TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fingerschutz-Vorrichtung für eine Flügeltür.
STAND DER TECHNIK
[0002] Türen bergen, insbesondere für Kleinkinder, eine erhöhte Unfallgefahr. Es kommt immer
wieder vor, dass Finger zwischen schwenkbarem Türflügel und Türrahmen eingeklemmt
werden. Die dabei auf die eingeklemmten Finger wirkenden Kräfte sind gross, entsprechend
kann die daraus resultierende Verletzung gravierend sein.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind deshalb Vorrichtungen bekannt, welche einen Schutz
vor unbeabsichtigtem Einklemmen der Finger bieten sollen. In einer Lösungsvariante
wird der Spalt zwischen der gegenbandseitigen Nebenschliesskante des schwenkbaren
Türflügels und dem Türrahmen mit einem textilen Schutzrollo überdeckt, welcher einerseits
am Türrahmen und andererseits am schwenkbaren Türflügel befestigt ist.
[0004] Derartige Fingerschutzvorrichtungen mit Rollos zeigen beispielsweise
GB 2 164 690,
DE 20 2008 016 094 U sowie
DE 37 16 654. Es wurde bereits im Stand der Technik erkannt, dass eine zumindest einseitige schnelle
Lösbarkeit des Fingerschutzrollos wünschenswert ist. Dies kann beispielsweise hilfreich
sein, wenn eine Tür ausgehängt werden muss. Das Lösen und Einhängen des Rollos benötigt
jedoch Zeit und insbesondere das Einhängen ist für Personen, welche diesbezüglich
wenig Übung aufweisen, zeitaufwändig. Es ist für sie teilweise schwierig, das Rollo
wieder ohne Faltenwurf zu befestigen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine möglichst praxistaugliche Fingerschutzvorrichtung
zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe löst eine Fingerschutzvorrichtung und ein Fingerschutzrollo mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0007] Die erfindungsgemässe Fingerschutzvorrichtung für eine Flügeltür weist eine Schutzabdeckung
zur Überdeckung eines Spalts zwischen einem Türrahmen und einem schwenkbaren Türflügel
auf. Die Schutzabdeckung weist eine Rückseite auf, welche im bestimmungsgemässen Gebrauch
der Fingerschutzvorrichtung dem Türflügel und dem Türrahmen zugewandt ist. Erfindungsgemäss
weist die Fingerschutzvorrichtung ein Fenster auf, welches einen Zugang auf die Rückseite
der Schutzabdeckung ermöglicht.
[0008] Vorzugsweise bildet das Fenster eine Öffnung oder eine Ausnehmung in der Schutzabdeckung.
Es kann aber auch in einem anderen Teil der Fingerschutzvorrichtung angeordnet sein,
solange es einen Zugang auf die Rückseite der Schutzabdeckung ermöglicht.
[0009] In einer einfachen Ausführungsform ist das Fenster offen ausgebildet und ermöglicht
somit einen permanenten Zugang. Vorzugsweise ist es jedoch schliessbar ausgebildet,
so dass es im Normalfall keinen Zugang bietet, sondern zuerst geöffnet werden muss.
[0010] Vorzugsweise ist das Fenster mit einer Kindersicherung versehen, so dass insbesondere
Kleinkinder das Fenster nicht öffnen können. Diese Kindersicherung ist beispielsweise
ein entsprechender Schnapp- oder Einrastmechanismus, wie er beispielsweise für Dosendeckel
oder Flaschenverschlüsse bekannt ist. In anderen Ausführungsformen ist sie durch eine
oder mehrere Schrauben gebildet.
[0011] Dank der erfindungsgemässen Fingerschutzvorrichtung lässt sich auf einfache Art und
Weise zu einem spezifischen Bereich hinter der Schutzabdeckung ein Zugang schaffen,
ohne dass das die übrige Schutzabdeckung gelöst werden muss.
[0012] Dies ist insbesondere bei schwenkbaren Türflügeln, welche Teil einer Schiebetür-
oder Schiebetoranordnung bilden, vorteilhaft. Soll beispielsweise der schwenkbare
Türflügel innerhalb des Schiebetors fixiert werden, z.B. indem ein Riegelbolzen von
Hand abgesenkt wird, so kann das Fenster in der Schutzabdeckung geöffnet, der Riegel
abgesenkt und das Fenster wieder geschlossen werden.
