(19)
(11) EP 3 434 124 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.01.2019  Patentblatt  2019/05

(21) Anmeldenummer: 17182830.4

(22) Anmeldetag:  24.07.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A41G 5/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: hairtalk GmbH
91058 Erlangen (DE)

(72) Erfinder:
  • Alex, Günter
    91058 Erlangen (DE)

(74) Vertreter: REHBERG HÜPPE + PARTNER 
Patentanwälte PartG mbB Robert-Gernhardt-Platz 1
37073 Göttingen
37073 Göttingen (DE)

   


(54) VORRICHTUNG ZUR HAARERGÄNZUNG MIT MEHREREN HAARBÄNDERN


(57) Bei einer Vorrichtung (1) zur Haarergänzung mit einer ersten Mehrzahl von Haaren (3), die an ihren oberen Enden (4) längs einer Hauptrichtung (6) parallel zueinander ausgerichtet und in einer ersten Kunststoffmatrix (5) eingebettet und verankert sind, mit einem quer zu der Hauptrichtung (6) verlaufenden Trägerband (2), auf dem die erste Kunststoffmatrix (5) befestigt ist, und mit einer Befestigungseinrichtung (15), die zum Befestigen des Trägerbands (2) an natürlichen Haaren eines Trägers der Vorrichtung (1) zur Haarergänzung ausgebildet ist, ist auf dem Trägerband (2) neben der ersten Kunststoffmatrix (5) eine zweite Kunststoffmatrix (8) befestigt, in der an ihren oberen Enden (7) längs der Hauptrichtung (6) parallel zueinander ausgerichtete Haare (3) einer zweiten Mehrzahl von Haaren (3) eingebettet und verankert sind.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG



[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Haarergänzung mit einer Mehrzahl von Haaren, die an ihrem oberen Ende längs einer Hauptrichtung parallel zueinander ausgerichtet und in einer Kunststoffmatrix eingebettet und verankert sind, mit einem quer zu der Hauptrichtung verlaufenden Trägerband, auf dem die Kunststoffmatrix befestigt ist, und einer Befestigungseinrichtung, die zum Befestigen des Trägerbands an natürlichen Haaren eines Trägers der Vorrichtung zur Haarergänzung ausgebildet ist.

[0002] Verwendet werden kann eine solche Vorrichtung zum Beispiel zur Ergänzung der natürlichen Haare des Trägers um zusätzliche Haare, zur Verlängerung der natürlichen Haare des Trägers und/oder zum Einfügen farblich kontrastierender Haare in die natürlichen Haare des Trägers.

STAND DER TECHNIK



[0003] Eine Vorrichtung zur Haarergänzung der eingangs beschriebenen Art, die dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1 entspricht, ist aus der DE 20 2005 010 845 U1 bekannt. An einem Trägerband ist eine Vielzahl von Haaren befestigt. Das Trägerband ist als Klebeband ausgebildet, um die Vorrichtung an den natürlichen Haaren des Trägers zu befestigen. Die Haare sind an die Rückseite des Klebebands angeklebt. Dabei sind sie parallel zueinander und senkrecht zu der Haupterstreckungsrichtung des Klebebands ausgerichtet. Die Haare sind über die gesamte Breite des Klebebands verteilt und in ihrem Bereich, in dem sie an die Rückseite des Klebebands angeklebt sind, mit einer anti-hygroskopischen Versiegelung versehen und mit einer matt-transparenten Abdeckung abgedeckt. Auf diese Weise sind sie in einer Kunststoffmatrix eingebettet, die auf dem Trägerband befestigt ist.

[0004] Die bekannte Vorrichtung zur Haarergänzung ist kostengünstig herstellbar, da der Arbeitsaufwand zum Befestigen der Haare an dem Trägerband verglichen mit einem Anknüpfen der Haare an ein Haarnetz, eine Montur oder dergleichen gering ist. Die bekannte Vorrichtung ist dennoch vergleichsweise unauffällig, wenn sie an den natürlichen Haaren des Trägers befestigt ist. Die Anzahl der Haare, die mit der bekannten Vorrichtung ergänzt werden können, ist jedoch begrenzt. Damit die einzelnen Haare sicher in der Kunststoffmatrix verankert werden, müssen sie in zumindest kleinem Abstand nebeneinander auf dem Trägerband angeordnet werden. Dies ist auch Voraussetzung dafür, dass die anti-hygroskopische Versiegelung die Enden der einzelnen Haare so umschließt, dass sie sich nicht lösen, wenn die Vorrichtung wiederholt gewaschen und so unterschiedlichen Feuchtigkeitskonzentrationen in Ihrer Umgebung ausgesetzt wird. Echte Haare, wie sie auch für die bekannte Vorrichtung zur Haarergänzung vorzugsweise zum Einsatz kommen, nehmen aus ihrer Umgebung Feuchtigkeit auf und ändern dabei ihren Durchmesser. Dies führt schnell dazu, dass sie sich aus einer Verklebung lösen. Dem beugt die anti-hygroskopische Versiegelung der Enden der Haare bei der bekannten Vorrichtung vor.

