(19)
(11) EP 3 441 194 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.2019  Patentblatt  2019/07

(21) Anmeldenummer: 17185385.6

(22) Anmeldetag:  08.08.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25H 1/12(2006.01)
B25H 3/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Mehltretter, J. Michael
82049 Pullach (DE)

(72) Erfinder:
  • Mehltretter, J. Michael
    82049 Pullach (DE)

(74) Vertreter: Lohr, Jöstingmeier & Partner 
Junkersstraße 3
82178 Puchheim/München
82178 Puchheim/München (DE)

   


(54) EFFIZIENT BESTÜCKBARES TRÄGERSYSTEM FÜR EINEN ERGONOMISCH EINSTELLBAREN ARBEITSPLATZ


(57) Die Erfindung betrifft ein effizient bestückbares Trägersystem sowie ein Regalsystem (800) für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz (100). Die benötigte Greifbehälterposition kann durch individuelle Verschiebung der Trageprofile (11-13, 21-23) durch eine Person selbst bestimmt werden. Diese individuelle und simple Verstellbarkeit erlaubt der jeweiligen Person auch bei unterschiedlicher Köpergröße und Armlänge ein ergonomisch korrektes und bequemes Arbeiten. Durch eine montagefolgeabhängige Bestückung der Greifbehälter (42) in den Richtungen "von links nach rechts" oder umgekehrt können der Montageablauf gezielt vorgegeben und damit Fehler vermieden werden. Die von der Ergonomie verlangten Greiflängen, zumutbare Greifwinkel der Arme, sowie der mit Leichtigkeit erzielte Greifprozess durch die Verwendung von Greifzungen (besondere Schonung der Fingerkuppen) verhindern eine Ermüdung der ausführenden Person und steigern die Leistungsfähigkeit, Motivation und Qualität.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein effizient bestückbares Trägersystem sowie ein Regalsystem für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz zur Aufnahme von Greifschalen, Materialkisten.

Stand der Technik



[0002] Die DE 7612745 U1 offenbart eine Greifschale, die zur Aufnahme von Kleinwerkstücken oder Material genutzt werden kann. Die Entnahme der Werkstücke wird von Hand oder auf automatischem Wege durchgeführt. Derartige Greifschalen haben zur bequemen Entnahme von Einzelwerkstücken eine von unten nach oben schräg nach außen gerichtete Wand, längs welcher die Arbeitsstücke bei der Entnahme gleiten können.

[0003] Die US 5,931,102 A offenbart einen ergonomisch einstellbaren Werkzeugtisch. Der Werkzeugtisch weist eine Ablagefläche sowie einen daran befestigten Teleskoparm auf. Zur Höhenverstellung ist der Teleskoparm an einer Lochstange befestigt. Die Befestigung der Lochstange kann über eine Klemmvorrichtung an beispielsweise einer Tischplatte durchgeführt werden. Der Teleskoparm ist mit einer Vorrichtung zum Schwenken oder Kippen der Ablagefläche ausgestattet, so dass er sich ergonomisch auf den Greifbereich bzw. die Montagetätigkeit des Arbeiters einstellen lässt.

Darstellung der Erfindung



[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effizient bestückbares Trägersystem sowie ein Regalsystem für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz zu gestalten. Das Trägersystem soll Greifschalen, Materialkisten oder andere Träger in ergonomischer Anordnung am Arbeitsplatz halten sowie durch ein an die Rückseite des Arbeitsplatzes anbaubares oder anschiebbares Regalsystem effizient bestückt werden können. Die Anordnung soll zusätzlich einstellbar und an individuelle Bedürfnisse anpassbar sein. Vorzugsweise ist der Arbeitsplatz so in der Höhe verstellbar, dass der am Arbeitsplatz arbeitende Mitarbeiter die verschiedenen Regalebenen des Regalsystems erreichen kann, um Material nachzufüllen.

[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0006] Der Vorteil der Erfindung ist die Vermeidung von belastenden Bewegungen, eine Steigerung der Effizienz und der Motivation des Arbeitnehmers, sowie ein Sinken des Krankenstandes wegenhaltungsbedingter Arbeitsausfälle. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Verbesserung des internen Materialflusses. Eine Neubestückung der Arbeitsplätze kann nach Schichtende oder bei Produktwechsel durch vorbereitete Materialbehälter kontrolliert, schnell und sicher erfolgen. Während des laufenden Schichtbetriebes kann das Regalsystem durch vorbereitete Materialwagen von der Rückseite bestückt werden oder die Regal- oder Kommissionierwagen direkt von der Rückseite an den Arbeitsplatz herangefahren werden. Somit können mehrere Arbeitsplätze direkt nebeneinander positioniert werden, ohne dass zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen Platz für die Materialvorratshaltung nötig ist. Rückseite bedeutet die hintere, rückwärtige Seite des Arbeitsplatzes oder des Trägersystems. Das Regalsystem kann hierbei als festes Regal oder als Regal- oder Kommissionierwagen ausgestaltet sein. Das Regalsystem umfasst mindestens eine Regalebene. Zum Bestücken des Trägersystems kann der am Arbeitsplatz arbeitende Mitarbeiter von dem an das Trägersystem angrenzenden Regalsystem Behälter mit Material nachziehen, vorzugsweise ohne dabei den Arbeitsplatz auf der Vorderseite verlassen zu müssen. Die Vorderseite ist die vordere, üblicherweise dem Mitarbeiter zugewandte Seite des Arbeitsplatzes. Diese Arbeitsweise erhöht signifikant sowohl Produktivität, Flexibilität als auch die Qualität in der Fertigung.

[0007] Der ergonomische Arbeitsplatz umfasst weiter mindestens ein effizient bestückbares Trägersystem. Das Trägersystem kann mehrere Schwenkbaugruppen umfassen. Jede Schwenkbaugruppe umfasst wenigstens ein hinteres Profil, welches unter einem Winkel mit einem seitlichen Profil verbunden ist. Zusätzlich umfasst die Schwenkbaugruppe eine Tragschiene, die auf einem ersten Gleiter und auf einem zweiten Gleiter schwenkbar angeordnet ist. Der erste Gleiter ist an dem hinteren Profil beweglich angeordnet und der zweite Gleiter ist an dem seitlichen Profil beweglich angeordnet, so dass die Schwenkbewegung der Tragschiene parallel zu einer durch das hintere Profil und das seitliche Profil aufgespannten Ebene liegt. Die Ebene für die Tragschiene bzw. die der Schwenkbewegung verläuft vorzugsweise horizontal bzw. parallel zu einer Arbeitsplatte oder Tischplatte des ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatzes. Die Ebene, in der die Schwenkbewegung verläuft, kann auch in einem Winkel von bis zu 45 Grad gegenüber der Tischplatte bzw. der Arbeitsplatte des Arbeitsplatzes geneigt sein. Dies kann durch ein Neigen des Trägersystems realisiert werden.

