[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Anbindung einer Diagonalstrebe
eines Gerüsts an einen ersten Vertikalstiel des Gerüsts. Die Erfindung betrifft weiterhin
ein Gerüst mit einer solchen Befestigungsvorrichtung sowie eine Gerüstanordnung mit
einem solchen Gerüst.
[0002] Es ist bekannt, eine Diagonalstrebe eines Gerüsts durch eine Halbkupplung an einem
ersten Vertikalstiel eines Gerüsts zu befestigen. Bei Verwendung einer Halbkupplung
ist jedoch die genaue Lage und Ausrichtung der Diagonalstrebe nicht bestimmt, d. h.
die Halbkupplung kann sowohl in der Höhe am Vertikalstiel, also in dessen Längsrichtung,
verschoben werden als auch um den Vertikalstiel gedreht werden. Die Diagonalstrebe
kann hierdurch nur unzureichend Normalkräfte, d. h. Kräfte in Längsrichtung der Diagonalstrebe,
in den Vertikalstiel einleiten.
[0003] In
DE 198 42 314 A1 ist modulares Gerüstsystem beschrieben, das aus vertikalen Stielen, an den Stielen
vorgesehenen Kupplungen und weiteren Tragelementen zum Anschließen an die Kupplungen
besteht. Die Kupplungen sind lösbar und werden form- und/oder kraftschlüssig bedarfsgerecht
mit den Stielen verbunden. In
EP 1 094 175 A1 ist eine Vorrichtung zur Befestigung der Diagonalstäbe von Leitergerüsten für ein
Gerüst beschrieben, welches wenigstens zwei Leitern mit vertikalen Stäben bzw. Holmen
und rohrförmigen Sprossen von rundem oder nahezu rundem Querschnitt aufweist, wobei
die Leitern miteinander vertikal mittels wenigstens zwei kreuzweise befestigten Diagonalstäben
auf jeder Seite der Leiter verbunden sind und die Diagonalstäbe mit ihren Enden an
Leitersprossen befestigt sind. Die Vorrichtung weist eine Gruppe von jeweils zur Gelenkverbindung
mit einem Ende der Diagonalstäbe bestimmten Klemmorganen auf und jedes Klemmorgan
umfasst jeweils zwei beidseits ihrer Gelenkverbindungsachse mit dem Diagonalstab angeordnete
Klemmbacken bzw. -schenkel, die voneinander einen Abstand wenigstens gleich der Breite
bzw. dem Durchmesser der Holmrohre und höchstens bis auf ein kleines Spiel gleich
der Breite der Sprosse an dem Holm besitzen, derart, dass das Klemmorgan seitlich
an dem Holm auf dem Niveau einer ausgewählten Sprosse angesetzt und durch Betätigung
bis zur Anlage der Klemmbacken bzw. -schenkel an dem Holm auf einem Niveau oberhalb
bzw. unterhalb der Sprosse verdreht werden kann, während diese Sprosse mit dem genannten
Spiel zwischen den Klemmbacken bzw. -schenkeln eingeschlossen wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Befestigungsvorrichtung, ein
Gerüst und eine Gerüstanordnung bereit zu stellen, die eine signifikant verbesserte
Aussteifung eines Gerüsts mit einer Diagonalstrebe ermöglichen.
[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Befestigungsvorrichtung gemäß Patentanspruch
1, ein Gerüst gemäß Patentanspruch 7 sowie eine Gerüstanordnung gemäß Patentanspruch
12 gelöst. Die Unteransprüche geben bevorzugte Weiterbildungen wieder.
[0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird somit gelöst durch eine Befestigungsvorrichtung
mit einer Diagonalenkupplung zur Anbindung einer Diagonalstrebe des Gerüsts, wobei
die Diagonalenkupplung einen ersten Blechabschnitt mit einem ersten Langloch zur teilweisen
Aufnahme der Diagonalstrebe aufweist, und einer Vertikalenkupplung zur Anbindung der
Befestigungsvorrichtung an einen ersten Vertikalstiel. Die Vertikalenkupplung ist
zum zumindest teilweisen Hintergreifen des ersten Vertikalstiels ausgebildet und mit
der Diagonalenkupplung verbunden. Weiterhin weist die Befestigungsvorrichtung einen
Vorsprung auf, der einenends in eine Stielausnehmung des ersten Vertikalstiels des
Gerüsts einführbar ist und anderenends unmittelbar mit der Diagonalenkupplung verbunden
ist, wobei die Befestigungsvorrichtung durch den Vorsprung formschlüssig an der Stielausnehmung
an dem ersten Vertikalstiel befestigbar ist. Durch die Vertikalenkupplung ist der
Vorsprung gegen Herausziehen aus der Stielausnehmung sicherbar. Durch den Eingriff
des Vorsprungs in die Stielausnehmung wird somit ein zumindest teilweiser Formschluss
zwischen der Befestigungsvorrichtung und dem ersten Vertikalstiel geschaffen, der
das Einleiten von Normalkräften der Diagonalstrebe über die Befestigungsvorrichtung
in den ersten Vertikalstiel erlaubt.
