiert ist.
2. Schließkern (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (130), eine Schulter (132) aufweist, mit der dieses an einem Absatz
der Stufenbohrung anliegt, sodass das Ende des Profilelements (130) und das Ende der
Stufenbohrung beabstandet voneinander sind und einen schmalen Zwischenraum bilden..
3. Schließkern (8) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern (8) mindestens eine Aufnahme, bevorzugt mehrere Aufnahmen für Zuhaltestifte
(10) aufweist und mindestens die Ausrichtung einer Aufnahme für die Zuhaltestifte
(10) und die Ausrichtung mindestens einer Profilelementaufnahme (140) und somit auch
des aufgenommenen variablen Profilelements (130) bzw. Zuhaltestiftes (10) quer und/oder
nicht-parallel zueinander ausgebildet sind, insbesondere senkrecht zueinander ausgebildet
sind.
4. Schließkern (8) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern (8) mindestens eine Aufnahme, bevorzugt mehrere Aufnahmen für Zuhaltestifte
(10) aufweist und mindestens die Ausrichtung einer Aufnahme für die Zuhaltestifte
(10) und die Ausrichtung mindestens einer Profilelementaufnahme (140) und somit auch
des aufgenommenen variablen Profilelements (130) bzw. Zuhaltestifts (10) parallel
zueinander ausgebildet sind.
5. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein profilgebendes variables Profilelement (130) als profiliertes variables
Profilelement (130) ausgebildet ist, welches über eine Erstreckungsrichtung zumindest
zwei unterschiedliche Ausmaße aufweist.
6. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere separate und/oder lösbare profilgebende variable Profilelemente (130) beabstandet
voneinander angeordnet sind.
7. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die variablen Profilelemente (130) und entsprechend die Profilelementaufnahmen (140)
lediglich auf einer Seite des Schließkanals (9), somit benachbart zu lediglich einer
Seitenwand des Schließkanals (9) angeordnet oder vorgesehen sind.
8. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein variables Profilelemente (130) drehbar in der korrespondierenden Profilelementaufnahme
(140) angeordnet ist.
9. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein variables Profilelement (130) als Drehachse mit mindestens zwei voneinander
in Erstreckungsrichtung beabstandeten Radialvorsprüngen, insbesondere rotationssymmetrischen,
zylindrischen Radialvorsprüngen, ausgebildet ist.
10. Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein variables Profilelement (130) eine Kontur und/oder einen Konturverlauf
aufweist, insbesondere eine Außenkontur oder einen Außenkonturverlauf, welche bzw.
welcher ausgewählt ist aus der Gruppe von Verläufen umfassend lineare Verläufe, Sägezahnkurvenverläufe,
V-Kurven-Verläufe, Kreiskurvenverläufe, mathematische Kurvenverläufe wie trigonometrische
Kurvenverläufe, Polynomkurvenverläufe, Exponentialkurvenverläufe, Hypekurvenverläufe,
Logarithmuskurvenverläufe, Hyperbelkurvenverläufe, Parabelkurvenverläufe, Potentialkurvenverläufe
und dergleichen.
11. Schließzylinder (1), umfassend einen in einer Bohrung eines Zylindergehäuses (2) aufgenommenen,
in diesem drehbaren Schließkern (8), dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist.
12. Schlüssel (12), umfassend einen Schlüsselschaft (12'), wobei der Schlüsselschaft (12')
mindestens ein Schaft-/Schlüsselprofil aufweist, welches zum Zusammenwirken mit einem
Schließprofil eines Schließkerns (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 10
und/oder eines Schließzylinders (1) nach Anspruch 11 ausgebildet, welches mindestens
einen zu einem korrespondierenden Schließprofilabschnitt des Schließkanals (9) komplementär
Schlüsselprofilabschnitt aufweist.
13. Schließvorrichtung (100), umfassend mindestens einen Schlüssel (12) und einen Schließkern
(8) und/oder einen Schließzylinder (1), dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern (8) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 10 und/oder der Schließzylinder
(1) nach Anspruch 11 ausgebildet ist/sind und der Schlüssel (12) zu dem Schließzylinder
(1) und/oder dem Schließkern (8) korrespondiert und/oder diesem zugeordnet ist.
14. Zylinderschloss, umfassend mindestens einen Schließzylinder (1), dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließzylinder (1) nach Anspruch 11 ausgebildet ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Schließkerns (8) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
umfassend den Schritt:
Profilieren eines einen Schließkanal (9) zumindest teilweise seitlich begrenzenden
Schließprofils durch Ausbilden von profilgebenden Profilelementen, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein profilgebendes variables Profilelement (130) austauschbar und/oder
separat hergestellt wird, sodass das Schließprofil durch einen Austausch des profilgebenden
variablen Profilelements (130) veränderbar, insbesondere spanfrei veränderbar ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schließprofil durch Einsetzen von profilgebenden variablen Profilelementen (130)
in korrespondierende Profilelementaufnahmen (140) des Schließkerns (9) profiliert
wird.