[0013] Auch einfache Flügeltüren, welche in einem ortsfesten Türrahmen schwenkbar gehalten
sind, können mit einer derartigen Fingerschutzvorrichtung mit Fenster versehen sein.
Grund hierfür ist beispielsweise, dass ein einfacher und schneller Zugang zu einem
Personenzähler, zu einem Sensor einer Sicherheits- oder Zugangsanlage oder zu einer
anderen Art Sensor ermöglicht werden soll.
[0014] Die erfindungsgemässe Fingerschutzvorrichtung ist somit nicht auf Schiebetür- oder
Schiebetoranordnungen beschränkt, sondern sie lässt sich auch in anderen Konstruktionen,
welche schwenkbare Flügeltüren aufweisen, einsetzen.
[0015] Je nach Position und Grösse des Fensters kann es einen Zugang zum Türrahmen oder
zum Türflügel oder zu beiden gleichzeitig ermöglichen.
[0016] Der Begriff "Türrahmen" bezeichnet in diesem Text und in den Patentansprüchen ortsfeste
Türrahmen sowie ortsfeste Wände, welche als Türrahmen ausgebildet sind, und auch Schiebetüren,
Schiebetore, Faltwände und verschiebbare Wände, in welche schwenkbare Türflügel eingelassen
sind. Auch andere ähnliche Bauteile sind davon umfasst.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Schutzabdeckung einen Teilbereich
auf, welcher einen Fensterflügel bildet, dank dessen das Fenster geöffnet und wieder
geschlossen werden kann. Der Fensterflügel ist beweglich angeordnet. Er ist je nach
Ausführungsform beispielsweise verschiebbar oder schwenkbar. Die Fensteranordnung
in der Fingerschutzvorrichtung lässt sich einfach und kostengünstig ausbilden und
ebenso einfach öffnen und schliessen, wenn das Fenster mittels einer Klappe geöffnet
werden kann und mittels dieser verschliessbar ist.
[0018] Vorzugsweise weist die Fingerschutzvorrichtung eine Vorderseite auf, welche der Rückseite
gegenüberliegt, wobei sich der Fensterflügel von dieser Vorderseite her öffnen lässt.
Vorzugsweise bildet der Fensterflügel im geschlossenen Zustand des Fensters einen
Teil dieser Vorderseite. Vorzugsweise fluchtet die Oberfläche des Fensterflügels mit
dieser Vorderseite oder steht ihr zumindest nicht massgeblich vor. Vorzugsweise ist
der Fensterflügel Teil der Schutzabdeckung, wobei er in bevorzugten Ausführungsformen
aus demselben Material gebildet ist wie die restliche Schutzabdeckung.
[0019] Vorzugsweise ist die Schutzabdeckung eine flächige Bahn mit einem ersten Bahnende
zur Befestigung am Türrahmen und mit einem zweiten Bahnende zur Befestigung am Türflügel.
[0020] Das Fenster kann sich an einer vom Hersteller beliebig gewählten und dem Verwendungszweck
angepassten Stelle in der Schutzabdeckung befinden. In bevorzugten Ausführungsformen
erstreckt sich das Fenster jedoch bis zum ersten oder zum zweiten Bahnende, wobei
der Fensterflügel ein freies Flügelende aufweist, welches am Türrahmen oder am Türflügel
befestigbar und entsprechend ausgebildet ist, wobei das freie Flügelende unabhängig
vom zugehörigen ersten oder zweiten Bahnende der Bahn am Türrahmen oder am Türflügel
befestigbar ist.
[0021] Vorzugsweise weist die Fingerschutzvorrichtung einen türrahmenseitig oder türflügelseitig
anzubringenden ersten Befestigungsstreifen auf und vorzugsweise ist das freie Flügelende
mit einem zweiten Befestigungsstreifen versehen, welcher form- und/oder kraftschlüssig
mit dem ersten Befestigungsstreifen lösbar verbindbar ist. Auf diese Weise lässt sich
der Fensterflügel unabhängig von der Schutzabdeckung lösen und wieder festmachen und
trotzdem bildet er bei geschlossenem Fenster eine Einheit mit der restlichen Schutzabdeckung
und beeinträchtigt somit die optische Erscheinung der gesamten Fingerschutzvorrichtung
nicht.
[0022] Vorzugsweise ist der erste Befestigungsstreifen Teil eines ersten Befestigungsmittels,
welches ausgebildet ist, um die Bahn über ihre gesamte, bei bestimmungsgemässen Gebrauch
vertikale Länge am Türflügel oder Türrahmen zu befestigen. Auch dies ermöglicht ein
einheitliches Bild der Fingerschutzvorrichtung trotz Fenster.
