[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorhersage eines Schaltzeitpunktes einer
Signalgruppe einer Signalanlage, ein Computerprogrammprodukt und eine Recheneinheit.
[0002] Im Stand der Technik ist es bekannt, Signalanlagen mit Signalgruppen an Straßenkreuzungen
vorzusehen, um einen Verkehr über die Kreuzung zu steuern. Die Signalanlagen werden
dazu von einem Steuerprogramm angesteuert, das einen Signalzustand der Signalgruppen
festlegt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Vorhersage eines Schaltzeitpunktes
einer Signalgruppe der Signalanlage von einem Signalzustand auf einen folgenden Signalzustand
zu verbessern.
[0004] Mithilfe des vorgeschlagenen Verfahrens zur Vorhersage eines Schaltzeitpunktes einer
Signalgruppe einer Signalanlage ist es möglich, eine genauere Information über eine
Restzeit des gerade vorliegenden Signalzustandes der Signalanlage zu erhalten. Dabei
wird mithilfe einer Recheneinheit ein Schaltzeitpunkt der Signalgruppe der Signalanlage
von einem Signalzustand zu einem folgenden Signalzustand unter Berücksichtigung von
Daten des Verkehrs der Straße und dem Signalzustand der Signalgruppe mithilfe einer
künstlichen Intelligenz prognostiziert. Die künstliche Intelligenz wird von einer
Recheneinheit ausgeführt. Die Information über den Schaltzeitpunkt beziehungsweise
die Restzeit für den vorliegenden Signalzustand der Signalgruppe kann angezeigt oder
zu Fahrzeugen übertragen werden. Somit ist es möglich, dass Fahrzeuge die Information
über den Schaltzeitpunkt bzw. die Restzeit eines aktuellen Signalzustandes bei der
Annäherung an die Signalgruppe berücksichtigen und beispielsweise eine Geschwindigkeitsanpassung
in der Weise vornehmen, dass das Fahrzeug mit möglichst wenig Wartezeit an der Signalgruppe
die Kreuzung beziehungsweise die Signalanlage passieren kann.
[0005] Die Vorhersage des Schaltzeitpunktes kann für eine Signalgruppe einer Signalanlage
oder für mehrere Signalgruppen der Signalanlage durchgeführt werden. Insbesondere
kann die Prognose der Schaltzeitpunkte für alle Signalgruppen der Signalanlage, d.h.
für alle Ampeln der Lichtsignalanlage der Kreuzung durchgeführt werden.
[0006] Eine weitere Verbesserung des Verfahrens wird dadurch erreicht, dass zusätzlich zum
Schaltzeitpunkt beziehungsweise zur Restzeit des vorliegenden Signalzustandes eine
Wahrscheinlichkeit für die Restzeit des vorliegenden Signalzustandes ermittelt wird.
Mithilfe der Wahrscheinlichkeit kann ein Fahrer oder ein Fahrzeug die Verlässlichkeit
prognostizierten Restzeit des Signalzustandes bewerten und somit eine präzisere Information
über das zukünftige Schaltverhalten der Signalgruppe erhalten. Beispielsweise wird
für ein grünes Signal einer Ampel eine Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des grünen
Signals ermittelt. Die Wahrscheinlichkeit für den Signalzustand kann nicht nur für
den aktuellen Signalzustand, sondern auch für zukünftige Signalzustände ermittelt
werden.
[0007] Die Bestimmung der Wahrscheinlichkeit für die Restzeit des vorliegenden Signalzustandes
und/oder für zukünftige Signalzustände kann für eine Signalgruppe einer Signalanlage
oder für mehrere Signalgruppen der Signalanlage durchgeführt werden. Insbesondere
kann die Bestimmung der Wahrscheinlichkeiten der Signalzustände für alle Signalgruppen
der Signalanlage, d.h. für alle Ampeln der Lichtsignalanlage der Kreuzung durchgeführt
werden. Die Wahrscheinlichkeit für die Signalzustände, d.h. beispielsweise die Wahrscheinlichkeit
für ein grünen Signal der Ampel kann für einen vorgegebenen zeitlichen Prognosehorizont
in die Zukunft, beispielsweise für 120 Sekunden oder länger in die Zukunft voraus
berechnet werden.
[0008] In einer Ausführungsform wird von der künstlichen Intelligenz wenigstens eine Information
über ein Steuerprogramm berücksichtigt, wobei das Steuerprogramm die Signalanlage
steuert. Die Information über das Steuerprogramm kann beispielsweise die Art des Steuerprogramms
usw. umfassen.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform wird von der künstlichen Intelligenz wenigstens
eine aktuelle Zeit, insbesondere eine aktuelle Uhrzeit und/oder ein aktueller Wochentag
und/oder ein aktueller Monat und/oder ein aktueller Feiertag berücksichtigt. Auch
dadurch kann die Vorhersage des Schaltzeitpunktes und die Ermittlung der Wahrscheinlichkeit
für den Signalzustand verbessert werden.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform werden von der künstlichen Intelligenz eine Zykluszeit
innerhalb eines Steuerprogramms und/oder eine Umlaufzeit des Steuerprogramms, nach
der sich das Steuerprogramm wiederholt, berücksichtigt. Dadurch kann eine weitere
Präzisierung der Vorhersage des Schaltzeitpunktes und der Ermittlung der Wahrscheinlichkeit
für den Signalzustand einer Signalgruppe erreicht werden.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform werden von der künstlichen Intelligenz eine Meldung
eines öffentlichen Transportmittels und/oder eine Anforderung eines öffentlichen Transportmittels
für ein Freigabesignal der Signalanlage berücksichtigt. Auch diese Merkmale können
eine weitere Verbesserung der Prognose des Schaltzeitpunktes und/oder der Ermittlung
der Wahrscheinlichkeit für den Signalzustand der Signalgruppe ermöglichen.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform wird die Prognose für den Schaltzeitpunkt bzw.
die Schaltzeitpunkte zwischen zwei Signalzuständen für einen festgelegten zukünftigen
Zeitraum, insbesondere für 30 Sekunden oder bis 120 Sekunden oder länger durchgeführt.