[0007] Die Befestigungsvorrichtung weist somit einen Vorsprung auf, der in einer Ausnehmung
des ersten Vertikalstiels zumindest teilweise einbringbar ist. Der Vorsprung ermöglicht
dadurch sowohl eine definierte Festlegung der Befestigungsvorrichtung in Längsrichtung
des ersten Vertikalstiels als auch in Drehrichtung um die Längsachse des ersten Vertikalstiels.
Hierdurch kann die Diagonalstrebe im Vergleich zur Anbindung gemäß dem Stand der Technik
in alle Richtungen volle Kräfte auf den ersten Vertikalstiel übertragen und dennoch
flexibel am ersten Vertikalstiel montiert werden.
[0008] Unter einem Vorsprung wird vorzugsweise ein Bolzen bzw. ein Stift mit beliebig geformter
Kontur verstanden. Die Stielausnehmung ist vorzugsweise in Form einer Durchgangsausnehmung
im ersten Vertikalstiel ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Vorsprung zylinderförmig
ausgebildet.
[0009] Vorzugsweise kann die Vertikalenkupplung den ersten Vertikalstiel vollständig umgreifen.
Hierdurch ist die Befestigungsvorrichtung besonders sicher am ersten Vertikalstiel
befestigbar.
[0010] Die Vertikalenkupplung kann zur zumindest teilweisen formschlüssigen Anbindung an
den ersten Vertikalstiel und/oder zur kraftschlüssigen Anbindung an den ersten Vertikalstiel
ausgebildet sein.
[0011] Besonders bevorzugt ist die Vertikalenkupplung in Form einer Halbkupplung ausgebildet.
Da ein Gerüstbauer an die Montage und Demontage von Halbkupplungen gewohnt ist, kann
er die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung intuitiv am ersten Vertikalstiel anordnen
und entfernen.
[0012] Der Vorsprung wird vorzugsweise durch ein erstes Ende eines Bügels ausgebildet. Der
Bügel ist weiter bevorzugt anderenends unmittelbar mit der Diagonalenkupplung verbunden
sein. Dies ermöglicht eine unmittelbare Kraftübertragung von der Diagonalstrebe in
die Diagonalenkupplung und dadurch weiter zur Stielausnehmung.
[0013] Weiterhin ist es aus statischen Gründen bevorzugt, wenn die Diagonalenkupplung starr
mit der Vertikalenkupplung verbunden ist.
[0014] Erfindungsgemäß weist die Diagonalenkupplung einen ersten Blechabschnitt mit einem
ersten Langloch auf, in das die Diagonalstrebe teilweise aufnehmbar ist.
[0015] Die Diagonalenkupplung kann einen zweiten Blechabschnitt aufweisen, wobei der zweite
Blechabschnitt ein zweites Langloch zur teilweisen Aufnahme einer weiteren Diagonalstrebe
aufweist. Das erste Langloch fluchtet dabei vorzugsweise mit dem zweiten Langloch.
[0016] Die Befestigungsvorrichtung ist konstruktiv besonders einfach und stabil ausgebildet,
wenn der erste Blechabschnitt über einen Verbindungsblechabschnitt mit dem zweiten
Blechabschnitt verbunden ist.
[0017] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Gerüst mit einem ersten
Vertikalstiel und einer zuvor beschriebenen Befestigungsvorrichtung. Der erste Vertikalstiel
weist eine Stielausnehmung, insbesondere in Form einer Durchgangsausnehmung, auf,
in die der Vorsprung zumindest teilweise eingeführt ist. Die Vertikalenkupplung der
Befestigungsvorrichtung hintergreift zumindest teilweise den ersten Vertikalstiel.
[0018] Vorzugsweise umgreift die Vertikalenkupplung den ersten Vertikalstiel vollständig.