[0023] Die Schutzabdeckung kann beliebig geformt sein. Es lassen sich insbesondere die im
Stand der Technik bekannten flächigen Bahnen verwenden wie Rollobahnen, textile Abdeckungen
oder Abdeckungen aus steifen oder halbsteifen Kunststoffmaterialien, welche plan,
bogenförmig, schuppenförmig oder als Faltbalg ausgebildet sind.
[0024] In bevorzugten Ausführungsformen weist die Fingerschutzvorrichtung ein selbstaufwickelndes
Rollo auf, wobei das Rollo ein Gehäuse zur Befestigung des Rollos am Türrahmen oder
Türflügel und die flächige Bahn, welche im Gehäuse aufwickelbar ist, umfasst und wobei
die Fingerschutzvorrichtung ein erstes Befestigungsmittel zur Befestigung des Rollos
am Türflügel oder am Türrahmen aufweist, um die Bahn zwischen dem Gehäuse und dem
ersten Befestigungsmittel zu spannen. Derartige Rollos haben sich im Stand der Technik
bewährt. Sie lassen sich einfach montieren und demontieren.
[0025] Vorzugsweise weist die Bahn, insbesondere die Rollobahn, an ihrem freien Bahnende
eine Endleiste auf, welche in einem zweiten Befestigungsmittel gehalten ist, wobei
das zweite Befestigungsmittel mit dem ersten Befestigungsmittel form- und/oder kraftschlüssig
verbindbar ist, um die Bahn zwischen dem Gehäuse und dem ersten Befestigungsmittel
zu spannen. Dies erleichtert die Montage und Demontage der gesamten Vorrichtung.
[0026] In bevorzugten Ausführungsformen weist der erste Befestigungsstreifen denselben Querschnitt
wie das erste Befestigungsmittel und der zweite Befestigungsstreifen denselben Querschnitt
wie der restliche Teil des zweiten Befestigungsmittels auf. Dies optimiert das Erscheinungsbild.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Befestigungsmittel eine Einhängeeinheit,
welche in das erste Befestigungsmittel einhängbar ist, um die Bahn zu spannen. Vorzugsweise
ist das zweite Befestigungsmittel eine hakenförmig gebogene Einhängeleiste, welche
sich in ihrer Länge annähernd über die gesamte Breite der Bahn erstreckt.
[0028] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Befestigungsmittel ein
Clip, welcher in das erste Befestigungsmittel einrastbar ist, um die Bahn zu spannen.
[0029] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0030] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Schiebetors mit integrierter Flügeltür mit einer
erfindungsgemässen Fingerschutzvorrichtung;
- Figur 2
- eine Flügeltür mit Türrahmen und der erfindungsgemässen Fingerschutzvorrichtung;
- Figur 3
- einen Querschnitt durch einen Teil einer Tür mit geöffnetem Türflügel und noch nicht
eingehängter Rollobahn der Fingerschutzvorrichtung;
- Figur 4
- die Tür gemäss Figur 3 mit eingehängter Rollobahn;
- Figur 5
- eine Ansicht eines Teils einer Tür mit einer teilweisen Explosionsdarstellung der
erfindungsgemässen Fingerschutzvorrichtung;
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht von oben eines Teils der Tür gemäss Figur 5 mit teilweise
montierter Fingerschutzvorrichtung;
- Figur 7
- eine erste perspektivische Ansicht eines Teils der Tür gemäss Figur 2 mit geschlossenem
erfindungsgemässen Fenster;
- Figur 8
- eine zweite perspektivische Ansicht eines Teils der Tür gemäss Figur 2 mit geschlossenem
erfindungsgemässen Fenster;
- Figur 9
- die perspektivische Ansicht gemäss Figur 7 mit geöffnetem Fenster;
- Figur 10
- die perspektivische Ansicht gemäss Figur 8 mit geöffnetem Fenster und
- Figur 11
- einen Querschnitt der Tür gemäss Figur 2 mit eingehängter Fingerschutzvorrichtung
und geöffnetem Fenster.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0031] Figur 1 zeigt ein Schiebetor oder eine Schiebetür T, welche eine Öffnung in einer
Wand W verschliesst. In der Schiebetür T ist ein schwenkbarer Türflügel F angeordnet,
so dass der Rahmen der zugehörigen Öffnung einen Türrahmen R bildet. Die Nebenschliesskante
des Türflügels F, vorzugsweise die Bandgegenseite, ist von einer Fingerschutzvorrichtung
S überdeckt, um ein Einklemmen von Händen oder Fingern zu vermeiden. Die Fingerschutzvorrichtung
S verfügt über ein Fenster 6, welches einen Zugang zu einem Bereich hinter der Fingerschutzvorrichtung
S ermöglicht.
