Stand der Technik
[0001] Aus der
DE 10050147 A1 ist ein Feldgerät zur Erfassung von Mess-, Zähl- und digitalisierten Werten sowie
Schaltwerten bekannt, das die für den Zustand einer Maschine / Anlage relevanten Daten
während der Laufzeit der Maschine kontinuierlich erfasst und digitalisiert, wobei
es aus diesen Daten Single- und kalkulierte Prozessdaten sowie Betriebsdaten koninuierlich
berechnet und das während festlegbarer Zeitabschnitte die statistischen Kennwerte
dieser Daten errechnet, speichert und somit für weitere Auswertungen verfügbar sind.
Offenbarung der Erfindung
[0002] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer wärmetechnischen Anlage, wobei
die wärmetechnische Anlage mehrere Komponenten, insbesondere einen Heiz- und/oder
Dampfkessel, umfasst, ist dadurch gekennzeichnet, dass aus erfassten Verschmutzungswerten
der wärmetechnischen Anlage und/oder mindestens einer Komponente ein erwarteter Erreichungszeitwert
ermittelt wird, zu dem ein vorgebbarer kritischer Verschmutzungswert der wärmetechnischen
Anlage und/oder der mindestens einen Komponente insbesondere erstmalig erreicht oder
überschritten wird, und dass der erwartete Erreichungszeitwert in einen Speicher geschrieben
wird.
[0003] Unter einer wärmetechnischen Anlage ist eine Anlage oder ein System zu verstehen,
mit der/dem Wärme bzw. eine Wärmeleistung bereitgestellt werden kann, insbesondere
in Form eines warmen Wärmeträgerfluids bzw. eines warmen Wärmeträgerfluidstroms wie
Wasser, Luft oder Dampf, oder in Form von Strahlung. Diese Bereitstellung beruht auf
einer Energiewandlung, insbesondere einer Verbrennung eines festen, flüssigen oder
gasförmigen Brennstoffs. Unter Komponenten der wärmetechnischen Anlage sind die Bauteile
und Baugruppen zu verstehen, aus denen sich die Anlage zusammensetzt, insbesondere
solche, die mit der Wärmebereitstellung in Verbindung stehen, beispielsweise ein Heiz-
und/oder Dampfkessel, ein Wasserraum oder ein Feuerraum des Heizkessels, Zuführleitungen
für Brennstoff und Verbrennungsluft, ein Brenner, ein Gebläse, ein Wärmetauscher,
Abführleitungen für Abgas oder Wärmeträgerfluid. Unter Verschmutzung wird ein zeitveränderlicher
Zustand verstanden, der insbesondere mit dem Betrieb der Anlage in Zusammenhang steht
und Beeinträchtigungen des Anlagenbetriebs bedeuten kann, beispielsweise Ablagerungen
im Luftweg, am Brenner, im Feuerraum oder Abgasweg, im Wasserraum, im Wärmetauscher,
beispielsweise Kalk, Schlamm, mineralische oder Staub- oder Rußablagerungen. Unter
einem Verschmutzungswert wird ein Wert, insbesondere ein Zahlenwert, verstanden, der
Aufschluss über eine Größe einer vorliegenden Verschmutzung gibt. Ein kritischer Verschmutzungswert
ist ein Verschmutzungswert, der eine nicht mehr tolerierte Beeinträchtigung des Anlagenbetriebs
bedeutet, weil zum Beispiel ein Luftleitungsquerschnitt deutlich reduziert, ein Wärmeübergang
an einem Wärmetauscher deutlich herabgesetzt, ein Abgasverlust deutlich zu hoch, ein
Wirkungsgrad oder eine Effizienz zu niedrig, Betriebskosten zu hoch, ein Betriebsrisiko
zu hoch ausfällt. Ein solcher kritischer Verschmutzungswert kann vorgegeben, insbesondere
von einem Anlagenbetreiber im Rahmen einer Anlagenregelung numerisch vorgegeben, sein.
Unter einem Zeitwert wird der Wert, insbesondere Zahlenwert, einer Zeit, insbesondere
eines Zeitpunkts, verstanden, beispielsweise eine Uhrzeit oder ein Kalenderdatum.
Unter einem erwarteten Erreichungszeitwert wird ein Zeitwert verstanden, zu dem der
Verschmutzungswert der Anlage und/oder der mindestens einen Komponente den kritischen
Verschmutzungswert erwartetermaßen erreicht oder überschreitet. Erwarten bedeutet
eine in die Zukunft gerichtete Prognose oder Berechnung oder Annahme oder Vermutung.
Ein Speicher ist hier ein elektronisches Element (auch Datenspeicher, Datenträger
oder Speichermedium genannt), das Daten festhalten kann, insbesondere ein Element,
in das Daten eingespeichert, also eingeschrieben, in dem Daten aufbewahrt, und aus
dem Daten ausgelesen, also ausgegeben, werden können, insbesondere zur weiteren Nutzung
und/oder Verarbeitung. Das erfindungsgemäße Verfahren kann von einem der wärmetechnischen
Anlage zugeordneten Regelgerät gesteuert und/oder geregelt werden. Beispielsweise
kann das Regelgerät den Speicher umfassen.
