Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein effizient bestückbares Trägersystem sowie ein Regalsystem
für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz zur Aufnahme von Greifschalen, Materialkisten.
Stand der Technik
[0002] Die
DE 7612745 U1 offenbart eine Greifschale, die zur Aufnahme von Kleinwerkstücken oder Material genutzt
werden kann. Die Entnahme der Werkstücke wird von Hand oder auf automatischem Wege
durchgeführt. Derartige Greifschalen haben zur bequemen Entnahme von Einzelwerkstücken
eine von unten nach oben schräg nach außen gerichtete Wand, längs welcher die Arbeitsstücke
bei der Entnahme gleiten können.
[0003] Die
US 5,931,102 A offenbart einen ergonomisch einstellbaren Werkzeugtisch. Der Werkzeugtisch weist
eine Ablagefläche sowie einen daran befestigten Teleskoparm auf. Zur Höhenverstellung
ist der Teleskoparm an einer Lochstange befestigt. Die Befestigung der Lochstange
kann über eine Klemmvorrichtung an beispielsweise einer Tischplatte durchgeführt werden.
Der Teleskoparm ist mit einer Vorrichtung zum Schwenken oder Kippen der Ablagefläche
ausgestattet, so dass er sich ergonomisch auf den Greifbereich bzw. die Montagetätigkeit
des Arbeiters einstellen lässt.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effizient bestückbares Trägersystem
sowie ein Regalsystem für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz zu gestalten.
Das Trägersystem soll Greifschalen, Materialkisten oder andere Träger in ergonomischer
Anordnung am Arbeitsplatz halten sowie durch ein an die Rückseite des Arbeitsplatzes
anbaubares oder anschiebbares Regalsystem effizient bestückt werden können. Die Anordnung
soll zusätzlich einstellbar und an individuelle Bedürfnisse anpassbar sein. Vorzugsweise
ist der Arbeitsplatz so in der Höhe verstellbar, dass der am Arbeitsplatz arbeitende
Mitarbeiter die verschiedenen Regalebenen des Regalsystems erreichen kann, um Material
nachzufüllen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Der Vorteil der Erfindung ist die Vermeidung von belastenden Bewegungen, eine Steigerung
der Effizienz und der Motivation des Arbeitnehmers, sowie ein Sinken des Krankenstandes
wegenhaltungsbedingter Arbeitsausfälle. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in
der Verbesserung des internen Materialflusses. Eine Neubestückung der Arbeitsplätze
kann nach Schichtende oder bei Produktwechsel durch vorbereitete Materialbehälter
kontrolliert, schnell und sicher erfolgen. Während des laufenden Schichtbetriebes
kann das Regalsystem durch vorbereitete Materialwagen von der Rückseite bestückt werden
oder die Regal- oder Kommissionierwagen direkt von der Rückseite an den Arbeitsplatz
herangefahren werden. Somit können mehrere Arbeitsplätze direkt nebeneinander positioniert
werden, ohne dass zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen Platz für die Materialvorratshaltung
nötig ist. Rückseite bedeutet die hintere, rückwärtige Seite des Arbeitsplatzes oder
des Trägersystems. Das Regalsystem kann hierbei als festes Regal oder als Regal- oder
Kommissionierwagen ausgestaltet sein. Das Regalsystem umfasst mindestens eine Regalebene.
Zum Bestücken des Trägersystems kann der am Arbeitsplatz arbeitende Mitarbeiter von
dem an das Trägersystem angrenzenden Regalsystem Behälter mit Material nachziehen,
vorzugsweise ohne dabei den Arbeitsplatz auf der Vorderseite verlassen zu müssen.
Die Vorderseite ist die vordere, üblicherweise dem Mitarbeiter zugewandte Seite des
Arbeitsplatzes. Diese Arbeitsweise erhöht signifikant sowohl Produktivität, Flexibilität
als auch die Qualität in der Fertigung.
[0007] Der ergonomische Arbeitsplatz umfasst weiter mindestens ein effizient bestückbares
Trägersystem. Das Trägersystem kann mehrere Schwenkbaugruppen umfassen. Jede Schwenkbaugruppe
umfasst wenigstens ein hinteres Profil, welches unter einem Winkel mit einem seitlichen
Profil verbunden ist. Zusätzlich umfasst die Schwenkbaugruppe eine Tragschiene, die
auf einem ersten Gleiter und auf einem zweiten Gleiter schwenkbar angeordnet ist.
Der erste Gleiter ist an dem hinteren Profil beweglich angeordnet und der zweite Gleiter
ist an dem seitlichen Profil beweglich angeordnet, so dass die Schwenkbewegung der
Tragschiene parallel zu einer durch das hintere Profil und das seitliche Profil aufgespannten
Ebene liegt. Die Ebene für die Tragschiene bzw. die der Schwenkbewegung verläuft vorzugsweise
horizontal bzw. parallel zu einer Arbeitsplatte oder Tischplatte des ergonomisch einstellbaren
Arbeitsplatzes. Die Ebene, in der die Schwenkbewegung verläuft, kann auch in einem
Winkel von bis zu 45 Grad gegenüber der Tischplatte bzw. der Arbeitsplatte des Arbeitsplatzes
geneigt sein. Dies kann durch ein Neigen des Trägersystems realisiert werden.
[0008] Die Profile des Trägersystems, wie auch des Regalsystem des ergonomisch einstellbaren
Arbeitsplatzes können als Strebenprofil aus Aluminium ausgeführt sein. Vorzugsweise
kann hierbei ein Standard Bosch Rexroth Profil genutzt werden. Es können aber auch
andere Materialien, wie zum Beispiel Stahl oder Legierungen aus verschiedenen Metallen
eingesetzt werden. Für Aufgaben, bei denen keine hohe Haltekraft notwendig ist, sind
auch Konstruktionen aus Kunststoff möglich. Die Strebenprofile können eine rechteckige
Außenkontur aufweisen. Vorteilhaft ist ein Außenmaß von 40 mm x 40 mm. Die Strebenprofile
können auch alle anderen erdenklichen Außenabmessungen aufweisen. Zusätzlich können
die Strebenprofile mindestens eine Nut aufweisen. Vorzugsweise befinden sich die Nuten
an den Seitenflächen sowie an der Ober- und Unterseite. Die Nuten können ungefähr
in der Mitte der Seitenflächen sowie der Ober- und Unterseite der Strebenprofile angeordnet
sein. Es sind auch andere Nutenkonstellationen denkbar. Zusätzlich wird durch hohe
Stabilität der Strebenprofile sowie die hohe Ausbruchfestigkeit der an den Strebenprofilen
vorhandenen Nuten eine sichere Befestigung von schweren Lasten, wie beispielsweise
einer Stanze an der Tragschiene oder der Halteschiene ermöglicht.