[0032] Figur 2 zeigt eine ähnliche Vorrichtung, wobei der Rahmen R in einer stationären
Wand eingelassen ist. In dieser Figur ist besser erkennbar, dass die Fingerschutzvorrichtung
S eine Schutzabdeckung, hier in Form einer Bahn 1, aufweist, welche am Türrahmen R
und am Türflügel F befestigt ist und so den Spalt der Nebenschliesskante zwischen
Türrahmen R und Türflügel F überdeckt.
[0033] Die Fingerschutzvorrichtung S erstreckt sich vorzugsweise annähernd über die gesamte
Höhe des Türflügels F.
[0034] Es lassen sich verschiedene Arten von Fingerschutzvorrichtungen mit Schutzabdeckungen
verwenden. Vorzugsweise weist die Vorrichtung jedoch ein Rollo auf. Eine Vorrichtung,
welche sich bereits auf dem Markt bewährt hat, ist in den Figuren 3 bis 6 dargestellt.
[0035] Diese Fingerschutzvorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem Rollo. In einem Rollogehäuse
2 ist eine Welle 10 angeordnet. Auf der Welle 10 ist die Rollobahn 1 aufgewickelt.
Die Bahn 1 besteht vorzugsweise aus einem textilen Material. Die Welle 10 ist federbelastet,
sodass ein automatischer Rückzug eines abgewickelten Teils der Bahn 1 erfolgt.
[0036] Das freie Ende der Bahn 1 ist mit einer Endleiste 11 verstärkt. Dies kann durch Verdickung
der Bahn 1 selber erfolgen oder mittels eines eingenähten oder anderweitig eingebrachten
Keders. In bevorzugten Ausführungsformen ist das freie Ende zusätzlich oder alternativ
mit einer Metall- oder Kunststoffleiste verbunden. Diese Endleiste 11 ist in einer
Einhängeleiste 3 gehalten, welche hackenförmig ausgebildet ist.
[0037] Das Gehäuse 2 des Rollos ist vorzugsweise am Türrahmen R befestigt. In den hier dargestellten
Figuren 3 bis 6 ist es jedoch am Türflügel befestigt. Am Gegenstück der Tür, hier
also am Türrahmen R, ist als erstes Befestigungsmittel eine Befestigungsleiste 4 angeschraubt.
Die Einhängeleiste 3 bildet ein zweites Befestigungsmittel, welches in das erste Befestigungsmittel
eingehängt werden kann. Dies ist in den Figuren 3 und 4 gut erkennbar. Dank der Rückstellkraft
des Rollos ist die Bahn 1 im eingehängten Zustand in jeglicher Stellung des Türflügels
F gespannt. Sie überdeckt jeweils den Spalt zwischen Türrahmen R und Türflügel F.
Die Bahn 1 schützt somit auf der dem Band B gegenüber liegenden Seite vor Unfällen,
z.B. verhindert sie ein Einklemmen von Händen oder Fingern im Spalt.
[0038] In den Figuren 5 und 6 sind einzelne Elemente der Fingerschutzvorrichtung S in Explosionsdarstellung
gezeigt, so dass auch die Art der Montage gut erkennbar ist.
[0039] Das Gehäuse 2 weist einen Grundkörper 20 auf, in welchem die Welle 10 und die aufgewickelte
Bahn 1 gehalten sind. Die Basisplatte des Grundkörpers 20, mit welcher das Gehäuse
2 am Türflügel F anliegt, verlängert sich vorzugsweise in einen Vorsprung 21. Dieser
Vorsprung 21 ist durch eine Leiste gebildet, welche sich vorzugsweise über die gesamte
Länge des Grundkörpers 20 erstreckt. Dieser Vorsprung 21 lässt sich mit mindestens
einer ersten Schraube 22 am Türflügel befestigen. Vorzugsweise sind mehrere erste
Schrauben 22 vorhanden. Dadurch ist das Gehäuse 2 am Türflügel F fixiert. Weitere
Befestigungen, z.B. auf der dem Vorsprung 21 gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers
20, sind nicht notwendig. Je nach Form und Grösse des Gehäuses 2 können jedoch noch
weitere Befestigungen vorhanden sein.