[0008] Die Profile des Trägersystems, wie auch des Regalsystem des ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatzes können als Strebenprofil aus Aluminium ausgeführt sein. Vorzugsweise kann hierbei ein Standard Bosch Rexroth Profil genutzt werden. Es können aber auch andere Materialien, wie zum Beispiel Stahl oder Legierungen aus verschiedenen Metallen eingesetzt werden. Für Aufgaben, bei denen keine hohe Haltekraft notwendig ist, sind auch Konstruktionen aus Kunststoff möglich. Die Strebenprofile können eine rechteckige Außenkontur aufweisen. Vorteilhaft ist ein Außenmaß von 40 mm x 40 mm. Die Strebenprofile können auch alle anderen erdenklichen Außenabmessungen aufweisen. Zusätzlich können die Strebenprofile mindestens eine Nut aufweisen. Vorzugsweise befinden sich die Nuten an den Seitenflächen sowie an der Ober- und Unterseite. Die Nuten können ungefähr in der Mitte der Seitenflächen sowie der Ober- und Unterseite der Strebenprofile angeordnet sein. Es sind auch andere Nutenkonstellationen denkbar. Zusätzlich wird durch hohe Stabilität der Strebenprofile sowie die hohe Ausbruchfestigkeit der an den Strebenprofilen vorhandenen Nuten eine sichere Befestigung von schweren Lasten, wie beispielsweise einer Stanze an der Tragschiene oder der Halteschiene ermöglicht.

[0009] Ein Gleiter umfasst wenigstens ein Halteelement und wenigstens ein Gleitelement. Auf jedes der Profile bzw. jedes hintere Profil und jedes seitliche Profil kann mindestens ein Gleiter aufgesetzt sein. Der Gleiter kann dementsprechend zusammen mit dem Profil ein Gleitlager bilden. Der Gleiter kann auch über wenigstens ein Kugellager, bevorzugt ein Linearlager mit einem hintere Profil und/oder seitlichem Profil verbunden bzw. abgestützt sein. Das mindestens eine Halteelement kann aus einem U-förmigen Profil bestehen. Das U-förmige Profil kann eine Materialstärke von 1 mm - 10 mm aufweisen und kann vorzugsweise aus Stahlblech gefertigt sein. Es sind aber ebenfalls andere Materialstärken oder Materialien denkbar. Es können aber auch einfache Halteelemente aus einem Flachmaterial vorgesehen werden. Zwischen dem mindestens einen Halteelement und dem Profil kann mindestens ein Gleitelement, vorzugsweise aus Teflon, Polyethylen oder einem anderen Kunststoffmaterial angeordnet sein, wessen Halteelement gegenüber dem Profil lagert. Alternativ ist der Einsatz von Kugellagern möglich.

[0010] Ebenfalls sind Gleitelemente aus anderen Kunststoffen oder Metallen möglich. Gleitelemente aus Teflon weisen gegenüber Kugellagern den Vorteil auf, dass sie ein höheres Anlaufreibungsmoment aufweisen und somit sich die Trägerschienen bei der Entnahme von Werkstücken oder Material nicht verschieben. Der Schwenkbereich der Tragschiene kann durch den Einsatz von Stoppern begrenzt werden. Um ein Herausfallen der Gleitelemente aus den üblicherweise an den Enden offenen Profilen zu verhindern, können diese über Endkappen abgeschlossen werden.

[0011] Wenigstens ein Gleitelement kann H-förmig oder T-förmig ausgestaltet sein. Durch diese Ausgestaltung kann das Gleitelement so in der Nut des Profils angeordnet werden, dass es in der Nut gehalten und linear geführt wird und der aus der Nut stehende Teil als Abstandsstück zwischen Profil und Halteelement als Abstandshalter wirken kann. Mindestens ein Halteelement kann über Nieten, Schrauben oder über eine Klebeverbindung mit wenigstens einem Gleitelement verbunden sein. Dadurch kann sich eine mechanisch stabile Verbindung zwischen Nut, Gleitelement und Halteelement ergeben. Durch diese Anordnung kann der Gleiter auf Druck und Zug belastet werden, während er entlang der Nut frei beweglich bleibt und verschoben werden kann.

[0012] An den Halteelementen kann mindestens ein Stehbolzen vorgesehen werden. Ein erstes Ende des Stehbolzens kann mit dem Halteelement verschweißt, verschraubt, verklebt oder auf sonstige Weise mechanisch stabil verbunden sein. Die Stehbolzen können an mindestens einem zweiten Ende mit einem Gewinde versehen sein. Die Tragschiene kann zur Befestigung auf die Stehbolzen aufgesteckt werden und kann vorzugsweise über eine Mutter gesichert werden. Die Tragschiene kann dazu an ihren Enden Bohrungen zur Aufnahme der Stehbolzen aufweisen. Der Bohrungsdurchmesser kann vorzugsweise in einem Bereich von 5 mm -12 mm liegen. Äußerst vorzugsweise in einem Bereich von 6 mm - 8 mm.

[0013] Das Verschieben der Tragschiene kann in oder parallel zu einer Ebene der vom ersten hinteren Profil und dem ersten seitlichen Profil aufgespannten Ebene erfolgen. Die Ebene der Schwenkbewegung verläuft vorzugsweise horizontal bzw. parallel zu der Arbeitsplatte oder Tischplatte eines ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatzes. Die Ebene kann auch in einem Winkel von bis zu 45 Grad gegenüber der Tischplatte bzw. der Arbeitsplatte des Arbeitsplatzes geneigt sein. Die Tragschiene kann bevorzugt stufenlos verschoben werden, und ermöglich dementsprechend ein stufenloses Einstellen der Position der Tragschiene im Greifbereich einer Person. Die benötigte Greifbehälterposition kann die jeweilige Person durch individuelles Verschieben der Tragschiene dementsprechend selbst bestimmen. Diese individuelle und einfache Positionierung des Materialvorrates erlaubt der jeweiligen Person auch bei unterschiedlicher Köpergröße und Armlänge ein ergonomisch korrektes und bequemes Arbeiten. Durch eine montagefolgeabhängige Bestückung der Greifbehälter in den Richtungen "von links nach rechts" oder umgekehrt kann der Montageablauf gezielt vorgegeben werden, was zu einer Fehlerreduktion und somit zu einer Reduzierung der Nacharbeitszeit führt. Die von der Ergonomie verlangten Greiflängen, zumutbare Greifwinkel, sowie der durch die Verwendung von Greifschalen und Greifzungen (besondere Schonung der Fingerkuppen) vereinfachte Greifprozess verhindern eventuelle Ermüdungsprozesse der Person und steigern die Leistungsfähigkeit und Motivation am Arbeitsplatz.

