[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhlsitz, bestehend aus einem Sitzträger und einer
damit verbundenen, eine oberseitige Sitzfläche aufweisenden, relativ zum Sitzträger
begrenzt beweglichen Sitzplatte.
[0002] Ein Stuhlsitz der eingangs genannten Art ist aus dem Dokument
DE 195 07 458 A1 bekannt. Bei diesem Stuhlsitz ist es wesentlich, dass er ein kombiniertes Torsionsdreh-
und Kipplager als federndes Mittel aufweist. Zudem ist hier der Stuhlsitz für ein
spezielles Sitzmöbel mit einem Schaukelstuhlgestell vorgesehen. Weiterhin ist bei
dem bekannten Stuhlsitz entweder obligatorisch oder zumindest vorzugsweise eine Anordnung
aus zwei gegenüberliegenden Rädern oder Bockrollen zwischen der Grundplatte und der
Sitzplatte vorgesehen, um die hier in jedem Fall vorgesehene Torsion oder Verdrehung
der Sitzplatte relativ zu der Grundplatte zu ermöglichen.
[0003] Das Dokument
DE 195 32 445 A1 zeigt ein Wipp- und Drehsitzmöbel mit einer Sitzplatte, die elastisch mit einem Torsionsdreh-
und Kipplager, das ein materialfreies Dreh- und Kippzentrum in der Lagermitte besitzt,
auf einer auf einem Schaukelstuhlgestell befestigten Grundplatte gelagert ist. Dabei
ist auch hier die Sitzplatte zusätzlich dem Gestell gegenüber durch zwei Bockrollen
abgestützt. Mit Hilfe einer Schraube, die oberhalb des Dreh- und Kippzentrums des
Torsionsdreh- und Kipplagers mit der Sitzplatte fest verbunden ist, und einem Langloch
in der Grundplatte, durch die die Schraube eng gepasst hindurchführt, lässt sich eine
einfache Abreißsicherung des Torsionsdreh- und Kipplagers verwirklichen, die dazu
noch Schubbewegungen der Sitzplatte über der Grundplatte in Schaukelrichtung unterbindet.
[0004] Aus dem Dokument
WO 98/42237 A1 ist ein Stuhl mit einem Stuhlsitz der eingangs genannten Art bekannt. Bei diesem
bekannten Stuhlsitz ist ein Zwischenstück aus einem konzentrisch um einen mittleren
Drehpunktbereich herum angeordneten elastischen Material, insbesondere in Form einer
Scheibe oder eines Rings, zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte angeordnet. Insbesondere
ist die Scheibe oder der Ring zylindrisch ausgebildet, womit dann eine in allen Richtungen
gleiche Kippeigenschaft der Sitzplatte relativ zum Sitzträger vorliegt. Weiter offenbart
dieses Dokument, dass auch eine von der Zylinderform abgewandelte Form der Scheibe
oder des Rings möglich ist, um in einzelnen Kipprichtungen unterschiedliche Federgegenkräfte
zu erzeugen.
[0005] Als nachteilig wird bei den bekannten Stuhlsitzen angesehen, dass seine Benutzer
die mehrdimensionale Beweglichkeit der Sitzplatte häufig als eher unangenehm empfinden,
weil nach praktischen Erfahrungen Unsicherheits- und Schwindelgefühle bei Benutzern
von Sitzmöbeln mit den bekannten, zuvor erläuterten Stuhlsitzen auftreten. Außerdem
sind die bekannten Stuhlsitze teils technisch aufwändig in der Herstellung, insbesondere
bei Ausstattung mit Rädern oder Bockrollen zwischen Sitzträger und Sitzplatte.
[0006] Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen Stuhlsitz sowie
einen Stuhl der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen Unsicherheits- und Schwindelgefühle
bei Benutzern sicher vermieden werden und deren Herstellung mit einem geringen Fertigungs-,
Material- und Montageaufwand möglich ist.
[0007] Die Lösung der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Stuhlsitz der eingangs genannten
Art, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Sitzplatte mittels wenigstens eines
Tragelements um eine entlang oder parallel zu einer Längsmittellinie des Stuhlsitzes
unterhalb der Sitzfläche und oberhalb des Sitzträgers oder in der Höhe von Sitzträger
und Sitzplatte verlaufende Kippachse relativ zu dem Sitzträger begrenzt lateral kippbeweglich
mit dem Sitzträger verbunden ist.
[0008] Mit der Erfindung wird auf technisch einfache Art und Weise erreicht, dass die Sitzplatte
in verschiedenen Richtungen unterschiedliche Beweglichkeitseigenschaften relativ zum
Sitzträger aufweist. Konkret und ergonomisch günstig wird hier eine begrenzte laterale
Kippbarkeit der Sitzplatte um die entlang der Längsmittellinie des Sitzes verlaufende
Kippachse erzielt, die einem Benutzer des Sitzes oder Stuhls ein angenehmes und sicheres
Sitzgefühl in Verbindung mit einem dynamischen, also gewisse Körperbewegungen ermöglichenden,
Sitzen vermittelt, was beispielsweise unerwünschte Muskelverspannungen des Benutzers
vermeidet. Wesentlich ist, dass die Kippachse möglichst nahe an der Sitzplatte und
somit nahe an den Sitzbeinhöckern einer den Stuhlsitz benutzenden Person verläuft,
um als unangenehm empfundene Wank- und Schwankbewegungen des Körpers zu vermeiden,
die bei einer weiter nach unten von der Sitzplatte entfernten Kippachse auftreten
würden. Da bei dem erfindungsgemäßen Stuhlsitz die Kippachse unmittelbar unter den
Sitzbeinhöckern des Sitzbenutzers liegt, sind kleine seitliche Bewegungen spontan
möglich. Diese Bewegungen veranlassen das Becken des Sitzbenutzers nach rechts und
links leicht abzukippen, ohne dass dabei auch der Oberkörper und der Kopf wanken oder
schwanken, und fördern somit die Durchblutung der Bandscheiben und der äußeren Schichten
der Faszien. Überlagerte Kippbewegungen in anderen Richtungen und/oder Drehbewegungen
der Sitzplatte um eine etwa vertikale Achse relativ zum Sitzträger werden dagegen
vermieden, da erfahrungsgemäß derartige Bewegungen die Ursache für unerwünschte Unsicherheits-
und sogar Schwindelgefühle der Sitzbenutzer sind. Aufwändige Bauteile, wie besondere
Räder oder Bockrollen, werden bei dem erfindungsgemäßen Stuhlsitz nicht benötigt,
was dessen Fertigung kostengünstig macht.
[0009] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Sitzplatte mit einer diese in Richtung
zu einer parallel zum Sitzträger ausgerichteten, unverkippten Grundstellung vorbelastenden
Kraft beaufschlagt ist. Die Sitzplatte nimmt so ihre unverkippte Grundstellung ein,
solange nicht von einem Sitzbenutzer Kippkräfte auf die Sitzplatte ausgeübt werden.
Werden vom Sitzbenutzer Kippkräfte auf die Sitzplatte ausgeübt, dann erzeugt die Vorbelastungskraft
diesen Kippkräften entgegenwirkende Gegenkräfte, was zu einem ergonomisch guten Sitzen
beiträgt.
[0010] Die konkreten technischen Mittel zur Ausführung der begrenzt lateral kippbeweglichen
Verbindung der Sitzplatte mit dem Sitzträger können unterschiedlich sein, wobei bevorzugte
Mittel nachfolgend erläutert werden.
[0011] In einer ersten diesbezüglichen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass voneinander beabstandet
entlang der Längsmittellinie des Stuhlsitzes beiderseits eines in der Längsmittellinie
des Stuhlsitzes liegenden Sitzmittelpunktes zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte
wenigstens zwei punktuelle, biegeelastische, die Tragelemente bildende Zwischenstücke
angeordnet sind, auf welchen die Sitzplatte relativ zum Sitzträger begrenzt lateral
kippbeweglich gelagert ist. Hiermit wird auf technisch einfache Art und Weise und
mit geringem Material- und Fertigungsaufwand erreicht, dass die Sitzplatte in verschiedenen
Richtungen unterschiedliche Kippeigenschaften relativ zum Sitzträger aufweist, wobei
hier konkret und ergonomisch günstig eine Kippbarkeit um die Längsmittellinie des
Stuhlsitzes erzielt wird, während eine unerwünschte Kippbarkeit der Sitzplatte quer
dazu und eine ebenfalls unerwünschte Drehbarkeit der Sitzplatte vermieden werden.
[0012] Alternativ ist vorgesehen, dass entlang der Längsmittellinie des Stuhlsitzes beiderseits
eines in der Längsmittellinie des Stuhlsitzes liegenden Sitzmittelpunktes zwischen
dem Sitzträger und der Sitzplatte wenigstens ein lineares, biegeelastisches, das Tragelement
bildendes Zwischenstück angeordnet ist, auf welchem die Sitzplatte relativ zum Sitzträger
begrenzt lateral kippbeweglich gelagert ist. Auch hiermit lassen sich die im vorhergehenden
Absatz erläuterten Vorteile erzielen.
[0013] Um eine einfache Montage und einen bedarfsweisen Austausch der elastischen Zwischenstücke
zu ermöglichen, ist zweckmäßig das/ jedes biegeelastische Zwischenstück einerseits
mit dem Sitzträger und andererseits mit der Sitzplatte lösbar verbunden, vorzugsweise
verschraubt.
[0014] Weiterhin sieht die Erfindung bevorzugt vor, dass die punktuellen, biegeelastischen
Zwischenstücke zylindrische Schwingmetallelemente sind und dass das/jedes lineare
biegeelastische Zwischenstück ein längliches, quaderförmiges Schwingmetallelement
ist. Derartige Schwingmetallelemente sind gängige Bauelemente und in verschiedensten
Ausführungen am Markt kostengünstig verfügbar, was zu niedrigen Herstellungskosten
des Stuhlsitzes beiträgt. Die punktuellen, biegeelastischen Zwischenstücke können
statt einer runden auch eine eckige, wie quadratische oder rechteckige oder sechseckige,
Umrissform haben.
[0015] Eine weitere alternative Ausgestaltung schlägt vor, dass mit dem Sitzträger oberseitig
wenigstens eine entlang der Längsmittellinie des Stuhlsitzes zwischen dem Sitzträger
und der Sitzplatte verlaufende, das Tragelement bildende Tragachse verbunden ist,
auf welcher die Sitzplatte relativ zum Sitzträger begrenzt lateral kippbeweglich gelagert
ist. Die Tragachse kann z. B. eine Stahlachse sein und ist ein einerseits einfaches
und andererseits stabiles und zuverlässiges Bauteil, was eine kostengünstige und verschleißarme,
langlebige Konstruktion erlaubt.
[0016] Anstelle einer einzelnen längeren durchgehenden Tragachse können auch zwei oder mehr
kürzere Tragachsen in Reihe angeordnet sein.
[0017] Zwecks Erzielung einer sicheren Verbindung ist zweckmäßig die Tragachse in wenigstens
einer einen Teil des Sitzträgers bildenden ersten Achsaufnahme und in wenigstens einer
einen Teil der Sitzplatte bildenden zweiten Achsaufnahme aufgenommen. Die Achsaufnahmen
können dabei, je nach dem Material von Sitzträger und Sitzplatte, mit diesen verbunden
oder einstückig ausgeführt sein.
[0018] Um die Tragachse außer zur begrenzt lateral kippbeweglichen Lagerung der Sitzplatte
zugleich auch für die Erzeugung einer Rückstell- und Gegenkraft zu nutzen, ist erfindungsgemäß
weiter vorgesehen, dass die Tragachse eine Torsionsfeder ist, dass die wenigstens
eine erste Achsaufnahme und die wenigstens eine zweite Achsaufnahme in Tragachsenlängsrichtung
voneinander beabstandet sind und dass die Tragachse in den Achsaufnahmen verdrehfest
aufgenommen ist. Eine Kippbewegung der Sitzplatte führt hier zu einem Spannen der
durch die Tragachse gebildeten Torsionsfeder, womit unmittelbar eine Kraft entsteht,
die der Kippbewegung der Sitzplatte entgegenwirkt.
[0019] In einer weiteren, anderen Ausgestaltung des Stuhlsitzes ist vorgesehen, dass mit
dem Sitzträger oberseitig wenigstens eine entlang der Längsmittellinie des Stuhlsitzes
in einer vertikalen Ebene zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte verlaufende,
das Tragelement bildende Blattfeder verbunden ist, auf welcher die Sitzplatte relativ
zum Sitzträger begrenzt lateral kippbeweglich gelagert ist. In dieser Ausgestaltung
bildet die Blattfeder vorteilhaft zugleich das Bauteil für die begrenzt lateral kippbewegliche
Verbindung zwischen Sitzträger und Sitzplatte und das Bauteil zur Erzeugung einer
der Kippbewegung der Sitzplatte entgegenwirkenden Gegenkraft. Dabei wird hier bei
Kippbewegungen der Sitzplatte die Blattfeder im Wesentlichen um ihre Längsmittelachse
elastisch gebogen.
[0020] Dabei weist vorzugsweise der Sitzträger oberseitig für die/jede Blattfeder eine einen
unteren Blattfederrandbereich aufnehmende erste Aufnahmenut und die Sitzplatte unterseitig
für die/jede Blattfeder eine einen oberen Blattfederrandbereich aufnehmende zweite
Aufnahmenut auf. Hiermit ist eine sehr einfache und dabei zuverlässige Halterung der
Blattfeder an Sitzträger und Sitzplatte möglich.
[0021] Anstelle einer einzelnen längeren durchgehenden Blattfeder können auch zwei oder
mehr kürzere Blattfedern in Reihe angeordnet sein.
[0022] Die/jede Blattfeder besteht vorzugsweise aus Federstahl oder alternativ auch aus
einem geeigneten Kunststoff.
[0023] Eine weitere, andere Ausgestaltung des Stuhlsitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass
der Sitzträger und die Sitzplatte einerseits wenigstens eine entlang der Längsmittellinie
des Stuhlsitzes in einer vertikalen Ebene verlaufende Nut und andererseits wenigstens
eine parallel dazu zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte verlaufende, mit dem
Sitzträger oder der Sitzplatte einstückige oder verbundene, das Tragelement bildende
rippenförmige Feder aufweisen und dass die Sitzplatte auf der in die Nut eingreifenden,
aus dieser vorragenden Feder relativ zum Sitzträger begrenzt lateral kippbeweglich
gelagert ist. In dieser Ausgestaltung mit einer Nut-Feder-Konstruktion bildet die
rippenförmige Feder vorteilhaft zugleich das Bauteil für die begrenzte laterale kippbewegliche
Verbindung zwischen Sitzträger und Sitzplatte und das Bauteil zur Erzeugung einer
der Kippbewegung der Sitzplatte entgegenwirkenden Gegenkraft.
[0024] Anstelle einer einzelnen längeren durchgehenden rippenförmigen Feder und zugehörigen
Nut können auch jeweils zwei oder mehr kürzere rippenförmige Federn und zugehörige
Nuten in Reihe vorgesehen sein.
[0025] Bevorzugt besteht hierbei die/jede rippenförmige Feder aus einem elastisch-flexiblen
Kunststoff, was besonders dann vorteilhaft ist, wenn die diese rippenförmige Feder
aufweisende Sitzkomponente, d. h. der Sitzträger oder die Sitzplatte, selbst aus Kunststoff
besteht und so eine einstückige Ausführung möglich ist.
[0026] Weiterhin ist dabei bevorzugt die Nut zur Aufnahme der rippenförmigen Feder zwischen
zwei parallel zueinander verlaufenden, mit dem Sitzträger oder der Sitzplatte einstückigen
oder verbundenen Rippen ausgebildet. In dieser Ausführung leisten vorteilhaft auch
die die Nut begrenzenden Rippen einen Beitrag zu der elastisch-flexiblen Kippbeweglichkeit
der Sitzplatte relativ zum Sitzträger.
[0027] Die elastisch-flexible laterale Kippbeweglichkeit der Sitzplatte relativ zum Sitzträger
kann auch dadurch beeinflusst und eingestellt werden, dass zwischen der rippenförmigen
Feder und der diese aufnehmenden Nut eine elastische Zwischenlage, vorzugsweise eine
Gummieinbettung, angeordnet ist.
[0028] Eine weitere, wieder andere Ausgestaltung des Stuhlsitzes ist dadurch gekennzeichnet,
dass mit dem Sitzträger oberseitig wenigstens ein entlang der Längsmittellinie des
Stuhlsitzes zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte verlaufender, das Tragelement
bildender Druckschlauch verbunden ist, auf welchem die Sitzplatte relativ zum Sitzträger
begrenzt lateral kippbeweglich gelagert ist. Hier bietet der Druckschlauch neben der
Funktion als den Sitzträger und die Sitzplatte kippbeweglich verbindendes Element
zusätzlich noch eine Federungsfunktion. Dabei kann der Druckschlauch mit einem kompressiblen
Druckmedium gefüllt sein und/oder der Druckschlauch kann selbst elastisch dehnbar
und rückstellbar sein.
[0029] Anstelle eines einzelnen längeren durchgehenden Druckschlauchs können auch zwei oder
mehr längere durchgehende Druckschläuche parallel zueinander vorgesehen sein oder
es können mehrere kürzere Druckschläuche in Reihe und/oder parallel zueinander vorgesehen
sein.
[0030] Damit die Federungswirkung des Druckschlauchs gezielt beeinflusst und eingestellt
werden kann, weist zweckmäßig der Druckschlauch ein Ventil auf, über welches ein Druckmedium,
vorzugsweise Luft, in den Druckschlauch einfüllbar oder aus dem Druckschlauch ablassbar
ist.
[0031] Dabei kann weiterhin der Druckschlauch einen Anschluss für eine Druckmediumpumpe
aufweisen oder mit einer am Stuhlsitz angeordneten Druckmediumpumpe verbunden sein,
mittels welcher Druckmedium in den Druckschlauch einfüllbar ist.
[0032] Eine weitere gezielte Beeinflussung der Charakteristik der Kippbeweglichkeit der
Sitzplatte relativ zum Sitzträger wird ermöglicht, indem zwischen dem Sitzträger und
der Sitzplatte zumindest in deren Randbereichen umlaufend eine widerstandsarme oder
eine eine Federwirkung ausübende Schaumfüllung angeordnet ist. Diese Schaumfüllung
dient zudem zur Vermeidung eines Eingreifens eines Sitzbenutzers mit den Fingern in
den Zwischenraum zwischen Sitzträger und der Sitzplatte, wo es unter ungünstigen Umständen
ansonsten zu einem Einklemmen der Finger kommen könnte. Zum anderen dämpft die Schaumfüllung
die Kippbewegung der Sitzplatte relativ zum Sitzträger bei größeren Kippwinkeln und
vermeidet somit störende Anschlaggeräusche, die bei einem Aufschlagen der Sitzplatte
auf den Sitzträger entstehen könnten.
[0033] Vorteilhaft können zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte feste oder verstellbare
Anschläge angeordnet sind, welche ein Maß der lateralen Kippbewegung der Sitzplatte
relativ zum Sitzträger begrenzen. Die Anschläge können dabei z. B. elastische Anschlagkörper,
wie Gummipuffer, sein. Die verstellbaren Anschläge können beispielsweise mittels Gewinde
in ihrer Höhe einstellbar sein.
[0034] Aus optischen Gründen und auch zur Vermeidung eines Einklemmens von Fingern des Sitzbenutzers
zwischen Sitzplatte und Sitzträger ist vorgesehen, dass eine auf der Sitzplatte angeordnete
Sitzschaumschicht und/oder Sitzbespannung in einem umlaufenden Randbereich bis zum
Sitzträger geführt ist. Der Zwischenraum zwischen Sitzplatte und Sitzträger wird so
nach außen abgedeckt und optisch kaschiert, ohne die Kippbeweglichkeit der Sitzplatte
einzuschränken.
[0035] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stuhlsitzes sieht vor, dass der
Sitzträger durch einen äußeren Rahmen gebildet ist, dass die Sitzplatte durch eine
von dem Sitzträger umgebene Fläche gebildet ist und dass das Tragelement durch eine
entlang der Längsmittellinie des Stuhlsitzes verlaufende, den Sitzträger und die Sitzplatte
verbindende, biegeelastische Materialbrücke gebildet ist, um welche die Sitzplatte
relativ zum Sitzträger begrenzt lateral kippbeweglich ist. In dieser Ausgestaltung
wird eine besonders flache Bauweise des Stuhlsitzes ermöglicht, weil der Sitzträger
und die Sitzplatte nicht übereinander, sondern in einer Ebene angeordnet sind. Nur
bei dem lateralen Kippen der Sitzplatte bewegt sich diese relativ zum rahmenförmigen
Sitzträger etwas nach oben bzw. unten aus der gemeinsamen Ebene heraus.
[0036] Eine Weiterbildung dazu schlägt vor, dass der Sitzträger und die Sitzplatte durch
eine einstückige Platte aus einem biegeelastischen Material gebildet sind und dass
zwischen dem Sitzträger und der Sitzplatte zwei in Draufsicht U- oder C-förmig spiegelsymmetrisch
zur Längsmittellinie des Stuhlsitzes verlaufende, mit ihren Rückenabschnitten jeweils
nach außen weisende Trennschnitte angebracht sind. Durch die hier bestehende Möglichkeit
der einstückigen Ausführung von Sitzträger und Sitzplatte wird die Fertigung besonders
einfach, weil lediglich die Trennschnitte, z. B. mittels Sägens oder Fräsens oder
Laserschneidens, angebracht werden müssen. Besondere, extra anzubauende Verbindungsbauteile
zwischen Sitzträger und Sitzplatte werden hier nicht benötigt, denn das Tragelement,
welches Sitzträger und Sitzplatte miteinander verbindet, ist hier ein integraler Bestandteil
der einstückigen Platte.
[0037] Alternativ dazu ist es auch möglich, den rahmenförmigen Sitzträger und die Sitzplatte
als zwei Einzelteile zu fertigen und dann durch ein oder mehrere separate biegeelastische
Brückenbauteile miteinander zu verbinden, womit ebenfalls die vorteilhaft flache Bauweise
des Stuhlsitzes mit der relativ zum Sitzträger begrenzt lateral verkippbaren Sitzplatte
erreicht wird.
[0038] Zur Lösung des den Stuhl betreffenden Teils der Aufgabe wird ein Stuhl mit einem
Stuhlsitz, der aus einem Sitzträger und einer damit verbundenen, eine oberseitige
Sitzfläche aufweisenden, relativ zum Sitzträger begrenzt beweglichen Sitzplatte besteht,
vorgeschlagen, der erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass der Stuhlsitz die
Merkmale eines oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 22 aufweist.
[0039] Der Stuhl kann dabei in seinen neben dem Stuhlsitz vorhandenen Teilen praktisch beliebig
ausgeführt sein, z. B. als Drehstuhl mit Zentralsäule oder als vierbeiniger Stuhl
oder als Freischwinger, mit oder ohne Armlehnen, oder als niedriger oder hoher Hocker.
[0040] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Stuhlsitz in einer ersten Ausführung, in einer "durchsichtigen" Draufsicht,
- Figur 2
- den Stuhlsitz aus Figur 1 in einer Stirnansicht,
- Figur 3
- den Stuhlsitz aus Figur 1 in einer Querschnittsansicht schräg von oben,
- Figur 4
- den Stuhlsitz aus Figur 1 im Längsschnitt,
- Figur 5
- den Stuhlsitz aus Figur 1 in einer "durchsichtigen" Seitenansicht,
- Figur 6
- den Stuhlsitz aus Figur 1 im Querschnitt,
- Figur 7
- den Stuhlsitz in einer zweiten Ausführung, in einer "durchsichtigen" Draufsicht,
- Figur 8
- den Stuhlsitz aus Figur 7 in einer Stirnansicht,
- Figur 9
- den Stuhlsitz aus Figur 7 in einer Querschnittsansicht schräg von oben,
- Figur 10
- den Stuhlsitz aus Figur 7 im Längsschnitt,
- Figur 11
- den Stuhlsitz aus Figur 7 in einer "durchsichtigen" Seitenansicht,
- Figur 12
- den Stuhlsitz aus Figur 7 im Querschnitt und
- Figur 13
- den Stuhlsitz in einer dritten Ausführung in einem Querschnitt.
- Figur 14
- den Stuhlsitz in einer weiteren Ausführung, in einer "durchsichtigen" Draufsicht,
- Figur 15
- den Stuhlsitz aus Figur 14 in einem Querschnitt,
- Figur 16
- den Stuhlsitz aus Figur 14 in einem Längsschnitt,
- Figur 17
- den Stuhlsitz in einer weiteren Ausführung, in einer "durchsichtigen" Draufsicht,
- Figur 18
- den Stuhlsitz aus Figur 17 in einem Querschnitt,
- Figur 19
- den Stuhlsitz aus Figur 17 in einem Längsschnitt,
- Figur 20
- ein vergrößertes Detail des Stuhlsitzes nach den Figuren 17 bis 19 im Querschnitt,
- Figur 21
- den Stuhlsitz in einer weiteren Ausführung, in einem Querschnitt,
- Figur 22
- den Stuhlsitz in einer weiteren Ausführung, in einer "durchsichtigen" Draufsicht,
- Figur 23
- den Stuhlsitz aus Figur 22 im Querschnitt in einem ersten Funktionszustand,
- Figur 24
- den Stuhlsitz aus Figur 22 im Querschnitt in einem zweiten Funktionszustand,
- Figur 25
- den Stuhlsitz aus Figur 22 im Längsschnitt,
- Figur 26
- den Stuhlsitz in einer weiteren Ausführung, in einem vergrößerten TeilQuerschnitt,
- Figur 27
- den Stuhlsitz in einer weiteren Ausführung, in einem vergrößerten TeilQuerschnitt,
- Figur 28
- den Stuhlsitz in einer weiteren Ausführung, in einer "durchsichtigen" Draufsicht,
- Figur 29
- den Stuhlsitz aus Figur 28 in einer Stirnansicht, und
- Figur 30
- den Stuhlsitz aus Figur 28 im Querschnitt.
[0041] In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Teile in den verschiedenen Zeichnungsfiguren
stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen, sodass nicht zu jeder Zeichnungsfigur
alle Bezugszeichen erneut erläutert werden müssen.
[0042] Figur 1 zeigt einen Stuhlsitz 1 in einer ersten Ausführung, in einer "durchsichtigen"
Draufsicht. Der Stuhlsitz 1 besteht aus einem unten liegenden, in Figur 1 weitestgehend
verdeckten Sitzträger 2 und einer darauf unter Zwischenlage mehrerer, hier drei, punktueller
biegeelastischer Zwischenstücke 4 beabstandet angeordneten, eine oberseitige Sitzfläche
33 aufweisenden Sitzplatte 3. Die drei punktuellen biegeelastischen Zwischenstücke
4 sind voneinander beabstandet entlang einer Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes 1
angeordnet. Hierdurch wird eine richtungsabhängig unterschiedliche Kippbarkeit der
Sitzplatte 3 relativ zu dem Sitzträger 2 erreicht. Aufgrund der beschriebenen Anordnung
der Zwischenstücke 4 ist eine Kippbewegung der Sitzplatte 3 um die Längsmittelachse
11 relativ zum Sitzträger 2 leichtgängig und gegen einen eher geringen Widerstand
möglich, während dagegen eine Kippbewegung der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger
2 um die Quermittelachse 12 praktisch nicht möglich ist. Hierdurch wird ein ergonomisch
günstiges Kippverhalten der Sitzplatte 3 mit einem sicheren Sitzgefühl für den Sitzbenutzer
erreicht.
[0043] Figur 2 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 1 in einer Stirnansicht, in der unten dessen
Sitzträger 2 und darüber dessen Sitzplatte 3 erkennbar ist. Auf der Sitzplatte 3 liegt
je eine Sitzschaumschicht 30, deren Oberfläche die Sitzfläche 33 bildet und die seitlich
einen umlaufenden, von der Sitzplatte 3 bis zum Sitzträger 2 heruntergezogenen Randbereich
31 aufweist.
[0044] Figur 3 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 1 in einer Querschnittsansicht schräg von
oben. Auch hier liegt unten der plattenförmige Sitzträger 2, zu dem im Abstand darüber
und parallel die Sitzplatte 3 verläuft. Auf der Sitzplatte 3 liegt die Sitzschaumschicht
30 mit der oberseitigen Sitzfläche 33. Zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte
3 ist eines der punktuellen biegeelastischen Zwischenstücke 4 im Schnitt sichtbar,
welches in dem Zwischenraum 20 liegt und einerseits mit dem Sitzträger 2 und andererseits
mit der Sitzplatte 3 verbunden ist. Außen um den Stuhlsitz 1 umlaufend ist wieder
der Randbereich 31 der Sitzschaumschicht 30 vorhanden.
[0045] Figur 4 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 1 im Längsschnitt entlang der Längsmittellinie
11 in Figur 1. Der Schnitt verläuft in einer vertikalen Ebene durch die drei punktuellen
biegeelastischen Zwischenstücke 4, die zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte
3 diese begrenzt lateral kippbeweglich miteinander verbindend angeordnet sind. Dabei
weisen die punktuellen biegeelastischen Zwischenstücke 4 jeweils einen zylindrischen
Gummikörper 40 auf. Mit dem Sitzträger 2 sind die Zwischenstücke hier jeweils über
eine Verschraubungen 42 lösbar verbunden. Mit der Sitzplatte 3 sind die Zwischenstücke
4 über je eine weitere lösbare Verschraubung 43 verbunden. Dabei sind hier die punktuellen
biegeelastischen Zwischenstücke 4 beispielsweise als Schwingmetallelemente ausgeführt.
[0046] Auf der Sitzplatte 3 liegt wieder die Sitzschaumschicht 30 mit der oberseitigen Sitzfläche
33. Randseitig umlaufend besitzt die Sitzschaumschicht 30 den nach unten herunter
gezogenen Randbereich 31, der den Zwischenraum 20 zwischen dem Sitzträger 2 der Sitzplatte
3 außen umlaufend verdeckt und verschließt. Zur Begrenzung der Kippbewegung der Sitzplatte
3 relativ zum Sitzträger 2 und zur Vermeidung von störenden Anschlaggeräuschen können,
wie hier nur beispielhaft dargestellt ist, auf dem Sitzträger 2 links und rechts seitliche,
randnahe Anschläge 23, beispielsweise in Form von kleinen Gummipuffern, angebracht
sein.
[0047] Figur 5 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 1 in einer "durchsichtigen" Seitenansicht.
Unten liegt der Sitzträger 2, auf dem die Sitzplatte 3 mittels der punktuellen biegeelastischen
Zwischenstücke 4 kippbeweglich montiert ist. Auf der Sitzplatte 3 liegt wieder die
Sitzschaumschicht 30 mit ihrem umlaufenden, nach unten gezogenen Randbereich 31.
[0048] Figur 6 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 1 im Querschnitt entlang der Quermittellinie12
in Figur 1, wobei hier der Schnitt durch das mittlere der drei punktuellen biegeelastischen
Zwischenstücke 4 verläuft, so dass in Figur 6 nur eines der Zwischenstücke 4 sichtbar
ist. Die beiden weiteren Zwischenstücke 4 liegen in Figur 6 vor und hinter der Schnittebene
und sind daher nicht sichtbar. Unten in Figur 6 ist der Sitzträger 2 sichtbar, über
den mit Abstand die Sitzplatte 3 verläuft, wobei der Sitzträger 2 und die Sitzplatte
3 unter anderem durch das in Figur 6 sichtbare Zwischenstücke 4 kippbeweglich miteinander
verbunden sind. Das Zwischenstück 4 liegt in dem Zwischenraum 20, der zwischen dem
Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 besteht und der zudem die durch die Bewegungspfeile
am linken und rechten Rand der Sitzplatte 3 angedeutete Kippbewegung der Sitzplatte
3 relativ zum Sitzträger 2 ermöglicht. Auf dem Sitzträger 2 sind auch hier wieder
oberseitig links und rechts seitliche, randnahe Anschläge 23 angeordnet, welche ein
hartes Aufschlagen der Ränder der Sitzplatte 3 auf den Sitzträger 2 bei größeren Kippwinkeln
verhindern.
[0049] Über die Verschraubungen 42 und 43 ist das Zwischenstück 4 lösbar mit dem Sitzträger
2 und der Sitzplatte 3 verbunden.
[0050] Auf der Sitzplatte 3 liegt auch hier die Sitzschaumschicht 30 mit der oberseitigen
Sitzfläche 33 und dem umlaufenden, nach unten gezogenen und den Zwischenraum 20 randseitig
überdeckenden Randbereich 31. Der Randbereich 31 ist aufgrund seiner geringeren Materialstärke
praktisch ohne Einfluss auf die Kippbeweglichkeit der Sitzplatte 3 relativ zu dem
Sitzträger 2.
[0051] Die Zwischenstücke 4 sind bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 6 zylindrische
Schwingmetallelemente. Sie können statt einer runden aber auch eine eckige, wie quadratische
oder rechteckige oder sechseckige, Umrissform haben.
[0052] Die Figuren 7 bis 12 zeigen den Stuhlsitz 1 in einer zweiten Ausführung, wobei der
Unterschied zu dem zuvor anhand der Figuren 1 bis 6 beschriebenen Ausführungsbeispiel
des Stuhlsitzes 1 darin besteht, dass in dem zweiten Ausführungsbeispiel anstelle
mehrerer punktueller biegeelastischer Zwischenstücke 4 ein lineares biegeelastisches
Zwischenstück 4' eingebaut ist.
[0053] In der "durchsichtigen" Draufsicht nach Figur 7 ist erkennbar, dass das lineare biegeelastische
Zwischenstück 4' entlang der Längsmittelachse 11 in Stuhlsitz 1 angeordnet ist. Aufgrund
der Ausführung und Anordnung des Zwischenstücks 4' ist auch hier eine Kippbewegung
der Sitzplatte 3 um die Längsmittelachse 11 relativ zum Sitzträger 2 leichtgängig
und gegen einen eher geringen Widerstand um einen größeren Winkel möglich, während
dagegen eine Kippbewegung der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 um die Quermittelachse
12 praktisch nicht möglich ist.
[0054] Figur 8 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 7 in einer Stirnansicht, wobei hinsichtlich
der in Figur 8 sichtbaren Einzelteile auf die Beschreibung der Figur 2 verwiesen wird.
[0055] Figur 9 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 7 in einer Querschnittsansicht schräg von
oben, wobei hier das lineare biegeelastische Zwischenstück 4' im Querschnitt erkennbar
ist. Hinsichtlich der weiteren Teile des Stuhlsitzes 1 in Figur 9 wird auf die Beschreibung
der Figur 3 verwiesen.
[0056] Figur 10 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 7 im Längsschnitt, wobei hier das lineare
biegeelastische Zwischenstück 4' längs geschnitten ist. Unterseitig ist das Zwischenstück
4' über zwei in Längsrichtung voneinander beabstandete Verschraubungen 42' mit dem
Sitzträger 2 lösbar verbunden. Oberseitig ist das Zwischenstück 4' ebenfalls über
zwei in Längsrichtung voneinander beabstandete Verschraubungen 43' lösbar mit der
Sitzplatte 3 verbunden. Durch die jeweils in Längsrichtung voneinander beabstandeten
Verschraubungen 42', 43' wird eine unerwünschte Verdrehung der Sitzplatte 3 relativ
zum Sitzträger 2 ausgeschlossen.
[0057] Hinsichtlich der weiteren Einzelheiten, die in Figur 10 dargestellt sind, wird auf
die Beschreibung der insoweit übereinstimmenden Figur 4 verwiesen. Die in Figur 4
gezeigten Anschläge 23 sind bei dem Beispiel nach Figur 10 nicht dargestellt, können
aber auch dort vorhanden sein.
[0058] Figur 11 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 7 in einer "durchsichtigen" Seitenansicht,
wobei das nun verdeckt im Inneren des Stuhlsitzes 1 liegende lineare biegeelastische
Zwischenstück 4' gestrichelt dargestellt ist, ebenso wie die auch im Inneren des Stuhlsitzes
1 verdeckt angeordnete Sitzplatte 3. Unten in Figur 11 liegt der Sitzträger 2. Oben
in Figur 11 ist die Sitzschaumschicht 30 mit der Sitzfläche 33 und mit dem umlaufenden,
nach unten gezogenen Randbereich 31 sichtbar.
[0059] Figur 12 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 7 im Querschnitt, wobei hier auch das lineare
biegeelastische Zwischenstück 4' quer geschnitten ist. Ein Teil des linearen biegeelastischen
Zwischenstücks 4' liegt in Figur 12 also hinter der Schnittebene und ein anderer Teil
vor der Schnittebene. Unterseitig und oberseitig vom Körper 40', z. B. aus Gummi oder
Elastomer, des Zwischenstücks 4' ist hier je eine der beiden Verschraubungen 42',
43' sichtbar. In den weiteren Teilen entspricht das Beispiel nach Figur 12 dem Beispiel
nach Figur 6, auf dessen Beschreibung verwiesen wird.
[0060] Figur 13 zeigt den Stuhlsitz 1 in einer dritten Ausführung in einem Querschnitt.
Gegenüber dem Beispiel in Figur 12 besteht die Änderung des Stuhlsitzes 1 nach Figur
13 darin, dass hier die Sitzschaumschicht 30 auf der Sitzplatte 3 nicht nur nach unten
bis zum Sitzträger 2 heruntergezogen ist, sondern auch als randseitige Schaumfüllung
32 um eine gewisse Strecke in den Zwischenraum 20 zwischen dem Sitzträger 2 und der
Sitzplatte 3 hinein verläuft. Da das Material der Sitzschaumschicht 30 und damit auch
der Schaumfüllung 32 relativ weich ist, bietet es nur einen geringen mechanischen
Widerstand gegen die laterale Kippbewegung der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger
2, so dass die randseitige Schaumfüllung 32 in der Praxis die laterale Kippbeweglichkeit
der Sitzplatte 3 nicht nennenswert beeinträchtigt. Andererseits verschließt die randseitige
Schaumfüllung 32 umlaufend den Zwischenraum 20, wobei sich die Schaumfüllung 32 der
sich infolge von Kippbewegungen der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 ändernden
Weite des Zwischenraums 20 anpasst. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ein
Benutzer des Stuhlsitzes 1 nicht mit seinen Fingern in den Zwischenraum 20 greifen
kann und sich dort unter Umständen die Finger einklemmt und verletzt.
[0061] Hinsichtlich der weiteren in Figur 13 dargestellten Einzelheiten wird auf die Beschreibung
der insoweit übereinstimmenden Figuren 6 und 12 verwiesen.
[0062] Das Zwischenstück 4 ist bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 7 bis 13 ein
langgestrecktes Schwingmetallelement mit einem Gummikörper 40 in Form eines Quaders
mit länglich rechteckigem Umriss. Es ist auch möglich, die stirnseitigen Endbereiche
des Zwischenstücks 4 bzw. seines Gummikörpers 40 abzurunden.
[0063] Figur 14 zeigt einen Stuhlsitz 1 in einer weiteren Ausführung, in einer "durchsichtigen"
Draufsicht. Der Stuhlsitz 1 besteht aus einem unten liegenden, in Figur 14 weitestgehend
verdeckten Sitzträger 2 und einer darüber angeordneten, relativ zum Sitzträger 2 begrenzt
lateral kippbeweglichen Sitzplatte 3. Dabei ist hier die Sitzplatte 3 um eine entlang
der Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes 1 verlaufende Kippachse 21 relativ zu dem
Sitzträger 2 begrenzt kippbeweglich mit dem Sitzträger 2 verbunden. Andere Kippbewegungen
oder Drehbewegungen der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 sind auch bei dieser
Ausführung ausgeschlossen.
[0064] Mit dem Sitzträger 2 ist oberseitig eine entlang der Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes
1 verlaufende Tragachse 5, z. B. aus einem massiven oder rohrförmigen Rundstahl, verbunden.
Auf der Tragachse 5 ist die Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 begrenzt lateral,
d.h. aus der Sicht eines Sitzbenutzers nach links und rechts, kippbeweglich gelagert.
Dazu weist der Sitzträger 2 oberseitig zwei in Tragachsenlängsrichtung voneinander
beabstandete erste Achsaufnahmen 52 und die Sitzplatte 3 unterseitig zwei ebenfalls
in Tragachsenlängsrichtung voneinander beabstandete zweite Achsaufnahmen 52 auf, die
miteinander fluchten und in denen die Tragachse 5 aufgenommen ist.
[0065] Hierdurch wird ebenfalls eine begrenzte laterale Kippbarkeit der Sitzplatte 3 relativ
zu dem Sitzträger 2 ermöglicht und ein ergonomisch günstiges, dynamisches Sitzverhalten
der Sitzplatte 3 mit einem dennoch sicheren Sitzgefühl für den Sitzbenutzer erreicht.
[0066] Um die rechtwinklig zur Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes verlaufende Quermittellinie
12 ist hier die Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 nicht kippbar.
[0067] Figur 15 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 14 in einem Querschnitt entlang der Quermittellinie
12 in Figur 1. Dabei ist unten in Figur 2 der Sitzträger 2 und darüber die Sitzplatte
3 erkennbar. Auf der Sitzplatte 3 liegt eine Sitzschaumschicht 30, deren Oberfläche
die Sitzfläche 33 bildet. Seitlich weist die Sitzschaumschicht 30 einen umlaufenden,
von der Sitzplatte 3 bis zum Sitzträger 2 heruntergezogenen Randbereich 31 auf. Zwischen
dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 liegt ein Zwischenraum 20.
[0068] Zentral zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 verläuft, hier senkrecht zur
Zeichnungsebene, die in den Achsaufnahmen 52, 53 aufgenommene, geschnitten sichtbare
Tragachse 5, welche die Sitzplatte 3 mit dem Sitzträger 2 verbindet und die unmittelbar
unter der Sitzplatte 3 verlaufende Kippachse 21 für die Kippbewegung der Sitzplatte
3 relativ zum Sitzträger 2 bildet.
[0069] Figur 16 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 14 in einem Längsschnitt entlang der Längsmittellinie
11 des Stuhlsitzes 1. Hier liegt links der Sitzträger 2, zu dem im Abstand und parallel
rechts die Sitzplatte 3 verläuft. Auf der Sitzplatte 3 liegt die Sitzschaumschicht
30 mit der oberseitigen Sitzfläche 33.
[0070] Zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 ist hier die Tragachse 5 längs geschnitten
sichtbar, die in den Achsaufnahmen 52, 53 aufgenommen ist.
[0071] Außen um den Stuhlsitz 1 umlaufend ist wieder der Randbereich 31 der Sitzschaumschicht
30 vorhanden.
[0072] Figur 17 zeigt den Stuhlsitz 1 in einer weiteren Ausführung, wieder in einer "durchsichtigen"
Draufsicht. Der Stuhlsitz 1 besteht auch hier aus dem unten liegenden, weitestgehend
verdeckten Sitzträger 2 und der darüber angeordneten, relativ zum Sitzträger 2 begrenzt
lateral kippbeweglichen Sitzplatte 3. Dabei ist auch hier die Sitzplatte 3 um eine
entlang der Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes 1 verlaufende Kippachse 21 relativ
zu dem Sitzträger 2 begrenzt kippbeweglich mit dem Sitzträger 2 verbunden.
[0073] Mit dem Sitzträger 2 ist oberseitig eine entlang oder parallel zu der Längsmittellinie
11 des Stuhlsitzes 1 verlaufende Tragachse 5, hier z. B. aus einem Mehrkantrohr oder
Mehrkantstab aus Federstahl, verbunden, sodass hier die Tragachse 5 eine Torsionsfeder
bildet. Auf der Tragachse 5 ist die Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 begrenzt
kippbeweglich gelagert und nun zugleich in Kipprichtung gefedert.
[0074] Dazu weist der Sitzträger 2 oberseitig eine etwa in seiner Längsmitte angeordnete
erste Achsaufnahme 52 und die Sitzplatte 3 unterseitig zwei in Tragachsenlängsrichtung
voneinander und von der ersten Achsaufnahme 52 beabstandete zweite Achsaufnahmen 53
auf, die miteinander fluchten und in denen die Tragachse 5 verdrehfest aufgenommen
ist.
[0075] Zugleich ist hier die Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 um eine rechtwinklig
zur Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes entlang der Quermittellinie 12 verlaufende
zweite Achse 22 praktisch nicht oder nur in einem sehr geringen, für den Sitzbenutzer
nicht merklichen Maße kippbar.
[0076] Hierdurch wird eine um die Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes 1 verlaufende, gefederte
Kippbarkeit der Sitzplatte 3 relativ zu dem Sitzträger 2 ermöglicht und ebenfalls
ein ergonomisch günstiges, dynamisches Sitzverhalten der Sitzplatte 3 mit einem dennoch
sicheren Sitzgefühl für den Sitzbenutzer erreicht.
[0077] Figur 18 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 17 in einem Querschnitt entlang der Quermittellinie
12 in Figur 17. Unten in Figur 18 ist der Sitzträger 2 und darüber die Sitzplatte
3 erkennbar. Auf der Sitzplatte 3 liegt die Sitzschaumschicht 30, deren Oberfläche
die Sitzfläche 33 bildet. Seitlich weist die Sitzschaumschicht 30 auch hier den umlaufenden,
von der Sitzplatte 3 bis zum Sitzträger 2 heruntergezogenen Randbereich 31 auf. Zwischen
dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 liegt der Zwischenraum 20.
[0078] Zentral zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 verläuft, hier senkrecht zur
Zeichnungsebene, die in den Achsaufnahmen 52, 53 aufgenommene, geschnitten sichtbare,
als Torsionsfeder ausgeführte Tragachse 5. Die Tragachse 5 verbindet die Sitzplatte
3 mit dem Sitzträger 2 und bildet zugleich die Kippachse 21 sowie eine Rückstellfeder
für die Kippbewegung der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2.
[0079] Figur 19 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 17 in einem Längsschnitt entlang der Längsmittellinie
11 des Stuhlsitzes 1. Hier liegt links der Sitzträger 2, zu dem im Abstand und parallel
rechts die Sitzplatte 3 verläuft. Auf der Sitzplatte 3 liegt die Sitzschaumschicht
30 mit der oberseitigen Sitzfläche 33.
[0080] Im Zwischenraum 20 zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 ist hier die als
Torsionsfeder ausgebildete Tragachse 5 längs geschnitten sichtbar, die in den Achsaufnahmen
52, 53 verdrehfest aufgenommen ist.
[0081] Außen um den Stuhlsitz 1 umlaufend ist wieder der den Zwischenraum 20 außen verdeckende
Randbereich 31 der Sitzschaumschicht 30 sichtbar.
[0082] Figur 20 zeigt ein vergrößertes Detail des Stuhlsitzes 1 nach den Figuren 17 bis
19 im Querschnitt. Unten in Figur 7 ist ein kleiner Ausschnitt des Sitzträgers 2 und
oben ein kleiner Ausschnitt der Sitzplatte 3 sichtbar.
[0083] Im Zentrum der Figur 7 ist die als Torsionsfeder ausgeführte Tragachse 5 im Querschnitt
sichtbar, wobei sie hier die Form eines Vierkantstabes hat, der zweckmäßig aus Federstahl
besteht.
[0084] An der in Figur 7 sichtbaren ersten Achsaufnahme 52 ist deutlich deren an die Vierkantquerschnittsform
der Tragachse 5 angepasste Innenkontur erkennbar, welche für die verdrehfeste Aufnahme
der Tragachse 5 in der Achsaufnahme 52 sorgt. Die weiteren, in Figur 7 nicht oder
nur teilweise sichtbaren Achsaufnahmen 52, 53 sind diesbezüglich identisch ausgeführt.
[0085] Jedes Verkippen der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 führt so zu einem Verdrehen
der Torsionsfeder-Tragachse 5 in sich, wodurch eine Feder-Gegenkraft erzeugt wird,
die bestrebt ist, die Sitzplatte 3 in ihre unverkippte Grundstellung zurückzubewegen.
[0086] Figur 21 zeigt den Stuhlsitz 1 in einer weiteren Ausführung, in einem Querschnitt
entlang der Quermittellinie des Stuhlsitzes 1. Dabei ist unten in Figur 21 der Sitzträger
2 und darüber die Sitzplatte 3 erkennbar. Auf der Sitzplatte 3 liegt die Sitzschaumschicht
30, deren Oberfläche die Sitzfläche 33 bildet. Seitlich weist die Sitzschaumschicht
30 auch hier einen umlaufenden, von der Sitzplatte 3 bis zum Sitzträger 2 heruntergezogenen
Randbereich 31 auf.
[0087] Mit dem Sitzträger 2 ist hier oberseitig eine entlang oder parallel zu der Längsmittellinie
des Stuhlsitzes 1 in einer vertikalen Ebene verlaufende Blattfeder 6, z. B. aus Federstahl
oder Kunststoff, verbunden. Auf der Blattfeder 6 ist die Sitzplatte 3 relativ zum
Sitzträger 2 begrenzt lateral kippbeweglich gelagert.
[0088] Der Sitzträger 2 weist oberseitig für die Blattfeder 6 eine einen unteren Blattfederrandbereich
aufnehmende erste Aufnahmenut 62 auf. Die Sitzplatte 3 weist unterseitig für die Blattfeder
6 eine einen oberen Blattfederrandbereich aufnehmende zweite Aufnahmenut 63 auf. In
den Aufnahmenuten 62, 63 ist die Blattfeder 6 an ihren Längsrändern gehalten, z. B.
im Klemmsitz oder verklebt oder durch zusätzliche Verbindungsmittel fixiert.
[0089] Bei einer lateralen Kippbewegung der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 wird die
Blattfeder 6 um ihre Längsachse biegeelastisch gebogen und bildet hier also eine virtuelle
Kippachse und zugleich eine Rückstellfeder.
[0090] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 21 ist zwischen den äußeren, einander zugewandten
Randbereichen von Sitzträger 2 und Sitzplatte 3 umlaufend eine Schaumfüllung 32 angeordnet.
Diese Schaumfüllung 32, zweckmäßig aus einem Kunststoffschaum, kann, je nach Wunsch
und Bedarf, eine widerstandsarme oder eine eine merkliche Federwirkung ausübende Schaumfüllung
32 sein.
[0091] Die Schaumfüllung 32 dient zudem zur Vermeidung eines Eingreifens eines Sitzbenutzers
mit den Fingern in den Zwischenraum 20 zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte
3, wo es unter ungünstigen Umständen ansonsten zu einem Einklemmen der Finger kommen
könnte. Weiterhin dämpft die Schaumfüllung 32 die Kippbewegung der Sitzplatte 3 relativ
zum Sitzträger 2 bei größeren Kippwinkeln und vermeidet somit störende Anschlaggeräusche,
die sonst bei einem Aufschlagen der Sitzplatte 3 auf den Sitzträger 2 entstehen würden.
[0092] Weiter ist in Figur 21 beispielhaft dargestellt, dass zwischen dem Sitzträger 2 und
der Sitzplatte 3 Anschläge 23 angeordnet sein können, welche die Kippbewegung der
Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 begrenzen. Die Anschläge 23 können dabei z.
B. elastische Anschlagkörper, wie Gummipuffer, sein. Außerdem können die Anschläge
23, je nach Bedarf, in ihrer Höhe wahlweise fest oder verstellbar sein.
[0093] Die Schaumfüllung 32 und/oder die Anschläge 23 können außer bei dem Stuhlsitz 1 nach
Figur 21 auch an allen weiteren beschriebenen Ausführungsbeispielen des Stuhlsitzes
1 vorgesehen sein.
[0094] Figur 22 zeigt den Stuhlsitz 1 in einer vierten Ausführung, wieder in einer "durchsichtigen"
Draufsicht. Der Stuhlsitz 1 besteht auch hier aus dem unten liegenden, hier weitestgehend
verdeckten Sitzträger 2 und der darüber angeordneten, relativ zum Sitzträger 2 begrenzt
beweglichen Sitzplatte 3. Dabei ist auch hier die Sitzplatte 3 um eine entlang der
Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes 1 verlaufende Kippachse 21 relativ zu dem Sitzträger
2 begrenzt lateral kippbeweglich mit dem Sitzträger 2 verbunden.
[0095] Mit dem Sitzträger 2 ist hier oberseitig ein entlang oder parallel zu der Längsmittellinie
11 des Stuhlsitzes 1 verlaufender Druckschlauch 7 aus einem flexiblen Material, insbesondere
Kunststoff oder Gummi, verbunden. Der Druckschlauch 7 ist mit einem Druckmedium, vorzugsweise
Luft, unter einem vorgebbaren Druck gefüllt. Dazu weist der Druckschlauch 7 einen
Anschlussschlauch 73 mit einem Ventil 71 auf, über welches Druckmedium in den Druckschlauch
7 einfüllbar oder aus dem Druckschlauch 7 ablassbar ist. Zum Füllen des Druckschlauchs
7 mit Druckmedium kann z. B. eine hier schematisch dargestellte, ständig angeschlossene
oder nur bei Bedarf anschließbare Handpumpe 72 dienen.
[0096] Auf dem Druckschlauch 7 ist die Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 begrenzt lateral
kippbeweglich und zugleich gefedert gelagert.
[0097] Die Figur 23 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 22 in einem Querschnitt entlang seiner
Quermittellinie in einem ersten Funktionszustand. Unten in Figur 23 ist der Sitzträger
2 und darüber die Sitzplatte 3 erkennbar. Zentral zwischen dem Sitzträger 2 und der
Sitzplatte 3 verläuft, hier senkrecht zur Zeichnungsebene, der geschnitten sichtbare
Druckschlauch 7. Dieser Druckschlauch 7 verbindet die Sitzplatte 3 mit dem Sitzträger
2 und bildet zugleich die Kippachse 21 sowie eine Feder für die Kippbewegung der Sitzplatte
3 relativ zum Sitzträger 2.
[0098] In Figur 23 ist der Stuhlsitz 1 ohne Belastung dargestellt, wobei der Druckschlauch
7 eine im Wesentlichen kreisrunde Querschnittsform hat.
[0099] In Figur 24 ist der Stuhlsitz 1 aus Figur 23 in gleicher Darstellungsweise wie in
Figur 23 in einem zweiten Funktionszustand, nämlich unter Belastung, z. B. durch eine
auf der Sitzplatte 3 sitzende Person, gezeigt. Aufgrund der Belastung hat nun der
Druckschlauch 7 eine flachgedrückte, ovale Querschnittsform sowie einen erhöhten Druckmediumdruck
in seinem Inneren, der einem weiteren Flachdrücken entgegenwirkt.
[0100] In jedem dieser Funktionszustände ist dabei die gewünschte begrenzte laterale Kippbeweglichkeit
der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 gegeben.
[0101] Figur 25 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 22 im Längsschnitt entlang der Längsmittellinie
11 des Stuhlsitzes 1. Hier liegt wieder links der Sitzträger 2, zu dem im Abstand
und parallel rechts die Sitzplatte 3 verläuft. Auf der Sitzplatte 3 liegt die Sitzschaumschicht
30 mit der oberseitigen Sitzfläche 33.
[0102] Zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 ist hier im Zwischenraum 20 der Druckschlauch
7 sichtbar. Der Druckschlauch 7 kann beispielsweise einerseits mit dem Sitzträger
2 und andererseits mit der Sitzplatte 3 verklebt sein, um die begrenzt bewegliche
Verbindung zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte 3 zu bilden. Der Anschlussschlauch
und die Pumpe aus Figur 22 sind hier weggelassen.
[0103] Figur 26 zeigt den Stuhlsitz 1 in einer weiteren Ausführung, in einem vergrößerten
Teil-Querschnitt. Unten in Figur 26 ist ein kleiner Ausschnitt des Sitzträgers 2 und
oben ein kleiner Ausschnitt der Sitzplatte 3 mit der Sitzschaumschicht 30 und der
oberseitigen Sitzfläche 33 sichtbar. Zwischen Sitzträger 2 und Sitzplatte 3 liegt
der Zwischenraum 20.
[0104] In dem Sitzträger 2 ist oberseitig eine Nut 82' angeordnet, die entlang oder parallel
zu der hier senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Längsmittellinie des Stuhlsitzes
verläuft. In die Nut 82' ist ein im Querschnitt U-förmiges, nach oben hin offenes
Profil aus einem elastischen Material, wie Gummi, als elastische Zwischenlage 83 eingesetzt.
[0105] Von der Unterseite der Sitzplatte 3 geht, hier einstückig mit dieser, eine rippenförmige
Feder 8 aus, die ebenfalls entlang oder parallel zu der Längsmittellinie des Stuhlsitzes
in einer vertikalen Ebene verläuft. Mit ihrem unteren Randbereich greift die Feder
8 in eine Nut 82 ein, die durch die elastische Zwischenlage 83 in deren Längsrichtung
verläuft. Auf diese Weise ist die Sitzplatte 3 begrenzt lateral kippbeweglich auf
dem Sitzträger 2 gelagert und gehalten.
[0106] Jedes Verkippen der Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 führt zu einem elastisch-flexiblen
Verformen zumindest der elastischen Zwischenlage 83, wodurch eine Feder-Gegenkraft
erzeugt wird, die bestrebt ist, die Sitzplatte 3 in ihre unverkippte Grundstellung
zurückzubringen.
[0107] Je nach Härte der elastischen Zwischenlage 83 kann es bei einem Verkippen der Sitzplatte
3 relativ zum Sitzträger 2 auch zu einem elastischen Verbiegen der rippenförmigen
Feder 8 kommen, wodurch ebenfalls eine Feder-Gegenkraft erzeugt wird, die bestrebt
ist, die Sitzplatte 3 in ihre unverkippte Grundstellung zurückzubringen.
[0108] Die rippenförmige Feder 8 besteht beispielsweise aus einem elastisch-flexiblen Kunststoff,
wobei auch die übrige Sitzplatte 3 aus demselben Material bestehen kann, um die beiden
Teile einstückig fertigen zu können. Alternativ kann die rippenförmige Feder 8 auch
ein aus einem geeigneten Material zunächst separat gefertigtes Einzelteil sein, das
dann mit der Unterseite der Sitzplatte 3 verbunden, z. B. verklebt oder verschraubt,
wird.
[0109] Figur 27 zeigt den Stuhlsitz in einer weiteren Ausführung, in einem vergrößerten
Teil-Querschnitt. Unten in Figur 27 ist ein kleiner Ausschnitt des Sitzträgers 2 und
oben ein kleiner Ausschnitt der Sitzplatte 3 mit der Sitzschaumschicht 30 und der
oberseitigen Sitzfläche 33 sichtbar. Zwischen Sitzträger 2 und Sitzplatte 3 liegt
der Zwischenraum 20.
[0110] In dem Sitzträger 2 ist oberseitig eine Nut 82 angeordnet, die entlang oder parallel
zu der auch hier senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Längsmittellinie des Stuhlsitzes
verläuft. Die Nut 82 ist hier durch zwei parallel zueinander mit einem der Nutbreite
entsprechenden Abstand verlaufende, von dem Sitzträger 2 aufragende Rippen 81, 81'
gebildet.
[0111] Übereinstimmend mit dem Beispiel nach Figur 26 geht von der Unterseite der Sitzplatte
3 einstückig mit dieser eine rippenförmige Feder 8 aus, die ebenfalls entlang der
Längsmittellinie des Stuhlsitzes in einer vertikalen Ebene verläuft. Mit ihrem unteren
Randbereich greift die Feder 8 in die Nut 82 ein. Auf diese Weise ist die Sitzplatte
3 begrenzt lateral kippbeweglich auf dem Sitzträger 2 gelagert und gehalten.
[0112] Die rippenförmige Feder 8 und/oder die die Nut 82 begrenzenden Rippen 81, 81' bestehen
aus einem elastisch-flexiblen Material, wie Kunststoff. Jedes Verkippen der Sitzplatte
3 relativ zum Sitzträger 2 führt dann zu einem elastisch-flexiblen Verformen der rippenförmigen
Feder 8 und/oder der die Nut 82 längsseitig begrenzenden Rippen 81, 81', wodurch eine
Feder-Gegenkraft erzeugt wird, die bestrebt ist, die Sitzplatte 3 in ihre unverkippte
Grundstellung zurückzubringen.
[0113] Die Figuren 28 bis 30 zeigen den Stuhlsitz 1 in einer weiteren Ausführung, in Figur
28 in einer "durchsichtigen" Draufsicht. Charakteristisch für diesen Stuhlsitz 1 ist,
dass der Sitzträger 2 durch einen äußeren Rahmen gebildet ist, dass die Sitzplatte
3 durch eine von dem Sitzträger 2 umgebene Fläche gebildet ist und dass das Tragelement
durch eine entlang der Längsmittellinie 11 des Stuhlsitzes 1 verlaufende, den Sitzträger
2 und die Sitzplatte 3 verbindende, biegeelastische Materialbrücke 9 gebildet ist,
um welche die Sitzplatte 3 relativ zum rahmenförmigen Sitzträger 2 begrenzt lateral
kippbeweglich ist.
[0114] Der Stuhlsitz 1 weist hier eine besonders flache Bauweise auf, weil der Sitzträger
2 und die Sitzplatte 3 nicht übereinander, sondern in einer Ebene angeordnet sind.
Nur bei dem lateralen Kippen der Sitzplatte 3 bewegt sich diese links und rechts relativ
zum rahmenförmigen Sitzträger 2 etwas nach oben bzw. unten aus der gemeinsamen Ebene
heraus.
[0115] Weiterhin sind bei dem Beispiel nach den Figuren 28 bis 30 an den vier Ecken des
rahmenförmigen Sitzträgers 2 vier unterseitige Beine 24 angebaut, mit denen zusammen
der Stuhlsitz 3 ein Sitzmöbel, hier einen lehnenlosen Stuhl bzw. Hocker, bildet
[0116] Der Sitzträger 2 und die Sitzplatte 3 sind hier durch eine einstückige Platte aus
einem biegeelastischen Material gebildet. Zwischen dem Sitzträger 2 und der Sitzplatte
3 sind zwei in Draufsicht C-förmig spiegelsymmetrisch zur Längsmittellinie 11 des
Stuhlsitzes 1 verlaufende, mit ihren Rückenabschnitten 90', 91' jeweils nach außen,
d. h. in Figur 28 nach links und rechts, weisende Trennschnitte 90, 91 angebracht.
Die Trennschnitte 90, 91 können beispielsweise durch Sägen, Fräsen oder Laserschneiden
erzeugt sein.
[0117] Vordere und hintere, in Figur 28 unten und oben liegende Endabschnitte der beiden
C-förmigen Trennschnitte 90, 91 verlaufen parallel zueinander beiderseits der Längsmittellinie
11 des Stuhlsitzes 1. Dadurch verbleibt zwischen diesen zueinander parallelen Endabschnitten
der Trennschnitte 90, 91 eine biegeelastische Materialbrücke 9, welche eine Kippachse
21 bildet, um welche die Sitzplatte 3 relativ zum rahmenförmigen Sitzträger 2 begrenzt
lateral verkippbar ist.
[0118] Figur 29 zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 28 in einer Stirnansicht. Sichtbar ist hier
die Vorderkante des rahmenförmigen Sitzträgers 2, der die darin liegende Sitzplatte
3 fast vollständig verdeckt. Auf der Sitzplatte 3 ist eine Sitzschaumschicht 30 mit
einer oberseitigen Sitzfläche 33 angeordnet. Die Kippachse 21, um welche die Sitzplatte
3 relativ zum Sitzträger 2 begrenzt lateral verkippbar ist, verläuft hier senkrecht
zur Zeichnungsebene. Mit dem Sitzträger 2 sind die vier Beine 24 verbunden, beispielsweise
verschraubt.
[0119] Figur 30 schließlich zeigt den Stuhlsitz 1 aus Figur 28 im Querschnitt. Links und
rechts ist hier der rahmenförmige Sitzträger 2 sichtbar, der die Sitzplatte 3 umgibt.
Zwischen Sitzträger 2 und Sitzplatte 3 verlaufen die Trennschnitte 90, 91. Auf der
Sitzplatte 3 ist die Sitzschaumschicht 30 mit der oberseitigen Sitzfläche 33 angeordnet.
Die Kippachse 21, um welche die Sitzplatte 3 relativ zum Sitzträger 2 begrenzt lateral
verkippbar ist, verläuft auch hier senkrecht zur Zeichnungsebene. Mit dem Sitzträger
2 sind unterseitig die Beine 24 verbunden, von denen hier nur die zwei hinteren sichtbar
sind.
Bezugszeichenliste:
Zeichen |
Bezeichnung |
1 |
Stuhlsitz |
10 |
Sitzmittelpunkt |
11 |
Längsmittellinie |
12 |
Quermittellinie |
|
|
2 |
Sitzträger |
20 |
Zwischenraum zwischen 2 und 3 |
21 |
Kippachse |
23 |
Anschläge |
24 |
Beine |
|
|
3 |
Sitzplatte |
30 |
Sitzschaumschicht |
31 |
umlaufender Randbereich von 30 |
32 |
Schaumfüllung |
33 |
Sitzfläche |
|
|
4 |
punktuelle biegeelastische Zwischenstücke |
40 |
Gummikörper von 4 |
42, 43 |
Verschraubungen an 4 |
4' |
lineares biegeelastisches Zwischenstück |
40' |
Gummikörper von 4' |
42', 43' |
Verschraubungen an 4' |
|
|
5 |
Tragachse |
52 |
erste Achsaufnahmen an 2 |
53 |
zweite Achsaufnahmen an 3 |
|
|
6 |
Blattfeder |
62 |
erste Aufnahmenut für 6 an 2 |
63 |
zweite Aufnahmenut für 6 an 3 |
7 |
Druckschlauch |
71 |
Ventil |
72 |
Pumpe |
|
|
8 |
rippenförmige Feder |
81, 81' |
Rippen |
82, 82' |
Nuten |
83 |
elastische Zwischenlage |
|
|
9 |
Materialbrücke |
90, 91 |
Trennschnitte |
90', 91' |
Rückenabschnitte von 90, 91 |
1. Stuhlsitz (1), bestehend aus einem Sitzträger (2) und einer damit verbundenen, eine
oberseitige Sitzfläche (33) aufweisenden, relativ zum Sitzträger (2) begrenzt beweglichen
Sitzplatte (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sitzplatte (3) mittels wenigstens eines Tragelements um eine entlang oder parallel
zu einer Längsmittellinie (11) des Stuhlsitzes (1) unterhalb der Sitzfläche (33) und
oberhalb des Sitzträgers (2) oder in der Höhe von Sitzträger (2) und Sitzplatte (3)
verlaufende Kippachse (21) relativ zu dem Sitzträger (2) begrenzt lateral kippbeweglich
mit dem Sitzträger (2) verbunden ist.
2. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzplatte (3) mit einer diese in Richtung zu einer parallel zum Sitzträger (2)
ausgerichteten, unverkippten Grundstellung vorbelastenden Kraft beaufschlagt ist.
3. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass voneinander beabstandet entlang der Längsmittellinie (11) des Stuhlsitzes (1) beiderseits
eines in der Längsmittellinie (11) des Stuhlsitzes liegenden Sitzmittelpunktes (10)
zwischen dem Sitzträger (2) und der darüber angeordneten Sitzplatte (3) wenigstens
zwei punktuelle, biegeelastische, die Tragelemente bildende Zwischenstücke (4) angeordnet
sind, auf welchen die Sitzplatte (3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzt lateral kippbeweglich
gelagert ist.
4. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Längsmittellinie (11) des Stuhlsitzes (1) beiderseits eines in der Längsmittellinie
(11) des Stuhlsitzes (1) liegenden Sitzmittelpunktes (10) zwischen dem Sitzträger
(2) und der darüber angeordneten Sitzplatte (3) wenigstens ein lineares, biegeelastisches,
das Tragelement bildendes Zwischenstück (4') angeordnet ist, auf welchem die Sitzplatte
(3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzt lateral kippbeweglich gelagert ist.
5. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das/ jedes biegeelastische Zwischenstück (4, 4') einerseits mit dem Sitzträger (2)
und andererseits mit der Sitzplatte (3) lösbar verbunden, vorzugsweise verschraubt,
ist.
6. Stuhlsitz (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die punktuellen, biegeelastischen Zwischenstücke (4) zylindrische Schwingmetallelemente
sind und dass das/jedes lineare biegeelastische Zwischenstück (4') ein längliches,
quaderförmiges Schwingmetallelement ist.
7. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Sitzträger (2) oberseitig wenigstens eine entlang der Längsmittellinie (11)
des Stuhlsitzes (1) zwischen dem Sitzträger (2) und der darüber angeordneten Sitzplatte
(3) verlaufende, das Tragelement bildende Tragachse (5) verbunden ist, auf welcher
die Sitzplatte (3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzt lateral kippbeweglich gelagert
ist.
8. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragachse (5) in wenigstens einer einen Teil des Sitzträgers (2) bildenden ersten
Achsaufnahme (52) und in wenigstens einer einen Teil der Sitzplatte (3) bildenden
zweiten Achsaufnahme (53) aufgenommen ist.
9. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragachse (5) eine Torsionsfeder ist, dass die wenigstens eine erste Achsaufnahme
(52) und die wenigstens eine zweite Achsaufnahme (53) in Tragachsenlängsrichtung voneinander
beabstandet sind und dass die Tragachse (5) in den Achsaufnahmen (52, 53) verdrehfest
aufgenommen ist.
10. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Sitzträger (2) oberseitig wenigstens eine entlang der Längsmittellinie (11)
des Stuhlsitzes (1) in einer vertikalen Ebene zwischen dem Sitzträger (2) und der
darüber angeordneten Sitzplatte (3) verlaufende, das Tragelement bildende Blattfeder
(6) verbunden ist, auf welcher die Sitzplatte (3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzt
lateral kippbeweglich gelagert ist.
11. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzträger (2) oberseitig für die/jede Blattfeder (6) eine einen unteren Blattfederrandbereich
aufnehmende erste Aufnahmenut (62) und die Sitzplatte (3) unterseitig für die/jede
Blattfeder (6) eine einen oberen Blattfederrandbereich aufnehmende zweite Aufnahmenut
(63) aufweist.
12. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzträger (2) und die darüber angeordnete Sitzplatte (3) einerseits wenigstens
eine entlang der Längsmittellinie (11) des Stuhlsitzes (1) in einer vertikalen Ebene
verlaufende Nut (82, 82') und andererseits wenigstens eine parallel dazu zwischen
dem Sitzträger (2) und der Sitzplatte (3) verlaufende, mit dem Sitzträger (2) oder
der Sitzplatte (3) einstückige oder verbundene, das Tragelement bildende rippenförmige
Feder (8) aufweisen und dass die Sitzplatte (3) auf der in die Nut (82, 82') eingreifenden,
aus dieser vorragenden Feder (8) relativ zum Sitzträger (2) begrenzt lateral kippbeweglich
gelagert ist.
13. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (82, 82') zur Aufnahme der rippenförmigen Feder (8) zwischen zwei parallel
zueinander verlaufenden, mit dem Sitzträger (2) oder der Sitzplatte (3) einstückigen
oder verbundenen Rippen (81, 81') ausgebildet ist.
14. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der rippenförmigen Feder (8) und der diese aufnehmenden Nut (82, 82') eine
elastische Zwischenlage (83), vorzugsweise eine Gummieinbettung, angeordnet ist.
15. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Sitzträger (2) oberseitig wenigstens ein entlang der Längsmittellinie (11)
des Stuhlsitzes (1) zwischen dem Sitzträger (2) und der darüber angeordneten Sitzplatte
(3) verlaufender, das Tragelement bildender Druckschlauch (7) verbunden ist, auf welchem
die Sitzplatte (3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzt lateral kippbeweglich gelagert
ist.
16. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschlauch (7) ein Ventil (71) aufweist, über welches ein Druckmedium, vorzugsweise
Luft, in den Druckschlauch (7) einfüllbar oder aus dem Druckschlauch (7) ablassbar
ist.
17. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschlauch (7) einen Anschluss für eine Druckmediumpumpe (72) aufweist oder
mit einer am Stuhlsitz (1) angeordneten Druckmediumpumpe (72) verbunden ist, mittels
welcher Druckmedium in den Druckschlauch (7) einfüllbar ist.
18. Stuhlsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sitzträger (2) und der darüber angeordneten Sitzplatte (3) zumindest
in deren Randbereichen umlaufend eine widerstandsarme oder eine eine Federwirkung
ausübende Schaumfüllung (32) angeordnet ist.
19. Stuhlsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sitzträger (2) und der darüber angeordneten Sitzplatte (3) feste oder
verstellbare Anschläge (23) angeordnet sind, welche ein Maß der lateralen Kippbewegung
der Sitzplatte (3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzen.
20. Stuhlsitz (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf der Sitzplatte (3) angeordnete Sitzschaumschicht (30) und/ oder Sitzbespannung
in einem umlaufenden Randbereich (31) bis zum Sitzträger (2) geführt ist.
21. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzträger (2) durch einen äußeren Rahmen gebildet ist, dass die Sitzplatte (3)
durch eine von dem Sitzträger (2) umgebene Fläche gebildet ist und dass das Tragelement
durch eine entlang der Längsmittellinie (11) des Stuhlsitzes (1) verlaufende, den
Sitzträger (2) und die Sitzplatte (3) verbindende, biegeelastische Materialbrücke
(9) gebildet ist, um welche die Sitzplatte (3) relativ zum Sitzträger (2) begrenzt
lateral kippbeweglich ist.
22. Stuhlsitz (1) nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzträger (2) und die Sitzplatte (3) durch eine einstückige Platte aus einem
biegeelastischen Material gebildet sind und dass zwischen dem Sitzträger (2) und der
Sitzplatte (3) zwei in Draufsicht U- oder C-förmig spiegelsymmetrisch zur Längsmittellinie
(11) des Stuhlsitzes (1) verlaufende, mit ihren Rückenabschnitten (90', 91') jeweils
seitlich nach außen weisende Trennschnitte (90, 91) angebracht sind.
23. Stuhl mit einem Stuhlsitz (1), der aus einem Sitzträger (2) und einer damit verbundenen,
eine oberseitige Sitzfläche (33) aufweisenden, relativ zum Sitzträger (2) begrenzt
beweglichen Sitzplatte (3) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass der Stuhlsitz (1) die Merkmale eines oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 22 aufweist.