[0040] Auf der gegenüberliegenden Seite der Fingerschutzvorrichtung S, das heisst am Türrahmen
R, ist das erste Befestigungsmittel, hier die Befestigungsleiste 4, befestigt. Diese
Befestigungsleiste 4 erstreckt sich vorzugsweise ebenfalls annähernd über die gesamte
Länge des Türrahmens R. Sie ist insbesondere vorzugsweise gleich lang ausgebildet
wie das Gehäuse 2.
[0041] Die Bahn 1 ist mit der Endleiste 11 in der Einhängeleiste 3 gehalten. Hierfür weist
die Einhängeleiste 3 einen Grundkörper 30 auf, welcher einen im Wesentlichen u-förmigen
Querschnitt besitzt. Ein erster Schenkel 32 des u-förmigen Grundkörpers 30 bildet
einen Einhängehaken. Ein zweiter, länger ausgebildeter Schenkel weist an seinem freien
Ende eine Nut 31 auf. Diese ist als Halterung ausgebildet. Die Öffnung der Nut 31
befindet sich auf der dem einhängten Haken 32 gegenüberliegenden Seite des zweiten
Schenkels und ist nach aussen gerichtet. Die Nut 31 erstreckt sich vorzugsweise über
die gesamte Länge der Einhängeleiste 3. Die Einhängeleiste 3 ist vorzugsweise gleich
lang ausgebildet wie die Befestigungsleiste 4 und wie das Gehäuse 2. Wenigstens sind
die Einhängeleiste 3 und die Nut 31 gleich lang ausgebildet wie die Bahn 1.
[0042] Die Endleiste 11 ist in die Nut 31 eingeführt. Sie ist schwenkbar darin gehalten.
[0043] Die Befestigungsleiste 4 weist eine Anschlagsplatte 40 auf. An einer Längsseite der
Anschlagsplatte 40 geht sie einstückig in eine Einhängeplatte 42 über. Die Einhängeplatte
42 ist dünner ausgebildet als die Anschlagsplatte 40. Die Einhängeplatte 42 weist
einen vom Türrahmen R senkrecht weg gerichteten Vorsprung bzw. eine Nase auf. Auf
der gegenüberliegenden Seite der Einhängeplatte 42 geht die Anschlagsplatte 40 einstückig
in eine Befestigungsplatte 43 über. Die Befestigungsplatte 43 ist vorzugsweise dünner
ausgebildet als die Anschlagsplatte 40. Sie weist vorzugsweise mindestens ein Langloch
46, vorzugsweise mehrere Langlöcher 46, auf. Die Langlöcher 46 erstrecken sich in
Richtung quer zur Längsrichtung der Befestigungsleiste 4, also in horizontaler Richtung
bei montierter Fingerschutzvorrichtung S.
[0044] Die Befestigungsleiste 4 ist mittels mindestens einer dritten Schraube 5 am Türrahmen
R festgeschraubt. Die Langlöcher 46 ermöglichen dabei ein horizontales Verschieben
der Befestigungsleiste 4, ohne dass neue Löcher gebohrt werden müssen.
[0045] Die Anschlagsplatte 40 liegt mit ihrer Rückseite flächig am Türrahmen R an. Ein Montageklebeband
45, welches vorzugsweise hinter der Befestigungsplatte 43 angeordnet ist, erleichtert
die Montage. Das Montageklebeband 45 kann sich, aber muss sich nicht über die gesamte
Läge der Befestigungsleiste 4 erstrecken. Die Einhängeplatte 42 bildet im montierten
Zustand der Befestigungsleiste 4 einen Hintergriff. In diesen Hintergriff greift der
Einhängehaken 32 der Einhängeleiste 3 ein, wobei die Einhängeleiste 3 in unterschiedlichen
Höhen einhängbar und der Winkel der Rollobahn 1 somit einfach variierbar ist. Dadurch
lässt sich verhindern, dass die Rollobahn 1 im Gebrauch Falten wirft.
[0046] Im eingehängten Zustand liegt die vordere plane Fläche der Anschlagsplatte 40 an
der Innenseite des zweiten Schenkels der Einhängeleiste 3 an. Die Nase liegt ebenfalls
an dieser Innenseite an, sodass ein Wackeln verhindert ist.