[0004] Mit dieser Erfindung ist ein Verfahren zur vorausschauenden Überwachung des Verschmutzungszustandes
einer wärmetechnischen Anlage und/oder mindestens einer Komponente geschaffen, das
es ermöglicht, einen in der Zukunft liegenden Zeitwert zu ermitteln, zu dem ein kritischer
Verschmutzungswert erwartet wird, und mit diesem gespeicherten Wert im Rahmen der
Anlagenregelung weiterzuarbeiten. Somit wird ein Anlagenbetreiber über eine anstehende
Erreichung und/oder Überschreitung des kritischen Wertes informiert und in die Lage
versetzt, eine Reinigung der wärmetechnischen Anlage und/oder Komponente, eine Wartung,
eine Instandsetzung oder einen Komponententausch zu planen und rechtzeitig durchzuführen,
bevor es zu einem Ausfall oder einer Betriebseinschränkung oder einem Wirkungsgradverlust
der Anlage aufgrund von Verschmutzung kommt.
[0005] Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben einer wärmetechnischen Anlage,
wobei die wärmetechnische Anlage mehrere Komponenten, insbesondere einen Heizkessel,
umfasst, ist gekennzeichnet durch folgende Schritte. Erster Schritt: Erfassen mindestens
eines ersten Verschmutzungswerts und mindestens eines zugeordneten ersten Erfassungszeitwerts
sowie zweiter Schritt: Erfassen mindestens eines zweiten Verschmutzungswerts und mindestens
eines zugeordneten zweiten Erfassungszeitwerts, wobei ein erfasster Verschmutzungswert
einen zu einer auswählbaren Erfassungszeit vorliegenden Verschmutzungszustand der
wärmetechnischen Anlage und/oder mindestens einer Komponente repräsentiert, und wobei
ein Erfassungszeitwert die jeweilige Erfassungszeit repräsentiert. Dritter Schritt:
Extrapolieren mindestens eines für eine Zukunft erwarteten Verschmutzungswerts und/oder
eines für die Zukunft erwarteten zeitlichen Verlaufs von Verschmutzungswerten, auf
Grundlage der ersten und zweiten Verschmutzungswerte und der zugeordneten ersten und
zweiten Erfassungszeitwerte. Vierter Schritt: Ermitteln mindestens eines erwarteten
Erreichungszeitwerts, zu dem der mindestens eine erwartete Verschmutzungswert mindestens
einen vorgebbaren kritischen Verschmutzungswert der wärmetechnischen Anlage und/oder
der mindestens einen Komponente insbesondere erstmalig erreicht oder überschreitet.
Fünfter Schritt: Schreiben des erwarteten Erreichungszeitwerts in einen Speicher.
[0006] Die Erfassung des Verschmutzungswerts erfolgt während einer Erfassungszeit, beispielsweise
ein Zeitpunkt oder eine Zeitdauer. Der Erfassungszeitwert repräsentiert die Erfassungszeit,
indem der Erfassungszeit ein Zeitwert (beispielsweise eine Uhrzeit oder ein Tagesdatum
oder eine Kalenderwochennummer) zugeordnet wird. Der Erfassungszeitwert kann beispielsweise
der Zeitwert eines Beginns oder eines Endes einer Erfassung sein. Somit ist der Erfassungszeitwert
einem Verschmutzungswert zugeordnet ("Wertepaar" aus Verschmutzungswert und Erfassungszeitwert),
wobei der Verschmutzungswert während der Erfassungszeit erfasst wird. Eine Erfassungszeit
kann nach einer vorgegebenen Zeitregel ausgewählt sein. Extrapolieren bedeutet ein
Ableiten und/oder Berechnen eines für die Zukunft erwarteten Wertes oder Wertepaares
basierend auf bekannten (historischen) Werten oder Wertepaaren. Dem Extrapolieren
liegt eine bestimmte Annahme über einen Zusammenhang zwischen den bekannten und den
erwarteten Werten oder Wertepaaren zugrunde. Unter einem erwarteten zeitlichen Verlauf
von Verschmutzungswerten ist eine zeitliche Abfolge oder ein funktionaler zeitlicher
Zusammenhang von Wertepaaren erwarteter Verschmutzungswert, erwarteter Zeitwert zu
verstehen.
