[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät sowie ein Verfahren zum Betreiben
eines Gargeräts mit wenigstens einem durch wenigstens eine Garraumtür verschließbaren
Garraum und mit wenigstens einer Heizeinrichtung zum Beheizen des Garraums und/oder
zum Aussenden von Hochfrequenzstrahlung in den Garraum während eines Garprozesses
zur Zubereitung von Gargut.
[0002] Bei Garvorgängen entweicht in der Regel Feuchtigkeit aus dem Gargut. Nach Abschluss
des Garvorgangs kann dadurch Kondensat an den entsprechend kalten Wänden eines Garraums
verbleiben. Verbleibendes Kondensat im Garraum wird häufig als unangenehm empfunden
und kann zudem zur Korrosion führen.
[0003] Entsprechend kühle Wände bzw. Garräume kommen beispielsweise im Hochfrequenz- bzw.
Mikrowellenbetrieb von Mikrowellengeräten und Kombigeräten vor. Beim Niedrigtemperaturgaren
und Dampfgaren kann es ebenfalls zur Kondensatbildung im Garraum kommen, da in der
Regel Garraumtemperaturen um die 100 °C bzw. unter 100 °C vorliegen.
[0004] Aber auch in aufgeheizten Garräumen kann es zur Kondensation von Feuchte kommen,
wenn die Taupunkttemperatur unterschritten wird. Das ist z. B. der Fall, wenn die
Wand- oder Bauteiltemperaturen zu gering sind, um die aus dem Gargut entweichende
Feuchte bzw. die durch gezielte Beschwadung zugeführte Feuchte in der Gasphase zu
halten.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte und insbesondere
benutzerfreundliche Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, mit welcher das nach einem
Garvorgang im Garraum verbliebene Kondensat aus dem Garraum entfernt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
durch ein Verfahren den Merkmalen des Anspruchs 12. Bevorzugte Merkmale sind Gegenstand
der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der allgemeinen
Beschreibung der Erfindung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
[0007] Das erfindungsgemäße Gargerät umfasst wenigstens einen durch wenigstens eine Garraumtür
verschließbaren Garraum. Das Gargerät umfasst wenigstens eine Heizeinrichtung zum
Beheizen des Garraums und/oder zum Aussenden von Hochfrequenzstrahlung in den Garraum
während eines Garprozesses zur Zubereitung von Gargut. Dabei umfasst das Gargerät
wenigstens eine Trocknungseinrichtung. Die Trocknungseinrichtung ist dazu geeignet
und ausgebildet, nach Beendigung des Garprozesses wenigstens ein Nachlaufprogramm
auszuführen, bei dem im Garraum angesammeltes Kondensat mittels der Heizeinrichtung
wenigstens teilweise und vorzugsweise vollständig verdampft und aus dem Garraum abgeführt
wird. Die Trocknungseinrichtung ist dazu geeignet und ausgebildet, das Nachlaufprogramm
nur dann auszuführen, wenn mittels wenigstens einer Überwachungseinrichtung festgestellt
wird, dass sich kein Gargut im Garraum befindet und dass die Garraumtür verschlossen
ist.
[0008] Das erfindungsgemäße Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist,
dass durch das Nachlaufprogramm das nach dem Garvorgang verbliebene Kondensat besonders
benutzerfreundlich und komfortabel aus dem Garraum entfernt wird. So steht nach der
Zubereitung von Speisen schnell und einfach wieder ein trockener und ansehnlicher
Garraum zur Verfügung. Ein Auswischen oder lang andauerndes Nachtrocknen sind nicht
nötig. Besonders vorteilhaft ist auch, dass das Nachlaufprogramm nicht ausgeführt
wird, wenn sich z. B. noch Gargut im Garraum befindet. So bleibt die gewünschte Zubereitung
des Lebensmittels erhalten und wird nicht durch das Nachlaufprogramm beeinflusst.
Zudem ist die erfindungsgemäße Kondensatentfernung besonders energieschonend und sicher,
da das Nachlaufprogramm nicht ausgeführt wird, wenn die Garraumtür z. B. noch geöffnet
ist.
[0009] Vorzugsweise umfasst die Überwachungseinrichtung wenigstens ein Sensormittel zum
Erkennen einer geöffneten und/oder verschlossenen Garraumtür. Das bietet eine zuverlässige
und unaufwendige Möglichkeit, eine verschlossene Tür für das Nachlaufprogramm zu gewährleisten.
Das Sensormittel umfasst beispielsweise wenigstens einen Türsensor und/oder wenigstens
einen Türkontaktschalter. Es kann auch ein anderes geeignetes Sensormittel vorgesehen
sein.
[0010] Die Überwachungseinrichtung ist vorzugsweise dazu geeignet und ausgebildet, mittels
wenigstens einer Kameraeinrichtung ein Vorhandensein und/oder ein Fehlen von Gargut
im Garraum zu erkennen. So kann zuverlässig und unaufwendig sichergestellt werden,
dass kein Gargut im Garraum ist. Beispielsweise ist die Überwachungseinrichtung dazu
geeignet und ausgebildet, wenigstens eine Aufnahme des Garraums während des Garprozesses
mit wenigstens einer Aufnahme des Garraums nach Beendigung des Garprozesses zu vergleichen.
Die Überwachungseinrichtung kann für den Vergleich auch wenigstens eine Aufnahme des
Garraums vor Beginn des Garprozesses heranziehen. Die Überwachungseinrichtung ist
insbesondere dazu geeignet und ausgebildet, anhand des Vergleichs der Aufnahmen miteinander
das Vorhandensein und/oder Fehlen des Garguts im Garraum zu registrieren. Möglich
ist auch, dass die Überwachungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet ist, wenigstens
eine Aufnahme nach Beendigung des Garprozesses mit wenigstens einer Referenzaufnahme
und/oder mit geeigneten Referenzwerten zu vergleichen und anhand des Vergleichs ein
Vorhandensein und/oder Fehlen des Garguts im Garraum zu erkennen. Die Aufnahme wird
insbesondere mit der Kameraeinrichtung erstellt.