[0009] Ein Gleiter umfasst wenigstens ein Halteelement und wenigstens ein Gleitelement.
Auf jedes der Profile bzw. jedes hintere Profil und jedes seitliche Profil kann mindestens
ein Gleiter aufgesetzt sein. Der Gleiter kann dementsprechend zusammen mit dem Profil
ein Gleitlager bilden. Der Gleiter kann auch über wenigstens ein Kugellager, bevorzugt
ein Linearlager mit einem hintere Profil und/oder seitlichem Profil verbunden bzw.
abgestützt sein. Das mindestens eine Halteelement kann aus einem U-förmigen Profil
bestehen. Das U-förmige Profil kann eine Materialstärke von 1 mm - 10 mm aufweisen
und kann vorzugsweise aus Stahlblech gefertigt sein. Es sind aber ebenfalls andere
Materialstärken oder Materialien denkbar. Es können aber auch einfache Halteelemente
aus einem Flachmaterial vorgesehen werden. Zwischen dem mindestens einen Halteelement
und dem Profil kann mindestens ein Gleitelement, vorzugsweise aus Teflon, Polyethylen
oder einem anderen Kunststoffmaterial angeordnet sein, wessen Halteelement gegenüber
dem Profil lagert. Alternativ ist der Einsatz von Kugellagern möglich.
[0010] Ebenfalls sind Gleitelemente aus anderen Kunststoffen oder Metallen möglich. Gleitelemente
aus Teflon weisen gegenüber Kugellagern den Vorteil auf, dass sie ein höheres Anlaufreibungsmoment
aufweisen und somit sich die Trägerschienen bei der Entnahme von Werkstücken oder
Material nicht verschieben. Der Schwenkbereich der Tragschiene kann durch den Einsatz
von Stoppern begrenzt werden. Um ein Herausfallen der Gleitelemente aus den üblicherweise
an den Enden offenen Profilen zu verhindern, können diese über Endkappen abgeschlossen
werden.
[0011] Wenigstens ein Gleitelement kann H-förmig oder T-förmig ausgestaltet sein. Durch
diese Ausgestaltung kann das Gleitelement so in der Nut des Profils angeordnet werden,
dass es in der Nut gehalten und linear geführt wird und der aus der Nut stehende Teil
als Abstandsstück zwischen Profil und Halteelement als Abstandshalter wirken kann.
Mindestens ein Halteelement kann über Nieten, Schrauben oder über eine Klebeverbindung
mit wenigstens einem Gleitelement verbunden sein. Dadurch kann sich eine mechanisch
stabile Verbindung zwischen Nut, Gleitelement und Halteelement ergeben. Durch diese
Anordnung kann der Gleiter auf Druck und Zug belastet werden, während er entlang der
Nut frei beweglich bleibt und verschoben werden kann.
[0012] An den Halteelementen kann mindestens ein Stehbolzen vorgesehen werden. Ein erstes
Ende des Stehbolzens kann mit dem Halteelement verschweißt, verschraubt, verklebt
oder auf sonstige Weise mechanisch stabil verbunden sein. Die Stehbolzen können an
mindestens einem zweiten Ende mit einem Gewinde versehen sein. Die Tragschiene kann
zur Befestigung auf die Stehbolzen aufgesteckt werden und kann vorzugsweise über eine
Mutter gesichert werden. Die Tragschiene kann dazu an ihren Enden Bohrungen zur Aufnahme
der Stehbolzen aufweisen. Der Bohrungsdurchmesser kann vorzugsweise in einem Bereich
von 5 mm -12 mm liegen. Äußerst vorzugsweise in einem Bereich von 6 mm - 8 mm.
[0013] Das Verschieben der Tragschiene kann in oder parallel zu einer Ebene der vom ersten
hinteren Profil und dem ersten seitlichen Profil aufgespannten Ebene erfolgen. Die
Ebene der Schwenkbewegung verläuft vorzugsweise horizontal bzw. parallel zu der Arbeitsplatte
oder Tischplatte eines ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatzes. Die Ebene kann auch
in einem Winkel von bis zu 45 Grad gegenüber der Tischplatte bzw. der Arbeitsplatte
des Arbeitsplatzes geneigt sein. Die Tragschiene kann bevorzugt stufenlos verschoben
werden, und ermöglich dementsprechend ein stufenloses Einstellen der Position der
Tragschiene im Greifbereich einer Person. Die benötigte Greifbehälterposition kann
die jeweilige Person durch individuelles Verschieben der Tragschiene dementsprechend
selbst bestimmen. Diese individuelle und einfache Positionierung des Materialvorrates
erlaubt der jeweiligen Person auch bei unterschiedlicher Köpergröße und Armlänge ein
ergonomisch korrektes und bequemes Arbeiten. Durch eine montagefolgeabhängige Bestückung
der Greifbehälter in den Richtungen "von links nach rechts" oder umgekehrt kann der
Montageablauf gezielt vorgegeben werden, was zu einer Fehlerreduktion und somit zu
einer Reduzierung der Nacharbeitszeit führt. Die von der Ergonomie verlangten Greiflängen,
zumutbare Greifwinkel, sowie der durch die Verwendung von Greifschalen und Greifzungen
(besondere Schonung der Fingerkuppen) vereinfachte Greifprozess verhindern eventuelle
Ermüdungsprozesse der Person und steigern die Leistungsfähigkeit und Motivation am
Arbeitsplatz.
[0014] Zur Aufnahme von Greifschalen oder Werkzeugkisten kann die Tragschiene ein dafür
geeignetes Profil aufweisen oder es kann ein Haltemittel, bevorzugt ein weiteres zusätzliches
Profil, nachfolgend Halteschiene genannt, an der Tragschiene vorgesehen werden. Das
Haltemittel kann auch als gewinkelte Konstruktion ausgestaltet sein. Die Konstruktion
kann hierbei aus Flachmaterialien oder aus Profilen oder aus einer Kombination von
beidem ausgeführt sein. Das an der Tragschiene vorgesehene Haltemittel bzw. die Halteschiene
erlaubt ein einfaches Ein- und Aushängen bzw. Abstellen sowie ein seitliches Verschieben
und/oder Justieren von Greifschalen oder Werkzeugkisten. Die Tragschiene wie auch
die Halteschiene können als Profil oder als einfache Leiste ausgeführt sein. Das Haltemittel
oder die Halteschiene wie auch das Befestigungsmittel können ebenfalls als Lasche
und Nut ausgestaltet sein. Ebenfalls können das Haltemittel und das Befestigungsmittel
als zwei ineinandergreifende Lippen ausgestaltet sein. An der Tragschiene und/oder
an der Halteschiene kann mindestens ein Greifschalenträger zur Aufnahme wenigstens
eines Behälters anbringbar bzw. angebracht sein.