Dabei können auch mehrere Wechsel von Signalzuständen und damit mehrere Schaltzeiten
zwischen zwei aufeinander folgende Signalzustände prognostiziert werden. Somit können
nicht nur der nächste Schaltzeitpunkt, sondern mehrere zukünftige Schaltzeitpunkte
zwischen Signalzuständen ermittelt werden. Dadurch wird eine längerfristige Prognose
für das Schaltverhalten der Signalgruppe der Signalanlage ermöglicht.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform werden die Wahrscheinlichkeiten für den oder die
zukünftigen Signalzustände wenigstens einer, insbesondere aller Signalgruppen einer
Signalanlage einer Kreuzung für einen festgelegten zukünftigen Zeitraum, insbesondere
für 30 Sekunden oder bis 120 Sekunden oder länger berechnet. Dabei können auch Wahrscheinlichkeiten
für mehrere folgende Signalzustände prognostiziert werden. Somit können nicht nur
die Wahrscheinlichkeit für den aktuellen Signalzustand, sondern auch für mehrere zukünftige
Signalzustände ermittelt werden. Dadurch wird eine längerfristige Prognose für das
Schaltverhalten der Signalgruppe der Signalanlage ermöglicht.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform werden von der künstlichen Intelligenz Verkehrsinformationen
berücksichtigt. Eine Verkehrsinformation kann eine Information über einen Stau oder
einen Unfall usw. beinhalten. Die Verkehrsinformationen können einen wesentlichen
Einfluss auf das Verkehrsaufkommen beziehungsweise den Verkehr an der Signalanlage
bewirken. Somit wird die Bestimmung des Schaltzeitpunktes für den Wechsel von Signalzuständen
der Signalgruppen bei einer Berücksichtigung von Verkehrsinformationen verbessert.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform wird wenigstens ein Teil der Prognose des Schaltzeitpunktes
in einer externen Recheneinheit, insbesondere in einer Cloud durchgeführt. Abhängig
von der gewählten Ausführung kann die gesamte Prognose der Schaltzeitpunkt bzw. der
Restzeit in der externen Recheneinheit ausgeführt werden. Dadurch kann Rechenzeit
in der Recheneinheit selbst eingespart werden. Dazu ist eine Datenkommunikation zwischen
der Recheneinheit der Signalanlage und der externen Recheneinheit erforderlich. Diese
kann beispielsweise drahtlos oder drahtgebunden ausgeführt sein.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform wird wenigstens ein Teil der Ermittlung der Wahrscheinlichkeit
des Signalzustandes in einer externen Recheneinheit, insbesondere in einer Cloud durchgeführt.
Abhängig von der gewählten Ausführung kann die gesamte Ermittlung der Wahrscheinlichkeit
des Signalzustandes bzw. der Restzeit in der externen Recheneinheit ausgeführt werden.
Dadurch kann Rechenzeit in der Recheneinheit selbst eingespart werden. Dazu ist eine
Datenkommunikation zwischen der Recheneinheit der Signalanlage und der externen Recheneinheit
erforderlich. Diese kann beispielsweise drahtlos oder drahtgebunden ausgeführt sein.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform wird eine künstliche Intelligenz verwendet, die
mit Verkehrsdaten der Straße der Signalanlage und den Signalzuständen der Signalgruppe
trainiert wurde. Dadurch ist die künstliche Intelligenz in der Lage, den Schaltzeitpunkt
zwischen Signalzuständen gut und zuverlässig zu prognostizieren.
[0018] Beim Trainieren der künstlichen Intelligenz kann vorzugsweise eine der folgenden
Parameter zusätzlich verwendet werden: eine Information über das Steuerprogramm, das
die Signalanlage steuert; eine aktuelle Zeit, insbesondere eine Tageszeit und/oder
ein Wochentag und/oder ein Monat und/oder ein Feiertag; eine Zykluszeit und/oder eine
Umlaufzeit des Steuerprogramms; Vorliegen einer Festzeitsteuerung oder einer verkehrsabhängigen
Steuerung oder Vorliegen einer zentralen Steuerung oder einer lokalen Steuerung; eine
Meldung eine öffentlichen Verkehrsmittels und/oder Anforderung eines Freigabesignals
für ein öffentliches Verkehrsmittel; Verkehrsinformationen usw. Mit diesen Parametern
kann eine präzisere Modellbildung der künstlichen Intelligenz erreicht werden.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform kann wenigstens ein Teil des Trainings der künstlichen
Intelligenz in einer externen Recheneinheit, insbesondere in einer Cloud durchgeführt
werden. Nach dem Trainieren der künstlichen Intelligenz, das heißt der Modellbildung
für die Prognose der Schaltzeiten und/oder der Wahrscheinlichkeiten für die Signalzustände
wird die künstliche Intelligenz an die Recheneinheit übertragen. Dadurch wird Rechenkapazität
der Recheneinheit der Signalanlage eingespart.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform wird die künstliche Intelligenz während des Betriebes
der Signalanlage trainiert und die neu trainierte künstliche Intelligenz von der Recheneinheit
nach Abschluss des Trainings verwendet. Durch das Trainieren der künstlichen Intelligenz
während des Betriebs der Signalanlage wird eine kontinuierliche Anpassung der künstlichen
Intelligenz ermöglicht. Eine regelmäßige Anpassung des Modells der künstlichen Intelligenz
kann zu einer verbesserten Prognose der Schaltzeiten und/oder der Wahrscheinlichkeiten
für die Signalzustände der Signalanlagen führen. Insbesondere kann durch ein regelmäßiges
Training der künstlichen Intelligenz beispielsweise ein verändertes Verkehrsaufkommen
berücksichtigt werden.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform werden der prognostizierte Schaltzeitpunkt zwischen
zwei Signalzuständen einer Signalgruppe und/oder eine Wahrscheinlichkeit für den prognostizierten
Signalzustand an wenigstens einen Verkehrsteilnehmer insbesondere drahtlos übertragen.
Die Verkehrsteilnehmer können beispielsweise Fußgänger, Fahrradfahrer, Fahrzeuge usw.
sein. Dadurch können diese Informationen vom Verkehrsteilnehmer für eine verbesserte
Planung, insbesondere Steuerung des Fahrzeuges, insbesondere Steuerung der Geschwindigkeit
des Fahrzeugs berücksichtigt werden. Auf diese Weise können unnötige Wartezeiten an
einer Signalanlage reduziert werden. Weiterhin kann ein Energieverbrauch der Fahrzeuge
reduziert werden.
[0022] Für die Ausbildung der künstlichen Intelligenz kann beispielsweise ein neuronales
Netzwerk, insbesondere ein rekursives neuronales Netzwerk verwendet werden. Mit diesen
Netzwerken wurden gute Ergebnisse bei der Vorhersage der Schaltzeitpunkte zwischen
den Signalzuständen einer Signalgruppe einer Signalanlage erreicht. Mit diesen Netzwerken
wurden gute Ergebnisse bei der Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten für die Signalzustände
der Signalgruppe erreicht.
[0023] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden, wobei
- FIG 1
- eine schematische Darstellung einer Lichtsignalanlage,
- FIG 2
- eine schematische Darstellung einer Fahrbahn mit einer Kreuzung und einer Signalanlage,
- FIG 3
- eine schematische Darstellung eines neuronalen Netzwerkes,
- FIG 4
- eine Tabelle, in der eine Übersicht für prognostizierte Schaltzeiten zwischen Signalzuständen
für vier Signalgruppen einer Signalanlage angegeben sind, und
- FIG 5
- eine Tabelle mit Werten für Wahrscheinlichkeiten für ein Grünsignal und mit Werten
für Schaltzeitpunkte der Signalgruppen
zeigt.
[0024] Moderne Lichtsignalanlagen zur Steuerung eines Verkehrs auf Straßen haben die Aufgabe,
den Verkehr möglichst mit geringen Wartezeiten an den Lichtsignalanlagen bei einer
hohen Durchsatzrate von Fahrzeugen zu steuern. Dabei werden z.B. Grüne-Welle-Verfahren
eingesetzt, um einen möglichst fließenden Verkehr mit einer relativen hohen Durchschnittsgeschwindigkeit
und geringen Standzeiten bei Signalanlagen zu erreichen.
[0025] Eine gute Verkehrssteuerung kann dadurch erreicht werden, dass die Verkehrsteilnehmer,
insbesondere die Fahrzeuge eine Information über zukünftige Signalzustände einer Signalgruppe
einer Signalanlage und insbesondere Informationen über zukünftige Schaltzeitpunkte
zwischen zukünftigen Signalzuständen einer Signalgruppe einer Signalanlage erhalten.
