[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus der
US 3,881,699 bekannt. Bei diesem Stand der Technik ist ein temporäres Geländer mit Hilfe von vertikalen
Trägern an einem Rohbau angebracht. Die Träger dienen zur Befestigung von horizontalen
Seilen. Jeder Träger kann in horizontaler und vertikaler Richtung gegenüber Halterungen
an den Gebäudeböden verstellt werden. Zu diesem Zweck wird ein L-Profil zwischen den
Halterungen an den Gebäudeböden und den Trägern angeordnet. Das L-Profil weist an
beiden Schenkeln jeweils ein Langloch auf, an welchem jeweils eine Schraube mittels
einer Mutter fixiert werden kann. Zur horizontalen Verstellung in x- und y-Richtung
sowie zur vertikalen Verstellung der Träger (z-Richtung) ist es daher erforderlich,
die Muttern zu lösen und nach der Verstellung wieder zu fixieren. Somit ist die Verstellung
vergleichsweise umständlich und nur mit Zuhilfenahme von eigenen - zusätzlichen -
Hebezeugen wie Spindeln oder Hubzügen möglich.
[0004] Grundsätzlich sind bereits verschiedenste sog. Klettersysteme bekannt, welche bei
der Bearbeitung von Gebäuden eingesetzt werden, um Schalungs- oder Schutzelemente
in der gewünschten Bauhöhe, vorzugsweise im Bereich eines Betonierabschnitts, anzubringen.
Unter Bearbeitung wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung insbesondere
die Errichtung ebenso wie der Rückbau/die Abtragung oder die Wartung eines Gebäudes
verstanden; vorwiegend werden Schalungs- oder Schutzelemente derzeit bei der Errichtung
von neuen Gebäuden eingesetzt.
[0005] Hierbei werden die Aufnahmeelemente für die Träger jeweils in der gewünschten Höhe
positioniert, so dass dann vorzugsweise mittels Linearantrieben, z.B. Hydraulikzylindern
oder dergl., oder mithilfe eines Krans, Schalungs- oder Schutzelemente, welche über
die Verbindung zwischen Träger und Aufnahmeelementen in ihre Bewegung geführt sind,
entsprechend verfahren werden können.
[0006] Die Befestigungselemente der Führungsvorrichtung werden je nach Gebäude bzw. Art
des Klettersystems hierbei vorzugsweise an der Decke eines Geschosses, z.B. wenn bei
dem zu bearbeitenden Gebäude eine Glasfassade vorgesehen werden soll, oder jedoch
an einer bereits hergestellten Wand des zu bearbeitenden Gebäudes montiert.
[0007] Problematisch ist hierbei, dass die Architektur der zu bearbeitenden Gebäude oftmals
unregelmäßige Formen aufweist. Das Bearbeiten von hohen Gebäuden mit spezieller Geometrie,
bei welchen häufig Schalungs- oder Schutzelemente zum Einsatz kommen, erfordert daher
zumeist eine Anpassung bzw. ein Mitbewegen der Klettereinrichtungen an die architektonisch
gewünschte Geometrie.
[0008] Demzufolge ist es beispielsweise bereits aus der
DE 10 2005 030 332 A1 bekannt, einen Kletterschuh vorzusehen, bei welchem ein Wand- oder Deckenschuhteil
ortsfest an einer Wand oder an einer Decke eines Betonierabschnitts befestigt ist.
Ein Gleitschuhteil zum Führen und Halten eines Trägers bzw. einer Kletterschiene ist
sodann gelenkig mit diesem ortsfesten Wand- und Deckenschuhteil verbunden.
[0010] Des Weiteren ist es aus der
EP 2 412 894 A bekannt, einen Tragarm einer Aufnahmeeinheit auf einer sich im Wesentlichen senkrecht
zur Fassadenebene des zu bearbeitenden Gebäudes angeordneten Gleitschiene zu lagern,
so dass die Distanz eines Schutzschildes, welches über die mit dem Tragarm verbundene
Aufnahmeeinheit befestigt ist, zum Deckenrand angepasst werden kann.
[0011] Die am Markt bereits bekannten Führungsvorrichtungen für Träger von Schalungs- oder
Schutzelementen weisen somit jedoch entweder nur einen einzigen Freiheitsgrad für
eine translatorische Bewegung auf bzw. wird aufgrund der gelenkigen Anbindung eines
Aufnahmeelements nur eine geringfügige Anpassungsmöglichkeit erzielt, welche nicht
sämtlichen Gebäudegeometrien gerecht wird.
[0012] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es demzufolge, eine Vorrichtung der eingangs
angeführten Art zu schaffen, welche - unabhängig von der Art wie die Schalungs- oder
Schutzelemente gehoben werden - eine hohe Flexibilität bei der Anpassung der Schalungs-
oder Schutzelemente an wechselnde Gebäudegeometrien und -neigungen aufweist. Insbesondere
soll auch ein Verschwenken der Schalungs- oder Schutzelemente am Gebäude möglich sein.
[0013] Erfindungsgemäß wird dies durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 erzielt.
[0014] Demzufolge ist eine translatorische Beweglichkeit eines den Träger eines Schalungs-
oder Schutzelements aufnehmenden Aufnahmeelements in alle drei Richtungen mit Hilfe
von Linearantrieben vorgesehen. Hierdurch ist es z.B. möglich, den Träger, der mit
dem Aufnahmeelement in Verbindung steht, in einer zur Geschossebene parallelen Ebene
beliebig anzuordnen, d.h. von der zu bearbeitenden Gebäudefassade zu entfernen oder
anzunähern und zugleich auch in Fassadenrichtung zu verschieben; zudem ist vorteilhafterweise
auch noch eine Anpassbarkeit in Höhenrichtung, d.h. in Richtung der z-Achse vorgesehen.
Somit ergibt sich eine hohe Flexibilität bei der Führung bzw. Anordnung von Schalungs-
oder Schutzelementen bei der Bearbeitung von Gebäuden, so dass mithilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine Anpassbarkeit an im Wesentlichen beliebige geometrische Ausgestaltungen
des Gebäudes, insbesondere auch an wechselnde Gebäudeneigungen und dergl., möglich
ist.
[0015] Hierbei ist es vorteilhaft, dass das Aufnahmeelement zumindest in einer sich im Wesentlichen
in horizontaler Richtung erstreckenden, von der x- und y-Achse aufgespannten Ebene
verschieblich gelagert ist. Hierdurch ist die bereits vorstehend beschriebene Anpassbarkeit
in einer Ebene, die im Wesentlichen parallel zur einer Geschossebene verläuft, gewährleistet,
wodurch eine Anpassung an wechselnde Gebäudeneigungen und Geometrien mit einem hohen
Flexibilitätsgrad ermöglicht wird.
[0016] Konstruktiv wird die translatorische Beweglichkeit des Aufnahmeelements in Richtung
der x-Achse, d.h. vorzugsweise parallel zu einer Ebene der zu bearbeitenden Fassade,
auf einfache Weise erzielt, wenn die Führungsvorrichtung einen Tragarm aufweist, der
mittels zumindest einer, vorzugsweise zwei im Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckungsrichtung
des Tragarms verlaufenden Schiene(n) in Richtung der x-Achse verschieblich gelagert
ist. Vorzugsweise ist der Tragarm demnach auf zwei Führungsschienen befestigt, welche
jeweils von ortsfest angeordneten Befestigungselementen, vorzugsweise auf einer Decke,
verschieblich geführt sind. Hierdurch ergibt sich eine Ausgestaltung im Wesentlichen
in Art eines Gleitschlittens auf welcher der Tragarm des Aufnahmeelements befestigt
ist. Eine verschiebliche Lagerung des das Aufnahmeelement tragenden Tragarms ist insbesondere
einfach zu erzielen, wenn die Schiene(n) zur Anordnung auf einer Decke des zu bearbeitenden
Gebäudes vorgesehen sind.
