[0001] Die Erfindung betrifft eine Luftfedervorrichtung für ein Schienenfahrzeug mit einem
Sicherungssystem zum Entlüften der Luftfeder, sowie ein Verfahren zum Entlüften der
Luftfeder und die Verwendung eines Seilzugelements und einer Berstscheibe und ein
Sicherungssystem gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Bei Luftfedern von Schienenfahrzeugen muss die Betriebssicherheit im Falle des Versagens
des Luftfedersystems gewährleistet sein. Das Einfrieren von pneumatischen Regulierventilen
kann zum Versagen des Reguliergestänges führen. In einem solchen Fall kann es zu einer
unkontrollierten Beaufschlagung der Luftfeder mit Druckluft kommen, wenn das Zufuhrventil
in einem solchen Fall beispielsweise in offener Stellung verharrt. Der Wagenkasten
wird derart angehoben, dass die Querführungselemente zwischen Fahrwerk und Wagenkasten
nicht mehr arbeiten können. Dies kann zu entgleisungsgefährlichen Situationen führen.
Bei elektronischen Niveauregulierungssystemen können durch Fehlfunktion von elektropneumatischen
Ventilen oder durch Fehlverhalten von Software, Sensoren oder Elektronik ähnliche
betriebsgefährdende Situationen entstehen.
[0003] WO 2015/056408 beschreibt eine Luftfederanordnung für ein Schienenfahrzeug mit einem Sicherheitssystem
zur Vermeidung unzulässiger Höhenlage des Luftfedersystems. Dazu ist die Luftfeder
mit einem Auslasskanalsystem ausgestattet, welches im Falle einer unzulässigen Höhenlage
einen Austritt der überschüssigen Druckluft ermöglicht. Der Auslasskanal verfügt über
einen Einlass, welcher sich bei normal gefüllter Luftfeder oberhalb der Luftfeder
befindet. Wird die Luftfeder übermässig mit Luft beaufschlagt, was zum unzulässigen
Anheben des Wagenkastens führt, gelangt der Einlass des Auslasskanals in die Luftkammer.
Dadurch wir die Luftkammer mit dem Auslasskanal verbunden und eine Entlüftung der
überschüssigen Luft nach aussen wird ermöglicht.
[0004] Dieses System hat jedoch den Nachteil, dass das Auslasskanalsystem mittels eines
Stöpsels den Abstand zwischen oberer und unterer Platte des Luftfedersystems abtasten
muss. Die obere und untere Platte führen dabei nicht nur Relativbewegungen in der
Vertikalen, sondern auch quer und längs aus. Die Längsbewegungen bei Kurvenfahrt kann
bis zu 100 mm betragen. Der mittels einer abgedichteten Gleitführung ins Luftfedersystem
eingeführte Stöpsel ist demnach während der Fahrt permanent in Bewegung und damit
einem Verschleiss unterworfen, der zur Undichtigkeit des Luftfedersystems führen kann.
[0005] Dieses System hat auch den Nachteil, dass die Luftkammer sofort wieder belüftet werden
kann, wenn das Luftfedersystem unter die eingestellte Maximalhöhe fällt. Dies geht
mit einem permanenten Luftverlust einher. Da aber der Druck nicht abfällt, kann ein
Fehlverhalten nicht eindeutig detektiert und beispielsweise dem Lokführer via Drucksensoren
mitgeteilt werden.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung eine Luftfedervorrichtung für ein Schienenfahrzeug,
ein Schienenfahrzeug, ein Verfahren zum Entlüften der Luftfeder, eine Verwendung eines
Seilzugelements, eine Verwendung einer Berstscheibe sowie ein Sicherungssystem für
eine Luftfedervorrichtung zu schaffen, die die Nachteile des Standes der Technik vermeiden
und insbesondere eine unkontrollierte Beaufschlagung der Luftfeder mit Luft bei Versagen
des Niveauregulierungssystems verhindern. Die Vorrichtung soll zudem eine einfache
Konstruktion aufweisen und ohne bewegliche Durchführungen in der Luftfedervorrichtung,
die zu Undichtigkeiten führen können, auskommen. Es ist insbesondere auch Aufgabe
der Erfindung ein Verfahren zur Entlüftung der Luftfeder bereitzustellen sowie ein
entsprechendes Sicherungssystem und eine Verwendung für eine Berstscheibe und ein
Seilzugelement.
[0007] Diese Aufgaben werden durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten
Vorrichtungen und Verfahren sowie Verwendungen gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Die Erfindung betrifft eine Luftfedervorrichtung für ein Schienenfahrzeug mit mindestens
einer Luftfeder. Die Luftfeder ist zwischen einem Fahrwerk und einem Wagenkasten anordenbar.