[0047] Die eingehängte Einhängeleiste 3 kann bereits formschlüssig auch in vertikaler Richtung
halten. Vorzugsweise ist sie jedoch in der Vertikalen noch nicht fixiert. Sie lässt
sich jedoch vorzugsweise mittels einer oder mehreren zweiten Schrauben 33 in ihrer
vertikalen Position fixieren. Die mindestens eine zweite Schraube 33 ist vorzugsweise
eine Madenschraube, welche durch den zweiten Schenkel der Befestigungsleiste 3 hindurch
auf die Einhängeplatte 42 gepresst wird. Dies ist beispielsweise in den Figuren 5
und 8 gut erkennbar.
[0048] Die Bahn 1 lässt sich einfach aushängen, indem diese zweite Schraube 33 leicht gelöst
wird.
[0049] Wie in Figur 4 gut erkennbar ist, überdeckt die Bahn 1 im eingehängten Zustand den
Vorsprung 21 mit der ersten Schraube 22 wie auch die Befestigungsplatte 43 mit der
dritten Schraube 5. Da sich die Bahn 1 ohne Lösen der zweiten Schraube 33 nicht so
einfach aushängen lässt, sind die Befestigungsschrauben 22 und 5 gut vor Manipulation
geschützt.
[0050] Ist die Bahn 1 ausgehängt, so sind diese Schrauben 22, 5 jedoch gut zugänglich und
ein Nachjustieren der Fingerschutzvorrichtung im bereits montierten Zustand kann auf
einfache Art und Weise erfolgen.
[0051] Erfindungsgemäss ist in der Schutzabdeckung, hier in der Rollobahn 1, mindestens
ein Fenster 6 vorhanden. In den Figuren 7 und 8 ist dieses Fenster 6 im unteren Bereich
der Fingerschutzvorrichtung S angeordnet. Wie in Figur 10 erkennbar ist, gibt es im
geöffneten Zustand ein Aktivierungselement 7, hier einen Schieber eines Kantriegels,
frei. Das Fenster 6 lässt sich je nach Anwendungsbereich auch auf einer anderen Höhe
vorsehen. Z.B. kann es den Zugang zu einem im Türflügel F oder Türrahmen R angeordneten
Sensor freigeben.
[0052] Wie in den Figuren 7 und 8 gut erkennbar ist, weist die Rollobahn 1 einen Ausschnitt
12 auf, in welchem sich das Fenster 6 befindet. Es erstreckt sich in diesem Beispiel
bis zum freien Ende der Rollobahn 1. Je nach Ausführungsform endet es jedoch beabstandet
zu diesem Ende. Vorzugsweise fluchtet es mit der restlichen Rollobahn 1 oder steht
diesem nur leicht vor. Vorzugsweise ist es aus demselben Material gefertigt wie die
restliche Rollobahn 1.
[0053] In den Figuren 9 und 10 ist erkennbar, dass das Fenster einen Fensterflügel 60, hier
in Form einer Klappe, aufweist. Dieser lässt sich von der Vorderseite der Rollobahn
1, d.h. von der nach aussen gerichteten Seite, her öffnen.
[0054] Der Fensterflügel 60 ist durch ein ausgeschnittenes Klappenteil 62 der Rollobahn
1 selber und einem damit verbundenen Überlappungsteil 63 gebildet. Der Überlappungsteil
63 besteht vorzugsweise aus einem Stück Stoff, welches eine grössere Grundfläche aufweist
als der Klappenteil 62 und welches auf diesen sowie auf die Rollobahn 1 so aufgeklebt
ist, dass der Überlappungsteil 63 bei geschlossenem Fenster auf dem umliegenden Material
der Rollobahn 1 aufliegt.
[0055] Da sich das Fenster 6 bis zum freien Ende der Rollobahn 1 hin erstreckt, ist die
Einhängeleiste 3 in diesem Bereich unterbrochen. Die Befestigungsleiste 4 erstreckt
sich jedoch vorzugsweise auch über diesen Bereich. In einer anderen Ausführungsform
ist jedoch anstelle der Befestigungsleiste 4 ein anders geformter erster Befestigungsstreifen
vorhanden.