Die zukünftigen Signalzustände beziehungsweise die Schaltzeitpunkte für den Wechsel
der Signalzustände der Signalanlage können beispielsweise drahtlos von Schaltstellen
am Straßenrand oder über Mobilfunk von einer externen Recheneinheit an die Fahrzeuge
gesendet werden. Dadurch kann ein Fahrer eines Fahrzeuges oder eine Steuereinheit
des Fahrzeugs z.B. eine optimierte Geschwindigkeit ermitteln oder festlegen, die für
das Fahrzeug vorteilhaft ist. Die optimierte Geschwindigkeit kann auf Basis des aktuellen
Standortes des Fahrzeugs, der beispielsweise durch eine GPS-Information bekannt ist,
dem Standort der Signalgruppe und des erwarteten Schaltzeitpunktes der Signalgruppe
berechnet werden.
[0026] Ein Ziel des vorliegenden Verfahrens und des vorliegenden Systems besteht darin,
eine verbesserte Vorhersage der verbleibenden Zeit eines Signalzustandes einer Signalgruppe
einer Signalanlage bis zu einem nächsten Schaltzeitpunkt zu ermöglichen. Eine weitere
Verbesserung kann dadurch erreicht werden, dass zusätzlich eine Wahrscheinlichkeit
für die verbleibende Restzeit bis zum nächsten Schaltzeitpunkt des Signalzustandes
ermittelt und insbesondere an die Verkehrsteilnehmer übermittelt wird.
[0027] Das vorgeschlagene Verfahren kann auf einzelnen Signalanlagen mit einer oder mehreren
Signalgruppe, mehreren Signalanlagen mit mehreren Signalgruppen und einem Verbund
von Signalanlagen und Signalgruppen angewendet werden. Die Vorhersage über die Schaltzeitpunkte
für die Signalzustände und die Wahrscheinlichkeiten für die prognostizierten Signalzustände
bzw.
[0028] Restzeiten können für einen vorgegebenen zeitlichen Horizont in der Zukunft ermittelt
werden. Bei der Prognose der Schaltzeitpunkte kann es sich um ein Klassifikationsproblem
handeln, das mittels einer Kreuzentropie optimiert wird. Als Ergebnis der Prognose
durch eine künstliche Intelligenz, insbesondere ein neuronales Netzwerk, wird eine
Wahrscheinlichkeitsverteilung über den Signalzustand der jeweiligen Signalgruppe über
den zeitlichen Prognosehorizont erhalten.
[0029] Ein mit der künstlichen Intelligenz, insbesondere dem neuronalen Netzwerk nachgebildetes
Prognosemodell für die Schaltzeitpunkte kann zwei Aufgaben erfüllen: es erlernt datenbasiert
ein Schaltverhalten der Signalgruppen der Signalanlage und ein uhrzeitabhängiges Systemmodell
der Verkehrsströme, wie sie beispielsweise von Detektoren erfasst werden, sowie das
daraus resultierende Schaltverhalten der Signalgruppen der Signalanlage. Das Prognosemodell
kann vorzugsweise durch Verfahren zur Modellierung dynamischer Systeme, insbesondere
mithilfe von neuronalen Netzwerken, vorzugsweise rekurrenten neuronalen Netzwerken
erstellt werden. Beispiele können hierfür folgende Architekturen und Netzwerke verwendet
werden: rekurrente neuronale Netze, Fixpunkt-Konvergenz-Netze, Elman-Jordan-Netze,
ECNN, Kausal-Retro-Kausal-Netzwerke, LSTM, Gated Recurrent Units. Die neuronalen Netze
ermöglichen es, eine Aussage zur Prognosesicherheit der Schaltzustände bzw. der Schaltzeitpunkte
zu liefern, sowie sichere von unsicheren Zuständen zu unterscheiden. Möglichkeiten
hierzu sind: Die Ableitung der Unsicherheit aus einem Modellfehler, Streuung des Outputs
von Modellen, die Ableitung einer Bandbreite einer Conditional-Density-Estimation,
Generierung von Modelloutput durch Szenarienbildung. Zudem kann das Netzwerk in der
Lage sein, statistische sowie systemimmanente dynamische Zusammenhänge zwischen Inputvariablen
und Outputvariablen zu erlernen. Beispielsweise kann das Netzwerk ein erhöhtes Verkehrsaufkommen
zu einer bestimmten Uhrzeit lernen und unter Berücksichtigung dieser statistischen
Zusammenhänge beispielsweise eine höhere Rotwahrscheinlichkeit für eine gegebene Signalgruppe
zu dieser Zeit prognostizieren.
[0030] Unter einem Schaltzeitpunkt wird der Zeitpunkt verstanden, zu dem eine Signalgruppe
einen Signalwechsel vornimmt. Beispielsweise kann die Signalgruppe von dem Signal
freie Fahrt, das beispielsweise durch ein grünes Signal angezeigt wird, auf gesperrte
Fahrt, das beispielsweise durch ein rotes Signal angezeigt wird, umschalten. Dies
kann als Regressionsproblem zwischen einem echten Schaltzeitpunkt gegen einen prognostizierten
Schaltzeitpunkt formalisiert werden. Dabei kann die Architektur des Prognosemodells
in der Lage sein, einen gewissen Memory-Effekt abzubilden.
[0031] Das vorgeschlagene Verfahren beziehungsweise das vorgeschlagene System kann eine
Prognosematrix liefern, die für jeden Zeitpunkt in einem vorgegebenen Zeitfenster
und für jede Signalgruppe einer Signalanlage eine prognostizierte Wahrscheinlichkeit
für einen Signalzustand enthält. Beispielsweise kann die Prognosematrix eine Wahrscheinlichkeit
für ein grünes Signal einer Ampel oder eine Wahrscheinlichkeit für ein rotes Signal
einer Ampel für jedes Zeitfenster enthalten. Diese Aufgabe kann mithilfe eines Multi-Objective-Lernproblems
gelöst werden. Dabei kann eine Prognose von Signalzuständen, insbesondere Wahrscheinlichkeiten
für Signalzustände und Restzeitprognosen bis zum Umschaltzeitpunkt von einem Signalzustand
zu einem folgenden Signalzustand für alle Signalgruppen einer Signalanlage mithilfe
eines neuronalen Netzes gelöst werden, das das Lernproblem dynamisch und integriert
löst.
[0032] Das verwendete Verfahren benötigt keine Information über einen genauen Schaltplan
der Lichtsignalanlage und auch kein Expertenwissen über die kausalen Zusammenhänge
in einer Verkehrssteuerung. Das vorgeschlagene Verfahren verfügt über eine hohe Skalierbarkeit
im Hinblick auf eine Anwendung auf verschiedene Lichtsignalanlagen, da es sich um
ein Verfahren handelt, das nur anhand eines gegebenen Datensatzes kalibriert werden
muss, d.h. die künstliche Intelligenz trainiert werden muss. Darüber hinaus ist das
Prognosemodell in Echtzeit nutzbar und kann jederzeit auf aktuelle Daten nachtrainiert
werden. Einen zusätzlichen Vorteil bietet eine Generalisierungsfähigkeit, die es erlaubt,
das System auf Kreuzungen mit beliebiger Komplexität ohne Expertenwissen zu übertragen.