Die Luftfedervorrichtung umfasst ein Niveauregulierungssystem zur Regulierung der
Längenausdehnung der Luftfeder. Das Niveauregulierungssystem ist insbesondere ein
elektronisches Niveauregulierungssystem. Auch ein pneumatisches Niveauregulierungssystem
ist denkbar. Die Regulierung der Luftfeder erfolgt derart, dass die Längenausdehnung
der Luftfeder und damit ein Abstand zwischen dem Fahrwerk und dem Wagenkasten des
Schienenfahrzeugs einstellbar ist, indem die Luftfeder mit Luft beaufschlagt oder
entlüftet wird. Das Niveauregulierungssystem umfasst Ventile, insbesondere elektropneumatische
Ventile. Die Luftfedervorrichtung umfasst auch eine Notfederung, welche innerhalb
oder ausserhalb der Luftfeder angeordnet ist, sowie ein Sicherungssystem zum Entlüften
der Luftfeder beim Überschreiten einer Stellgrösse, insbesondere beim Überschreiten
einer Stellgrösse durch unkontrollierte Beaufschlagung der Luftfeder mit Luft. Das
Entlüften durch das Sicherungssystem ist irreversibel.
[0009] Unter "irreversibel" ist dabei zu verstehen, dass nach dem Entlüften der Luftfeder
keine erneute, insbesondere automatische, Belüftung erfolgen kann. Die Luftfedervorrichtung
verbleibt bis zum Zurücksetzen des Sicherungssystems in den Ausgangszustand im entlüfteten
Zustand.
[0010] Unter "Entlüften" wird verstanden, den Druck in der Luftfeder mindestens soweit zu
reduzieren, dass der Wagenkasten absinkt und gegebenenfalls auf der Notfederung aufliegt.
[0011] Die Luftfedervorrichtung kann ein Vorratsvolumen oder Zusatzvolumen umfassen.
[0012] Die Notfederung innerhalb oder ausserhalb der Luftfeder gewährt auch bei entlüfteter
Feder einen sicheren Betriebszustand. Geeignete Notfedern für Schienenfahrzeuge sind
dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
[0013] Eine solche erfindungsgemässe Luftfedervorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass
ein sicherer Betrieb des Schienenfahrzeugs unabhängig von der Niveauregulierung und
Elektronik möglich ist. Insbesondere bleibt die Betriebssicherheit des Schienenfahrzeugs
im Falle des Versagens der Niveauregulierung gewährleistet.
[0014] Das Sicherungssystem kann ein Seilzugelement aufweisen. Das Seilzugelement kann verschieden
ausgeführt sein. So ist es denkbar, dass es sich bei dem Seilzugelement um ein einfaches
Kabel handelt. Es ist auch möglich, dass das Seilzugelement ein Seilzugschalter ist.
Weiter kann es sein, dass das Seilzugelement derart gestaltet ist, das ein Ende eines
Seils einen Stecker oder Elektrokontakt aufweist, der in einer korrespondierenden
Steckdose anordenbar ist.
[0015] Ein solches Seilzugelement ist besonders einfach in der Konstruktion.
[0016] Das Seilzugelement ist vorteilhafterweise mit einer Stromzuführung mindestens eines,
bevorzugt zwei, der elektropneumatischen Ventile gekoppelt. Das Seilzugelement kann
bei Versagen der Niveauregulierung die Stromzuführung der elektropneumatischen Ventile
unterbrechen und so eine unkontrollierte Beaufschlagung der Luftfeder mit Luft verhindern.
[0017] Die Kopplung eines Seilzugelements mit der Stromzuführung der Ventile ist besonders
leicht zu realisieren. Dies bietet eine extrem sichere Funktionalität, da die Kopplung
unabhängig von Elektronik und/oder Software arbeitet.
[0018] Das Sicherungssystem kann eine Berstscheibe umfassen.
[0019] Die Berstscheibe kann in Form einer Einmal-Membran vorliegen. Die Membran ist vorzugsweise
eine dünne Folie, bestehend aus Stahl, Edelstahl, Graphit oder anderen Materialien.
Vorteilhafterweise werden Materialien verwendet, welche eine schnelle Reaktion auf
eine Veränderung eines Systemdruckes ermöglichen und unabhängig von äusseren Einflüssen,
wie z.B. Temperatur, sind. Die Membran wird vorzugsweise auf einen maximalen Druck
kalibriert. Dies kann z.B. über die Stärke bzw. Dicke der Membran erfolgen. Bei der
Überschreitung eines festgelegten Druckes im Luftfederbalg der Luftfedervorrichtung
berstet die Membran. Ist die Membran einmal zerstört, kann diese nicht wieder geschlossen
werden. Typischerweise weisen die für eine Luftfedervorrichtung geeigneten Membranen
einen Durchmesser von etwa 1 Zoll auf.
[0020] Eine Berstscheibe als Sicherungssystem zeichnet sich durch die einfache und kostengünstige
Bauweise aus. Dies ermöglicht eine einfache Montage und Wartung. Die Berstscheibe
ermöglicht auch eine besonders schnelle und effiziente Reaktion auf einen Überdruck
und erhöht somit die Sicherheit in einer solchen Luftfedervorrichtung. Zudem eignet
sie sich aufgrund ihrer einfachen Bauweise auch als Nachrüstoption für Luftfedervorrichtungen
ohne bestehendes Sicherungssystem sowie für konventionelle Luftfedervorrichtung ohne
elektronische Niveauregulierung.
[0021] Die Berstscheibe kann in einer Berstscheiben-Vorrichtung angeordnet sein.
