[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lagern und/oder Transportieren von Lebensmitteln
sowie einen Gastronorm-Behälter mit einem vakuumdicht verschließenden Deckel und mit
einem Vakuumierventil.
[0002] Unter Gastronorm-Behältern versteht man ein von der Firma Rieber, Reutlingen, entwickeltes
mittlerweile weltweit gebräuchliches Behältersystem, das durch die Verwendung genormter
Größen einen einfachen Austausch von Lebensmittelbehältern ermöglicht und das insbesondere
in lebensmittelverarbeitenden Betrieben sowie Großküchen Verwendung findet. Gastronorm-Behälter
eignen sich vorwiegend zum Bereithalten von warmen und kalten Speisen beziehungsweise
Lebensmitteln, aber auch zur Lagerung und zum Transport. Gastronorm-Behälter sind
in der Regel aus Chromnickelstahl, Aluminium, Glas, Porzellan oder Kunststoff hergestellt.
Sie sind grundsätzlich ineinander stapelbar, spülmaschinenfest und so robust, dass
sie auch bei täglicher intensiver Benutzung in einer Großküche lange verwendet werden
können.
[0003] Das Grundmaß der Gastronorm 1/1 beträgt 325 x 530 mm, was einer Annäherung an den
sogenannten goldenen Schnitt entspricht. Kleinere Maße werden in Brüchen relativ zur
Fläche des Grundmaßes angegeben, wobei die derzeit gültige Europäische Norm die EN
631 ist. Ein besonderer Vorteil von Gastronorm-Behältern besteht darin, dass derselbe
Behälter für die Produktion, Lagerung, den Transport und die Präsentation der Lebensmittel
beziehungsweise Speisen verwendet werden kann.
[0004] Wenn Lebensmittel und insbesondere fertig zubereitete Speisen in Gastronorm-Behältern
vom Hersteller zum Kunden transportiert werden, wird in manchen Fällen bereits heute
ein Vakuum im Behälterinneren erzeugt, um die Haltbarkeit der Lebensmittel zu verlängern.
Beim Aufheben des Vakuums durch den Kunden ertönt ein typischer Zischlaut, so dass
der Kunde beim Ertönen dieses Zischlautes weiß, dass der Gastronorm-Behälter vakuumiert
war. Die Aufhebung des Vakuums erfolgt dabei durch eine entsprechende Einwirkung auf
das Vakuumierventil des Gastronorm-Behälters.
[0005] Ein Problem bei der Lagerung und/oder beim Transport von Lebensmitteln in Gastronorm-Behältern
besteht darin, dass schlimmstenfalls mit einer böswilligen Verunreinigung der Lebensmittel
durch kriminelle Dritte gerechnet werden muss.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige böswillige Verunreinigung
der Lebensmittel unwahrscheinlicher zu machen oder zumindest dafür zu sorgen, dass
eine entsprechende Verunreinigung und ein entsprechender Verunreinigungsversuch vom
Kunden erkannt werden kann, um eine Entsorgung der potentiell verunreinigten Lebensmittel
zu ermöglichen.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Lagern und/oder Transportieren von Lebensmitteln
löst diese Aufgabe mit den folgenden Schritten:
- a) Einfüllen der Lebensmittel in einen Gastronorm-Behälter, der mit einem Vakuumierventil
ausgestattet ist, durch einen Hersteller;
- b) Erzeugen eines Vakuums in dem Gastronorm-Behälter, durch den Hersteller;
- c) zumindest teilweises Überkleben des Vakuumierventils mit einem Sicherheitsetikett,
das ganz oder teilweise nicht zerstörungsfrei lösbar ist, durch den Hersteller; und
- d) Lagern und/oder zu einem Kunden Transportieren des Gastronorm-Behälters.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich aus den auf das Verfahren gerichteten Unteransprüchen.