[0014] Zur Aufnahme von Greifschalen oder Werkzeugkisten kann die Tragschiene ein dafür geeignetes Profil aufweisen oder es kann ein Haltemittel, bevorzugt ein weiteres zusätzliches Profil, nachfolgend Halteschiene genannt, an der Tragschiene vorgesehen werden. Das Haltemittel kann auch als gewinkelte Konstruktion ausgestaltet sein. Die Konstruktion kann hierbei aus Flachmaterialien oder aus Profilen oder aus einer Kombination von beidem ausgeführt sein. Das an der Tragschiene vorgesehene Haltemittel bzw. die Halteschiene erlaubt ein einfaches Ein- und Aushängen bzw. Abstellen sowie ein seitliches Verschieben und/oder Justieren von Greifschalen oder Werkzeugkisten. Die Tragschiene wie auch die Halteschiene können als Profil oder als einfache Leiste ausgeführt sein. Das Haltemittel oder die Halteschiene wie auch das Befestigungsmittel können ebenfalls als Lasche und Nut ausgestaltet sein. Ebenfalls können das Haltemittel und das Befestigungsmittel als zwei ineinandergreifende Lippen ausgestaltet sein. An der Tragschiene und/oder an der Halteschiene kann mindestens ein Greifschalenträger zur Aufnahme wenigstens eines Behälters anbringbar bzw. angebracht sein.

[0015] Die Halteschiene beziehungsweise das Haltemittel kann über Nutensteine oder auch Gleitelemente an der Tragschiene befestigt werden. Durch die Verwendung von optionalen Schnellverschlüssen könnte zusätzlich in einem Arbeitsgang die ganze Halteschiene getauscht werden. Zwischen dem Haltemittel und der Tragschiene bzw. dem Haltemittel können Abstandshalter angeordnet sein, die schräg ausgeführt sind, so dass das Haltemittel in einem Winkel von der Tragschiene weggeneigt wird. Ebenfalls kann ein Neigen der Tragschiene durch den Einsatz eines Verstellmechanismus oder auch durch den Einsatz von Abstandselementen, welche auf die Stehbolzen aufgesetzt werden können, ermöglicht werden. Dies hat den Vorteil, dass in den an dem Haltemittel angebrachten Greifschalen oder Werkzeugkisten vorhandenes Material selbstständig nach vorne rutscht und die Greifschalen besser eingesehen werden können.

[0016] Die mechanische Verbindung zwischen Gleiter und Tragschiene kann als Alternative zu den Stehbolzen auch über drehbar gelagerte Klammern oder drehbare Rastvorrichtungen, die in die Nuten der Tragschiene eingreifen, erfolgen.

[0017] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Trägersystems können mehrere Schwenkbaugruppen übereinander angeordnet werden. Die Schwenkbaugruppen sind hierbei in parallelen Ebenen übereinander angeordnet. Die Ebene der Schwenkbewegung verlaufen hierbei vorzugsweise horizontal bzw. parallel zu der Arbeitsplatte oder Tischplatte eines ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatzes. Die Ebene kann auch in einem Winkel von bis zu 45 Grad gegenüber der Tischplatte bzw. der Arbeitsplatte des Arbeitsplatzes geneigt sein. Die einzelnen Schwenkbaugruppen können an Standfüßen übereinander angeordnet werden. Die mechanische Verbindung zwischen Standfuß und Schwenkbaugruppe kann über Schrauben, Nieten, Steckverbindungen, Verschweißungen, Rasten oder in einer sonstigen Weise realisiert sein. Die Standfüße können aus starren Profilstücken oder höhenverstellbar ausgeführt sein. Bevorzugt können hierbei die gleichen Profile wie für die Tragschiene oder die hinteren bzw. seitlichen Profile genutzt werden.

[0018] Das Trägersystem für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz kann auf eine Arbeitsplatte oder Tischplatte eines Arbeitsplatzes aufgesetzt, in diese integriert oder seitlich daran montiert werden. Die Ebenen der Schwenkbewegung der Schwenkbaugruppen verlaufen vorzugsweise parallel zur Tischplatte des Arbeitsplatzes. Die Schwenkebenen (Ebenen) können alternativ bis zu 45 Grad gegenüber der Tischplatte des Arbeitsplatzes geneigt sein. Das Trägersystem kann zugleich als Randbegrenzung für die Tischplatte oder Arbeitsplatte dienen. Die Interpretation des Trägersystems kann über Aussparungen in der Tisch- oder Arbeitsplatte erfolgen. Der Arbeitsplatz kann hierbei mit nur einem oder ebenfalls einem zweiten spiegelsymmetrisch dazu ausgerichteten Trägersystem ausgestaltet sein. Die Arbeitsplatte kann eine übliche Rechteckform aufweisen. Die Tischkanten können abgerundet sein und auch eine Sitzkehle (Einrundung) aufweisen. Es können auch mehrere Trägersysteme an einem Arbeitsplatz eingesetzt werden, sodass sich beispielsweise ein Trägersystem auf der linken Seite des Arbeiters und ein Trägersystem auf der rechten Seite des Arbeiters befindet.

[0019] Das Trägersystem oder der ergonomisch einstellbare Arbeitsplatz mit einem Trägersystem kann so ausgestaltet sein, dass der Mittelpunkt der Tragschiene bei der Schwenkbewegung zumindest teilweise auf einer Kreisbahn liegt oder diese zumindest ein Segment einer Kreisbahn beschreibt. Die Kreisbahn kann in oder parallel zu der durch das erste hintere Profil und das erste seitliche Profil aufgespannten Ebene liegen.