[0033] Neuronale Netze sind parametrische Funktionen, die datengetrieben über stochastische
Gradientenabstiegsverfahren trainiert werden können. So sind die neuronalen Netze
in der Lage, nicht-lineare Zusammenhänge ohne Expertenwissen zu erkennen. Ebenso ist
eines der technischen Merkmale der neuronalen Netzwerke, dass die verwendete Architektur
eine integrierte Prognose von Schaltzeitpunkt und -zustand erlaubt. Rekurrente neuronale
Netzwerke ermöglichen eine höhere Prognosegüte, da sie in der Lage sind, die zugrundeliegende
Dynamik des zu modellierenden Systems sowie auftretende Memory-Effekte besser abzubilden
als reine Input-Output-Modelle wie zum Beispiel Feed-Forward-Netze.
[0034] FIG 1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Aufbau einer Signalanlage 14
mit drei Signalgruppen 6, 7, 8. Die Signalanlage 14 weist eine Steuereinheit 5 auf,
die mit Detektoren 1, 2, 3 verbunden ist. Die Detektoren 1, 2, 3 erfassen verschiedene
Parameter eines Verkehrs auf wenigstens einer Straße, an der die Signalanlage 14 mit
den Signalgruppen 6, 7, 8 angeordnet ist. Mithilfe der Detektoren 1, 2, 3 werden auf
der Straße z.B. Fahrzeuge erfasst. Dadurch kann abhängig von einer Fahrzeugdichte
auf der oder den Straßen eine an den Verkehr angepasste Steuerung der Signalanlage
14 erfolgen. Zudem ist eine Recheneinheit 4 vorgesehen, die entweder direkt von den
Detektoren 1, 2, 3 Information über den Verkehr auf der Straße oder über das Steuergerät
5 Informationen über den Verkehr erhält. Auf diese Weise erhält auch die Recheneinheit
4 die Informationen über den Verkehr, insbesondere über die Verkehrsdichte auf der
bzw. den Straßen einer Kreuzung. Die Daten der Detektoren 1, 2, 3 werden z.B. von
der Recheneinheit 4 über einen ersten Eingang 9 erhalten.
[0035] Die Steuereinheit 5 verfügt über einen Datenspeicher und über Steuerprogramme, mit
denen abhängig von verschiedenen Parametern und insbesondere abhängig von Verkehrsdaten,
die mithilfe der Detektoren 1, 2, 3 erfasst werden, die Signalgruppen 6, 7, 8 der
Signalanlage 14 in der Weise angesteuert werden, dass ein gewünschter Verkehrsfluss
auf der Straße, insbesondere über eine Kreuzung erfolgen kann. Die Signalgruppen 6,
7, 8 sind in der dargestellten Ausführungsform als Lichtsignalgruppen ausgebildet.
Dabei weist jede Signalgruppe eine Anzeige für rotes Licht, eine Anzeige für gelbes
Licht und eine Anzeige für grünes Licht auf. Die Anzeige für rotes Licht bedeutet
für den Verkehr, dass die Vorbeifahrt an der Signalgruppe gesperrt ist. Die Anzeige
des grünen Lichtes bedeutet, dass die Vorbeifahrt an der Signalgruppe freigegeben
ist. Die Anzeige des gelben Lichtes bedeutet, dass ein Signalwechsel zwischen der
Freigabe, d.h. grünes Licht und der Sperrung, d.h. rotes Licht erfolgt.
[0036] Abhängig von der gewählten Ausführungsform können die Signalgruppen 6, 7, 8 auch
andere Signale aufweisen, um eine Fahrt freizugeben oder eine Fahrt zu sperren. Die
Steuereinheit 5 gibt die Steuersignale für die Signalgruppen der Signalanlage auch
an einen zweiten Eingang 10 der Recheneinheit 4 weiter. Somit verfügt die Recheneinheit
4 auch über die Information, welche Signalgruppe welches Signal gerade anzeigt. Zudem
ist ein vierter Eingang 15 vorgesehen, über den die Steuereinheit 5 an die Recheneinheit
4 weitere Informationen über das Steuerprogramm übermittelt, das die Steuereinheit
5 verwendet, um die Signalanlage 14 mit den Signalgruppen 6, 7, 8 anzusteuern. Die
Informationen über das Steuerprogramm können beispielsweise die Umlaufzeit, die Zykluszeit,
eine Information darüber, ob es sich um eine zentrale Steuerung, eine lokale Steuerung,
oder um eine Steuerung handelt, die durch den Verkehr aktiviert werden kann, ob Fehler
in der Steuerung oder der Lichtsignalanlage vorliegen, ob es sich um eine verkehrsabhängige
Steuerung handelt, ob ein Fehler am Detektor vorliegt, ob es sich um eine überlagerte
Steuerung oder um eine zentrale Steuerung handelt, in welchem Zustand sich die Steuereinheit
befindet usw. enthalten.
[0037] Die Recheneinheit 4 verfügt weiterhin über einen dritten Eingang 11, über den weitere
Informationen erhalten werden. Die weiteren Informationen können beispielsweise eine
Verkehrsinformation, eine Information über ein öffentliches Verkehrsmittel, eine Meldung
eines öffentliches Verkehrsmittels an einem Meldepunkt oder eine Anforderung für eine
freie Fahrt durch ein öffentliches Verkehrsmittel usw. beinhalten. Die Meldung des
Verkehrsmittels kann beispielsweise eine Information über die Art des Verkehrsmittels
oder eine Kennung des Verkehrsmittels, wie zum Beispiel eine Liniennummer des Verkehrsmittels
aufweisen. Ein öffentliches Verkehrsmittel kann ein Bus, eine Trambahn usw. sein.
Zudem verfügt die Recheneinheit 4 über eine Zeiteinheit, mit der die aktuelle Zeit
bestimmt werden kann. Weiterhin verfügt die Recheneinheit 4 über eine Information,
welche Uhrzeit, welcher Wochentag, welcher Monat, welcher Kalendertag, welches Jahr
usw. gerade ist. Zudem kann auch eine Information über einen aktuellen Feiertag der
Recheneinheit 4 zur Verfügung stehen oder über den dritten Eingang zur Verfügung gestellt
werden.
[0038] Weiterhin können der Recheneinheit 4 über den dritten Eingang 11 Informationen über
den Verkehr, beispielsweise Verkehrsmeldungen übermittelt werden. Verkehrsmeldungen
können zum Beispiel Informationen über Unfälle, Staus, hohes Verkehrsaufkommen, Sperrung
einer Straße usw. sein.
[0039] Die Recheneinheit 4 verfügt über eine künstliche Intelligenz in Form eines Computerprogrammes
und/oder in Form von Hardwareschaltungen, wobei die künstliche Intelligenz ausgebildet
ist, um aufgrund wenigstens eines der zur Verfügung stehenden Parameter eine Prognose
für einen Schaltzeitpunkt wenigstens einer Signalgruppe von einem Signalzustand zu
einem folgenden Signalzustand zu prognostizieren. Abhängig von der gewählten Ausführungsform
kann für wenigstens eine Signalgruppe somit die Restzeitdauer des vorliegenden aktuellen
Signalzustandes und auch Schaltzeitpunkte zwischen zukünftigen Signalzuständen der
Signalgruppe prognostiziert werden. Der zeitliche Horizont, bis zu dem der Signalverlauf
und damit die Schaltzeitpunkte zwischen den Signalzuständen einer Signalgruppe prognostiziert
wird, kann im Bereich von einigen Sekunden bis zu 30 Sekunden und auch länger als
30 Sekunden liegen. Die Prognose kann eine Wahrscheinlichkeit für die prognostizierte
Restzeitdauer des aktuellen Signalzustandes einer Signalgruppe ermitteln. Weiterhin
kann auch für zukünftige Signalzustände eine Wahrscheinlichkeit für die prognostizierte
Zeitdauer und die prognostizierten Schaltzeitpunkte zwischen den Signalzuständen ermittelt
werden.