[0007] Mit dieser Erfindung ist ein Verfahren zur vorausschauenden Überwachung des Verschmutzungszustandes
geschaffen, das es ermöglicht, einen für eine Zukunft erwarteten Verschmutzungswert
und/oder einen erwarteten Verschmutzungsverlauf vorherzusagen sowie einen in der Zukunft
liegenden Zeitwert zu ermitteln, zu dem ein kritischer Verschmutzungswert einer wärmetechnischen
Anlage und/oder einer Komponente erwartet wird, und mit diesem gespeicherten Wert
im Rahmen der Anlagenregelung weiterzuarbeiten. Somit wird ein Anlagenbetreiber in
die Lage versetzt, eine Reinigung der wärmetechnischen Anlage und/oder Komponente,
eine Wartung, eine Instandsetzung oder einen Komponententausch zu planen und rechtzeitig
durchzuführen, bevor es zu einem Ausfall oder einer Betriebseinschränkung oder einem
Wirkungsgradverlust der Anlage aufgrund von Verschmutzung kommt. Bei einer vorteilhaften
Ausgestaltung des Verfahrens wird der erwartete Erreichungszeitwert auf einem Ausgabemittel
ausgegeben. Alternativ oder ergänzend kann die erwartete Restlaufzeit bis zum Erreichen
des kritischen Verschmutzungswerts ausgegeben werden. Ein solches Ausgabemittel kann
ein ein analoges oder digitales Ausgabemittel, vorzugsweise ein Ausgabemittel mit
Skalenanzeige oder Ziffernanzeige oder Klartextanzeige, sein. Eine solche Ausgestaltung
ermöglicht es einem Anlagenbetreiber, sich schnell über den Verschmutzungszustand
zu informieren und vorausschauend eine Reinigung zu planen.
[0008] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird ein Verhältniswert
eines erfassten Verschmutzungswerts zum kritischen Verschmutzungswert ermittelt und
ausgegeben. Ein solcher Verhältniswert zeigt einem Anlagenbetreiber an, wie viel Verschmutzung,
bezogen auf den kritischen Verschmutzungswert, bereits vorliegt, beispielsweise in
einer prozentualen Anzeige. Auch damit ist es für einen Anlagenbetreiber möglich,
sich schnell über den Verschmutzungszustand zu informieren und vorausschauend eine
Reinigung zu planen.
[0009] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird eine erste Warnmeldung
ausgegeben, wenn der erwartete Erreichungszeitwert weniger als eine vorgebbare erste
Vorwarnzeit von einem jüngsten Erfassungszeitwert entfernt ist. Eine Warnmeldung kann
eine einmalige oder wiederkehrende oder dauernde Warnmeldung sein, die beispielsweise
akustisch oder visuell wahrnehmbar ist und den Anlagenbetreiber darüber informiert,
dass der erwartete Erreichungszeitwert näher rückt und nunmehr innerhalb einer vorgebbaren
Vorwarnzeit liegt. Die Vorwarnzeit ist dabei eine Art überblickter bzw. überwachter
Zeithorizont oder Prognosehorizont. Dies ist insbesondere dann von großem Vorteil,
wenn der vorgebbare kritische Verschmutzungswert ein maximal zulässiger Verschmutzungswert
ist.
[0010] Bei noch einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird eine zweite
Warnmeldung ausgegeben und/oder mindestens eine Funktion, insbesondere eine Leistung,
der wärmetechnischen Anlage und/oder mindestens einer Komponente verändert, insbesondere
reduziert und/oder abgeschaltet, wenn der erwartete Erreichungszeitwert weniger als
eine vorgebbare zweite Vorwarnzeit von einem jüngsten Erfassungszeitwert entfernt
ist. Mithilfe dieser Ausgestaltung kann die Anlage auf das Näherrücken des erwarteten
Erreichungszeitwerts reagieren und vorausschauend, insbesondere selbsttätig, erste
Schritte einleiten, beispielsweise zum Hinauszögern des erwarteten Erreichungszeitwerts
und um dem Anlagebetreiber mehr Zeit für eine vorausschauende Planung einzuräumen,
oder zum Absenken eines mit dem erwarteten Erreichungszeitwert einhergehenden Risikos
für den Anlagenbetrieb wie beispielsweise ein Ausfall oder eine Betriebseinschränkung
oder ein Wirkungsgradverlust der Anlage aufgrund von Verschmutzung. Dies ist insbesondere
dann von großem Vorteil, wenn der vorgebbare kritische Verschmutzungswert ein maximal
zulässiger Verschmutzungswert ist.
[0011] Bei einer Ausgestaltung des Verfahrens umfasst das Erfassen eines Verschmutzungswerts
ein Messen und/oder ein Berechnen und/oder ein Einlesen über eine Datenschnittstelle.
Erfassen durch Messen kann ein direktes Messen eines Verschmutzungswerts wie eine
Dicke einer Schmutzschicht (beispielsweise eine Kalkschicht) oder eine Menge eines
Schlammes sein. Andererseits kann es auch ein indirektes Messen eines Verschmutzungswerts
sein durch Messen jener Werte, die sich aufgrund der Verschmutzung verändern, beispielsweise
eine Abgastemperatur, eine Kesselvorlauftemperatur, eine Brennerleistung, ein Wirkungsgrad.
Erfassen durch Berechnen bedeutet ein rechnerisches Ermitteln des Verschmutzungswerts
auf Grundlage von insbesondere Messwerten und/oder Annahmen zum Betriebsverhalten.