[0005] Eine weitere bekannte Vorrichtung zur Haarergänzung ist eine so genannte Haartresse. Zur Herstellung einer Haartresse werden die oberen Enden einer Vielzahl von Haaren um 180 Grad umgebogen und dann miteinander vernäht. An die miteinander vernähten Haare werden dann, zumindest an den seitlichen Enden des vernähten Bereichs, so genannte Toupetclipse angenäht. Mit diesen Toupetclipsen wird die Haartresse an den natürlichen Haaren ihres Trägers befestigt. Eine bekannte Haartresse kann eine vergleichsweise große Anzahl von Haaren aufweisen. Der vernähte Bereich der Haare wird mit ihrer zunehmenden Anzahl jedoch dicker und trägt so nicht unerheblich auf. Ein weiterer Nachteil einer Haartresse besteht darin, dass die um 180 Grad umgebogenen Enden der Haare, die zumindest ein gewisses Stück von dem vernähten Bereich abstehen, eine zu dem restlichen Verlauf der Haare entgegengesetzte Laufrichtung aufweisen. Wenn Echthaar verwendet wird, das mit Schuppen einer bestimmten Orientierung versehen ist, führt dies schnell zu einem Verfilzen der Haare der Tresse untereinander und auch mit den natürlichen Haaren des Trägers. Darüber hinaus setzt die Herstellung der bekannten Tresse in hochwertiger Ausführung hohe manuelle Fähigkeiten und/oder große Erfahrung voraus.

AUFGABE DER ERFINDUNG



[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Haarverlängerung aufzuzeigen, mit der eine große Anzahl von Haaren ergänzt werden kann und die dennoch wenig aufträgt, nicht zum Verfilzen ihrer Haare neigt und mit vergleichsweise geringem Aufwand herstellbar ist.

LÖSUNG



[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung zur Haarergänzung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG



[0008] Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Haarergänzung mit einer ersten Mehrzahl von Haaren, die an ihren oberen Enden längs einer Hauptrichtung parallel zueinander ausgerichtet und in einer ersten Kunststoffmatrix eingebettet und verankert sind, mit einem quer zu der Hauptrichtung verlaufenden Trägerband, auf dem die erste Kunststoffmatrix befestigt ist, und mit einer Befestigungseinrichtung, die zum Befestigen des Trägerbands an natürlichen Haaren eines Trägers der Vorrichtung zur Haarergänzung ausgebildet ist, ist auf dem Trägerband neben der ersten Kunststoffmatrix eine zweite Kunststoffmatrix befestigt, in der an ihren oberen Enden längs der Hauptrichtung parallel zueinander ausgerichtete Haare einer zweiten Mehrzahl von Haaren eingebettet und verankert sind.

[0009] Mit anderen Worten weist die erfindungsgemäße Vorrichtung auf dem Trägerband neben der Reihe von Haaren der ersten Mehrzahl der Haare eine weitere Reihe von Haaren einer zweiten Mehrzahl von Haaren auf, die mit ihren oberen Enden in einer weitere Kunststoffmatrix eingebettet sind. Damit ist die Gesamtanzahl der Haare, die mit der Vorrichtung ergänzt werden, gegenüber einer Vorrichtung mit nur einer Reihe von in einer Kunststoffmatrix verankerten Haaren verdoppelt. Zugleich wird die einfache Herstellbarkeit, wie sie von Vorrichtungen zur Haarergänzung mit in einer Kunststoffmatrix eingebetteten Haaren gegeben ist, im Wesentlichen beibehalten. Hinzu kommt nur der Schritt des Befestigens der mehreren Kunststoffmatrizen auf dem Trägerband. Ebenfalls beibehalten bleibt der Vorteil, dass die Haare über ihre gesamte Länge von ihrer Verankerung in der jeweiligen Kunststoffmatrix nur eine Laufrichtung aufweisen, die bei Verwendung von Echthaar dieselbe Laufrichtung wie die natürlichen Haare des Trägers ist, so dass keine Gefahr eines Verfilzens der Haare der Vorrichtung untereinander und mit den natürlichen Haaren des Trägers besteht.