[0022] Die Vorrichtung kann als Verschluss ausgebildet sein. Der Verschluss kann ein Gehäuse
mit einem Kopf und einem Gewinde umfassen und weist auf mindestens zwei Seiten des
Verschlusses eine Öffnung auf. Die Berstscheibe kann innerhalb des Gehäuses zwischen
den Öffnungen angeordnet sein und ermöglicht im Fall des Berstens der Scheibe eine
fluide Verbindung zwischen den Öffnungen. Mittels des Gewindes kann die Berstscheibe
über einen Schraubmechanismus innerhalb oder in Fluidverbindung der Luftfedervorrichtung
angeordnet werden. Die Vorrichtung kann anstelle eines konventionellen Verschlusszapfens
eingebaut werden.
[0023] Es ist auch möglich zwei oder mehrere Berstscheiben-Vorrichtung in eine Luftfedervorrichtung
anzuordnen.
[0024] Eine Berstscheiben-Vorrichtung hat den Vorteil, dass ein leichte Montage der Berstscheibe
ermöglicht wird. Zudem kann die Vorrichtung an den beabsichtigten Einbauort angepasst
werden.
[0025] Die Berstscheibe kann in einem druckbeaufschlagten Teil der Luftfeder angeordnet
sein. Die Berstscheibe kann beispielsweise anstelle eines Verschlusszapfens am Balgsystem
angeordnet sein. Die Berstscheibe kann aber auch in der Zuführleitung oder Abführleitung
für die Druckluft zum Luftfederbalg angeordnet sein. Die Berstscheibe kann auch an
einer anderen Stelle der Luftfeder oder in der Nähe der Luftfeder angeordnet sein,
solange eine schnelle Entlüftung der Luftfeder erfolgen kann.
[0026] Eine solche Anordnung hat den Vorteil, dass bei einer Drucküberschreitung eine schnelle
Druckentlastung erfolgen kann und damit eine erhöhte Sicherheit gewährleistet ist.
Zudem ist eine solche Anordnung einfach zu realisieren und eröffnet die Möglichkeit
des Nachrüstens.
[0027] Vorzugsweise ist die Berstscheibe auf einen maximalen Druckwert der Luftfeder kalibriert.
Der maximale Druckwert der Luftfeder liegt üblicherweise zwischen 5 und 8 bar und
ist der Wert, bis zu dem Druckänderungen aufgrund des betrieblichen Zustands von der
Luftfeder standgehalten werden. Druckänderungen können beispielsweise beim Ein- und
Aussteigen von Passagieren auftreten oder durch unterschiedliche Frachtladung. Die
Kalibrierung kann z.B. über das Material und/oder die Dicke und/oder den Druchmesser
der Berstscheibe erfolgen. Alternativ kann der Durchflussquerschnitt auch so gewählt
werden, dass ein sicheres Entlüften der Luftfedervorrichtung auch bei voller Nachspeisung
gewährleistet ist.
[0028] Ein weiterer Aspekt der Erfindung umfasst ein Schienenfahrzeug mit einer Luftfedervorrichtung
wie oben beschrieben.
[0029] Die Stellgrösse in einem solchen Schienenfahrzeug kann der Abstand zwischen Fahrwerk
und Wagenkasten oder ein definierter Druckwert in der Luftfeder sein. Alternativ kann
die Stellgrösse die Längenausdehnung und/oder Breitenausdehnung des Luftfederbalgs
der Luftfeder sein.
[0030] Unter Längenausdehnung ist dabei im Betriebszustand die Ausdehnung des Luftfederbalgs
der Luftfeder von unten nach oben zu verstehen und die Breitenausdehnung die Ausdehnung
in lateraler Richtung des Schienenfahrzeugs.
[0031] Bei hoher Beaufschlagung der Luftfeder mit Druckluft ist der Abstand und damit die
Ausdehnung des Luftfederbalgs zwischen Fahrwerk und Wagenkasten höher als bei niedriger
Beaufschlagung mit Luft. Die Stellgrösse kann beispielsweise ein Maximalwert des Abstands
zwischen Fahrwerk und Wagenkasten sein oder ein Maximalwert des Druckes sein, der
in der Luftfeder vorhanden sein darf.
[0032] Die Niveauregulierung im Schienenfahrzeug kann beispielsweise über eine elektropneumatische
Steueranordnung mit Magnetventilen erfolgen. Die Magnetventile können an einer Druckluftzuführung
und/oder -ableitung angeordnet sein. Ein Sensor, beispielsweise ein Weggeber, kann
während des regulären Betriebs den Abstand zwischen Fahrwerk und Wagenkasten und/oder
die Längenausdehnung der Luftfeder ermitteln und das entsprechende Signal an eine
elektronische Steuereinheit der Steueranordnung senden. Die elektronische Steuereinheit
steuert dann in Abhängigkeit des Signals die Ventile an, so dass zum Anheben Druckluft
in die Luftfederbälge verteilt wird und zum Absenken Luft aus den Federbälgen zu einem
Auslass abgeben wird. Alternativ oder zusätzlich kann im regulären Betrieb die Ermittlung
des Luftdrucks im Luftfederbalg über geeignete Drucksensoren erfolgen. Dieses Signal
kann durch die Steuereinheit ausgewertet und als Noteingriff in die Steuerung der
Ventile benutzt werden, beispielsweise bei Überschreitung eines definierten Maximalwertes
oder bei plötzlicher Druckänderung während der Fahrt. Die Steuerung der Ventile erfolgt
dann in Abhängigkeit vom gemessenen Druck.
[0033] Die Stellgrösse ist vorzugsweise unabhängig von der Niveauregulierung einstell- und/oder
kalibrierbar. Das Sicherungssystem kann dann beispielsweise die Luftfeder entlüften,
wenn ein maximal zulässiger Abstand zwischen Wagenkasten und Fahrwerk um einen vordefinierten
Wert, beispielsweise 40 mm über dem Soll-Niveau, überschritten wird.
[0034] Das Verwenden des Abstands zwischen Wagenkasten und Fahrwerk oder eines definiertes
Druckwertes der Luftfeder als Stellgrösse hat den Vorteil, dass diese Werte schnell
und ohne hohen technischen Aufwand ermittelt werden können und insbesondere auf ausschliesslich
mechanischem Weg.
[0035] Das Sicherungssystem kann ein Seilzugelement aufweisen, das vorzugsweise am Wagenkasten
montiert ist. Das Seilzugelement ist insbesondere am Boden des Wagenkastens montiert
und mit dem Fahrwerk verbunden. Es ist auch denkbar, dass das Seilzugelement an einer
anderen Stelle des Wagenkastens montiert ist und mit dem Fahrwerk verbunden ist. Das
Seilzugelement kann auch innerhalb, oberhalb oder unterhalb der Luftfeder angeordnet
sein. Das Seilzugelement kann ein einfaches Kabel, ein Seil mit einem Stecker oder
Elektrokontakt, der in einer Steckdose steckt, oder ein Seilzugschalter sein.
[0036] Das Seilzugelement ist derart gestaltet, dass bei Überschreitung eines definierten
Abstandes zwischen Wagenkasten und Fahrwerk die Luftfeder entlüftet wird. Maximal
zulässige Abstände liegen insbesondere im Bereich zwischen 40 und 50 mm über der geregelten
Sollhöhe bzw. Sollabstand. Die Entlüftung kann insbesondere durch Unterbrechung der
Stromzuführung des mindestens einen, bevorzugt zwei, elektropneumatischen Ventils
erfolgen. Ein oder mehrere elektropneumatische Ventile für den Einlass fallen beispielsweise
bei Unterbrechung der Stromzuführung in eine "geschlossene" Position. Ein elektropneumatisches
Auslassventil fällt ohne Strom in eine "offene" Position. Somit ist keine weitere
Belüftung des Luftfederbalgs möglich.
[0037] Wird der Sollabstand bzw. die Sollhöhenlage des Wagenkastens um einen vordefinierten
Betrag, beispielsweise 40 mm überschritten, erfährt das Seil einen Zug, der die Stromzufuhr
der Ventile unterbricht und somit die Entlüftung der Luftfeder auslöst. Das Auslösen
der Entlüftung kann sich je nach Art des Seilzugelement unterscheiden.
[0038] Die Unterbrechung der Stromzufuhr kann in unterschiedlichen Weisen erreicht werden:
Ist das Seilzugelement beispielsweise ein einfaches Kabel, welches mit den elektropneumatischen
Ventilen gekoppelt ist, so kann die Stromzufuhr durch ein Reissen des Kabels unterbrochen
werden. Für ein Zurücksetzen des Systems ist der Austausch bzw. Ersatz des entsprechenden
Kabels erforderlich.
[0039] Alternativ kann das Seil an einem Ende einen Stecker aufweisen, der in einer korrespondierenden
Steckdose angeordnet ist. In dieser Anordnung ist die Stromzufuhr gewährleistet. Wird
die Luftfeder nun unkontrolliert beaufschlagt, so erfährt das Seil einen Zug und der
Stecker wird aus der Steckdose gezogen. Dadurch wird die Stromzufuhr unterbrochen.
Die Zurücksetzung des Systems kann in diesem Falle erfolgen, wenn eine erneute manuelle
Anordnung des Steckers in die Steckdose erfolgt.
[0040] Bei einem Seilzugschalter erfolgt die Unterbrechung der Stromzufuhr, indem ein elektrischer
Schalter bei Zug die Kontakte öffnet, welche die Stromzufuhr zu den Ventilen gewährleisten.
Die offene Stellung bleibt nach einmaligem Ansprechen bestehen. Ein Zurücksetzen des
Systems kann beispielsweise durch manuelle Betätigung des Schalters erreicht werden.
[0041] Das Seilzugelement zeichnet sich durch seine einfache Konstruktion aus. Es zeichnet
sich weiter dadurch aus, dass es die für die Betriebssicherheit wichtige Höhenlage
des Wagenkastens unabhängig von der Elektronik bzw. von der Software sicherstellt.
SIL-Anforderungen entfallen somit.
[0042] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entlüften einer Luftfeder
eines Schienenfahrzeugs bei Überschreitung einer Stellgrösse einer Luftfedervorrichtung,
vorzugsweise einer Luftfedervorrichtung wie vorhergehend beschrieben. Das Verfahren
umfasst die Schritte:
- Bereitstellung eines Sicherungssystems für die Luftfedervorrichtung,
- Verbinden des Sicherungssystems derart mit der Luftfeder, dass bei Überschreitung
der Stellgrösse der Luftfedervorrichtung, das Sicherungssystem aktiviert wird, wobei
bei einem aktivierten Sicherungssystem die Luftfeder irreversibel entlüftet wird.
[0043] Beispielsweise kann das Sicherungssystem mit der Elektronik zur Steuerung elektropneumatischer
Ventile der Luftfedervorrichtung verbunden werden. Es ist auch denkbar, dass das Sicherungssystem
direkt mit der Luftfedervorrichtung verbunden ist. Beispielsweise kann das Sicherungssystem
anstelle eines Verschlusszapfens in die Luftfedervorrichtung integriert werden.
[0044] Ein solches Verfahren hat den Vorteil, dass im Fall des Versagens einer Niveauregulierung
eine besonders schnelle und effiziente Entlüftung der Luftfeder ermöglicht wird. Die
Entlüftung kann unabhängig von der Elektronik oder Software der Niveauregulierung
erfolgen. Die für die Betriebssicherheit erforderliche Höhenlage des Wagenkastens
bleibt gewahrt.
[0045] Als Stellgrösse kann ein Abstand zwischen dem Fahrwerk und dem Wagenkasten oder ein
definierter Druckwert in der Luftfeder eingestellt werden. Es ist auch möglich die
Stellgrösse auf die Längenausdehnung und/oder Breitenausdehnung des Luftfederbalgs
der Luftfeder einzustellen. Als Stellgrösse kann beispielsweise der maximal zulässige
Abstand zwischen dem Fahrwerk und dem Wagenkasten eingestellt werden. Als Druckwert
kann beispielsweise der maximal zulässige Druckwert der Luftfeder gewählt werden.
[0046] Diese Stellgrössen können besonders leicht eingestellt und kalibriert werden.
[0047] Das Sicherungssystem kann ein Seilzugelement umfassen. Das Seilzugelement kann mit
einer Stromzufuhr für elektropneumatische Ventile einer Niveauregulierung der Luftfedervorrichtung
gekoppelt werden. Die Niveauregulierung reguliert vorzugsweise den Abstand des Wagenkastens
zum Fahrwerk über die Luftfeder. Bei Aktivierung des Seilzugelements durch Überschreitung
eines maximalen Abstandes des Wagenkastens zum Fahrwerk kann die Stromzufuhr für ein,
bevorzugt alle, elektropneumatischen Ventile unterbrochen werden. Das Seilzugelement
wird beispielsweise aktiviert, sobald es einen entsprechenden Zug erfährt.
[0048] Das Seilzugelement kann ein Seilzugschalter sein. Bei einer Störung der Elektronik
der Niveauregulierung oder bei vollständigem Versagen des Niveauregulierungssystems
kann die Luftfeder unkontrolliert mit Luft beaufschlagt werden. Bei Überschreiten
der Stellgrösse wird auf das Seil des Seilzugschalters ein Zug ausgeübt und der Seilzugschalter
wird aktiviert. Durch diesen Zug wird ein elektrischer Schalter betätigt. Der elektrische
Schalter öffnet die Kontakte für die Steuerung der Ventile derart, dass die offene
Stellung der Kontakte nach einmaligem Ansprechen bestehen bleibt. Durch das Öffnen
der Kontakte wird die Stromzufuhr der Ventile unterbrochen. Durch die Unterbrechung
der Stromzufuhr fällt das Auslassventil in eine Fail-Safe-Position, wobei diese Position
eine geöffnete Position ist. Das Einlassventil fällt ebenfalls in seine Fail-Safe-Position,
in diesem Fall in die geschlossene Position. Bis zu einer manuelle Betätigung des
Schalters zum Zurücksetzen des Seilzugschalters verbleiben die Ventile in diesen Positionen.
Wird der Seilzugschalter zurückgesetzt, werden auch die Ventile aus der Fail-Safe-Position
zurückgesetzt.
[0049] Ist das Seilzugelement ein Kabel, so unterscheidet sich das vorhergehend beschrieben
Verfahren darin, dass die Unterbrechung der Stromzufuhr der Ventile und das Fallen
der Ventile in die Fail-Safe-Positionen durch das Reissen des Kabels ausgelöst werden.
Für ein Zurücksetzen des Systems wird ein neues Kabel eingebaut.
[0050] Ist das Seilzugelement ein Seil mit einem Stecker oder Elektrokontakt an einem Ende,
so wird die Stromzufuhr zu den Ventilen durch das Stecken des Steckers oder des Elektrokontakts
in eine korrespondierende Steckdose hergestellt. Eine Aktivierung des Systems erfolgt
ebenfalls, wenn das Seil einen Zug erfährt, wodurch der Stecker oder Elektrokontakt
aus der Steckdose gezogen wird. Ein Zurücksetzen des Systems wird durch das erneute
Stecken des Steckers oder Kontakts in die Steckdose erzeugt, wodurch die Stromzufuhr
wieder hergestellt wird.
[0051] Das Sicherungssystem kann mindestens eine Berstscheibe umfassen. Mehrere Berstscheiben
sind möglich. Die Berstscheibe wird wie vorhergehend beschrieben auf einen Druck kalibriert
und vorzugsweise in einem druckbeaufschlagten Teil der Luftfeder angeordnet. Kommt
es zu einer unkontrollierten Beaufschlagung der Luftfeder mit Luft, kann dieser Druckwert
überschritten werden. Die Berstscheibe wird aktiviert und berstet. Die Luftfeder wird
entlüftet. Das Zurücksetzen des Systems wird erreicht, indem die zerstörte Berstscheibe
durch eine intakte Berstscheibe ersetzt wird. Nach Ersatz der Berstscheibe kann im
regulären Betrieb eine an die Betriebsbedingungen angepasste Be- und Entlüftung der
Luftfeder erfolgen.
[0052] Ein solches Verfahren hat den Vorteil, dass es zu einer besonders sicheren, schnellen
und effizienten Entlüftung führt und unabhängig von der Elektronik und Software der
Niveauregulierung funktioniert.
[0053] Ein weiterer Aspekt betrifft auch die Verwendung eines Seilzugelements zum Entlüften
einer Luftfeder eines Schienenfahrzeugs. Das Seilzugelement ist vorzugsweise am Wagenkasten
angebracht. Das Seilzugelement wird vorteilhafterweise in der Nähe der Drehachse des
Fahrwerks angeordnet und ausreichend lang gestaltet, so dass bei Ausdrehungen des
Fahrwerks in Kurven keine übermässige Pfeilhöhendifferenzen resultieren, die die Ansprechschwelle
verändern. Es kann mit der Niveauregulierung, insbesondere mit der Stromversorgung
für die Steuerung elektropneumatischer Ventile, verbunden sein. Wird der maximale
Abstand zwischen Wagenkasten und Fahrwerk überschritten, kann ein Zug auf das Seil
ausgeübt werden, wodurch die Stromversorgung unterbrochen wird. Die Auslassventile
verbleiben dann in einer "offenen" Stellung und die Einlassventile verbleiben dann
in einer "geschlossenen" Stellung.
[0054] Das Seilzugelement kann weitere Ausführungsformen, wie beispielsweise vorhergehend
beschrieben, aufweisen. Das Seilzugelement kann auch für das vorhergehend beschriebene
Verfahren geeignet sein.
[0055] Das Seilzugelement kann besonders einfach installiert werden und ist sehr leicht
anzuwenden. Ein Zurücksetzen in den Ausgangzustand ist ohne grossen Aufwand möglich.
[0056] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung einer Berstscheibe zum
Entlüften einer Luftfeder eines Schienenfahrzeugs. Die Berstscheibe kann vorzugsweise
wie vorhergehend beschrieben ausgebildet und anordenbar sein und vorzugsweise für
ein vorhergehend beschriebenes Verfahren bereitgestellt werden.
[0057] Eine Berstscheibe ist kostengünstig in der Herstellung. Die Montage ist einfach,
bedarf keiner elektrischen oder pneumatischen Anschlüsse und ist ohne grossen Aufwand
möglich.
[0058] Die Erfindung betrifft auch ein Sicherungssystem für eine Luftfedervorrichtung für
ein Schienenfahrzeug, insbesondere einer Luftfedervorrichtung wie vorhergehend beschrieben.
Das Sicherungssystem umfasst mindestens eine Berstscheibe oder Seilzugelement.
[0059] Die Berstscheibe und das Seilzugelement können wie vorhergehend beschrieben gestaltet
sein.
[0060] Ein solches Sicherungssystem eignet sich besonders zum Nachrüsten von Luftfedervorrichtung.
Zudem ist ein solches Sicherheitssystem einfach und kostengünstig. Eine Nachrüstung
ist nur mit einem geringen Aufwand verbunden.
[0061] Die Erfindung wird anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen,
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Ein Schienenfahrzeug mit einer erfindungsgemässen Luftfedervorrichtung für eine elektronische
Niveauregulierung;
- Figur 2A:
- Ausschnitt X aus Figur 1 mit einem erfindungsgemässem Sicherungssystem in Form eines
Seilzugschalters;
- Figur 2B:
- Ausschnitt X aus Figur 1 mit einem erfindungsgemässem Sicherungssystem in Form eines
Seils mit einem Stecker in einer Steckdose;
- Figur 2C:
- Ausschnitt X aus Figur 1 mit einem erfindungsgemässem Sicherungssystem in Form eines
einfachen Kabels;
- Figur 3:
- Ein erfindungsgemässes Sicherungssystem in Form einer Berstscheiben-Vorrichtung, in
einer teilweisen inneren Schnittansicht und teilweisen äusseren Ansicht.
- Figur 4:
- Anordnung einer Berstscheibe innerhalb einer erfindungsgemässen Luftfedervorrichtung.
- Figur 5:
- Anordnung einer Berstscheibe in einer Druckzufuhrleitung zu der erfindungsgemässen
Luftfedervorrichtung.
- Figur 6:
- Anordnung der Berstscheibe direkt an der Felgenplatte.
[0062] Gleiche Bezugszeichen in den Figuren kennzeichnen gleiche Bauteile.
[0063] Figur 1 zeigt ein Schienenfahrzeug 1 mit einer erfindungsgemässen Luftfedervorrichtung
3. Die Luftfedervorrichtung 3 umfasst eine Luftfeder 4 und eine Luftvorratskammer
5 in der Traverse und ein Sicherungssystem X. Das Sicherungssystem X ist somit zwischen
Wagenkasten 2 und Drehgestell 7 angeordnet. Das Drehgestell verfügt über eine Primärfeder
6. Das Sicherungssystem X ist über elektrische Leitungen 10 mit der Elektronik 9 einer
Niveauregulierung verbunden. Die Elektronik liefert die Stromzufuhr für die Ventilsteuerung
des Einlassventils 8a und des Auslassventils 8b. Im regulären Betrieb übermittelt
ein Sensorsignal 11 einen Abstand 12 zwischen Wagenkasten 2 und Drehgestell 7, so
dass beispielsweise Schwankungen im Abstand durch das Ein- und Aussteigen von Passagieren
registriert werden. Dieses Sensorsignal 11 wird zur Verarbeitung an die Elektronik
9 der Niveauregulierung übermittelt, so dass ein entsprechender Niveauausgleich stattfinden
kann. Überschreitet der Abstand 12 einen maximalen Wert, so reagiert das Sicherungssystem
X derart, die Stromzufuhr zu den Ventilen 8a und 8b unterbrochen ist.
[0064] Figuren 2A-C zeigen konkrete Ausführungsbeispiele X1-X3 des Sicherungssystems X aus
Figur 1. Figur 2A zeigt a) einen Seilzugschalter in einem deaktivierten Zustand und
b) in einem aktivierten Zustand. Bei Überschreiten des maximalen Abstands 12 (Figur
1) zwischen Wagenkasten 2 und Drehgestell 7 erfährt das Seil 15 einen Zug. Durch diesen
Zug öffnet ein elektrischer Schalter 14, so dass die offene Stellung nach einmaligem
Ansprechen bestehen bleibt.
[0065] Figur 2B zeigt ein weiteres Beispiel X2 für das Sicherungssystem aus Figur 1. Das
Seil 15 ist an einem Ende mit einem Stecker 17 verbunden und am anderen Ende mit den
Drehgestell 7. Bei regulärem Betrieb befindet sich der Stecker 17 in der Steckdose
16, welche unterhalb des Wagenkastens 2 angeordnet ist. Vergrössert sich nun der Abstand
12 (Figur 1) zwischen Wagenkasten 2 und Drehgestell 7, so erfährt das Seil 15 einen
Zug und der Stecker 17 wird aus der Steckdose 16 gezogen. Die Kontakte 19 sind unterbrochen
und die Stromzufuhr der Ventile ist unterbrochen. In Figur 2B kennzeichnet a) einen
deaktivierten Zustand und b) einen aktivierten Zustand.
[0066] Figur 2C zeigt in einer einfachen Ausführungsform X3 des Sicherungselements ein Kabel
18, dass bei einem zu grossen Abstand zwischen Wagenkasten 2 und Drehgestell 7 reisst
und dadurch die Stromzufuhr unterbricht. Es ist a) der intakte, deaktivierte Zustand
des Kabels gezeigt und b) der aktivierte, gerissene Zustand des Kabels.
[0067] Figur 3 zeigt eine Berstscheiben-Vorrichtung 20. Die Berstscheiben-Vorrichtung 20
umfasst ein Gehäuse aus einem Kopfteil 24 und einem Gewinde 23. Innerhalb der Berstscheiben-Vorrichtung
ist eine Berstscheibe 21, als Membran ausgebildet, angeordnet. Die Berstscheibe 21
verschliesst einen Luftkanal 27, welcher in Verbindung mit einer Luftkammer einer
Luftfeder bzw. eines Luftfederbalgs steht (nicht gezeigt). Die Vorrichtung 20 ist
besonders dafür geeignet anstelle eines Verschlusszapfens am Balgsystem angebracht
zu werden. Beim Übersteigen eines für die Luftkammer vorgesehenen Drucks berstet die
Membran. Luft kann nun über den Luftauslasskanal 22 abgelassen werden.
[0068] Figuren 4 bis 5 zeigen mögliche Anordnungen der Berstscheiben-Vorrichtung 20 innerhalb
der erfindungsgemässen Luftfedervorrichtung 3. In Figur 4 ist die Vorrichtung 20 innerhalb
der Luftvorratskammer 5 angeordnet. In Figur 5 ist die Berstscheibe 20 in der Druckzufuhrleitung
28 zu der Luftvorratskammer 5 und dem Luftfederbalg 4 angeordnet. In Figur 6 ist die
Berstscheibe direkt an der Felgenplatte 29 der Luftfeder 4 angeordnet.
1. Luftfedervorrichtung (3) für ein Schienenfahrzeug (1) mit mindestens einer Luftfeder
(4), wobei die Luftfeder (4) zwischen einem Fahrwerk (7) und einem Wagenkasten (2)
anordenbar ist, umfassend:
- ein, insbesondere elektronisches, Niveauregulierungssystem (9), zur Regulierung
der Luftfeder (4), derart, dass ein Abstand (12) zwischen dem Fahrwerk (7) und dem
Wagenkasten (2) einstellbar ist, wobei das, insbesondere elektronische, Niveauregulierungssystem
(9), insbesondere elektropneumatische, Ventile (8a, 8b) umfasst,
- eine Notfederung, welche innerhalb oder ausserhalb der Luftfeder (4) angeordnet
ist,
- ein Sicherungssystem (X, 20) zum Entlüften der Luftfeder (4) beim Überschreiten
einer Stellgrösse, insbesondere beim Überschreiten einer Stellgrösse durch unkontrollierte
Beaufschlagung der Luftfeder (4) mit Luft,
dadurch gekennzeichnet, dass das Entlüften irreversibel ist.
2. Luftfedervorrichtung (3) nach Anspruch 1, wobei das Sicherungssystem (X, 20) ein Seilzugelement
(X1, X2, X3) aufweist.
3. Luftfedervorrichtung (3) nach Anspruch 2, wobei das Seilzugelement (X1, X2, X3) mit
einer Stromzuführung mindestens eines, bevorzugt zwei, der elektropneumatischen Ventile
(8a, 8b) gekoppelt ist.
4. Luftfedervorrichtung (3) nach Anspruch 1, wobei das Sicherungssystem (X, 20) eine
Berstscheibe (21) umfasst.
5. Luftfedervorrichtung (3) nach Anspruch 4, wobei die Berstscheibe (21) in einem druckbeaufschlagten
Teil der Luftfeder (4) angeordnet ist und vorzugsweise zwischen der Luftfeder (4)
und dem Wagenkasten (2) angeordnet ist.
6. Luftfedervorrichtung (3) nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Berstscheibe (21) auf einen
maximalen Druckwert der Luftfeder (4) kalibriert ist.
7. Schienenfahrzeug (1) mit einer Luftfedervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, wobei die Stellgrösse der Abstand (12) zwischen Fahrwerk (7) und Wagenkasten (2)
oder ein definierter Druckwert in der Luftfeder (4) ist.
8. Schienenfahrzeug (1) nach Anspruch 7, wobei das Sicherungssystem (X, 20) ein Seilzugelement
(X1, X2, X3) aufweist, das am Wagenkasten (2) montiert ist, insbesondere am Boden
des Wagenkastens (2), und mit dem Fahrwerk (7) verbunden ist.
9. Schienenfahrzeug (1) nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Seilzugelement (X1, X2, X3)
derart gestaltet ist, dass bei Überschreitung eines definierten Abstandes (12) zwischen
Wagenkasten (2) und Fahrwerk (7) die Luftfeder (4) entlüftet wird, insbesondere durch
Unterbrechung der Stromzuführung des mindestens einen, bevorzugt zwei, elektropneumatischen
Ventile (8a, 8b).
10. Verfahren zum Entlüften einer Luftfeder (4) eines Schienenfahrzeugs (1) bei Überschreitung
einer Stellgrösse einer Luftfedervorrichtung (3), vorzugsweise einer Luftfedervorrichtung
(3) gemäss einem der Ansprüche 1-6, umfassend die Schritte:
- Bereitstellung eines Sicherungssystems (X, 20) für die Luftfedervorrichtung (3),
- Verbinden des Sicherungssystems (X, 20) derart mit der Luftfeder (4), dass bei Überschreitung
der Stellgrösse der Luftfedervorrichtung (3), das Sicherungssystem aktiviert wird,
wobei bei einem aktivierten Sicherungssystem (X, 20) die Luftfeder (4) irreversibel
entlüftet wird.
11. Verfahren zum Entlüften einer Luftfeder (4) gemäss Anspruch 10, wobei die Stellgrösse
ein Abstand (12) zwischen einem Fahrwerk (7) und einem Wagenkasten (2) des Schienenfahrzeugs
(1) oder ein Druckwert der Luftfeder (4) ist.
12. Verfahren zum Entlüften einer Luftfeder (4) gemäss Anspruch 10 oder 11, wobei das
Sicherungssystem (X, 20) einen Seilzugelement (X1, X2, X3) umfasst, der mit einer
Stromzufuhr für elektropneumatische Ventile (8a, 8b) einer Niveauregulierung (9) der
Luftfedervorrichtung (3) gekoppelt ist, wobei die Niveauregulierung (9) den Abstand
(12) des Wagenkastens (2) zum Fahrwerk (7) über die Luftfeder (4) reguliert, dadurch gekennzeichnet, dass bei Aktivierung des Seilzugelements (X1, X2, X3) durch Überschreitung eines maximalen
Abstandes (12) des Wagenkastens (2) zum Fahrwerk (7) die Stromzufuhr für mindestens
ein, bevorzugt alle, elektropneumatischen Ventile (8a,8b) unterbrochen wird.
13. Verfahren zum Entlüften einer Luftfeder (4) gemäss einem der Ansprüche 10 oder 11,
wobei das Sicherungssystem mindestens eine Berstscheibe (21) umfasst, die in einem
druckbeaufschlagten Teil der Luftfeder (4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Berstscheibe (21) bei Überschreiten eines definierten Druckwertes der Luftfeder
(4) berstet.
14. Verwendung eines Seilzugelements (X1 ,X2, X3) zum Entlüften einer Luftfeder (4) eines
Schienenfahrzeugs (1).
15. Verwendung einer Berstscheibe (21) zum Entlüften einer Luftfeder (4) eines Schienenfahrzeugs
(1).
16. Sicherungssystem für eine Luftfedervorrichtung (3) für ein Schienenfahrzeug (1), insbesondere
einer Luftfedervorrichtung (3) gemäss den Ansprüchen 1 bis 6, umfassend mindestens
eine Berstscheibe (21) oder Seilzugelement (X1, X2, X3).