Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere ein Feuchtreinigungsgerät,
mit einem Bodenbearbeitungselement, mehreren Tanks zur Bevorratung von Flüssigkeit
und einer Steuereinrichtung zum Steuern einer Abgabe von Flüssigkeit aus einem oder
mehreren Tanks auf das Bodenbearbeitungselement und/oder eine zu bearbeitende Fläche.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines Bodenbearbeitungsgerätes,
wobei ein Bodenbearbeitungselement eine zu bearbeitende Fläche bearbeitet, und wobei
eine Steuereinrichtung eine Abgabe von Flüssigkeit aus einem oder mehreren Tanks auf
das Bodenbearbeitungselement und/oder die zu bearbeitende Fläche steuert.
Stand der Technik
[0003] Bodenbearbeitungsgeräte der vorgenannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Diese
können beispielsweise Feuchtreinigungsgeräte sein, welche eine zu reinigende Fläche
unter Zugabe von Flüssigkeit mit einem Bodenbearbeitungselement reinigen.
[0004] Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 20 2015 102 428 U1 offenbart beispielsweise einen Saugreiniger mit einem Fluidverteiler, welcher eingerichtet
ist, Reinigungsfluid auf eine zu reinigende Fläche zu verteilen. Der Saugreiniger
kann mehrere Behälter aufweisen sowie ein Mischsystem zum Steuern der Zusammensetzung
des Reinigungsfluids, das an die zu reinigende Fläche abgegeben wird. Die Zusammensetzung
des Reinigungsfluids kann manuell durch Vorgabe eines Verhältnisses von Reinigungsfluiden,
die von dem Mischsystem vermischt werden, bestimmt werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Ausgehend von dem vorbeschriebenen Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
ein Bodenbearbeitungsgerät für einen Nutzer komfortabler zu gestalten, insbesondere
dahingehend, dass der Nutzer das Auswählen und Mischen einer oder mehrerer Flüssigkeiten
nicht mehr manuell veranlassen muss.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung eingerichtet
ist, eine Flüssigkeitsabgabe automatisch in Abhängigkeit von einem Bodenparameter
der zu bearbeitenden Fläche zu steuern, wobei das Bodenbearbeitungsgerät einen Bodensensor
oder eine Kommunikationsschnittstelle zur Übermittlung des Bodenparameters an die
Steuereinrichtung aufweist.
[0007] Erfindungsgemäß ist das Bodenbearbeitungsgerät nun gemäß einer Ausführung mit einem
Bodensensor ausgestattet, welcher einen Bodenparameter der zu bearbeitenden Fläche
detektieren kann. Durch die Kenntnis von Eigenschaften der zu bearbeitenden Fläche,
kann die Steuereinrichtung gezielt Maßnahmen einleiten, die für eine optimale Bodenbearbeitung
vorteilhaft sind. Hierzu ist die Steuereinrichtung eingerichtet, eine Flüssigkeitsabgabe
aus einem oder mehreren Tanks so zu steuern, dass eine oder mehrere Flüssigkeiten,
welche besonders zur Erfüllung der Bodenbearbeitungsaufgabe geeignet sind, ausgewählt
werden. Die Steuereinrichtung veranlasst automatisch eine entsprechende Flüssigkeitsabgabe,
ohne dass der Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes manuell eingreifen muss, insbesondere
ohne dass der Nutzer eine oder mehrere geeignete Flüssigkeiten auswählen muss bzw.
deren Mengenangaben und/oder Mischungsverhältnis selbst festlegen muss. Der Bodensensor
kann insbesondere eine optische Detektionseinrichtung sein, welche Eigenschaften der
zu bearbeitenden Fläche detektiert, beispielsweise deren Farbe, Glanz, Struktur oder
dergleichen. Insbesondere kann der Bodensensor beispielsweise eine Bilderfassungseinrichtung
aufweisen, welche ein oder mehrere Bilder der zu bearbeitenden Fläche aufnimmt, die
von der Steuereinrichtung mit Referenzbildern verglichen werden, um eine Entscheidung
über aktuell vorliegende Bodenparameter und damit auch Maßnahmen in Bezug auf die
benötigten Flüssigkeiten treffen zu können. Für die Auswahl einer oder mehrerer Flüssigkeiten
bestimmt der Bodensensor des Bodenbearbeitungsgerätes somit zunächst die Bodenparameter
der zu bearbeitenden Fläche.
[0008] Alternativ kann ein Bodenparameter jedoch auch über eine Kommunikationsschnittstelle
an die Steuereinrichtung übermittelt werden, wobei die Kommunikationsschnittstelle
den Bodenparameter der zu bearbeitenden Fläche entweder manuell von einem Nutzer oder
von einer externen Kommunikationseinrichtung erhält. Beispielsweise kann ein Bodenparameter
von einer externen Kommunikationseinrichtung, beispielsweise von einem mobilen Endgerät
oder einem anderen Gerät, wie einem anderen Bodenbearbeitungsgerät, einem Cloud-Server,
einem lokalen Server oder dergleichen erhalten oder abgerufen werden. Alternativ kann
ein Nutzer jedoch auch an der Kommunikationsschnittstelle des Bodenbearbeitungsgerätes
selbst, beispielsweise an einer Tastatur, einen oder mehrere Bodenparameter an die
Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes übergeben. Als Kommunikationsschnittstelle
kann hier eine Einrichtung geeignet sein, über welche ein Nutzer direkt eine manuelle
Eingabe an dem Bodenbearbeitungsgerät vornehmen kann. Eine solche Kommunikationsschnittstelle
ist beispielsweise eine Tastatur, ein Touchscreen oder dergleichen. Des Weiteren kann
die Kommunikationsschnittstelle jedoch auch ein WLAN-Modul, ein Bluetooth-Modul oder
dergleichen sein, welches den Bodenparameter von einer externen Kommunikationseinrichtung
empfängt. Der den Bodenparameter detektierende Bodensensor bzw. die den Bodenparameter
empfangende Kommunikationsschnittstelle weist eine Kommunikationsverbindung zu der
Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes auf, so dass der Bodenparameter an
die Steuereinrichtung übermittelt und von dieser weiterverarbeitet werden kann.