[0011] Die Kameraeinrichtung ist vorzugsweise dazu geeignet und ausgebildet, Aufnahmen im
sichtbaren Wellenlängenbereich und/oder im Infrarotbereich des Lichts zu erfassen.
Die Kameraeinrichtung umfasst insbesondere wenigstens einen Bildsensor und/oder anderen
geeigneten Sensor. Die Überwachungseinrichtung ist insbesondere dazu geeignet und
ausgebildet, mittels wenigstens einer Software und/oder wenigstens eines hinterlegten
Algorithmus wenigstens eine Bildanalyse der erfassten Aufnahmen bzw. Bilddaten durchzuführen.
[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Überwachungseinrichtung dazu geeignet
und ausgebildet, mittels wenigstens einer Hochfrequenzsensoreinrichtung ein Vorhandensein
und/oder ein Fehlen von Gargut im Garraum zu erkennen. Auch das bietet eine zuverlässige
Möglichkeit, den Garraum auf ein Vorhandensein von Gargut zu kontrollieren. Insbesondere
ist die Hochfrequenzsensoreinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, in den Garraum
gesendete und/oder aus dem Garraum empfangene Hochfrequenzstrahlung zu analysieren.
Insbesondere ist die Hochfrequenzsensoreinrichtung dazu geeignet und ausgebildet,
eine aus einem leeren Garraum reflektierte Hochfrequenzstrahlung von einer aus einem
beladenen Garraum reflektierten Hochfrequenzstrahlung zu unterscheiden. Insbesondere
ist die Hochfrequenzsensoreinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, Hochfrequenzstrahlung
zu erzeugen und in den Garraum zu senden.
[0013] Beispielsweise ist die Hochfrequenzsensoreinrichtung als ein Beladungssensor bzw.
sogenannter No-Load-Sensor ausgebildet bzw. oder umfasst wenigstens einen solchen.
No-Load-Sensoren werden beispielsweise bei Mikrowellengargeräten eingesetzt, um den
Mikrowellenerzeuger vor Beschädigungen durch reflektierte Strahlung aus leeren Garräumen
zu schützen.
[0014] Die Überwachungseinrichtung kann auch dazu geeignet und ausgebildet sein, mittels
wenigstens einer Benutzereingabe ein Vorhandensein und/oder ein Fehlen von Gargut
im Garraum zu erkennen. Beispielsweise kann der Benutzer die Benutzereingabe über
eine Bedieneinrichtung eingeben. Das ermöglicht eine besonders unaufwendige und zugleich
sehr zuverlässige Möglichkeit, das Vorhandensein von Gargut im Garraum zu überprüfen.
Insbesondere ist die Überwachungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, mittels
wenigstens einer Anzeigeeinrichtung, z. B. mit einem Display, eine Aufforderung zum
Vornehmen der Benutzereingabe anzuzeigen. Beispielsweise wird über die Anzeigeeinrichtung
eine Frage ausgegeben, ob noch Gargut im Garraum vorhanden ist oder nicht. Dabei besteht
die Möglichkeit, durch eine entsprechende Eingabe, beispielsweise über Bedienelemente
oder über eine Anzeige mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche bzw. Touchscreen,
diese Frage mit Ja oder Nein zu beantworten.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Trocknungseinrichtung dazu geeignet und
ausgebildet, das Nachlaufprogramm automatisch und/oder nach wenigstens einer Benutzereingabe
auszuführen. Eine automatische Ausführung und/oder eine manuell gewählte Ausführung
des Nachlaufprogramms kann insbesondere manuell unterbrochen und/oder beendet werden.
Das automatische Ausführen ist besonders komfortabel für den Benutzer. Es kann vorgesehen
sein, dass die automatische Ausführung durch wenigstens eine Benutzereingabe deaktivierbar
und/oder aktivierbar ist. Beispielsweise kann eine grundsätzliche bzw. dauerhafte
Aktivierung bzw. Deaktivierung und/oder Anpassung des Nachlaufprogramms eingestellt
werden. Vorzugsweise wird die Benutzereingabe in der Trocknungseinrichtung hinterlegt
und steht auch bei einem erneuten Betrieb bzw. erneuten Garprozess zur Verfügung.
Dadurch muss der Benutzer nicht immer eine erneute Deaktivierung bzw. Aktivierung
oder Anpassung vornehmen.
[0016] Das Starten des Nachlaufprogramms nach der Benutzereingabe ist ebenfalls sehr komfortabel,
da der Benutzer es nach Belieben ausführen kann. Insbesondere ist die Trocknungseinrichtung
dazu geeignet und ausgebildet, die Benutzereingabe zum Starten des Nachlaufprogramms
über wenigstens eine Anzeigeeinrichtung anzufordern. Beispielsweise kann eine Aufforderung
zur Benutzereingabe nach Beendigung eines Garprozesses automatisch angezeigt werden.
Möglich ist auch, dass der Benutzer von sich aus eine Benutzereingabe vornehmen muss.