[0019] Die Stielausnehmung im ersten Vertikalstiel ist vorzugsweise dazu ausgebildet, einen
im ersten Vertikalstiel eingeführten Zapfen durch einen Stift zu sichern, der sowohl
durch den ersten Vertikalstiel als auch den Zapfen geführt ist. Mit anderen Worten
ist der Vorsprung vorzugsweise in eine Stielausnehmung in Form einer Durchgangsausnehmung
eingeführt, die bereits am ersten Vertikalstiel ausgebildet ist, um einen weiteren
Vertikalstiel am ersten Vertikalstiel zu sichern. Hierdurch muss am ersten Vertikalstiel
keine zusätzliche Stielausnehmung ausgebildet werden. Vielmehr kann ein herkömmlicher
erster Vertikalstiel im Zusammenspiel mit der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
eingesetzt werden.
[0020] Vorzugsweise weist das Gerüst einen solchen weiteren Vertikalstiel mit einem endseitigen
Zapfen auf, wobei der Zapfen in den ersten Vertikalstiel einführbar ist und wobei
der Zapfen eine Zapfenbohrung aufweist, in die der Vorsprung teilweise eingeführt
ist, um den ersten Vertikalstiel am weiteren Vertikalstiel zu sichern. Der Vorsprung
erfüllt in diesem Fall eine Doppelfunktion: Einerseits sichert er die Befestigungsvorrichtung
drehfest und verschiebefest am ersten Vertikalstiel, andererseits sichert er den weiteren
Vertikalstiel verschiebefest und drehfest am ersten Vertikalstiel.
[0021] Alternativ dazu kann der Vorsprung so kurz ausgebildet sein, dass er nur so weit
in den ersten Vertikalstiel ragt, dass eine in den Vertikalstiel eingeführte Spindel
den Vorsprung berührungsfrei in Längsrichtung des ersten Vertikalstiels passieren
kann. Die Spindel ist dabei vorzugsweise Teil eines Stützfußes des Gerüsts.
[0022] Weiter bevorzugt weist das Gerüst eine Diagonalstrebe auf, wobei die Diagonalstrebe
einenends an der Diagonalenkupplung befestigt ist und anderenends mittelbar oder unmittelbar
an einem zweiten Vertikalstiel befestigt ist. Die Diagonalstrebe ist dabei vorzugsweise
an einem Langloch des zweiten Vertikalstiels befestigt. Der zweite Vertikalstiel ist
dadurch um seine Längsachse drehfest relativ zur Diagonalstrebe angeordnet.
[0023] Horizontalkräfte, wie sie beispielsweise aus Windlasten oder (vertikalen) Abtriebskräften
bei Schiefstellung des Vertikalstiels entstehen, können hierdurch zuverlässiger vom
zweiten Vertikalstiel auf den ersten Vertikalstiel übertragen werden, wodurch das
Gerüst signifikant ausgesteift ist.
[0024] In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Gerüst in Form eines Fassadengerüsts
ausgebildet. Das Gerüst kann dabei in Form eines Rahmengerüsts oder eines Modulgerüsts
ausgebildet sein.
[0025] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Gerüstanordnung, wobei
die Gerüstanordnung ein zuvor beschriebenes Gerüst und ein Bauwerk aufweist und wobei
der erste Vertikalstiel in Form eines Innenstiels ausgebildet ist, der im Gegensatz
zu einem Außenstiel des Gerüsts näher am Bauwerk angeordnet ist.
[0026] Weiter bevorzugt ist der zweite Vertikalstiel in Form eines Innenstiels ausgebildet,
der ebenfalls dem Bauwerk zugewandt ist. Das erfindungsgemäße Gerüst weist hierdurch
eine deutlich verbesserte Kraftübertragung über die Diagonalstrebe in Form einer Innendiagonalen
auf. Das Gerüst weist eine versteifte statische Innenscheibe auf, wodurch weniger
Fassadenanker zur Befestigung des Gerüsts am Bauwerk zur Abstützung parallel zum Bauwerk
eingesetzt werden müssen. Somit kann das Gerüst als freistehende Scheibe parallel
zur Fassade montiert werden. Insbesondere müssen keine Dreiecksanker zur Sicherung
des Gerüsts an der Fassade eingesetzt werden.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, aus den Patentansprüchen sowie
anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt. Die
verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in Kombinationen
bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein, wobei die Erfindung durch die angehängten
Ansprüche definiert wird.
[0028] Die in der Zeichnung gezeigten Merkmale sind derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen
Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können.
[0029] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Gerüsts;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer Gerüstanordnung;
- Figur 3
- einen Ausschnitt aus Figur 1;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts des Gerüsts gemäß Figur 3 ohne Diagonalstrebe;
und
- Figur 5
- eine Draufsicht auf den Gerüstausschnitt gemäß Figur 4.
[0030] Figur 1 zeigt ein Gerüst
10 mit einem ersten Vertikalstiel
12 und einem zweiten Vertikalstiel
14. Die beiden Vertikalstiele 12, 14 sind über eine Diagonalstrebe
16 verbunden. Die Diagonalstrebe 16 ist oberenends unmittelbar an einem Langloch
18 des zweiten Vertikalstiels 14 angeordnet. Die Diagonalstrebe 16 ist dabei oberenends
derart am Langloch 18 befestigt, dass eine Horizontalkraft aus dem zweiten Vertikalstiel
14 unmittelbar als Normalkraft in die Diagonalstrebe 16 eingeleitet wird. Unterenends
ist die Diagonalstrebe 16 über eine torsionssteife Befestigungsvorrichtung
20 derart am ersten Vertikalstiel 12 angeordnet, dass die Normalkraft aus der Diagonalstrebe
16 in den ersten Vertikalstiel 12 eingeleitet werden kann. Die Vertikalstiele 12,
14 können durch Stützfüße
22, 24 (in Figur 1 schematisch gestrichelt angedeutet) am Boden
26 abgestützt sein. Alternativ dazu können die Vertikalstiele 12, 14 unterenends mit
weiteren Vertikalstielen (nicht gezeigt) verbunden sein. Auch ist eine zusätzliche
Verbindung der Vertikalstiele durch Horizontalriegel (nicht gezeigt) möglich.
[0031] Figur 2 zeigt eine Gerüstanordnung
28 mit dem Gerüst 10 und einem Bauwerk
30. Das Bauwerk 30 ist in Figur 2 lediglich schematisch angedeutet. Der erste Vertikalstiel
12 ist dabei nahe dem Bauwerk 30 aufgestellt. Ein Außenstiel
32 verläuft parallel zum ersten Vertikalstiel 12. Im Gegensatz zum Außenstiel 32, der
weiter beabstandet zum Bauwerk 30 aufgestellt ist als der erste Vertikalstiel 12,
ist der erste Vertikalstiel 12 in Form eines Innenstiels, d. h. dem Bauwerk 30 zugewandt,
ausgebildet. Die Diagonalstrebe 16 verläuft somit ebenfalls in Bezug auf das Gerüst
10 dem Bauwerk 30 zugewandt. Die Diagonalstrebe 16 steift daher statisch gesehen eine
Innenscheibe des Gerüsts 10 aus. Die Befestigungsvorrichtung 20 ist reversibel lösbar
am ersten Vertikalstiel 12 angeordnet.
[0032] Figur 3 zeigt eine vergrößerte Ansicht des Gerüsts 10 im Bereich der Befestigungsvorrichtung
20. Aus Figur 3 ist ersichtlich, dass die Diagonalstrebe 16 endseitig eine Nase
34 aufweist, die die Befestigungsvorrichtung 20 hintergreift. Die Diagonalstrebe 16
weist beidenends (nicht gezeigt) eine Nase 34 auf. Die Diagonalstrebe 16 ist dabei
derart torsionssteif an der Befestigungsvorrichtung 20 angeordnet, dass eine Normalkraft
aus der Diagonalstrebe 16 über die Befestigungsvorrichtung 20 auf den Vertikalstiel
12 übertragen wird.
[0033] Figur 4 zeigt das Gerüst 10 ohne die Diagonalstrebe 16 (siehe Figur 3). Aus Figur 4 ist ersichtlich,
dass die Befestigungsvorrichtung 20 eine Vertikalenkupplung
36 in Form einer Halbkupplung aufweist. Eine Diagonalenkupplung
38 ist starr mit der Vertikalenkupplung 36 verbunden. Mit anderen Worten ist die Diagonalenkupplung
38 unbewegbar zur Vertikalenkupplung 36 ausgebildet. An der Diagonalenkupplung 38
ist ein Vorsprung
40 angeordnet, der in eine Stielausnehmung
42 des ersten Vertikalstiels 12 eindringt. Der Vorsprung 40 ist Teil eines Bügels
43 der Befestigungsvorrichtung 20. Die Stielausnehmung 42 ist in Form einer Durchgangsausnehmung
in einer Wandung
44 des ersten Vertikalstiels 12 ausgebildet. Durch den in die Stielausnehmung 42 eingreifenden
Vorsprung 40 ist die Befestigungsvorrichtung 20 sowohl in Richtung der zentralen Längsachse
46 des ersten Vertikalstiels 12 als auch drehfest um die zentrale Längsachse 46 des
ersten Vertikalstiels 12 am ersten Vertikalstiel 12 gesichert.
[0034] Die Diagonalenkupplung 38 weist einen ersten Blechabschnitt
48 und einen zweiten Blechabschnitt
50 auf. Der erste Blechabschnitt 48 ist über einen Verbindungsblechabschnitt
52 mit dem zweiten Blechabschnitt 50 verbunden. Der erste Blechabschnitt 48 weist ein
erstes Langloch
54 und der zweite Blechabschnitt 50 ein zweites Langloch
56 auf. Die Langlöcher
54, 56 sind zueinander fluchtend ausgebildet. In das erste Langloch 54 bzw. das zweite Langloch
56 ist jeweils eine Nase 34 (siehe Figur 3) einer Diagonalstrebe 16 (siehe Figur 3)
einführbar. An der Befestigungsvorrichtung 20 können somit gleichzeitig zwei Diagonalstreben
16 (siehe eine Diagonalstrebe 16 in Figur 3) angeordnet werden.
[0035] Der Vorsprung 40 durchgreift sowohl den ersten Blechabschnitt 48 als auch den zweiten
Blechabschnitt 50. Hierdurch ist eine Kraftübertragung vom ersten Vertikalstiel 12
auf den Vorsprung 40 und weiter auf die Blechabschnitte 48, 50 besonders effektiv.
[0036] Figur 5 zeigt das Gerüst 10 gemäß Figur 4 in einer Ansicht von oben. Aus Figur 5 ist ersichtlich,
dass die Vertikalenkupplung 36 den ersten Vertikalstiel 12 vollumfänglich umgreift.
Die Befestigungsvorrichtung 20 ist dadurch besonders sicher am ersten Vertikalstiel
12 gehalten. Figur 5 verdeutlicht weiterhin, dass der Vorsprung 40 nur geringfügig
in den ersten Vertikalstiel 12 hineinragt. Eine Spindel
58 (in Figur 5 gestrichelt angedeutet) kann hierdurch, beispielsweise zur Höhenverstellung
eines Stützfußes 22, 24 (siehe Figur 1), in Richtung der zentralen Längsachse 46 (siehe
Figur 4) am Vorsprung 40 vorbeigeführt werden. Die Spindel 58 ist in Figur 5 aus Gründen
der Übersichtlichkeit mit verkleinertem Durchmesser angedeutet. In der Regel weist
die Spindel 58 einen Außendurchmesser auf, der etwas kleiner ist als die lichte Weite
des Vertikalstiels 12, d. h. der Außendurchmesser der Spindel 58 entspricht ungefähr
der gestrichelten Linie 62.
[0037] Alternativ zu dem in Figur 5 gezeigten Vorsprung 40 kann der Vorsprung 40 endseitig
länger ausgebildet sein, sodass er den Innenraum des ersten Vertikalstiels 12 vollständig
oder nahezu vollständig durchragt. Dies ist in Figur 5 durch einen mit strichpunktierten
Linien angedeuteten verlängerten Vorsprung 40 angedeutet. In diesem Fall kann der
Vorsprung 40 zusätzlich zu seiner Sicherungsfunktion für die Befestigungsvorrichtung
20 eine Sicherung des ersten Vertikalstiels 12 zu einem weiteren Vertikalstiel
60 darstellen. Der erste Vertikalstiel 12 ist dabei auf den weiteren Vertikalstiel 60
aufgesteckt. Der weitere Vertikalstiel 60 weist einen Zapfen
62 auf, dessen zentrale Längsachse sich mit der zentralen Längsachse 46 (siehe Figur
4) des ersten Vertikalstiels 12 deckt. Die Kontur des Zapfens 62 ist in Figur 5 strichpunktiert
angedeutet. Der Zapfen 62 weist eine erste Zapfenbohrung
64 auf, die von dem strichpunktiert verlängert dargestellten Vorsprung 40 durchdrungen
ist. Zusätzlich dazu kann der Zapfen 62 eine zweite Zapfenbohrung
66 aufweisen, die mit der ersten Zapfenbohrung 64 fluchtet. Der Vorsprung 40 kann so
lang ausgebildet sein, dass er die zweite Zapfenbohrung 66 durchdringt. Der weitere
Vertikalstiel 60 wird hierdurch über den Zapfen 62 besonders sicher am ersten Vertikalstiel
12 gehalten.
[0038] Die Stielausnehmung 42 in Form einer Durchgangsausnehmung ist vorzugsweise am ersten
Vertikalstiel 12 vorgesehen, um den Zapfen 62 am ersten Vertikalstiel 12 mit einem
Stift zu sichern. Zur Befestigung der Befestigungsvorrichtung 20 muss der erste Vertikalstiel
12 in diesem Fall nicht mit einer zusätzlichen Stielausnehmung 42 ausgebildet werden.
Es kann vielmehr eine bereits vorhandene in Form einer Bohrung ausgebildete Stielausnehmung
42 zur Anordnung der Befestigungsvorrichtung 20 eingesetzt werden. Der Stielausnehmung
42 gegenüberliegend kann der erste Vertikalstiel 12 eine weitere Stielausnehmung
68 aufweisen, die mit der Stielausnehmung 42 fluchtet. Der Vorsprung 40 kann in diesem
Fall so lang ausgebildet sein (nicht gezeigt) dass er die weitere Stielausnehmung
68 ebenfalls durchgreift. Die Befestigungsvorrichtung 20 ist dadurch besonders drehsicher
an dem ersten Vertikalstiel 12 anordenbar.
1. Befestigungsvorrichtung (20) für eine Diagonalstrebe (16) eines Gerüsts (10) an einem
ersten Vertikalstiel, wobei die Befestigungsvorrichtung (20) Folgendes aufweist:
a) eine Diagonalenkupplung (38) zur Anbindung der Diagonalstrebe (16) des Gerüsts
(10), wobei die Diagonalenkupplung (38) einen ersten Blechabschnitt (48) mit einem
ersten Langloch (54) zur teilweisen Aufnahme der Diagonalstrebe (16) aufweist;
b) einen Vorsprung (40), der einenends in eine Stielausnehmung (42) des ersten Vertikalstiels
(12) des Gerüsts (10) einführbar ist und anderenends unmittelbar mit der Diagonalenkupplung
(38) verbunden ist, wobei die Befestigungsvorrichtung (20) durch den Vorsprung (40)
formschlüssig an der Stielausnehmung (42) an dem ersten Vertikalstiel (12) befestigbar
ist;
c) weiterhin eine Vertikalenkupplung (36) zum zumindest teilweisen Umgreifen des ersten
Vertikalstiels (12), die mit der Diagonalenkupplung (38) verbunden ist, wobei der
Vorsprung (40) durch die Vertikalenkupplung (36) gegen Herausziehen aus der Stielausnehmung
(42) sicherbar ist.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Vertikalenkupplung (36) zum vollständigen
Umgreifen des ersten Vertikalstiels (12) ausgebildet ist.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Vertikalenkupplung (36)
zur kraftschlüssigen Anbindung an den ersten Vertikalstiel (12) ausgebildet ist.
4. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Vertikalenkupplung
(36) in Form einer Halbkupplung ausgebildet ist.
5. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Diagonalenkupplung
(38) einen zweiten Blechabschnitt (50) aufweist, wobei der erste Blechabschnitt (48)
über einen Verbindungsblechabschnitt (52) mit dem zweiten Blechabschnitt (50) verbunden
ist und der zweite Blechabschnitt (50) ein zweites Langloch (56) aufweist, wobei die
Langlöcher (54, 56) zueinander fluchtend ausgebildet sind und in das erste Langloch
(54) bzw. das zweite Langloch (56) jeweils eine Nase (34) der Diagonalstrebe (16)
einführbar ist.
6. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 5, bei der der Vorsprung (40) sowohl den ersten
Blechabschnitt (48) als auch den zweiten Blechabschnitt (50) durchgreift.
7. Gerüst (10) mit einem ersten Vertikalstiel (12) und einer Befestigungsvorrichtung
(20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der erste Vertikalstiel (12) eine Stielausnehmung
(42) aufweist, in die der Vorsprung (40) teilweise eingeführt ist und wobei die Vertikalenkupplung
(36) den ersten Vertikalstiel (12) zumindest teilweise umgreift.
8. Gerüst nach Anspruch 7, bei dem das Gerüst (10) einen weiteren Vertikalstiel (60)
mit einem endseitigen Zapfen (62) aufweist, wobei der erste Vertikalstiel (12) unterenends
teilweise auf den Zapfen (62) aufsteckbar ist und wobei der Zapfen (62) eine Zapfenbohrung
(64, 66) aufweist, in die der Vorsprung (40) teilweise eingeführt ist, um den ersten
Vertikalstiel (12) am weiteren Vertikalstiel (60) zu sichern.
9. Gerüst nach Anspruch 7, bei dem das Gerüst (10) einen Stützfuß (24, 26) mit einer
Spindel (58) aufweist, wobei die Spindel (58) in den ersten Vertikalstiel (12) ragt
und wobei der Vorsprung (40) nur so weit in den ersten Vertikalstiel (12) ragt, dass
die Spindel (58) den Vorsprung berührungsfrei passieren kann.
10. Gerüst nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem das Gerüst (10) eine Diagonalstrebe
(16) aufweist, die einenends an der Diagonalenkupplung (38) angeordnet ist und anderenends
mittelbar oder unmittelbar an einem zweiten Vertikalstiel (14) angeordnet ist.
11. Gerüst nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei dem das Gerüst (10) in Form eines Fassadengerüsts
oder freistehenden Gerüsts ausgebildet ist.
12. Gerüstanordnung (28) mit einem Bauwerk (30) und einem Gerüst (10) nach einem der Ansprüche
7 bis 11, wobei der erste Vertikalstiel (12) in Form eines dem Bauwerk (30) zugewandten
Innenstiels ausgebildet ist.
1. Fastening device (20) for a diagonal strut (16) of a scaffold (10) on a first vertical
post, wherein the fastening device (20) comprises the following:
a) a diagonal coupling (38) for connecting the diagonal strut (16) of the scaffold
(10), wherein the diagonal coupling (38) has a first sheet metal portion (48) having
a first slot (54) for partly receiving the diagonal strut (16);
b) a projection (40) which can be inserted at one end into a post recess (42) of the
first vertical post (12) of the scaffold (10) and which is connected directly to the
diagonal coupling (38) at the other end, wherein the fastening device (20) can be
interlockingly fastened to the post recess (42) in the first vertical post (12) by
means of the projection (40);
c) a vertical coupling (36) for at least partly surrounding the first vertical post
(12), which vertical coupling is connected to the diagonal coupling (38), wherein
the projection (40) can be secured against being pulled out of the post recess (42)
by means of the vertical coupling (36).
2. Fastening device according to claim 1, wherein the vertical coupling (36) is designed
to fully surround the first vertical post (12).
3. Fastening device according to either claim 1 or claim 2, wherein the vertical coupling
(36) is designed to frictionally connect to the first vertical post (12).
4. Fastening device according to any of the preceding claims, wherein the vertical coupling
(36) is designed as a half-coupling.
5. Fastening device according to any of the preceding claims, wherein the diagonal coupling
(38) has a second sheet metal portion (50), wherein the first sheet metal portion
(48) is connected to the second sheet metal portion (50) by means of a connecting
sheet metal portion (52) and the second sheet metal portion (50) has a second slot
(56), wherein the slots (54, 56) are aligned with one another and a lug (34) of the
diagonal strut (16) can be inserted in each case into the first slot (54) and the
second slot (56).
6. Fastening device according to claim 5, wherein the projection (40) passes through
both the first sheet metal portion (48) and the second sheet metal portion (50).
7. Scaffold (10) comprising a first vertical post (12) and a fastening device (20) according
to any of claims 1 to 6, wherein the first vertical post (12) has a post recess (42)
into which the projection (40) is partly inserted and wherein the vertical coupling
(36) at least partly surrounds the first vertical post (12).
8. Scaffold according to claim 7, wherein the scaffold (10) has a further vertical post
(60) having a pin (62) at the end, wherein the first vertical post (12) can be attached
at the bottom end partly to the pin (62) and wherein the pin (62) has a pin hole (64,
66) into which the projection (40) is partly inserted in order to secure the first
vertical post (12) on the further vertical post (60).
9. Scaffold according to claim 7, wherein the scaffold (10) has a supporting foot (24,
26) having a spindle (58), wherein the spindle (58) projects into the first vertical
post (12) and wherein the projection (40) projects only so far into the first vertical
post (12) that the spindle (58) can pass the projection without contact.
10. Scaffold according to any of claims 7 to 9, wherein the scaffold (10) has a diagonal
strut (16) which is arranged at one end on the diagonal coupling (38) and is arranged
at the other end directly or indirectly on a second vertical post (14).
11. Scaffold according to any of claims 7 to 10, wherein the scaffold (10) is formed as
a facade scaffold or freestanding scaffold.
12. Scaffolding arrangement (28) comprising a building (30) and a scaffold (10) according
to any of claims 7 to 11, wherein the first vertical post (12) is formed as an inner
post facing the building (30).
1. Dispositif de fixation (20) destiné à une entretoise diagonale (16) d'un échafaudage
(10) sur un premier montant vertical, le dispositif de fixation (20) présentant les
éléments suivants :
a) un accouplement diagonal (38) destiné à relier l'entretoise diagonale (16) de l'échafaudage
(10), l'accouplement diagonal (38) comportant une première section de tôle (48) comportant
un premier trou oblong (54) pour recevoir partiellement l'entretoise diagonale (16)
;
b) une saillie (40) qui peut être insérée à une extrémité dans un évidement de montant
(42) du premier montant vertical (12) de l'échafaudage (10) et qui, à l'autre extrémité,
est reliée directement à l'accouplement diagonal (38), le dispositif de fixation (20)
pouvant être fixé par liaison de forme sur l'évidement de montant (42) du premier
montant vertical (12) par la saillie (40) ;
c) en outre un accouplement vertical (36) pour entourer au moins partiellement le
premier montant vertical (12), lequel accouplement vertical est relié à l'accouplement
diagonal (38), la saillie (40) pouvant être fixée par l'accouplement vertical (36)
contre une extraction dans l'évidement de montant (42).
2. Dispositif de fixation selon la revendication 1, dans lequel l'accouplement vertical
(36) est réalisé pour entourer complètement le premier montant vertical (12).
3. Dispositif de fixation selon la revendication 1 ou 2, dans lequel l'accouplement vertical
(36) est réalisé pour une liaison par adhérence au premier arbre vertical (12).
4. Dispositif de fixation selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'accouplement
vertical (36) est réalisé sous la forme d'un demi-accouplement.
5. Dispositif de fixation selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'accouplement
diagonal (38) comporte une seconde section de tôle (50), dans lequel la première section
de tôle (48) est reliée par une section de tôle de liaison (52) à la seconde section
de tôle (50) et la seconde section de tôle (50) comporte un second trou oblong (56),
dans lequel les trous oblongs (54, 56) sont alignés et un nez (34) de l'entretoise
diagonale (16) peut être inséré dans le premier trou oblong (54) ou dans le second
trou oblong (56).
6. Dispositif de fixation selon la revendication 5, dans lequel la saillie (40) traverse
à la fois la première section de tôle (48) et la seconde section de tôle (50).
7. Échafaudage (10) comprenant un premier montant vertical (12) et un dispositif de fixation
(20) selon l'une des revendications 1 à 6, dans lequel le premier montant vertical
(12) comporte un évidement de montant (42) dans lequel la saillie (40) est partiellement
insérée, et dans lequel l'accouplement vertical (36) entoure au moins partiellement
le premier montant vertical (12).
8. Échafaudage selon la revendication 7, l'échafaudage (10) comportant un autre montant
vertical (60) comportant un tenon d'extrémité (62), le premier montant vertical (12)
pouvant être partiellement emboîté à l'extrémité inférieure sur le tenon (62), et
le tenon (62) comportant un alésage de tenon (64, 66) dans lequel la saillie (40)
est partiellement insérée pour fixer le premier montant vertical (12) sur l'autre
montant vertical (60).
9. Échafaudage selon la revendication 7, l'échafaudage (10) comportant un pied d'appui
(24, 26) comportant une broche (58), la broche (58) faisant saillie dans le premier
montant vertical (12), et la saillie (40) ne s'étendant dans le premier montant vertical
(12) que de telle manière que la broche (58) puisse dépasser la saillie sans contact.
10. Échafaudage selon l'une des revendications 7 à 9, l'échafaudage (10) comportant une
entretoise diagonale (16) qui est disposée à une extrémité de l'accouplement diagonal
(38) et à l'autre extrémité directement ou indirectement sur un second montant vertical
(14).
11. Échafaudage selon l'une des revendications 7 à 10, l'échafaudage (10) étant réalisé
sous la forme d'un échafaudage de façade ou d'un échafaudage autoportant.
12. Ensemble d'échafaudage (28) comportant une construction (30) et un échafaudage (10)
selon l'une des revendications 7 à 11, dans lequel le premier montant vertical (12)
est réalisé sous la forme d'un montant interne orienté vers la construction (30).