[0009] Im Rahmen der Erfindung kann es sich bei dem Bodenbearbeitungsgerät insbesondere
um ein Feuchtreinigungsgerät handeln, jedoch auch um kombinierte Saug-Wisch-Geräte.
Neben Reinigungsgeräten sind auch andere Bodenbearbeitungsgeräte denkbar, beispielsweise
Poliergeräte, Schleifgeräte, Bohnergeräte, Glanzreinigungsgeräte oder andere. Des
Weiteren kann es sich bei dem Bodenbearbeitungsgerät entweder um ein von einem Nutzer
handgeführtes Bodenbearbeitungsgerät oder um ein sich selbsttätig fortbewegendes Bodenbearbeitungsgerät,
nach der Art eines autonomen mobilen Roboters, handeln.
[0010] Es wird vorgeschlagen, dass der Bodensensor eingerichtet ist, einen Bodenparameter,
insbesondere eine Bodenart, eine Oberflächenstruktur, eine Verschmutzungsart und/oder
einen Verschmutzungsgrad, der zu bearbeitenden Fläche zu detektieren. Unter Bodenart
wird beispielsweise die Unterscheidung der zu bearbeitenden Fläche in Teppichboden
und Hartboden verstanden. Des Weiteren kann die Bodenart nach weiteren Untergruppen
unterschieden werden, beispielsweise hochflorige und niedrigflorige Teppichböden,
Hartböden wie Fliesenboden, Parkettboden, Laminatboden, Steinboden, Korkboden oder
Weiteres. Des Weiteren kann der Bodensensor auch eingerichtet sein, eine Oberflächenstruktur,
eine Verschmutzungsart und/oder einen Verschmutzungsgrad der zu bearbeitenden Fläche
zu detektieren. Die Steuereinrichtung kann somit Informationen über beispielsweise
eine Zusammensetzung von Schmutz, insbesondere Staub, Sand, Speisereste oder dergleichen,
sowie über eine Intensität der Verschmutzung oder auch einen Zustand der Verschmutzung,
d. h. beispielsweise eingetrocknete oder frische Verschmutzung, erlangen. In Abhängigkeit
von der Kenntnis dieser Bodenparameter kann die Steuereinrichtung daraufhin geeignete
Maßnahmen zur Bearbeitung der Fläche ermitteln, insbesondere Maßnahmen zur Reinigung
der Fläche, zur Beseitigung einer Verschmutzung, zur Erneuerung eines Glanzes der
Oberfläche oder dergleichen. Der Bodensensor übermittelt die detektierten Bodenparameter
über die Kommunikationsverbindung an die Steuereinrichtung, die daraufhin eine oder
mehrere Flüssigkeiten aus einem oder mehreren Tanks bestimmt, die auf die zu bearbeitende
Fläche aufzutragen sind.
[0011] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass das Bodenbearbeitungsgerät eine mit den Tanks
verbundene Mischeinrichtung aufweist, welche eingerichtet ist, Flüssigkeit aus einem
oder mehreren Tanks zu empfangen, gegebenenfalls zu mischen (falls es sich um mehrere
Flüssigkeiten handelt), und zu dem Bodenbearbeitungselement und/oder der zu bearbeitenden
Fläche zu leiten. Gemäß dieser Ausgestaltung wird die Flüssigkeit nicht direkt aus
dem Tank auf die zu bearbeitende Fläche bzw. das Bodenbearbeitungselement abgegeben,
sondern zunächst in einer Mischeinrichtung gesammelt, dort gegebenenfalls gemischt,
sofern es sich um mehr als eine Flüssigkeit handelt, und von dort aus auf die zu bearbeitende
Fläche bzw. das Bodenbearbeitungselement geleitet. Die Mischeinrichtung kann beispielsweise
ein motorisch angetriebenes Rührwerk, eine Pumpe oder andere Einrichtungen aufweisen,
welche zum Fördern und/oder Mischen der Flüssigkeiten geeignet sind.
[0012] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Steuereinrichtung eine in einem Datenspeicher
gespeicherte Datei zugeordnet ist, welche Informationen über zur optimalen Bearbeitung
von definierte Bodenparameter aufweisenden Flächen benötigte Flüssigkeitsarten und/oder
Flüssigkeitsmengen und/oder über bestimmte Flüssigkeiten beinhaltende Tanks enthält.
Basierend auf einem oder mehreren Bodenparametern bestimmt die Steuereinrichtung des
Bodenbearbeitungsgerätes anhand eines Regelwerks eine oder mehrere Flüssigkeiten und
steuert die Flüssigkeitsabgabe derart, dass eine optimale Bodenbearbeitung erfolgen
kann. Beispielsweise kann die Datei eine Tabelle aufweisen, in welcher eine Zuordnung
zwischen Bodenparametern und einer oder mehreren Flüssigkeitsarten und/oder Flüssigkeitsmengen
getroffen ist. Diese Tabelle kann durch den Nutzer selbst angelegt und/oder ergänzt
sein und/oder bereits von dem Hersteller des Bodenbearbeitungsgerätes in dem Datenspeicher
hinterlegt sein. Der Datenspeicher kann auch ein externer Datenspeicher sein, auf
welchen die Steuereinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes über eine Kommunikationsschnittstelle
zugreifen kann. Insbesondere kann die Datei auf einem Cloud-Server, einem lokalen
Server, einer externen Kommunikationseinrichtung, wie beispielsweise einem Mobilfunktelefon,
oder dergleichen hinterlegt sein. Des Weiteren beinhaltet die gespeicherte Datei vorzugsweise
auch Informationen über bestimmte Flüssigkeiten beinhaltende Tanks, so dass die Steuereinrichtung
Kenntnis darüber hat, welche Flüssigkeit in welchem Tank gespeichert ist. Anhand der
der Steuereinrichtung bekannten Bodenparameter und der in dem Datenspeicher gespeicherten
Informationen kann dann vollautomatisch eine Abgabe geeigneter Flüssigkeiten auf die
zu bearbeitende Fläche veranlasst werden, so dass der Nutzer keine weiteren Maßnahmen
ausführen muss, insbesondere kein geeignetes Reinigungsmittel, eine optimale Flüssigkeitsmenge
oder einen bestimmten Tank zur Abgabe der Flüssigkeit bestimmen muss.