[0017] Bevorzugt ist die Trocknungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, das Nachlaufprogramm
wenigstens dann automatisch auszuführen, wenn eine automatische Ausführung des Nachlaufprogramms
in einem zuvor ausgeführten Programm hinterlegt ist. Das ist besonders komfortabel,
da lediglich ein Garprogramm ausgewählt werden muss, um die gewünschten Speisen zuzubereiten
und im Nachgang findet die Entfernung des Kondensats automatische statt. Eine unnötige
Ausführung kann dadurch vermieden werden, sodass Energie eingespart wird. Vorzugsweise
ist der beendete Garprozess dabei wenigstens ein Teil des Garprogramms und/oder mit
diesem verknüpft. Insbesondere ist ein manuelles Ausführen und/oder unterbrechen und/oder
beenden des Nachlaufprogramms unabhängig von dem Garprogramm möglich.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass die Trocknungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet
ist, je nach Garprogramm wenigstens einen Programmparameter für das Nachlaufprogramm
anzupassen. Beispielsweise kann bei Garprogrammen, bei denen viel Feuchtigkeit aus
dem Gargut austreten kann und mit entsprechend viel Kondensat zu rechnen ist, die
Dauer und/oder Intensität der mittels der Heizeinrichtung durchgeführten Verdampfung
angepasst werden. Beispielsweise kann als Garprogramm mit einem automatisch ausgeführten
Nachlaufprogramm ein Dampfgarprogramm, Niedertemperaturgarprogramm, Hochfrequenzgarprogramm,
Garprogramm mit Beschwadung und/oder ein sonstiges Garprogramm mit einer hohen zu
erwartenden Kondensatmenge vorgesehen sein. Insbesondere ist ein Garprogramm mit einem
automatisch ausgeführten Nachlaufprogramm gekoppelt, wenn bei dem Garprogramm eine
Temperatur der Garraumwandung unterhalb einer Siedetemperatur und/oder unterhalb einer
Taupunkttemperatur bleibt.
[0019] Vorzugsweise ist die Trocknungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, das Nachlaufprogramm
wenigstens dann automatisch auszuführen, wenn mittels wenigstens einer Sensoreinrichtung
eine Kondensatmenge oberhalb wenigstens eines Schwellenwertes sensiert wird. Das ist
besonders komfortabel, da so das Kondensat ab einer bestimmten Menge automatisch entfernt
wird. Das ist auch energetisch besonders sinnvoll, da ein unnötiges Beheizen vermieden
wird, wenn das Kondensat bereits verdampft ist. Insbesondere ist ein manuelles Ausführen
und/oder Unterbrechen und/oder Beenden unabhängig von der Kondensatmenge möglich.
Vorzugsweise ist die Trocknungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, in Abhängigkeit
einer erfassten Kondensatmenge wenigstens einen Programmparameter des Nachlaufprogramms
anzupassen. Beispielsweise können Dauer und/oder Intensität der mittels der Heizeinrichtung
durchgeführten Verdampfung angepasst werden. Der Schwellenwert ist insbesondere in
der Trocknungseinrichtung hinterlegt. Der Schwellenwert kann durch eine Benutzereingabe
wenigstens teilweise angepasst werden.
[0020] Die Trocknungseinrichtung kann dazu geeignet und ausgebildet sein, wenigstens einen
Programmparameter des Nachlaufprogramms in Abhängigkeit wenigstens einer Benutzereingabe
und/oder einer sensorisch erfassten Kondensatmenge und/oder eines vorangegangenen
Garprogramms wenigstens teilweise anzupassen. So kann das Nachlaufprogramm optimal
auf die zu erwartende Kondensatmenge bzw. auf die Wünsche des Benutzers angepasst
werden. Durch die Benutzereingabe können beispielsweise die Dauer des Nachlaufprogramms
und/oder die Dauer und/oder Intensität der mittels der Heizeinrichtung durchgeführten
Verdampfung einstellbar sein. Die Dauer des Nachlaufprogramms kann beispielsweise
von einigen Sekunden bis zu einigen Minuten betragen. Die Dauer kann auch kürzer oder
länger ausgestaltet sein.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass der Programmparameter eine Dauer der Verdampfung und/oder
eine zur Verdampfung eingesetzte Heizquelle und/oder eine zur Verdampfung eingestellte
Heizleistung und/oder Hochfrequenzleistung vorgibt. Die Heizquelle umfasst insbesondere
wenigstens eine thermische Heizquelle oder ist als eine solche ausgebildet. Die Heizeinrichtung
kann auch wenigstens einen Hochfrequenzerzeuger bzw. eine Hochfrequenzheizquelle umfassen
oder als eine solche ausgebildet sein. Der Hochfrequenzerzeuger dient insbesondere
zum Einbringen von Hochfrequenzstrahlung in den Garraum, durch welche das Gargut gezielt
erhitzt bzw. gegart werden kann. Solche Programmparameter bieten eine besonders gezielte
Anpassung des Nachlaufprogramms. Es können auch andere Programmparameter anpassbar
sein.
[0022] Vorzugsweise ist die Trocknungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet, das Kondensat
über wenigstens eine Auslasseinrichtung in die Umgebung des Gargeräts abzuführen und/oder
einer Trocknereinheit zum Trocknen von feuchter Luft zuzuführen. Dadurch kann zuverlässig
vermieden werden, dass das verdampfte Kondensat erneut im Garraum niederschlägt.
[0023] Vorzugsweise ist die mit der Trocknereinheit getrocknete Luft über wenigstens eine
Auslasseinrichtung in die Umgebung des Gargeräts abführbar und/oder in den Garraum
zurückführbar. Das ist besonders vorteilhaft, da die getrocknete Luft keine unerwünschten
Feuchte-Emissionen in der Umgebung des Gargeräts und beispielsweise im Küchenraum
verursacht. Das Zurückführen der getrockneten Luft ist ebenfalls vorteilhaft, da so
unerwünschte Feuchte-Emissionen vermieden und zugleich Energie zum Beheizen des Garraums
gespart werden kann.