Erfassen durch Einlesen über eine Datenschnittstelle bedeutet, dass der Verschmutzungswert
außerhalb des hier beschriebenen Verfahrens ermittelt (gemessen und/oder berechnet)
und diesem Verfahren zugeführt wird.
[0012] Bei einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden beim Extrapolieren und/oder
Ermitteln nur erfasste Verschmutzungswerte größer oder gleich einem Mindestverschmutzungswert
berücksichtigt. Gerade niedrige Werte können durch eine Messunschärfe oder Ungenauigkeit
verfälscht sein. Dies soll nach dieser Ausgestaltung nicht zur Ermittlung falscher
erwarteter Werte führen. Dadurch wird die Vorhersage zuverlässiger und sicherer.
[0013] Bei einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist der erfasste Verschmutzungswert
ein insbesondere über der Erfassungszeit zeitlich gemittelter Wert. Aufeinanderfolgende
momentane Werte können je nach Art der Messung und/oder Berechnung mehr oder weniger
stark um einen Mittelwert schwanken. Damit diese Schwankungen sich nicht in schwankenden
Vorhersagen niederschlagen, wird als Grundlage für die Ermittelung der erwarteten
Verschmutzungswerte und Zeitwerte der Mittelwert herangezogen.
[0014] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird ein tatsächlicher
Erreichungszeitwert, zu dem der erfasste Verschmutzungswert den kritischen Verschmutzungswert
insbesondere erstmalig erreicht oder überschreitet, in den Speicher geschrieben. Damit
wird eine Auswertung und Bewertung dieses Werts möglich.
[0015] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens liegt eine Dauer der
Erfassungszeit im Bereich zwischen einer Stunde und einem Monat. Die Dauer der Erfassungszeit
ist die Zeitdauer, während der ein Verschmutzungszustand erfasst wird, beispielsweise
mit mehreren Messwerten und/oder Berechnungswerten. Diese Dauer wird insbesondere
zur Mittelwertbildung des Verschmutzungswerts herangezogen.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens liegt ein zeitlicher
Abstand zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden, eine jeweilige Erfassungszeit
repräsentierenden Erfassungszeitwerten im Bereich zwischen einer Stunde und einer
Woche. Beispielsweise können die Erfassungszeiten regelmäßig aufeinander folgen. Alternativ
können die Erfassungszeiten auch mit zunehmenden Verschmutzungswerten zeitlich dichter
aufeinander folgen.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens liegt ein zeitlicher
Abstand zwischen den einer Extrapolation zugrundegelegten Erfassungszeitwerten im
Bereich zwischen einem Tag und einem Monat. Zur Extrapolation werden mindestens zwei
Erfassungszeitwerte herangezogen, dies können zwei unmittelbar aufeinander folgende
Erfassungszeitwerte sein, vorteilhafterweise können die Erfassungszeitwerte auch zeitlich
weiter auseinander liegen und somit zuverlässigere Vorhersagen ermöglichen.
[0018] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens optimiert sich ein
einer Extrapolation zugrundeliegendes Rechenmodell selbstlernend anhand des tatsächlichen
Erreichungszeitwerts. Optional greift die Selbstoptimierung auch auf den erwarteten
Erreichungszeitwert zu. Das Rechenmodell kann eine Annahme eines linearen oder nichtlinearen,
beispielsweise zeitlich beschleunigt zunehmenden, Verschmutzungsverhaltens abbilden.
Der tatsächliche Erreichungszeitwert und der erwartete Erreichungszeitwert können
sich voneinander unterscheiden. Anhand dieser Differenz kann die Vorhersagegenauigkeit
eines Rechenmodells verbessert werden, indem Annahmen, Rechenalgorithmen oder Parameter
des Rechenmodells an das tatsächliche Verschmutzungsverhalten angepasst werden.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird in einem ersten
Schritt ein erfasster erster Verschmutzungwert mit dem Mindestverschmutzungswert verglichen,
wobei bei Erreichung oder Unterschreitung des Mindestverschmutzungswerts das Verfahren
beendet wird, und wobei bei Überschreitung das Verfahren fortgesetzt wird. In einem
zweiten Schritt wird ein Verhältniswert des erfassten ersten Verschmutzungswerts zu
einem vorgebbaren kritischen Verschmutzungswert ermittelt und ausgegeben. In einem
dritten Schritt wird ein für einen in der Zukunft liegenden Prognosehorizont (Zeithorizont)
erwarteter Verschmutzungswert auf Grundlage von dem ersten Verschmutzungswert, einem
auswählbaren erfassten zweiten Verschmutzungswert, diesen zugeordneten ersten und
zweiten Erfassungszeitwerten, und einem Sicherheitsfaktor extrapoliert. In einem vierten
Schritt wird der erwartete Verschmutzungswert mit dem kritischen Verschmutzungswert
verglichen, wobei bei Unterschreitung des kritischen Verschmutzungswerts ein Zählwert
eines Überschreitungszählers auf Null gesetzt wird, und wobei bei Erreichung oder
Überschreitung der Zählwert des Überschreitungszählers um Eins erhöht wird. In einem
fünften Schritt wird ein erwarteter Erreichungszeitwert, zu dem der erwartete Verschmutzungswert
den kritischen Verschmutzungswert erstmalig erreicht oder überschreitet, auf einer
Differenz aus dem Prognosehorizont und dem Zählwert des
[0020] Überschreitungszählers basierend ermittelt. In einem sechsten Schritt wird der erwartete
Erreichungszeitwert in einen Speicher geschrieben. Hierauf können weitere Schritte,
entsprechend der vorstehend genannten Ausgestaltungen, folgen.