[0056] Der Fensterflügel 60 weist vorzugsweise ein freies Flügelende auf, welches mit einem
zweiten Befestigungsstreifen versehen ist, welcher form- und/oder kraftschlüssig mit
dem ersten Befestigungsstreifen verbindbar ist, damit das Fenster in der geschlossenen
Stellung fixiert gehalten ist. Damit diese Verbindung nicht ungewollt geöffnet wird,
kann sie mit einer Kinderschutzsicherung versehen sein.
[0057] In diesem Beispiel ist der zweite Befestigungsstreifen gleich geformt wie die Einhängeleiste
3 der übrigen Rollobahn 1 und er bildet somit einen Einhängestreifen 61. Er erstreckt
sich vorzugsweise annähernd über die gesamte vertikale Höhe des Klappenteils 62, so
dass er im eingehängten Zustand die Lücke in der Einhängeleiste 3 annähernd schliesst.
Der Überlappungsteil 63 ist vorzugsweise zusätzlich mit einer Versteifung, beispielsweise
ebenfalls in Form einer sich über seine gesamte vertikale Höhe erstreckenden Leiste
oder eines Keders versehen. Diese Leiste liegt im geschlossenen Zustand vorzugsweise
auf der Befestigungsleiste 4 auf oder befindet sich beabstandet zu dieser.
[0058] In Figur 11 ist gut erkennbar, wie sich der Fensterflügel 60 bei eingehängter Rollobahn
1 durch Lösen des Einhängestreifens 61 aushängen lässt, um somit das Fenster zu öffnen.
Im eingehängten Zustand lässt sich auch der Einhängestreifen 61 mittels einer oder
mehreren Schrauben, vorzugsweise Madenschrauben, auf der Befestigungsleiste 4 fixieren.
Diese Schrauben bilden in diesem Beispiel die oben erwähnte Kindersicherung 64. Diese
ist in Form einer einzigen Schraube in Figur 9 erkennbar.
[0059] Andere Arten der Befestigung der Rollobahn sind möglich. Beispielsweise kann das
freie Ende der Rollobahn 1 und/oder das freie Ende des Fensterflügels 60 mittels einer
Clipverbindung form- und kraftschlüssig im ersten Befestigungsmittel fixiert gehalten
sein. Zusätzliche Arretierungsschrauben wie die oben erwähnten Madenschrauben erübrigen
sich in diesem Fall oder können zusätzlich verwendet werden.
[0060] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht somit einen einfachen Zugang zu einem
Teilbereich der Nebenschliesskante, auch wenn sich die Fingerschutzvorrichtung in
schützender Gebrauchslage befindet.
Bezugszeichenliste
1 |
Bahn |
45 |
Montageklebeband |
10 |
Welle |
46 |
Langloch |
11 |
Endleiste |
|
|
12 |
Ausschnitt |
5 |
dritte Schraube |
|
|
|
|
2 |
Gehäuse |
6 |
Fenster |
20 |
Grundkörper |
60 |
Fensterflügel |
21 |
Vorsprung |
61 |
Einhängestreifen |
22 |
erste Schraube |
62 |
Klappenteil |
|
|
63 |
Überlappungsteil |
3 |
Einhängeleiste |
64 |
Kindersicherung |
30 |
Grundkörper |
|
|
31 |
Nut |
7 |
Aktivierungselement |
32 |
Einhängehaken |
|
|
33 |
zweite Schraube |
B |
Band |
|
|
F |
Türflügel |
4 |
Befestigungsleiste |
R |
Türrahmen |
40 |
Anschlagsplatte |
S |
Fingerschutzvorrichtung |
42 |
Einhängeplatte |
T |
Schiebetür |
43 |
Befestigungsplatte |
W |
Gebäudewand |
1. Fingerschutzvorrichtung (S) für eine Flügeltür, wobei die Fingerschutzvorrichtung
eine Schutzabdeckung (1) aufweist zur Überdeckung eines Spalts zwischen einem Türrahmen
(R) und einem schwenkbaren Türflügel (F), wobei die Schutzabdeckung (1) eine Rückseite
aufweist, welche im bestimmungsgemässen Gebrauch der Fingerschutzvorrichtung dem Türflügel
(F) und dem Türrahmen (R) zugewandt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerschutzvorrichtung ein Fenster (6) aufweist, welches im bestimmungsgemässen
Gebrauch der Fingerschutzvorrichtung einen Zugang auf die Rückseite der Schutzabdeckung
(1) ermöglicht.
2. Fingerschutzvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Fenster (6) eine Öffnung oder eine
Ausnehmung in der Schutzabdeckung (1) bildet.
3. Fingerschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Fenster (6) im
bestimmungsgemässen Gebrauch der Fingerschutzvorrichtung schliessbar ist.
4. Fingerschutzvorrichtung nach Anspruch 3, wobei das Fenster (6) mit einer Kindersicherung
(64) versehen ist.
5. Fingerschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Schutzabdeckung
(1) einen Teilbereich aufweist, welches einen Fensterflügel (60) bildet.
6. Fingerschutzvorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Fingerschutzvorrichtung eine Vorderseite
aufweist, welche der Rückseite der Schutzabdeckung (1) gegenüberliegt, wobei sich
der Fensterflügel (60) von dieser Vorderseite her öffnen lässt.
7. Fingerschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei der Fensterflügel
(60) eine Klappe ist.
8. Fingerschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Schutzabdeckung
eine flächige Bahn (1) ist mit einem ersten Bahnende zur Befestigung am Türrahmen
(R) und mit einem zweiten Bahnende zur Befestigung am Türflügel (F).
9. Fingerschutzvorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 8, wobei sich der Fensterflügel
(60) bis zum ersten Bahnende oder bis zum zweiten Bahnende erstreckt, wobei der Fensterflügel
(60) ein freies Flügelende aufweist, welches am Türrahmen (R) oder am Türflügel (F)
befestigbar ist, wobei das freie Flügelende unabhängig vom zugehörigen ersten Bahnende
oder zweiten Bahnende am Türrahmen (R) oder am Türflügel (F) befestigbar ist.
10. Fingerschutzvorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Fingerschutzvorrichtung einen türrahmenseitig
oder türflügelseitig anzubringenden ersten Befestigungsstreifen (4) aufweist und wobei
das freie Flügelende mit einem zweiten Befestigungsstreifen (61) versehen ist, welcher
form- und/oder kraftschlüssig mit dem ersten Befestigungsstreifen (4) lösbar verbindbar
ist.
11. Fingerschutzvorrichtung nach Anspruch 10, wobei der erste Befestigungsstreifen (4)
Teil eines ersten Befestigungsmittels (4) ist, welches ausgebildet ist, um die Bahn
(1) über ihre gesamte, bei bestimmungsgemässen Gebrauch vertikalen Länge am Türflügel
(F) oder Türrahmen (R) zu befestigen.
12. Fingerschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Fingerschutzvorrichtung
ein selbstaufwickelndes Rollo aufweist, wobei das Rollo ein Gehäuse (2) zur Befestigung
des Rollos am Türrahmen (R) oder Türflügel (F) und die flächige Bahn (1), welche im
Gehäuse (2) aufwickelbar ist, umfasst und wobei die Fingerschutzvorrichtung ein erstes
Befestigungsmittel (4) zur Befestigung des Rollos am Türflügel (F) oder am Türrahmen
(R) aufweist, um die Bahn (1) zwischen dem Gehäuse (2) und dem ersten Befestigungsmittel
(4) zu spannen.
13. Fingerschutzvorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Bahn (1) an ihrem freien Bahnende
eine Endleiste (11) aufweist, welche in einem zweiten Befestigungsmittel (3) gehalten
ist, wobei das zweite Befestigungsmittel (3) mit dem ersten Befestigungsmittel (4)
form- und/oder kraftschlüssig verbindbar ist, um die Bahn (1) zwischen dem Gehäuse
(2) und dem ersten Befestigungsmittel (4) zu spannen.
14. Fingerschutzvorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 13, wobei der erste Befestigungsstreifen
(4) denselben Querschnitt wie das erste Befestigungsmittel (4) und der zweite Befestigungsstreifen
(61) denselben Querschnitt wie der restliche Teil des zweiten Befestigungsmittels
(3) aufweist.
15. Fingerschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei das zweite Befestigungsmittel
(3) eine Einhängeeinheit ist, welche in das erste Befestigungsmittel (4) einhängbar
ist, um die Bahn (1) zu spannen.
16. Fingerschutzvorrichtung (S) nach Anspruch 15, wobei das zweite Befestigungsmittel
eine hakenförmig gebogene Einhängeleiste (3) ist, welche sich in ihrer Länge annähernd
über die gesamte Breite der Bahn (1) erstreckt.
17. Fingerschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei das zweite Befestigungsmittel
(3) ein Clip ist, welcher in das erste Befestigungsmittel (4) einrastbar ist, um die
Bahn (1) zu spannen.