[0015] Die Halteschiene beziehungsweise das Haltemittel kann über Nutensteine oder auch
Gleitelemente an der Tragschiene befestigt werden. Durch die Verwendung von optionalen
Schnellverschlüssen könnte zusätzlich in einem Arbeitsgang die ganze Halteschiene
getauscht werden. Zwischen dem Haltemittel und der Tragschiene bzw. dem Haltemittel
können Abstandshalter angeordnet sein, die schräg ausgeführt sind, so dass das Haltemittel
in einem Winkel von der Tragschiene weggeneigt wird. Ebenfalls kann ein Neigen der
Tragschiene durch den Einsatz eines Verstellmechanismus oder auch durch den Einsatz
von Abstandselementen, welche auf die Stehbolzen aufgesetzt werden können, ermöglicht
werden. Dies hat den Vorteil, dass in den an dem Haltemittel angebrachten Greifschalen
oder Werkzeugkisten vorhandenes Material selbstständig nach vorne rutscht und die
Greifschalen besser eingesehen werden können.
[0016] Die mechanische Verbindung zwischen Gleiter und Tragschiene kann als Alternative
zu den Stehbolzen auch über drehbar gelagerte Klammern oder drehbare Rastvorrichtungen,
die in die Nuten der Tragschiene eingreifen, erfolgen.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Trägersystems können mehrere Schwenkbaugruppen
übereinander angeordnet werden. Die Schwenkbaugruppen sind hierbei in parallelen Ebenen
übereinander angeordnet. Die Ebene der Schwenkbewegung verlaufen hierbei vorzugsweise
horizontal bzw. parallel zu der Arbeitsplatte oder Tischplatte eines ergonomisch einstellbaren
Arbeitsplatzes. Die Ebene kann auch in einem Winkel von bis zu 45 Grad gegenüber der
Tischplatte bzw. der Arbeitsplatte des Arbeitsplatzes geneigt sein. Die einzelnen
Schwenkbaugruppen können an Standfüßen übereinander angeordnet werden. Die mechanische
Verbindung zwischen Standfuß und Schwenkbaugruppe kann über Schrauben, Nieten, Steckverbindungen,
Verschweißungen, Rasten oder in einer sonstigen Weise realisiert sein. Die Standfüße
können aus starren Profilstücken oder höhenverstellbar ausgeführt sein. Bevorzugt
können hierbei die gleichen Profile wie für die Tragschiene oder die hinteren bzw.
seitlichen Profile genutzt werden.
[0018] Das Trägersystem für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz kann auf eine Arbeitsplatte
oder Tischplatte eines Arbeitsplatzes aufgesetzt, in diese integriert oder seitlich
daran montiert werden. Die Ebenen der Schwenkbewegung der Schwenkbaugruppen verlaufen
vorzugsweise parallel zur Tischplatte des Arbeitsplatzes. Die Schwenkebenen (Ebenen)
können alternativ bis zu 45 Grad gegenüber der Tischplatte des Arbeitsplatzes geneigt
sein. Das Trägersystem kann zugleich als Randbegrenzung für die Tischplatte oder Arbeitsplatte
dienen. Die Interpretation des Trägersystems kann über Aussparungen in der Tisch-
oder Arbeitsplatte erfolgen. Der Arbeitsplatz kann hierbei mit nur einem oder ebenfalls
einem zweiten spiegelsymmetrisch dazu ausgerichteten Trägersystem ausgestaltet sein.
Die Arbeitsplatte kann eine übliche Rechteckform aufweisen. Die Tischkanten können
abgerundet sein und auch eine Sitzkehle (Einrundung) aufweisen. Es können auch mehrere
Trägersysteme an einem Arbeitsplatz eingesetzt werden, sodass sich beispielsweise
ein Trägersystem auf der linken Seite des Arbeiters und ein Trägersystem auf der rechten
Seite des Arbeiters befindet.
[0019] Das Trägersystem oder der ergonomisch einstellbare Arbeitsplatz mit einem Trägersystem
kann so ausgestaltet sein, dass der Mittelpunkt der Tragschiene bei der Schwenkbewegung
zumindest teilweise auf einer Kreisbahn liegt oder diese zumindest ein Segment einer
Kreisbahn beschreibt. Die Kreisbahn kann in oder parallel zu der durch das erste hintere
Profil und das erste seitliche Profil aufgespannten Ebene liegen.
[0020] Das Trägersystem kann so ausgestaltet sein, dass in dieses ein Greifschalenträger
als Ganzes eingesetzt werden kann. Der Greifschalenträger kann so konzipiert sein,
dass es von einer Person bequem getragen werden kann. Er umfasst vorzugsweise eine
Tragschiene, welche zu Aufnahme von mindestens einer Materialkiste oder einer Greifschale
oder eines Werkzeugträgers geeignet ist. Die Tragschiene hat ein erstes freies Ende
und ein zweites freies Ende und kann gerade oder gebogen ausgeführt sein. Die Tragschiene
kann vorzugsweise eine Nut aufweisen, in welche an den Transportkisten oder Greifschalen
vorhandene Halteelemente eingreifen können. Zusätzlich umfasst das Werkzeugkisten-
oder Werkzeugträgersystem mindestens einen Handgriff zum Anheben des Werkzeugkisten-
oder Werkzeugträgersystems. Der mindestens eine Handgriff kann mittig an der Tragschiene
befestigt sein. Alternativ kann jeweils ein Handgriff an dem ersten freien Ende und
an dem zweiten freien Ende der Tragschiene angeordnet sein. Alternativ können die
Materialkisten an der Tragschiene auch über rastende Systeme befestigt werden, um
ein unbeabsichtigtes Herausfallen aus der Tragschiene zu vermeiden. Die Materialkisten
sind bevorzugt als Greifschalen ausgeführt. Alternativ können auch Werkzeugträger
für beispielsweise Stanzen oder Bohrmaschinen eingesetzt werden.
[0021] Der mindestens eine Handgriff kann zusätzlich eine Arretierungsvorrichtung aufweisen,
so dass das Werkzeugkisten- oder Werkzeugträgersystem in das Trägersystem oder alternativ
einen Transportwagen eingehängt und dort arretiert werden kann. Vorzugsweise sind
die Handgriffe über Montageelemente an dem ersten Ende der Tragschiene und an dem
zweiten Ende der Tragschiene befestigt. Die Montageelemente können als gewinkelte
Bleche oder aus Blöcken aus Kunststoff ausgeführt sein. Die Handgriffe bzw. die Montageelemente
erstrecken sich vorzugsweise im rechten Winkel von der Tragschiene weg und näherungsweise
parallel zu den Materialkisten. Durch diese Anordnung befinden sich die Materialkisten
zwischen den Handgriffen bzw. den zugehörigen Montageelementen und schützen die Materialkisten
davor, durch einen Stoß aus der Tragschiene gehoben zu werden.
[0022] Unter der Arbeitsplatte kann eine starre Unterkonstruktion oder eine Unterkonstruktion
mit Höheneinstellfunktion angebracht sein. Die Höhenverstellung kann mittels zwei
oder vier elektrischen Hubsäulen realisiert werden. Die Anzahl der Hubsäulen hängt
von den zu tragenden Hubgewichten ab. Der Verstellweg kann bei bis zu 410 mm liegen
und kann stufenlos eingestellt werden. Eine Höheneinstellfunktion ermöglicht eine
Variation zwischen Stehen und Sitzen am Arbeitsplatz. Dadurch kann der Arbeitsplatz
multifunktional eingesetzt werden und auf jede der hinter dem Arbeitsplatz befindlichen
Regalreihen des Kommissionier- oder Materialwagens eingestellt werden. Zusätzlich
kann der Arbeitsplatz beispielsweise auch als Besprechungstisch bei der Anwesenheit
mehrerer Personen ohne die Verwendung von Stühlen genutzt werden.
[0023] Auf, an oder integriert in die Arbeitsplatte kann ein Tischaufbau vorhanden sein.
Der Tischaufbau kann ebenfalls als Ersatz der Standfüße dienen. Der Tischaufbau kann
eine Hebevorrichtung zum Anheben und/oder Absenken des Tischaufbaus aufweisen. Die
Hebevorrichtung kann so ausgestaltet sein, dass sie über Gasdruckfedern oder über
Seilzüge oder über einen elektrischen Verstellmechanismus stufenlos einstellbar ist.
Die Hebevorrichtung kann so ausgestaltet sein, dass sich an ihr eine Tragschiene oder
Halteschiene befindet, an die ebenfalls Greifschalen angebracht werden können. Dementsprechend
kann der Arbeitsplatz so ausgestaltet sein, dass die Hebevorrichtung sich in einer
oberen Lage befindet und sich ein linkes und ein rechtes Trägersystem im eingeschwenkten
Zustand befinden, wenn kein Material benötigt wird. Wenn Material benötigt wird, werden
die Trägersysteme ausgeschwenkt und die Hebevorrichtung in eine untere Position gebracht,
so dass sie den Platz zwischen den beiden Trägersystemen einnehmen kann.
[0024] An dem Tischaufbau können Beleuchtungseinrichtungen angebracht werden. Vorzugsweise
kommen hierbei LED-Leuchten zum Einsatz. Die LED-Beleuchtung kann aus einer Deckenleuchte
sowie zwei rechts und links angebrachten, auf den Arbeitspunkt genau fokussierbaren
Zusatzleuchten aufgebaut sein. Hierdurch werden Schlagschatten verhindert und dem
Auge ein helles und ermüdungsarmes Bild vermittelt. Die beiden fokussierbaren Seitenleuchten
können von Personen bei Arbeitsbeginn selbst eingestellt werden. Alle drei LED-Leuchten
können über einen Sensor angesteuert werden, sondass der Arbeitsplatz nur dann beleuchtet
wird, wenn die beschäftigte Person dort tätig ist oder bei zusätzlich vorhandenem
Tageslicht eine immer gleichbleibende Beleuchtungsstärke durch eine dynamische Regelung
der LED-Beleuchtung ermöglicht wird. Dies bedeutet einerseits Stromeinsparung, und
andererseits wird ein Aufheizen des Arbeitsplatzes, wie dies bei sonst üblichen Arbeitsleuchten
der Fall ist, vermieden.
[0025] Das effizient bestückbare Trägersystem kann zusätzlich ein Regalsystem umfassen.
Das Regalsystem ist vorzugsweise auf der Rückseite des Trägersystems angeordnet. Rückseite
bedeutet die hintere, rückwärtige Seite des Arbeitsplatzes oder des Trägersystems.
Das Regalsystem umfasst einen Rahmen, in welchen mindestens eine Regalebene eingefügt
ist. Jede Regalebene umfasst mindestens eine Führungsschiene, die vorzugsweise mit
Rollen ausgestattet sein kann. Alternativ kann die Führungsschiene aus verschiedenen
Kunststoffen mit guten Gleiteigenschaften oder als Profilführung ausgeführt sein.
Bei einer Ausstattung mit Rollen fungiert die Führungsschiene als Rollebene. Die Regalebenen
können waagrecht im Regalrahmen angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Regalebenen
in einem Winkel von bis zu 30 Grad gegenüber der Horizontalen zum ergonomisch einstellbaren
Arbeitsplatz hingeneigt. Jede Regalebene umfasst noch mindestens einen Anschlag an
der zum ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz gerichteten Seite. Die mindestens eine
Regalebene kann so ausgestaltet sein, dass sie zur Aufnahme mindestens eines Behälters,
welcher vorzugsweise als Greifschale ausgestaltet ist. Vorzugsweise können in einer
Regalebene mehrere parallele Linien an Behältern aufgenommen werden. Aus jeder der
parallelen Linien kann vorzugsweise der erste zum ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz
gerichtete Behälter selektiv entnommen werden. Nach der Entnahme eines Behälters werden
die verbleibenden Behälter über die Führungsschiene bis zu dem Anschlag an der Frontseite
des Regalsystems nachgeführt. Der Anschlag verhindert ein unkontrolliertes Herausfallen
der Behälter. Die einzelnen Linien aus Behältern in der mindestens einen Regalebene
können durch Trennstege voneinander getrennt sein, um eine seitliche Führung der einzelnen
Linien zu ermöglichen.
[0026] In einer alternativen Ausgestaltung kann der Anschlag so ausgeführt sein, dass wenn
das Trägersystem in eine hintere Position verschoben wird, der mit der entsprechenden
Ebene korrespondierende Anschlag automatisiert abgesenkt wird und ein Behälter selbstständig
auf das entsprechende Haltemittel des Trägersystems nachgeführt wird.
Beschreibung der Zeichnungen
[0027] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben.
- Figur 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung des Trägersystems im ausgeschwenkten Zustand.
- Figur 2
- zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung des Trägersystems im eingeschwenkten Zustand.
- Figur 3
- zeigt eine Ausführung des Trägersystems zusammen mit einer Arbeitsplatte sowie einer
Höhenverstelleinrichtung im ausgeschwenkten Zustand.
- Figur 4
- zeigt eine Ausführung des Trägersystems zusammen mit einer Arbeitsplatte sowie einer
Höhenverstelleinrichtung im eingeschwenkten Zustand.
- Figur 5
- zeigt den Greifbereich einer an einem Montagearbeitsplatz sitzenden Person mit aufgesetztem
Trägersystem im ausgeschwenkten Zustand.
- Figur 6
- zeigt den Greifbereich einer an einem Montagearbeitsplatz sitzenden Person mit aufgesetztem
Trägersystem im ausgeschwenkten Zustand.
- Figur 7
- zeigt eine Schrägansicht eines Trägersystems.
- Figur 8
- zeigt einen Querschnitt eines Strebenprofils.
- Figur 9
- zeigt einen Greifkastenträger aus einer perspektivischen Ansicht.
- Figur 10
- zeigt ein Trägersystem mit einem Greifkastenträger aus einer perspektivischen Ansicht.
- Figur 11
- zeigt ein Trägersystem mit einem Greifkastenträger.
- Figur 12
- zeigt einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz umfassend ein Trägersystem und
ein Regalsystem.
- Figur 13
- zeigt einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz umfassend ein Trägersystem und
ein Regalsystem mit einer geänderten Höhenposition.
- Figur 14
- zeigt einen Ausschnitt eines einstellbaren Arbeitsplatzes umfassend ein Trägersystem
und ein Regalsystem.
[0028] In Figur 1 ist eine Ausführung des Trägersystems 100 im ausgeschwenkten Zustand dargestellt.
Das Trägersystem 100 für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz kann mehrere
Schwenkbaugruppen umfassen. Jede Schwenkbaugruppe umfasst wenigstens ein hinteres
Profil 11, 12, 13, welches unter einem Winkel 70 mit einem seitlichen Profil 21, 22,
23 verbunden ist. Die einzelnen Schwenkbaugruppen sind bevorzugt über Standfüße 31,
32, 33 verbunden, sodass die von den hinteren Profilen 11, 12, 13 und seitlichen Profilen
21, 22, 23 aufgespannten Ebenen parallel zueinander liegen. Auf den hinteren Profilen
11, 12, 13 wie auch auf den seitlichen Profilen 21, 22, 23 ist bevorzugt jeweils ein
Gleiter 61 - 66 vorgesehen. Die Gleiter 61 - 66 sind entlang der Profile 11, 12, 13,
21, 22, 23 beweglich gelagert. Jeweils zwei Gleiter 63, 66, 62, 65, 61, 64, wobei
ein Gleiter 64 - 66 auf dem wenigstens einem hinteren Profil 11, 12, 13 angeordnet
sein kann und ein Gleiter 61 -63 auf dem mindestens einen seitlichen Profil 21, 22,
23, können als Gleiterpaar aufgefasst werden. Die beiden Gleiter eines Gleiterpaares
63, 66, 62, 65, 61, 64 liegen bevorzugt jeweils in einer Ebene. Auf jeweils einem
Gleiterpaar 63, 66, 62, 65, 61, 64 ist bevorzugt über darauf befestigte Stehbolzen
51, 52 je eine Tragschiene 40 schwenkbar gelagert, so dass die Schwenkbewegung der
Tragschiene 40 parallel zu einer durch das hintere Profil 11, 12, 13 und das seitliche
Profil 21, 22, 23 aufgespannten Ebene liegt. An der Tragschiene 40 kann zusätzlich
ein Haltemittel, bevorzugt eine Tragschiene 41 befestigt sein, welche zur Aufnahme
von Greifschalen 42 oder Montageplatten für Werkzeug dienen kann. Die Greifschalen
42 oder die Montageplatten werden hierzu in eine Nut der Tragschiene 41 eingehängt.
[0029] In Figur 2 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführung des Trägersystems 100 im
eingeschwenkten Zustand mit den Merkmalen nach Figur 1 dargestellt. Hier ist deutlich
zu erkennen, dass die Gleiter 31 - 33 von einer vorderen Position nahe dem ersten
Standfuß 31 in eine hintere Position nahe dem zweiten Standfuß 32 verschoben wurden.
Gleichzeitig wurden die Gleiter 64 - 66 nahe zu dem dritten Standfuß 33 verschoben.
Dadurch liegt je eine Tragschiene 40 vorzugsweise parallel zu den hinteren Profilen
11, 12, 13.
[0030] In Figur 3 ist ein ergonomisch einstellbarer Arbeitsplatz dargestellt. Der Arbeitsplatz
weist zwei Trägersysteme 100 nach Figur 1 auf. Diese sind hier im ausgeschwenkten
Zustand dargestellt. Die Trägersysteme 100 sind hierbei spiegelsymmetrisch zueinander
angeordnet. Die Standfüße 32, 33 werden in dieser Ausführungsform zu Säulen des Tischaufbaus
400 sowie zu Säulen der Hebevorrichtung 300 erweitert. Die Hebevorrichtung 300 kann
über Gasdruckfedern (nicht gezeigt) realisiert werden, die ein stufenloses Heben und
Absenken des Mittelteils ermöglichen. An dem Tischaufbau 400 können mehrere Beleuchtungseinrichtungen
410 zur Ausleuchtung des Arbeitsplatzes angeordnet sein. Die Anordnung ist bevorzugt
so, dass Schlagschatten vermieden werden. Der Arbeitsplatz weist bevorzugt eine Tischunterkonstruktion
210 auf, die höhenverstellbar ausgeführt sein kann.
[0031] Das Trägersystem 100 oder der ergonomisch einstellbare Arbeitsplatz mit einem Trägersystem
100 kann so ausgestaltet sein, dass der Mittelpunkt der Tragschiene 40 bei der Schwenkbewegung
zumindest teilweise auf einer Kreisbahn liegt oder diese zumindest einen Teil einer
Kreisbahn beschreibt. Die Kreisbahn kann in oder parallel zu der durch das erste hintere
Profil 11 - 13 und das erste seitliche Profil 21 - 23 aufgespannten Ebene liegen.
[0032] In Figur 4 ist der ergonomisch einstellbare Arbeitsplatz aus Figur 3 dargestellt.
Hier befindet sich das Trägersystem 100 in einem eingeschwenkten Zustand.
[0033] In Figur 5 sind die Greifbereiche einer am Rand einer Tischkante 530 an einem Montagearbeitsplatz
sitzenden Person 540 dargestellt. Greifbereiche sind horizontal oder vertikal definierte
Bereiche, die zum Erreichen eines Bedienelementes mit der Hand oder mit der Hand und
dem Arm erforderlich sind. Der Greifbereich bezogen auf eine Tischplatte 200 ist in
eine Beidhandzone 500, zwei Einhandzonen 510 und zwei erweiterte Einhandzonen 520
unterteilbar. Es ist außerdem ein erfindungsgemäßes Trägersystem 100 dargestellt.
In der dargestellten Form sind die Tragschienen 40 eingeschwenkt, weshalb sich die
Greifschalen 42 nur teilweise bzw. nur am Rand in der Einhandzone 510 befinden. In
diesem Zustand kann der Arbeitsplatz mit Material oder Werkstücken beschickt werden.
[0034] In Figur 6 ist eine Anordnung nach Figur 5 mit ausgeschwenkten Tragschienen 40 gezeigt.
Hierdurch befinden sich die Greifschalen 42 zu einem deutlich höheren Anteil in der
Einhandzone 510, wodurch die Ergonomie des Arbeitsplatzes erhöht bzw. ein ergonomisches
Arbeiten an dem Arbeitsplatz deutlich vereinfacht wird.
[0035] Figur 7 zeigt eine Schrägansicht eines Ausschnitts einer Ausführung des Trägersystems
100. Hierbei sind die mit den Nuten 601 des Profils in Eingriff stehenden Gleitelemente
67 sichtbar. Die H-förmigen oder T-förmigen Gleitelemente 67 ermöglichen eine Belastung
der Tragschiene sowohl auf Druck als auch auf Zug. Das U-förmige Profil 64 ist über
Schrauben 602 mit den Gleitelementen 67 verbunden. Auf den U-förmigen Profilen 67
ist ein Stehbolzen 52 angebracht, auf welchen die Tragschiene 40 aufgesteckt ist und
vorzugsweise über eine Mutter gesichert wird.
[0036] Figur 8 zeigt einen Schnitt durch ein beispielhaftes Strebenprofil 600 mit einer
Kantenlänge von 40 mm 48 x 40 mm 49. Die Strebenprofile 600 können auch andere Außenabmessungen
sowie Nutgeometrien aufweisen. Auf das Strebenprofil ist ein Gleiter 65 aufgesetzt.
Der Gleiter umfasst ein Gleitelement 67, das in die Nut 601 des Strebenprofils eingesetzt
ist, und ein Halteelement 68, das wie gezeigt U-förmig ausgestaltet sein kann. Die
Nut 601 kann dazu genutzt werden, über einsetzbare Nutensteine oder entsprechend der
Erfindung über Gleitelemente 67, die aus Teflon ausgeführt sein können, eine mechanische
Verbindung zwischen dem Strebenprofil 600 und einer in Figur 7 gezeigten Tragschiene
40 herzustellen. Diese Verbindung ermöglicht zum einen eine belastbare mechanische
Verbindung zwischen der Tragschiene 40 und dem Strebenprofil 600 und zum anderen ein
stufenloses Verschieben der Tragschiene 40 entlang des Strebprofils 600.
[0037] Figur 9 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Greifschalenträgers 700. Der Greifschalenträger
700 umfasst bevorzugt zwei Handgriffe 710, die über jeweils einen Griffträger 720
an einer Tragschiene 740 befestigt sind. Die Tragschiene 740 hat ein erstes freies
Ende und ein zweites freies Ende. Jeweils ist bevorzugt ein Griffträger 720 ist an
dem ersten freien Ende und an dem zweiten freien Ende der Tragschiene 740 angeordnet.
Die Tragschiene 740 ist somit vorzugsweise zwischen den Griffträgern 720 befestigt,
sodass die Griffträger 720 einen äußeren Abschluss bilden. Die Griffträger 720 sind
beispielsweise als Profilbleche ausgeführt und weisen senkrecht von der Tragschiene
740 weg. Bevorzugt verlaufen die Griffträger 720 nahezu parallel zu den Greifschalen
742. Die Tragschiene 740 weist bevorzugt eine Nut 741 auf, in welche die Greifschalen
742 beispielsweise über eine Zunge eingreifen können. Nach dem Einhängen der Greifschalen
742 in die Nut 741 der Tragschiene 740 liegen diese bevorzugt mit ihrer Rückseite
an der der Tragschiene 740 zugewandten Seite an der Tragschiene 740 an, sodass ein
stabiler Sitz gewährleistet ist.
[0038] An der Tragschiene 740 des Greifschalenträgers 700 sind vorzugsweise zwei Befestigungsmittel
745 angeordnet. Die Befestigungsmittel 745 können dazu genutzt werden, dass der Greifschalenträger
700 in eine Halteschiene 750 beispielsweise eines Regalwagens 800 oder eines Montagearbeitsplatzes
100 eingehängt werden kann. Die Halteschiene 750 weist dazu bevorzugt eine Nut 755
auf, welche die Befestigungsmittel 745 aufnimmt. Die Halteschiene 750 ist bevorzugt
so ausgestaltet, dass der Greifschalenträger 700 nach dem Einhängen in die Halteschiene
750 sicher gehalten wird.
[0039] Figur 10 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Greifschalenträgers 700 in einem
Trägersystem 100. Das Trägersystem 100 ist für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz
geeignet und kann mehrere übereinander angeordnete Schwenkbaugruppen umfassen. Jede
Schwenkbaugruppe umfasst wenigstens ein hinteres Profil 13, welches unter einem Winkel
mit einem seitlichen Profil 23 verbunden ist. Die einzelnen Schwenkbaugruppen sind
bevorzugt über Standfüße 31, 33 verbunden, sodass das hintere Profil 13 und das seitliche
Profil 23 in einer Ebene liegen. Wird das System erweitert, so liegen die zusätzlichen
Profilpaarungen aus hinterem und seitlichem Profil in einer parallelen Ebene zu dem
hinteren Profil 13 und dem seitlichen Profil 23. Auf den hinteren Profilen 13 wie
auch auf den seitlichen Profilen 23 ist bevorzugt jeweils ein Gleiter 63, 66 vorgesehen.
Die Gleiter 63, 66 sind bevorzugt entlang der Profile 13, 23 beweglich gelagert. Jeweils
zwei Gleiter 63, 66 können als Gleiterpaar betrachtet werden, wobei ein Gleiter 66
auf dem wenigstens einem hinteren Profil 13 angeordnet ist und ein Gleiter 63 auf
dem wenigstens einen seitlichen Profil 21 vorgesehen ist. Die beiden Gleiter eines
Gleiterpaares 63, 66 liegen bevorzugt jeweils in einer Ebene. Auf jeweils einem Gleiterpaar
63, 66 ist bevorzugt über darauf befestigte Stehbolzen je eine Tragschiene 40 schwenkbar
gelagert, so dass die Schwenkbewegung der Tragschiene 40 parallel zu einer durch das
hintere Profil 13 und das seitliche Profil 23 aufgespannten Ebene liegt. An der Tragschiene
40 kann zusätzlich ein Haltemittel bevorzugt eine Halteschiene 750 befestigt sein,
in welche der Greifschalenträger 700 eingehängt werden kann. Die Halteschiene 750
weist hierzu bevorzugt eine Nut 755 auf, in welche vorzugsweise zwei Befestigungsmittel
745 des Greifschalenträgers 700 eingreifen können. Die Halteschiene 750 kann über
ein Distanzstück in einem bestimmten Winkel vom Trägersystem 100 weg geneigt sein.
Dies hat den Vorteil, dass die Greifschalenträger 700 nicht senkrecht aus der Halteschiene
750 des Trägersystems 100 entnommen werden müssen. Hierdurch wird verhindert, dass
bei der Entnahme eines Greifschalenträgers 700 Greifschalen 742 aus einem in einer
Ebene darüber angeordneten Greifschalenträgers 700 unbeabsichtigt herausgestoßen werden,
so dass deren Inhalt auf den Boden fällt.
[0040] Figur 11 zeigt ein Trägersystem 100 für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz
aus einer Draufsicht.
[0041] Figur 12 zeigt einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz umfassend ein effizient
bestückbares Trägersystem 100, sowie zusätzlich ein Regalsystem 800. Das Regalsystem
800 ist auf der Rückseite 840 des ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatzes angeordnet.
Rückseite 840 bedeutet die hintere, rückwärtige Seite des Arbeitsplatzes oder des
Trägersystems. Der in der Figur 12 sichtbare Abstand 820 dient nur der besseren graphischen
Darstellung. Normalerweise ist dieser Abstand sehr gering, beispielsweise im Bereich
einiger mm oder weniger cm. Das Trägersystem 100 fluchtet mit dem Regalsystem 800.
Das Regalsystem 800 umfasst einen Rahmen 801, in welchen mehrere Regalebenen 810 eingefügt
sind. Jede Regalebene 810 umfasst mehrere Führungsschienen 811, die vorzugsweise mit
Rollen ausgestattet sind. Bei einer Ausstattung mit Rollen fungiert die Führungsschiene
811 als Rollebene. Die Regalebenen 810 können waagrecht im Rahmen 801 angeordnet sein.
Vorzugsweise sind die Regalebenen 810 in einem Winkel von bis zu 30 Grad gegenüber
der Horizontalen zum Trägersystem 100 hin geneigt. Die mindestens eine Regalebene
810 umfasst mindestens einen Anschlag 810 an der zum Trägersystem 100 gerichteten
Seite. Die Regalebenen 810 können so ausgestaltet sein, dass sie zur Aufnahme mindestens
eines Behälters 42, welcher vorzugsweise als Greifschale ausgestaltet ist, geeignet
sind. Vorzugsweise können in einer Regalebene 810 mehrere parallele Reihen an Behältern
42 aufgenommen werden. Aus jeder der parallelen Reihen kann vorzugsweise der erste
zum Trägersystem 100 gerichtete Behälter 42 selektiv entnommen werden. Nach der Entnahme
eines Behälters 42 werden die verbleibenden Behälter 42 über die Führungsschiene 811
bis zu einem Anschlag 812 an der Frontseite des Regalsystems nachgeführt. Das Nachführen
wird vorzugsweise über reine Schwerkraft realisiert. Der Anschlag 812 verhindert ein
unkontrolliertes Herausfallen der Behälter 42 aus dem Regalsystem 800. Die einzelnen
Reihen aus Behältern 42 in der mindestens einen Regalebene 810 können durch Trennstege
voneinander getrennt sein, um eine seitliche Führung der einzelnen Reihen zu ermöglichen
und ein Befüllen von der Rückseite des Regalsystems zu vereinfachen.
[0042] Die Figur 13 zeigt den ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz in einer Position mit
geänderter Höhe. Die Anpassung der Höhenposition ermöglicht eine vereinfachte Entnahme
aus verschiedenen Regalebenen 810 des Regalsystems 800.
[0043] Die Figur 14 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Trägersystem 100 sowie des Regalsystems
800. Aus dem Trägersystem 100 wurde die erste Reihe an Behältern 42 zur besseren Veranschaulichung
entnommen. Ein an dem Arbeitsplatz tätiger Mitarbeiter kann von der Vorderseite 830
zum Nachfüllen der Behälter 42, das Trägersystem 100 in den eingeschwenkten Zustand
bringen. Die Vorderseite 830 ist die vordere, üblicherweise dem Mitarbeiter zugewandte
Seite des Arbeitsplatzes. Dies bedeutet, dass das Trägersystem 100 in die hintere
Position in Richtung des Regalsystems 800 geschwenkt wird (rechtes Trägersystem).
Nachfolgend kann ein gefüllter Behälter 42 aus dem Regalsystem 800 bzw. aus der entsprechenden
Regalebene 810 durch leichtes Anheben des Behälters 42 entnommen und auf das Trägersystem
100 gehoben werden. Das leichte Anheben des Behälters 42 in der Regalebene 810 ist
notwendig, um den Anschlag 812 zu überwinden. Nachfolgend wird der Behälter auf dem
Haltemittel 41 abgestellt und das Trägersystem 100 kann wieder in den vorderen Zustand
geschwenkt werden.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 11 - 13
- Hinteres Profil
- 21 - 23
- Seitliches Profil
- 31 - 33
- Standfüße
- 40
- Tragschiene
- 41
- Haltemittel, Halteschiene
- 42
- Behälter, Werkzeug, Greifschale
- 48
- Höhe des Strebenprofils
- 49
- Breite des Strebenprofils
- 51 - 52
- Stehbolzen
- 61 - 66
- Gleiter
- 67
- Gleitelement
- 68
- Halteelement
- 70
- Winkel
- 100
- Effizient bestückbares Trägersystem
- 200
- Tischplatte
- 210
- Tischunterkonstruktion
- 300
- Hebevorrichtung
- 400
- Tischaufbau
- 410
- Montagebeleuchtung
- 500
- Beidhandzone
- 510
- Einhandzone
- 520
- Erweiterte Einhandzone
- 530
- Tischkante
- 540
- Person
- 600
- Strebenprofil
- 601
- Nut
- 602
- Schrauben
- 700
- Greifschalenträger
- 710
- Handgriff
- 715
- Schraube
- 720
- Montageelement
- 740
- Tragschiene
- 741
- Nut
- 742
- Behälter, Werkzeug, Greifschale
- 745
- Befestigungsmittel
- 750
- Haltemittel, Halteschiene
- 755
- Nut
- 800
- Regalsystem
- 801
- Rahmen
- 810
- Regalebene
- 811
- Führungsschiene
- 812
- Anschlag
- 820
- Abstand
- 830
- Vorderseite
- 840
- Rückseite
1. Ergonomischer Arbeitsplatz umfassend ein effizient bestückbares Trägersystem für einen
ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz (100) zur Aufnahme von mindestens einem Behälter
(42),
umfassend wenigstens eine Schwenkbaugruppe umfassend ein hinteres Profil (11 - 13)
und ein unter einem Winkel (70) damit verbundenes seitliches Profil (21 - 23), sowie
eine Tragschiene (40), die auf einem ersten Gleiter (64 - 66, 67) und auf einem zweiten
Gleiter (61 - 63, 67) schwenkbar angeordnet ist, wobei der erste Gleiter (64 - 66,
67) an dem hinteren Profil (11 - 13) beweglich angeordnet ist und der zweite Gleiter
(61 - 63, 67) an dem seitlichen Profil (21 - 23) beweglich angeordnet ist, so dass
die Schwenkbewegung der Tragschiene (40) parallel zu einer durch das erste hintere
Profil (11 - 13) und das erste seitliche Profil (21 - 23) aufgespannten, horizontal
verlaufenden Ebene liegt,
weiter umfassend ein Regalsystem (800) zur Aufnahme und Bevorratung von mindestens
einem Behälter (42),
wobei das Regalsystem (800) mindestens eine Regalebene (810) umfasst und die mindestens
eine Regalebene (810) jeweils einen Anschlag (812) aufweist, welcher ein Herausfallen
des mindestens einen im Regalsystem aufbewahrten Behälters (42) verhindert,
wobei das Regalsystem (800) an einer Rückseite (840) des Trägersystems angeordnet
ist.
2. Arbeitsplatz (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Regalebene (810) mindestens eine Führungsschiene (811) umfasst, welche
zum Transport des mindestens einen Behälters (42) mit Rollen ausgestattet ist.
3. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägersystem (100) mindestens zwei übereinander angeordnete Schwenkbaugruppen
aufweist.
4. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine hintere Profil (11 - 13) und/oder das mindestens eine seitliche
Profil (21 - 23) und/oder die mindestens eine Tragschiene (40) ein Strebenprofil (600)
mit wenigstens einer Nut (601) ist.
5. Arbeitsplatz (100) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in die wenigstens eine Nut (601) des Strebenprofils (600) mindestens ein Gleitelement
(67) zur linearen Führung durch die Nut eingesetzt ist.
6. Arbeitsplatz (100) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Gleitelement (67) H-förmig oder T-förmig ausgestaltet ist, und/oder
Teflon, Polyethylen oder ein anderes Kunststoffmaterial umfasst.
7. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens ein Gleiter (61 - 66, 67) über ein Kugellager gegen ein Profil (11
- 13, 21 - 23) abgestützt ist.
8. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Gleiter (61 - 66) jeweils mindestens ein Halteelement (62) und mindestens
ein Gleitelement (67) umfasst, wobei das mindestens eine Halteelement (61 - 66) vorzugsweise
als U-Profil ausgeführt ist.
9. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Tragschiene (40) und/oder an der Halteschiene (750) mindestens ein Greifschalenträger
(700) zur Aufnahme wenigstens eines Behälters (742) anbringbar bzw. angebracht ist.
10. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Haltemittel an der Tragschiene die Einstellung eines Neigungswinkels
des wenigstens einen Behälters und/oder des wenigstens einen Werkzeugs (42) ermöglicht
und/oder, dass das mindestens eine Haltemittel (41) ein seitliches Verschieben und/oder
Justieren des wenigstens einen Behälters (42) und/oder des wenigstens einen Werkzeugs
(42) ermöglicht.
11. Arbeitsplatz (100) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens ein Haltemittel (41) als Tragschiene (41) ausgeführt ist.
12. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitsplatz eine Arbeitsplatte (200) umfasst und/oder, dass der Arbeitsplatz
ein zweites Trägersystem (100) aufweist, das spiegelsymmetrisch zum ersten Trägersystem
(100) angeordnet ist.
13. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitsplatz eine Hebevorrichtung (300) zwischen dem ersten Trägersystem (100)
und dem zweiten Trägersystem (100) aufweist und/oder, dass die Hebevorrichtung (300)
über Gasdruckfedern stufenlos positionierbar ausgeführt ist und/oder der Arbeitsplatz
eine höhenverstellbare Tischunterkonstruktion (210) aufweist.
14. Ergonomisch einstellbarer Arbeitsplatz nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitsplatz einen Tischaufbau (400) aufweist und/oder, dass der Tischaufbau (400)
mindestens eine Montagebeleuchtung (410) umfasst.
15. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Mittelpunkt der Tragschiene (40) bei der Schwenkbewegung auf einer Kreisbahn liegt,
die in oder parallel zur der durch das erste hintere Profil (11 - 13) und das erste
seitliche Profil (21 - 23) aufgespannten Ebene liegt.