[0040] Die Ermittlung der Schaltzeitpunkte zwischen Signalzuständen einer Signalgruppe kann
in festgelegten Zeitabständen aktualisiert werden. Beispielsweise können jede Sekunde
für den vorgegebenen zukünftigen Zeithorizont von beispielsweise größer als 30 Sekunden,
insbesondere größer als 120 Sekunden die Schaltzeitpunkte zwischen den Signalzuständen
der Signalgruppe prognostiziert werden. Zudem können auch jede Sekunde die Wahrscheinlichkeiten
für die Signalzustände der Signalgruppe ermittelt werden. Damit wird gleichzeitig
eine Restdauer des vorliegenden Signalzustandes der Signalgruppe ermittelt. Abhängig
von der gewählten Ausführungsform kann die Recheneinheit 4 ausgebildet sein, um für
mehrere Signalgruppen der Signalanlage, insbesondere für alle Signalgruppen der Signalanlage
die Schaltzeitpunkte für einen Übergang zwischen Signalzuständen der Signalanlagen
für einen vorgegebenen zukünftigen Zeithorizont zu ermitteln. Zudem kann die Recheneinheit
4 ausgebildet sein, um für mehrere Signalgruppen 6, 7, 8, insbesondere für alle Signalgruppen
der Signalanlage auch die Wahrscheinlichkeiten für die Restzeitdauern der aktuellen
Signalzustände der Signalgruppen der Signalanlage ermitteln.
[0041] Weiterhin können auch für den Wechsel von weiteren Signalzuständen der Signalgruppen
der Signalanlage die Schaltzeitpunkte und die Wahrscheinlichkeiten für die folgenden
Signalzustände der Signalgruppen ermittelt werden. Zudem kann abhängig von der gewählten
Ausführungsform die Recheneinheit 4 ausgebildet sein, um für mehrere Signalanlagen
die Schaltzeitpunkte der Signalgruppen der Signalanlagen und die Wahrscheinlichkeiten
für die Signalzustände der Signalgruppen der Signalanlage zu ermitteln. Die Recheneinheit
4 und die Steuereinheit 5 können abhängig von der gewählten Ausführungsform auch in
einer einzigen Recheneinheit ausgebildet sein. Die Wahrscheinlichkeiten werden von
der Recheneinheit 4 aus einem gelernten historischen Vergleich der prognostizierten
Schaltzeitpunkte mit den tatsächlich gemessenen Schaltzeitpunkten ermittelt. Dabei
werden Schaltzeitpunkte für bestimmte Verkehrssituationen und Zustände der Signalanlage
für einen festgelegten zukünftigen Zeitraum prognostiziert.
[0042] Anschließend wird durch Messung mithilfe der Detektoren überprüft, mit welcher Wahrscheinlichkeit
die prognostizierten Signalzustände tastsächlich aufgetreten sind. Abhängig von der
gewählten Ausführung können auch andere Verfahren zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeiten
für die Signalzustände verwendet werden.
[0043] Abhängig von der gewählten Ausführungsform wird wenigstens ein zukünftiger Schaltzeitpunkt
oder eine Restzeit des aktuellen Signalzustandes oder eine Zeitdauer eines zukünftigen
Signalzustandes von der Recheneinheit 4 an ein Fahrzeug 13 über einen Ausgang 12 beispielsweise
drahtlos übertragen. Abhängig von der gewählten Ausführungsform können die Schaltzeitpunkte
zukünftiger Übergänge zwischen Signalzuständen für einen vorgegebenen zukünftigen
Zeithorizont wenigstens einer der Signalgruppen der Signalanlage, insbesondere aller
Signalgruppen der Signalanlage an das Fahrzeug 13 übermittelt werden.
[0044] Abhängig von der gewählten Ausführungsform können die Zeitdauern der aktuellen Signalzustände
der Signalgruppen und die Zeitdauern der zukünftigen Signalzustände der Signalgruppen
für einen vorgegebenen zukünftigen Zeithorizont wenigstens für eine der Signalgruppen
der Signalanlage, insbesondere für alle Signalgruppen der Signalanlage an das Fahrzeug
13 übermittelt werden. Weiterhin können diese Informationen auch an eine externe Recheneinheit
16 übermittelt werden.
[0045] Das Fahrzeug 13 und/oder die externe Recheneinheit 16 können die übermittelten Informationen
über die zukünftigen Schaltzeitpunkte der Signalgruppen der Signalanlage und/oder
die Zeitdauern der aktuellen und/oder der zukünftigen Signalzustände der Signalgruppen
und/oder die Wahrscheinlichkeiten der aktuellen und/oder der zukünftigen Signalzustände
der Signalgruppen für eine statistische Auswertung, eine Reiseplanung einer Fahrtroute
und/oder eine Steuerung einer Geschwindigkeit des Fahrzeuges oder eine Ausgabe einer
Information an einen Fahrer verwenden.
[0046] Beispielsweise können die Daten im Fahrzeug 13 von einer Steuereinheit zur automatischen
Steuerung einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs verwendet werden. Zudem können die Informationen
im Fahrzeug 13 in ein Navigationssystem beziehungsweise Navigationsprogramm eingelesen
und für die Fahrroutenplanung berücksichtigt werden. Weiterhin können die Informationen
dem Fahrer über ein Display, beispielsweise ein Display eines Mobiltelefons oder ein
Display eines integrierten Navigationssystems angezeigt werden. Die externe Recheneinheit
16 kann zudem ausgebildet sein, um die übermittelten Informationen über die zukünftigen
Schaltzeitpunkte der Signalgruppen der Signalanlage und deren Wahrscheinlichkeiten
an Fahrzeuge 13 drahtlos zu übermitteln.
[0047] Die externe Recheneinheit 16 kann als Cloud oder als einzelne externe Recheneinheit
realisiert sein. Abhängig von der gewählten Ausführungsform können die Parameter,
die von der Recheneinheit 4 erfasst werden, auch zur externen Recheneinheit 16 übertragen
werden. Zudem kann die externe Recheneinheit 16 ausgebildet sein, um die künstliche
Intelligenz zu trainieren und das entsprechende Modell zur Vorhersage der Schaltzeitpunkte
und der Wahrscheinlichkeit der Signalzustände zu realisieren.
[0048] Die trainierte künstliche Intelligenz kann anschließend als Rechenprogramm an die
Recheneinheit 4 übertragen werden. Die Schnittstelle zwischen der externen Recheneinheit
16 und der Recheneinheit 4 kann drahtlos aber auch drahtgebunden ausgebildet sein.
Weiterhin kann abhängig von der gewählten Ausführungsform auch in der externen Recheneinheit
16 die Berechnung der Prognose für die Schaltzeiten und/oder die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten
der Signalzustände ausführen. Somit kann die externe Recheneinheit 16 die ermittelten
Wahrscheinlichkeiten der aktuellen und zukünftigen Signalzustände der Signalgruppen
und die ermittelten zukünftigen Schaltzeiten der Signalgruppen an die Recheneinheit
4 übermitteln. Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann die externe Recheneinheit
16 ausgebildet sein, um die Informationen über die Schaltzeiten und die Wahrscheinlichkeiten
der Schaltzeiten an weitere Recheneinheiten beziehungsweise an die Fahrzeuge 13 zu
übermitteln. Zudem kann die Recheneinheit 4 die Übermittlung der Schaltzeiten der
Signalgruppen und/oder der Wahrscheinlichkeiten der Signalzustände an die Fahrzeuge
13 beispielsweise drahtlos ausführen.
[0049] Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann die Recheneinheit 4 und/oder die
externe Recheneinheit 16 die künstliche Intelligenz trainieren. Beispielsweise können
die Daten, die die Recheneinheit 4 zur Prognose der Schaltzeiten und/oder der Wahrscheinlichkeiten
der Signalzustände benötigt, über eine Datenverbindung von der Steuereinheit 5 angefordert
werden. Beispielsweise können die Parameter jede Sekunde von der Steuereinheit 5 abgefragt
und erhalten werden. Zudem können die zum Trainieren des Modells benötigten Daten
jede Sekunde von der Recheneinheit 4 und/oder von der Steuereinheit 5 an die externe
Recheneinheit 16 übertragen werden.
[0050] Abhängig von der gewählten Ausführung kann auch nur die Recheneinheit 4 das Trainieren
der künstlichen Intelligenz ausführen. Zudem kann die künstlichen Intelligenz der
Recheneinheit 4 von extern übermittelt werden.
[0052] FIG 2 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Kreuzung 17, an der eine zweite
Straße 18 in eine erste Straße 19 einmündet beziehungsweise davon abzweigt. An der
ersten Straße 19 ist links von der Kreuzung 17 die erste Signalgruppe 6 und der erste
Detektor 1 angeordnet. An der zweiten Straße 18 sind der zweite Detektor 2 und die
zweite Signalgruppe 7 angeordnet. Auf der rechten Seite der Kreuzung 17 sind auf der
ersten Straße 19 der dritte Detektor 3 und die dritte Signalgruppe 8 angeordnet. Die
Detektoren 1, 2, 3 sind mit der Steuereinheit 5 und der Recheneinheit 4 verbunden.
Die Recheneinheit 4 und die Steuereinheit 5 können abhängig von der gewählten Ausführungsform
auch in einer einzigen Recheneinheit ausgebildet sein. Beispielsweise sind die Recheneinheit
4 und/oder die Steuereinheit 5 am Straßenrand in einer Schaltbox angeordnet. Die Signalgruppen
6, 7, 8 der Signalanlage 14 stehen mit der Steuereinheit 5 in Verbindung. Die Detektoren
1, 2, 3 sind ausgebildet, um Fahrzeuge zu detektieren, die sich der Kreuzung 17 nähern.
Somit kann die Steuereinheit 5 abhängig von dem aktuellen Verkehrsaufkommen eine verkehrsabhängige
Steuerung der Signalzustände der Signalgruppen 6, 7, 8 der Signalanlage 14 durchführen.
[0053] Die Steuereinheit 5 kann beispielsweise über ein Ethernet mit der Recheneinheit 4
in Verbindung stehen. Über diese Verbindung können aktuell die vorliegenden Informationen
über das Signalprogramm, die Umlaufzeit, die Zykluszeit, der Signalzustand für die
Ansteuerung der Signalzustände der Signalgruppen, die Daten der Detektoren, Informationen
über Meldungen des öffentlichen Transportmittels usw. in festgelegten Zeitabständen
beispielsweise sekündlich ausgetauscht werden.
[0054] Die Recheneinheit 4 kann als künstliche Intelligenz zur Modellierung des Schaltverhaltens
wenigstens einer Signalgruppe einer Signalanlage oder mehrerer, insbesondere aller
Signalgruppen einer Signalanlage einer Kreuzung, beispielsweise ein neuronales Netzwerk,
ein rekurrentes neuronales Netzwerk, ein Fixpunkt-Konvergenz-Netz, ein Elman-Jordan-Netz,
ECNN, ein Kausal-Retro-kausales Netz, ein LSTM, ein Gated Recurrent Netz aufweisen.
[0055] FIG 3 zeigt ein einfaches, schematisches Beispiel für ein neuronales Netzwerk in
Form eines rekurrenten neuronalen Netzwerkes.
[0056] Im Folgenden wird eine grundlegende Funktionsweise des rekurrenten neuronalen Netzwerkes
erläutert. Das folgende Gleichungssystem 1.1 beschreibt zeitdiskrete Zustände eines
dynamischen Systems in einer rekurrenten Beschreibung:

[0057] Ein Zustandsübergang wird durch einen vorhergehenden internen versteckten Zustand
des Systems s
t-1 zum Zeitpunkt t-1 und den Einfluss eines externen Parameters u
t zum Zeitpunkt t auf den neuen Zustand s
t zum Zeitpunkt t festgelegt. Die Zustände s
t, s
t-1 usw. können Parameter oder Vektoren mit mehreren Parametern sein. Die Ausgangsgleichung
ermittelt den bestimmbaren Ausgangsvektor y
t. Bei der Signalanlage sind z.B. die externen Parameter u
t, die Parameter, die mit den Detektoren erfasst werden. Der Ausgangsvektor y
t sind die Signalzustände der Signalgruppen der Signalanlage.
[0058] Die Aufgabe besteht nun darin, das dynamische System der Gleichungen 1.1, das durch
die Funktionen f und g festgelegt ist, für ein vorliegendes System der Steuerung der
Signalanlage zu ermitteln. Dies kann dadurch erfolgen, dass ein gemittelter Unterschied
zwischen gemessenen Ausgangsvektoren y
td, t = 1,...,T und die berechneten Daten y
t für ein Modell minimal werden:

[0059] Die Gleichungen 1.1 und 1.2 können als zeitverzögertes rekurrentes neuronales Netzwerk
mit folgenden Gleichungen definiert werden:

[0060] Durch die Spezifizierung der Funktionen f und g als neuronale Netze mit Parametervektoren
v, w sind die Gleichungen 1.3 in ein Problem zur Identifizierung von Parametern mit
folgender Formel übertragen worden:

[0061] Das dynamische System, das die folgenden zwei Gleichungen aufweist, kann als ein
neuronales Netzwerk gemäß FIG 3 realisiert werden.

[0062] Damit wird ein Eingangsvektor zum Zeitpunkt t mit dem Gewicht B auf die versteckte
Schicht mit den Zuständen s
t einwirken. Die versteckte Schicht wird mit einem Gewicht C in den Ausgangsvektor
y
t übergehen. Gleichzeitig wird der Zustand s
t-1 mit dem Gewicht A auf die versteckte Schicht einwirken. Zudem wird die versteckte
Schicht mit einer Einheitsmatrix id auf den Zustand s
t einwirken. Dabei ist die Ausgangsfunktion NN(s
t; w) als lineare Funktion realisiert.
[0063] Unter diesen Annahmen kann das in FIG 3 schematisch dargestellte rekurrente neuronale
Netzwerk realisiert werden. Das neuronale Netzwerk weist eine versteckte Schicht mit
den versteckten Zuständen s
t auf, wobei t einen inkrementellen Zeitpunkt definiert. Zudem wird ein Eingangsvektor
u
t mit dem Gewicht B auf den jeweiligen versteckten Zustand einwirken. Weiterhin wird
aus dem versteckten Zustand s
t mit dem Gewicht C ein Ausgangsvektor y
t ermittelt. Gleichzeitig wirkt ein versteckter Zustand s
t-1 auf den folgenden Zustand s
t mit dem Gewicht A ein.
[0064] Eine Aufgabe besteht nun darin, das Modell des Ausgangsvektors y
t möglichst präzise zu ermitteln. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird das
Einwirken von drei vorhergehenden Zuständen, das heißt s
t-3, s
t-2 und s
t-1 zusammen mit dem aktuellen versteckten Zustand s
t verwendet, um zukünftige versteckte Zustände s
t+1, s
t-2 usw. und auch zukünftige Ausgangsvektoren y
t+1, y
t+2 usw. zu ermitteln.
[0065] Bei einem Lernverfahren wird das neuronale Netzwerk in der Weise trainiert, dass
die Gewichte A, B und C ermittelt werden, sodass die mit dem neuronalen Netzwerk berechneten
Ausgangsvektoren y
t möglichst genau den gemessenen Ausgangsvektoren y
t entsprechen. In dem vorliegenden Fall werden zum Trainieren des neuronalen Netzwerkes
als Eingangsvektoren u
t die Parameter verwendet, die der Recheneinheit 4 über den ersten Eingang 9, den dritten
Eingang 11 und den vierten Eingang 15 zugeführt werden. Abhängig von der gewählten
Ausführungsform kann auch nur ein Teil der Parameter als Eingangsvektor verwendet
werden.
[0066] Als Ausgangsvektor wird wenigstens ein Schaltzeitpunkt einer Signalgruppe von einem
aktuellen Signalzustand auf einen folgenden Signalzustand ermittelt. Zudem kann abhängig
von der gewählten Ausführungsform der Ausgangsvektor eine Wahrscheinlichkeit für die
Richtigkeit eines prognostizierten Signalzustandes wenigstens einer Signalgruppe der
Signalanlage umfassen. Weiterhin kann der Ausgangsvektor für einen vorgegebenen Zeitpunkt
die Schaltzeitpunkte zwischen den auftretenden Signalzuständen einer Signalgruppe
aufweisen. Zudem kann der Ausgangsvektor Wahrscheinlichkeiten für die Signalzustände
wenigstens einer Signalgruppe für einen vorgegebenen Prognosezeitraum aufweisen. Zudem
kann der Ausgangsvektor die Schaltzeitpunkte und/oder die Wahrscheinlichkeiten für
die Signalzustände mehrerer Signalgruppen der Signalanlage, insbesondere für alle
Signalgruppen der Signalanlage aufweisen. Die gemessenen Ausgangsvektoren werden mit
den berechneten Ausgansvektoren verglichen. Durch eine entsprechende Anpassung der
Gewichte A, B und C werden die berechneten Ausgangsvektoren an die gemessenen Ausgangsvektoren
angepasst. Ist der Unterschied zwischen dem berechneten Ausgangsvektor und dem gemessenen
Ausgangsvektor für jeden Parameter kleiner als 5%, dann wird das Lernverfahren beendet
und das Modell bzw. das neuronale Netz mit den Gewichten A, B, C beibehalten. Dieses
Modell wird für eine zukünftige Vorhersage von Schaltzeitpunkten und/oder von Wahrscheinlichkeiten
der Signalzustände von der Recheneinheit 4 verwendet.
[0067] In einer weiteren Ausführungsform kann als künstliche Intelligenz ein rekurrentes
neuronales Netzwerk mit einer Fehlerkorrektur verwendet werden. Bei diesem Verfahren
kann das System mit folgenden Gleichungen beschrieben werden.

[0068] Dabei ist

der tatsächlich gemessene Ausgangsvektor zum Zeitpunkt t. Auf Basis der Gleichungen
1.9 kann ein neuronales Netzwerk mit einer Fehlerkorrektur mit folgenden Gleichungen
formuliert werden:

[0069] Dieses Gleichungssystem wird mithilfe einer Parameteroptimierung ermittelt, wobei
die vier Parameter A, B, C und D nach folgender Vorschrift werden:

[0071] FIG 4 zeigt eine Tabelle, die die Recheneinheit 4 mithilfe der künstlichen Intelligenz
für Schaltzeitpunkte von vier Signalgruppen zu fortlaufenden Zeitpunkten ermittelt
hat. Zudem sind für die Zukunft Wahrscheinlichkeiten für das Vorliegen eines Grünsignals
angegeben.
[0072] In einer ersten Spalte 21 sind das Datum und die Uhrzeit angegeben, zu dem die Daten
ermittelt wurden. Die Uhrzeit entwickelt sich von oben nach unten fortlaufend in Zeitabschnitten
von jeweils einer Sekunde. Zudem sind in einer zweiten Spalte 22 die einzelnen Signalgruppen
mit sgr_01 für die erste Signalgruppe, sgr_02 für die zweite Signalgruppe, sgr_03
für die dritte Signalgruppe und sgr_04 für die vierte Signalgruppe angegeben. Somit
sind für jeden Zeitpunkt jeweils die Werte für die vier Signalgruppen angegeben.
[0073] In einer ersten Zeile 24 sind die Zeitpunkte für zukünftige Zeiten mit t für die
Gegenwart und t+01, t+02, t+03 usw. jeweils für die Gegenwart + 1 Sekunde, 2 Sekunden
usw. aufgetragen. Zu jedem Zeitpunkt sind in den Spalten unter den Zeitpunkten jeweils
die Wahrscheinlichkeiten für eine Grünphase angegeben. In einer letzten Spalte 23
sind die mithilfe der künstlichen Intelligenz ermittelten Schaltzeitpunkte für die
jeweilige Signalgruppe zu den jeweiligen Zeiten angegeben. Somit wird für den 25.01.2017
um 13:02 Uhr und 1 Sekunde für die erste Signalgruppe der Schaltzeitpunkt von 3 Sekunden
angegeben. Zudem ist für den Zeitpunkt 13:02 Uhr und 1 Sekunde für die erste Signalgruppe
sgr 01 zum Zeitpunkt t+01 eine Wahrscheinlichkeit von 1 % gegeben, dass ein Grünsignal,
d.h. freie Fahrt von der Signalgruppe 1 angezeigt wird. Zum Zeitpunkt t+02 besteht
die Wahrscheinlichkeit für ein Grünsignal ebenfalls bei 1 %. Für den Zeitpunkt t+03
liegt die Wahrscheinlichkeit ebenfalls nur bei 2 % für ein Grünsignal. Für den Zeitpunkt
t+04 liegt die Wahrscheinlichkeit bei 97 % für ein Grünsignal. Dies ist dadurch erklärbar,
da der Schaltzeitpunkt bei 3 Sekunden ermittelt wurde. Der Schaltzeitpunkt berechnet
die Zeit, die ausgehend zum Zeitpunkt t vergeht, bis das Signal der Signalgruppe umgeschaltet
wird. Die Wahrscheinlichkeit ist für die Zeitpunkte t+5 bis t+20 bei einem Wert von
99 %. Erst bei dem Zeitpunkt t+25 sinkt die Wahrscheinlichkeit auf 93 % und bei einem
Zeitpunkt t+30 auf die Wahrscheinlichkeit von 79 % für ein Grünsignal.
[0074] In der gleichen Weise ist für die Zeit 25.01.2017 um 13:02 Uhr und 1 Sekunde für
die zweite Signalgruppe sgr 02 der Schaltzeitpunkt mit 3 Sekunden berechnet und in
der letzten Spalte 23 angegeben. Die Wahrscheinlichkeiten sind für die Zeitpunkte
t+01 und t+02 jeweils mit 1 % für ein Grünsignal angegeben. Für den Zeitpunkt t+03
ist die Wahrscheinlichkeit bei 2 % für ein Grünsignal. Für den Zeitpunkt t+04 ist
die Wahrscheinlichkeit für ein Grünsignal bei 97 %. Für die Zeitpunkte t+05 bis t+20
liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Grünsignal bei 99 %. Bei der dritten Signalgruppe
sgr_03 ist für den Zeitpunkt des 25.02.2017 um 13:02 Uhr und 1 Sekunde der Schaltzeitpunkt
mit 29 Sekunden berechnet. Damit ist die Wahrscheinlichkeit für ein Grünsignal für
die Zeitpunkte t+1 bis t+25 nur bei 1 %. Für den Zeitpunkt t+30 ist die Wahrscheinlichkeit
für ein Grünsignal bei 12 %.
[0075] In entsprechender Weise sind die Schaltzeitpunkte sekündlich, das heißt für die Uhrzeit
13:02 Uhr und 2 Sekunden und 13:02 Uhr und 3 Sekunden für die Signalgruppen für die
Zukunft angegeben. Entsprechend sind auch die Wahrscheinlichkeiten für ein Grünsignal
für die Zukunft angegeben.
[0076] Die Schaltzeitpunkte der Signalgruppen und die Wahrscheinlichkeit für die Signalzustände
der Signalgruppen kann von der Recheneinheit 4 an eine externe Recheneinheit und insbesondere
an Fahrzeuge übermittelt werden.
[0077] FIG 5 zeigt in einer schematischen Darstellung die Wahrscheinlichkeit für einen bestimmten
Signalzustand einer Signalgruppe. Die Signalgruppe kann als Lichtsignalanlage, insbesondere
als Verkehrsampel ausgebildet sein. Der Signalzustand kann z.B. ein Grünsignal der
Verkehrsampel sein. Entlang der y-Achse ist eine Wahrscheinlichkeit P in Prozent und
entlang der x-Achse der Zeitverlauf t in der Zukunft aufgetragen. Beispielsweise kann
der Prognosezeitraum bis zu 180 Sekunden in die Zukunft reichen, jedoch auch kürzer
oder auch länger sein. Die Wahrscheinlichkeit von 100 % entspricht einer sicheren
Prognose für das Grünsignal.
[0078] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Verfahren zur Vorhersage eines Schaltzeitpunktes einer Signalgruppe einer Signalanlage
von einem Signalzustand in einen zeitlich folgenden Signalzustand zur Steuerung eines
Verkehrsflusses einer Straße mithilfe einer Recheneinheit mit folgenden Verfahrensschritten:
Prognostizieren des Schaltzeitpunktes von dem Signalzustand zu dem folgenden Signalzustand
unter Berücksichtigung von Daten eines Verkehrs der Straße und dem Signalzustand der
Signalgruppe mithilfe einer künstlichen Intelligenz, die von der Recheneinheit ausgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine Wahrscheinlichkeit für einen aktuellen Signalzustand
und/oder eine Wahrscheinlichkeit für wenigstens einen zukünftigen Signalzustand wenigstens
einer Signalgruppe unter Berücksichtigung der Verkehrsdaten der Straße und dem Signalzustand
der Signalgruppe mithilfe der künstlichen Intelligenz von der Recheneinheit ermittelt
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei von der künstlichen Intelligenz
wenigstens eine Information über ein Steuerprogramm berücksichtigt wird, das die Signalanlage
steuert.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei von der künstlichen Intelligenz
wenigstens eine aktuelle Zeit, insbesondere eine aktuelle Uhrzeit und/oder ein aktueller
Wochentag und/oder ein aktueller Tag eines Monats und/oder ein aktueller Monat und/oder
ein aktueller Feiertag berücksichtigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei von der künstlichen Intelligenz eine Zykluszeit und/oder
eine Umlaufzeit des Steuerprogramms berücksichtigt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei von der künstlichen Intelligenz
berücksichtigt wird, ob es sich um eine zentrale Steuerung für mehrere Signalanlagen
oder um eine lokale Steuerung handelt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei von der künstlichen Intelligenz
eine Meldung und/oder eine Anforderung eines öffentlichen Transportmittels berücksichtigt
werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Prognose für einen festgelegten
zukünftigen Zeitraum, insbesondere für 30 Sekunden oder länger durchgeführt wird,
und wobei insbesondere die Prognose für mehrere Wechsel von Signalzuständen wenigstens
der Signalgruppe durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei von der künstlichen Intelligenz
Verkehrsinformationen berücksichtigt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens ein Teil der Prognose
des Schaltzeitpunktes in einer externen Recheneinheit, insbesondere in einer Cloud
durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die künstliche Intelligenz
zum Prognostizieren des Schaltzeitpunktes von dem Signalzustand zu dem folgenden Signalzustand
unter Berücksichtigung von Verkehrsdaten der Straße und den Signalzuständen der Signalgruppe
trainiert wurde.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei zum Trainieren der künstlichen Intelligenz wenigstens
eine der folgenden Parameter verwendet wird: eine Information über ein Steuerprogramm,
das die Signalanlage steuert; eine aktuelle Zeit, insbesondere eine Tageszeit und/oder
ein Wochentag und/oder ein Monat; eine Zykluszeit und/oder eine Umlaufzeit des Steuerprogramms;
Vorliegen einer Festzeitsteuerung oder einer verkehrsabhängigen Steuerung oder einer
zentralen Steuerung oder einer lokalen Steuerung; eine Meldung und/oder Anforderung
eines öffentlichen Transportmittels; Verkehrsinformationen.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei wenigstens ein Teil des Trainings der künstlichen
Intelligenz in einer externen Recheneinheit, insbesondere in einer Cloud durchgeführt
wird, und wobei nach dem Abschluss des Trainings die trainierte künstliche Intelligenz
an die Recheneinheit der Signalanlage übertragen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei während des Betriebes der Signalanlage
und der Prognose wenigstens des Schaltzeitpunktes von einem Signalzustand zu einem
folgenden Signalzustand in vorgegebenen Zeitabständen die künstliche Intelligenz trainiert
wird und die neu trainierte künstliche Intelligenz von der Recheneinheit verwendet
wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens der prognostizierte
Schaltzeitpunkt und/oder eine Wahrscheinlichkeit für einen aktuellen oder zukünftigen
Signalzustand wenigstens einer Signalgruppe drahtlos an Verkehrsteilnehmer, insbesondere
Fahrzeuge übermittelt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die künstliche Intelligenz
als neuronales Netzwerk, insbesondere als rekursives neuronales Netzwerk ausgebildet
ist.
17. Computerprogrammprodukt mit Programmcode-Mitteln, die ausgebildet sind, um ein Verfahren
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen, wenn diese auf einer Recheneinheit
ausgeführt werden.
18. Recheneinheit, die ausgebildet ist, um ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
16 auszuführen.