[0020] Das Trägersystem kann so ausgestaltet sein, dass in dieses ein Greifschalenträger als Ganzes eingesetzt werden kann. Der Greifschalenträger kann so konzipiert sein, dass es von einer Person bequem getragen werden kann. Er umfasst vorzugsweise eine Tragschiene, welche zu Aufnahme von mindestens einer Materialkiste oder einer Greifschale oder eines Werkzeugträgers geeignet ist. Die Tragschiene hat ein erstes freies Ende und ein zweites freies Ende und kann gerade oder gebogen ausgeführt sein. Die Tragschiene kann vorzugsweise eine Nut aufweisen, in welche an den Transportkisten oder Greifschalen vorhandene Halteelemente eingreifen können. Zusätzlich umfasst das Werkzeugkisten- oder Werkzeugträgersystem mindestens einen Handgriff zum Anheben des Werkzeugkisten- oder Werkzeugträgersystems. Der mindestens eine Handgriff kann mittig an der Tragschiene befestigt sein. Alternativ kann jeweils ein Handgriff an dem ersten freien Ende und an dem zweiten freien Ende der Tragschiene angeordnet sein. Alternativ können die Materialkisten an der Tragschiene auch über rastende Systeme befestigt werden, um ein unbeabsichtigtes Herausfallen aus der Tragschiene zu vermeiden. Die Materialkisten sind bevorzugt als Greifschalen ausgeführt. Alternativ können auch Werkzeugträger für beispielsweise Stanzen oder Bohrmaschinen eingesetzt werden.

[0021] Der mindestens eine Handgriff kann zusätzlich eine Arretierungsvorrichtung aufweisen, so dass das Werkzeugkisten- oder Werkzeugträgersystem in das Trägersystem oder alternativ einen Transportwagen eingehängt und dort arretiert werden kann. Vorzugsweise sind die Handgriffe über Montageelemente an dem ersten Ende der Tragschiene und an dem zweiten Ende der Tragschiene befestigt. Die Montageelemente können als gewinkelte Bleche oder aus Blöcken aus Kunststoff ausgeführt sein. Die Handgriffe bzw. die Montageelemente erstrecken sich vorzugsweise im rechten Winkel von der Tragschiene weg und näherungsweise parallel zu den Materialkisten. Durch diese Anordnung befinden sich die Materialkisten zwischen den Handgriffen bzw. den zugehörigen Montageelementen und schützen die Materialkisten davor, durch einen Stoß aus der Tragschiene gehoben zu werden.

[0022] Unter der Arbeitsplatte kann eine starre Unterkonstruktion oder eine Unterkonstruktion mit Höheneinstellfunktion angebracht sein. Die Höhenverstellung kann mittels zwei oder vier elektrischen Hubsäulen realisiert werden. Die Anzahl der Hubsäulen hängt von den zu tragenden Hubgewichten ab. Der Verstellweg kann bei bis zu 410 mm liegen und kann stufenlos eingestellt werden. Eine Höheneinstellfunktion ermöglicht eine Variation zwischen Stehen und Sitzen am Arbeitsplatz. Dadurch kann der Arbeitsplatz multifunktional eingesetzt werden und auf jede der hinter dem Arbeitsplatz befindlichen Regalreihen des Kommissionier- oder Materialwagens eingestellt werden. Zusätzlich kann der Arbeitsplatz beispielsweise auch als Besprechungstisch bei der Anwesenheit mehrerer Personen ohne die Verwendung von Stühlen genutzt werden.

[0023] Auf, an oder integriert in die Arbeitsplatte kann ein Tischaufbau vorhanden sein. Der Tischaufbau kann ebenfalls als Ersatz der Standfüße dienen. Der Tischaufbau kann eine Hebevorrichtung zum Anheben und/oder Absenken des Tischaufbaus aufweisen. Die Hebevorrichtung kann so ausgestaltet sein, dass sie über Gasdruckfedern oder über Seilzüge oder über einen elektrischen Verstellmechanismus stufenlos einstellbar ist. Die Hebevorrichtung kann so ausgestaltet sein, dass sich an ihr eine Tragschiene oder Halteschiene befindet, an die ebenfalls Greifschalen angebracht werden können. Dementsprechend kann der Arbeitsplatz so ausgestaltet sein, dass die Hebevorrichtung sich in einer oberen Lage befindet und sich ein linkes und ein rechtes Trägersystem im eingeschwenkten Zustand befinden, wenn kein Material benötigt wird. Wenn Material benötigt wird, werden die Trägersysteme ausgeschwenkt und die Hebevorrichtung in eine untere Position gebracht, so dass sie den Platz zwischen den beiden Trägersystemen einnehmen kann.

[0024] An dem Tischaufbau können Beleuchtungseinrichtungen angebracht werden. Vorzugsweise kommen hierbei LED-Leuchten zum Einsatz. Die LED-Beleuchtung kann aus einer Deckenleuchte sowie zwei rechts und links angebrachten, auf den Arbeitspunkt genau fokussierbaren Zusatzleuchten aufgebaut sein. Hierdurch werden Schlagschatten verhindert und dem Auge ein helles und ermüdungsarmes Bild vermittelt. Die beiden fokussierbaren Seitenleuchten können von Personen bei Arbeitsbeginn selbst eingestellt werden. Alle drei LED-Leuchten können über einen Sensor angesteuert werden, sondass der Arbeitsplatz nur dann beleuchtet wird, wenn die beschäftigte Person dort tätig ist oder bei zusätzlich vorhandenem Tageslicht eine immer gleichbleibende Beleuchtungsstärke durch eine dynamische Regelung der LED-Beleuchtung ermöglicht wird. Dies bedeutet einerseits Stromeinsparung, und andererseits wird ein Aufheizen des Arbeitsplatzes, wie dies bei sonst üblichen Arbeitsleuchten der Fall ist, vermieden.

[0025] Das effizient bestückbare Trägersystem kann zusätzlich ein Regalsystem umfassen. Das Regalsystem ist vorzugsweise auf der Rückseite des Trägersystems angeordnet. Rückseite bedeutet die hintere, rückwärtige Seite des Arbeitsplatzes oder des Trägersystems. Das Regalsystem umfasst einen Rahmen, in welchen mindestens eine Regalebene eingefügt ist. Jede Regalebene umfasst mindestens eine Führungsschiene, die vorzugsweise mit Rollen ausgestattet sein kann. Alternativ kann die Führungsschiene aus verschiedenen Kunststoffen mit guten Gleiteigenschaften oder als Profilführung ausgeführt sein. Bei einer Ausstattung mit Rollen fungiert die Führungsschiene als Rollebene. Die Regalebenen können waagrecht im Regalrahmen angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Regalebenen in einem Winkel von bis zu 30 Grad gegenüber der Horizontalen zum ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz hingeneigt. Jede Regalebene umfasst noch mindestens einen Anschlag an der zum ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz gerichteten Seite. Die mindestens eine Regalebene kann so ausgestaltet sein, dass sie zur Aufnahme mindestens eines Behälters, welcher vorzugsweise als Greifschale ausgestaltet ist. Vorzugsweise können in einer Regalebene mehrere parallele Linien an Behältern aufgenommen werden. Aus jeder der parallelen Linien kann vorzugsweise der erste zum ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz gerichtete Behälter selektiv entnommen werden. Nach der Entnahme eines Behälters werden die verbleibenden Behälter über die Führungsschiene bis zu dem Anschlag an der Frontseite des Regalsystems nachgeführt. Der Anschlag verhindert ein unkontrolliertes Herausfallen der Behälter. Die einzelnen Linien aus Behältern in der mindestens einen Regalebene können durch Trennstege voneinander getrennt sein, um eine seitliche Führung der einzelnen Linien zu ermöglichen.