[0024] Besonders bevorzugt ist die Trocknereinheit dazu geeignet und ausgebildet, die Luft
auf eine Raumluftfeuchte zu trocknen. Die Raumluftfeuchte entspricht insbesondere
einer relativen Luftfeuchtigkeit von weniger als 70 % und vorzugsweise weniger als
60 % und besonders bevorzugt weniger als 50 % insbesondere bei einer Raumtemperatur.
Die Raumtemperatur liegt insbesondere bei 20 °C. Es kann auch eine Raumtemperatur
von 25 °C angenommen werden. Dadurch herrscht im Garraum eine besonders günstige Atmosphäre
zur Zubereitung von Lebensmitteln. Zudem wird auch bei längeren Garvorgängen die Raumluftfeuchte
der Küche nicht ungünstig erhöht.
[0025] Bevorzugt ist die Trocknereinheit dazu geeignet und ausgebildet, die Luft auf eine
Feuchte nicht wesentlich oberhalb einer Raumluftfeuchte zu trocknen. Möglich ist auch,
dass die Trocknereinheit dazu geeignet und ausgebildet ist, die Luft auf eine Feuchte
unterhalb einer Raumluftfeuchte und zum Beispiel auf eine relative Luftfeuchtigkeit
von weniger als 50 % bei Raumtemperatur zu trocknen.
[0026] Möglich ist aber auch, dass die Trocknereinheit dazu geeignet und ausgebildet ist,
die Luft auf eine Feuchte oberhalb einer Raumluftfeuchte zu trocknen. Insbesondere
ist die Trocknereinheit dazu geeignet und ausgebildet, die Luft auf eine Feuchte zu
trocknen, welche nicht mehr als 30 Prozentpunkte und vorzugsweise nicht mehr als 20
Prozentpunkte und besonders bevorzugt nicht mehr als zehn Prozentpunkte oberhalb der
Raumluftfeuchte liegt. Möglich ist auch eine Trocknung auf höhere Feuchtewerte.
[0027] Die Trocknereinheit kann dazu geeignet und ausgebildet sein, die Luft zu kühlen und
insbesondere auf eine Temperatur unterhalb einer Raumtemperatur zu kühlen. Insbesondere
ist die Trocknereinheit dazu geeignet und ausgebildet, die Luft unterhalb 20 °C und
vorzugsweise unterhalb 15 °C und besonders bevorzugt unterhalb 10 °C zu kühlen. Möglich
ist auch, dass die Trocknereinheit dazu geeignet ausgebildet ist, die Luft unterhalb
5 °C zu kühlen. Zur Kühlung der Luft wird die Trocknereinheit vorzugsweise gekühlt.
[0028] Insbesondere umfasst die Trocknereinheit wenigstens einen Wärmetauscher, durch welchen
die zu trocknende Luft geführt wird. Der Wärmetauscher kann durch wenigstens einen
Kühlluftstrom und/oder mittels einer thermoelektrischen Kühleinrichtung, z. B. ein
Peltierelement, kühlbar sein. Insbesondere umfasst die Trocknereinheit zur Kühlung
wenigstens eine Kältemaschine und/oder wenigstens eine Wärmepumpeneinrichtung und/oder
wenigstens eine thermoelektrische Kühleinrichtung. Durch eine solche Kühlung kann
die Luft auf ein besonders geringes Maß an Feuchte getrocknet werden.
[0029] Es ist möglich, dass die Trocknungseinrichtung dazu geeignet und ausgebildet ist,
das verdampfte Kondensat wenigstens einer Reinigungseinrichtung zuzuführen. So kann
nicht nur das Kondensat, sondern auch die in dem Kondensat bzw. in der Garraumluft
enthaltenen Verschmutzungen aus dem Garraum entfernt werden. Die gereinigte Luft ist
vorzugsweise über wenigstens eine Auslasseinrichtung in die Umgebung des Gargeräts
abführbar und/oder in den Garraum zurückführbar. Die gereinigte Luft kann auch zu
der Trocknereinheit geführt werden. Insbesondere ist die Reinigungseinheit der Trocknereinheit
vorgeschaltet. Dadurch wird eine Verschmutzung der Trocknereinheit durch im Kondensat
enthaltene Substanzen zuverlässig vermieden. Die Reinigungseinheit umfasst beispielsweise
wenigstens eine Katalysatoreinrichtung, welche Reaktionen zum Abbau von Fetten und/oder
Ölen sowie von geruchsbelästigenden Stoffen des Wrasens katalysiert bzw. unterstützt.
Die Reinigungseinheit kann auch wenigstens eine Wascheinrichtung mit wenigstens einer
Waschflüssigkeit umfassen. Die Wascheinrichtung ist insbesondere dazu geeignet und
ausgebildet, hydrophobe Bestandteile und/oder geruchsintensive Stoffe und/oder Feuchtigkeit
des Wrasens mittels der Waschflüssigkeit aufzunehmen und zum Beispiel zu kondensieren.
Möglich ist auch, dass die Reinigungseinheit wenigstens eine Plasmaeinrichtung umfasst,
welche die Luft durch wenigstens eine gezielte Plasmaentladung reinigt. Die Reinigungseinheit
kann die Luft auch mittels UV-Strahlung und/oder durch gezielte Ionisation reinigen.
[0030] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Betreiben eines Gargerätes mit wenigstens
einem durch wenigstens eine Garraumtür verschließbaren Garraum. Während wenigstens
eines Garprozesses zur Zubereitung von Gargut wird mit wenigstens einer Heizeinrichtung
der Garraum beheizt und/oder Hochfrequenzstrahlung in den Garraum gesendet. Dabei
wird nach Beendigung des Garprozesses mittels wenigstens einer Trocknungseinrichtung
wenigstens ein Nachlaufprogramm ausgeführt. Durch das Nachlaufprogramm wird im Garraum
angesammeltes Kondensat mittels der Heizeinrichtung wenigstens teilweise und vorzugsweise
vollständig verdampft und aus dem Garraum abgeführt. Das Nachlaufprogramm wird nur
dann ausgeführt, wenn mittels wenigstens einer Überwachungseinrichtung festgestellt
wird, dass sich kein Gargut im Garraum befindet und dass die Garraumtür verschlossen
ist.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet ebenfalls viele Vorteile und ermöglicht eine
besonders komfortable Entfernung des Kondensats. Das erfindungsgemäße Gargerät ist
vorzugsweise dazu geeignet und ausgebildet, nach dem hier vorgestellten Verfahren
betrieben zu werden.
[0032] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen,
welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
[0033] In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine rein schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gargeräts in einer geschnittenen
Seitenansicht; und
- Figur 2
- eine rein schematische Darstellung einer Ausgestaltung des Gargeräts in einer geschnittenen
Seitenansicht.
[0034] Die Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gargerät 1, welches hier als ein Backofen
100 bzw. Kombigerät ausgeführt ist. Das Gargerät wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
betrieben. Das Gargerät 1 hat einen beheizbaren Garraum 11, welcher durch eine Garraumtür
101 verschließbar ist. Das Gargerät 1 ist hier als ein Einbaugerät vorgesehen. Es
kann auch als ein Standgerät ausgebildet sein.
[0035] Für die Beheizung des Garraums 11 ist hier eine Heizeinrichtung 2 mit verschiedenen
thermischen Heizquellen 12 vorgesehen. Die Heizeinrichtung 2 kann auch zum Erhitzen
bzw. Garen mit Hochfrequenzstrahlung ausgebildet sein und dazu insbesondere wenigstens
einen Hochfrequenzerzeuger 22 umfassen. Als Heizquelle 12 können beispielsweise eine
Oberhitze 32, eine Unterhitze 42, eine Heißluftheizquelle 52 und/oder eine Grillheizquelle
vorgesehen sein. Die Heizquellen 12 können in Verbindung mit einem Umluftgebläse 103
einsetzbar sein.
[0036] Das Gargerät 1 kann als ein Kombigerät ausgebildet sein, bei dem das Gargut sowohl
mit den thermischen Heizquellen 12 als auch durch den Hochfrequenzerzeuger 22 erhitzt
werden kann. Das Gargerät 1 bzw. das Kombigerät kann mit einer Dampfgarfunktion ausgestattet
sein. Dann ist wenigstens ein Dampferzeuger als Heizquelle 12 vorgesehen.
[0037] Das Gargerät 1 umfasst hier eine Steuereinrichtung 102 zur Steuerung bzw. Regelung
von Gerätefunktionen und Betriebszuständen. Über die Steuereinrichtung 102 sind hier
verschiedene Betriebsarten und vorzugsweise verschiedene Garprogramme bzw. Programmbetriebsarten
und andere Automatikfunktionen ausführbar.
[0038] Zur Bedienung des Gargerätes 1 ist eine Bedieneinrichtung 104 vorgesehen. Beispielsweise
können darüber die Betriebsart, die Garraumtemperatur und/oder ein Garprogramm bzw.
eine Programmbetriebsart oder andere Automatikfunktion ausgewählt und eingestellt
werden. Über die Bedieneinrichtung können auch andere Benutzereingaben vorgenommen
werden. Die Bedieneinrichtung 104 umfasst auch eine Anzeige, über die Benutzerhinweise
und z. B. Eingabeaufforderungen angezeigt werden können. Die Bedieneinrichtung 104
kann Bedienelemente und/oder eine berührungsempfindliche Anzeige bzw. einen Touchscreen
umfassen.
[0039] Das Gargerät umfasst hier eine Trocknungseinrichtung 3 zum Entfernen von Kondensat,
welche sich nach einem Garprozess im Garraum 11 angesammelt hat. Die Trocknungseinrichtung
3 führt dazu nach Beendigung des Garprozesses ein Nachlaufprogramm aus, bei dem das
im Garraum 11 angesammelte Kondensat mittels der Heizeinrichtung 2 verdampft wird.
Dazu ist die Trocknungseinrichtung 3 hier mit der Steuereinrichtung 102 des Gargeräts
1 wirkverbunden, um die Heizeinrichtung 2 entsprechend ansteuern zu können.
[0040] Zum Verdampfen des Kondensats kann beispielsweise eine der Heizquellen 12 aktiviert
werden. Zum Beispiel können die Oberhitze 32, die Unterhitze 42 und/oder die Heißluftquelle
52, jeweils mit oder ohne Umluftgebläse 103, eingesetzt werden. Zum Verdampfen des
Kondensats kann auch eine hier nicht gezeigte Heizquelle 12 eingesetzt werden, beispielsweise
eine Grillheizquelle oder dergleichen.
[0041] Zusätzlich zu den Heizquellen 12 kann die Heizeinrichtung 2 zum Verdampfen des Kondensats
auch einen Hochfrequenzerzeuger 22 einsetzen. Zum Verdampfen des Kondensats kann auch
ein reiner Hochfrequenz-Betrieb mit definierter Leistung und Dauer vorgesehen sein.
Der Hochfrequenzerzeuger 22 sendet Hochfrequenzstrahlung in den Garraum 11 und erhitzt
dadurch das Kondensat bis zum Verdampfen. Das bietet eine besonders energieschonende
Verdampfung, da nicht der gesamte Garraum 11 bzw. dessen Wände aufgeheizt werden müssen.
[0042] Das verdampfte Kondensat bzw. der beim Erhitzen entstandene Wrasen werden hier aus
dem Garraum 11 abgeführt. Dazu ist in der hier gezeigten Ausgestaltung eine Auslasseinrichtung
5 vorgesehen, welche eine Strömungsverbindung zwischen dem Garraum 11 und der Umgebung
des Gargeräts 1 herstellt. Die Auslasseinrichtung 5 kann eine Ventileinrichtung 33
umfassen, um die Strömungsverbindung automatisiert öffnen und/oder schließen zu können.
Zudem kann der Strömungsverbindung eine Gebläseeinrichtung 23 zugeordnet sein, durch
welche die Luft aus dem Gargerät 1 geblasen werden kann. Beispielsweise ist die Gebläseeinrichtung
23 nur dann aktiv, wenn im Rahmen des Nachlaufprogramms das verdampfte Kondensat abgeführt
werden soll. Dazu ist die Gebläseeinrichtung 23 insbesondere durch die Trocknungseinrichtung
3 ansteuerbar.
[0043] Zusätzlich oder alternativ zu der Gebläseeinrichtung 23 kann auch das Umluftgebläse
103 zum Fördern der Luft durch die Auslasseinrichtung 5 eingesetzt werden. Dann ist
insbesondere die Ventileinrichtung 33 vorgesehen, um die Strömungsverbindung zu schließen,
wenn keine Luft abgeführt werden soll.
[0044] Die Trocknungseinrichtung 3 ist hier mit einer Überwachungseinrichtung 4 wirkverbunden.
Die Trocknungseinrichtung 3 führt das Nachlaufprogramm nur dann aus, wenn die Überwachungseinrichtung
4 feststellt, dass sich kein Gargut im Garraum 11 befindet und dass die Garraumtür
101 verschlossen ist. Dazu umfasst die Überwachungseinrichtung 4 hier einen Türsensor
34, welcher beispielsweise als ein Türkontaktschalter ausgebildet ist. Darüber kann
die Überwachungseinrichtung 4 registrieren, ob die Garraumtür 101 korrekt verschlossen
ist oder nicht.
[0045] Zudem umfasst die Überwachungseinrichtung 4 hier eine Kameraeinrichtung 14 und/oder
eine Hochfrequenzsensoreinrichtung 24. Mit der Kameraeinrichtung 14 registriert die
Überwachungseinrichtung 4, ob im Garraum 11 Gargut vorhanden ist oder nicht. Dazu
werden beispielsweise Aufnahmen des Garraums 11 erfasst und anschließend im Rahmen
einer Bildanalyse ausgewertet.
[0046] Die Hochfrequenzsensoreinrichtung 24 kann hier zusätzlich oder alternativ zu der
Kameraeinrichtung 14 vorgesehen sein. Beispielsweise erkennt die Überwachungseinrichtung
4 anhand eines von der Hochfrequenzsensoreinrichtung 24 erfassten Reflexionssignals
aus dem Garraum 11, ob im Garraum 11 ein Gargut vorhanden ist bzw. ob der Garraum
11 leer ist oder nicht. Beispielsweise ist die Hochfrequenzeinrichtung 24 als ein
Beladungssensor bzw. ein sogenannter No-Load-Sensor ausgebildet.
[0047] Die Überwachungseinrichtung 4 kann auch mit der Bedieneinrichtung 104 wirkverbunden
sein und über diese eine Benutzereingabe anfordern. Dabei wird von einem Benutzer
eingegeben, ob noch Gargut im Garraum 11 vorhanden ist oder ob es bereits entnommen
wurde.
[0048] Die Trocknungseinrichtung 3 kann in einer Ausgestaltung mit wenigstens einer Sensoreinrichtung
13 wirkverbunden sein. Die Sensoreinrichtung 13 umfasst beispielsweise einen im Garraum
angeordneten Sensor. Mit dem Sensor erfasst die Sensoreinrichtung 13, ob im Garraum
11 eine Kondensatmenge oberhalb eines Schwellenwertes vorliegt oder nicht. Bei Erreichen
bzw. Überschreiten des Schwellenwertes führt die Trocknungseinrichtung 3 dann das
Nachlaufprogramm aus, um das Kondensat zu entfernen. Dabei kann die automatische Ausführung
manuell beeinflusst, unterbrochen und/oder beendet werden.
[0049] In einer Ausgestaltung kann die Sensoreinrichtung 13 auch dazu eingesetzt werden,
die im Garraum 11 vorhandene Kondensatmenge zu erfassen, um in Abhängigkeit der erfassten
Kondensatmenge einen oder mehrere Programmparameter des Nachlaufprogramms anzupassen.
Beispielsweise können die Dauer oder die Art der Heizquelle oder auch die Intensität
der Beheizung angepasst werden.
[0050] In der Figur 2 ist das Gargerät 1 mit einer Trocknungseinrichtung 3 gezeigt, welche
hier mit einer Trocknereinheit 6 zum Trocknen der Luft bzw. des Wrasens im Garraum
11 ausgestattet ist. Beispielsweise kann bis auf ein Raumluftniveau getrocknet werden.
Die Trocknereinheit 6 entnimmt dem Garraum 11 die Luft hier über eine Vorlaufleitung
16. Nach dem Trocknen kann die getrocknete Luft über eine Rücklaufleitung 26 wieder
in den Garraum 11 zurückgeführt werden.
[0051] Alternativ oder zusätzlich zu der Rücklaufleitung 26 kann die Trocknereinheit 6 auch
eine Auslasseinrichtung 5 umfassen, um die getrocknete Luft in die Umgebung des Gargeräts
1 abzuführen.
[0052] Die Trocknereinheit 6 kann die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit wenigstens teilweise
kondensieren. Für das Kondensat kann ein Sammelbehälter und/oder eine Abführeinrichtung
vorgesehen sein. Die Abführeinrichtung kann beispielsweise an ein Abwassersystem angeschlossen
sein.
[0053] Zum Fördern der feuchten Luft aus dem Garraum 11 bzw. der getrockneten Luft kann
die Trocknereinheit 6 mit einer hier nicht näher dargestellten Gebläseeinrichtung
ausgestattet sein. Zusätzlich oder alternativ zu der Gebläseeinrichtung kann auch
das Umluftgebläse 103 zum Fördern der Luft eingesetzt werden. Dann sind vorzugsweise
die Vorlaufleitung 16 und/oder die Rücklaufleitung 26 und/oder die Auslasseinrichtung
5 mit wenigstens einer steuerbaren Ventileinrichtung 33 ausgestattet.
[0054] Die Trocknereinheit 6 kann hier mit einem Wärmetauscher 36 ausgestattet sein. Dabei
kann der Wärmetauscher 14 durch einen Kühlluftstrom gekühlt werden, welcher mittels
wenigstens einer Gebläseeinrichtung 12 erzeugt wird. Die Trocknereinheit 4 kann in
einer Ausgestaltung wenigstens eine thermoelektrische Kühleinrichtung 24 umfassen,
beispielsweise ein Peltierelement. Die Trocknereinheit 4 kann alternativ oder zusätzlich
auch mit einer Wärmepumpeneinrichtung 34 ausgestattet sein. Mit der Kühleinrichtung
24 bzw. der Wärmepumpeneinrichtung 34 können die zu trocknende Luft bzw. der Wärmetauscher
14 entsprechend gekühlt werden. Eine solche Kühlung kann alternativ oder ergänzend
zu dem Kühlluftstrom vorgesehen sein. Der Wärmetauscher 14 kann auch mit einer Flüssigkeit
kühlbar sein.
[0055] Die Trocknungseinrichtung 3 kann in einer Ausgestaltung mit einer Reinigungseinheit
7 ausgestattet sein, um das verdampfte Kondensat bzw. die Luft aus dem Garraum 11
von Fetten, Ölen, geruchsintensiven Stoffen und anderen Verunreinigungen zu befreien.
Die Reinigungseinheit 7 umfasst zum Beispiel eine Katalysatoreinrichtung.
[0056] Die Trocknungseinrichtung 3 aktiviert das Nachlaufprogramm vorzugsweise nach Abschluss
eines Garprozesses bzw. Garvorgangs in einer Betriebsart bzw. in einem Garprogramm,
in denen bekannter Weise entsprechend viel Kondensat anfällt, dass ohne weitere Aktionen
an den Garraumwänden verbleiben würde. Garvorgänge, bei den häufig Kondensat im Garraum
verbleibt, sind zum Beispiel ein reiner Mikrowellenbetrieb (Garraumwände sind kalt,
Wasserdampf tritt aus dem Gargut und kondensiert) oder Niedrigtemperaturgarvorgänge
mit externer Wasserdampfzufuhr (zum Beispiel Beschwadung bei Niedrigtemperaturgaren)
oder Dampfgaren.
[0057] Der Abschluss des Garvorgangs ist z. B. durch Ablauf eines sensor- und/oder zeitgesteuerten
Automatikprogramms oder durch die manuelle Betätigung der Bedieneinrichtung und beispielsweise
eines Ausschaltelementes des Gargerätes 1 gegeben. Dann wird das Nachlaufprogramm
automatisch gestartet bzw. kann es manuell gestartet werden. Die Trocknereinrichtung
3 startet dann automatisch eine weitere Energiezufuhr zur Trocknung des Kondensats
im Garraum 11.
[0058] Dabei kann das Nachlaufprogramm durch eine erneute Betätigung des Ausschaltelementes
oder durch eine erneute Betätigung der Bedieneinrichtung 104 und beispielsweise des
Ausschaltelementes abgebrochen und beendet werden. Das Nachlaufprogramm kann auch
grundsätzlich abgeschaltet werden, beispielsweise über eine Anwahl in den Einstellungen.
[0059] Die Aktivität des Gargeräts 1 während des Nachlaufprogramms kann hier in einer Anzeige
bzw. in einem Display angezeigt werden. So ist der Benutzer darüber informiert, was
das Gargerät 1 macht, obwohl es eigentlich ausgeschaltet sein sollte. Beispielsweise
kann dabei die restliche Laufzeit des Nachlaufprogramms angezeigt werden.
[0060] Vor dem Starten des Nachlaufprogramms werden mittels der Überwachungseinrichtung
4 bestimmte Bedingungen überprüft. Solche Bedingungen betreffen z. B. die Fragen:
Wurde der letzte Garvorgang abgeschlossen? Handelte es sich dabei um einen Garvorgang,
bei dem häufig Kondensat im Garraum verbleibt? Ist die Tür geschlossen? Befand sich
beim letzten Garvorgang Gargut im Garraum 11? Wurde das Gargut aus dem Garraum 11
entnommen? Mit der Überwachungseinrichtung 4 können diese Fragen zuverlässig beantwortet
werden.
[0061] Solange fertig gegartes Gargut im Garraum 11 ist, wäre die Energiezufuhr während
des Nachlaufprogramms sehr nachteilig für die Qualität des Garguts. Daher ist es besonders
vorteilhaft, dass das Nachlaufprogramm nicht gestartet wird, solange sich noch Gargut
im Garraum 11 befindet. Beispielsweise kann sich fertig gegartes Gargut im Garraum
11 befinden, wenn nach einem Garprozess ein Schnellabkühlen vorgesehen ist. Dann darf
der Garraum 11 trotz des möglichen Kondensats nicht nachgeheizt werden, solange das
Gargut noch im Garraum 11 ist. Das kann mit der Kameraeinrichtung 14 oder auch mit
der Hochfrequenzsensoreinrichtung 22 besonders gut beobachtet werden. Das Nachlaufprogramm
startet dann erst nach der Entnahme des Gargut.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Gargerät
- 2
- Heizeinrichtung
- 3
- Trocknungseinrichtung
- 4
- Überwachungseinrichtung
- 5
- Auslasseinrichtung
- 6
- Trocknereinheit
- 7
- Reinigungseinheit
- 11
- Garraum
- 12
- Heizquelle
- 13
- Sensoreinrichtung
- 14
- Kameraeinrichtung
- 16
- Vorlaufleitung
- 22
- Hochfrequenzerzeuger
- 23
- Gebläseeinrichtung
- 24
- Hochfrequenzsensoreinrichtung
- 26
- Rücklaufleitung
- 32
- Oberhitze
- 33
- Ventileinrichtung
- 34
- Türsensor
- 36
- Wärmetauscher
- 42
- Unterhitze
- 46
- Kühleinrichtung
- 52
- Heißluftheizquelle
- 56
- Wärmepumpeneinrichtung
- 100
- Backofen
- 101
- Garraumtür
- 102
- Steuereinrichtung
- 103
- Umluftgebläse
- 104
- Bedieneinrichtung
1. Gargerät (1) mit wenigstens einem durch wenigstens eine Garraumtür (101) verschließbaren
Garraum (11) und mit wenigstens einer Heizeinrichtung (2) zum Beheizen des Garraums
(11) und/oder zum Aussenden von Hochfrequenzstrahlung in den Garraum (11) während
eines Garprozesses zur Zubereitung von Gargut, gekennzeichnet durch
wenigstens eine Trocknungseinrichtung (3), welche dazu geeignet und ausgebildet ist,
nach Beendigung des Garprozesses wenigstens ein Nachlaufprogramm auszuführen, bei
dem im Garraum (11) angesammeltes Kondensat mittels der Heizeinrichtung (2) wenigstens
teilweise verdampft und aus dem Garraum (11) abgeführt wird und das Nachlaufprogramm
nur dann auszuführen, wenn mittels wenigstens einer Überwachungseinrichtung (4) festgestellt
wird, dass sich kein Gargut im Garraum (11) befindet und dass die Garraumtür (101)
verschlossen ist.
2. Gargerät (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (4) dazu geeignet und ausgebildet ist, mittels wenigstens
einer Kameraeinrichtung (14) ein Vorhandensein und/oder ein Fehlen von Gargut im Garraum
(11) zu erkennen.
3. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (4) dazu geeignet und ausgebildet ist, mittels wenigstens
einer Benutzereingabe ein Vorhandensein und/oder ein Fehlen von Gargut im Garraum
(11) zu erkennen.
4. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (4) dazu geeignet und ausgebildet ist, mittels wenigstens
einer Hochfrequenzsensoreinrichtung (24) ein Vorhandensein und/oder ein Fehlen von
Gargut im Garraum (11) zu erkennen.
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinrichtung (3) dazu geeignet und ausgebildet ist, das Nachlaufprogramm
automatisch und/oder nach wenigstens einer Benutzereingabe auszuführen.
6. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinrichtung (3) dazu geeignet und ausgebildet ist, das Nachlaufprogramm
wenigstens dann automatisch auszuführen, wenn eine automatische Ausführung des Nachlaufprogramms
in einem zuvor ausgeführten Garprogramm hinterlegt ist.
7. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinrichtung (3) dazu geeignet und ausgebildet ist, das Nachlaufprogramm
wenigstens dann automatisch auszuführen, wenn mittels wenigstens einer Sensoreinrichtung
(13) eine Kondensatmenge oberhalb wenigstens eines Schwellenwertes sensiert wird.
8. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinrichtung (3) dazu geeignet und ausgebildet ist, wenigstens einen
Programmparameter des Nachlaufprogramms in Abhängigkeit wenigstens einer Benutzereingabe
und/oder einer sensorisch erfassten Kondensatmenge und/oder eines vorangegangenen
Garprogramms wenigstens teilweise anzupassen.
9. Gargerät (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Programmparameter eine Dauer der Verdampfung und/oder eine zur Verdampfung eingesetzte
Heizquelle (12) und/oder eine eine zur Verdampfung eingestellte Heizleistung und/oder
Hochfrequenzleistung vorgibt.
10. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinrichtung (3) dazu geeignet und ausgebildet ist, das Kondensat über
wenigstens eine Auslasseinrichtung (5) in die Umgebung des Gargeräts (1) abzuführen
und/oder einer Trocknereinheit (6) zum Trocknen von feuchter Luft zuzuführen.
11. Gargerät (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Trocknereinheit (6) getrocknete Luft über wenigstens eine Auslasseinrichtung
(5) in die Umgebung des Gargeräts (1) abführbar und/oder in den Garraum (11) zurückführbar
ist.
12. Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts (1) mit wenigstens einem durch wenigstens
eine Garraumtür (101) verschließbaren Garraum (11), wobei während wenigstens eines
Garprozesses zur Zubereitung von Gargut mit wenigstens einer Heizeinrichtung (2) der
Garraum (11) beheizt und/oder Hochfrequenzstrahlung in den Garraum (11)eingesendet
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Beendigung des Garprozesses mittels wenigstens einer Trocknungseinrichtung (3)
wenigstens ein Nachlaufprogramm ausgeführt wird, bei dem im Garraum (11) angesammeltes
Kondensat mittels der Heizeinrichtung (2) wenigstens teilweise verdampft und aus dem
Garraum (11) abgeführt wird und dass das Nachlaufprogramm nur dann ausgeführt wird,
wenn mittels wenigstens einer Überwachungseinrichtung (4) festgestellt wird, dass
sich kein Gargut im Garraum (11) befindet und dass die Garraumtür (101) verschlossen
ist.