[0017] Eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung zur verschieblichen Lagerung des
Aufnahmeelements zwecks Anpassung der Position des mit dem Aufnahmeelement in Verbindung
stehenden Schalungs- oder Schutzelements in Richtung der y-Achse, d.h. im Wesentlichen
um ein Schalungs- oder Schutzelement näher an die Fassade heranzuführen bzw. von dieser
zu entfernen, ist gegeben, wenn der Tragarm des Aufnahmeelements einen verschieblichen
Greifabschnitt aufweist, so dass der das Aufnahmeelement umfassende Greifabschnitt
in Richtung der y-Achse gegenüber einem anderen Teil des Tragarms verschieblich gelagert
ist. Derartige Tragarme sind bereits am Markt bekannt. So wird beispielsweise von
der Doka GmbH eine Führungsvorrichtung unter der Bezeichnung "Xclimb 60" angeboten,
welche zur Befestigung an einer Decke vorgesehen ist, und welche einen Linearantrieb
zum Bewegen eines vorderen Greifabschnitts aufweist. Als Linearantrieb ist bei diesem
bekannten Element ein Spindelantrieb vorgesehen; selbstverständlich kann jedoch auch
ein Hydraulikantrieb oder ein beliebiger anderer Linearantrieb vorgesehen werden.
[0018] Ebenso wird auf einfache Weise eine vergleichsweise hohe Flexibilität bei der Anpassung
der Führung von Schalungs- oder Schutzelementen erzielt, dass das Aufnahmeelement
in einer, sich im Wesentlichen in vertikaler Richtung erstreckenden, von der z- und
x-Achse aufgespannten Ebene verschieblich gelagert ist. Eine Verschieblichkeit in
Richtung der von der z- und x-Achse aufgespannten Ebene kann konstruktiv insbesondere
auf einfache Weise erzielt werden, wenn das Befestigungselement zur Befestigung an
einer Wandung des zu bearbeitenden Gebäudes vorgesehen ist. Bei einem derartigen an
einer Wand eines zu bearbeitenden Gebäudes angeordneten Befestigungselement wird somit
ebenfalls eine volle Beweglichkeit bzw. Verstellbarkeit des Aufnahmeelements in zumindest
einer Ebene erzielt.
[0019] Um eine Verschieblichkeit in z-Richtung bei einem derartigen an einer Wand des zu
bearbeitenden Gebäudes befestigten Befestigungselement zu erzielen, ist es günstig,
wenn das Befestigungselement zumindest eine in Richtung der z-Achse verlaufende Nut
aufweist, in welche zumindest ein Endabschnitt eines Zwischenelements eingreift. Vorzugsweise
weist das Befestigungselement beidseitig in Richtung der z-Achse verlaufende Nuten
auf, in welchen sodann Endabschnitte des das Befestigungselement im Wesentlichen umklammernden
Zwischenelements auf einfache Weise gelagert werden können; die Festlegung einer unteren
Endposition kann sodann auf konstruktiv einfache Weise mittels einer Stellschraube
erzielt werden.
[0020] Um in der Art eines Kreuzschlittens auf konstruktiv einfache Weise auch eine Verschieblichkeit
in x-Richtung, d.h. vorzugsweise in Fassadenrichtung, zu erzielen, ist es günstig,
wenn das Zwischenelement mit einer in Richtung der x-Achse verschieblich gelagerten
Gleitschiene verbunden ist, an welcher der zur Aufnahme des Trägers vorgesehene Greifabschnitt
befestigt ist.
[0021] Um eine dreidimensionale Anpassung der Positionierung des Aufnahmeelements bzw. der
damit verbundenen Schutzelemente bzw. Schalungselemente zu erzielen, ist es vorteilhaft,
dass das Aufnahmeelement in Richtung der x-Achse, der y-Achse und der z-Achse verschieblich
gelagert ist.
[0022] Auf konstruktiv einfache Weise ist eine derartige Verschieblichkeit des Aufnahmeelements
in z-Richtung zu erzielen, wenn zur verschieblichen Lagerung des Aufnahmeelements
in Richtung der z-Achse der Tragarm des Aufnahmeelements auf einem höhenverstellbaren
Tisch, insbesondere einem Scherenhubtisch, angeordnet ist.
[0023] Um die Anpassbarkeit des Aufnahmeelements über die drei Richtungen in x-, y- und
z-Richtung weiter zu erhöhen, ist es zudem vorteilhaft, wenn die Ausrichtung des Greifabschnitts
gegenüber der übrigen Führungsvorrichtung veränderlich ist, so dass eine Schrägstellung
gegenüber einer im befestigten Zustand im Wesentlichen in horizontaler Richtung erstreckenden
Grundstellung einstellbar ist. Bei bisher am Markt erhältlichen Aufnahmeelementen,
z.B. dem vorstehend bereits erwähnten "Xclimb 60" der Doka GmbH, ist eine Verschwenkung
des Trägers in der aufgenommenen Stellung im Aufnahmeelement in einem Winkel von +/-
10° möglich. Um eine weitergehende Schrägstellung des Schutz- bzw. Schalungselements
gegenüber einer Vertikalebene zu ermöglichen, ist es daher vorteilhaft, den Greifabschnitt
in einer entsprechenden Schrägstellung mit dem übrigen Aufnahmeelement in Verbindung
zu bringen, so dass auch Schrägstellungen zwischen zwei Geschossen von größer +/-
10° ermöglicht werden.
[0024] Konstruktiv wird dies auf einfache Weise vorteilhaft dadurch erzielt, dass zur Verstellung
der Neigung des Greifabschnitts mehrere, in unterschiedlicher Ausrichtung angeordnete
Aufnahmeöffnungen in einer Fixiereinheit der Führungsvorrichtung vorgesehen sind.
[0025] Bei einem Verfahren werden zwei sich an der oberen Geschossdecken abstützende Linearantriebselemente
angeordnet, mit welchen das Schalungs- oder Schutzelement gehoben wird, anschließend
ein Linearantriebselement entfernt wird, und dass das Schalungs- oder Schutzelement
um die Verbindung zwischen der anderen Führungsvorrichtung und dem Träger mit dem
verbleibenden Linearantriebselement verschwenkt wird.
[0026] Mithilfe dieses Verfahrens kann somit auf einfache Weise ein Schutz- bzw. Schalungselement
bei der Bearbeitung eines Gebäudes verschwenkt werden. Hierbei kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 zum Einsatz kommen, bei welcher vorzugsweise
eine Verschieblichkeit in einer Ebene parallel zur Fassadenebene und/oder im Wesentlichen
senkrecht hierauf erzielbar ist. Demzufolge kann über die Aufnahme der Vertikalkräfte
am oberen Geschoss und der verschieblichen Lagerung zumindest in x- und y-Richtung
im unteren Geschoss ein Verschwenken um eine Verbindung zwischen Träger und Aufnahmeelement
der oberen Geschossdecke erzielt werden, und somit können auf einfache Weise Schutz-
bzw. Schalungselemente gegenüber einer Vertikal- und Horizontalausrichtung schräggestellt
werden, so dass eine Anpassung an wechselnde Gebäudeneigungen und -geometrien auf
einfache Weise möglich ist.
[0027] Um ein einfaches geradliniges Klettern nach oben zu ermöglichen, ist es von Vorteil,
wenn das zweite Linearantriebselement wieder hinzugefügt wird.
[0028] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den Zeichnungen darstellten bevorzugten
Ausführungsbeispielen, auf welche sie jedoch keinesfalls beschränkt ist, noch näher
erläutert. Im Einzelnen zeigen in den Zeichnungen:
Fig. 1 eine perspektivische schematische Ansicht einer Decke eines zu bearbeitenden
Gebäudes mit einem gedachten kartesischen Koordinatensystem;
Fig. 2 eine Ansicht einer nicht erfindungsgemäßen, auf einer Decke verschieblich gelagerten
Führungsvorrichtung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Führungsvorrichtung gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung mit einem Aufnahmeelement,
das in x-, y- und z-Richtung verschieblich gelagert ist;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 4;
Fig. 6 eine Ansicht einer nicht erfindungsgemäßen, an einer Wand eines zu bearbeitenden
Gebäudes befestigten Führungsvorrichtung;
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 6;
Fig. 8 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung mit einem an
einer Wand angeordneten Befestigungselement und einer verschieblichen Lagerung des
Aufnahmeelements in x-, y- und z-Richtung;
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 8;
Fig. 10a bis 10c eine Ansicht einer Bewegungsabfolge zur Veränderung der Schrägstellungen
eines Schutzelements gegenüber einer horizontalen Achse.
[0029] In Fig. 1 ist ein Führungsvorrichtung 1 schematisch dargestellt, welche ein schematisch
dargestelltes Aufnahmeelement 2 aufweist, welches in Richtung einer x-Achse, einer
y-Achse und einer z-Achse auf einer Decke 3 eines zu bearbeitenden Gebäudes verschieblich
gelagert ist.
[0030] Wie in der schematischen Darstellung ersichtlich, verläuft die x-Achse im Wesentlichen
parallel zu einer Vorderkante 3' der Decke 3, so dass bei Verschiebung in x-Richtung
vorzugsweise eine Verstellung des Aufnahmeelements 2 entlang der Fassade des zu bearbeitenden
Gebäudes erfolgt. Demzufolge kann über die Verschieblichkeit in x-Richtung eine Verschieblichkeit
in Fassadenrichtung und durch die Verschieblichkeit in Richtung der y-Achse eine Verschieblichkeit
senkrecht zur Fassadenrichtung erzielt werden.
[0031] In den Fig. 2 und 3 ist eine Vorrichtung gezeigt, bei welcher ein Rahmen 4 vorgesehen
ist, welcher insbesondere zwei in x-Richtung verlaufende Schienen 4' aufweist, die
in Befestigungselementen 5, welche ortsfest an der Decke 3 befestigt sind, verschieblich
gelagert sind.
[0032] Mit den Schienen 4' ist ein Tragarm 1' der Führungsvorrichtung 1 fest verbunden,
wobei dieser Tragarm 1' einen vorderen Greifabschnitt 6 aufweist, der wiederum die
als Aufnahmeelement 2 ausgebildeten Führungsbacken aufweist. Der Greifabschnitt 6
ist gegenüber dem mit dem Rahmen 4 fest verbunden Teil des Tragarms 5 in y-Richtung
verschieblich gelagert, wobei zum Antrieb des Greifabschnitts 6 ein Linearantrieb
1'', z.B. eine Spindel, ein Hydraulikzylinder, oder dergl., vorgesehen ist.
[0033] Eine derartige Führungsvorrichtung ist derzeit am Markt, insbesondere unter der Bezeichnung
"Xclimb 60" von der Doka GmbH, erhältlich, so dass sich nähere Ausführungen zur grundsätzlich
bekannten Ausgestaltung dieses Tragarms erübrigen.
[0034] Durch die verschiebliche Lagerung des Deckenrahmens 4 in den Befestigungselementen
5 und der verschieblichen Lagerung des Greifabschnitts 6 samt Aufnahmeelement 2 kann
somit die Position eines Trägers 8, der in dem Aufnahmeelement 2 zwischen Führungsbacken
7 in seiner Längserstreckungsrichtung geführt und gehalten ist, und welcher mit einem
Schutzelement 9 oder einem Schalungselement verbunden ist, flexibel in x- und in y-Richtung
eingestellt werden, so dass eine Anpassung an unterschiedlichste Gebäudeneigungen
und -geometrien auf einfache Weise möglich ist.
[0035] Hierbei können unterschiedlichste Klettersysteme verwendet werden. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel weist der Träger 8 des Schutz- oder Schalungselements 9 im Wesentlichen
die Form eines I-Profils auf, an welchem in regelmäßigen Abständen Haken 8' befestigt
sind. Der Träger 8 kann in der zwischen den schwenkbar gelagerten Führungsbacken 7
aufgenommenen Stellung in seiner Längsrichtung nach oben verschoben werden, wobei
beim Absenken ein Haken 8' mit einem Bolzen des Aufnahmeelements 2 verhakt wird, so
dass die Führungsvorrichtung 1 den Träger 8 samt Schutz- oder Schalungselement 9 in
an sich bekannter Weise beim Heben führt und ohne Aufbringung einer Hebekraft zuverlässig
hält. Selbstverständlich können aber auch andersartig ausgestaltete Aufnahmeelemente
2 zum Halten und Führen des Trägers 8 bzw. andersartige Träger 8 verwendet werden.
[0036] Um die Möglichkeiten der Anpassung der Positionierung des Aufnahmeelements 2 weiters
zu verbessern, kann der Deckenrahmen 4, wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, im Wesentlichen
auf einem Hubtisch 10, wie in Fig. 4 und 5 darstellt, befestigt sein.
[0037] In Fig. 4 ist hierbei ersichtlich, dass für eine konstruktiv einfache Ausgestaltung
als Hubtisch 10 ein Scherenhubtisch vorgesehen sein kann, welcher zwei über ein Drehgelenk
miteinander verbundene Scherenelemente 11 aufweist, die in Langlöchern 12 des oberen
bzw. unteren Tischelements 13 gelagert sind, so dass über einen Linearantrieb 14 der
gesamte Deckenrahmen 4 in z-Richtung verschieblich angeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung
ist das untere Tischelement 13 ortsfest mit der Decke 3 verbunden und dient demnach
als Befestigungselement 5.
[0038] In den Fig. 6 und 7 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gezeigt,
bei welcher ein an einer Wand 15 vorgesehenes Befestigungselement 5 zur verschieblichen
Lagerung eines Zwischenelements 16 vorgesehen ist. Das Befestigungselement 5 weist
hierbei randseitig zwei Nuten 17 auf, in welchen Endabschnitte des Zwischenelements
16 in z-Richtung verschieblich gelagert sind. Das Zwischenelement 16 ist endseitig
als Führungsschiene 16' ausgebildet, auf welchen eine Gleitschiene 18 in x-Richtung
verschieblich gelagert ist. Die Gleitschiene 18 trägt wiederum den Greifabschnitt
6 mit dem Aufnahmeelement 2 zur Führung des Trägers 8.
[0039] Ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 3 und 4, nun jedoch in Zusammenhang
mit einer Befestigung an einer Wand 15, ist demnach eine Art Kreuzschlitten zur Lagerung
des Greifabschnitts 6 der Führungsvorrichtung 1 vorgesehen, so dass eine verschiebliche
Anpassung der Position des Aufnahmeelements 2 in Richtung der z- und x-Achse auf konstruktiv
einfache Weise ermöglicht wird.
[0040] Zur Festlegung der unteren Endposition des Aufnahmeelements 2 in Richtung der z-Achse
trägt der Befestigungsabschnitt 5 eine Stellschraube 19, welche mit der Gleitschiene
18 zusammenwirkt.
[0041] In den Fig. 8 und 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Führungsvorrichtung 1 gezeigt, wobei hier das Befestigungselement 5 an einer Stirnseite
der Decke 3 befestigt ist. Anstelle der stirnseitigen Anordnung an einer Decke 3 kann
die Führungsvorrichtung 1 gemäß diesem Ausführungsbeispiel freilich auch an einer
Wand 15 des zu bearbeitenden Gebäudes befestigt werden. Zur Befestigung sind in den
Beton eingelassene Befestigungsteile 3'' vorgesehen, mit welchen ein ortsfest angeordnetes
Befestigungselement 5 mittels Schrauben verbunden ist.
[0042] In Fig. 8 ist insbesondere ersichtlich, dass die Führungsvorrichtung 1 zwecks Verschieblichkeit
des Aufnahmeelements 2 in y-Richtung einen teleskopischen Arm 20 aufweist, der mit
dem Befestigungselement 5 verbunden ist. Zur Verstellbarkeit in y-Richtung ist ein
Linearantrieb 20' gezeigt, über welchen der Greifabschnitt 6 mit dem Aufnahmeelement
2 im Wesentlichen an den vorderen Rand 3' der Decke 3 angenähert oder entfernt werden
kann.
[0043] Zudem ist am frei auskragenden Ende 21 des Teleskoparms 20 eine Schiene vorgesehen,
in welcher der Greifabschnitt 6 des Aufnahmeelements 2 in z-Richtung verschieblich
gelagert ist.
[0044] In Fig. 9 ist weiters ersichtlich, dass zur verschieblichen Lagerung in x-Richtung
ein Endabschnitt 21' des Teleskoparms 20 in der Art eines Schlittens auf dem Befestigungselement
5 verschieblich gelagert ist.
[0045] In Fig. 8 ist zudem noch ersichtlich, dass der Greifabschnitt 6, bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel über Steckbolzen 22 in unterschiedlicher Schrägstellung angeordnet
werden kann. Hierzu weist eine Fixiereinheit 24 mehrere in einem Winkel zueinander
angeordnete Öffnungen 23 auf, in welchen die Bolzen 22 aufgenommen werden können.
Hierdurch kann der Greifabschnitt in einer von der in Fig. 8 gezeigten horizontalen
Stellung abweichende Schrägstellung positioniert werden, so dass ein Träger 8 in seiner
im Aufnahmeelement 2 aufgenommenen Stellung eine sich von der gezeigten vertikalen
Ausrichtung abweichenden Grundstellung einnimmt. Bei derzeit am Markt befindlichen
Führungsvorrichtungen, wie z.B. dem Xclimb 60, der Doka GmbH, kann grundsätzlich eine
Verschwenkbarkeit des Trägers 8 im Aufnahmeelement 2 um +/- 10° erzielt werden. Um
eine weitergehende Schrägstellung zu ermöglichen, kann der Greifabschnitt 6 demzufolge
entsprechend schrägt angeordnet werden.
[0046] In den Fig. 10a bis 10c ist schematisch die Abfolge eines Verfahrens dargestellt,
mit welchem auf einfache Weise eine Änderung der Schrägstellung des Schutzelements
9 erzielt werden kann.
[0047] Hierzu sind jeweils zumindest zwei Führungsvorrichtungen 1 in zwei übereinander angeordneten
Geschossen vorgesehen, wobei bei der oberen Decke 3 zwei Linearantriebselemente 25,
z.B. Hydrauklikzylnder, angebracht werden, welche zum Heben des Schutzelements 9,
z.B. um ca. 10 cm, vorgesehen sind. Hierdurch wird die vertikale Last auf die obere
Decke 3 bzw. die oberen Führungsvorrichtungen 1 verlagert, sodass die unteren Führungsvorrichtungen
1 ohne Vertikallast in horizontaler Richtung verschieblich gelagert sind.
[0048] Sodann wird ein Linearantriebselement 25 entfernt (in Fig. 9b, das links angeordnete
Element), so dass sich ein Schwenkpunkt 26 um die Verbindung zwischen Träger 8 und
Aufnahmeelement 2 für das Schutzelement 9 beim Antrieb des verbliebenen Linearantriebselements
25 ergibt. Hierbei wird das Schutzelement 9 um diesen Schwenkpunkt 26 zunächst in
eine Ausrichtung geschwenkt, in welcher Ober- bzw. Unterkanten des Schutzelements
9 im Wesentlichen horizontal angeordnet sind (vgl. Fig. 9b). Anschließend wird der
verbliebene Hydraulikzylinder weiter ausgefahren, wodurch das Schutzelement 9 um den
Schwenkpunkt 26 weiter verschwenkt wird, bis die gewünschte Schrägstellung erzielt
wird. Anschließend wird das weitere Linearantriebselement 25 wieder hinzugefügt, so
dass bei synchronem Antrieb der beiden Linearantriebselemente 25 sodann eine Verschiebung
des Schutzelements 9 entlang der Längserstreckung der Träger 8 ohne weitere Schwenkbewegung
erzielt wird.