[0026] In einer alternativen Ausgestaltung kann der Anschlag so ausgeführt sein, dass wenn das Trägersystem in eine hintere Position verschoben wird, der mit der entsprechenden Ebene korrespondierende Anschlag automatisiert abgesenkt wird und ein Behälter selbstständig auf das entsprechende Haltemittel des Trägersystems nachgeführt wird.

Beschreibung der Zeichnungen



[0027] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben.
Figur 1
zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung des Trägersystems im ausgeschwenkten Zustand.
Figur 2
zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung des Trägersystems im eingeschwenkten Zustand.
Figur 3
zeigt eine Ausführung des Trägersystems zusammen mit einer Arbeitsplatte sowie einer Höhenverstelleinrichtung im ausgeschwenkten Zustand.
Figur 4
zeigt eine Ausführung des Trägersystems zusammen mit einer Arbeitsplatte sowie einer Höhenverstelleinrichtung im eingeschwenkten Zustand.
Figur 5
zeigt den Greifbereich einer an einem Montagearbeitsplatz sitzenden Person mit aufgesetztem Trägersystem im ausgeschwenkten Zustand.
Figur 6
zeigt den Greifbereich einer an einem Montagearbeitsplatz sitzenden Person mit aufgesetztem Trägersystem im ausgeschwenkten Zustand.
Figur 7
zeigt eine Schrägansicht eines Trägersystems.
Figur 8
zeigt einen Querschnitt eines Strebenprofils.
Figur 9
zeigt einen Greifkastenträger aus einer perspektivischen Ansicht.
Figur 10
zeigt ein Trägersystem mit einem Greifkastenträger aus einer perspektivischen Ansicht.
Figur 11
zeigt ein Trägersystem mit einem Greifkastenträger.
Figur 12
zeigt einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz umfassend ein Trägersystem und ein Regalsystem.
Figur 13
zeigt einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz umfassend ein Trägersystem und ein Regalsystem mit einer geänderten Höhenposition.
Figur 14
zeigt einen Ausschnitt eines einstellbaren Arbeitsplatzes umfassend ein Trägersystem und ein Regalsystem.


[0028] In Figur 1 ist eine Ausführung des Trägersystems 100 im ausgeschwenkten Zustand dargestellt. Das Trägersystem 100 für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz kann mehrere Schwenkbaugruppen umfassen. Jede Schwenkbaugruppe umfasst wenigstens ein hinteres Profil 11, 12, 13, welches unter einem Winkel 70 mit einem seitlichen Profil 21, 22, 23 verbunden ist. Die einzelnen Schwenkbaugruppen sind bevorzugt über Standfüße 31, 32, 33 verbunden, sodass die von den hinteren Profilen 11, 12, 13 und seitlichen Profilen 21, 22, 23 aufgespannten Ebenen parallel zueinander liegen. Auf den hinteren Profilen 11, 12, 13 wie auch auf den seitlichen Profilen 21, 22, 23 ist bevorzugt jeweils ein Gleiter 61 - 66 vorgesehen. Die Gleiter 61 - 66 sind entlang der Profile 11, 12, 13, 21, 22, 23 beweglich gelagert. Jeweils zwei Gleiter 63, 66, 62, 65, 61, 64, wobei ein Gleiter 64 - 66 auf dem wenigstens einem hinteren Profil 11, 12, 13 angeordnet sein kann und ein Gleiter 61 -63 auf dem mindestens einen seitlichen Profil 21, 22, 23, können als Gleiterpaar aufgefasst werden. Die beiden Gleiter eines Gleiterpaares 63, 66, 62, 65, 61, 64 liegen bevorzugt jeweils in einer Ebene. Auf jeweils einem Gleiterpaar 63, 66, 62, 65, 61, 64 ist bevorzugt über darauf befestigte Stehbolzen 51, 52 je eine Tragschiene 40 schwenkbar gelagert, so dass die Schwenkbewegung der Tragschiene 40 parallel zu einer durch das hintere Profil 11, 12, 13 und das seitliche Profil 21, 22, 23 aufgespannten Ebene liegt. An der Tragschiene 40 kann zusätzlich ein Haltemittel, bevorzugt eine Tragschiene 41 befestigt sein, welche zur Aufnahme von Greifschalen 42 oder Montageplatten für Werkzeug dienen kann. Die Greifschalen 42 oder die Montageplatten werden hierzu in eine Nut der Tragschiene 41 eingehängt.

[0029] In Figur 2 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführung des Trägersystems 100 im eingeschwenkten Zustand mit den Merkmalen nach Figur 1 dargestellt. Hier ist deutlich zu erkennen, dass die Gleiter 31 - 33 von einer vorderen Position nahe dem ersten Standfuß 31 in eine hintere Position nahe dem zweiten Standfuß 32 verschoben wurden. Gleichzeitig wurden die Gleiter 64 - 66 nahe zu dem dritten Standfuß 33 verschoben. Dadurch liegt je eine Tragschiene 40 vorzugsweise parallel zu den hinteren Profilen 11, 12, 13.

[0030] In Figur 3 ist ein ergonomisch einstellbarer Arbeitsplatz dargestellt. Der Arbeitsplatz weist zwei Trägersysteme 100 nach Figur 1 auf. Diese sind hier im ausgeschwenkten Zustand dargestellt. Die Trägersysteme 100 sind hierbei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet. Die Standfüße 32, 33 werden in dieser Ausführungsform zu Säulen des Tischaufbaus 400 sowie zu Säulen der Hebevorrichtung 300 erweitert. Die Hebevorrichtung 300 kann über Gasdruckfedern (nicht gezeigt) realisiert werden, die ein stufenloses Heben und Absenken des Mittelteils ermöglichen. An dem Tischaufbau 400 können mehrere Beleuchtungseinrichtungen 410 zur Ausleuchtung des Arbeitsplatzes angeordnet sein. Die Anordnung ist bevorzugt so, dass Schlagschatten vermieden werden. Der Arbeitsplatz weist bevorzugt eine Tischunterkonstruktion 210 auf, die höhenverstellbar ausgeführt sein kann.

[0031] Das Trägersystem 100 oder der ergonomisch einstellbare Arbeitsplatz mit einem Trägersystem 100 kann so ausgestaltet sein, dass der Mittelpunkt der Tragschiene 40 bei der Schwenkbewegung zumindest teilweise auf einer Kreisbahn liegt oder diese zumindest einen Teil einer Kreisbahn beschreibt. Die Kreisbahn kann in oder parallel zu der durch das erste hintere Profil 11 - 13 und das erste seitliche Profil 21 - 23 aufgespannten Ebene liegen.

[0032] In Figur 4 ist der ergonomisch einstellbare Arbeitsplatz aus Figur 3 dargestellt. Hier befindet sich das Trägersystem 100 in einem eingeschwenkten Zustand.

[0033] In Figur 5 sind die Greifbereiche einer am Rand einer Tischkante 530 an einem Montagearbeitsplatz sitzenden Person 540 dargestellt. Greifbereiche sind horizontal oder vertikal definierte Bereiche, die zum Erreichen eines Bedienelementes mit der Hand oder mit der Hand und dem Arm erforderlich sind. Der Greifbereich bezogen auf eine Tischplatte 200 ist in eine Beidhandzone 500, zwei Einhandzonen 510 und zwei erweiterte Einhandzonen 520 unterteilbar. Es ist außerdem ein erfindungsgemäßes Trägersystem 100 dargestellt. In der dargestellten Form sind die Tragschienen 40 eingeschwenkt, weshalb sich die Greifschalen 42 nur teilweise bzw. nur am Rand in der Einhandzone 510 befinden. In diesem Zustand kann der Arbeitsplatz mit Material oder Werkstücken beschickt werden.

[0034] In Figur 6 ist eine Anordnung nach Figur 5 mit ausgeschwenkten Tragschienen 40 gezeigt. Hierdurch befinden sich die Greifschalen 42 zu einem deutlich höheren Anteil in der Einhandzone 510, wodurch die Ergonomie des Arbeitsplatzes erhöht bzw. ein ergonomisches Arbeiten an dem Arbeitsplatz deutlich vereinfacht wird.

[0035] Figur 7 zeigt eine Schrägansicht eines Ausschnitts einer Ausführung des Trägersystems 100. Hierbei sind die mit den Nuten 601 des Profils in Eingriff stehenden Gleitelemente 67 sichtbar. Die H-förmigen oder T-förmigen Gleitelemente 67 ermöglichen eine Belastung der Tragschiene sowohl auf Druck als auch auf Zug. Das U-förmige Profil 64 ist über Schrauben 602 mit den Gleitelementen 67 verbunden. Auf den U-förmigen Profilen 67 ist ein Stehbolzen 52 angebracht, auf welchen die Tragschiene 40 aufgesteckt ist und vorzugsweise über eine Mutter gesichert wird.

[0036] Figur 8 zeigt einen Schnitt durch ein beispielhaftes Strebenprofil 600 mit einer Kantenlänge von 40 mm 48 x 40 mm 49. Die Strebenprofile 600 können auch andere Außenabmessungen sowie Nutgeometrien aufweisen. Auf das Strebenprofil ist ein Gleiter 65 aufgesetzt. Der Gleiter umfasst ein Gleitelement 67, das in die Nut 601 des Strebenprofils eingesetzt ist, und ein Halteelement 68, das wie gezeigt U-förmig ausgestaltet sein kann. Die Nut 601 kann dazu genutzt werden, über einsetzbare Nutensteine oder entsprechend der Erfindung über Gleitelemente 67, die aus Teflon ausgeführt sein können, eine mechanische Verbindung zwischen dem Strebenprofil 600 und einer in Figur 7 gezeigten Tragschiene 40 herzustellen. Diese Verbindung ermöglicht zum einen eine belastbare mechanische Verbindung zwischen der Tragschiene 40 und dem Strebenprofil 600 und zum anderen ein stufenloses Verschieben der Tragschiene 40 entlang des Strebprofils 600.

[0037] Figur 9 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Greifschalenträgers 700. Der Greifschalenträger 700 umfasst bevorzugt zwei Handgriffe 710, die über jeweils einen Griffträger 720 an einer Tragschiene 740 befestigt sind. Die Tragschiene 740 hat ein erstes freies Ende und ein zweites freies Ende. Jeweils ist bevorzugt ein Griffträger 720 ist an dem ersten freien Ende und an dem zweiten freien Ende der Tragschiene 740 angeordnet. Die Tragschiene 740 ist somit vorzugsweise zwischen den Griffträgern 720 befestigt, sodass die Griffträger 720 einen äußeren Abschluss bilden. Die Griffträger 720 sind beispielsweise als Profilbleche ausgeführt und weisen senkrecht von der Tragschiene 740 weg. Bevorzugt verlaufen die Griffträger 720 nahezu parallel zu den Greifschalen 742. Die Tragschiene 740 weist bevorzugt eine Nut 741 auf, in welche die Greifschalen 742 beispielsweise über eine Zunge eingreifen können. Nach dem Einhängen der Greifschalen 742 in die Nut 741 der Tragschiene 740 liegen diese bevorzugt mit ihrer Rückseite an der der Tragschiene 740 zugewandten Seite an der Tragschiene 740 an, sodass ein stabiler Sitz gewährleistet ist.

[0038] An der Tragschiene 740 des Greifschalenträgers 700 sind vorzugsweise zwei Befestigungsmittel 745 angeordnet. Die Befestigungsmittel 745 können dazu genutzt werden, dass der Greifschalenträger 700 in eine Halteschiene 750 beispielsweise eines Regalwagens 800 oder eines Montagearbeitsplatzes 100 eingehängt werden kann. Die Halteschiene 750 weist dazu bevorzugt eine Nut 755 auf, welche die Befestigungsmittel 745 aufnimmt. Die Halteschiene 750 ist bevorzugt so ausgestaltet, dass der Greifschalenträger 700 nach dem Einhängen in die Halteschiene 750 sicher gehalten wird.

[0039] Figur 10 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Greifschalenträgers 700 in einem Trägersystem 100. Das Trägersystem 100 ist für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz geeignet und kann mehrere übereinander angeordnete Schwenkbaugruppen umfassen. Jede Schwenkbaugruppe umfasst wenigstens ein hinteres Profil 13, welches unter einem Winkel mit einem seitlichen Profil 23 verbunden ist. Die einzelnen Schwenkbaugruppen sind bevorzugt über Standfüße 31, 33 verbunden, sodass das hintere Profil 13 und das seitliche Profil 23 in einer Ebene liegen. Wird das System erweitert, so liegen die zusätzlichen Profilpaarungen aus hinterem und seitlichem Profil in einer parallelen Ebene zu dem hinteren Profil 13 und dem seitlichen Profil 23. Auf den hinteren Profilen 13 wie auch auf den seitlichen Profilen 23 ist bevorzugt jeweils ein Gleiter 63, 66 vorgesehen. Die Gleiter 63, 66 sind bevorzugt entlang der Profile 13, 23 beweglich gelagert. Jeweils zwei Gleiter 63, 66 können als Gleiterpaar betrachtet werden, wobei ein Gleiter 66 auf dem wenigstens einem hinteren Profil 13 angeordnet ist und ein Gleiter 63 auf dem wenigstens einen seitlichen Profil 21 vorgesehen ist. Die beiden Gleiter eines Gleiterpaares 63, 66 liegen bevorzugt jeweils in einer Ebene. Auf jeweils einem Gleiterpaar 63, 66 ist bevorzugt über darauf befestigte Stehbolzen je eine Tragschiene 40 schwenkbar gelagert, so dass die Schwenkbewegung der Tragschiene 40 parallel zu einer durch das hintere Profil 13 und das seitliche Profil 23 aufgespannten Ebene liegt. An der Tragschiene 40 kann zusätzlich ein Haltemittel bevorzugt eine Halteschiene 750 befestigt sein, in welche der Greifschalenträger 700 eingehängt werden kann. Die Halteschiene 750 weist hierzu bevorzugt eine Nut 755 auf, in welche vorzugsweise zwei Befestigungsmittel 745 des Greifschalenträgers 700 eingreifen können. Die Halteschiene 750 kann über ein Distanzstück in einem bestimmten Winkel vom Trägersystem 100 weg geneigt sein. Dies hat den Vorteil, dass die Greifschalenträger 700 nicht senkrecht aus der Halteschiene 750 des Trägersystems 100 entnommen werden müssen. Hierdurch wird verhindert, dass bei der Entnahme eines Greifschalenträgers 700 Greifschalen 742 aus einem in einer Ebene darüber angeordneten Greifschalenträgers 700 unbeabsichtigt herausgestoßen werden, so dass deren Inhalt auf den Boden fällt.

[0040] Figur 11 zeigt ein Trägersystem 100 für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz aus einer Draufsicht.

[0041] Figur 12 zeigt einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz umfassend ein effizient bestückbares Trägersystem 100, sowie zusätzlich ein Regalsystem 800. Das Regalsystem 800 ist auf der Rückseite 840 des ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatzes angeordnet. Rückseite 840 bedeutet die hintere, rückwärtige Seite des Arbeitsplatzes oder des Trägersystems. Der in der Figur 12 sichtbare Abstand 820 dient nur der besseren graphischen Darstellung. Normalerweise ist dieser Abstand sehr gering, beispielsweise im Bereich einiger mm oder weniger cm. Das Trägersystem 100 fluchtet mit dem Regalsystem 800. Das Regalsystem 800 umfasst einen Rahmen 801, in welchen mehrere Regalebenen 810 eingefügt sind. Jede Regalebene 810 umfasst mehrere Führungsschienen 811, die vorzugsweise mit Rollen ausgestattet sind. Bei einer Ausstattung mit Rollen fungiert die Führungsschiene 811 als Rollebene. Die Regalebenen 810 können waagrecht im Rahmen 801 angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Regalebenen 810 in einem Winkel von bis zu 30 Grad gegenüber der Horizontalen zum Trägersystem 100 hin geneigt. Die mindestens eine Regalebene 810 umfasst mindestens einen Anschlag 810 an der zum Trägersystem 100 gerichteten Seite. Die Regalebenen 810 können so ausgestaltet sein, dass sie zur Aufnahme mindestens eines Behälters 42, welcher vorzugsweise als Greifschale ausgestaltet ist, geeignet sind. Vorzugsweise können in einer Regalebene 810 mehrere parallele Reihen an Behältern 42 aufgenommen werden. Aus jeder der parallelen Reihen kann vorzugsweise der erste zum Trägersystem 100 gerichtete Behälter 42 selektiv entnommen werden. Nach der Entnahme eines Behälters 42 werden die verbleibenden Behälter 42 über die Führungsschiene 811 bis zu einem Anschlag 812 an der Frontseite des Regalsystems nachgeführt. Das Nachführen wird vorzugsweise über reine Schwerkraft realisiert. Der Anschlag 812 verhindert ein unkontrolliertes Herausfallen der Behälter 42 aus dem Regalsystem 800. Die einzelnen Reihen aus Behältern 42 in der mindestens einen Regalebene 810 können durch Trennstege voneinander getrennt sein, um eine seitliche Führung der einzelnen Reihen zu ermöglichen und ein Befüllen von der Rückseite des Regalsystems zu vereinfachen.

[0042] Die Figur 13 zeigt den ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz in einer Position mit geänderter Höhe. Die Anpassung der Höhenposition ermöglicht eine vereinfachte Entnahme aus verschiedenen Regalebenen 810 des Regalsystems 800.

[0043] Die Figur 14 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Trägersystem 100 sowie des Regalsystems 800. Aus dem Trägersystem 100 wurde die erste Reihe an Behältern 42 zur besseren Veranschaulichung entnommen. Ein an dem Arbeitsplatz tätiger Mitarbeiter kann von der Vorderseite 830 zum Nachfüllen der Behälter 42, das Trägersystem 100 in den eingeschwenkten Zustand bringen. Die Vorderseite 830 ist die vordere, üblicherweise dem Mitarbeiter zugewandte Seite des Arbeitsplatzes. Dies bedeutet, dass das Trägersystem 100 in die hintere Position in Richtung des Regalsystems 800 geschwenkt wird (rechtes Trägersystem). Nachfolgend kann ein gefüllter Behälter 42 aus dem Regalsystem 800 bzw. aus der entsprechenden Regalebene 810 durch leichtes Anheben des Behälters 42 entnommen und auf das Trägersystem 100 gehoben werden. Das leichte Anheben des Behälters 42 in der Regalebene 810 ist notwendig, um den Anschlag 812 zu überwinden. Nachfolgend wird der Behälter auf dem Haltemittel 41 abgestellt und das Trägersystem 100 kann wieder in den vorderen Zustand geschwenkt werden.

Bezugszeichenliste



[0044] 
11 - 13
Hinteres Profil
21 - 23
Seitliches Profil
31 - 33
Standfüße
40
Tragschiene
41
Haltemittel, Halteschiene
42
Behälter, Werkzeug, Greifschale
48
Höhe des Strebenprofils
49
Breite des Strebenprofils
51 - 52
Stehbolzen
61 - 66
Gleiter
67
Gleitelement
68
Halteelement
70
Winkel
100
Effizient bestückbares Trägersystem
200
Tischplatte
210
Tischunterkonstruktion
300
Hebevorrichtung
400
Tischaufbau
410
Montagebeleuchtung
500
Beidhandzone
510
Einhandzone
520
Erweiterte Einhandzone
530
Tischkante
540
Person
600
Strebenprofil
601
Nut
602
Schrauben
700
Greifschalenträger
710
Handgriff
715
Schraube
720
Montageelement
740
Tragschiene
741
Nut
742
Behälter, Werkzeug, Greifschale
745
Befestigungsmittel
750
Haltemittel, Halteschiene
755
Nut
800
Regalsystem
801
Rahmen
810
Regalebene
811
Führungsschiene
812
Anschlag
820
Abstand
830
Vorderseite
840
Rückseite



Ansprüche

1. Ergonomischer Arbeitsplatz umfassend ein effizient bestückbares Trägersystem für einen ergonomisch einstellbaren Arbeitsplatz (100) zur Aufnahme von mindestens einem Behälter (42),
umfassend wenigstens eine Schwenkbaugruppe umfassend ein hinteres Profil (11 - 13) und ein unter einem Winkel (70) damit verbundenes seitliches Profil (21 - 23), sowie eine Tragschiene (40), die auf einem ersten Gleiter (64 - 66, 67) und auf einem zweiten Gleiter (61 - 63, 67) schwenkbar angeordnet ist, wobei der erste Gleiter (64 - 66, 67) an dem hinteren Profil (11 - 13) beweglich angeordnet ist und der zweite Gleiter (61 - 63, 67) an dem seitlichen Profil (21 - 23) beweglich angeordnet ist, so dass die Schwenkbewegung der Tragschiene (40) parallel zu einer durch das erste hintere Profil (11 - 13) und das erste seitliche Profil (21 - 23) aufgespannten, horizontal verlaufenden Ebene liegt,
weiter umfassend ein Regalsystem (800) zur Aufnahme und Bevorratung von mindestens einem Behälter (42),
wobei das Regalsystem (800) mindestens eine Regalebene (810) umfasst und die mindestens eine Regalebene (810) jeweils einen Anschlag (812) aufweist, welcher ein Herausfallen des mindestens einen im Regalsystem aufbewahrten Behälters (42) verhindert,
wobei das Regalsystem (800) an einer Rückseite (840) des Trägersystems angeordnet ist.
 
2. Arbeitsplatz (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Regalebene (810) mindestens eine Führungsschiene (811) umfasst, welche zum Transport des mindestens einen Behälters (42) mit Rollen ausgestattet ist.
 
3. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägersystem (100) mindestens zwei übereinander angeordnete Schwenkbaugruppen aufweist.
 
4. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine hintere Profil (11 - 13) und/oder das mindestens eine seitliche Profil (21 - 23) und/oder die mindestens eine Tragschiene (40) ein Strebenprofil (600) mit wenigstens einer Nut (601) ist.
 
5. Arbeitsplatz (100) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in die wenigstens eine Nut (601) des Strebenprofils (600) mindestens ein Gleitelement (67) zur linearen Führung durch die Nut eingesetzt ist.
 
6. Arbeitsplatz (100) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Gleitelement (67) H-förmig oder T-förmig ausgestaltet ist, und/oder Teflon, Polyethylen oder ein anderes Kunststoffmaterial umfasst.
 
7. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens ein Gleiter (61 - 66, 67) über ein Kugellager gegen ein Profil (11 - 13, 21 - 23) abgestützt ist.
 
8. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Gleiter (61 - 66) jeweils mindestens ein Halteelement (62) und mindestens ein Gleitelement (67) umfasst, wobei das mindestens eine Halteelement (61 - 66) vorzugsweise als U-Profil ausgeführt ist.
 
9. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Tragschiene (40) und/oder an der Halteschiene (750) mindestens ein Greifschalenträger (700) zur Aufnahme wenigstens eines Behälters (742) anbringbar bzw. angebracht ist.
 
10. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Haltemittel an der Tragschiene die Einstellung eines Neigungswinkels des wenigstens einen Behälters und/oder des wenigstens einen Werkzeugs (42) ermöglicht und/oder, dass das mindestens eine Haltemittel (41) ein seitliches Verschieben und/oder Justieren des wenigstens einen Behälters (42) und/oder des wenigstens einen Werkzeugs (42) ermöglicht.
 
11. Arbeitsplatz (100) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens ein Haltemittel (41) als Tragschiene (41) ausgeführt ist.
 
12. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitsplatz eine Arbeitsplatte (200) umfasst und/oder, dass der Arbeitsplatz ein zweites Trägersystem (100) aufweist, das spiegelsymmetrisch zum ersten Trägersystem (100) angeordnet ist.
 
13. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitsplatz eine Hebevorrichtung (300) zwischen dem ersten Trägersystem (100) und dem zweiten Trägersystem (100) aufweist und/oder, dass die Hebevorrichtung (300) über Gasdruckfedern stufenlos positionierbar ausgeführt ist und/oder der Arbeitsplatz eine höhenverstellbare Tischunterkonstruktion (210) aufweist.
 
14. Ergonomisch einstellbarer Arbeitsplatz nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitsplatz einen Tischaufbau (400) aufweist und/oder, dass der Tischaufbau (400) mindestens eine Montagebeleuchtung (410) umfasst.
 
15. Arbeitsplatz (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Mittelpunkt der Tragschiene (40) bei der Schwenkbewegung auf einer Kreisbahn liegt, die in oder parallel zur der durch das erste hintere Profil (11 - 13) und das erste seitliche Profil (21 - 23) aufgespannten Ebene liegt.
 




Zeichnung








































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente