[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere zur Erzeugung von
Grob- und/oder Feinvakuum, sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Vakuumpumpe. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Wälzkolbenvakuumpumpen sowie ein Verfahren zum
Betreiben derselben.
[0002] Aus dem Stand der Technik in der Druckschrift
EP 1 936 203 A2 ist eine Vakuumpumpe bekannt, die einen Lüfter mit einem eigenen Lüftermotor aufweist,
so dass der von dem Lüfter erzeugte Gasstrom unabhängig von der Geschwindigkeit des
Motors der Vakuumpumpe eingestellt werden kann. Hierdurch soll die Kühlung nach den
jeweiligen Bedürfnissen ausgerichtet werden und stellt somit keinen Kompromiss zwischen
Vakuum- und Kühlungsanforderungen dar. Aus diesem Stand der Technik gehen jedoch keine
näheren Einzelheiten zu den Kühlungsanforderungen beziehungsweise zu den maßgeblichen
Faktoren für die Steuerung der Kühlung hervor.
[0003] Vakuumpumpen, insbesondere Wälzkolbenvakuumpumpen, werden mit zunehmend hohen Drehzahlen
betrieben. Gleichzeitig besteht das Erfordernis, den Bauraum derartiger Vakuumpumpen
möglichst klein zu halten, wodurch insgesamt eine erhöhte Energiedichte beziehungsweise
Wärmebeanspruchung innerhalb oder an der Pumpe entstehen kann. Hierdurch werden besondere
Anforderungen an die Kühlung solcher Pumpen sowie deren Komponenten gestellt.
[0004] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
Vakuumpumpe anzugeben, die auch bei verhältnismäßig hohen Pumpendrehzahlen mit einem
hohen Maß an Zuverlässigkeit gekühlt werden kann. Ebenso besteht die Aufgabe darin,
ein Verfahren zum Betreiben einer Vakuumpumpe anzugeben.
[0005] Im Hinblick auf eine Vakuumpumpe ist diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst worden. Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist Gegenstand des Anspruchs 15.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben und werden
nachfolgend erörtert.
[0006] Eine erfindungsgemäße Vakuumpumpe, insbesondere zur Erzeugung von Grob- und/oder
Feinvakuum, weist zumindest eine Pumpenkomponente sowie eine Kühlvorrichtung zur konvektiven
Kühlung der Pumpenkomponente mittels eines Kühlmediums auf. Das Kühlmedium kann ein
Gas/Gasgemisch sein, insbesondere Luft. Auch ein flüssiges Medium, z.B. Wasser, kann
vorgesehen sein. Dabei ist die Kühlvorrichtung dazu eingerichtet, einen konvektiven
Wärmeübergang zwischen der zu kühlenden Pumpenkomponente und dem Kühlmedium durch
Anpassung eines Wärmeübergangskoeffizienten in Abhängigkeit und/oder zur Einhaltung
eines Pumpenbetriebsparameters variabel zu verändern.
[0007] Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass zumindest ein Pumpenbetriebsparameter den
Wärmeübergang zwischen der zu kühlenden Pumpenkomponente und dem Kühlmedium beeinflusst.
Durch Festlegung eines solchen Pumpenbetriebsparameters kann ein hohes Maß an Zuverlässigkeit
im Kühlprozess der Pumpe sichergestellt werden. Gleichzeitig ermöglicht die gezielte
Auswahl zumindest eines Pumpenbetriebsparameters ein hohes Maß an Flexibilität des
Pumpen- und/oder Kühlbetriebs. Schließlich kann der Wärmeübergang zwischen der zu
kühlenden Pumpenkomponente und dem Kühlmedium in besonders effizienter Weise durch
Anpassung eines Wärmeübergangskoeffizienten verändert werden. Die variable Veränderung
des Wärmeübergangs durch Anpassung des Wärmeübergangskoeffizienten gestattet dabei
eine hohe Genauigkeit der Kühlung, insbesondere zur Einhaltung vorbestimmter Pumpenbetriebsparameter.
[0008] Bei dem Pumpenbetriebsparameter kann es sich in vorteilhafter Weise um einen Grenzwert
und/oder einen Wertbereich handeln. So kann beispielsweise das Erreichen eines Grenzwerts
und/oder das Überschreiten eines bestimmten Wertbereichs eine Veränderung des konvektiven
Wärmeübergangs durch Anpassung eines Wärmeübergangskoeffizienten auslösen. Ebenso
kann der konvektive Wärmeübergang variabel verändert werden, um einen Grenzwert einzuhalten
und/oder den jeweiligen Pumpenbetriebsparameter innerhalb eines Wertbereichs zu halten.
[0009] Weiterhin kann der Pumpenbetriebsparameter auch ein Wertverlauf sein. Beispielsweise
schnelle Temperatur- und/oder Druckveränderungen können das Kühlverhalten günstig
beeinflussen, sodass die Gefahr ungünstiger Betriebszustände verringert wird. Der
erfindungsgemäß vorgesehene Pumpenbetriebsparameter kann auch ein laufend und/oder
wiederkehrend erfasster Messwert sein, wodurch eine kontinuierliche Überwachung eines
jeweiligen Pumpenbetriebszustandes beziehungsweise eine Erfassung und/oder Aufzeichnung
von Wertverläufen möglich ist.
[0010] Ferner kann der Pumpenbetriebsparameter durch einen Anwender auswählbar und/oder
einstellbar sein, sodass die Einsatzflexibilität im Hinblick auf unterschiedliche
Betriebsarten der Pumpe erhöht wird. Ebenso kann der Pumpenbetriebsparameter unveränderlich
voreingestellt und/oder auf Grundlage empirischer Daten vorbestimmt sein, wodurch
die Gefahr von Fehlbedienungen und damit einhergehenden Beschädigung der Pumpe verringert
werden kann.
[0011] Bei dem Pumpenbetriebsparameter handelt es sich in vorteilhafter Weise um einen Betriebssicherheits-,
Langlebigkeits- und/oder Energiesparparameter. Durch einen Betriebssicherheitsparameter,
bei dem es sich beispielsweise um einen verhältnismäßig engen zulässigen Temperaturbereich
einer Pumpenkomponente handeln kann, wird ein Pumpenbetrieb mit einer hohen Betriebssicherheit
ermöglicht. Ein Langlebigkeitsparameter kann die Kühlung hinsichtlich eines verhältnismäßig
verschleißarmen Pumpenbetriebs ausrichten, was beispielsweise auch durch enge Temperaturtoleranzen
für einzelne Pumpenkomponenten möglich ist. Demgegenüber kann ein Energiesparparameter
den Pumpen- und Kühlbetrieb hinsichtlich des Energieverbrauchs verbessern. Dies kann
beispielsweise durch möglichst große zulässige Temperaturbereiche für Pumpenkomponenten
erreicht werden, sodass nur ein geringer Kühlaufwand erforderlich ist.
[0012] In besonders vorteilhafter Weise ist der Pumpenbetriebsparameter eine Temperatur
und/oder ein Temperaturverlauf an und/oder in zumindest einer Pumpenkomponente. Die
Temperatur und/oder der Temperaturverlauf an und/oder in einer Pumpenkomponente kann
maßgeblich sein für den Betrieb einer Vakuumpumpe, so dass die Einstellung des Wärmeübergangs
in deren Abhängigkeit und/oder zu deren Einhaltung entscheidend für den Pumpenbetrieb
sein kann, beispielsweise zur Einhaltung einer hohen Betriebssicherheit und/oder Langlebigkeit
einzelner Pumpenkomponenten.
[0013] Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn der Pumpenbetriebsparameter eine Temperatur,
ein Temperaturverlauf, ein Gasdruck, ein Gasdruckverlauf, ein Kondensations- und/oder
Reaktionsverhalten eines zu verdichtenden Prozessgases im Pumpeninneren und/oder ein
Differenzdruck zwischen einem Pumpeneinlass und/oder einem Pumpenauslass ist. Auf
diese Weise kann gezielt Einfluss auf die Gasverdichtung durch die Vakuumpumpe genommen
werden. Die Verdichtungsleistung beziehungsweise das Verdichtungsergebnis der Vakuumpumpe
kann somit in weiter präzisierter Weise sichergestellt werden, insbesondere bei verhältnismäßig
hohen Pumpendrehzahlen.
[0014] In weiter bevorzugter Weise ist die Kühlvorrichtung dazu eingerichtet, den Wärmeübergang
in Abhängigkeit und/oder zur Einhaltung eines Verformungszustandes einer Pumpenkomponente
und/oder eines Spaltmaßes zwischen zumindest zwei Pumpenkomponenten, die bevorzugt
relativ zueinander beweglich angeordnet sind, variabel zu verändern. Die Gefahr zu
großer Verformungszustände beziehungsweise ungünstiger Spaltmaße kann hierdurch reduziert
werden, was sich sowohl auf die Effizienz der Pumpenleistung als auch auf die Betriebssicherheit
und Langlebigkeit der Vakuumpumpe auswirkt. Schließlich können durch gezielte Kühlung
eingestellte Spaltmaße einen positiven Einfluss auf die Energieeffizienz haben, nämlich
durch Aufrechterhalten einer hohen Pumpeneffizienz.
[0015] Schließlich besteht auch die Möglichkeit, den Wärmeübergang in Abhängigkeit der Leistungsaufnahme
eines Pumpenantriebs variabel zu verändern. Beispielsweise kann die Kühlvorrichtung
dazu eingerichtet sein, den Wärmeübergang in einem vorgegebenen Verhältnis zur Leistungsaufnahme
des Pumpenantriebs variabel zu verändern, insbesondere gemäß einer Proportionalitätsfunktion
zu koppeln.
[0016] In weiter bevorzugter Weise kann die Kühlvorrichtung eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung
aufweisen, die den Betrieb der Kühlvorrichtung in Abhängigkeit und/oder zur Einhaltung
des Pumpenbetriebsparameters steuert und/oder regelt. Die variable Veränderung des
Wärmeübergangs zwischen der zu kühlenden Pumpenkomponente und dem Kühlmedium kann
auf diese Weise mit hoher Präzision und einem großen Maß an Zuverlässigkeit realisiert
werden. Dabei kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung zumindest mit einem Sensor
ausgestattet sein, bei dem es sich bevorzugt um einen Temperatursensor und/oder einen
Drucksensor handelt. Durch den Sensor kann insbesondere ein Pumpenbetriebsparameter
laufend und/oder wiederkehrend erfasst werden. Die durch den Sensor erfassten Daten
können zu Steuer- und/oder Regelvorgängen genutzt werden.
[0017] Der erfindungsgemäß relevante Pumpenbetriebsparameter kann in der Steuer- und/oder
Regeleinrichtung voreingestellt und/oder durch einen Anwender einstellbar sein. Dementsprechend
besteht die Möglichkeit, dass ein Anwender für das Erreichen und/oder Einhalten eines
jeweils gewünschten Pumpenbetriebszustandes die dazu erforderlichen Pumpenbetriebsparameter
einstellt beziehungsweise in einer dafür vorgesehenen Steuer- und/oder Regeleinrichtung
aktiv ändert. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass etwa sicherheitsrelevante Pumpenbetriebsparameter
in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung unveränderlich voreingestellt sind, so dass
gefährliche Betriebszustände vermieden werden können.
[0018] Es kann weiter von Vorteil sein, wenn die Kühlvorrichtung unabhängig von einem Pumpenbetrieb
und/oder einer Pumpendrehzahl betreibbar ist. Die Einsatzflexibilität der Kühlvorrichtung
kann somit weiter gesteigert werden. In bevorzugter Weise ist die Kühlvorrichtung
dazu eingerichtet, den Kühlbetrieb in Abhängigkeit eines verstrichenen Zeitraums seit
Beginn des Pumpenbetriebs und/oder zeitlich verzögert nach Einsetzen des Pumpenbetriebs
und/oder nach An- und/oder Hochfahren einer Pumpendrehzahl aufzunehmen. Auf diese
Weise kann der Kühlbetrieb in Abhängigkeit eines tatsächlichen Kühlerfordernisses
der jeweiligen Pumpenkomponente eingestellt werden.
[0019] Gemäß einer weiter bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Kühlvorrichtung
dazu eingerichtet, während eines Warmlaufzeitraums der Pumpenkomponente die Kühlleistung
ausgeschaltet zu halten oder linear und/oder degressiv zu erhöhen. Bei einem Warmlaufzeitraum
kann es sich insbesondere um einen Zeitraum handeln, der mit dem Beginn des Pumpenbetriebs
beziehungsweise dem An- und/oder Hochfahren der Pumpendrehzahl beginnt. Ferner kann
die Warmlaufzeit bis zum Erreichen einer vorbestimmten Pumpendrehzahl und/oder Komponententemperatur
anhalten. Sofern während dieses Zeitraums die Kühlleistung ausgeschaltet bleibt beziehungsweise
linear und/oder degressiv erhöht wird, kann sichergestellt werden, dass die jeweilige
Pumpenkomponente schneller die jeweils gewünschte Betriebstemperatur erreicht. Gleichzeitig
kann ein unnötig hoher Kühlbetrieb vermieden werden. Dies erlaubt Energieeinsparungen,
wodurch insgesamt die Energieeffizienz des Pumpenbetriebs gesteigert werden kann.
[0020] Bevorzugt weist die Kühlvorrichtung einen Kühlvorrichtungsantrieb auf. Dieser Kühlvorrichtungsantrieb
ist in vorteilhafter Weise als unabhängiger Motor ausgebildet und kann dementsprechend
unabhängig von einem Pumpenmotor betrieben werden. Daher besteht auch die Möglichkeit,
den Kühlvorrichtungsantrieb während eines Warmlaufzeitraums auf oder nahe null zu
halten oder linear und/oder degressiv zu erhöhen.
[0021] Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die Kühlvorrichtung eine Nennleistung für
den Dauerbetrieb aufweist. Dabei kann der Kühlvorrichtungsantrieb eine Nenndrehzahl
für den Dauerbetrieb aufweisen. Es versteht sich, dass die Kühlvorrichtung zwischen
einem ausgeschalteten Zustand und einem Zustand auf Nennleistung betrieben werden
kann. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass die Kühlvorrichtung lediglich bei Nennleistung
betrieben werden kann. Die Kühlvorrichtung kann in diesem Fall entweder ausgeschaltet
sein oder auf Nennleistung betrieben werden, wohingegen ein Betrieb auf einer Zwischenstufe
nicht vorgesehen ist. Entsprechend kann ein Vorrichtungsantrieb nur für den Betrieb
auf Nenndrehzahl ausgebildet sein. Insgesamt kann dies mit einem geringen apparativen
Aufwand bewerkstelligt werden.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Kühlvorrichtung für den zeitlich begrenzten
Betrieb oberhalb der Nennleistung eingerichtet sein. Entsprechend kann der Kühlvorrichtungsantrieb
für den zeitlich begrenzten Betrieb oberhalb der Nenndrehzahl eingerichtet sein. Auf
diese Weise kann zeitlich begrenzt ein hohes Maß an Kühlleistung bereitgestellt werden,
was bei besonderer Beanspruchung der Pumpe von Vorteil sein kann. Gleichzeitig wird
durch die zeitliche Begrenzung erreicht, dass die Betriebssicherheit und/oder die
Lebensdauer der Kühlvorrichtung nicht über Gebühr beansprucht wird.
[0023] Schließlich wird in vorteilhafter Weise die Kühlleistung nach Abschluss des Warmlaufzeitraums
auf Nennleistung beziehungsweise der Kühlvorrichtungsantrieb auf Nenndrehzahl gehalten.
Das Halten auf Nennleistung beziehungsweise auf Nenndrehzahl kann nach Abschluss der
Warmlaufzeit für einen begrenzten Zeitraum oder dauerhaft während des Pumpenbetriebs
erfolgen.
[0024] Gemäß einer weiter bevorzugten Ausgestaltung der Vakuumpumpe ist die Kühlvorrichtung
zur Unterbrechung des Kühlbetriebs und/oder für einen intermittierenden und/oder intervallgesteuerten
und/oder -geregelten Kühlbetrieb eingerichtet. Die Kühlung der Pumpenkomponente durch
die Kühlvorrichtung kann also zeitweise unterbrochen werden, wobei eine solche Unterbrechung
mehrfach auftreten kann, so dass eine intermittierende Kühlleistung erbracht wird.
Etwaige Regelungsvorgänge können auf diese Weise mit nur geringem apparativem Aufwand
bewerkstelligt werden. Insbesondere kann auf diese Weise vermieden werden dass die
genaue Kühlleistung beziehungsweise Drehzahl des Kühlvorrichtungsantriebs permanent
ausgeregelt werden muss. Insgesamt lässt sich somit der Steuer- und Regelaufwand auf
ein geringes Maß reduzieren.
[0025] Um dennoch Einfluss auf die jeweils gewünschte Kühlleistung der Kühlvorrichtung zu
nehmen, können die unterschiedlichen Betriebsintervalle zur Kühlung identische oder
unterschiedliche Zeitdauern aufweisen und/oder die Unterbrechungsintervalle zwischen
den Betriebsintervallen identisch oder unterschiedlich sein. Ebenso kann die Kühlleistung
und/oder die Drehzahl des Kühlvorrichtungsantriebs in unterschiedlichen Betriebsintervallen
gleich hoch oder verschieden sein. Hierdurch kann ohne permanente Ausregelung der
Kühlleistung beziehungsweise der Drehzahl des Kühlvorrichtungsantriebs Einfluss auf
die Kühlleistung in Abhängigkeit etwaiger Pumpenbetriebsparameter genommen werden.
Eine kontinuierliche Regelung der Kühlleistung beziehungsweise der Drehzahl des Kühlpumpenantriebs
ist somit nicht erforderlich.
[0026] Weiter bevorzugt kann die Kühlvorrichtung dazu eingerichtet sein, den Kühlbetrieb
bei Erreichen eines maximal und/oder minimal zulässigen Grenzwerts und/oder bei einer
Fehlfunktion der Kühlvorrichtung und/oder einer Pumpenkomponente abzuschalten. Dabei
können etwaige Fehlfunktionen zum gleichzeitigen Abstellen des Pumpenbetriebs führen.
Die Gefahr von Beschädigungen der Kühlvorrichtung und/oder von Pumpenkomponenten kann
damit reduziert werden.
[0027] Weiterhin kann die Kühlvorrichtung zum Einschalten des Kühlbetriebs bei Erreichen
eines maximal und/oder minimal zulässigen Parametergrenzwerts eingerichtet sein. Beispielsweise
kann das Erreichen eines vorbestimmten Temperaturniveaus einer Pumpenkomponente die
Einschaltung des Kühlbetriebs initiieren, so dass ein jeweils erreichtes Temperaturniveau
der Pumpenkomponente beibehalten oder wieder reduziert werden kann, insbesondere bevor
Beschädigungen entstehen.
[0028] In vorteilhafter Weise kann die Pumpenkomponente als Teil einer Pumpenbaugruppe angeordnet
sein und/oder wobei die Kühlvorrichtung zur konvektiven Kühlung einer Pumpenbaugruppe
aus einer Mehrzahl von Pumpenkomponenten ausgebildet ist. Die Effizienz der Kühlung
durch die Kühlvorrichtung kann durch die Anordnung der Pumpenkomponente als Teil einer
Pumpenbaugruppe erhöht werden, da insbesondere eine Mehrzahl von Pumpenkomponenten
gleichzeitig durch die Kühlvorrichtung gekühlt werden kann. Die Pumpenkomponente kann
beispielsweise als Teil des Pumpenantriebs, insbesondere als Motorbauteil, Getriebe,
Getriebegehäuse, rotierendes oder feststehendes Bauteil, und/oder Pumpengehäuse und/oder
als Teil einer Elektronikbaugruppe ausgebildet sein. Somit kann die Kühlvorrichtung
sämtliche temperaturrelevanten Bauteile innerhalb einer Vakuumpumpe mit einem Kühlmedienstrom
versorgen und den jeweiligen Wärmeübergang zwischen dem Kühlmedienstrom und der Pumpenkomponente
gezielt verändern.
[0029] In weiter bevorzugter Weise kann die zumindest eine Pumpenkomponente von einer Verkleidung
abgedeckt sein. Insbesondere können sämtliche Pumpenkomponenten von einer Gesamtverkleidung
abgedeckt und/oder eingefasst sein. Derartige Verkleidungen vermeiden die Gefahr von
Fehlbedienungen beziehungsweise Reduzieren die Zahl von Unfällen durch unsachgemäße
Handhabung, wie beispielsweise das Hineingreifen in rotierende Bauteile. Ferner kann
durch eine Verkleidung ein adäquater Schutz der Pumpenkomponenten beziehungsweise
auch der Kühlvorrichtung sichergestellt werden. Dabei kann die Kühlvorrichtung zumindest
einen Lüfter aufweisen, der bevorzugt an einer derartigen Verkleidung angeordnet ist.
Dies gestattet eine feste und sichere Anordnung der Lüfter relativ zu der zu kühlenden
Pumpenkomponente.
[0030] Die Verkleidung kann in vorteilhafter Weise mit einem Gaseinlass und/oder zumindest
einem Gasauslass ausgestattet sein. Zumindest ein Lüfter kann dabei in oder an dem
Gaseinlass oder auch in oder an dem Gasauslass angeordnet sein. Das Hineinleiten eines
Kühlmediums in die Verkleidung und/oder das Herausleiten aus dieser heraus kann somit
begünstigt werden.
[0031] Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn der Gaseinlass und der Gasauslass jeweils
in Ebenen angeordnet sind, die zueinander einen Winkel einschließen, bevorzugt einen
rechten Winkel. Auf diese Weise wird der Kühlmedienstrom ausgehend vom Gaseinlass
bis zum Gasauslass zumindest einmal in seiner räumlichen Orientierung umgelenkt, wodurch
stellenweise turbulente Strömungen entstehen können. Dies kann sich günstig auf das
Kühlverhalten beziehungsweise den Wärmeübergangskoeffizienten α auswirken.
[0032] Die Verkleidung kann insbesondere eine Mehrzahl von Gaseinlässen und/oder Gasauslässen
aufweisen, wobei bevorzugt zumindest ein Gasauslass an einem Pumpeneinlass und/oder
an einem Pumpenauslass angeordnet ist. Da der Pumpeneinlass beziehungsweise der Pumpenauslass
ohnehin eine Öffnung der Verkleidung erfordert, kann dies in vorteilhafter Weise mit
einem Gaseinlass und/oder einem Gasauslass für das Kühlmedium kombiniert werden. Der
konstruktive Aufwand für die Verkleidung verringert sich dadurch.
[0033] Schließlich ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass das Kühlmedium durch die
Verkleidung gezielt geführt wird (z.B. mittels entsprechender Führungsmittel, wie
Rippen, Kanäle, Gehäuseabschnitte o.ä.), insbesondere zwischen dem jeweiligen Gaseinlass
und dem jeweiligen Gasauslass. Die variable Veränderung des Wärmeübergangs kann auf
diese Weise mit großer Genauigkeit vorgenommen werden.
[0034] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben
einer Vakuumpumpe. Bei einer solchen Vakuumpumpe handelt es sich ebenfalls in vorteilhafter
Weise um eine Wälzkolbenvakuumpumpe, besonders bevorzugt um eine Vakuumpumpe mit zumindest
einem der voranstehend beschriebenen Merkmalen. Dementsprechend wird bei einem erfindungsgemäßen
Verfahren zumindest eine Pumpenkomponente durch eine Kühlvorrichtung gekühlt und die
Kühlvorrichtung zur konvektiven Kühlung der Pumpenkomponente fördert ein Kühlmedium.
Dabei wird von der Kühlvorrichtung ein Wärmeübergang zwischen der zu kühlenden Pumpenkomponente
und dem Kühlmedium durch Anpassung eines Wärmeübergangskoeffizienten in Abhängigkeit
und/oder zur Einhaltung zumindest eines Pumpenbetriebsparameters variabel verändert.
Insbesondere bei dem Betrieb von Vakuumpumpen mit einer verhältnismäßig hohen Pumpendrehzahl,
wie zum Beispiel im Fall von Wälzkolbenvakuumpumpen, kann hierdurch eine präzise Kühlleistung
sichergestellt werden.
[0035] Die obigen Ausführungen zu der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe gelten entsprechend
auch für das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Vakuumpumpe.
[0036] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0037] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vakuumpumpe in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2a
- die schematische Darstellung der Drehzahl eines Lüfters der Pumpe über der Zeit gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2b
- die schematische Darstellung der Drehzahl des Lüfters über der Zeit gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2c
- die schematische Darstellung der Drehzahl des Lüfters über der Zeit gemäß einem dritten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- die schematische Darstellung der Drehzahl des Lüfters über der Zeit gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4a
- die schematische Darstellung der Drehzahl des Lüfters über der Zeit gemäß einem fünften
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4b
- die schematische Darstellung der Drehzahl des Lüfters über der Zeit gemäß einem sechsten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4c
- die schematische Darstellung der Drehzahl des Lüfters über der Zeit gemäß einem siebten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4d
- die schematische Darstellung der Drehzahl des Lüfters über der Zeit gemäß einem achten
Ausführungsbeispiel und
- Fig. 5
- die schematische Darstellung der Drehzahl des Lüfters in Abhängigkeit eines Messwerts
gemäß einem neunten Ausführungsbeispiel.
[0038] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Vakuumpumpe gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Bei der Vakuumpumpe 1 kann es sich insbesondere um eine
Wälzkolbenvakuumpumpe handeln, die mit verhältnismäßig hohen Drehzahlen betrieben
werden kann.
[0039] Die Vakuumpumpe 1 ist mit einer Verkleidung 2 ausgestattet, die quaderförmig ausgebildet
beziehungsweise einen quaderförmigen Innenraum begrenzen kann. Dabei kann die Verkleidung
2 zumindest abschnittsweise eine Pumpenkomponente 4 abdecken. Bei den Pumpenkomponenten
4 kann es sich beispielsweise um ein Pumpengehäuse handeln. Wie der Fig. 1 zu entnehmen
ist, kann das Pumpengehäuse mit einem Flansch 6 ausgestattet sein, über den das Pumpengehäuse
4 mit einer weiteren Vorrichtung koppelbar ist.
[0040] Die Verkleidung 2 ist ferner mit einer Mehrzahl von Gaseinlässen ausgestattet, die
hier mit den Bezugszeichen 8, 10 und 12 gekennzeichnet sind. Ein erster Gaseinlass
8 kann dabei an einer ersten Seitenwand 9 der Verkleidung 2 angeordnet sein. Zwei
weitere Gaseinlässe 10 können an einer zweiten Seitenwand 11 angeordnet sein und noch
zwei weitere Gaseinlässe 12 können an einer dritten Seitenwand 13 angeordnet sein.
Die Seitenwände 9, 11 und 13 erstrecken sich jeweils entlang unterschiedlicher Ebenen
und sind bevorzugt orthogonal zueinander angeordnet. Dementsprechend können auch die
Gaseinlässe 8, 10 und 12 entlang unterschiedlicher Ebenen ausgerichtet sein.
[0041] Der Gaseinlass 8 erstreckt sich entlang einer Ebene, die sich von der Ebene, in der
die Gaseinlässe 10 angeordnet sind, unterscheidet und bevorzugt mit dieser einen Winkel,
insbesondere einen rechten Winkel, einschließt. Ebenso erstreckt sich der Gaseinlass
8 entlang einer Ebene, die sich von der Ebene, in der die Gaseinlässe 12 angeordnet
sind, unterscheidet und bevorzugt mit dieser einen Winkel, insbesondere einen rechten
Winkel, einschließt. Dementsprechend können die Gaseinlässe 10 entlang einer Ebene
angeordnet sein, die sich von den Ebenen der jeweils anderen Gaseinlässe 8 und 12
unterscheiden und mit diesen Ebenen einen Winkel, bevorzugt einen rechten Winkel,
einschließen. Voranstehendes gilt entsprechend auch für die Gaseinlässe 12 sowie deren
Erstreckung entlang einer Ebene. Auf diese Weise wird ein Kühlmedium ausgehend von
unterschiedlichen räumlichen Ebenen und damit in unterschiedlichen Orientierungen
in das Innere der Verkleidung 2 geleitet, was sich günstig auf die Kühlwirkung auswirken
kann.
[0042] In oder an den Gaseinlässen 8, 10 und 12 können jeweils Kühlvorrichtungen angeordnet
sein, die bevorzugt als Lüfter 14 ausgebildet sind beziehungsweise einen Lüfter 14
enthalten (die Verwendung lediglich eines Lüfters14 ist auch denkbar). Die Lüfter
14 sind bevorzugt im Inneren der Verkleidung beziehungsweise auf einer Innenseite
des jeweiligen Gaseinlasses 8, 10 sowie 12 angeordnet. Ein unbeabsichtigtes Hineingreifen
in den Lüfter 14 während des Betriebs kann somit vermieden werden. Nicht jedem Gaseinlass
8, 10, 12 muss ein Lüfter 14 zugeordnet sein.
[0043] Die Verkleidung 2 ist ferner mit zumindest einem Gasauslass 16 ausgestattet. Der
Gasauslass 16 ist dabei in vorteilhafter Weise durch eine Öffnung gebildet, die im
Bereich des Anschlussflanschs 6 des Pumpengehäuses angeordnet ist. Ebenso kann auch
auf einer gegenüberliegend angeordneten Seite der Verkleidung 2 ein Gasauslass vorgesehen
sein, der hier nicht gezeigt und mit dem Bezugszeichen 18 angedeutet ist. Der Gasauslass
18 kann ebenfalls durch eine Öffnung gebildet sein, die im Bereich eines weiteren
Gehäuseflanschs des Pumpengehäuses 4 angeordnet ist.
[0044] Durch die Bezugsziffern 20, 22 und 24 soll schematisch eine Gaseinströmung durch
die jeweiligen Gaseinlässe 8, 10 und 12 dargestellt werden. Ferner wird durch die
Bezugsziffer 26 eine Gasausströmung aus dem Gasauslass 16 sowie durch die Bezugsziffer
28 eine Gasausströmung aus dem Gasaustritt 18, gegenüberliegend des Gasaustritts 16,
angedeutet.
[0045] In vorteilhafter Weise befinden sich die Gasaustritte 16 und 18 jeweils in einer
Ebene, die mit einer Ebene des Gaseintritts 8 und/oder des Gaseintritts 10 einen Winkel
einschließen, bevorzugt einen rechten Winkel. Hierdurch erfolgt eine zwangsweise Umlenkung
des Kühlmedienstroms ausgehend von einem der Gaseinlässe 8 und/oder 10 bis zu einem
der Gasaustritte 16 und/oder 18 innerhalb der Verkleidung 2. Ebenso kann es von Vorteil
sein, wenn sich zumindest der Gaseinlass 16 in derselben Ebene befindet, wie einer
der Gaseinlässe 12, wodurch ebenfalls eine Umlenkung des Kühlmedienstroms innerhalb
der Verkleidung 2 erzwungen werden kann.
[0046] Die Fig. 2a zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters über der Zeit
"t" gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Es ist zu erkennen, dass während eines
Warmlaufzeitraums 30 die Drehzahl des Lüfters auf null gehalten wird, so dass der
Kühlbetrieb ausgeschaltet bleibt. Erst nach Verstreichen des Warmlaufzeitraums 30
wird der Lüfter angeschaltet und unmittelbar auf eine für den stationären Dauerbetrieb
geeignete Nenndrehzahl Drehzahl 32 eingestellt. Die Länge des Zeitraums 30 bis zum
Einschalten des Lüfters kann voreingestellt und/oder von laufend erfassten Sensordaten
beeinflusst sein. In diesem Fall können etwa Grenzwerte den Betriebsbeginn des Lüfters
initiieren.
[0047] Fig. 2b zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters über der Zeit
"t" gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Zu erkennen ist, dass während eines Warmlaufzeitraums
30 die Drehzahl des Lüfters linear ansteigt bis zu einer Nenndrehzahl 32, die für
den stationären Betrieb des Lüfters geeignet ist. Ein stetiges Herauffahren des Lüfters
kann insbesondere schonend für die Komponenten des Lüfters vorgenommen werden. Gleichzeitig
wird ein zu starkes Lüften während des Warmlaufzeitraums 30 vermieden.
[0048] Fig. 2c zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters über der Zeit
"t" gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel. Zu erkennen ist ein degressiver Anstieg
der Drehzahl des Lüfters während eines Warmlaufzeitraums 30 bis zum Erreichen einer
Nenndrehzahl 32 für den stationären Dauerbetrieb. Ein degressives Verhalten stellt
sicher, dass während des Betriebs des Lüfters keine sprunghaften Drehzahlveränderungen
erfolgen. Insgesamt kann durch das verzögerte Zuschalten des Lüfters oder durch eine
verringerte Drehzahl des Lüfters während des Warmlaufzeitraums 30 die Betriebstemperatur
der jeweiligen Pumpenkomponente zügig erreicht werden. Gleichzeitig kann hierdurch
auch das Verhalten von Kondensat und reaktionsfähigen Prozessgasen im Pumpeninneren
beeinflusst werden. Dies kann während eines Warmlaufzeitraums 30 von besonderer Relevanz
sein.
[0049] Fig. 3 zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters über der Zeit "t"
gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel. Mit einer durchgezogenen Linie ist eine Drehzahl
des Lüfters gekennzeichnet, die als Nenndrehzahl 32 für einen Dauerbetrieb gewählt
ist beziehungsweise für den Dauerbetrieb zulässig ist. Gestrichelt ist eine erhöhte
Drehzahl 34 innerhalb eines begrenzten Zeitraums dargestellt. Eine derart erhöhte
Drehzahl 34 des Lüfters kann kurzfristig bei erhöhtem Kühlbedarf eingestellt werden.
Um die Lebensdauer beziehungsweise Betriebssicherheit des Lüfters nicht über Gebühr
zu beeinträchtigen, kann die zeitliche Begrenzung des Zeitraums für die erhöhte Drehzahl
34 geeignet voreingestellt und/oder unveränderlich sein.
[0050] Fig. 4a zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters über der Zeit
"t" gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel. Zu erkennen ist ein Intervallbetrieb
des Lüfters, bei dem die Betriebsintervall 36 des Lüfters identisch und auch die Unterbrechungsintervalle
38 zwischen den jeweiligen Betriebsintervallen 36 gleich lang sind. Ferner ist die
Drehzahl des Lüfters in den unterschiedlichen Betriebsintervallen 36 gleich hoch.
Ein derartiger Intervallbetrieb kann ohne Regelung umgesetzt werden, so dass lediglich
der Zeitpunkt seit Beginn des Pumpenbetriebs beziehungsweise der zeitliche Verlauf
als Pumpenbetriebsparameter zur Variation des Wärmeübergangs herangezogen wird.
[0051] Fig. 4b zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters über der Zeit
"t" gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel. Zu erkennen ist, dass wiederum die Betriebsintervalle
36 und auch die Unterbrechungsintervalle 38 jeweils die gleiche Zeitdauer aufweisen.
Demgegenüber wird die Drehzahl des Lüfters von einem zum nächsten Betriebsintervall
36 variiert, so dass durch jedes Betriebsintervall 36 eine unterschiedliche Kühlleistung
erzeugt wird. Eine derartige Variation kann durch Einfluss vorbestimmter Regelgrößen
wie etwa erfasster Temperaturdaten entstehen. Durch die unterschiedlichen Drehzahlen
kann auf unterschiedliche Kühlanforderungen während unterschiedlicher Betriebsintervalle
36 reagiert werden. Die Länge der Unterbrechungsintervalle können ebenfalls variieren.
[0052] Fig. 4c zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters über der Zeit
"t" gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel. Zu erkennen ist, dass die Betriebsintervalle
36 jeweils gleich lang sind und auch die Drehzahl des Lüfters in den unterschiedlichen
Betriebsintervallen 36 gleich hoch ist. Demgegenüber variiert die Länge der Unterbrechungsintervalle
38 zwischen den Betriebsintervallen 36. So unterscheidet sich der Unterbrechungsintervall
38 zwischen den ersten beiden Betriebsintervallen 36 von dem Unterbrechungsintervall
38 zwischen den letzten beiden Betriebsintervallen 36. Auch bei einem derartigen Kühlbetrieb
kann die Variation der Länge der Unterbrechungsintervalle 38 Folge einer Regelgröße
sein, beispielsweise erfasster Temperaturdaten während des Pumpenbetriebs.
[0053] Fig. 4d zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters über der Zeit
"t" gemäß einem achten Ausführungsbeispiel. Zu erkennen ist, dass die Länge der Betriebsintervalle
36 variiert. So ist das erste Betriebsintervall 36 zeitlich länger bemessen als das
zweite Betriebsintervall 36, welches wiederum zeitlich länger bemessen ist als das
dritte Betriebsintervall 36. Die Unterbrechungsintervalle 38 hingegen weisen die gleiche
Länge auf. Auch hierdurch kann auf Regelgrößen wie zum Beispiel erfasste Temperaturdaten
während des Pumpenbetriebs reagiert werden, so dass wiederum in geeigneter Weise der
Wärmeübergang zwischen dem Kühlmedium und der zu kühlenden Pumpenkomponente variabel
verändert werden kann.
[0054] Die Länge der Intervalle 36, 38 und/oder die Drehzahl des Lüfters im Intervall 36
können grundsätzlich beliebig an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.
[0055] Fig. 5 zeigt schematisch den Verlauf der Drehzahl "n" des Lüfters in Abhängigkeit
eines Messwerts "x". Bei dem Messwert "x" kann es sich beispielsweise um eine Temperatur
an oder in der Pumpe beziehungsweise an oder in dem Pumpengehäuse handeln. Ebenso
kann der Messwert "x" eine Temperatur eines zu verdichtenden Gases, einen Gasdruck,
einen Differenzdruck zwischen Pumpeneinlass und Pumpenauslass und/oder eine Leistungsaufnahme
des Pumpenmotors betreffen. Der Verlauf des jeweiligen Messwerts "x" spiegelt demnach
den Verlauf der jeweils relevanten Größe wieder.
[0056] Bei dem in der Fig. 5 schematisch dargestellten Messwert beziehungsweise des Messwertverlaufs
handelt es sich daher um einen Pumpenbetriebsparameter im Sinne der vorliegenden Erfindung.
Der jeweilige Messwert "x" und damit auch dessen Verlauf werden bevorzugt während
des Pumpenbetriebs erfasst, beispielsweise durch geeignete Sensoren. Es versteht sich
ferner, dass ein Pumpenbetriebsparameter auch durch Kombination unterschiedlicher
Messwerte und/oder Messwertverläufe gebildet sein kann, die somit für die Drehzahlfunktion
des Lüfters maßgebend sein können.
[0057] Der in der Fig. 5 schematisch gezeigten Funktionen ist zu entnehmen, dass die Drehzahl
des Lüfters bis zu einer Nenndrehzahl 32 des Lüfters ansteigt, welche insbesondere
für den Dauerbetrieb des Lüfters geeignet ist. Der Anstieg der Drehzahl bis zur Nenndrehzahl
32 für den Dauerbetrieb kann dabei während eines ersten Anstiegs 40 linearsteil, während
eines zweiten Anstiegs 42 linearflach und während eines dritten Anstiegs 44 degressiv
verlaufen. Der Anstieg der Drehzahl des Lüfters erfolgt in Abhängigkeit des jeweils
erfassten Messwerts "x". Bei Erreichen eines maximal zulässigen Messwerts "x" wird
der Lüfter abgeschaltet und/oder die Drehzahl auf null reduziert. Das Abschalten kann
ebenso bei einer erfassten Fehlfunktion wie zum Beispiel einem Defekt des Lüfters
und/oder einer Pumpenkomponente erfolgen.
[0058] Die anhand der Fig. 2a bis 5 beschriebenen Kühlkonzepte können bedarfsgerecht beliebig
kombiniert werden, um eine optimale Kühlung der Pumpe zu gewährleisten.
[0059] Insgesamt kann durch die voranstehend beschriebene Vakuumpumpe auch für den Fall
hoher Pumpendrehzahlen ein hohes Maß an Kühlpräzision sowie auch Flexibilität der
Kühlung im Einsatz sichergestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Vakuumpumpe
- 2
- Verkleidung
- 4
- Pumpenkomponente
- 6
- Flansch
- 8, 10, 12
- Gaseinlass
- 9, 11, 13
- Seitenwand
- 14
- Lüfter
- 16
- Gasauslass
- 20, 22, 24
- Gaseinströmung
- 26,28
- Gasausströmung
- 30
- Warmlaufzeitraum
- 32
- Nenndrehzahl
- 34
- erhöhte Drehzahl
- 36
- Betriebsintervall
- 38
- Unterbrechungsintervall
- 40, 42, 44
- Drehzahlanstieg
- x
- Messwert
- n
- Drehzahl
1. Vakuumpumpe (1), insbesondere zur Erzeugung von Grob- und/oder Feinvakuum, mit zumindest
einer Pumpenkomponente (4) sowie einer Kühlvorrichtung (14) zur konvektiven Kühlung
der Pumpenkomponente (4) mittels eines Kühlmediums
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) dazu eingerichtet ist, einen konvektiven Wärmeübergang (Q)
zwischen der zu kühlenden Pumpenkomponente (4) und dem Kühlmedium durch Anpassung
eines Wärmeübergangskoeffizienten (α) in Abhängigkeit und/oder zur Einhaltung eines
Pumpenbetriebsparameters variabel zu verändern.
2. Vakuumpumpe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Pumpenbetriebsparameter ein Grenzwert und/oder Wertbereich und/oder Wertverlauf
und/oder ein laufend und/oder wiederkehrend erfasster Messwert und/oder durch einen
Anwender auswählbar und/oder einstellbar und/oder unveränderlich voreingestellt und/oder
auf Grundlage empirischer Daten vorbestimmt ist.
3. Vakuumpumpe (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Pumpenbetriebsparameter ein Betriebssicherheits-, Langlebigkeits- und/oder Energiesparparameter
ist.
4. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Pumpenbetriebsparameter eine Temperatur und/oder ein Temperaturverlauf an und/oder
in zumindest einer Pumpenkomponente (4) und/oder eine Temperatur, ein Temperaturverlauf,
ein Gasdruck, ein Gasdruckverlauf, ein Kondensations- und/oder Reaktionsverhalten
eines zu verdichtenden Prozessgases im Pumpeninneren und/oder ein Differenzdruck zwischen
einem Pumpeneinlass und einem Pumpenauslass und/oder ein Verformungszustand einer
Pumpenkomponente (4) und/oder ein Spaltmaß zwischen zumindest zwei Pumpenkomponenten,
die bevorzugt relativ zueinander beweglich angeordnet sind, und/oder eine Leistungsaufnahme
eines Pumpenantriebs ist.
5. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung aufweist, die den Betrieb
der Kühlvorrichtung (14) in Abhängigkeit und/oder zur Einhaltung zumindest des Pumpenbetriebsparameters
steuert und/oder regelt, und/oder wobei die Steuer- und/oder Regeleinrichtung zumindest
einen Sensor, bevorzugt einen Temperatur- und/oder Drucksensor, zur Erfassung eines
Pumpenbetriebsparameters aufweist.
6. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) unabhängig von einem Pumpenbetrieb und/oder einer Pumpendrehzahl
betreibbar ist und/oder wobei die Kühlvorrichtung (14) dazu eingerichtet ist, den
Kühlbetrieb in Abhängigkeit eines verstrichenen Zeitraums seit Beginn des Pumpenbetriebs
und/oder zeitlich verzögert nach Einsetzen eines Pumpenbetriebs und/oder nach An-
und/oder Hochfahren einer Pumpendrehzahl aufzunehmen.
7. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) dazu eingerichtet ist, während eines Warmlaufzeitraums der
Pumpenkomponente (4), insbesondere nach Beginn des Pumpenbetriebs und/oder nach An-
und/oder Hochfahren der Pumpendrehzahl und/oder bis zum Erreichen einer vorbestimmten
Pumpendrehzahl und/oder Komponententemperatur, die Kühlleistung ausgeschaltet zu halten
oder linear und/oder degressiv zu erhöhen.
8. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) einen Kühlvorrichtungsantrieb für das Kühlmedium aufweist
und dazu eingerichtet ist, während eines Warmlaufzeitraums der Pumpenkomponente (4),
insbesondere nach Beginn des Pumpenbetriebs und/oder nach An- und/oder Hochfahren
der Pumpendrehzahl und/oder bis zum Erreichen einer vorbestimmten Pumpendrehzahl und/oder
Komponententemperatur, die Drehzahl des Kühlvorrichtungsantriebs auf oder nahe null
zu halten oder linear und/oder degressiv zu erhöhen.
9. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) eine Nennleistung für den Dauerbetrieb aufweist und/oder
wobei die Kühlvorrichtung (14) für den zeitlich begrenzten Betrieb oberhalb der Nennleistung
eingerichtet ist, wobei die Kühlvorrichtung bevorzugt dazu eingerichtet ist, die Kühlleistung
nach Abschluss des Warmlaufzeitraums der Pumpenkomponente (4) auf der Nennleistung
zu halten.
10. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) zur Unterbrechung des Kühlbetriebs und/oder für einen intermittierenden
und/oder intervallgesteuerten und/oder -geregelten Kühlbetrieb eingerichtet ist und/oder
wobei unterschiedliche Betriebsintervalle (36) zur Kühlung identische oder unterschiedliche
Zeitdauern aufweisen und/oder wobei Unterbrechungsintervalle (38) zwischen den Betriebsintervallen
(36) identisch oder unterschiedlich sind und/oder wobei die Kühlleistung in unterschiedlichen
Betriebsintervallen (36) gleich hoch oder verschieden ist.
11. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) zur Abschaltung des Kühlbetriebs bei Erreichen eines maximal
und/oder minimal zulässigen Grenzwerts und/oder bei einer Fehlfunktion der Kühlvorrichtung
(14) und/oder einer Pumpenkomponente (4) eingerichtet ist und/oder wobei die Kühlvorrichtung
(14) zum Einschalten des Kühlbetriebs bei Erreichen eines maximal und/oder minimal
zulässigen Grenzwerts eingerichtet ist.
12. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pumpenkomponente (4) als Teil einer Pumpenbaugruppe angeordnet ist und/oder wobei
die Kühlvorrichtung (14) zur konvektiven Kühlung einer Pumpenbaugruppe aus einer Mehrzahl
von Pumpenkomponenten (4) ausgebildet ist und/oder wobei die Pumpenkomponente als
Teil des Pumpenantriebs, insbesondere als Motorbauteil, Getriebe, Getriebegehäuse,
rotierendes oder feststehendes Bauteil, und/oder als Pumpengehäuse und/oder als Teil
einer Elektronikbaugruppe ausgebildet ist.
13. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Pumpenkomponente (4) von einer Verkleidung (2) abgedeckt ist, insbesondere
sämtliche Pumpenkomponenten von einer Gesamtverkleidung (2) abgedeckt und/oder eingefasst
sind, und/oder wobei
die Kühlvorrichtung (14) zumindest einen Lüfter aufweist, der bevorzugt an
der Verkleidung angeordnet ist, und/oder wobei die Verkleidung zumindest einen Gaseinlass
(8, 10, 12) und/oder einen Gasauslass (16, 18) aufweist und/oder wobei zumindest ein
Lüfter in oder an dem Gaseinlass (8, 10, 12) und/oder dem Gasauslass (16, 18) angeordnet
ist und/oder wobei der Gaseinlass (8, 10, 12) und der Gasauslass (16, 18) jeweils
in Ebenen angeordnet sind, die zueinander einen Winkel einschließen, bevorzugt einen
rechten Winkel, und/oder wobei die Verkleidung (2) eine Mehrzahl von Gaseinlässen
(8, 10, 12) und/oder Gasauslässen (16, 18) aufweist und/oder wobei zumindest ein Gasauslass
(16, 18) an einem Pumpeneinlass und/oder an einem Pumpenauslass angeordnet ist und/oder
wobei das Kühlmedium durch die Verkleidung (2) gezielt geführt ist, insbesondere zwischen
Gaseinlass (8, 10, 12) und Gasauslass (16, 18).
14. Vakuumpumpe (1) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) dazu eingerichtet ist, den Wärmeübergang (Q) durch Anpassung
der Temperatur des Kühlmediums variabel zu verändern und/oder wobei die Kühlvorrichtung
dazu eingerichtet ist, den Wärmeübergangskoeffizienten (α) durch Anpassung der Strömungsgeschwindigkeit
des Kühlmediums variabel zu verändern.
15. Verfahren zum Betreiben einer Vakuumpumpe (1), bevorzugt nach einem
der voranstehenden Ansprüche, bei dem zumindest eine Pumpenkomponente (4) durch eine
Kühlvorrichtung (14) gekühlt wird und die Kühlvorrichtung (14) zur konvektiven Kühlung
der Pumpenkomponente (4) ein Kühlmedium fördert
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kühlvorrichtung (14) einen Wärmeübergang (Q) zwischen der zu kühlenden Pumpenkomponente
(4) und dem Kühlmedium durch Anpassung eines Wärmeübergangskoeffizienten (α) in Abhängigkeit
und/oder zur Einhaltung eines Pumpenbetriebsparameters variabel verändert.