[0009] Bereits dadurch, dass gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren standardmäßig ein Vakuum
in dem mit den Lebensmitteln gefüllten Gastronorm-Behälter erzeugt wird, also auch
dann, wenn dies zur Verlängerung der Haltbarkeit nicht erforderlich ist, ergibt sich
ein Sicherheitsvorteil. Denn wenn der Kunde weiß, dass in dem Gastronorm-Behälter
bei Anlieferung in jedem Fall ein Vakuum herrschen muss, wird er skeptisch werden,
wenn der charakteristische Zischlaut beim Einwirken auf das Vakuumierventil ausbleibt.
Im schlimmsten Fall ist aber damit zu rechnen, dass ein gut vorbereiteter potentieller
krimineller Dritter das Vakuum aufhebt, die Lebensmittel verunreinigt und anschließend
wieder ein Vakuum erzeugt. Dieser Gefahr tritt die Erfindung dadurch entgegen, dass
das Vakuumierventil zumindest teilweise mit einem Sicherheitsetikett überklebt wird,
das ganz oder teilweise nicht zerstörungsfrei lösbar ist. Derartige Sicherheitsetiketten
werden zwar in vielen Fällen bereits standardmäßig genutzt, die naheliegende Verwendung
eines solchen Sicherheitsetiketts im Falle eines durch einen Deckel verschlossenen
Behälters besteht aber darin, auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Behälters ein
Sicherheitsetikett über den Deckel und die entsprechende Seitenwand des Behälters
zu kleben, um einen eventuellen Versuch, den Deckel zu öffnen, erkennbar zu machen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Idee, ein Sicherheitsetikett ganz oder teilweise
über das Vakuumierventil zu kleben, bietet neben der durch die genannte naheliegende
Lösung bereits erhöhten Sicherheit noch weitere Vorteile im Hinblick auf die Sicherheit,
und auch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit. Denn bei der erwähnten naheliegenden
Lösung unter Einsatz von zwei Sicherheitsetiketten ist es theoretisch immer noch denkbar,
dass die Verunreinigung der Lebensmittel mit über das Vakuumierventil zugeführten
Substanzen erfolgt und dass anschließend wieder ein Vakuum in dem Gastronorm-Behälter
erzeugt wird. Ein solcher Fall wäre von dem Kunden nicht zu erkennen, wird aber durch
die erfindungsgemäße Lösung erkennbar gemacht. Was die Wirtschaftlichkeit angeht,
so bietet die Erfindung den Vorteil, dass die Verwendung von nur einem Sicherheitsetikett
ausreicht, um den größtmöglichen Schutz zu bieten. Denn ohne die zumindest teilweise
Zerstörung des über das Vakuumierventil geklebten Sicherheitsetiketts ist ein unerkennbares
Öffnen des Deckels nicht möglich und auch ein Einbringen von Substanzen über das Vakuumierventil
könnte erkannt werden.
[0010] Eine noch weitere Erhöhung der Sicherheit lässt sich erzielen, wenn vorgesehen ist,
dass das Sicherheitsetikett ein nur dem Hersteller zur Verfügung stehendes, weitgehend
fälschungssicheres Sicherheitsetikett ist. Unter "weitgehend fälschungssicher" ist
in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass, ähnlich wie beispielsweise im Falle von
Banknoten, geeignete Sicherheitsvorkehrungen (beispielsweise Hologramme und dergleichen)
vorgesehen sind, die eine Fälschung zumindest erheblich erschweren.
[0011] Als besonders vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren hat es sich erwiesen,
dass der Gastronorm-Behälter ein metallischer Gastronorm-Behälter ist. Dabei ist es
denkbar, im Falle der Erzeugung eines besonders starken Vakuums, wie es zur Verlängerung
der Haltbarkeit erforderlich ist, Gastronorm-Behälter mit einer erhöhten Wandstärke
zu verwenden, um einer eventuellen Verformung der Gastronorm-Behälter zuvorzukommen.
Wenn es nur um den Sicherheitsaspekt geht, reicht ein schwächeres Vakuum und es können
Standard-Gastronorm-Behälter verwendet werden. Die Deckel, können in beiden Fällen
gleich sein.
