[0001] Die Erfindung betrifft ein Riet zur Führung eines Webschützen einer Rundwebmaschine,
aufweisend
- einen oberen Rietring,
- einen unteren Rietring,
- eine Vielzahl von den oberen Rietring mit dem unteren Rietring verbindenden Rietstäben,
zwischen denen Zwischenräume zum Durchtritt von Kettbändchen ausgebildet sind,
- eine obere Lauffläche für zwei obere Rollen des Webschützen,
- eine untere Lauffläche für zwei untere Rollen des Webschützen.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung eine Rundwebmaschine, aufweisend
- eine Hauptachse,
- ein Riet,
- eine Kettbändchen-Zuführeinrichtung zur Zuführung von Kettbändchen,
- einen entlang des Riets umlaufender Webschützen.
[0003] Im Stand der Technik sind Rundwebmaschinen dieser Art seit langem bekannt. Beispielsweise
beschreibt die
EP 0 786 026 B1 eine gattungsgemäße Rundwebmaschine, bei welcher eine Mehrzahl von Schützen im so
genannten Web- oder Wanderfach zwischen zwei Scharen von Kettbändchen auf einer horizontalen
Kreisbahn umläuft. Die Schützen tragen Schussspulen, von welchen Schussbändchen an
den Geweberand des erzeugten Schlauchgewebes abgegeben werden. Das Schlauchgewebe
kann dann nach oben oder unten abgezogen und zu einem flachen Schlauchgewebe zusammengelegt
werden.
[0004] Bei gängigen Rundwebmaschinen weist der Webschützen eine größere Länge (in Umlaufrichtung)
als das vom System geöffnete Fach auf, wodurch der Schützen eine Weiteröffnung des
Faches bei seinem Eintritt erzwingt bzw. bei seinem Austritt das Fach noch weiter
offen hält. Nachteilig daran sind die erheblichen Reibungskräfte auf die Kettbändchen
beim Eintreten des Schützen in das Webfach. Ebenso werden die Kettbändchen beim Austreten
des Schützen aus dem sich bereits schließenden Webfach (und durch den abrupten Wechsel
in das folgende Fach) durch Reibung stark beansprucht. Bei modernen Rundwebmaschinen
werden hohe Schusszahlen von beispielsweise 1200 Schuss pro Minute (bei Verwendung
von sechs Schützen mit 200 Umdrehungen pro Minute) und Umlaufgeschwindigkeiten von
bis zu 13 Metern pro Sekunde erzielt. Daraus resultieren enorme Belastungen für die
Kettbändchen, welche insbesondere Abspaltungen von Fasern an deren Rändern hervorrufen
können. Solche abstehenden Fasern können in die Bahn des Webschützens geraten, wodurch
Webfehler in der Rundwebmaschine auftreten können.
[0005] Demzufolge können Rundwebmaschinen heute fast ausschließlich nur mit Kettbändchenschmierung
(Benetzung mit wasserverdünnter seifenähnlicher Lösung zur Reibungsreduzierung) betrieben
werden.
[0006] Aufgrund der erheblichen bewegten Massen ist ein sofortiges Stillsetzen der Rundwebmaschine
bei Erkennung eines solchen Fehlerfalles nicht ohne weiteres möglich.
[0007] Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, zumindest einzelne
Nachteile des Standes der Technik zu lindern bzw. zu beseitigen. Die Erfindung setzt
sich insbesondere zum Ziel, das Riet einer Rundwebmaschine mit konstruktiv einfachen
Mitteln so auszugestalten, dass Webfehler und Kollisionen reduziert werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Riet mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch eine
Rundwebmaschine mit den Merkmalen von Anspruch 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Riet sind vorgesehen:
- obere Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen, welche die Zwischenräume zwischen den Rietstäben
ausgehend von der oberen Lauffläche nach oben fortsetzen und
- untere Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen, welche die Zwischenräume zwischen den Rietstäben
ausgehend von der unteren Lauffläche nach unten fortsetzen.
[0010] Vorteilhafterweise können die Kettbändchen in den oberen und unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
ober- bzw. unterhalb der oberen bzw. unteren Lauffläche des Riets aufgenommen werden,
so dass die oberen und unteren (stehenden) Rollen beim Umlauf des Webschützen entlang
des Riets nicht mit den Kettbändchen in Kontakt treten. Demnach wird die eine Schar
von Kettbändchen beim Eintreten des Webschützen in die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
oberhalb der oberen Lauffläche und die andere Schar von Kettbändchen in die unteren
Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen unterhalb der unteren Lauffläche angeordnet. Demnach
ist das Riet so ausgestaltet, dass die Scharen von Kettbändchen bei der Bewegung des
Webschützen durch das Webfach von den oberen und unteren Rollen nicht überrollt werden.
Dadurch werden einerseits die oberen und unteren Rollen geschont. Zudem wird auch
einer Beschädigung der Kettbändchen vorgebeugt. Vorteilhafterweise können so Webfehler
und Kollisionen durch Abspaltungen wesentlich reduziert werden. Weiters können Staubentwicklung,
Festigkeits- und Dehnungsverluste verringert werden. Durch die Reduktion der Belastungen
können weiters leichtere Gewebe hergestellt werden. Schließlich können spleißanfällige
PET-Bändchen ebenso wie fibrillierte Bändchen und Multifilament-Fäden verarbeitet
werden. Vorteilhaft ist zudem, dass die Rundwebmaschine durch geringere Reibung des
Webschützen weniger stark erhitzt wird.
[0011] Bei der neuen Ausführung kann auf die Kettbändchenschmierung verzichtet werden, wodurch
Kosten, Schmutz, Korrosion, Geruchsbelästigung und auch der Aufwand für die Reinigung
der Rundwebmaschine reduziert werden. Durch den Wegfall der Avivagen werden die nachfolgenden
Prozesse wie Beschichtung oder Laminierung und Drucken aufgrund der verbesserten Oberflächenhaftung
erleichtert. Von besonderem Vorteil ist die avivagefreie Herstellung des Gewebes für
die Lebensmittelverpackung.
[0012] Für die Zwecke dieser Offenbarung beziehen sich sämtliche Orts-und Richtungsangaben,
wie "oben", "unten", "vorne", "hinten", "radial", "axial", "umlaufend", "Umfangsrichtung"
etc., auf den bestimmungsgemäßen Gebrauchszustand des Riets bei einer Rundwebmaschine,
wobei die Mittelachse des Riets, also die Hauptachse der Rundwebmaschine, im Wesentlichen
vertikal angeordnet ist.
[0013] Die oberen und unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen sind vorzugsweise an den
Zwischenräumen zwischen den Rietstäben ausgerichtet, so dass sich die oberen und unteren
Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen im Wesentlichen an denselben Umfangspositionen wie
die Zwischenräume zwischen den Rietstäben befinden. Bevorzugt weisen die oberen und
unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen im Wesentlichen dieselbe Breite, d.h. Erstreckung
in Umfangsrichtung des oberen bzw. unteren Rietrings, wie die Zwischenräume zwischen
den Rietstäben auf.
[0014] Gemäß einer ersten besonders bevorzugten Ausführungsform sind die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
zwischen oberen Flanschen der Rietstäbe und/oder die unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
zwischen unteren Flanschen der Rietstäbe ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform sind
die obere und untere Lauffläche an den Rietstäben vorgesehen, welche oberseitig mit
dem oberen Rietring und unterseitig mit dem unteren Rietring verbunden sind. Die Rietstäbe
weisen an den oberen und an den unteren Flanschen jeweils eine größere Erstreckung
in radialer Richtung (Tiefe) als an den mittleren Abschnitten der Rietstäbe zwischen
den oberen und unteren Flanschen auf. Bevorzugt bilden die oberen und unteren Flansche
in radialer Richtung von den mittleren Abschnitten nach innen ragende Vorsprünge der
Rietstäbe. Die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen erstrecken sich ausgehend
von der oberen Lauffläche vorzugsweise im Wesentlichen in vertikaler Richtung nach
oben, wohingegen sich die unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen ausgehend von
der unteren Lauffläche vorzugsweise im Wesentlichen in vertikaler Richtung nach unten
erstrecken. Bei dieser Ausführung können herkömmliche obere und untere Rietringe vorgesehen
sein, welche bevorzugt jeweils einteilig ausgebildet sind. Diese Ausführung ist daher
konstruktiv einfach und daher kostengünstig. Weiters ist die Ausrichtung der oberen
und unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen an den Zwischenräumen unproblematisch,
da die Durchtrittsöffnungen kontinuierlich in die oberen und unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
übergehen. (Bevorzugt weisen die Rietstäbe an den oberen und an den unteren Flanschen
jeweils eine Erstreckung in radialer Richtung (Tiefe) von 30 mm bis 40 mm, insbesondere
von im Wesentlichen 35 mm, auf. An den mittleren Abschnitten mit den Laufflächen für
die Räder weisen die Rietstäbe hingegen bevorzugt eine Erstreckung in radialer Richtung
(Tiefe) von 15 mm bis 23 mm, vorzugsweise von 18 mm bis 20 mm, insbesondere von im
Wesentlichen 20 mm, auf. Diese Ausführung ist besonders stabil. Die oberen bzw. unteren
Durchtrittsöffnungen schließen an die Zwischenräume zwischen den mittleren Abschnitten
der Rietstäbe an. Als obere und untere Durchtrittsöffnungen sind bei dieser Ausführung
die Freiräume zwischen den oberen bzw. unteren Flanschen der Rietstäbe vorgesehen.
Die oberen bzw. unteren Flansche weisen bevorzugt eine größere Erstreckung in radialer
Richtung (bezogen auf die Hauptachse des Riets) als die mittleren Abschnitte der Rietstäbe
auf, welche sich in vertikaler Richtung zwischen den oberen und unteren Flanschen
erstrecken und bevorzugt die im Wesentlichen vertikale Lauffläche für die oberen und
unteren Räder aufweisen. Bevorzugt ist der obere Rietring mit der Oberseite des oberen
Flansches und der untere Rietring mit der Unterseite des unteren Flansches verbunden.
Beispielsweise können die Rietstäbe in Halteöffnungen des oberen bzw. unteren Rietringes
(vielfach auch als Rietreifen bezeichnet) befestigt sein. Die Rietstäbe sind bevorzugt
einteilig ausgebildet. Im Betrieb bewegt sich der Webschützen entlang des Riets im
sich periodisch öffnenden und schließenden Webfach, welches aus Scharen von Kettbändchen
gebildet wird. Beim Durchlauf des Webschützens sind die Scharen von Kettbändchen in
den oberen und unteren Durchtrittsöffnungen der Rietstäbe angeordnet, so dass die
Kettbändchen berührungsfrei zu den oberen bzw. unteren Rollen des Webschützen geführt
sind. Vorteilhafterweise werden die Kettbändchen beim Umlauf des Webschützens nicht
überrollt.
[0015] Bei einer konstruktiv einfachen, zuverlässigen Ausführung sind die obere Lauffläche
an den (durch die oberen Durchtrittsöffnungen voneinander beabstandeten) Unterseiten
bzw. Unterkanten der oberen Flansche der Rietstäbe und/oder die untere Lauffläche
an den (durch die unteren Durchtrittsöffnungen voneinander beabstandeten) Oberseiten
bzw. Oberkanten der unteren Flansche der Rietstäbe gebildet. Bei dieser Ausführung
laufen die oberen Rollen des Webschützen entlang der Unterseiten der oberen Flansche
der Rietstäbe, welche im Wesentlichen in radialer Ausrichtung zwischen dem oberen
und unteren Rietring angeordnet sind. Die unteren Rollen des Webschützen bewegen sich
entlang der Oberseiten der unteren Flansche der Rietstäbe.
[0016] Zur Ausbildung der oberen und unteren Flansche weisen die Rietstäbe bevorzugt in
radialer Richtung nach innen offene Aussparungen auf. Dadurch bilden die Aussparungen
der Rietstäbe eine sich in Umfangsrichtung des oberen bzw. unteren Rietrings erstreckende
Schiene aus, an welcher die obere und die untere Lauffläche für den Umlauf der oberen
und unteren Rollen des Webschützens vorgesehen sind.
[0017] Hinsichtlich einer stabilen und kostengünstigen Fertigung sind die Rietstäbe bevorzugt
aus Plattenteilen gebildet, deren Hauptebenen im Wesentlichen senkrecht zur Umlaufrichtung
des Webschützen (d.h. zur Umfangsrichtung des oberen bzw. unteren Rietringes) angeordnet
sind.
[0018] Durch den Verzug des Gewebeschlauches in Laufrichtung der Webschützen, bedingt durch
die Schussspannung und die Reibung des Bändcheneinlegers an der Webkante, sind die
Rietstäbe bei einer bevorzugten Ausführung nicht exakt radial ausgerichtet, sondern
geringfügig in Laufrichtung gestellt, sind also in Draufsicht geringfügig, beispielsweise
mit einem Winkel von 2 bis 4 Grad, gegenüber einer exakt radialen Ausrichtung verdreht
angeordnet.
[0019] Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform sind die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
am oberen Rietring und/oder die unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen am unteren
Rietring ausgebildet. Bevorzugt sind der obere und der untere Rietring jeweils einteilig
ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform sind die oberen und unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
am oberen bzw. unteren Rietring vorgesehen. Bevorzugt entspricht die Breite der oberen
und unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (d.h. deren Erstreckung in Umfangsrichtung
des oberen bzw. unteren Rietrings) jeweils im Wesentlichen dem umfangseitigen Abstand
zwischen den Rietstäben. Dadurch sind die oberen und unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
präzise an den Zwischenräumen der Rietstäbe ausgerichtet. Diese Ausführungsvariante
bringt insbesondere den Vorteil mit sich, dass die Rietstäbe besonders einfach gestaltet
werden können. Weiters ist vorteilhaft, dass die Breite der oberen bzw. unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
(d.h. deren Erstreckung in Umlaufrichtung des Webschützen) größer sein kann als die
Breite der Zwischenräume der Rietstäbe. Dadurch wird eine geringere Reibung beim Ein-
und Austritt erzielt.
[0020] Zu diesem Zweck können am oberen Rietring zu dessen Unterseite hin offene obere Schlitze
und am unteren Rietring zu dessen Oberseite hin offene untere Schlitze vorgesehen
sein. Bevorzugt sind die oberen Schlitze und die unteren Schlitze im Wesentlichen
vertikal angeordnet. Bei dieser Ausführungsform sind die obere Lauffläche an einer
Unterseite des oberen Rietrings und die untere Lauffläche an einer Oberseite des unteren
Rietrings ausgebildet.
[0021] Um genügend Freiraum für die Anordnung der Kettbändchen beim Umlauf des Webschützens
zu schaffen, ist es günstig, wenn sich die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
über 1/4 bis 3/4, insbesondere über 3/8 bis 5/8, der maximalen Höhe des oberen Rietrings
und/oder dass sich die unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen bevorzugt über 1/4
bis 3/4, insbesondere über 3/8 bis 5/8, der maximalen Höhe des unteren Rietrings erstrecken.
[0022] Das zuvor erläuterte Riet kommt bevorzugt bei einer Rundwebmaschine zum Einsatz,
bei welchem der Webschützen aufweist:
- einen Rahmen mit einer oberen Längsseite und einer unteren Längsseite,
- eine erste und eine zweite obere Rolle zum Abrollen an der oberen Lauffläche des Riets,
- eine erste und eine zweite untere Rolle zum Abrollen an der unteren Lauffläche des
Riets,
- zumindest zwei Räder zum Abrollen auf einer im Wesentlichen vertikalen Abrollfläche
des Riets, wobei
- die zumindest zwei Räder in Längsrichtung des Webschützen gesehen an gegenüberliegenden
Enden des Rahmens angeordnet sind, wobei
- die erste und die zweite obere Rolle und die erste und die zweite untere Rolle jeweils
in Längsrichtung des Webschützen gesehen zwischen den zumindest zwei Rädern angeordnet
sind.
[0023] Bei der bisher üblichen Ausführung des Webschützen überragen die (konischen) Rollen,
die am Rietring abrollen, geringfügig, beispielsweise ca. 4 mm oben und unten, den
Rahmen des Webschützen. Daher ist ein den Webschützen außen und in voller Breite umgebender
Schützenbügel erforderlich, um einerseits die Bändchen abriebschonend über die Rollen
zu heben und andererseits die Bändchen von einer stehenden in eine liegende Position
zu überführen, damit die Rollen die Bändchen nicht knicken oder falten.
[0024] Durch die innenseitige Anordnung der (stehenden) Rollen und die außenseitige Anordnung
der (liegenden) Räder bei dieser Ausführung des Webschützen (jeweils auf dessen Längsrichtung
bezogen) kann der Rahmen (auch als Schützenkörper bezeichnet) vorteilhafterweise wesentlich
schmäler bzw. kürzer ausgeführt werden. Dies bringt insbesondere den Vorteil mit sich,
dass der Webschützen bei dessen Umlauf einen geringeren oder keinen Beitrag zur vollständigen
Öffnung des Webfaches leisten muss. Vorteilhafterweise kann das Webfach beim Durchlauf
des Webschützen über die Schützenbreite hinaus geöffnet sein. Zudem kann die Steuerung
des Webfaches erleichtert werden. Durch die geringere Reibung wird die Spleißneigung
der Kettbändchen erheblich reduziert.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind als Räder ein erstes und ein zweites
oberes Rad sowie ein erstes und ein zweites unteres Rad vorgesehen, wobei das erste
obere Rad am einen Ende der oberen Längsseite des Rahmens und das zweite obere Rad
am anderen Ende der oberen Längsseite des Rahmens angeordnet ist, wobei das erste
untere Rad am einen Ende der unteren Längsseite des Rahmens und das zweite untere
Rad am anderen Ende der unteren Längsseite des Rahmens angeordnet ist.
[0026] Um einen besonders kompakten Webschützen zu erhalten, ist es günstig, wenn der Rahmen
bezüglich einer im Wesentlichen senkrecht zur Umlaufrichtung (d.h. zur Längsrichtung
des Rahmens) verlaufenden Mittelebene im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet ist.
Diese Ausführung ermöglicht eine Anpassung der Außenkontur des Webschützen an das
Webfach, wodurch die Reibung zwischen den Kettbändchen und dem Webschützen stark reduziert
bzw. sogar zur Gänze vermieden wird.
[0027] Um die Form des Webschützen in günstiger Weise dem Verlauf des Webfaches anzupassen,
weist der Rahmen bevorzugt einen Mittelabschnitt mit einem im Wesentlichen waagrechten
Verlauf der oberen und unteren Längsseite, einen sich vom Mittelabschnitt nach vorne
verjüngenden vorderen Endabschnitt und einen sich vom Mittelabschnitt nach hinten
verjüngenden hinteren Endabschnitt auf, wobei das Verhältnis zwischen der Länge des
Mittelabschnitts und der Länge des vorderen Endabschnitts von 0,6 bis 2, insbesondere
von 0,8 bis 1,7 und/oder das Verhältnis zwischen der Länge des Mittelabschnitts und
der Länge des hinteren Endabschnitts von 0,6 bis 3, insbesondere von 0,8 bis 1,5,
beträgt.
[0028] Zu diesem Zweck ist es weiters günstig, wenn der Abstand zwischen den Mittelpunkten
der ersten und zweiten oberen Rolle von 7 bis 25 cm, insbesondere von 10 bis 15 cm,
und/oder dass der Abstand zwischen den Mittelpunkten der ersten und zweiten unteren
Rolle von 7 bis 25 cm, insbesondere von 10 bis 15 cm, beträgt. Mit Blick auf die gewünschten
kompakten Abmessungen des Webschützens ist bevorzugt vorgesehen, dass der Abstand
zwischen den Mittelpunkten der ersten oberen Rolle und der ersten unteren Rolle von
4 bis 7 cm, insbesondere von 5 bis 6 cm, und/oder dass der Abstand zwischen den Mittelpunkten
der zweiten oberen Rolle und der zweiten unteren Rolle von 4 bis 7 cm, insbesondere
von 5 bis 6 cm, beträgt. Bevorzugt beträgt der Abstand zwischen den Mittelpunkten
des ersten oberen Rades und des ersten unteren Rades von 3 bis 7 cm, insbesondere
von 3 bis 5 cm, und/oder der Abstand zwischen den Mittelpunkten des zweiten oberen
Rades und des zweiten unteren Rades von 3 bis 7 cm, insbesondere von 3 bis 5 cm.
[0029] Bevorzugt beträgt der Abstand zwischen den Mittelpunkten des ersten oberen Rades
und des zweiten oberen Rades von 16 cm bis 34 cm, insbesondere von 20 cm bis 25 cm,
und/oder der Abstand zwischen den Mittelpunkten des ersten unteren Rades und des zweiten
unteren Rades von 16 cm bis 34 cm, insbesondere von 20 cm bis 25 cm.
[0030] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist jeweils genau ein Rad an jedem
Ende des Rahmens vorgesehen, wobei die beiden Räder vorzugsweise jeweils im Wesentlichen
mittig zwischen der oberen Längsseite und der unteren Längsseite des Rahmens angeordnet
sind. Bei dieser Ausführungsform sind daher nur zwei (liegende) Räder vorgesehen,
wobei sich die Räder an den gegenüberliegenden (Längs-)Enden des Webschützen befinden.
[0031] Die erste und zweite obere Rolle sowie die erste und zweite untere Rolle sind bevorzugt
jeweils konisch, d.h. kegelstumpfförmig, ausgebildet.
Fig. 1 zeigt eine schaubildliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Rundwebmaschine mit
einem Riet und einem entlang des Riets umlaufenden Webschützen, von welchem ein Schussbändchen
zwischen zwei Scharen von Kettbändchen abgegeben wird.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt der Rundwebmaschine von Fig. 1 in Draufsicht.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt der Rundwebmaschine gemäß Fig. 1, 2 im Bereich eines
Webschützen.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt der Rundwebmaschine gemäß Fig. 1 bis 3 von innen.
Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt der Rundwebmaschine gemäß Fig. 1 bis 4 von außen.
[0032] Die Fig. 6 bis 8 zeigen jeweils einen Ausschnitt einer ersten Ausführungsform des
Riets für die Rundwebmaschine der Fig. 1 bis 5.
[0033] Die Fig. 9 bis 12 zeigen jeweils einen Ausschnitt einer zweiten Ausführungsform des
Riets für die Rundwebmaschine der Fig. 1 bis 5.
[0034] Die Fig. 13 bis 17 zeigen eine Ausführungsform eines Webschützen für die Rundwebmaschine
der Fig. 1 bis 5.
[0035] In der Zeichnung ist eine Rundwebmaschine 1 gezeigt, deren grundlegender Aufbau im
Stand der Technik seit langem bekannt ist (vgl. z.B.
EP 0 786 026 B1 oder
EP 2 829 645 A1). Die Rundwebmaschine 1 ist für die Verwendung von Bändchen, Fäden, Monofilamenten
und Multifilamenten als Kettbändchen und Schussbändchen vorgesehen.
[0036] Die Rundwebmaschine 1 weist ein Rundriet, nachstehend kurz Riet 2, auf, welches um
eine in der gezeigten Betriebsstellung im Wesentlichen vertikal verlaufende Hauptachse
2e angeordnet ist. Üblicherweise verläuft die Hauptachse 2e entlang einer Maschinenwelle
(nicht gezeigt).
[0037] Die Rundwebmaschine 1 weist eine Kettbändchen-Zuführeinrichtung 3a mit einer Vielzahl
von Kettbändchen-Führungselementen 3b auf, die als Längenausgleichskompensatoren ausgebildet
sind, die jeweils einen Federstab und eine Öse am oberen Ende des Federstabs zum Hindurchführen
und Umlenken eines Kettbändchens 4 umfassen. Die Kettbändchen-Führungselemente 3b
sind verteilt um das Riet 2 der Rundwebmaschine 1 herum angeordnet. Der besseren Übersicht
halber ist nur eine Zuführeinrichtung 3a in schematischer Darstellung gezeigt. Das
Riet 2 umfasst einen oberen (in Richtung der Hauptachse 2e gesehen kreisringförmig
umlaufenden) Rietring 2a und einen unteren (in Richtung der Hauptachse 2e gesehen
ebenfalls kreisringförmig umlaufenden) Rietring 2b, zwischen denen gleichmäßig verteilt
eine Vielzahl von Rietstabsegmenten 2d mit Zwischenräumen 2g zwischen benachbarten
(in der Zeichnung aus Gründen der Übersichtlichkeit nur teilweise dargestellten) Rietstäben
2f (siehe Fig. 5) angeordnet sind. Die Kettbändchen 4 werden von nicht dargestellten
Kettbändchenspulen durch die Kettbändchen-Führungselemente 3b hindurch und weiter
durch die Zwischenräume 2g zwischen den Rietstäben 2f hindurchgeführt.
[0038] Zwischen den Kettbändchen-Führungselementen 3b und dem Riet 2 sind um das Riet 2
herum verteilt Fachbildungseinrichtungen 5 angeordnet. Die Fachbildungseinrichtungen
5 umfassen eine Vielzahl erster Litzen 6 und eine Vielzahl zweiter Litzen 7, die an
ihren Enden miteinander verbunden sind und eine obere Umlenkrolle 8a sowie eine untere
Umlenkrolle 8b umschlingen. Jede der ersten Litzen 6 weist eine Öse auf, durch die
ein Kettbändchen 4 hindurchgeführt ist. Diese durch die Ösen der ersten Litzen 6 hindurchgeführten
Kettbändchen 4 bilden eine erste Kettbändchenschar 10. Jede der zweiten Litzen weist
eine Öse auf, durch die ein Kettbändchen 4 hindurchgeführt ist. Diese durch die Ösen
der zweiten Litzen 7 hindurchgeführten Kettbändchen bilden eine zweite Kettbändchenschar
11. Alternativ können Ösenbänder verwendet werden. In einer Ausführung bewegt ein
von einem Exzenter angesteuerter Hebel das um die ortsfesten Umlenkrollen umlaufende
Ösen- bzw. Litzenband nach oben bzw. unten (nicht gezeigt). Dadurch wird den beiden
Kettbändchenscharen 10, 11 eine zueinander entgegengesetzte Wechselbewegung nach oben
bzw. unten verliehen, wodurch ein Webfach 9 (auch Wanderfach genannt) geöffnet und
geschlossen wird. Das Webfach 9 bildet im geöffneten Zustand einen von den beiden
Kettbändchenscharen 10, 11 definierten Raum, in dem sich ein (in Fig. 1 nur angedeuteter)
Webschützen 12, der eine Schussbändchenspule (nachstehend kurz Schussspule) 13 trägt,
auf einer Kreisbahn entlang des Riets 2 bewegt und dabei ein nicht dargestelltes Schussbändchen
von der von ihm getragenen Schussspule 13 abzieht und in das Webfach 9 einträgt. Das
Webfach 9 ist geschlossen, wenn sich die Litzen 6, 7 in einer Mittelstellung befinden,
in der die Ösen der ersten Litzen 6 und der zweiten Litzen 7 auf gleicher Höhe sind,
wodurch beide Kettbändchenscharen 10, 11 in derselben Fläche liegen bzw. gemeinsam
diese Fläche aufspannen. In anderen Worten ist die Fläche des geschlossenen Webfachs
9 im Wesentlichen die Winkelhalbierende zwischen der ersten Kettbändchenschar 10,
die in Fig. 1 die obere Kettbändchenschar ist, und der zweiten Kettbändchenschar 11,
die in Fig. 1 die untere Kettbändchenschar ist. Es gilt somit, dass der Winkel zwischen
erster Kettbändchenschar 10 und der Fläche gleich dem Winkel zwischen zweiter Kettbändchenschar
11 und der Fläche ist. Die Fläche ist gleichzeitig als jene Fläche definiert, die
die geometrischen Verbindungslinien zwischen den Kettbändchen-Führungselementen 3b
und dem Webring 14 enthält.
[0039] Die Größe des von den beiden Kettbändchenscharen 10, 11 definierten Raumes des Webfachs
9 ändert sich ständig mit der gegenläufigen Bewegung der beiden Kettbändchenscharen
10, 11, beginnend bei Null bei geschlossenem Webfach. Der Raum des Webfachs 9 erreicht
ein Maximum, wenn sich die beiden Kettbändchenscharen 10, 11 an den entgegengesetzten
Umkehrpunkten ihrer gegenläufigen Wechselbewegung befinden, wie in Fig. 1 teils dargestellt.
An diesen Umkehrpunkten beginnt der so genannte Fachwechsel durch Umkehr der den gegenläufigen
Kettbändchenscharen 10, 11 verliehenen Bewegung. Durch den Fachwechsel wird das zuletzt
in das Webfach 9 eingetragene Schussbändchen im Gewebe fixiert, und es kann vom nächsten
Schützen 12 das nächste Schussbändchen in das Webfach eingetragen werden. Bevorzugt
laufen eine gerade Anzahl von Webschützen 12, beispielsweise sechs oder acht Webschützen
12, in gleichen Abständen voneinander im Riet 2 um (in Fig. 1 ist der besseren Übersicht
halber nur ein Schützen 12 gezeigt). Das erzeugte schlauchförmige Gewebe wird nach
innen zu einem zentral angeordneten Webring 14 geführt, an dem es zu (nicht dargestellten)
Abzugsrollen hin umgelenkt wird.
[0040] Wie aus Fig. 1 schematisch ersichtlich, läuft der Webschützen 12 mit der Schussspule
13 am Riet 2, d.h. im Wesentlichen in tangentialer Richtung 17, bezogen auf die Hauptachse
2e.
[0041] Aus den Fig. 6 bis 8 ist eine erste Ausführungsform des Riets 2 im Detail ersichtlich.
Wie erwähnt weist das Riet 2 den oberen Rietring 2a, den unteren Rietring 2b und die
Rietstäbe 2f auf, zwischen denen die Zwischenräume 2g zum Durchtritt der Kettbändchen
ausgebildet sind. Das Riet 2 weist ferner eine obere Lauffläche 18 auf, an denen zwei
obere Rollen 19 des Webschützen 12 abrollen. Zudem weist das Riet 2 eine untere Lauffläche
20 auf, an denen zwei untere Rollen 21 des Webschützen 12 abrollen. Die oberen Rollen
19 und die unteren Rollen 21 sind stehend angeordnet, d.h. deren Drehachsen verlaufen
im Wesentlichen horizontal. Die Rietstäbe 2f bilden weiters an deren Innenseiten eine
im Wesentlichen vertikale Lauffläche 22 aus, an denen je ein Paar oberer Räder 23
und unterer Räder 24 des Webschützen 12 geführt sind. Die oberen Räder 23 und die
unteren Räder 24 sind liegend angeordnet, d.h. deren Drehachsen verlaufen im Wesentlichen
vertikal.
[0042] Wie aus Fig. 6 bis 8 weiters ersichtlich, verfügt das Riet 2 über obere Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
25, welche die Zwischenräume 2g zwischen den Rietstäben 2f ausgehend von der oberen
Lauffläche 18 nach oben fortsetzen. Zudem sind untere Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
26 vorgesehen, welche die Zwischenräume 2g zwischen den Rietstäben 2f ausgehend von
der unteren Lauffläche 20 nach unten fortsetzen.
[0043] In der Ausführungsvariante der Fig. 6 bis 8 sind die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
25 als Freiräume zwischen oberen Flanschen 27 der Rietstäbe 2f und die unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen
26 als Freiräume zwischen unteren Flanschen 28 der Rietstäbe 2f ausgebildet. Die obere
Lauffläche 18 erstreckt sich an den Unterseiten der oberen Flansche 27 der Rietstäbe
2f. Die untere Lauffläche 20 erstreckt sich an den Oberseiten der unteren Flansche
28 der Rietstäbe 2f. Zur Ausbildung der oberen Flansche 27 und der unteren Flansche
28 weisen die Rietstäbe 2f in radialer Richtung nach innen offene Aussparungen 29
auf, welche eine zusammenhängende Schiene für die oberen Rollen 19, unteren Rollen
21, oberen Räder 23 und unteren Räder 24 des Webschützen 12 bilden. Die Rietstäbe
2f sind aus Plattenteilen mit im Wesentlichen konstanter Wandstärke gebildet. Die
Haupterstreckungsebenen der Plattenteile sind in der gezeigten Ausführung im Wesentlichen
senkrecht zur Umlaufrichtung 17 des Webschützen 12 angeordnet. Die Rietstäbe 2 können
jedoch auch in Abzugsrichtung (radial) leicht verdreht sein, insbesondere um zwei
bis 4 Grad. In Draufsicht ergibt sich bei dieser Ausführung eine Anordnung in der
Art eines Turbinenrads. Durch die Schussspannung und die Bändcheneinlegerreibung wird
der Gewebeschlauch in Webschützen Laufrichtung verzogen, wodurch die Kettbändchen
nicht exakt radial vom Riet zum Webring verlaufen.
[0044] Wie aus Fig. 6 bis 8 weiters ersichtlich, ist die obere Lauffläche 18 entsprechend
einer konischen Ausführung der oberen Rollen 19 zur Horizontalen geneigt, wobei die
obere Lauffläche 18 in radialer Richtung nach innen abfällt. Entsprechend ist die
untere Lauffläche 20 entsprechend einer konischen Ausführung der unteren Rollen 21
zur Horizontalen geneigt, wobei die untere Lauffläche 20 in radialer Richtung nach
innen ansteigt. Der Neigungswinkel der oberen Lauffläche 18 bzw. der unteren Lauffläche
20 zur Horizontalen kann beispielsweise im Wesentlichen 10 Grad betragen.
[0045] In den Fig. 9 bis 12 ist eine alternative Ausführung des Riets 2 gezeigt, bei welcher
die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen 25 am oberen Rietring 2a und die unteren
Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen 26 am unteren Rietring 2b ausgebildet sind. Hierfür
weist der obere Rietring 2a obere Schlitze auf, welche zur Unterseite des oberen Rietrings
2a hin offen sind. Der untere Rietring 2b weist untere Schlitze auf, welche zur Oberseite
des unteren Rietrings 2b hin offen sind. In der gezeigten Ausführung erstrecken sich
die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen 25 im Wesentlichen über 1/2 der Höhe
(d.h. der vertikalen Erstreckung) des oberen Rietrings 2a. Entsprechend erstrecken
sich die unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen 26 im Wesentlichen über 1/2 der
Höhe des unteren Rietrings 2b.
[0046] In den Fig. 13 bis 17 ist eine bevorzugte Ausführungsform des Webschützen 12 gezeigt,
welcher mit dem zuvor beschriebenen Riet 2 verwendet wird.
[0047] Der Webschützen 12 ist in der Zeichnung nur schematisch mit den für die Erfindung
wesentlichen Bauteilen dargestellt. Beispielsweise kann am Webschützen 12 eine Spulenhalterung
zur drehbaren Halterung der Schussspule 13 um deren Längsachse vorgesehen sein (nicht
gezeigt).
[0048] Jedenfalls weist der Webschützen 12 einen in Umlaufrichtung 17 langgestreckten Rahmen
30 mit einer oberen Längsseite 30a und einer unteren Längsseite 30b auf. Am Rahmen
30 sind zwei obere Rollen 19, nämlich eine erste (bezogen auf die Umlaufrichtung 17
vordere) obere Rolle 19a und eine zweite (bezogen auf die Umlaufrichtung 17 hintere)
obere Rolle 19b für die obere Lauffläche 18 gelagert. Weiters sind an dem Rahmen 30
zwei untere Rollen 21, nämlich eine erste (bezogen auf die Umlaufrichtung 17 vordere)
untere Rolle 21a und eine zweite (bezogen auf die Umlaufrichtung 17 hintere) untere
Rolle 21b für die untere Lauffläche 20 gelagert. Die hintere untere Rolle 21b ist
in der gezeigten Ausführung als Antriebsrolle zum Antrieb des Webschützen 12 entlang
des Riets 2 ausgebildet. Der Webschützen 12 verfügt zudem über zwei obere Räder 23,
nämlich ein erstes (bezogen auf die Umlaufrichtung 17 vorderes) oberes Rad 23a und
ein zweites (bezogen auf die Umlaufrichtung 17 hinteres) oberes Rad 23b, welche auf
der im Wesentlichen vertikalen Abrollfläche 2h an den Rietstäben 2f abrollen. Schließlich
sind am Rahmen 30 zwei untere Räder 24, nämlich ein erstes (bezogen auf die Umlaufrichtung
17 vorderes) unteres Rad 24a und ein zweites (bezogen auf die Umlaufrichtung 17 hinteres)
unteres Rad 24b, zum Abrollen an den Rietstäben 2f vorgesehen.
[0049] Wie aus Fig. 13 bis 17 ersichtlich, ist das erste obere Rad 23a am vorderen Ende
der oberen Längsseite 30a des Rahmens 30 und das zweite obere Rad 23b am hinteren
Ende der oberen Längsseite 30a des Rahmens 30 angeordnet. Das erste untere Rad 24a
ist am vorderen Ende der unteren Längsseite 30b des Rahmens 30 und das zweite untere
Rad 24b ist am hinteren Ende der unteren Längsseite 30b des Rahmens 30 angeordnet.
Die erste obere Rolle 19a und die zweite obere Rolle 19b sind in Längsrichtung des
Webschützen 12 (d.h. in Umlaufrichtung 17) gesehen zwischen dem ersten 23a und zweiten
oberen Rad 23b angeordnet. Die erste 21a und die zweite untere Rolle 21b sind entsprechend
in Längsrichtung des Webschützen 12 gesehen zwischen dem ersten 24a und zweiten unteren
Rad 24b angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform sind daher die oberen 19 und
unteren Rollen 21 bezogen auf die Umlaufrichtung 17 innen und die oberen 23 und unteren
Räder 24 außen am Webschützen 12 angeordnet.
[0050] Der Rahmen 30 ist bezüglich einer im Wesentlichen senkrecht zur Umlaufrichtung 17
verlaufenden Mittelebene 32 im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet, wodurch eine
präzisere Anpassung der Geometrie des Webschützen 12 an den Verlauf Webfaches 9 ermöglicht
wird.
[0051] Der Rahmen 30 weist in der gezeigten Ausführung bezogen auf die Umlaufrichtung 17
einen Mittelabschnitt 33 mit einem im Wesentlichen waagrechten Verlauf der oberen
30a und unteren Längsseite 30b, einen vom Mittelabschnitt 33 nach vorne zusammenlaufenden
vorderen Endabschnitt 34 und einen vom Mittelabschnitt 33 nach hinten zusammenlaufenden
hinteren Endabschnitt 35 auf. Das Verhältnis zwischen der Länge des Mittelabschnitts
33 (d.h. dessen Erstreckung in Umlaufrichtung 17) und der Länge des vorderen Endabschnitts
34 beträgt in der gezeigten Ausführung kleiner 1, insbesondere im Wesentlichen 0,9.
Das Verhältnis zwischen der Länge des Mittelabschnitts 33 und der Länge des hinteren
Endabschnitts 35 beträgt in der gezeigten Ausführung größer 1, insbesondere im Wesentlichen
1,15.
[0052] Der Abstand zwischen den Mittelpunkten der ersten 19a und zweiten oberen Rolle 19b
beträgt in der gezeigten Ausführung im Wesentlichen 12,5 cm. Der Abstand zwischen
den Mittelpunkten der ersten 21a und zweiten unteren Rolle 21b beträgt in der gezeigten
Ausführung im Wesentlichen 12,5 cm. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten der ersten
oberen Rolle 19a und der ersten unteren Rolle 21a beträgt in der gezeigten Ausführung
im Wesentlichen 5,5 cm. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten der zweiten oberen
Rolle 19b und der zweiten unteren Rolle 21b beträgt in der gezeigten Ausführung im
Wesentlichen 5,5 cm. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten des ersten oberen Rades
23a und des ersten unteren Rades 24a beträgt in der gezeigten Ausführung im Wesentlichen
3,5 cm. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten des zweiten oberen Rades 23b und des
zweiten unteren Rades 24b beträgt in der gezeigten Ausführung im Wesentlichen 3,5
cm. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten des ersten oberen Rades 23a und des zweiten
oberen Rades 23b beträgt im Wesentlichen 21,5 cm. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten
des ersten unteren Rades 24a und des zweiten unteren Rades 24b beträgt im Wesentlichen
21,5 cm.
[0053] Weiters sind in Fig. 13 schematisch je ein oberer und ein unterer Bügel 36 ersichtlich,
mit welchen die Kettbändchen 4 über die Schussspule 13 gehoben werden können. In der
gezeigten Ausführung erstreckt sich der obere Bügel 36 ausschließlich an der oberen
Längsseite 30a, der untere Bügel 36 ausschließlich an der unteren Längsseite 30b des
Rahmens 30. Demnach können die Bügel 36 wesentlich einfacher als beim Stand der Technik
ausgestaltet sein.
1. Riet (2) zur Führung eines Webschützen (12) einer Rundwebmaschine (1), aufweisend
- einen oberen Rietring (2a),
- einen unteren Rietring (2b),
- eine Vielzahl von den oberen Rietring (2a) mit dem unteren Rietring (2b) verbindenden
Rietstäben (2f), zwischen denen Zwischenräume (2g) zum Durchtritt von Kettbändchen
(4) ausgebildet sind,
- eine obere Lauffläche (18) für zwei obere Rollen (19; 19a, 19b) des Webschützen
(12),
- eine untere Lauffläche (20) für zwei untere Rollen (21; 21a, 21b) des Webschützen,
gekennzeichnet durch
- obere Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (25), welche die Zwischenräume (2g) zwischen
den Rietstäben (2f) ausgehend von der oberen Lauffläche (18) nach oben fortsetzen
und
- untere Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (26), welche die Zwischenräume (2g) zwischen
den Rietstäben (2f) ausgehend von der unteren Lauffläche (20) nach unten fortsetzen.
2. Riet (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (25) zwischen oberen Flanschen (27)
der Rietstäbe (2f) und/oder die unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (26) zwischen
unteren Flanschen (28) der Rietstäbe (2f) ausgebildet sind.
3. Riet (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Lauffläche (18) an den Unterseiten der oberen Flansche (27) der Rietstäbe
(2f) und/oder die untere Lauffläche (20) an den Oberseiten der unteren Flansche (28)
der Rietstäbe (2f) ausgebildet sind.
4. Riet (2) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rietstäbe (2f) in radialer Richtung nach innen offene Aussparungen (29) zur Ausbildung
der oberen (27) und unteren Flansche (28) aufweisen.
5. Riet (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rietstäbe (2f) aus Plattenteilen gebildet sind, deren Hauptebenen im Wesentlichen
senkrecht zur Umlaufrichtung (17) des Webschützen (12) angeordnet sind.
6. Riet (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (25) am oberen Rietring (2a) und/oder
die unteren Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (26) am unteren Rietring (2b) ausgebildet
sind.
7. Riet (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die oberen Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (25) über 1/4 bis 3/4, insbesondere
über 3/8 bis 5/8, der Höhe des oberen Rietrings (2a) und/oder dass sich die unteren
Kettbändchen-Durchtrittsöffnungen (26) über 1/4 bis 3/4, insbesondere über 3/8 bis
5/8, der Höhe des unteren Rietrings (2b) erstrecken.
8. Rundwebmaschine (1), aufweisend
- eine Hauptachse (2e),
- ein Riet (2),
- eine Kettbändchen-Zuführeinrichtung (3a) zur Zuführung von Kettbändchen (4),
- einen entlang des Riets (2) umlaufender Webschützen (12),
dadurch gekennzeichnet, dass das Riet (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist.
9. Rundwebmaschine (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Webschützen (12) aufweist
- einen Rahmen (30) mit einer oberen Längsseite (30a) und einer unteren Längsseite
(30b),
- eine erste (19a) und eine zweite obere Rolle (19b) zum Abrollen an der oberen Lauffläche
(18) des Riets (2),
- eine erste (21a) und eine zweite untere Rolle (21b) zum Abrollen an der unteren
Lauffläche (20) des Riets (2),
- zumindest zwei Räder (23, 24) zum Abrollen auf einer im Wesentlichen vertikalen
Abrollfläche (2h) des Riets (2), wobei
- die zumindest zwei Räder (23, 24; 23a, 23b; 24a, 24b) in Längsrichtung des Webschützen
(12) gesehen an gegenüberliegenden Enden des Rahmens (30) angeordnet sind, wobei
- die erste (19a) und die zweite obere Rolle (19b) und die erste (21a) und die zweite
untere Rolle (21b) jeweils in Längsrichtung des Webschützen (12) gesehen zwischen
den zumindest zwei Rädern (23, 24; 23a, 23b; 24a, 24b) angeordnet sind.
10. Webschützen (12) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (30) bezüglich einer im Wesentlichen senkrecht zur Umlaufrichtung (17)
verlaufenden Mittelebene im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet ist.