[0021] Im Ergebnis gibt das Verfahren zur vorausschauenden Überwachung des Verschmutzungszustands
vorausschauende Empfehlungen, welche den Betreiber über zukünftige Ereignisse auf
Basis aktuell erfasster Betriebsdaten informieren. Der Verschmutzungszustand kann
beispielsweise aus einer Rauchgasaustrittstemperatur aus dem Kessel, dem vorliegenden
Betriebsdruck eines Dampfkessels und der Leistungsanforderung an den Brenner bzw.
der Brennstoffmenge ermittelt werden. Dementsprechend ist ein Verschmutzungswert ein
kompakter Kennwert, welcher komprimiert die Information zur Verfügung stellt, ob bei
den derzeitigen Betriebsbedingungen eine Verschmutzung vorliegt beziehungsweise wie
sehr diese Verschmutzung die Wärmenutzung in der Anlage, also deren Effizienz, einschränkt.
Für den Verschmutzungswert ist ein kritischer Wert definiert. Ab diesem Wert wird
eine Reinigung des Kessels empfohlen. Für die vorausschauende Überwachung des Verschmutzungszustandes
werden aufgezeichnete Daten herangezogen, um aus dem bisherigen Anlagenverhalten im
Voraus abzuleiten, ob der maximal zulässige Wert des Verschmutzungszustands in einer
definierten Zeitspanne in der Zukunft erreicht bzw. überschritten wird. Ziel ist es
den Anlagenbetreiber über eine anstehende Überschreitung des kritischen Wertes zu
informieren und somit vorab die gezielte Planung der Reinigung, welche die Effizienz
der Anlage wieder steigert, zu ermöglichen.
Zeichnung
[0022] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Figur 1: ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Figur 2: ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0023] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Betreiben einer wärmetechnischen Anlage, dabei umfasst die wärmetechnische Anlage
mehrere Komponenten, insbesondere einen Heizkessel. In einem ersten Schritt A1 werden
mindestens ein erster Verschmutzungswert V1 und mindestens ein zugeordneter erster
Erfassungszeitwerts T1 erfasst. In einem zweiten Schritt A2 werden mindestens ein
zweiter Verschmutzungswert V2 und mindestens ein zugeordneter zweiter Erfassungszeitwert
T2 erfasst. Dabei repräsentieren ein erfasster Verschmutzungswert V1 und/oder V2 einen
zu einer auswählbaren Erfassungszeit vorliegenden Verschmutzungszustand der wärmetechnischen
Anlage und/oder mindestens einer Komponente, ferner repräsentieren ein Erfassungszeitwert
T1 und/oder T2 die jeweilige Erfassungszeit. In einem dritten Schritt A3 wird mindestens
ein für eine Zukunft erwarteter Verschmutzungswert Ve und/oder ein für die Zukunft
erwarteter zeitlicher Verlauf Vt von Verschmutzungswerten Ve extrapoliert; dies erfolgt
auf Grundlage der ersten und zweiten Verschmutzungswerte V1, V2 und der zugeordneten
ersten und zweiten Erfassungszeitwerte T1, T2. In einem vierten Schritt A4 wird mindestens
ein erwarteter Erreichungszeitwert Te ermittelt, zu dem der mindestens eine erwartete
Verschmutzungswert Ve mindestens einen vorgebbaren kritischen Verschmutzungswert Vk
der wärmetechnischen Anlage und/oder der mindestens einen Komponente insbesondere
erstmalig erreicht oder überschreitet. Dies kann beispielsweise rechnerisch durch
Lösen einer Gleichung erfolgen, bei der der erwartete zeitliche Verlauf Vt mit dem
kritischen Verschmutzungswert Vk gleichgesetzt wird. In einem fünften Schritt A5 wird
der erwartete Erreichungszeitwert Te in einen Speicher geschrieben. Hieran anschließen
können sich weitere Schritte wie Ausgeben des erwarteten Erreichungszeitwerts Te und/oder
eines Verhältniswerts R eines erfassten Verschmutzungswerts V1, V2 zum kritischen
Verschmutzungswert Vk auf einem Ausgabemittel, Ausgeben einer ersten und/oder zweiten
Warnmeldung, und so weiter.
[0024] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betreiben einer wärmetechnischen Anlage, wobei in einem ersten Schritt S1 ein
erfasster erster Verschmutzungwert V1 mit einem Mindestverschmutzungswert Vm verglichen
wird, wobei bei Erreichung oder Unterschreitung des Mindestverschmutzungswerts Vm
das Verfahren beendet wird (Übergang zu Schritt S6), und wobei bei Überschreitung
das Verfahren fortgesetzt wird. In einem zweiten Schritt S2 wird ein Verhältniswert
R des erfassten ersten Verschmutzungswerts V1 zu einem vorgebbaren kritischen Verschmutzungswert
Vk ermittelt und ausgegeben. In einem dritten Schritt S3 wird ein für einen in der
Zukunft liegenden Prognosehorizont P erwarteter Verschmutzungswert Ve extrapoliert,
das erfolgt auf Grundlage von dem ersten Verschmutzungswert V1, einem auswählbaren
erfassten zweiten Verschmutzungswert V2, diesen zugeordneten ersten und zweiten Erfassungszeitwerten
T1, T2, und optional einem Sicherheitsfaktor. In einem vierten Schritt S4 wird der
erwartete Verschmutzungswert Ve mit dem kritischen Verschmutzungswert Vk verglichen,
wobei bei Unterschreitung des kritischen Verschmutzungswerts Vk ein Zählwert I eines
Überschreitungszählers auf null gesetzt wird. Bei Erreichung oder Überschreitung wird
der Zählwert I des Überschreitungszählers um eins erhöht. In einem fünften Schritt
S5 wird ein erwarteter Erreichungszeitwert Te ermittelt, zu dem der erwartete Verschmutzungswert
Ve den kritischen Verschmutzungswert Vk erstmalig erreicht oder überschreitet; das
erfolgt auf Grundlage einer Differenz aus dem Prognosehorizont P und dem Zählwert
I des Überschreitungszählers. In einem sechsten Schritt S6 wird der erwartete Erreichungszeitwert
Te in einen Speicher geschrieben. Hieran anschließen können sich ein Neudurchlauf
des Verfahrens (gegebenfalls zeitverzögert) und/oder weitere Schritte wie beispielsweise
Ausgeben des erwarteten Erreichungszeitwerts Te und/oder des Verhältniswerts R des
erfassten Verschmutzungswerts V1, V2 zum kritischen Verschmutzungswert Vk auf einem
Ausgabemittel und/oder Ausgeben einer ersten und/oder zweiten Warnmeldung und/oder
einer Reinigungsempfehlung.
[0025] Diese Ausgestaltung des Verfahrens wertet historische Daten des Verschmutzungszustands
aus und sagt vorher, wie viele Tage (basierend auf der bisherigen Anlagenbetriebsweise)
verbleiben, bis der kritische Verschmutzungswert erreicht wird. Die Vorhersage basiert
auf zwei Sätzen an historischen Daten zum Verschmutzungszustand. Der erste Satz umfasst
die Daten für den Verschmutzungszustand an den beispielsweise 10 letzten Tagen vor
aktueller Verfahrensausführung (Dauer D1 der Erfassungszeit). Der zweite Satz umfasst
die Daten für den Verschmutzungszustand über eine Zeitspanne von 10 Tagen, beispielsweise
einen Monat vor aktueller Verfahrensausführung (zeitlicher Abstand D3 zwischen den
einer Extrapolation zugrundegelegten Erfassungszeitwerten). Über beide Datensätze
wird jeweils der Mittelwert gebildet, um die aufgenommenen Daten zu glätten und statistisch
aufzubereiten. Dies führt dazu, dass die darauf aufbauende Vorhersage mit erhöhter
Genauigkeit möglich ist. Die Vorhersage wertet die beiden Mittelwerte aus und bildet
aus deren zeitlichem Abstand den erwarteten Wert des Verschmutzungszustands, welcher
in beispielsweise 25 Tagen erreicht wird. Basierend auf dem erwarteten Wert für den
Verschmutzungszustand wird berechnet, wie viele Tage verbleiben, bis der kritische
Verschmutzungswert erstmalig erreicht und/oder dauerhaft überschritten wird. Die Rechenmethode
kann für eine Ausführung alle 24 Stunden konzipiert sein (zeitlicher Abstand D2 zwischen
zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Erfassungszeitwerten). Die Auswertemethode liefert
die verbleibende Betriebszeit in Tagen bis zum Erreichen eines Verschmutzungswerts
größer gleich dem kritischen Wert. Im ersten Schritt wird überprüft, ob der Wert des
Verschmutzungszustands einen Mindestverschmutzungswert überschreitet, da die Vorhersage
nur ausgeführt wird, wenn diese Bedingung erfüllt ist. Bei Beginn des Anlagenbetriebs
(Neuzustand oder gereinigter Zustand) ist der Verschmutzungswert theoretisch gleich
null. Bei einem Anstieg des Verschmutzungswerts von in Summe weniger als der Mindestverschmutzungswert
ist die Basis für eine qualitativ hochwertige Vorhersage nicht ausreichend. Im Verlauf
der Vorhersage wird zunächst das Verhältnis von aktuellem zu kritischem Wert gebildet.
Im Anschluss wird ermittelt, welcher Wert für den Verschmutzungszustand zum Vorhersagezeitpunkt
in 25 Tagen vorliegt. Der Vorhersagezeitpunkt kann variiert werden, wobei mit Zunahme
dessen Abstand vom Zeitpunkt der aktuellen Verfahrensausführung die Vorhersagequalität
sinkt. Der Wert von 25 Tagen stellt einen beispielhaften Kompromiss zwischen Vorhersagegenauigkeit
und weitreichender Sichtweise dar. Bei der Vorhersage kann ferner ein Sicherheitsfaktor
berücksichtigt sein. Soll die Vorhersage mit erhöhter Sicherheit erfolgen, kann dieser
auf einen Wert größer 1 gesetzt werden. Größere Sicherheit bedeutet hierbei, dass
der Reinigungszeitpunkt innerhalb der vorhandenen Unsicherheit tendenziell zu früh
als zu spät vorhergesagt wird. Ist der berechnete, erwartete Verschmutzungswert größer
gleich dem kritischen Wert, wird der Überschreitungszähler um eins erhöht. Ansonsten
wird der Überschreitungszähler auf null gesetzt. Die Tage bis zum erstmaligen Erreichen
bzw. Überschreiten des kritischen Wertes werden berechnet als der definierte Zeitraum
für die Vorhersage abzüglich der Anzahl an Überschreitungen des kritischen Wertes
des Verschmutzungszustands. Wenn der erwartete Verschmutzungswert kleiner als der
kritische Wert ist, wird der Überschreitungszähler auf null zurückgesetzt. Im nächsten
Rechenschritt wird somit eine verbleibende Zeit bis zum erstmaligen Erreichen des
kritischen Wertes von 25 Tagen ermittelt. In der Auswertung ist implementiert, dass
ein berechneter Wert von 25 Tagen damit gleichzusetzen ist, dass keine statistisch
zuverlässige Vorhersage stattfinden kann.
[0026] Der Verfahrensablauf kann mit einer Resetfunktion versehen sein. Findet eine Reinigung
des Kessels auf Grund des erhöhten Verschmutzungszustands statt, so kann dies über
eine Schnittstelle der Anlage beziehungsweise einem Regelgerät der Anlage mitgeteilt
werden. In diesem Fall wird die Vorhersageberechnung erst dann wieder gestartet, wenn
mit dem neuen Anlagenverhalten nach Reinigung historische Werte vorliegen, aus welchen
der erste und zweite Verschmutzungswert entnommen werden können.
1. Verfahren zum Betreiben einer wärmetechnischen Anlage, wobei die wärmetechnische Anlage
mehrere Komponenten, insbesondere einen Heiz-und/oder Dampfkessel, umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
aus erfassten Verschmutzungswerten (V1, V2) der wärmetechnischen Anlage und/oder mindestens
einer Komponente ein erwarteter Erreichungszeitwert (Te) ermittelt wird, zu dem ein
vorgebbarer kritischer Verschmutzungswert (Vk) der wärmetechnischen Anlage und/oder
der mindestens einen Komponente insbesondere erstmalig erreicht oder überschritten
wird, und dass der erwartete Erreichungszeitwert (Te) in einen Speicher geschrieben
wird.
2. Verfahren zum Betreiben einer wärmetechnischen Anlage, wobei die wärmetechnische Anlage
mehrere Komponenten, insbesondere einen Heiz- und/oder Dampfkessel, umfasst,
gekennzeichnet durch die Schritte
• Erfassen (A1) mindestens eines ersten Verschmutzungswerts (V1) und mindestens eines
zugeordneten ersten Erfassungszeitwerts (T1),
• Erfassen (A2) mindestens eines zweiten Verschmutzungswerts (V2) und mindestens eines
zugeordneten zweiten Erfassungszeitwerts (T2),
• wobei ein erfasster Verschmutzungswert (V1, V2) einen zu einer auswählbaren Erfassungszeit
vorliegenden Verschmutzungszustand der wärmetechnischen Anlage und/oder mindestens
einer Komponente repräsentiert, und wobei ein Erfassungszeitwert (T1, T2) die jeweilige
Erfassungszeit repräsentiert,
• Extrapolieren (A3) mindestens eines für eine Zukunft erwarteten Verschmutzungswerts
(Ve) und/oder eines für die Zukunft erwarteten zeitlichen Verlaufs (Vt) von Verschmutzungswerten
(Ve) auf Grundlage der ersten und zweiten Verschmutzungswerte (V1, V2) und der zugeordneten
ersten und zweiten Erfassungszeitwerte (T1, T2),
• Ermitteln (A4) mindestens eines erwarteten Erreichungszeitwerts (Te), zu dem der
mindestens eine erwartete Verschmutzungswert (Ve) mindestens einen vorgebbaren kritischen
Verschmutzungswert (Vk) der wärmetechnischen Anlage und/oder der mindestens einen
Komponente insbesondere erstmalig erreicht oder überschreitet,
• Schreiben (A5) des erwarteten Erreichungszeitwerts (Te) in einen Speicher.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der erwartete Erreichungszeitwert (Te) auf einem Ausgabemittel ausgegeben wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Verhältniswert (R) eines erfassten Verschmutzungswerts (V1, V2) zum kritischen
Verschmutzungswert (Vk) ermittelt und ausgegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei eine erste Warnmeldung ausgegeben wird, wenn der erwartete Erreichungszeitwert
(Te) weniger als eine vorgebbare erste Vorwarnzeit von einem jüngsten Erfassungszeitwert
(T1) entfernt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
wobei eine zweite Warnmeldung ausgegeben wird und/oder mindestens eine Funktion, insbesondere
eine Leistung, der wärmetechnischen Anlage und/oder mindestens einer Komponente verändert,
insbesondere reduziert und/oder abgeschaltet, wird, wenn der erwartete Erreichungszeitwert
(Te) weniger als eine vorgebbare zweite Vorwarnzeit von einem jüngsten Erfassungszeitwert
(T1) entfernt ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Erfassen eines Verschmutzungswerts (V1, V2) ein Messen und/oder ein Berechnen
und/oder ein Einlesen über eine Datenschnittstelle umfasst.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
wobei das Extrapolieren und/oder Ermitteln nur erfasste Verschmutzungswerte (V1, V2)
größer oder gleich einem Mindestverschmutzungswert (Vm) berücksichtigt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
wobei der erfasste Verschmutzungswert (V1, V2) ein insbesondere über der Erfassungszeit
zeitlich gemittelter Wert ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein tatsächlicher Erreichungszeitwert (Tt), zu dem der erfasste Verschmutzungswert
(V1, V2) den kritischen Verschmutzungswert (Vk) insbesondere erstmalig erreicht oder
überschreitet, in den Speicher geschrieben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
• wobei eine Dauer (D1) der Erfassungszeit im Bereich zwischen einer Stunde und einem
Monat liegt, und/oder
• wobei ein zeitlicher Abstand (D2) zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden,
eine jeweilige Erfassungszeit repräsentierenden Erfassungszeitwerten (T1, T2) im Bereich
zwischen einer Stunde und einer Woche liegt, und/oder
• wobei ein zeitlicher Abstand (D3) zwischen den einer Extrapolation zugrundegelegten
Erfassungszeitwerten (T1, T2) im Bereich zwischen einem Tag und einem Monat liegt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
wobei ein einer Extrapolation zugrundeliegendes Rechenmodell anhand des tatsächlichen
Erreichungszeitwerts (Tt) sich selbstlernend optimiert.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei
• in einem ersten Schritt (S1) ein erfasster erster Verschmutzungwert (V1) mit dem
Mindestverschmutzungswert (Vm) verglichen wird, wobei bei Erreichung oder Unterschreitung
des Mindestverschmutzungswerts (Vm) das Verfahren beendet wird, und wobei bei Überschreitung
das Verfahren fortgesetzt wird,
• in einem zweiten Schritt (S2) ein Verhältniswert (R) des erfassten ersten Verschmutzungswerts
(V1) zu einem vorgebbaren kritischen Verschmutzungswert (Vk) ermittelt und ausgegeben
wird,
• in einem dritten Schritt (S3) ein für einen in der Zukunft liegenden Prognosehorizont
(P) erwarteter Verschmutzungswert (Ve) auf Grundlage von dem ersten Verschmutzungswert
(V1), einem erfassten zweiten Verschmutzungswert (V2), diesen zugeordneten ersten
und zweiten Erfassungszeitwerten (T1, T2), und einem Sicherheitsfaktor extrapoliert
wird,
• in einem vierten Schritt (S4) der erwartete Verschmutzungswert (Ve) mit dem kritischen
Verschmutzungswert (Vk) verglichen wird, wobei bei Unterschreitung des kritischen
Verschmutzungswerts (Vk) ein Zählwert (I) eines Überschreitungszählers auf Null gesetzt
wird, und wobei bei Erreichung oder Überschreitung der Zählwert (I) des Überschreitungszählers
um Eins erhöht wird,
• in einem fünften Schritt (S5) ein erwarteter Erreichungszeitwert (Te), zu dem der
erwartete Verschmutzungswert (Ve) den kritischen Verschmutzungswert (Vk) erstmalig
erreicht oder überschreitet, auf einer Differenz aus dem Prognosehorizont (P) und
dem Zählwert (I) des Überschreitungszählers basierend ermittelt wird,
• in einem sechsten Schritt (S6) der erwartete Erreichungszeitwert (Te) in einen Speicher
geschrieben wird.