[0012] Um überhaupt ein Vakuum erzeugen zu können, ist es erforderlich, dass der Gastronorm-Behälter
einen vakuumdicht verschließenden Deckel aufweist. Dabei kann der Deckel insbesondere
in seinem Randbereich mit geeigneten Dichtmitteln ausgestattet sein.
[0013] Weiterhin wird es als besonders vorteilhaft erachtet, dass der vakuumdicht verschließende
Deckel das Vakuumierventil aufweist. Er kann dann vorzugsweise sowohl mit Standard-Gastronorm-Behältern,
als auch mit Gastronorm-Behältern verwendet werden, die eine erhöhte Wandstärke aufweisen,
um auch vergleichsweise starken Vakuums zu widerstehen, wie sie für eine (wesentliche)
Verlängerung der Haltbarkeit erforderlich sind.
[0014] Der erfindungsgemäße Gastronorm-Behälter mit einem vakuumdicht verschließenden Deckel
und mit einem Vakuumierventil löst die eingangs genannte Aufgabe der Erfindung dadurch,
dass das Vakuumierventil im vakuumierten Zustand des Gastronorm-Behälters zumindest
teilweise mit einem Sicherheitsetikett überklebt ist, das ganz oder teilweise nicht
zerstörungsfrei lösbar ist. Dadurch ergeben sich die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erläuterten Vorteile und Eigenschaften in gleicher oder analoger Weise,
weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden Ausführungen im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verwiesen wird.
[0015] Gleiches gilt für die folgenden bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Gastronorm-Behälters.
[0016] Auch im Falle des erfindungsgemäßen Gastronorm-Behälters kann vorgesehen sein, dass
das Sicherheitsetikett ein nur dem Hersteller zur Verfügung stehendes, weitgehend
fälschungssicheres Sicherheitsetikett ist.
[0017] Der Haupteinsatzzweck des erfindungsgemäßen Gastronorm-Behälters besteht darin, dass
er im vakuumierten Zustand zu lagernde und/oder zu transportierende Lebensmittel enthält.
[0018] Auch im Hinblick auf den erfindungsgemäßen Gastronorm-Behälter wird bevorzugt, dass
es sich um einen metallischen Gastronorm-Behälter handelt.
[0019] Weiterhin wird bevorzugt, dass der Deckel des erfindungsgemäßen Gastronorm-Behälters
das Vakuumierventil aufweist.
[0020] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Gastronorm-Behälters werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
beispielhaft erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf einen mit Lebensmitteln gefüllten Gastronorm-Behälter;
- Figur 2
- einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A des Gastronorm-Behälters von Figur 1;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf den Gastronorm-Behälter von Figur 1 nach dem Aufkleben eines Sicherheitsetiketts;
- Figur 4
- eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie B-B des Gastronorm-Behälters von Figur
3; und
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung des Gastronorm-Behälters von Figur 3.
[0022] Bei der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen
gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0023] Zunächst wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert.
[0024] Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf einen mit Lebensmitteln 10 gefüllten Gastronorm-Behälter
12 und Figur 2 zeigt einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A des Gastronorm-Behälters
12 von Figur 1, wobei die nur schematisch dargestellten Lebensmittel 10 nur in Figur
2 zu erkennen sind. Gemäß dem Verfahrensschritt a) wurden diese Lebensmittel 10 durch
einen Hersteller in einen Gastronorm-Behälter 12 eingefüllt, der mit einem Vakuumierventil
14 ausgestattet ist, das der vakuumdicht verschließende Deckel 18 aufweist. Anschließend
wurde gemäß dem Verfahrensschritt b) durch den Hersteller ein Vakuum in dem Gastronorm-Behälter
12 erzeugt, und zwar unter Verwendung einer nicht dargestellten an das Vakuumierventil
14 angepassten Vakuumpumpe.
[0025] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf den Gastronorm-Behälter 12 von Figur 1 nach dem
Aufkleben eines Sicherheitsetiketts 16, Figur 4 zeigt eine Schnittansicht entlang
der Schnittlinie B-B des Gastronorm-Behälters 12 von Figur 3 und Figur 5 zeigt eine
perspektivische Darstellung des Gastronorm-Behälters 12 von Figur 3. Gemäß dem Verfahrensschritt
c) wurde das Vakuumierventil 14 vollständig mit einem Sicherheitsetikett 16 überklebt,
das ganz oder teilweise nicht zerstörungsfrei lösbar ist, und zwar durch den Hersteller.
Bei diesem Sicherheitsetikett 16 handelt es sich vorzugsweise um ein Sicherheitsetikett,
das nur diesem speziellen Hersteller zur Verfügung steht und das weitgehend fälschungssicher
ist. In dem in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Zustand ist der Gastronorm-Behälter
12 dazu bereit, gelagert und/oder zu einem Kunden transportiert zu werden, wie dies
im Verfahrensschritt d) angegeben ist.
[0026] Die Figuren 3 bis 5 zeigen auch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gastronorm-Behälters
12. Denn der Gastronorm-Behälter 12 weist einen vakuumdicht verschließenden Deckel
18 auf und ist mit einem Vakuumierventil 14 ausgestatten, das im vakuumierten Zustand
des Gastronorm-Behälters 12 zumindest teilweise mit dem Sicherheitsetikett 16 überklebt
ist, das ganz oder teilweise nicht zerstörungsfrei lösbar ist. Das Sicherheitsetikett
16 steht vorzugsweise wieder nur dem speziellen Hersteller zur Verfügung und es ist
weitgehend fälschungssicher. Der vakuumdicht verschießende Deckel 18 weist, wie erwähnt,
das Vakuumierventil 14 auf, wobei es sich im dargestellten Fall um einen metallischen
Gastronorm-Behälter 12 handelt, der die zu lagernden und/oder zu transportierenden
Lebensmittel 10 enthält.
[0027] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 10
- Lebensmittel
- 12
- Gastronorm-Behälter
- 14
- Vakuumierventil
- 16
- Sicherheitsetikett
- 18
- Deckel
1. Verfahren zum Lagern und/oder Transportieren von Lebensmitteln (10), mit den folgenden
Schritten:
a) Einfüllen der Lebensmittel (10) in einen Gastronorm-Behälter (12), der mit einem
Vakuumierventil (14) ausgestattet ist, durch einen Hersteller;
b) Erzeugen eines Vakuums in dem Gastronorm-Behälter (12), durch den Hersteller;
c) zumindest teilweises Überkleben des Vakuumierventils (14) mit einem Sicherheitsetikett
(16), das ganz oder teilweise nicht zerstörungsfrei lösbar ist, durch den Hersteller;
und
d) Lagern und/oder zu einem Kunden Transportieren des Gastronorm-Behälters (12).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsetikett (16) ein nur dem Hersteller zur Verfügung stehendes, weitgehend
fälschungssicheres Sicherheitsetikett ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gastronorm-Behälter (12) ein metallischer Gastronorm-Behälter ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gastronorm-Behälter (12) einen vakuumdicht verschließenden Deckel (18) aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (18) das Vakuumierventil (14) aufweist.
6. Gastronorm-Behälter (12) mit einem vakuumdicht verschließenden Deckel (18) und mit
einem Vakuumierventil (14), dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumierventil (14) im vakuumierten Zustand des Gastronorm-Behälters (12) zumindest
teilweise mit einem Sicherheitsetikett (16) überklebt ist, das ganz oder teilweise
nicht zerstörungsfrei lösbar ist.
7. Gastronorm-Behälter (12) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsetikett (16) ein nur dem Hersteller zur Verfügung stehendes, weitgehend
fälschungssicheres Sicherheitsetikett ist.
8. Gastronom-Behälter (12) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass er im vakuumierten Zustand zu lagernde und/oder zu transportierende Lebensmittel
(10) enthält.
9. Gastronorm-Behälter (12) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Gastronorm-Behälter (12) ein metallischer Gastronom-Behälter ist.
10. Gastronorm-Behälter (12) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (18) das Vakuumierventil (14) aufweist.