[0013] Insbesondere wird vorgeschlagen, dass ein erster Tank eine Basisflüssigkeit, insbesondere
Wasser, aufweist, und dass ein zweiter Tank ein Zusatzmittel, insbesondere einen Reinigungszusatz,
aufweist. Gemäß dieser Ausgestaltung kann der erste Tank ein Lösungsmittel aufweisen,
welchem Zusatzmittel aus einem oder mehreren Tanks zugegeben werden.
[0014] Des Weiteren kann es auch vorgesehen sein, dass ein Tank ein Reinigungsmittel, ein
Schleifmittel, ein Poliermittel, ein Pflegemittel, ein Öl und/ oder einen Glanzreiniger
aufweist. Aus den separat in verschiedenen Tanks bevorrateten Flüssigkeiten kann dann
ein geeignetes Gemisch hergestellt werden, welches eine optimale Bodenbearbeitung
ermöglicht, insbesondere die Reinigung einer verschmutzten Fläche. Beispielsweise
kann in einem Tank ein Wasservorrat vorgehalten werden und in den anderen Tanks verschiedene
Zusatzmittel, wie Reinigungs-, Polier-, Pflegemittel oder Glanzreiniger, die dann
mit dem Wasser zu einer Reinigungsflüssigkeit vermischt werden. In gleicher Art und
Weise kann auch ein Schleifmittel, ein Poliermittel, ein Pflegemittel oder ähnliches
gemischt werden, insbesondere auch ein Gemisch, welches beispielsweise sowohl reinigungsaktive
Substanzen als auch ein Pflegemittel und/oder ein einen Glanz der zu bearbeitenden
Fläche verbesserndes Mittel aufweist.
[0015] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass ein oder mehrere Tanks und/ oder die Mischeinrichtung
und/oder eine zwischen einem Tank und der Mischeinrichtung ausgebildete Strömungszuleitung
ein mittels der Steuereinrichtung betätigbares Ventilelement aufweist. Die Steuereinrichtung
ist ausgebildet, die Ventilelemente so zu steuern, dass je nach der erforderlichen
Mischung einer auf eine zu bearbeitende Fläche aufzubringenden Flüssigkeit, ein oder
mehrere Tanks geöffnet werden, wobei zusätzlich auch eine Zeitsteuerung derart erfolgen
kann, dass eine definierte Flüssigkeitsmenge aus dem jeweiligen Tank abgegeben wird.
Das Ventilelement kann direkt an dem jeweiligen Tank angeordnet sein, oder in einer
Strömungszuleitung, welche sich zwischen dem Tank und der Mischeinrichtung befindet.
Des Weiteren kann ein Flüssigkeitseingang der Mischeinrichtung ein Ventilelement aufweisen,
welches die Zuleitung von Flüssigkeit von einem bestimmten Tank sperrt bzw. freigibt.
[0016] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass ein oder mehrere Tanks entnehmbar in und/oder
an dem Bodenbearbeitungsgerät angeordnet sind. Insbesondere kann es sich bei einem
oder mehreren Tanks um ein Einmalbehältnis handeln. Insbesondere könnte ein Tank in
Form einer Einmalkartusche oder einer Einmalkapsel ausgebildet sein, welche besonders
einfach ausgetauscht werden kann und nicht wieder aufgefüllt werden muss. Bevorzugt
bietet es sich jedoch an, entnehmbare und wiederbefüllbare Tanks zu verwenden, insbesondere
in Bezug auf eine Vermeidung von Abfall durch geleerte Einmalbehältnisse. Der jeweilige
Tank könnte mit einer Aufschrift für die Art der einzufüllenden Flüssigkeit versehen
sein, um dem Nutzer eine Befüllung zu erleichtern und insbesondere nicht zu einer
Verwechslung beim Mischen einer benötigten Flüssigkeit beizutragen. Des Weiteren ist
es möglich, dass ein Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes eine Information darüber
an die Steuereinrichtung übermittelt, welcher Tank mit welcher Flüssigkeitsart befüllt
ist. Des Weiteren könnte eine in einem bestimmten Tank enthaltene Flüssigkeit auch
automatisch über die Verwendung von Einmalbehältnissen identifiziert werden, welche
beispielsweise einen Code, insbesondere optischen Code, tragen, der eine Information
über den Inhalt enthält. Durch diese Information kann des Weiteren auch die in dem
Datenspeicher gespeicherte Datei aktualisiert werden, welche der Steuereinrichtung
eine Information darüber liefert, in welchem Tank welche Flüssigkeit gespeichert ist.
[0017] Schließlich kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist, eine
Flüssigkeitsabgabe zusätzlich in Abhängigkeit von einer Nutzereingabe zu steuern,
welche eine Information über eine Art einer geplanten Bodenbearbeitungstätigkeit und/oder
ein gewünschtes Bodenbearbeitungsergebnis beinhaltet, wobei die Steuereinrichtung
insbesondere eingerichtet ist, in Abhängigkeit von der Information eine in einem Datenspeicher
gespeicherte Datei auszuwählen, welche Informationen zu benötigten Flüssigkeitsarten
und/oder Flüssigkeitsmengen und/oder Tanks enthält. Durch diese Ausgestaltung kann
zusätzlich die Auswahl einer Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Art der Bodenbearbeitung,
zum Beispiel Feuchtwischen oder Polieren, bei dem Regelwerk für die Steuereinrichtung
berücksichtigt werden. Der Nutzer kann die Auswahl direkt an dem Bodenbearbeitungsgerät
selbst oder auch über eine externe Kommunikationseinrichtung, beispielsweise eine
Fernsteuerung, ein mobiles Gerät oder dergleichen vornehmen. Ferner ist es denkbar,
dass der Nutzer weitere Bedingungen für das Regelwerk der Steuereinrichtung vorgibt.
Es könnte zum Beispiel eine gewünschte Duftnote eines Reinigungsmittels oder auch
ein gewünschter Glanzgrad als Bodenbearbeitungsergebnis selektiert werden, die dann
in das Regelwerk miteinfließen und die Verwendung einer oder mehrerer Flüssigkeit(en)
beeinflussen.
[0018] Neben dem zuvor beschriebenen Bodenbearbeitungsgerät wird mit der Erfindung des Weiteren
auch ein Verfahren zum Betrieb eines Bodenbearbeitungsgerätes, insbesondere zum Betrieb
eines zuvor beschriebenen Bodenbearbeitungsgerätes, vorgeschlagen, wobei ein Bodenbearbeitungselement
eine zu bearbeitende Fläche bearbeitet, und wobei eine Steuereinrichtung eine Abgabe
von Flüssigkeit aus einem oder mehreren Tanks auf das Bodenbearbeitungselement und/oder
die zu bearbeitende Fläche steuert, wobei die Steuereinrichtung eine Flüssigkeitsabgabe
automatisch in Abhängigkeit von einem Bodenparameter der zu bearbeitenden Fläche steuert,
wobei der Bodenparameter von einem Bodensensor des Bodenbearbeitungsgerätes detektiert
wird oder über eine Kommunikationsschnittstelle von einem Nutzer oder einer externen
Kommunikationseinrichtung an die Steuereinrichtung übermittelt wird.
[0019] Auch in Bezug auf das Verfahren gelten die zuvor beschriebenen Merkmale und Vorteile
des Bodenbearbeitungsgerätes. Insbesondere kann das Verfahren beinhalten, dass ein
Bodensensor zunächst einen Bodenparameter wie eine Bodenart und/oder Oberflächenstruktur
und/oder Verschmutzungsart und/oder einen Verschmutzungsgrad einer zu bearbeitenden
Fläche detektiert und diese Information an die Steuereinrichtung weiterleitet, die
daraufhin auf eine in einem Datenspeicher gespeicherte Datei zugreift, die entsprechend
des oder der jeweiligen Bodenparameter ein Mischungsrezept für mehrere in den Tanks
gespeicherte Flüssigkeiten angibt oder die Verwendung auch nur einer einzigen Flüssigkeit
vorgibt. Die Steuereinrichtung kann daraufhin eine Mischeinrichtung des Bodenbearbeitungsgerätes
so steuern, dass beispielsweise mehrere betreffende Flüssigkeiten aus den Tanks zu
dem Bodenbearbeitungselement und/oder der zu bearbeitenden Fläche geleitet werden,
wobei vorher vorzugsweise eine Durchmischung mittels eines motorisch angetriebenen
Rührwerks, einer Pumpe oder dergleichen erfolgt.
[0020] Des Weiteren kann auch vorgesehen sein, dass eine Flüssigkeitsabgabe aus einem oder
mehreren Tanks zusätzlich in Abhängigkeit von einer Nutzereingabe gesteuert wird,
die eine Auswahl einer bestimmten Bodenbearbeitungstätigkeit und/oder eines gewünschten
zu erreichenden Bodenbearbeitungsergebnisses enthält. Der Nutzer kann diese Vorgaben
über eine Kommunikationsschnittstelle an die Steuereinrichtung übermitteln, woraufhin
diese aus einem Datenspeicher eine entsprechende Datei auswählt, die Informationen
zu benötigten Flüssigkeitsarten und/oder Flüssigkeitsmengen und/oder Tankorten zur
Erfüllung der von dem Nutzer gewählten Vorgaben enthält.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Bodenbearbeitungsgerät gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- ein Bodenbearbeitungsgerät gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 3
- ein Bodenbearbeitungsgerät gemäß einer dritten Ausführungsform in Kommunikation mit
einer externen Kommunikationseinrichtung und einem externen Datenspeicher,
- Fig. 4
- eine skizzierte Mischeinrichtung eines Bodenbearbeitungsgerätes in einer ersten Schaltstellung,
- Fig. 5
- die Mischeinrichtung gemäß Figur 4 in einer zweiten Schaltstellung,
- Fig. 6
- die Mischeinrichtung gemäß den Figuren 4 und 5 in einer dritten Schaltstellung,
- Fig. 7
- einen Teilbereich eines Bodenbearbeitungsgerätes während der Bearbeitung unterschiedlicher
Flächen,
- Fig. 8
- einen Teilbereich eines Bodenbearbeitungsgerätes mit einer Mischeinrichtung und einem
Bodenbearbeitungselement gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 9
- einen Teilbereich eines Bodenbearbeitungsgerätes mit einer Mischeinrichtung und einem
Bodenbearbeitungselement gemäß einer zweiten Ausführungsform.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0022] Figur 1 zeigt ein Bodenbearbeitungsgerät 1 gemäß einer ersten Ausführungsform. Das
Bodenbearbeitungsgerät 1 ist als ein Feuchtreinigungsgerät ausgebildet, welches hier
als handgeführtes Feuchtreinigungsgerät mit einem Basisgerät 16 und einem Vorsatzgerät
17 ausgebildet ist. Das Vorsatzgerät 17 ist abnehmbar an dem Basisgerät 16 gehalten.
Das Basisgerät 16 weist einen Stiel 18 auf, welcher teleskopierbar ausgebildet ist,
so dass ein Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes 1 die Länge des Stiels 18 an seine
Körpergröße anpassen kann. An dem Stiel 18 ist des Weiteren ein Handgriff 19 angeordnet,
an welchem der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät 1 während eines Arbeitsbetriebs führen,
d. h. über eine zu reinigende Fläche 21, 22 (siehe Figur 7) schieben, kann. Während
des Arbeitsbetriebs führt der Nutzer das Bodenbearbeitungsgerät 1 üblicherweise in
entgegengesetzte Bewegungsrichtungen über die zu bearbeitende Fläche 21, 22. Dabei
schiebt er das Bodenbearbeitungsgerät 1 abwechselnd von sich weg bzw. zieht dieses
zu sich hin. An dem Handgriff 19 ist ein Schalter angeordnet, welcher eine Kommunikationsschnittstelle
8 bildet und einerseits dem An- und Ausschalten eines Motors des Bodenbearbeitungsgerätes
1 dient, und andererseits zum Auswählen einer bestimmten Bodenbearbeitungstätigkeit
von mehreren möglichen Bodenbearbeitungstätigkeiten, die das Bodenbearbeitungsgerät
1 ausführen kann, beispielsweise eine Saugtätigkeit, Wischtätigkeit und/oder Poliertätigkeit.
[0023] Das Vorsatzgerät 17 weist ein Bodenbearbeitungselement 2 auf, welches hier eine um
eine Rotationsachse rotierende Reinigungswalze mit einer Mehrzahl von Borstenelementen
23 ist, die mechanisch auf die zu reinigende Fläche 21, 22 einwirken können. Auf der
der zu reinigenden Fläche 21, 22 zugewandten Unterseite des Vorsatzgerätes 17 ist
ein Bodensensor 7 angeordnet, dessen Detektionsbereich auf die Fläche 21, 22 gerichtet
ist. Der Bodensensor 7 weist hier einen optischen Sensor, insbesondere eine Kamera,
auf, welche einen Bodenparameter der Fläche 21, 22 detektieren kann, nämlich hier
eine Bodenart der zu reinigenden Fläche 21, 22, d. h. beispielsweise einen Teppichboden
oder einen Hartboden wie Fliesenboden, Holzboden und weitere. Der Bodensensor 7 weist
eine Kommunikationsverbindung 9 zu einer in dem Basisgerät 16 angeordneten Steuereinrichtung
6 auf, welche die von dem Bodensensor 7 detektierten Daten auswerten kann. Hierzu
greift die Steuereinrichtung 6 auf einen Datenspeicher 11 zu, in welchem Referenzwerte
bekannter Flächen 21, 22 hinterlegt sind, beispielsweise Referenzbilder für verschiedene
Bodenarten. Das Vorsatzgerät 17 weist des Weiteren Räder 20 auf, welche zum Antrieb
und zur Führung einer Fortbewegung des Bodenbearbeitungsgerätes 1 über die zu bearbeitende
Fläche 21, 22 dienen. In dem Basisgerät 16 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 sind des
Weiteren mehrere, hier drei, Tanks 3, 4, 5 angeordnet, welche entnehmbar in dem Bodenbearbeitungsgerät
1 gehalten sind, so dass diese entnommen und wieder aufgefüllt und/oder gereinigt
werden können. Die Tanks 3, 4, 5 dienen zur Bevorratung unterschiedlicher Flüssigkeiten.
Beispielsweise kann der Tank 3 eine Basisflüssigkeit, hier beispielsweise Wasser,
bevorraten. Die Tanks 4, 5 beinhalten unterschiedliche Reinigungszusätze, welche der
Basisflüssigkeit zugesetzt werden können, um die Reinigungswirkung des Wassers zu
erhöhen. Die Tanks 3, 4, 5 sind jeweils über eine Strömungszuleitung 12 mit einer
Mischeinrichtung 10 verbunden, welche die Flüssigkeiten mischen und zu dem Bodenbearbeitungselement
2 leiten kann, um dieses bzw. die zu reinigende Fläche 21, 22 zu befeuchten. Jedem
Tank 3, 4, 5 ist im Bereich einer Auslassöffnung ein Ventilelement 13 zugeordnet,
welches mittels der Steuereinrichtung 6 schaltbar ist, d. h. entweder für eine Abgabe
von Flüssigkeit geöffnet werden kann oder für eine Sperrung der Strömungsverbindung
geschlossen werden kann.
[0024] Während eines Betriebs des Bodenbearbeitungsgerätes 1 detektiert der Bodensensor
7 die Bodenart der zu reinigenden Fläche 21, 22. Dabei wird ein mittels des Bodensensors
7 aufgenommenes Bild mit den Referenzbildern verglichen, die in dem Datenspeicher
11 gespeichert sind. In Abhängigkeit von der erkannten Bodenart steuert die Steuereinrichtung
6 die Ventilelemente 13 daraufhin so, dass eine oder mehrere Flüssigkeiten aus den
Tanks 3, 4, 5 in die Mischeinrichtung 10 gelangen, dort gegebenenfalls vermischt werden
und schließlich von der Mischeinrichtung 10 an das Bodenbearbeitungselement 2 abgegeben
wird. Zur Steuerung der Ventilelemente 13 greift die Steuereinrichtung 6 auf den Datenspeicher
11 zu, in welchem eine Datei mit einem Regelwerk gespeichert ist, welches basierend
auf der bekannten Bodenart einen optimalen Reinigungszusatz für die Basisflüssigkeit
Wasser vorgibt. Der Datenspeicher 11 kann dazu beispielsweise eine Tabelle enthalten,
die eine Zuordnung zwischen definierten Bodenarten und vorzugsweise zu verwendenden
Flüssigkeiten beinhaltet. Diese Tabelle kann von einem Nutzer des Bodenbearbeitungsgerätes
1 erstellt sein oder auch von dem Hersteller des Bodenbearbeitungsgerätes 1 im Voraus
festgelegt und abgespeichert sein. Alternativ kann die Tabelle auch von einem externen
Datenspeicher 11 abgerufen werden, beispielsweise einem Cloud-Server, einem lokalen
Server oder einem anderen externen Gerät. Zusätzlich kann der Nutzer mittels des an
dem Handgriff 19 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 angeordneten Schalter, welcher eine
Kommunikationsschnittstelle 8 darstellt, eine Auswahl eines gewünschten Arbeitsbetriebs
vorgeben, hier beispielsweise eine Wischreinigung des Bodenbearbeitungsgerätes 1,
woraufhin die Steuereinrichtung 6 eine bestimmte Datei auswählt, die Vorgaben für
Wischreinigungen enthält. Weitere Dateien können beispielsweise für bloße Saugreinigungen,
einen Polierbetrieb, ein Glanzfinish für die Fläche 21, 22 oder anderes angelegt sein.
Ferner ist es denkbar, dass der Nutzer weitere Parameter für die Steuereinrichtung
6 vorgibt. Dies könnte beispielsweise eine gewünschte Duftnote einer verwendeten Flüssigkeit
sein oder auch ein zu erzielender Glanzgrad der Fläche 21, 22 nach Abschluss der Bodenbearbeitung.
Die von dem Nutzer vorgegebene gewünschte Bodenbearbeitungstätigkeit und/oder das
zu erreichende Bodenbearbeitungsergebnis bestimmen dann eine aus dem Datenspeicher
11 auszuwählende Datei, die dann ein entsprechendes Regelwerk enthält, um Flüssigkeiten
auszuwählen, die das gewünschte Ziel erreichen lassen.
[0025] Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Bodenbearbeitungsgerätes 1, welches
hier ein flächiges Bodenbearbeitungselement 2 bereitstellt. Das Bodenbearbeitungselement
2 ist ein Reinigungstuch, welches an einer flächigen Trägerplatte angeordnet ist.
Das Reinigungstuch ist vorzugsweise elastisch ausgebildet, insbesondere ein Mikrofasertuch.
Dieses kann mit Hilfe von Befestigungselementen, beispielsweise Klettverschlüssen,
an entsprechenden Befestigungsmitteln der Trägerplatte befestigt sein. Das Bodenbearbeitungselement
2 wird so an der Trägerplatte angeordnet, dass eine Wirkseite des Bodenbearbeitungselementes
2 in Richtung der zu bearbeitenden Fläche 21, 22 gewandt ist. Die Trägerplatte wiederum
ist an einer Schwingplatte (nicht dargestellt) befestigt, welche vorzugsweise eine
exzentrische Schwingbewegung um ein Rotationszentrum vollzieht. Die Schwingplatte
kann beispielsweise mit einer Oszillationsfrequenz von 1000 U/min bis hin zu 2000
U/min angetrieben werden. Diese Schwingbewegung der Schwingplatte und damit auch des
Bodenbearbeitungselementes 2 erfolgt relativ zu einem Gehäuse des Bodenbearbeitungsgerätes
1 und überlagert sich während eines Arbeitsbetriebs mit einer Verlagerung des Bodenbearbeitungsgerätes
1 über die zu reinigende Fläche 21, 22. Beide Bewegungen, d. h. sowohl die manuelle
Verlagerungsbewegung als auch die Schwingbewegung des Bodenbearbeitungselementes 2
erfolgen in zueinander parallelen Ebenen.
[0026] Figur 3 zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerätes
1, welches als sich selbsttätig fortbewegender Reinigungsroboter ausgebildet ist.
Das autonome Bodenbearbeitungsgerät 1 weist mehrere motorisch angetriebene Räder 20
zur Fortbewegung des Bodenbearbeitungsgerätes 1 innerhalb einer Umgebung auf. Des
Weiteren verfügt das Bodenbearbeitungsgerät 1 über eine Navigationseinrichtung mit
einer Abstandsmesseinrichtung 14, welche hier beispielsweise als optische Triangulationsmesseinrichtung
ausgebildet ist. Die Abstandsmesseinrichtung 14 misst Abstände zu in der Umgebung
vorhandenen Hindernissen, wie beispielsweise Möbeln, Wänden und/oder Personen. Eine
Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 erstellt aus den Abstandsmessdaten
eine Umgebungskarte der Umgebung, anhand welcher sich das Bodenbearbeitungsgerät 1
während einer Fortbewegung orientieren kann. Das Bodenbearbeitungsgerät 1 weist mehrere
Bodenbearbeitungselemente 2 auf, unter anderem eine Reinigungswalze, die motorisch
angetrieben rotiert und dabei über eine Fläche 21, 22 streicht. Alternativ sind selbstverständlich
auch andere Arten von Bodenbearbeitungselementen 2 möglich, insbesondere flächige,
mit einem Reinigungsbelag ausgestattete Platten, rotierende Pads oder dergleichen.
Dem Bodenbearbeitungselement 2 ist auch hier ein nicht weiter dargestelltes Tanksystem
mit mehreren Tanks 3, 4, 5 zugeordnet, sowie eine nicht dargestellte Mischeinrichtung
10. Die Anordnung kann wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt ausgebildet sein. Die
Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 ist des Weiteren ausgebildet, Ventilelemente
13 zu öffnen, um Flüssigkeit aus einem oder mehreren Tanks 3, 4, 5 in eine Mischeinrichtung
10 einzugeben und von dort aus auf das Bodenbearbeitungselement 2 bzw. auf die zu
reinigende Fläche 21, 22 abzugeben.
[0027] Das Bodenbearbeitungsgerät 1 weist des Weiteren eine Kommunikationsschnittstelle
8 auf, welche hier Teil eines WLAN-Moduls ist. Des Weiteren verfügt das Bodenbearbeitungsgerät
1 über ein Display, nämlich ein Touchscreen, welches eine Kommunikationsschnittstelle
8 für manuelle Eingaben eines Nutzers an dem Bodenbearbeitungsgerät 1 darstellt. In
der gezeigten Ausführung kommuniziert das Bodenbearbeitungsgerät 1 mit einer externen
Kommunikationseinrichtung 15, welche hier ein mobiles Gerät eines Nutzers ist, beispielsweise
ein Mobiltelefon oder ein Tablet-Computer. Die externe Kommunikationseinrichtung 15
verfügt über ein Display 24 und eine Kommunikationsschnittstelle 25, über welche die
externe Kommunikationseinrichtung 15 mit dem Bodenbearbeitungsgerät 1 kommunizieren
kann.
[0028] Das Bodenbearbeitungsgerät 1 steht über die Kommunikationsschnittstelle 8 des Weiteren
in Kommunikationsverbindung mit einem externen Datenspeicher 11, hier beispielsweise
einem Cloud-Server, welcher Dateien mit bodenartabhängigen Informationen über für
eine Bearbeitung von Flächen 21, 22 benötigte Flüssigkeitsarten, Flüssigkeitsmengen
und Ortsangaben zu denjenigen Tanks 3, 4, 5, welche eine benötigte Flüssigkeit enthalten,
aufweist. Eine Datei kann beispielsweise eine Tabelle enthalten, welche einer bestimmten
Bodenart zugeordnet Angaben zu den zu verwendenden Flüssigkeiten aufweist. Zur Steuerung
der den Tanks 3, 4, 5 zugeordneten Ventilelemente 13 sowie der Mischeinrichtung 10
greift die Steuereinrichtung 6 auf den externen Datenspeicher 11 zu.
[0029] Das Bodenbearbeitungsgerät 1 gemäß der Figur 3 weist keinen eigenen Bodensensor 7
zur Detektion einer Bodenart oder weiterer Bodenparameter wie beispielsweise Oberflächenstruktur,
Verschmutzungsart oder Verschmutzungsgrad auf, sondern bezieht eine Information über
einen oder mehrere Bodenparameter der zu bearbeitenden Fläche 21, 22 von der externen
Kommunikationseinrichtung 15, welche zuvor wiederum eine entsprechende Information
über die Bodenart durch eine Nutzereingabe erhalten hat. Die Information über die
Bodenart wird von der externen Kommunikationseinrichtung 15 über die Kommunikationsschnittstellen
25 und 8 an die Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1 übertragen, woraufhin
die Steuereinrichtung 6 die Ventilelemente 13 entsprechend schaltet, um ein Flüssigkeitsgemisch
bereitzustellen, das zu dem Bodenbearbeitungselement 2 bzw. der zu reinigenden Fläche
21, 22 geführt wird.
[0030] Die Figuren 4 bis 6 zeigen beispielhaft ein System mit drei Tanks 3, 4, 5, einer
Mischeinrichtung 10 und zwischen den Tanks 3, 4, 5 und der Mischeinrichtung 10 ausgebildeten
Strömungszuleitungen 12. Die Mischeinrichtung 10 weist ein Ventilelement 13 auf, welches
je nach einer aktuellen Schaltstellung einen bestimmten Tank 3, 4, 5 mit einer Kammer
des Bodenbearbeitungsgerätes 1 (nicht dargestellt) verbinden kann, um eine Flüssigkeit
aus dem entsprechenden Tank 3, 4, 5 zunächst in die Kammer zu leiten und dort mit
Flüssigkeiten aus anderen Tanks 3, 4, 5 zu mischen, bevor das Flüssigkeitsgemisch
dann schließlich zu dem Bodenbearbeitungselement 2 bzw. der zu reinigenden Fläche
21, 22 geleitet wird. Die Figuren 4 bis 6 zeigen unterschiedliche Schaltstellungen
des Ventilelementes 13 der Mischeinrichtung 10, wobei in Figur 4 der eine Basisflüssigkeit
enthaltende Tank 3 mit der Kammer verbunden ist, wobei in Figur 5 der einen Reinigungszusatz
enthaltende Tank 4 mit der Kammer verbunden ist und wobei in Figur 6 der einen anderen
Reinigungszusatz enthaltende Tank 5 mit der Kammer verbunden ist. Die Flüssigkeiten
werden zunächst innerhalb der Kammer des Bodenbearbeitungsgerätes 1 gespeichert und
gegebenenfalls mittels eines Rührwerkes oder ähnlichem gemischt, bevor das Flüssigkeitsgemisch
insgesamt aus der Kammer ausgelassen wird. Hierzu wird vorzugsweise ebenfalls ein
Ventilelement 13, welches an einem Auslass der Kammer angeordnet ist, geöffnet.
[0031] Figur 7 zeigt einen Arbeitsbetrieb des Bodenbearbeitungsgerätes 1 auf unterschiedlichen
Flächen 21, 22. Hier befindet sich das Bodenbearbeitungsgerät 1 zunächst auf einer
Fläche 21, welche einem Fliesenboden entspricht. Daneben befindet sich eine Fläche
22, welche ein Teppichboden ist. Der Bodensensor 7 des Bodenbearbeitungsgerätes 1
detektiert die Bodenart der Fläche 21, nämlich des Fliesenbodens, und übermittelt
das Detektionsergebnis an die Steuereinrichtung 6 des Bodenbearbeitungsgerätes 1,
welche daraufhin eine Flüssigkeit mittels der Mischeinrichtung 10 anmischen kann,
die eine optimale Reinigung der Fliesen 21 ermöglicht. Sobald sich der Bodensensor
7 über der Fläche 22 befindet, d. h. über dem Teppichboden, stoppt die Steuereinrichtung
6 die Ausgabe von Flüssigkeit und es erfolgt beispielsweise nur eine Saugreinigung
der Fläche 22.
[0032] Die Figuren 8 und 9 zeigen skizzenhaft unterschiedliche Möglichkeiten der Befeuchtung
eines Bodenbearbeitungselementes 2. Figur 8 zeigt ein als Reinigungswalze ausgebildetes
Bodenbearbeitungselement 2, auf welches Flüssigkeit von außen aufgebracht wird. Hier
wird das Bodenbearbeitungselement 2 über zwei Austrittsdüsen 26 von außen besprüht.
Figur 9 zeigt demgegenüber eine Ausgestaltung, bei welcher das Bodenbearbeitungselement
2 eine von innen befeuchtete Reinigungswalze ist. Die Flüssigkeit wird über entsprechende
Zuleitungen ausgehend von der Mischeinrichtung 10 in das Bodenbearbeitungselement
2 eingeleitet, von wo aus die Flüssigkeit durch ein durchlässiges Material des Bodenbearbeitungselementes
2 an die Oberfläche gelangen kann.
Liste der Bezugszeichen
1 |
Bodenbearbeitungsgerät |
26 |
Austrittsdüse |
2 |
Bodenbearbeitungselement |
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3 |
Tank |
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4 |
Tank |
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5 |
Tank |
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6 |
Steuereinrichtung |
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7 |
Bodensensor |
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8 |
Kommunikationsschnittstelle |
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9 |
Kommunikationsverbindung |
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10 |
Mischeinrichtung |
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11 |
Datenspeicher |
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12 |
Strömungszuleitung |
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13 |
Ventilelement |
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14 |
Abstandsmesseinrichtung |
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15 |
Kommunikationseinrichtung |
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16 |
Basisgerät |
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17 |
Vorsatzgerät |
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18 |
Stiel |
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19 |
Handgriff |
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20 |
Rad |
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21 |
Fläche |
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22 |
Fläche |
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23 |
Borstenelement |
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24 |
Display |
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25 |
Kommunikationsschnittstelle |
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1. Bodenbearbeitungsgerät (1), insbesondere Feuchtreinigungsgerät, mit einem Bodenbearbeitungselement
(2), mehreren Tanks (3, 4, 5) zur Bevorratung von Flüssigkeit und einer Steuereinrichtung
(6) zum Steuern einer Abgabe von Flüssigkeit aus einem oder mehreren Tanks (3, 4,
5) auf das Bodenbearbeitungselement (2) und/oder eine zu bearbeitende Fläche (21,
22), wobei die Steuereinrichtung (6) eingerichtet ist, eine Flüssigkeitsabgabe automatisch
in Abhängigkeit von einem Bodenparameter der zu bearbeitenden Fläche (21, 22) zu steuern,
wobei das Bodenbearbeitungsgerät (1) einen Bodensensor (7) oder eine Kommunikationsschnittstelle
(8) zur Übermittlung eines Bodenparameters an die Steuereinrichtung (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bodensensor (7) eingerichtet ist, eine Bodenart oder eine Oberflächenstruktur
der zu bearbeitenden Fläche (21, 22) zu detektieren.
2. Bodenbearbeitungsgerät (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Bodensensor (7), der eingerichtet ist, eine Verschmutzungsart und/oder einen
Verschmutzungsgrad der zu bearbeitenden Fläche (21, 22) zu detektieren.
3. Bodenbearbeitungsgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine mit den Tanks (3, 4, 5) verbundene Mischeinrichtung (10), welche eingerichtet
ist, Flüssigkeit aus einem oder mehreren Tanks (3, 4, 5) zu empfangen, gegebenenfalls
zu mischen, und zu dem Bodenbearbeitungselement (2) und/oder der zu bearbeitenden
Fläche (21, 22) zu leiten.
4. Bodenbearbeitungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuereinrichtung (6) eine in einem Datenspeicher (11) gespeicherte Datei zugeordnet
ist, welche Informationen über zur optimalen Bearbeitung von definierte Bodenparameter
aufweisenden Flächen (21, 22) benötigte Flüssigkeitsarten und/oder Flüssigkeitsmengen
und/oder über bestimmte Flüssigkeiten beinhaltende Tanks (3, 4, 5) enthält.
5. Bodenbearbeitungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Tank (3, 4, 5) eine Basisflüssigkeit, insbesondere Wasser, aufweist, und
dass ein zweiter Tank (3, 4, 5) ein Zusatzmittel, insbesondere einen Reinigungszusatz,
aufweist.
6. Bodenbearbeitungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tank (3, 4, 5) ein Reinigungsmittel, ein Schleifmittel, ein Poliermittel, ein
Pflegemittel, ein Öl und/oder einen Glanzreiniger aufweist.
7. Bodenbearbeitungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Tanks (3, 4, 5) und/oder die Mischeinrichtung (10) und/oder eine
zwischen einem Tank (3, 4, 5) und der Mischeinrichtung (10) ausgebildete Strömungszuleitung
(12) ein mittels der Steuereinrichtung (6) betätigbares Ventilelement (13) aufweist.
8. Bodenbearbeitungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Tanks (3, 4, 5) entnehmbar in und/oder an dem Bodenbearbeitungsgerät
(1) angeordnet sind, insbesondere als Einmalbehältnis ausgebildet sind.
9. Bodenbearbeitungsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (6) eingerichtet ist, eine Flüssigkeitsabgabe zusätzlich in
Abhängigkeit von einer Nutzereingabe zu steuern, welche eine Information über eine
Art einer geplanten Bodenbearbeitungstätigkeit und/oder ein gewünschtes Bodenbearbeitungsergebnisses
beinhaltet, wobei die Steuereinrichtung (6) insbesondere eingerichtet ist, in Abhängigkeit
von der Nutzereingabe eine in einem Datenspeicher (11) gespeicherte Datei auszuwählen,
welche Informationen zu benötigten Flüssigkeitsarten und/oder Flüssigkeitsmengen und/oder
Tanks (3, 4, 5) enthält.
10. Verfahren zum Betrieb eines Bodenbearbeitungsgerätes (1), insbesondere eines Bodenbearbeitungsgerätes
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Bodenbearbeitungselement (2)
eine zu bearbeitende Fläche (21, 22) bearbeitet, und wobei eine Steuereinrichtung
(6) eine Abgabe von Flüssigkeit aus einem oder mehreren Tanks (3, 4, 5) auf das Bodenbearbeitungselement
(2) und/oder die zu bearbeitende Fläche (21, 22) steuert, wobei die Steuereinrichtung
(6) eine Flüssigkeitsabgabe automatisch in Abhängigkeit von einem Bodenparameter der
zu bearbeitenden Fläche (21, 22) steuert, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenparameter von einem Bodensensor (7) des Bodenbearbeitungsgerätes (1) detektiert
wird oder ein Bodenparameter über eine Kommunikationsschnittstelle (8) von einem Nutzer
oder einer externen Kommunikationseinrichtung (15) an die Steuereinrichtung (6) übermittelt
wird, wobei der Bodensensor (7) eine Bodenart oder eine Oberflächenstruktur der zu
bearbeitenden Fläche (21, 22) detektiert.