[0010] Darüber hinaus ergeben sich optische Vorteile dadurch, dass die aus der ersten Kunststoffmatrix austretenden Haare der ersten Mehrzahl von Haaren auf der dem Trägerband abgekehrten Seite der zweite Kunststoffmatrix längs der Hauptrichtung über die zweite Kunststoffmatrix hinweg verlaufen. Dadurch ist die zweite Kunststoffmatrix durch die in der ersten Kunststoffmatrix verankerten Haare abgedeckt und somit nicht sichtbar, selbst wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Haarergänzung freiliegt.

[0011] Neben der zweiten Kunststoffmatrix kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf dem Trägerband zumindest noch eine dritte Kunststoffmatrix befestigt sein, in der an ihren oberen Enden längs der Hauptrichtung parallel zueinander ausgerichtete Haare einer dritten Mehrzahl von Haaren eingebettet und verankert sind. In entsprechender Anordnung können auch noch weitere Kunststoffmatrizen mit weiteren Mehrzahlen von Haaren auf dem Trägerband befestigt sein. Typischerweise liegt die Anzahl der Kunststoffmatrizen bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwischen zwei und fünf, oft beträgt sie drei oder vier.

[0012] Wenn drei Kunststoffmatrizen vorgesehen sind, können die aus der ersten Kunststoffmatrix austretenden Haare der ersten Mehrzahl von Haaren und die aus der zweiten Kunststoffmatrix austretenden Haare der zweiten Mehrzahl von Haaren auf der dem Trägerband abgekehrten Seite der dritten Kunststoffmatrix längs der Hauptrichtung über die dritte Kunststoffmatrix hinweg verlaufen. Diese dritte Kunststoffmatrix und entsprechend auch jede weitere Kunststoffmatrix ist dann besonders gut durch die in der ersten und zweiten Kunststoffmatrix verankerten Haare abgedeckt. Insgesamt ist dann nur die erste Kunststoffmatrix sichtbar, selbst wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung freiliegt.

[0013] Zumindest diese erste Kunststoffmatrix kann auf ihrer dem Trägerband abgekehrten Seite mit einer matten Oberfläche oder einer matten Abdeckung versehen sein, so dass auch sie optisch unauffällig ist. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest die erste Kunststoffmatrix und ihre etwaig vorhandene Abdeckung auf ihrer dem Trägerband abgekehrten Seite bis zu den Haaren der ersten Mehrzahl von Haaren hin transparent oder transluzent sein. So wird zumindest die Farbe der erfindungsgemäßen Vorrichtung, vorzugsweise aber auch die optische Struktur der erfindungsgemäßen Vorrichtung bis in den Bereich der ersten Kunststoffmatrix hinein durch die darin verankerten Haare bestimmt.

[0014] Dadurch, dass die Kunststoffmatrizen bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung längs der Hauptrichtung der Haare nicht überlappen, sondern nebeneinander angeordnet sind, ist die Höhe der erfindungsgemäßen Vorrichtung über dem Trägerband relativ klein. Sie trägt damit nur wenig auf.

[0015] Wenn sich die Kunststoffmatrizen längs der Hauptrichtung über jeweils eine Breite im Bereich von 2 bis 8 oder nur 3 bis 6 mm erstrecken, kann auch das Trägerband der erfindungsgemäßen Vorrichtung vergleichsweise schmal bleiben, und bei einer Breite von jeder von drei Kunststoffmatrizen von etwa 3 mm muss seine Breite nur etwa 1 cm betragen. Hierdurch lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders unauffällig in den natürlichen Haaren ihres Trägers anordnen und auch an den Kopf ihres Trägers anformen.

[0016] Damit die einzelnen Haare in den Kunststoffmatrizen trotz deren geringen Breite ausreichend verankert sind, können die Haare längs der Hauptrichtung erst mit der jeweiligen Kunststoffmatrix, in die sie eingebettet sind, enden. Konkret können die Haare zusammen mit der Kunststoffmatrix auf ihre geringe Breite in der erfindungsgemäßen Vorrichtung abgeschnitten sein. Anders gesagt können die Haare zunächst in eine breitere Kunststoffmatrix eingebettet werden, die dann auf ihre geringere Breite in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeschnitten wird. Hieran kann sich aber ein anti-hygroskopisches Versiegeln der Schnittkanten der Haare anschließen. Dies stellt sicher, dass die oberen Enden der Haare, die in den Kunststoffmatrizen verankert sind, insgesamt anti-hygroskopisch versiegelt sind und sich so auch beim wiederholten Waschen der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht lösen, selbst wenn es sich um Echthaar handelt.

[0017] Die Befestigungseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auf der den Kunststoffmatrizen abgekehrten Seite des Trägerbands eine zunächst mit einer Abdeckung abgedeckte Klebstoffschicht aufweisen, um die Vorrichtung an die natürlichen Haare ihres Trägers anzukleben. Dabei kann diese Klebstoffschicht austauschbar sein, um sie beispielsweise nach dem Waschen der Vorrichtung erneuern zu können. Die Befestigungseinrichtung kann aber auch mindestens einen Toupetclip aufweisen. Typischerweise ist dann an jedes der beiden seitlichen Enden des Trägerbands ein Toupetclip angenäht.

[0018] Quer zu der Hauptrichtung können sich die Kunststoffmatrizen jeweils bis an die Enden des Trägerbands erstrecken. Dabei kann eine Länge des Trägerbands zwischen seinen Enden 3 bis 15 oder auch nur 5 bis 10 cm betragen. Bei längeren Trägerbändern können die Kunststoffmatrizen jeweils mindestens eine, quer zu der Hauptrichtung verlaufende Unterbrechung aufweisen. Im Bereich der Unterbrechung muss bei Anpassung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an den Kopf ihres Trägers nur das Trägerband verformt werden. Hierdurch wird die Anpassung erleichtert.

[0019] Mit der Angabe "quer zu der Hauptrichtung" wird hier nicht nur auf eine genau senkrechte Richtung sondern auf jede Richtung Bezug genommen, die eine wesentliche Komponente senkrecht zu der Hauptrichtung aufweist. Ebenso wird mit der Angabe "längs der Hauptrichtung" hier nicht nur auf eine genau parallele Richtung sondern auf jede Richtung Bezug genommen, die eine wesentliche Komponente parallel zu der Hauptrichtung aufweist.

[0020] Soweit hier von einer Kunststoffmatrix die Rede ist, in die die oberen Enden der Haare eingebettet sind, impliziert dies nicht, dass die Kunststoffmatrix eine homogene Zusammensetzung aufweist. Die Kunststoffmatrix kann vielmehr schichtweise aus unterschiedlichen Kunststoffen aufgebaut sein, indem beispielsweise ein Substrat mit einem Klebstoff beschichtet wird, mit dem die Haare an das Substrat angeklebt werden, und die Haare dann mit weiterem Kleb- oder Kunststoff in einem oder mehreren Schritten abgedeckt werden. Hieraus ergibt sich ein Schichtaufbau der Kunststoffmatrix. In diesem Schichtaufbau kann neben den Haaren auch noch Flächenmaterial, wie beispielsweise eine Lage Seidengaze zur Mattierung, oder dergleichen eingebettet sein. Mit dem Substrat kann die Kunststoffmatrix dann nach ihrem Zuschneiden auf ihre gewünschte Breite längs der Hauptrichtung auf das Trägerband aufgeklebt werden.

[0021] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes: weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.

[0022] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs "mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die die jeweilige Vorrichtung aufweist.

[0023] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN



[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
Fig. 1
ist eine Draufsicht von außen auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Haarergänzung.
Fig. 2
ist eine Ansicht von innen der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
Fig. 3
ist eine gegenüber den Fig. 1 und 2 vergrößerte Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Haarergänzung.

FIGURENBESCHREIBUNG



[0025] Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Haarergänzung 1. Die Blickrichtung von Fig. 1 entspricht der Sicht auf die Vorrichtung 1, wenn sie an den natürlichen Haaren eines Trägers befestigt ist. Ein Trägerband 2 der Vorrichtung ist dann normalerweise von weiteren natürlichen Haaren des Trägers bedeckt, so dass von der Vorrichtung 1 nur von dem Trägerband 2 weiter entfernte Abschnitte ihrer Haare 3 zu sehen sind. Die Haare 3 der Vorrichtung 1 sind hier auf drei etwa gleiche Mehrzahlen von Haaren aufgeteilt. Die Haare 3 der ersten Mehrzahl von Haaren sind mit ihren oberen Enden 4 in einer ersten Kunststoffmatrix 5 verankert. Dabei verlaufen die einzelnen Haare 3 längs einer Hauptrichtung 6 parallel nebeneinander. Die erste Kunststoffmatrix 5 erstreckt sich bandförmig quer zu der Hauptrichtung 6 längs des oberen Rands des Trägerbands 2. Die Haare 3 der zweiten Mehrzahl von Haaren sind mit ihren oberen Enden 7 in einer zweiten Kunststoffmatrix 8 verankert. Auch sie verlaufen dabei längs der Hauptrichtung 6 parallel nebeneinander. Die zweite Kunststoffmatrix 8 ist in der Mitte des Trägerbands 2 befestigt und dabei parallel zu der ersten Kunststoffmatrix 5 ausgerichtet. Die in der ersten Kunststoffmatrix 5 eingebetteten Haare 3 überdecken die zweite Kunststoffmatrix 8. Die Haare 3 der dritten Mehrzahl von Haaren sind mit ihren oberen Enden 9 in einer dritten Kunststoffmatrix 10 eingebettet und verankert. Die dritte Kunststoffmatrix 10 verläuft am unteren Rand des Trägerbands 2 parallel zu der ersten Kunststoffmatrix 5 und der zweiten Kunststoffmatrix 8. Die dritte Kunststoffmatrix 10 wird von den Haaren 3 abgedeckt, die der ersten Kunststoffmatrix 5 und in der zweiten Kunststoffmatrix 8 verankert sind. Von den Kunststoffmatrizen 5, 8 und 10 ist damit nur die erste Kunststoffmatrix 5 sichtbar, die hier mit einer matten Oberfläche 11 versehen ist und die bis zu den oberen Enden 4 der eingebetteten Haare 3 transluzent ist. Die Laufrichtung der Haare 3 von ihren oberen Enden 4, 7, 9 längs der Hauptrichtung 6 entspricht dann, wenn es sich bei den Haaren 3 um Echthaare handelt, der natürlichen Laufrichtung der Echthaare von ihrer Wurzel zu ihrer Spitze.

[0026] Fig. 2 zeigt, wie an der Rückseite des quer zu der Hauptrichtung 6 verlaufenden Trägerbands 2, an dessen Enden 12 und 13 jeweils ein (hier nur schematisch wiedergegebener) Toupetclips 14 als Befestigungseinrichtung 15 für die Vorrichtung 1 befestigt ist. Typischerweise sind die Toupetclipse 14 an das Trägerband 2 angenäht.

[0027] Bei der in Fig. 3 in einer Seitenansicht dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung 1 ist das Trägerband 2 auf seiner Rückseite mit einer Klebstoffschicht 16 als Befestigungseinrichtung 15 versehen, die vor der Verwendung mit einer hier nicht dargestellten abziehbaren Abdeckung versehen sein kann. Außerdem zeigt Fig. 3, dass das Trägerband 2 an den Kopf eines Trägers der Vorrichtung 1 angeformt werden kann, und zwar nicht nur in seiner in Fig. 3 sichtbaren Breitenrichtung sondern auch in der dazu quer verlaufenden Längsrichtung. Das Trägerband 2 kann z. B. ein Kunststoffband aber auch ein Gewebeband sein und/oder umfassen. Auf dem Trägerband 2 sind die Kunststoffmatrizen 5, 8 und 10 befestigt. Sie können dazu auf das Trägerband 2 aufgeklebt sein. Die Kunststoffmatrizen 5, 8 und 10 verlaufen nebeneinander und überlappen einander längs der Hauptrichtung 6 nicht. Die mit ihren oberen Enden 4 in der ersten Kunststoffmatrix 5 verankerten Haare 3 überdecken aber die zweite Kunststoffmatrix 8 und die dritte Kunststoffmatrix 10, und zusätzlich überdecken die mit ihren Enden 7 in der zweiten Kunststoffmatrix 8 verankerten Haare 3 die dritte Kunststoffmatrix 10. Die Kunststoffmatrizen 5, 8 und 10 mit den eingebetteten Enden 4, 7 und 9 der Haare 3 können jeweils einer Vorrichtung zur Haarergänzung entsprechen, wie sie grundsätzlich aus der DE 20 2005 010 845 U1 bekannt ist, auch wenn die Kunststoffmatrizen 5, 8 und 10 typischerweise längs der Hauptrichtung 6 schmaler ausgebildet sind, als das Trägerband bei diesem Stand der Technik.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0028] 
1
Vorrichtung
2
Trägerband
3
Haare
4
Oberes Ende eines in der ersten Kunststoffmatrix 5 eingebetteten Haares 3
5
Erste Kunststoffmatrix
6
Hauptrichtung
7
Oberes Ende eines in der zweiten Kunststoffmatrix 8 eingebetteten Haares 3
8
Zweite Kunststoffmatrix
9
Oberes Ende eines in der dritten Kunststoffmatrix 10 eingebetteten Haares 3
10
Dritte Kunststoffmatrix
11
Abdeckung
12
Ende des Trägerbands 2
13
Ende des Trägerbands 2
14
Toupetclip
15
Befestigungseinrichtung
16
Klebstoffschicht



Ansprüche

1. Vorrichtung (1) zur Haarergänzung mit

- einer ersten Mehrzahl von Haaren (3), die an ihren oberen Enden (4) längs einer Hauptrichtung (6) parallel zueinander ausgerichtet und in einer ersten Kunststoffmatrix (5) eingebettet und verankert sind,

- einem quer zu der Hauptrichtung (6) verlaufenden Trägerband (2), auf dem die erste Kunststoffmatrix (5) befestigt ist, und

- einer Befestigungseinrichtung (15), die zum Befestigen des Trägerbands (2) an natürlichen Haaren eines Trägers der Vorrichtung (1) zur Haarergänzung ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,

- dass auf dem Trägerband (2) neben der ersten Kunststoffmatrix (5) eine zweite Kunststoffmatrix (8) befestigt ist, in der an ihren oberen Enden (7) längs der Hauptrichtung (6) parallel zueinander ausgerichtete Haare (3) einer zweiten Mehrzahl von Haaren (3) eingebettet und verankert sind.


 
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der ersten Kunststoffmatrix (5) austretenden Haare (3) der erste Mehrzahl von Haaren (3) auf der dem Trägerband (2) abgekehrten Seite der zweiten Kunststoffmatrix (8) längs der Hauptrichtung (6) über die zweite Kunststoffmatrix (8) hinweg verlaufen.
 
3. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägerband (2) neben der zweiten Kunststoffmatrix (8) eine dritte Kunststoffmatrix (10) befestigt ist, in der an ihren oberen Enden (9) längs der Hauptrichtung (6) parallel zueinander ausgerichtete Haare (3) einer dritten Mehrzahl von Haaren (3) eingebettet und verankert sind.
 
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der ersten Kunststoffmatrix (5) austretenden Haare (3) der erste Mehrzahl von Haaren (3) und die aus der zweiten Kunststoffmatrix (8) austretenden Haare (3) der zweiten Mehrzahl von Haaren (3) auf der dem Trägerband (2) abgekehrten Seite der dritten Kunststoffmatrix (10) längs der Hauptrichtung (6) über die dritte Kunststoffmatrix (10) hinweg verlaufen.
 
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste Kunststoffmatrix (5) auf ihrer dem Trägerband (2) abgekehrten Seite mit einer matten Oberfläche oder einer matten Abdeckung (11) versehen ist.
 
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die erste Kunststoffmatrix (5) und ihre etwaig vorhandene Abdeckung (11) auf ihrer dem Trägerband (2) abgekehrten Seite bis zu den Haaren (3) der erste Mehrzahl von Haaren (3) hin transparent oder transluzent ist.
 
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrizen (5, 8, 10) längs der Hauptrichtung (6) nicht überlappen.
 
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kunststoffmatrizen (5, 8, 10) längs der Hauptrichtung (6) über jeweils 2 bis 8 mm oder 3 bis 6 mm erstrecken.
 
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haare (3) längs der Hauptrichtung (6) mit der jeweiligen Kunststoffmatrix (5, 8 oder 10), in der sie verankert sind, enden.
 
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (15) auf der den Kunststoffmatrizen (5, 8, 10) abgekehrten Seite des Trägerbands (2) eine mit einer Abdeckung (11) abgedeckte Klebstoffschicht (16) oder mindestens einen Toupetclip (14) aufweist.
 
11. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kunststoffmatrizen (5, 8, 10) quer zu der Hauptrichtung (6) jeweils bis an die Enden (12, 13) des Trägerbands (2) erstrecken und das eine Länge des Trägerbands (2) zwischen seinen Enden (12, 13) 3 bis 15 cm oder 5 bis 10 cm beträgt.
 
12. Vorrichtung (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrizen (5, 8, 10) jeweils mindestens eine, quer zu der Hauptrichtung (6) verlaufende Unterbrechung aufweisen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente